übersetzt von attaque
Am Dienstag, 12. Dezember gegen 12 Uhr 15, warfen etwa 15 Migranten Gegenstände auf patrouillierende CRS-Einheiten. Ein Fahrzeug der Polizei wurde bei diesem Zwischenfall beschädigt.
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Am Dienstag, 12. Dezember gegen 12 Uhr 15, warfen etwa 15 Migranten Gegenstände auf patrouillierende CRS-Einheiten. Ein Fahrzeug der Polizei wurde bei diesem Zwischenfall beschädigt.
gefunden auf chronik
Zum heutigen ‚Internationalen Tag gegen den Krieg gegen Gefluechtete‘ haben wir die Auslaenderbehoerde Leipzig, ein Symbol fuer den strukturellen Rassismus gegen Migrant*innen, angegriffen. Wir haben die Fassade mit Farbe und Text verschoenert und ein paar Dellen in den Scheiben hinterlassen.
Libyen dient der EU als Tuersteher. Im Zuge bilateraler Abkommen hat das dortige Regime Zuwendungen erhalten um Migration nach Europa zu verhindern: Hohe Zahlungen, Material und Ausbildungsvertraege fuer Polizei und Soldaten im Austausch fuer die faktische Verlagerung der europaeischen Auszengrenze nach Nordafrika. Versklavung, Vergewaltigung, Folter, Menschenhandel, Gefangenschaft und Ermordungen, zum Beispiel durch die libysche Kuestenwache werden dabei billigend in Kauf genommen und teils aktiv unterstuetzt.
Wir moechten in Anlehnung an eine Erklaerung der Black Community Deutschland (Berlin, 25. November 2017) feststellen und fordern:
– Wir verurteilen die rassistisch motivierte Versklavung, Vergewaltigung, Ermordung, Folter, Menschenhandel und Gefangenschaft von Migrant*innen in Libyen aufs Schaerfste
– Angesichts der Tatsache, dass sie im Auftrag der EU handeln, die im Rahmen ihrer rassistischen Abschottungspolitik nordafrikanischen Regierungen und Milizen Millionenbetraege zahlen, damit sie afrikanische Gefluechtete daran hindern nach Europa zu kommen, sind die NATO- und EU- Staaten, wie die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien und England Verursacher und Mittaeter der Versklavung der Menschen in Libyen.
– Wir fordern die Abschaffung der rassistischen Abschottungs- und Abschreckungsmechanismen gegen Gefluechtete und Migrant*innen, sowohl auf der Ebene der EU (z.B. Frontex, das Dublin Abkommen, usw.), als auch in den jeweiligen EULaendern.
– An dieser Stelle, muss betont werden, dass alle gegenwaertigen Formen von Versklavung Schwarzer Menschen in Erinnerung rufen, dass die weiße Vorherrschaft und westliche Hegemonie auf Voelkermorden, Deportation und Versklavung und auf kolonialen Strukturen aufbaut und dass die westlichen Laender diese verbrecherische Geschichte immer noch nicht aufgearbeitet haben. Daher fordern wir die westlichen Laender auf, sich der Verantwortung zu stellen, ihre Verbrechen gegen Afrika und Schwarze Menschen weltweit anzuerkennen und Reparationen und Entschaedigungen zu zahlen.
– Wir erklaeren uns mit dem Kampf fuer die totale und komplette Befreiung Afrikas zu verbessern, zu intensivieren und zu beschleunigen solidarisch. Und das muss auf allen Ebenen passieren: politisch, oekonomisch, militaerisch, institutionell, kulturell, wissenschaftlich, technologisch, religioes, spirituell, usw. Dabei muessen wir sofort aus den bilateralen und multilateralen Abkommen, Strukturen und Institutionen aussteigen, die uns gefangen halten und uns unseren Ausbeutern, Versklavern, Vergewaltigern und Unterdrueckern hoffnungslos ausliefern.
Die Erklaerung wurde durch uns teils leicht abgeandert und an einigen Stellen gekuerzt.
Original: http://thevoiceforum.org/node/4420Freedom of Movement!
gefunden auf barrikade
Seit längerem wird der autonome Freiraum Reitschule von der Polizei gefährdet. Seit mehreren Wochen postiert sich die Polizei immer wieder mit Mannschaftswagen auf dem Vorplatz der Reitschule. Die Polizei provoziert und veranstaltet Menschenjagden.
