Archiv für den Monat: August 2015

Basel: Demo NoBorder – NoNation – NoConex

Vom 16.-25. September 2015 führt das Schweizer Militär in der Nordwestschweiz die Truppenübung «CONEX15» durch.

Die Demonstration „NoBorder – NoNation – NoConex“ findet im Rahmen des Widerstandes gegen diese Armeeübung statt.
Unten könnt ihr den Aufruf dazu lesen…

Freitag, 18.9.2015
19 Uhr
Claraplatz, Basel

Plakat 1
Weder Grenzen noch Nationen. Conex15 sabotieren.

Die vom 16.-25. September in der Nordwestschweiz stattfindende Truppenübung der Schweizer Armee „CONEX15“ formuliert das Bedrohungsszenario wie folgt: „In einem fiktiven Europa der Zukunft, mit neuen Ländern und Grenzen, herrscht Wirtschaftskrise. Die Folgen wirken sich auch auf die Schweiz aus: Verknappung der Vorräte, Schwarzhandel, kriminelle Organisationen. Grosse Öl-, Gas- und Getreidevorräte werden zum Ziel von Sabotagen und Plünderungen. Ausserdem führen ethnische Spannungen zu grösseren Flüchtlingsströmen in die Schweiz.“

Im gegenwärtigen Europa treibt die Wirtschaftskrise immer mehr Menschen in die Armut und teilweise können grundlegendste Lebensbedürfnisse nicht befriedigt werden. Für Millionen von Menschen nur eine Realität: Leere Geldbeutel und tägliches Kämpfen, um sich irgendwie über Wasser halten zu können.

Im Europa der Gegenwart, wie auch in der Schweiz, werden die Grenzen schon heute militarisiert. Migrant_Innen, die vor Krieg, Unterdrückung und Elend fliehen, um in Europa nach einem besseren Leben zu suchen, treffen auf befestigte Grenzschutzanlagen, werden mit Flugzeugen, Drohnen, Schiffen und Satellitenüberwachung daran gehindert, die Grenzen zu überqueren. Dies ist umso grotesker, wenn man sich ansieht, wie die europäischen Staaten an der Ausbeutung und „Destabilisierung“ anderer Länder beteiligt sind.

Für die Menschen, denen die gefährliche Einreise gelingt, wartet ein Leben in den Lagern und Knästen der Demokratien Europas: Ein Leben unter Überwachung und Kontrolle, den Mühlen der Asylgesetze ausgeliefert und der ständigen Bedrohung ausgesetzt, wieder ausgeschafft zu werden. Gleichzeitig wird wiederum aus den Menschen Profit geschlagen, entweder in dem sie als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden oder durch ihre Verwaltung, welche ihnen ein selbstbestimmtes Leben verunmöglicht. So profitieren auch in der Schweiz eine Menge Firmen, wie z.B. ORS, Securitas etc., an der Verwaltung der Lager, der Kontrolle der Migrant_innen etc.

Die Fragen, die Szenarien, auf die im Rahmen dieser Militärübung Antworten gesucht werden, sind für uns die Fragen der Regierenden und derer, die in diesem kapitalistischen System die Macht besitzen und/oder an seinem Fortbestand festhalten: Es ist die Frage, wie die gesellschaftlichen und politischen Machtpositionen weltweit aufrecht und die Kapitalgewinne gesichert werden können; wie man die Menschen dazu bringt, sich immer weiter ausbeuten zu lassen; wie man „unerwünschte“ Migrant_innen davon abhält, nach Europa resp. in die Schweiz zu kommen. Und schliesslich wie man all jene mundtot macht, die gegen all das kämpfen oder auch einfach nach Selbstermächtigung streben.

Ihre Antworten sind immer dieselben: Verschärfung der Gesetze, Ausbau des Repressionsapparates mit seinen Bullen und Knästen und wenns nötig erscheint der Einsatz des Militärs.

Die Militärübung Conex 15 ist ein Beispiel, wie eine solche Antwort aussieht und nur eine Sichtbarmachung der Strategien und Ziele der Herrschenden.

