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Toter lag eine Woche unentdeckt in Luzerner Notschlafstelle

gefunden auf tagesanzeiger

Ein abgewiesener Asylsuchender ist tot in einer Notunterkunft in Luzern entdeckt worden. Der Mann lag rund eine Woche unbemerkt in seinem Zimmer.

In einer Notunterkunft in der Stadt Luzern ist die Leiche eines abgewiesenen Asylbewerbers rund eine Woche unentdeckt geblieben. Der Mann mittleren Alters beging Mitte Juli in seinem Einzelzimmer Suizid. Mitbewohner entdeckten den Toten wegen Verwesungsgeruchs.

Der Luzerner Asylkoordinator Ruedi Fahrni bestätigte auf Anfrage der sda Informationen der «Neuen Luzerner Zeitung».

Mann war bei Behörden abgemeldet
Vor seiner Tat hatte sich der Mann bei den beim Verein Jobdach.ch für ein bis zwei Wochen abgemeldet, sagte Fahrni. Darum sei er auch nicht vermisst worden.

Der betroffene Mann lebte mit Unterbrüchen während rund sieben Jahren in der Unterkunft. Weshalb er sich das Leben nahm, ist unklar. Er habe kein Schreiben hinterlassen und hatte zuvor keine Tötungsabsichten kommuniziert, sagte Fahrni.

Aus welchem Land der Mann stammt, dazu geben die Behörden keine Auskunft. In der Notunterkunft am Stadtrand von Luzern leben rund 30 Personen, darunter auch Kinder. Es handelt sich um abgewiesene Asylbewerber. Diese erhalten neben Unterkunft und medizinischer Versorgung zehn Franken Nothilfe pro Tag.

Genf: No Bunkers: Repression und Hungerstreik

übersetzt von renversé

Seit fast zwei Monaten verweigern sich mehrere Dutzend Migrant_innen dem Transfer in die Bunkers. Mehrere Demonstrationen durch die Stadt wurden organisiert, um die Schliessung dieser unwürdigen Unterkünfte zu fordern. Seit dem Beginn dieser Bewegung waren die kämpfenden Migrant_innen grossem Druck von verschiedenen Seiten ausgesetzt.

Es wurden bereits mehr als 30 Verhaftungen gezählt. Eine Person wurde bereits nach Spanien abgeschoben.

Seit zwei Wochen verstärkt sich die Repression
Mohamed, Amine und Saber, drei Beteiligte der Bewegung, wurden ins Abschiebelager gesteckt. Im Abschiebeknast von Favra befinden sich momentan vier Personen im Hungerstreik. Unter ihnen auch Mohamed, welcher bei seiner Verhaftung verprügelt wurde. Seit dem 27. Juli befindet er sich im Durst- und Hungerstreik. Seine Gesundheit verschlechtert sich von Tag zu Tag. Ungefähr 15 Personen unterstützten ihn bei seinem Prozess am 31. Juli, bei welchem er zu 2 Monaten Haft und zu einer auf den 31. August geplanten Abeschiebung verurteilt wurde. Falls er sich dieser verweigern sollte, wird ein „Spezialflug“ organisiert.

Für Pierre Maudet sind alle Mittel recht
Die Strategie von Pierre Maudet, dem Zuständigen für das Sicherheitsdepartement, besteht darin, durch Verhaftungen und Abschiebungen von kämpfenden Migrant_innen, die Bewegung No Bunkers zu zerschlagen. Dieses beschämende Manöver vervollständigt Pierre Maudets Position, welcher im Regierungsrat die Aufrechterhaltung der Bunkers predigt. Um dieses Ziel zu erreichen, zögert er nicht, Migrant_innen zu verhaften.

Wir fordern die sofortige Freilassung der inhaftierten Personen.

Wir fordern die sofortige Beendung der Gewalt und Einschüchterung von Seiten der Ordnungskräfte gegen die Beteiligten der Bewegung.

Wir fordern die Schliessung der Bunkers.