Dabei geht sie nach alter rassistischer Manier vor.
Am Dienstag Abend haben wir die auf dem Vorplatz herumlungernde Polizeipatrouille mit Flaschen beworfen und mit einer Rakete beschossen.Die Reitschule soll ein Ort sein, an dem Mensch sich frei bewegen kann und sich nicht vor Repression fürchten muss. Ein Freiraum, fernab der Gewalt des Staates.
Da Worte bis jetzt nicht Wirkung zeigten, haben wir am Dienstag Abend die auf dem Vorplatz herumlungernde Polizeipatrouille mit Flaschen beworfen und mit einer Rakete beschossen.
Daraufhin zog sich die Polizei zurück und der Vorplatz konnte wieder gefahrlos betreten werden.Wir sehen unsere Aktion als Kommunikationsweg, um deutlich zu machen, dass die Polizei im Perimeter Reitschule nichts zu suchen hat.
Wir fordern die Polizei auf, ihre sinnlosen, gewaltsamen, rassistischen und menschenverachtenden Einsätze rund um die Reitschule einzustellen.
Sollte die Polizei sich nicht von der Reitschule fernhalten, werden weitere Aktionen von unserer Seite folgen
Alle Reitschüler_innen, Reitschulbesucher_innen und Menschen mit Civilcourage rufen wir dazu auf sich der Polizeigewalt nicht einfach tatenlos zu fügen, sondern selber dagegen Aktiv zu werden.
Ob friedlich oder militant wichtig bleibt der Widerstand.
faulste Stadtguerilla der Welt 2. Generation
übersetzt von sans attendre demain
Ein runder Tisch rund um die „Menschenrechte im Gefängnis“ fand am Donnerstag, 24. November in der Sorbonne statt. Organisiert wurde der Anlass von der Vereinigung Farapej. Ein dutzend Personen haben ihren „Dialog“ gestört, an dem u.a. Patrice Bourdaret, Direktor des Gefängnisses von Villenauxe-la-Grande (Aube), teilgenommen hat.
Unterbrechungen, Slogans, Transparente, Flyer (siehe unten) und Stinkbomben trafen auf einige komplizenhafte Schmunzler im Publikum und auf eine gegenseitige Feindschaft mit den Organisatoren und ihren Verteidigern.
Während der Staat seine Inhaftierungsmaschine perfektioniert und 33 neue Knäste bauen wird, vermehren wir die Sandkörner in seinen Getrieben.
Solidarität mit allen, die sich im Alltag gegen die Bullen, die Justiz und die Einsperrung auflehnen.
Der verteilte Flyer:
Das Gefängnis ist nicht zu denken, nicht zu verbessern, nicht zu ersetzen, aber zu zerstören!!!
Wir befinden uns heute im Rahmen der „nationalen Tage des Gefängnisses“, eine Woche, die unter anderen von den zentralen Institutionen organisiert wurde, die in den Käfigen des Staates arbeiten. All diese Organisationen, die Seite an Seite mit den Behörden zusammen arbeiten, die für ihr „humanitäres“ Engagement bekannt sind und die uns von der „Solidarität“ und der „Unterstützung“ von Ausgeschlossenen, Vergessenen, Marginalisierten berichten. Scheinbar voll mit edlen Absichten. Unter diesen Institutionen befindet sich beispielsweise das Rote Kreuz, stets an der Seite des Staates, des Militärs, stets zugegen, wenn es darum geht, die Bevölkerung zu „verwalten“, wie zum Beispiel in den zones d‘attente (ZA, z.dt.: Wartebereich), sprich in den Gefängnissen, in denen der Staat die Ausländer und Ausländerinnen einsperrt, denen die Einreise auf das französische Hoheitsgebiet verweigert wurde. Seit 2003 ist das Rote Kreuz darin als Hilfskraft für die Polizei involviert und mit den medizinischen Aspekten sowie der Verwaltung der Inhaftierung beauftragt. Das Rote Kreuz beteiligt sich ebenfalls an der Organisation der Abschiebeflüge und hat sogar (2004 in Amiens) ihre Lokalitäten zur Verfügung gestellt, sodass sie im Anschluss einer Massenverhaftung von dutzenden rumänischen Sans-Papiers als LRA (Locaux de Rétention Administrative, Anm.d.Ü. Kurze Administrativhaft vor der Verlegung in die CRAs oder der Abschiebung) genutzt werden konnten!
