Archiv der Kategorie: Lager

Italien: Aktionen gegen die Grenzen!

übersetzt von le chat noir émeutier

Turin: Aktionen gegen Deportationen und in Solidarität mit den von Repression getroffenen Gefährt_innen

Das Schloss von ‘Biesse Sistemi SRL’ (übernehmen Wartungsarbeiten im CRA von Turin) wurde in der Nacht auf den 29. Mai unbrauchbar gemacht. Ein Transparent wurde aufgehangen: „Biesse Komplizen der Existenz der CRAs. Gegen jeden Käfig

In der Nacht auf den 31. Mai wurden die Schlösser von ‘Lavanderie Alberti’ sabotiert. Auf dem Schaufenster der Spruch: „Komplizen der CRAs“

In der gleichen Nacht wurde ein Bankomat von Poste Italiane ausser Betrieb gesetzt. Auf der Vitrine wurde der Spruch „Komplizen von Deportationen. Nein zu den Grenzen“ hingeschrieben.

Wir erinnern daran, dass Poste Italiane zusammen mit seiner Fluggesellschaft Mistral Air Migranten, die auf den Strassen entführt werden, in CRAs, in die neuen Hotspots oder in andere Lager deportiert.

Unsere Solidarität und unsere Gedanken gehen an alle, die eingesperrt sind, an die Migranten, die in den letzten Tagen von Ventimiglia deportiert wurden und an die 12 Gefährten, die in Turin von der Repression getroffen wurden. Gestärkt durch die Tatsache, dass sich der Kampf nicht einsperren lässt.

Turin: Strassenblockade gegen Grenzen
Am Nachmittag des 2. Junis, während gegen die gewöhnliche Zeremonie des Fahnenaufhängens an der Piazza Castello (A.d.Ü.: 2. Juni ist Fest der Republik in Italien) ein antimilitaristischer Umzug stattfand, kam es ebenfalls, nur einige Strassen weiter, zu einer Verkehrsblockade beim Corso Vittorio Emanuele.

Ein Stahlseil wurde von der einen Seite der Strasse zu anderen gezogen. Auf dem darüber aufgehangenen Transparent war „die Grenzen sind überall“ zu lesen. Jede Betonmauer, jede Polizeimauer, jede militarisierte Strasse, jede Deportation oder Razzia, jeder Stacheldraht, jeder Käfig und jede repressive Masnahme ist eine Grenze, gegen die wir ankämpfen.

BEWEGUNGS- ABER AUCH NIEDERLASSUNGSFREIHEIT
FÜR ALLE, MIT ODER OHNE PAPIERE

Lecce: Nach der Nachricht der Medien wurden die Schaufenster des Büros der Poste am 1. Juni mit Farbe verschmiert. Der Bankomat wurde kaputt gemacht und Sprüche gegen die CRAs wurden gesprayt.

Lecce

Bologna: In der Nacht auf den 24. Mai wurden zwei Büros der Poste mit Farbe und Hämmern angegriffen. Die Bankomaten wurden ausser Betrieb gesetzt. Tag: „Nein zu den Deportationen!“


Bergamo: Symbolische Aktion gegen Grenzen

P_20160513_010707übersetzt von act for freedom now

Verschiedene Plakate und Transparente tauchten in dieser Nacht in Bergamo auf. Die Wände und Strassenüberführungen wurden in dieser Nacht das Sprachrohr unserer Wut.

Dies sind kleine Akte der Solidarität mit den sechs Menschen, die am 07. Mai beim Brenner verhaftet (und dann wieder freigelassen) wurden und mit allen, die ihre Freiheit jeden Tag im Kampf gegen die Grenzen riskieren.

Anarchistinnen und Anarchisten

Jpeg

Palaiseau, Frankreich: Brandstiftung im CRA

übersetzt von brèves du désordre

Im centre de rétention administrative (CRA) von Palaiseau wurde diesen Freitag (03. Juni) ein Brand gelegt. Am Nachmittag hat sich das Feuer in einem Zimmer eines Inhaftierten ausgebreitet. Das Feuer, das sich von einer Matratze ausging, hat dieses Zimmer unbrauchbar hinterlassen.