No Bunkers

Calais: Erneuter Ansturm auf die Grenze und Blockade während 5 Stunden

übersetzt von brèves du désordre

Zusammenstoss zwischen Migrant_innen und Ordnungskräften
In Calais versuchen die Migrant_innen weiterhin durch den Eurotunnel zu gelangen. In der Nacht vom Sonntag auf den Montag (02. auf 03. August) versuchten 1700 Menschen durch diese Anlage nach England zu kommen. Ein weiteres Mal kam es vor dem Tunnel zu Zusammenstössen zwischen Migrant_innen und Ordnungskräften. Tausende wurden von der CRS (Bereitschaftspolizei) zurückgedrängt, 700 unter ihnen, die sich bereits im Tunnel befanden, wurden abgefangen. (…)

Ein Sudanese verletzte einen Polizisten durch einen Steinwurf am Kopf. (…)

Die Versuche sind übers letzte Wochenende aber stark zurückgegangen, da es weniger Lastwagen auf der Strecke hatte.

200 Migrant_innen blockieren den Zugang zum Eurotunnel
Am Samstag, dem 01. August 2015 blockierten knapp 200 Migrant_innen den Eingang zum Tunnel unter dem Ärmelkanal in Coquelles. Sie wurden von der Gendarmerie weggedrängt. Später in der Nacht blockierten etwa 60 Migrant_innen über mehr als 2 Stunden hinweg den Zugang für die Lastwagen mit einem Sit-in. Der Verkehr wurde in beiden Fällen während 5 Stunden unterbrochen. Die Blockade hatte keine Auswirkungen auf den Hafenverkehr.

Hier findet ihr ein Video zur Blockade und Räumung

graf_itti in Luzern

gefunden auf indymedia

Wir haben heute Nacht eine klare Botschaft am luzerner Regierungsgebäude hinterlassen.

In einem Brief an den Bundesrat hat Regierungsrat Guido graf -im Namen des gesamten luzerner Regierungsrates- darum gebeten, Menschen aus Eritrea, die hier Asyl beantragen, nicht mehr als Flüchtlinge anzuerkennen.

Graf hat das Gefühl, er könne beurteilen, wer richtiger, und wer falscher Flüchtling ist, wer also das Recht auf Asyl verdient hat, und wer nicht.
Wir stören uns nicht einmal fest daran, dass das nach Gewaltentrennung ja gar nicht seine Aufgabe wäre, sondern dass Menschen überhaupt in die Kategorie „richtig“ und „falsch“ eingeteilt werden. Hast du das Pech zu „falsch “ zu gehören, wird deine Existenz illegalisiert und
-durch genau solche Äusserungen von sogenannt höchster Stelle- wird es sallonfähig deine Person zu diskriminieren. „Du bist ja gar nicht richtig ein_e Arme_r und du nutzt unsere Humanität bloss aus, hau ab.“

Graf kommt zum Schluss, die zu gute Behandlung hier, würde den MASSENEXODUS aus Eritrea fördern.

Wir finden es traurig, dass ein Mensch, der so viel Macht hat, so unsolidarisch und einfach DUMM sein kann!

KEIN MENSCH verlässt einfach so zum Plausch ihr_sein vertrautes Umfeld für unbestimmte Zeit.
KEIN MENSCH nimmt einfach so einen wochen-, monatelangen Fussmarsch durch Wüsten in Kauf, wenn er_sie von Beginn an weiss, dass ein Teil seiner Fluchtgruppe bereits während dieses Marsches sterben wird.
Sie haben keine Salomonwanderschuhe und Isostarriegeli wie Graf es sich vielleicht gewohnt ist, wenn er am Sonntag auf die Rigi geht.
KEIN MENSCH nimmt aus Freude am Abenteuer an einer mehrtägigen Bootsfahrt durchs Mittelmeer teil, wenn sie_er bereits zu Beginn seiner Reise weiss, dass das Boot viel zu klein sein wird und es nur Zufall ist, ob er_sie ankommt, oder nicht.
KEIN MENSCH lässt sich, wenn sie_er es mit sehr viel Glück nach Europa geschafft hat, freiwillig minderwertig behandeln (fast keinen Zugang zu Bildung, da Deutschkurse oft eine lange Warteschlange haben, Rayonverbote, rassistische Polizeikontrollen…) in der Hoffnung, irgendwann mal einen sichereren Status zu erhalten.

Menschen, die all das in Kauf nehmen, wollen hier sein! (und das ist ihr Recht! [der Herr Graf darf sich ja auch da aufhalten, wo er will]) Wer das nicht checkt, ist dumm, oder unsozial!