Zusätzlich geht es bei der Übung um eine psychologische Wirkung, die sie auf die Bevölkerung haben soll: Ein Bedrohungsszenario von „Aussen“ wird heraufbeschworenen und gleichzeitig betont, dass man seine „stabile Demokratie und Wirtschaft schützen müsse“. Militarisierung und Repression sollen dadurch legitimiert werden, wobei sich die Menschen auch an die Präsenz von Soldaten auf den Strassen gewöhnen sollen, genauso wie daran, dass man Menschen in Lagern einsperrt.

Wir verlangen nicht mehr Demokratie oder einen gerechteren Kapitalismus. Denn auch die Demokratie ist nur eine Regierungsform, die dazu dient die Menschen im kapitalistischen System zu kontrollieren und zu verwalten und sie davon abzuhalten, selbst zu denken und zu handeln, indem Ihnen Mitbestimmung vorgegaukelt wird. Demokratie, Nationalstaat und Kapitalismus dienen ein und derselben Logik: Der Verwertbarkeit und der Kontrolle der Menschen. In dieser Logik werden Grenzen, Lager, Knäste, Ausschaffungen etc. immer existieren.

Wir haben keine Antwort auf diese Fragen innerhalb dieser Ordnung und dieses Systems. Unsere einzige Antwort ist die Wut über diese Welt mit ihren Grenzen und Mauern und die Solidarität mit all jenen, die in den Lagern und Knästen dieses Systems verschwinden, weil sie angeblich nicht hierher gehören.

Für eine Welt ohne Grenzen und Nationen! Für eine Welt ohne Lager und Knäste!

Dies ist ein Aufruf Conex15 und das ganze Migrationsregime zu stören und zu sabotieren!

noconex15.noblogs.org

Flüchtlinge stürmen Ferieninsel Kos – Athen schickt Fähre

gefunden auf tagesanzeiger

Die Lage auf der griechischen Insel Kos spitzt sich angesichts der wachsenden Zahl an Flüchtlingen zu. Es kam zu Krawallen, die Behörden sind überfordert.

Der Flüchtlingsstrom auf die griechische Urlaubsinsel Kos vor der türkischen Küste hält an. Auch heute Morgen setzten mindestens zwei Schlauchboote mit Dutzenden Flüchtlingen, die meisten aus dem Bürgerkriegsland Syrien, von der Türkei aus nach Psalidi nahe der Inselhauptstadt Kos über. Zudem brachte ein Boot der italienischen Küstenwache weitere 50 Menschen an Land, die auf See gerettet worden waren. Auf der Insel campieren bereits Tausende Flüchtlinge unter bedenklichen Konditionen.

Die Inselbehörden sind völlig überfordert von dem Flüchtlingsstrom, den es in dieser Grössenordnung noch nie zuvor gegeben hat. Sie wurden bereits heftig für ihren Umgang mit den Flüchtlingen kritisiert. Mindestens 5000 sitzen auf Kos fest, weil es mit der Registrierung nicht voran geht. Griechenland steckt in seiner schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

Eine Fähre als Notunterkunft
Immerhin schickt die Regierung in Athen eine Fähre als Notunterkunft für die Flüchtlinge zur Insel, um die dramatische Versorgungslage zu verbessern. «Wir haben beschlossen, sofort ein Schiff nach Kos zu schicken», hiess es in einer heutigen Erklärung des griechischen Staatsministers Alekos Flambouraris.

An Bord der Fähre sollten etwa 2000 bis 2500 Menschen aufgenommen und versorgt werden. Die Migranten sollen dort auch registriert werden, hiess es. «Wir hoffen, dass die EU zur Handhabung dieser immer grösser werdenden humanitären Krise beitragen wird», erklärte Flambouraris weiter.

750 Prozent mehr Flüchtlinge als 2014
Das Euro-Land hat sich zu Europas grösstem Anlaufhafen für Bootsflüchtlinge entwickelt, nachdem die Alternativroute über Libyen nach Italien wegen der Kämpfe in dem nordafrikanischen Land immer gefährlicher wird.

Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres haben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks etwa 124’000 Flüchtlinge und Migranten Griechenland per Schiff erreicht. Das sei ein Anstieg von 750 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2014, hiess es.

Am Dienstag kam es zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Flüchtlingen. Mehrere Polizisten setzten Schlagstöcke gegen die Migranten ein, während andere Beamte die Menge mit einem Feuerlöscher am Verlassen eines Fussballstadions zu hindern suchten, wie ein AFP-Fotograf berichtete.