Das gesamte Zentrum musste für den Feuerwehreinsatz evakuiert werden.

Drei Insassen des CRAs mussten wegen leichten Vergiftungen zu einem Artzt. Das Zentrum konnte am gleichen Nachmittag wieder bezogen werden.

München: WISAG und Dussmann tiefer gelegt

gefunden auf linksunten

Letztens wurden in München die Reifen von Autos der Sicherheitsfirmen WISAG und Dussmann tiefer gelegt und mit Parolen versehen die darauf aufmerksam machen mit was für einem dreckigen Geschäft diese ihr Geld machen. WISAG arbeitet im Bereich des militärischen Objektschutzes und an Flughäfen und profitiert somit von Abschiebungen. Dussmann arbeitet in Knästen und liefert Essen an Flüchtlingslager. Während die Militarisierung im Inneren und Äußeren vorangetrieben wird und noch dieses Jahr 100.000 Abschiebungen durchgeführt werden sollen müssen wir den Profiteuren dieser Entwicklungen das Geschäft unrentabel machen.

Dies ist ein Aufruf WISAG, Dussmann und alle anderen Profiteure von Abschiebungen, Grenzsicherung, Militarisierung und Einsperrung anzugreifen. In München und überall!

Zürich: bye bye rote fabrik…

gefunden auf caravan against the camp system

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Die Karawane war ein viertägiger Marsch, um die von den Herrschenden gewollte Isolation in den Camps zu brechen, ein selbstbestimmtes Miteinander zu schaffen und Positionen von illegalisierten und marginalisierten Menschen sichtbar zu machen. Für viele Geflüchtete war klar, dass sie nach der Karawane nicht einfach auf die nächste Verhaftung oder ihre Ausschaffung warten wollen. Die Idee, die Rote Fabrik zu besetzen, entstand so aus einem von Tag zu Tag gewachsenen Bedürfnis, die Begegnungen und Diskussionen an einem Ort weiterzuführen, der uns aufgrund seiner Geschichte und seines «linken» Profils einen Raum dafür ermöglichen müsste.

Die menschenunwürdigen, ausgrenzenden und freiheitsberaubenden Bedingungen im Schweizer Asylregime und die Solidarität mit denen, die diesen Bedingungen ausgesetzt sind, sind nur ein Grund unseres Zusammenkommens. In den Tagen der Besetzung ging es auch um das Miteinander-Rausfinden, um das Hören verschiedener Perspektiven, die Auseinandersetzung mit dem (Un-)Verstehen und einem Finden eines gemeinsamen Kampfs gegen patriarchale Machtverhältnisse, Nationalismus, Rassismus und jegliche Formen der Unterdrückung und Ausbeutung. Und auch genuau aus diesem Zusammenkommen heraus Wege der politischen Artikulation nach aussen und somit der Öffnung des Dialogs zu finden.

Kein Sein von Geflüchteten ist «inhaltsleer». Es ist immer ein Kampf im repressiven, rassistischen System. Dieser Kampf will und muss gehört werden, ein Gesicht bekommen, Raum haben. Und in diesem Fall erst einmal Zeit, sich zu artikulieren. Dies steht im Widerspruch zu dem aufgesetzten Druck einiger AkteurInnen der Roten Fabrik durch ihr Beharren auf «klaren Forderungen» und vordefinierten Strukturen, und zu ihrer öffentlichen Spaltungspolitik («Autonome» vs. Geflüchtete) mit kolonialem Blick (Victimisierung und Entpolitisierung der Geflüchteten), was uns zeigt, wie eingenommen sie von kapitalistischen Grundgedanken sind.

Das permanente Drängen ihrerseits, sich auf Regeln, Zeitpläne und Abläufe einigen zu müssen, nahm uns viel Energie, die wir für den Austausch unter uns benötigt hätten. Dass also ein Raum wie die Rote Fabrik ein Miteinander-Sein blockiert und stattdessen einen konsumierbaren Zugang zu Lebensrealitäten von Geflüchteten bevorzugt, wurde mehr als deutlich. Wir hingegen wollen ein Leben, welches auf Solidarität, Herrschaftslosigkeit und individuellem Kollektivismus basiert. Dafür werden wir unsere eigenen Räume schaffen!