Da der Luzerner Regierungsrat sich eindeutig so verhält,
freuen wir uns auf seinen EXODUS!

wir haben dies heut Nacht deshalb auch in klaren Buchstaben ans Regierungsgebäude geschrieben.

wir werden bei unmenschlichem Entscheiden nicht wegschauen. Die logische Folge dessen ist die Handlung. Wir werden also keine Ruhe geben, solange Solidarität nicht selbstverständlich ist.

wir sind
Menschen, die denken und lieben
(mdl)

400 Menschen vor Libyen gerettet

gefunden auf tagesanzeiger

Im Mittelmeer ist ein mit Flüchtlingen besetztes Fischerboot gekentert. Die italienische Küstenwache teilt mit, dass 400 Menschen gerettet werden konnten. Mindestens 25 Menschen starben.

Lebensretter: Médecins sans Frontières bei der Rettung von verunglückten Flüchtlingen vor der libyschen Küste.

Vor der Küste Libyens sind am Mittwoch möglicherweise hunderte Flüchtlinge bei einem Schiffsunglück ertrunken. Das mit mehreren hundert Menschen besetzte Fischerboot sei gekentert, lediglich etwa hundert der Insassen seien zunächst gerettet worden, teilte die italienische Küstenwache mit. Das überfüllte Boot habe am Morgen einen Hilferuf abgesetzt und sei beim Eintreffen des ersten Rettungsschiffs gekentert.

Bei den Rettern handelte es sich um das irische Marineschiff «Lé Niamh». Das zweite Rettungsschiff war die von den Ärzten ohne Grenzen gecharterte «Dignity 1», die ebenfalls in dem 15 Seemeilen vor Libyen gelegenen Gebiet unterwegs war. Weitere Schiffe näherten sich der Unglücksstelle. Ein italienischer Hubschrauber warf den Angaben zufolge Rettungswesten ab.

Suche nach weiteren Insassen noch in Gange
Wie die italienischen Küstenwache inzwischen mitgeteilt hat, konnten 400 Menschen gerettet werden. Bis jetzt wurden 25 Leichen geborgen. Überlebende hätten berichtet, dass sich auf dem Boot zwischen 400 und 600 Flüchtlinge befunden hätten. Damit könnten noch fast 200 Menschen vermisst werden.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa und der «Times of Malta» kenterte das voll besetzte Boot 22 Seemeilen vor der Küste, als sich Rettungsboote näherten und die Menschen auf dem Schiff versuchten, die Retter zu erreichen. Die Suche nach weiteren Insassen war am Nachmittag noch in Gange.

Communiqué zur Demo „No Borders, No Nations“ 1. Aug

gefunden auf indymedia

No Borders No Nations ist mehr als ein Festival: Demonstration am 1. August in Bern
Heute am 1. August demonstrierten rund 500 Personen gegen Grenzen und Nationen. Die Demonstration besammelte sich auf dem berner Bahnhofplatz und zog entschlossen durch die Innenstadt. Nach einem Punkkonzert auf dem Bundesplatz endete die Demo auf der Schützenmatte beim Reitschul-Festival No Borders No Nations.

„Wer den 1. August mitfeiert, feiert auch Ausbeutung, Diskriminierung, Ausgrenzung und Brandmarkung von Migrant*innen, denn nebst Banken und Käse zählt der Rassismus zu den langjährigen Traditionen dieses Landes. Lasst uns ihre nationalistische Party verderben“ hiess es in einem Redebeiträg.
Die Demonstration richtete sich gegen die landesweite Verherrlichung von Nationalismus und Rassismus. Staaten, ihre Grenzen und ihre Mythen sind politische Konstrukte. Sie teilen Menschen in In- und Ausländer*innen und gaukeln ihnen vor, es gäbe ein „wir“, welches mit „den Anderen“ so wenig gemeinsam hat, dass mensch sie schlechter behandeln und ausnutzen, mitunter sterben lassen kann. In diesen Konstrukten geht es nicht darum, das Beste für die Menschen herauszuholen. Es geht darum, in der Konkurrenz der Nationen erfolgreich zu sein – auf Kosten der einheimischen und migrantischen Bevölkerung. Die Demonstration hat dazu beigetragen, dass dies nicht so bleibt!
Heute fanden sich in Bern hunderte Menschen zusammen, die sich nicht mehr für nationalstaatliche Logik, für Ausgrenzung und Ausbeutung einspannen lassen. Menschen, die sich über alle Grenzen hinweg, für ein gutes Leben für alle und für mehr Menschlichkeit einsetzen!
Hoch die antinationale Solidarität!