Das gleiche gilt für la CIMADE, „association militante depuis 1939“ (z.dt. etwa: aktive Vereinigung seit 1939), die seit den frühen 80er-Jahren „einen Einsatz der Begleitung von Ausländern in den administrativen Haftzentren“ leitet. Wenn man die Unterlagen der Gefangenen betrachtet, sieht man, dass sie die Arbeiten ausführt, die der Staat seit Beginn an loszuwerden versuchte: Während sich der Staat nur noch um die Bewachung der CRAs kümmern muss, führt la CIMADE die Arbeiten des administrativen Dienstes aus, indem sie die guten und die schlechten Akten sortiert.
Mit dem Gefängnis zu arbeiten, um das Gefängnis zu verbessern, sind so auch die expliziten Ziele dieser „Gefängnisberatungsgruppe“ und einer Organisation wie la FARAPEJ, die eine „tiefgreifende Transformation des Gefängnislebens“ vorschlägt und erklärt, „die Funktionsweise der Justiz verbessern“ zu wollen. Dass es allen klar ist; das Problem für all diese Institutionen liegt keinesfalls in der Existenz eines auf kapitalistischer Ausbeutung gestützten Systems, der Grenzen, der staatlichen Herrschaft durch die Uniformen, der brutalen Auferlegung der Autorität über das Leben der Individuen, der Repression von all denen, die nicht den richtigen Weg gehen oder gegen die Ordnung rebellieren. Nein, im Gegenteil, diese vermeintlich humanitären oder aktivistischen Institutionen kollaborieren mit der Verwaltung der Ordnung und sind unabdingbar für sein Funktionieren. Auch wenn sie von der „Abschaffung der Gefängnisse“ sprechen, meinen sie damit ein alternatives Bestrafungs- und Kontrollsystem, wie der Verwendung von elektronischen Fussfesseln oder der Wiedereingliederung durch die Arbeit. Gleichermassen wie die Bullen sind sie Teil der Funktionsfähigkeit und der Kontrolle eines Systems mit den Imperativen: Arbeite! Achte das Gesetz! Respektiere die Autorität der Familie, des Chefs und des Bullen!
Wir wissen natürlich, dass sich unter euch, unter den Leuten, die sich für den Ablauf dieses Events interessieren und ihm folgen, auch solche befinden, die ab der Einsperrung von menschlichen Wesen wirklich angewidert sind und vielleicht sogar solche, die diese Welt des Geldes, der Bullen, der Gitter und der Stacheldrähte verabscheuen. Und dennoch erweist uns hier, direkt vor uns, ein Widerling wie Patrice Bourdaret die Ehre, der Direktor der Haftanstalt Villenauxe-la-Grande. Ein Direktor, der, nach uns, genauso wie seine Gefängnisaufseher, nichts als Verachtung und Hass verdient hat, da genau sie die Direktverantwortlichen für hunderte Suizide in den Knästen, Prügel, Isolierung, Leid, zerstörte Leben von tausenden in den Käfigen des Staates eingesperrten Männern und Frauen sind.
Wir sind für die Zerstörung des Gefängnisses und wir sind solidarisch mit den Revoltierenden inner- wie ausserhalb der Knäste, nicht nur, weil wir gegen den Horror der Inhaftierung sind, sondern weil wir glauben, dass der Knast, genauso wie die Arbeit, einer der Grundpfeiler einer Welt ist, die strukturell auf der Herrschaft, der Gewalt und der Exklusion gründet. Wir sind für die Zerstörung des Gefängnisses, aber auch der Gerichte, der Armee und der Polizei, denn wir tragen eine Welt in unseren Herzen, eine Welt von freien Wesen, eine horizontal organisierte und auf gegenseitiger Hilfe aufgebaute Welt. Unsere Freiheit lässt sich nicht messen, nicht kontrollieren, passt nicht in die Gesetzesartikel des sogenannten „Rechts“, das immer von dem beschlossen und gestaltet wird, der die Macht hat. Wenn es wirklich stimmt, dass wir Träumer sind, dann weil wir nicht auf den Tag einer hypothetischen Revolution warten werden, um die Autorität, seine Käfige, seine Schergen und seine Erziehung zu bekämpfen.