Zürich: Flüchtlinge besetzen Rote Fabrik

gefunden auf tagesanzeiger

Seit Samstag hat eine Gruppe von Flüchtlingen und Aktivisten das Kulturzentrum in ihrer Hand. Ausgerechnet ein Theaterabend zum Thema Flucht muss nun abgesagt werden.

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Das Kulturzentrum Rote Fabrik in Zürich-Wollishofen ist seit Samstag teilweise in fremder Hand. Gut 100 Personen, Flüchtlinge und linke Aktivsten, haben sich im Clubraum einquartiert. Mit einer Backsteinmauer, Transparenten und Plakaten wollen die Besetzer auf die angeblich schlechten Bedingungen in den kantonalen Asylzentren aufmerksam machen. Das berichtet das Regionaljournal «Zürich-Schaffhausen».

Angeblich würden Asylbewerber in den Zentren gefangen gehalten und diskriminiert. Deshalb haben sich die Teilnehmer der Gruppe in der Roten Fabrik einen Freiraum im Zentrum genommen. Einer von ihnen sagt: «Im Dorf werden wir teilweise wie Tiere angeschaut.»

Noch keine Ziele definiert

Gemäss einem Flugblatt ist die Gruppe bereits vor einer Woche zu Fuss vom Durchgangszentrum in Kemptthal nach Zürich aufgebrochen und hat auf dem Weg diverse andere Asylzentren besucht. Die genauen Ziele der Aktion wollen die Aktivsten kommunizieren, sobald sie diese für sich selber definiert haben.

Die Verantwortlichen des Kulturzentrums lassen die Besetzer derweil gewähren. Die Rote Fabrik sei dafür da, dass man politische Auseinandersetzungen miteinander führe. Katharina Prelicz-Huber (Grüne) vom Vorstand sagt: «Wir können den Raum einfach nicht ewig einer Gruppe zur Verfügung stellen. Er wird für Veranstaltungen gebraucht.»

Theaterabend abgesagt

Konsequenzen hat die Besetzung jedoch für Theatergänger: wie die Rote Fabrik mitteilte ist die Doppelvorstellung von heute 20 Uhr abgesagt. Auf der Homepage der Roten Fabrik heisst es: «Leider können wir den heutigen Theaterabend zum Thema Geflüchtete nicht durchführen. Auf Grund der momentanen Besetzung im Clubraum der Roten Fabrik können wir keinen störungsfreien Abend garantieren.»


Das Communiqué auf englisch findet ihr hier. Deutsche Übersetzung folgt.

Nach Krawallen in Idomeni, Griechenland will Flüchtlingscamp auflösen

gefunden auf faz, veröffentlicht am 19.05.16

Ein Eisenbahnwaggon als Rammbock, um die Grenze zu überwinden: Flüchtlinge in Idomeni lassen sich immer neue Aktionen einfallen, um auf der Balkanroute  weiterzukommen. Nun will Athen das wilde Lager endgültig räumen.

In Nordgriechenland würden derzeit weitere staatliche Flüchtlingslager fertiggestellt, um die rund 9000 Flüchtlinge aus Idomeni aufzunehmen, sagte Kyritsis. Es sei nur noch eine Frage von Wochen, bis sich das improvisierte Lager an der Grenze zu Mazedonien leeren werde.

Allerdings ist es nicht das erste Versprechen dieser Art; zuletzt wollte die griechische Regierung das Lager bis Anfang Mai weitgehend aufgelöst haben.

Zwischenzeitlich harrten bis zu 13.000 Menschen in Idomeni aus, nun sind es nach Angaben des griechischen Stabs für die Flüchtlingskrise noch rund 9000, darunter viele Frauen und Kinder.