NoCONEX15!: Aufruf gegen die Militarisierung unseres Lebens

gefunden auf noconex15

Vom 16.-25. September 2015 führt das Schweizer Militär in der Nordwestschweiz die Truppenübung «CONEX15» durch. Ein apokalyptischer Ernstfall soll geprobt werden. Der Inhalt könnte kaum zynischer sein; denn während Europa und auch die Schweiz tagtäglich zuschauen, wie zehntausende Menschen im Mittelmeer ertrinken, bereitet sich das Schweizer Militär u.a. auf die Invasion und Abwehr dieser vor. So heisst es: «In einem fiktiven Europa der Zukunft, mit neuen Ländern und Grenzen, herrscht Wirtschaftskrise. Die Folgen wirken sich auch auf die Schweiz aus: Verknappung der Vorräte, Schwarzhandel, kriminelle Organisationen. Grosse Öl-, Gas- und Getreidevorräte werden zum Ziel von Sabotagen und Plünderungen. Ausserdem führen ethnische Spannungen zu grösseren Flüchtlingsströmen in die Schweiz.»

Bedrohungsszenarien

5000 Soldaten sind im Einsatz. Basel steht im Zentrum. Überwachung der Grenzen, Schutz «besonders gefährdeter Infrastrukturen der Telekommunikation, der Stromversorgung und der Lebensmittelverteilung». Unterstützt wird das Spektakel u.a. von den Schweizerischen Rheinhäfen Basel, dem Universitätsspital und der SBB. Eine Expo in Muttenz vom 19.-22. September in der Reihe „Deine Armee“ soll Einblick und Vertrauen schaffen. Eine Image-Kampagne für den Steuerzahler. Das Nachdenken über ein perfides System, welches Wirtschaftskrisen produziert und von diesen profitiert, tritt in den Hintergrund. Die Rede von einem fiktiven Europa der Zukunft und einer bevorstehenden Wirtschaftskrise verdeckt die Tatsache, dass wir mitten drin sind. Das Auseinanderfallen der europäischen Wirtschaftszone ist nicht fiktiv. Der Druck auf Griechenland ist real. Doch die Krise ist viel mehr. Die Krise ist ein Dauerzustand.

Auch wenn sich die Schweiz nicht als Teil von Europa versteht und sich scheinbar seit je die Hände in Unschuld wäscht, wird schlau taktiert und davon profitiert. Der Ausbau eines repressiven Migrationsregimes (beispielsweise durch den Bau von Bundeslagern) wird mitgetragen, die Finanzhochburg Schweiz gesichert. Denn Menschen migrieren aus Lust zu entdecken, aber auch, weil Länder wie die Schweiz Tag für Tag Armut mitproduzieren, ausbeuten, Existenzgrundlagen zerstören und sich dabei unhinterfragt im Wohlstand suhlen. Unter dem Deckmantel von Demokratie, Diplomatie und Neutralität wird mit dem Schweizer Patentsrecht global enteignet, zugunsten der Staatskassen mit Rohstoffen spekuliert und Waffen für den ‹Dialog› produziert und exportiert.

Privilegiensicherung

Das Szenario von CONEX15 ist Teil einer militärischen Logik der ‹neutralen› Schweiz, die ihre Existenzberechtigung immer wieder neu legitimieren muss. In Zeiten, in denen der Krieg zwischen Staaten schon lange nicht mehr die Grundlage einer Armee darstellt, nimmt das Militär unlängst polizeiliche Aufgaben wahr. So verschiebt sich die Feindesachse: Es sind die sogenannten ‚ethnischen Konflikte’ die zu Migrationsströmen in die reiche Schweiz führen. Es ist die von der Wirtschaftskrise in blinde Gier verfallene Bevölkerung, welche plündert. Es sind die Feinde von Innen, die «kriminellen Organisationen». Für sie ist es der Krieg Aller gegen Alle: Die Barbaren und Gesetzlosen von nah und fern gegen die Zivilisation, gegen Recht und Ordnung. Für uns ist es der Krieg der Reichen gegen die Armen und Ausgeschlossenen: Bevölkerungskontrolle und Aufstandsbekämpfung zur Privilegiensicherung, zur Machterhaltung.