Demnach hatte die Polizei hunderte vorwiegend syrische und afghanische Flüchtlinge in das Stadion gebracht. Die Migranten hatten nach ihrer Überfahrt aus der Türkei teils mehrere Wochen an den Stränden und auf den Strassen der Insel übernachtet. Aus Polizeikreisen hiess es, zu den «Spannungen» sei es gekommen, als die Flüchtlinge in eine Polizeiwache einzudringen versuchten, um sich dort registrieren zu lassen.

Es droht «Blut zu fliessen»
Die Polizei wollte dagegen, dass die Registrierung im Stadion passiert. Die Behörden der kleinen Ägäis-Insel nahe der türkischen Küste sind mit der hohen Zahl der Flüchtlinge überfordert. Erst am Montag war ein Polizist suspendiert worden, der dabei gefilmt worden war, wie er einen Flüchtling ohrfeigte, der näher als erwünscht an die Polizeiwache herangekommen war.

Der Bürgermeister von Kos, Giorgos Kiritsis, warnte am Dienstag laut der Nachrichtenagentur ANA, es drohe «Blut zu fliessen» und die Situation ausser Kontrolle zu geraten. Demnach befinden sich derzeit 7000 Flüchtlinge auf der 30’000-Einwohner-Insel. Die meisten wollen weiter nach Athen, bevor sie versuchen, andere EU-Länder zu erreichen. Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte vergangene Woche die EU zu Hilfe gerufen, da sein Land überfordert sei.

 

Dutzende Vermisste nach erneutem Flüchtlingsunglück im Mittelmeer

gefunden auf tagesanzeiger

Nachdem ein Schlauchboot bei Sizilien gekentert ist, werden Dutzende Flüchtlinge vermisst. 50 Personen konnten in letzter Sekunde gerettet werden.

Gerettet: Mitglieder der italienischen Marine bringen Flüchtlinge in Sicherheit (Archiv).

Nur sechs Tage nach dem letzten schweren Flüchtlingsunglück kentert erneut ein Boot im Mittelmeer. 50 Menschen kann die Marine in letzter Sekunde von dem Schlauchboot retten. Dutzende werden vermisst. Ihr Boot sei im Kanal von Sizilien gekentert, erklärte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Italien, Flavio di Giacomo, am Dienstag auf Twitter.

Etwa 50 weitereFlüchtlinge seien von der italienischen Marine in Sicherheit gebracht worden und würden nun nach Lampedusa gebracht, wo sie in der Nacht zum Mittwoch ankommen sollten, hiess es weiter. Sie berichteten von etwa 50 weiteren Menschen auf dem Boot, die zunächst vermisst wurden.

Auch die italienische Marine teilte mit, sie habe mehrere Migranten von einem Schlauchboot in Seenot im Mittelmeer gerettet. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete, es seien insgesamt etwa 100 Menschen an Bord des Bootes gewesen. Nur etwa die Hälfte konnte gerettet werden.

Schon 2000 Menschen ertrunken
Die italienische Küstenwache erklärte auf Anfrage, sie sei nicht an der Rettungsaktion beteiligt gewesen. Bei der italienischen Marine war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Erst vergangene Woche waren bei einem Schiffsunglück im Mittelmeer vermutlich Hunderte Menschen ertrunken. Etwa 200 Migranten wurden am Dienstag noch immer vermisst, nachdem ihr völlig überladenes Boot vor sechs Tagen wenige Seemeilen vor der libyschen Küste gekentert war. 373 Menschen hatten die Retter in Sicherheit bringen können.

Nach Angaben der IOM waren bis Anfang August in diesem Jahr bereits 2000 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ums Leben gekommen. Die Route von Libyen nach Italien ist dabei die mit Abstand tödlichste.

Toter lag eine Woche unentdeckt in Luzerner Notschlafstelle

gefunden auf tagesanzeiger

Ein abgewiesener Asylsuchender ist tot in einer Notunterkunft in Luzern entdeckt worden. Der Mann lag rund eine Woche unbemerkt in seinem Zimmer.