Es lebe die Revolte, es leben die Meutereien, es leben die Ausbrüche!
gefunden auf chronik
Kein Frieden mit der inneren Sicherheit – kein Frieden mit der Rückkehrberatung – Am vergangenen Wochenende fand die Innenministerkonferenz in Leipzig statt. Wieder mal trafen sich alle Schweine aus dem ganzen Bundesgebiet, um die autoritären und rassistischen Zustände in der BRD zu normalisieren und in Gesetzesform zu gießen. Besonders Ulrich Mäurer, Innensenator Bremens, glänzte und war nicht nur auf Fotos mit seinem Beitrag ganz vorne mit dabei. Seine Forderung: Ein zentraler Abschiebeknast und ein Gericht für sogenannte Gefährder
Diese Forderung lassen wir nicht unkommentiert. Wir haben einen anderen Beitrag. Unser Beitrag ist unversöhnlich und voller Wut gegen den Staat und seine Handlanger. Deshalb haben wir von Donnerstag auf Freitag (8.12.17) nachts ein Fahrzeug der Arbeiterwohlfahrt (AWO) angezündet.
Die AWO ist kein antirassistischer Verband. Sie spielt Mäurer und Co. in die Hände. Mit ihrer dreckigen Rückkehrberatung bietet sie einen Teil der Infrastruktur, um Menschen abzuschieben oder sie zu zwingen „freiwillig“ das Land zu verlassen.
Bekämpfen wir den Polizeistaat Deutschland. Bekämpfen wir die rassistischen Verhältnisse.
Wir warn‘s, die Gefährder.
gefunden auf chronik
Auf das Stadthaus II am Ludgerikreisel gab es in der Nacht zu Mittwoch (13.12.17) einen Farbanschlag. Grund ist eine mögliche Zentrale Ausländerbehörde in Münster, wogegen am Nachmittag vor dem Rathaus demonstriert wird. Die Politik beschäftigt sich am Abend mit dem brisanten Thema.
Die vom Land gewollte Einrichtung einer Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) in Münster, die vor allem die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern regeln soll, stößt in Münster auf Widerstand. In der Nacht zu Mittwoch gab es einen Farbanschlag gegen das Stadthaus II am Ludgerikreisel.
Unbekannte Täter warfen nach Polizei- und Verwaltungsangaben mehrere Farbbeutel gegen die Glasfront und die Fassadenverkleidung. An der Seite zur Hammer Straße und auf dem Zebrastreifen vor dem Gebäude, wo das städtische Ausländerbehörde sitzt, waren Forderungen wie „No ZAB“ und „Abschiebung ist Mord“ zu lesen. „Wir gehen von einem Zusammenhang mit der Kundgebung am Nachmittag vor dem Rathaus aus“, sagt Polizeisprecher Andreas Bode.
übersetzt von h24info.ma, via dialectical-delinquents
Die Busstation Ouled Ziane in Casablanca wurde erneut von der Gewalt von subsaharischen Migranten erschüttert. Ordnungskräfte wurden aufgeboten, um die Situation zu beruhigen.
Einige Polizisten wurden durch Steinwürfe verletzt, die den Gewaltausbruch begleiteten. Zur Erinnerung; der Busbahnhof Ouled Ziane ist seit mehreren Monaten von Sans-Papiers Gruppen besetzt. Dieser Ort war jüngst der Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Subsahara-Afrikanern und Anwohnern.
Videos auf
h24info.ma
übersetzt von hurriya
Mit Freude haben wir aus den lokalen Medien vernommen, dass nach den versuchten Brandstiftungen im September und den Protesten im Oktober die Wut der Inhaftierten des CPRs von Caltanissetta (Anm.d.Ü.: Stadt in Sizilien) – Pian del Lago ein weiteres Mal explodiert ist, um die Isolation und das Schweigen rund um dieses Lager zu durchbrechen. Am Samstagabend (09.12.17) setzten einige Gefangene Teile des Lagers in Brand, vermutlich um sich gegen eine bevorstehende Abschiebung zu wehren.