Wer die Bevölkerung regieren will, muss sie kontrollieren üben

Es sind solche Katastrophenübungen und inszenierte Spektakel, die schockieren und den Ausbau von Kontrollsystemen nach Innen und nach Aussen rechtfertigen. Es sind permanente Bedrohungsszenarien, die die Aufstandsbekämpfung lokal wie global gegen die armen Bevölkerungsschichten legitimieren.Verschärfte Grenzkontrollen, Kameras in der Stadt und nicht zuletzt Übungen wie CONEX15 sollen ein Gefühl von «wir haben alles im Griff» vermitteln, um das Bestehende zu stabilisieren. Dabei bedienen sie sich des Werkzeuges der kontrollierten Destabilisierung, auf dessen Grundlage die Erhaltung von Recht und Ordnung trainiert wird, von denen politische Manöver zur Verwaltung der Bevölkerung erprobt werden. Es ist der Schockzustand, der sprachlos macht, der ohnmächtig wirkt, der nach Schutz und Sicherheit rufen lässt – der sich in unseren Köpfen festsetzt und im Alltag weiterwirkt.

CONEX raus!

Der Staat wirft uns den Fehdehandschuh hin, wir haben ihn schon längst aufgenommen. Unsere Antwort ist einfach: Wir lassen uns nicht von den Ängsten eines paranoiden Staates regieren, uns nicht in die bestehende Ordnung zwingen. Dem Kapital und der Ausbeutung begegnen wir mit Solidarität. Mit kollektiver Handlungsmacht und nicht mit Ohnmacht. Wir sind nicht handlungsunfähige Idiot_innen der Geschichte. Vom 16.-25. September rufen wir daher alle von Privilegien Ausgeschlossenen, Antimilitarist_innen und Antiautoritären dazu auf, die Militarisierung unserer Stadt und unserer Leben zu verhindern: Hängt Transparente aus eurem Fenstern mit «CONEX RAUS». Verweigert es dem Militär, sich in euren Cafes und Bars zu verpflegen und verweigert ihnen die Bedienung. Sie dienen der Elite, wir nicht! Stören wir gemeinsam auf unterschiedliche Weise ihren militärischen Ablauf. Zeigen wir ihnen, dass sie nicht willkommen sind. Sagen wir den Soldat_innen: «Desertiert!»

Demos, Aktionen & Diskussionen

Anstelle eines Bedrohungsszenarios möchten wir die Truppenübung kritisch reflektieren und den Widerstand in die Stadt, die Öffentlichkeit und in den Alltag tragen. Im Zeitraum vom 17. bis zum 20. September sind bereits verschiedene Demos und Aktionen geplant. Merkt euch diese Tage vor und kommt nach Basel. Vor Ort wird es Anlaufstellen geben, wo ihr informiert werdet. Wir rufen euch dazu auf, euch selbständig zu überlegen, was ihr beitragen wollt. Wählt dazu jene Mittel, die ihr für geeignet haltet.

Sowohl in den Tagen und Wochen im Vorfeld, als auch im Anschluss an CONEX15 sollen Räume geschaffen werden, an denen wir uns inhaltlich vertiefen und austauschen können. Die Truppenübung dauert nur einige Tage, doch unser Widerstand soll Alltag werden. Denn unsere Kritik reicht weiter als nur die Abschaffung der Armee zu fordern, die Schweizer Beteiligung an Kriegen weltweit zu kritisieren oder die Forschungsprojekte an Schweizer Universitäten für militärische Zwecke und die Rüstungslobby zu benennen.

Solidarität und gegenseitige Hilfe statt Bedrohung, Angst und Privilegiensicherung.

Für eine herrschaftsfreie Welt, in die viele verschiedene Welten passen!

Lausanne will Migranten-Camp räumen

gefunden auf tagesanzeiger

Sie schlafen auf Matratzen oder Kartons: Im Garten einer Notschlafstelle übernachten jeweils 50 Flüchtlinge. Die Behörden haben nun die Nase voll.

Lausanne und Renens haben dem «sleep-in» ein Ultimatum gestellt: Ein nigerianischer Asylbewerber spricht zum Sender RTS. (3. August 2015)

Die Stadt Lausanne und ihre Nachbargemeinde Renens VD wollen ein Camp mit rund 50 Migranten im Garten der Notschlafstelle «sleep-in» räumen. Die Betreiber der Notschlafstelle wollen keine Folge leisten.