In einer Notunterkunft in der Stadt Luzern ist die Leiche eines abgewiesenen Asylbewerbers rund eine Woche unentdeckt geblieben. Der Mann mittleren Alters beging Mitte Juli in seinem Einzelzimmer Suizid. Mitbewohner entdeckten den Toten wegen Verwesungsgeruchs.

Der Luzerner Asylkoordinator Ruedi Fahrni bestätigte auf Anfrage der sda Informationen der «Neuen Luzerner Zeitung».

Mann war bei Behörden abgemeldet
Vor seiner Tat hatte sich der Mann bei den beim Verein Jobdach.ch für ein bis zwei Wochen abgemeldet, sagte Fahrni. Darum sei er auch nicht vermisst worden.

Der betroffene Mann lebte mit Unterbrüchen während rund sieben Jahren in der Unterkunft. Weshalb er sich das Leben nahm, ist unklar. Er habe kein Schreiben hinterlassen und hatte zuvor keine Tötungsabsichten kommuniziert, sagte Fahrni.

Aus welchem Land der Mann stammt, dazu geben die Behörden keine Auskunft. In der Notunterkunft am Stadtrand von Luzern leben rund 30 Personen, darunter auch Kinder. Es handelt sich um abgewiesene Asylbewerber. Diese erhalten neben Unterkunft und medizinischer Versorgung zehn Franken Nothilfe pro Tag.

Genf: No Bunkers: Repression und Hungerstreik

übersetzt von renversé

Seit fast zwei Monaten verweigern sich mehrere Dutzend Migrant_innen dem Transfer in die Bunkers. Mehrere Demonstrationen durch die Stadt wurden organisiert, um die Schliessung dieser unwürdigen Unterkünfte zu fordern. Seit dem Beginn dieser Bewegung waren die kämpfenden Migrant_innen grossem Druck von verschiedenen Seiten ausgesetzt.

Es wurden bereits mehr als 30 Verhaftungen gezählt. Eine Person wurde bereits nach Spanien abgeschoben.

Seit zwei Wochen verstärkt sich die Repression
Mohamed, Amine und Saber, drei Beteiligte der Bewegung, wurden ins Abschiebelager gesteckt. Im Abschiebeknast von Favra befinden sich momentan vier Personen im Hungerstreik. Unter ihnen auch Mohamed, welcher bei seiner Verhaftung verprügelt wurde. Seit dem 27. Juli befindet er sich im Durst- und Hungerstreik. Seine Gesundheit verschlechtert sich von Tag zu Tag. Ungefähr 15 Personen unterstützten ihn bei seinem Prozess am 31. Juli, bei welchem er zu 2 Monaten Haft und zu einer auf den 31. August geplanten Abeschiebung verurteilt wurde. Falls er sich dieser verweigern sollte, wird ein „Spezialflug“ organisiert.

Für Pierre Maudet sind alle Mittel recht
Die Strategie von Pierre Maudet, dem Zuständigen für das Sicherheitsdepartement, besteht darin, durch Verhaftungen und Abschiebungen von kämpfenden Migrant_innen, die Bewegung No Bunkers zu zerschlagen. Dieses beschämende Manöver vervollständigt Pierre Maudets Position, welcher im Regierungsrat die Aufrechterhaltung der Bunkers predigt. Um dieses Ziel zu erreichen, zögert er nicht, Migrant_innen zu verhaften.

Wir fordern die sofortige Freilassung der inhaftierten Personen.

Wir fordern die sofortige Beendung der Gewalt und Einschüchterung von Seiten der Ordnungskräfte gegen die Beteiligten der Bewegung.

Wir fordern die Schliessung der Bunkers.

No Bunkers

Calais: Erneuter Ansturm auf die Grenze und Blockade während 5 Stunden

übersetzt von brèves du désordre

Zusammenstoss zwischen Migrant_innen und Ordnungskräften
In Calais versuchen die Migrant_innen weiterhin durch den Eurotunnel zu gelangen. In der Nacht vom Sonntag auf den Montag (02. auf 03. August) versuchten 1700 Menschen durch diese Anlage nach England zu kommen. Ein weiteres Mal kam es vor dem Tunnel zu Zusammenstössen zwischen Migrant_innen und Ordnungskräften. Tausende wurden von der CRS (Bereitschaftspolizei) zurückgedrängt, 700 unter ihnen, die sich bereits im Tunnel befanden, wurden abgefangen. (…)

Ein Sudanese verletzte einen Polizisten durch einen Steinwurf am Kopf. (…)

Die Versuche sind übers letzte Wochenende aber stark zurückgegangen, da es weniger Lastwagen auf der Strecke hatte.