Als Folge des Brandes, bei dem offenbar auch Gegenstände auf die Betreiber geworfen wurden, die versuchten, die Gefangenen aufzuhalten, scheinen die Strukturen des Lagers erheblich beschädigt zu sein. Zur Zeit wissen wir nichts über die möglichen Konsequenzen für die Gefangenen.
Ergänzung vom 11. Dezember: Der Polizeidirektor hat heute in einem Interview bestätigt, dass das CPR keine weiteren Personen inhaftieren kann, bis die Verwaltung die Struktur renoviert hat. Das Lager wurde demnach koplett geleert. Eine erste Gruppe an Menschen wurde allerdings (wie dies auch vorhergesehen war) bereits nach Tunesien deportiert .
Solidarität mit denen, die rebellieren und ihren eigenen Käfig zerstören!
übersetzt von croce nera anarchica und attaque
In Zeiten des sozialen Friedens und der Logik des Wartens gibt es keine bessere Antwort als die Aktion. Ein Ansporn, eine Kontinuität und ein Ruck um all diejenigen zu wecken, die am Schlafen sind.
Nach seiner eigenen Initiative zu handeln, bricht die Logik des Wartens und der Reglosigkeit und entzündet all diejenigen, deren Blut am Brodeln ist. Die anarchistische Praxis des Angriffs muss der Grundansporn für die Anarchie sein, andernfalls handelt es sich um eine wandelnde Leiche. Eine erforderliche Handlung, um uns auf die Art lebendig zu fühlen, die wir für angebracht halten, ausserhalb aller Programme, ausserhalb aller hierarchischen und vertikalen Strukturen. Viele revolutionäre Praxen sind teil des Anarchismus in seinem Innern. Wir haben uns entschieden, unser Leben in die Hände zu nehmen, indem wir mit dem bedrückenden Frieden brechen, der uns umgibt.
In der Nacht vom 6./7. Dezember haben wir eine mit 1.6kg Sprengstoff gefüllte Thermoskanne aus Stahl vor der Kaserne der Carabineri im Quartier San Giovanni in Rom platziert.
Unsere Aufmerksamkeit ist auf die zentralen Wächter der tödlichen Ordnung des Kapitalismus gefallen: Die Ordnungskräfte. Ohne sie wären die Privilegien, die Arroganz, der angehäufte Reichtum der Bosse nichts. Denn seit immer unterdrücken sie, sperren ein, schieben ab, foltern oder töten diejenigen, die sich nach Wahl oder Notwendigkeit ausserhalb ihrer Gesetze befinden.
Der Kampf gegen den Staat ist nicht einfach und lässt sich nicht auf magische Formeln reduzieren. Aber die Ziele sind da und wir können nicht immer Theorien entwicklen und über die Umstände palavern. Jedes freie Individuum, nach Verlangen und Notwendigkeit, setzt die Hebel für die Aktion in Bewegung, hier und jetzt. Im Kampf für die Freiheit gibt es keine Delegation. Wir dürfen uns nicht von der Entmutigung hinreissen lassen, die in diesen Zeiten in grosen Dosen verteilt wird.
Was wären all diese Jahre gewesen, wenn nicht eine feuerfeste Minderheit die Fackel der Anarchie in die Hände genommen hätte? Wenn diese Gefährt_innen auf bessere Zeiten gewartet hätten? Der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, dessen Wheinachtsfest runiert wurd, weiss etwas darüber (Anm. von Attaque: am 21. Dezember explodieren zwei Bomben in der Wohnung von Romano Prodi, dem Präsidenten der Europäischen Kommission in Bologna – Die Stellungnahme, die ihr u.a. hier findet, stellt den Beginn des Abenteuers der FAI dar.). Der Vampir von Equitalia weiss etwas darüber, der von einigen seiner Krallen verstümmelt wurde (Anm. von Attaque: Equitalia, das ehemalige Steuererhebungsbüro des italienischen Staates, wurde im Dezember 2011, einer Zeit der Krise und der kapitalistischen Umstrukturierung, getroffen. Der Geschäftsführer wurde durch eine Paketbombe, die von den Gefährten der FAI unterzeichnet war, leicht verletzt. Weitere nicht-signierte Angriffe folgen.). Der Hexenmeister des Atoms von Ansaldo Nucleare muss die Fackel der Anarchie in seinem Bein kräftg gespührt haben (Anm. von Attaque: R. Adinolfi, der Chef von Ansaldo Nucleare, wurde durch einen Knieschuss am 07. Mai 2012 der Zelle Olga der FAI/FRI verletzt. Die Gefährten Alfredo Cospito und Nicola Gai befinden sich wegen dieser Aktion im Gefängnis. Eine Broschüre zu der Tat findet ihr hier.). Heute ist es an uns, die Fackel der Anarchie in die Hände zu nehmen. Morgen wird es an anderen liegen. Solange sie nicht erlischt!