Die Behörden hätten ein Ultimatum gestellt, sagte am Montag Marcin de Morsier, Nacht-Aufseher des «sleep-in», auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Man solle den Garten bis Ende Woche räumen, habe aber weder die Befehlsgewalt noch die Mittel oder den Willen dazu.

Bei einem Treffen am Montagabend verlängerten die Behörden die Frist bis zum 30. August und schlugen gleichzeitig eine Reihe von Begleitmassnahmen vor. Die Mitglieder des «sleep-in» wollen die Vorschläge am Dienstag diskutieren.

Bis zu 70 Personen
Mehrere Dutzend Migranten, Sans-Papiers und abgewiesene Asylbewerber hatten sich in den vergangenen Wochen jeweils am Abend im Garten der Notschlafstelle eingefunden. Sie schliefen auf dem Boden, auf Matratzen oder Kartonresten.

Derzeit kommen rund 50 Migranten; zu Spitzenzeiten vor drei Wochen waren es zwischen 60 und 70 Personen. Die Angestellten des «sleep-in» betonen, damit einzig auf eine humanitäre Krise geantwortet zu haben.

Viele der Migranten seien schon lange hier und hätten im Winter in den von der Stadt geöffneten Zivilschutzbunkern geschlafen. Seit Beginn des Sommers lebten sie auf der Strasse. Die Institution in Renens VD wird von der Stadt Lausanne und dem Kanton betrieben.

Hygiene- und Sicherheitsprobleme
Die Behörden wollen die Zustände im Garten des «sleep-in» nun nicht mehr dulden. «Es gab Hygiene- und Sicherheitsprobleme», sagte Didier Divorne vom Gemeinderat von Renens. Dies würde die Institution gefährden. Die Polizei habe nur aus humanitären Gründen bislang nicht eingegriffen.

Calais: Die Krise ist die Grenze

übersetzt von calaismigrantsolidarity

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Die Anzahl Migrant_innen, welche beim Versuch die Grenze beim Eurotunnel zu überqueren, abgefangen wurden, erzeugen sensationsgeile Schlagzeilen und erneuern die Aufmerksamkeit der britischen Regierung. Zuallererst ist es jedoch wichtig zu betonen, dass die erwähnten 1500 bis 2000 Menschen nicht in einem Ansturm gezählt wurden, sondern die Zahl von allen in dieser Nacht geschnappten Migrant_innen widergibt. Nach der Anhaltung wurden die Migrant_innen in Bussen aus dem Eurotunnel gebracht und beim KFC herausgelassen. Von dort aus versuchten sie erneut, durch den Tunnel zu kommen. Diese übertriebenen Zahlen kommen also von mehreren Versuchen der gleichen Menschen. Wir sollten allerdings nicht überrascht sein, wenn der Staat diesen Medienhype nutzt, um nach mehr Sicherheit zu schreien.

Die Sicherheitsmassnahmen beim Eurotunnel erneut auszuweiten, wird die Menschen aber nicht davon abhalten, diesen Tunnel passieren zu wollen, sondern wird lediglich zu mehr Toten in Calais führen. Was momentan beobachtet werden kann, ist eine direkte Folge der 15 Millionen Pfund, welche das Königreich letztes Jahr zur Sicherung des Fährhafens investiert hat. Der riesiege Zaun entlang des Eingangs zum Hafen verwehrt den Menschen, welche kein Geld haben, um Schmuggler zu bezahlen, jeglichen Zugang zu den Fähren. Dies führt dazu, dass sie den extrem gefährlichen Weg in den Tunnel auf sich nehmen, um dort auf einen Zug aufspringen zu können. Der Eurotunnel ist jetzt schon eine militarisierte Zone. Mehr Polizisten und Zäune wird die Gefahr für die Menschen, welche die Grenze überqueren wollen, erhöhen und sie nicht an diesem Vorhaben hindern können.

In der letzten Nacht verlor ein weiterer Sudanes sein Leben, nachdem er von einem Lastwagen erfasst wurde. Es ist dies der 11. Tod seit Anfang Juni 2015! Hinzu kommen die unzählbaren Verletzungen der Stürze ab den Zäunen, der Schläge und des Gases der Polizei und der körperlichen Erschöpfung.

Stoppt die Krise und Morde in Calais!
Verschiebt die britische Grenze zum britischen Festland! (sic)
Stoppt Le Touquet und gebt den Menschen eine würdige und sichere Möglichkeit, nach Grossbritannien zu kommen!