200 Migrant_innen blockieren den Zugang zum Eurotunnel
Am Samstag, dem 01. August 2015 blockierten knapp 200 Migrant_innen den Eingang zum Tunnel unter dem Ärmelkanal in Coquelles. Sie wurden von der Gendarmerie weggedrängt. Später in der Nacht blockierten etwa 60 Migrant_innen über mehr als 2 Stunden hinweg den Zugang für die Lastwagen mit einem Sit-in. Der Verkehr wurde in beiden Fällen während 5 Stunden unterbrochen. Die Blockade hatte keine Auswirkungen auf den Hafenverkehr.

Hier findet ihr ein Video zur Blockade und Räumung

graf_itti in Luzern

gefunden auf indymedia

Wir haben heute Nacht eine klare Botschaft am luzerner Regierungsgebäude hinterlassen.

In einem Brief an den Bundesrat hat Regierungsrat Guido graf -im Namen des gesamten luzerner Regierungsrates- darum gebeten, Menschen aus Eritrea, die hier Asyl beantragen, nicht mehr als Flüchtlinge anzuerkennen.

Graf hat das Gefühl, er könne beurteilen, wer richtiger, und wer falscher Flüchtling ist, wer also das Recht auf Asyl verdient hat, und wer nicht.
Wir stören uns nicht einmal fest daran, dass das nach Gewaltentrennung ja gar nicht seine Aufgabe wäre, sondern dass Menschen überhaupt in die Kategorie „richtig“ und „falsch“ eingeteilt werden. Hast du das Pech zu „falsch “ zu gehören, wird deine Existenz illegalisiert und
-durch genau solche Äusserungen von sogenannt höchster Stelle- wird es sallonfähig deine Person zu diskriminieren. „Du bist ja gar nicht richtig ein_e Arme_r und du nutzt unsere Humanität bloss aus, hau ab.“

Graf kommt zum Schluss, die zu gute Behandlung hier, würde den MASSENEXODUS aus Eritrea fördern.

Wir finden es traurig, dass ein Mensch, der so viel Macht hat, so unsolidarisch und einfach DUMM sein kann!

KEIN MENSCH verlässt einfach so zum Plausch ihr_sein vertrautes Umfeld für unbestimmte Zeit.
KEIN MENSCH nimmt einfach so einen wochen-, monatelangen Fussmarsch durch Wüsten in Kauf, wenn er_sie von Beginn an weiss, dass ein Teil seiner Fluchtgruppe bereits während dieses Marsches sterben wird.
Sie haben keine Salomonwanderschuhe und Isostarriegeli wie Graf es sich vielleicht gewohnt ist, wenn er am Sonntag auf die Rigi geht.
KEIN MENSCH nimmt aus Freude am Abenteuer an einer mehrtägigen Bootsfahrt durchs Mittelmeer teil, wenn sie_er bereits zu Beginn seiner Reise weiss, dass das Boot viel zu klein sein wird und es nur Zufall ist, ob er_sie ankommt, oder nicht.
KEIN MENSCH lässt sich, wenn sie_er es mit sehr viel Glück nach Europa geschafft hat, freiwillig minderwertig behandeln (fast keinen Zugang zu Bildung, da Deutschkurse oft eine lange Warteschlange haben, Rayonverbote, rassistische Polizeikontrollen…) in der Hoffnung, irgendwann mal einen sichereren Status zu erhalten.

Menschen, die all das in Kauf nehmen, wollen hier sein! (und das ist ihr Recht! [der Herr Graf darf sich ja auch da aufhalten, wo er will]) Wer das nicht checkt, ist dumm, oder unsozial!