Diejenigen, die zuschauen wollen, werden weiterhin zuschauen. Diejenigen, die nicht handeln wollen und dies politisch rechtfertigen, werden weiterhin nicht handeln. Wir warten auf keinen Zug der Hoffnung, wir warten nicht auf reife Zeiten. Die Bedingungen verändern sich mittels der Konfrontation. Die Bewegung ist, wenn sie handelt, andernfalls steht sie still. Die Emanzipation des Individuums von der Autorität und der Ausbeutung wird von denen gemacht, die direkt betroffen sind.
Die, die angreifen, stacheln die an, die einen Drang verspüren. Das bedeutet Propaganda der Tat.
Gegen die Bullen, die Politiker und ihre Lakaien. Gegen die Ingenieure der Wissenschaft und der Industrie. Gegen alle Bosse, aber auch gegen alle Diener. Gegen die Ränge der ehrlichen Bürger der Knast-Gesellschaft.
Wir sind nicht interessiert, Zeit und Energie bei der Kritik an den Reformisten zu verlieren… Auch wenn wir uns nicht als elitäre Minderheit betrachten, haben wir als Anarchisten unsere Aktionen und Ansprüche. Unsere Propaganda. Jedes Individuum und jede Affinitätsgruppe entwickelt und erweitert ihre Erfahrungen in geschwisterlichen Beziehungen. Ohne Spezialisierung und ohne eine Methode aufdrängen zu wollen. Wir haben diese gewählt. Auf dass alle ihren Weg in der Aktion finden.
Die strukturierte, hierarchische Organisation setzt uns, neben dem sie die Freiheit der Individuen zermalmt, noch stärker der Reaktion der Repression aus. Die informelle, anarchistische Organisation ist das Instrument, das wir für diese spezifische Aktion als das geeignetste gefunden haben, da sie es uns erlaubt, zusammen unsere unbeugsame Individualität zu bewahren, mittels der Stellungnahme mit anderen Rebellen in Dialog zu treten und schliesslich die Prodaganda, die durch das Echo der Explosion vermittelt wurde, auszuführen.
Dies ist nicht, und will auch nicht ein absolutes und definitives Instrument sein.
Eine Aktionsgruppe entsteht und entwickelt sich aufgrund der Kenntnis, des Vertauens. Doch auch andere Gruppen und Individuen können, auch wenn nur temporär, eine Projektualität, eine Debatte teilen, ohne sich persönlich zu kennen. Sie kommunizieren direkt durch die Aktion.
Die direkte, destruktive Aktion ist die elementare Antwort angesichts der Represssion. Aber nicht die einzige. Die anarchistische Praxis ist auch eine Wiederbelebung, ein Vorschlag, der über die Solidarität hinausgeht, der mit der Spirale Repression-Aktion-Repression bricht. Die Aktionen der Solidarität sind wichtig, doch können wir uns nicht in der Kritik, auch der bewaffneten, irgendeiner repressiven Aktion oder irgendeines Prozesses einschliessen.
Die eingesperrten Gefährt_innen sind Teil des Kampfes, sie sind an unserer Seite und geben uns Kraft. Es ist aber notwendig, zu handeln und sich zu organisieren. Der Fortschritt der technologischen Entwicklung, die Politik der Kontrolle und der Repression lassen nicht viel Raum, um zu beurteilen, was zu tun ist. Das Leben und die Repression in den Metropolen wird umstrukturiert. Sich zu bewegen, zu handeln, kann immer komplizierter werden.