Da der Luzerner Regierungsrat sich eindeutig so verhält,
freuen wir uns auf seinen EXODUS!

wir haben dies heut Nacht deshalb auch in klaren Buchstaben ans Regierungsgebäude geschrieben.

wir werden bei unmenschlichem Entscheiden nicht wegschauen. Die logische Folge dessen ist die Handlung. Wir werden also keine Ruhe geben, solange Solidarität nicht selbstverständlich ist.

wir sind
Menschen, die denken und lieben
(mdl)

400 Menschen vor Libyen gerettet

gefunden auf tagesanzeiger

Im Mittelmeer ist ein mit Flüchtlingen besetztes Fischerboot gekentert. Die italienische Küstenwache teilt mit, dass 400 Menschen gerettet werden konnten. Mindestens 25 Menschen starben.

Lebensretter: Médecins sans Frontières bei der Rettung von verunglückten Flüchtlingen vor der libyschen Küste.

Vor der Küste Libyens sind am Mittwoch möglicherweise hunderte Flüchtlinge bei einem Schiffsunglück ertrunken. Das mit mehreren hundert Menschen besetzte Fischerboot sei gekentert, lediglich etwa hundert der Insassen seien zunächst gerettet worden, teilte die italienische Küstenwache mit. Das überfüllte Boot habe am Morgen einen Hilferuf abgesetzt und sei beim Eintreffen des ersten Rettungsschiffs gekentert.

Bei den Rettern handelte es sich um das irische Marineschiff «Lé Niamh». Das zweite Rettungsschiff war die von den Ärzten ohne Grenzen gecharterte «Dignity 1», die ebenfalls in dem 15 Seemeilen vor Libyen gelegenen Gebiet unterwegs war. Weitere Schiffe näherten sich der Unglücksstelle. Ein italienischer Hubschrauber warf den Angaben zufolge Rettungswesten ab.

Suche nach weiteren Insassen noch in Gange
Wie die italienischen Küstenwache inzwischen mitgeteilt hat, konnten 400 Menschen gerettet werden. Bis jetzt wurden 25 Leichen geborgen. Überlebende hätten berichtet, dass sich auf dem Boot zwischen 400 und 600 Flüchtlinge befunden hätten. Damit könnten noch fast 200 Menschen vermisst werden.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa und der «Times of Malta» kenterte das voll besetzte Boot 22 Seemeilen vor der Küste, als sich Rettungsboote näherten und die Menschen auf dem Schiff versuchten, die Retter zu erreichen. Die Suche nach weiteren Insassen war am Nachmittag noch in Gange.

Communiqué zur Demo „No Borders, No Nations“ 1. Aug

gefunden auf indymedia

No Borders No Nations ist mehr als ein Festival: Demonstration am 1. August in Bern
Heute am 1. August demonstrierten rund 500 Personen gegen Grenzen und Nationen. Die Demonstration besammelte sich auf dem berner Bahnhofplatz und zog entschlossen durch die Innenstadt. Nach einem Punkkonzert auf dem Bundesplatz endete die Demo auf der Schützenmatte beim Reitschul-Festival No Borders No Nations.

„Wer den 1. August mitfeiert, feiert auch Ausbeutung, Diskriminierung, Ausgrenzung und Brandmarkung von Migrant*innen, denn nebst Banken und Käse zählt der Rassismus zu den langjährigen Traditionen dieses Landes. Lasst uns ihre nationalistische Party verderben“ hiess es in einem Redebeiträg.
Die Demonstration richtete sich gegen die landesweite Verherrlichung von Nationalismus und Rassismus. Staaten, ihre Grenzen und ihre Mythen sind politische Konstrukte. Sie teilen Menschen in In- und Ausländer*innen und gaukeln ihnen vor, es gäbe ein „wir“, welches mit „den Anderen“ so wenig gemeinsam hat, dass mensch sie schlechter behandeln und ausnutzen, mitunter sterben lassen kann. In diesen Konstrukten geht es nicht darum, das Beste für die Menschen herauszuholen. Es geht darum, in der Konkurrenz der Nationen erfolgreich zu sein – auf Kosten der einheimischen und migrantischen Bevölkerung. Die Demonstration hat dazu beigetragen, dass dies nicht so bleibt!
Heute fanden sich in Bern hunderte Menschen zusammen, die sich nicht mehr für nationalstaatliche Logik, für Ausgrenzung und Ausbeutung einspannen lassen. Menschen, die sich über alle Grenzen hinweg, für ein gutes Leben für alle und für mehr Menschlichkeit einsetzen!
Hoch die antinationale Solidarität!