Im Gegensatz zu den ‚Krawallen‘, die oftmals im Vornherein von einer gewissen ‚antagonistischen Bewegung‘ angekündigt werden, stellt die Unberechenbarkeit die beste Waffe gegen die Kontrollgesellschaft dar. Dort zuschlagen, wo sie dich nicht erwarten. Heute greifen wir im Herzen der militarisierten Hauptstadt an, um das Sicherheitsdelirium herauszufordern. Morgen, wer weiss, vielleicht in der Peripherie, wo es sich niemand vorstellen kann. Ohne eine Waffenruhe zu gewähren, aber indem wir selbst die Momente aussuchen. Seit jeher ist dies das Prinzip der metropolitanen Guerilla. Mit dem Unterschied, dass die Verschwörung der informellen Zellen keine Hierarchien oder eine strategische Führung kennt. Und dadurch ist sie noch weniger vorhersehbar.
Der italienische Staat ist an der fordersten Front der repressiven und militärischen Politik. Aufgrund der geografischen Stellung findet er sich oft darin wieder, die dreckige Arbeit der Verteidigung der Festung Europa auszuführen.
Die jüngsten Abkommen zwischen dem Minister Minniti und den blutrünstigen, libyschen Obersten sind nur die letzten Beweise dafür. Mit dem Erreichen einer genügenden Anzahl an Sklaven, können diese nun auch „bei ihnen zu Hause ausgebeutet“ werden, was, neben dem es populär ist, auch ein gutes Geschäft darstellt.
In der letzten Nacht haben wir den Krieg zum Minister Minniti gebracht. Die Direktverantwortlichen in Uniform, sie, die stillschweigend gehorchen und in aller Stille morden, haben einen Vorgeschmack von dem erhalten, was sie verdienen.
Mit dieser Aktion lancieren wir eine internationale Kampagne des Angriffs gegen die Menschen, Strukturen und Mittel der Repression. Jede und jeder mit den Instrumenten, die er/sie als die geeignetsten hält und, wenn er/sie dies wünscht, mit der Beteiligung an der Debatte.
Informelle Anarchistische Föderation – Internationale Revolutionäre Front
Santiago Maldonado ZelleWir widmen diese Aktion dem argentinischen Anarchisten, der von den Auftragskillern von Benetton entführt und ermordet wurde. Möge der Tag kommen, an dem die Unerdrücker endlich vom Angesicht der Erde verschwinden werden.
übersetzt von sans attendre
Ein Flügel des Administrativhaftzentrums (CRA) von Vincennes durch die Flammen der Revolte komplett zerstört:
In der Nacht vom Montag, 04. Dezember auf Dienstag, 05. Dezember versuchten acht Sans-Papiers aus der Hölle des Knastes, die sie tagtäglich ertragen müssen, auszureissen. Mit dem Ziel auszubrechen, schlugen gegen 3h30 die acht Gefangenen ein Fenster aus einem Zimmer heraus, wurden allerdings ein paar Meter weiter von den Bullen gefasst. Zwei unter ihnen wurden anschliessend in die Isolation gesteckt, was eine generelle Wut in der ganzen Abteilung 3 auslöste. Mit durchnästem Toilettenpapier wurden die Überwachungskameras abgedeckt, während in mindestens zwölf Zimmern auf verschiedenen Etagen Feuer gelegt wurde. Die ganze Abteilung 3 ist trotz dem Feuerwehreinsatz unbrauchbar und insgesamt 57 Haftplätze werden dem Lager für mindestens zwei Monate fehlen. Bullen mussten zusätzlich zur Verstärkung gerufen werden, um die Revolte niederzuschlagen. Die Gefangenen werden in einen neuen Flügel im CRA verlegt, der erst nächsten Januar hätte eröffnet werden sollen. Dieser neue Flügel, der in den ehemaligen Räumlichkeiten von „Emmaüs“ eingerichtet wurde, verfügt über eine Kapazität von 160 Plätzen, in denen die Unerwünschten vor ihrer Abschiebung eingesperrt werden.
Solidarität mit den Aufständischen im CRA von Vincennes!
Feuer allen Internierungslagern!