Sie hoffen darauf, dass Mazedonien die Grenze doch noch öffnet und somit ihre Weiterreise nach Mitteleuropa ermöglicht. Deshalb lehnen sie auch die Umsiedlung in staatliche Flüchtlingslager ab – aus Angst, eine mögliche Grenzöffnung zu verpassen.

In der Nacht zum Donnerstag gerieten Flüchtlinge und Polizei nach der versuchten 40198053 Grenzstürmung aneinander. Steine flogen, die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein. Vier Demonstranten und zwei Polizisten wurden leicht verletzt und in Krankenhäusern behandelt.

Mittlerweile halten sich rund 54.500 Flüchtlinge und Migranten im Land auf. Seit dem Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei kommen jedoch derzeit nur wenige Neuankömmlinge.

So setzten von Mittwoch auf Donnerstag nach Angaben des griechischen Stabs für die Flüchtlingskrise lediglich 100 Menschen illegal von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln über.

London: Hungerstreik und Hofbesetzung im Internierungslager

übersetzt von rabble

08. Mai: Im Internierungslager von Harmondsworth haben 190 Menschen einen Hungerstreik angekündigt und 50 Gefangene besetzten den Innenhof. Wir haben auch gehört, dass ein Mann, der bereits für vier Tage im Hungerstreik war, versucht hat, sich umzubringen. Er hat sich im Innenhof des Knastes das Handgelenk aufgeschnitten und wurde ohnmächtig. Medizinisches Personal hat ihn anschliessend weggebracht. Die Gefangenen wissen nicht, wie es ihm geht oder wo er festgehalten wird.

Nîmes, Frankreich: Versammlung und Ausbruch aus dem CRA

übersetzt und zusammengefasst von brèves du désordre

Nettes Durcheinander beim CRA
Am Samstag, dem 07.05.16 versammelten sich etwa 100 Menschen vor dem Administrativknast (CRA) von Nîmes, um gegen diese Knäste und die Einsperrung von Landsverwiesenen in Europa zu demonstrieren.

Die Absperrungen wurden mit Sprüchen bemalt, der Verkehr blockiert und Flyer verteilt.

Dreifacher Ausbruch
Am Tag darauf (08.05.16) konnten dann drei Gefangene aus dem CRA (Centre de rétention administrative) von Nîmes entkommen. Der Algerier und die zwei Tunesier zersägten die Gitterstäbe des Zimmers, in dem sie eingesperrt waren, und ergriffen unbemerkt die Flucht.

München: Hungerstreik und Widerstand von 300 Geflüchteten

gefunden in Fernweh Nr. 20 – anarchistische Strassenzeitung

anti-prison-300x16829.03: Aufgrund der entwürdigenden Situation in einer Traglufthalle in Karlsfeld – ohne Fenster, Frischluft und Privatsphäre, mit dauerhaftem Überdruck, zu jeweils sechst in Abteilen nur mit Trennvorhängen – entschlossen sich alle 300 Bewohner der Unterbringung gemeinsam in den Hungerstreik zu treten. Dem waren Konflikte unter den Eingepferchten vorausgegangen, die unter solchen Bedingungen schnell eskalieren, was hier aber auch dazu führte, dass sich die Wut mal gegen einiges richtete, was für die Aufrechterhaltung dieser unmenschlichen Lebensbedingungen notwendig ist: Securities wurden verletzt und es wurde versucht die Wände der Halle an einigen Stellen anzuzünden. Ohne geregelten Aufenthaltsstatus und ohne die richtigen Papiere in der Tasche sind drastische Maßnahmen nötig um überhaupt Beachtung oder Interesse der Autoritäten zu erwecken. Diese versuchen natürlich mit allen Mitteln „Rädelsführer“ und Sprecher zu finden, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Durch Vermittlungsgespräche mit den zuständigen Behörden ließen sich die Hungerstreikenden jedoch zunächst nicht beirren. Eine Demo in Nähe der Traglufthalle wurde von solidarischen Leuten organisiert, die versuchten Kontakt mit Geflüchteten aufzunehmen. Der Hungerstreik wurde nach einigen Tagen beendet.

Sobald ein Tumult anfängt sich aus den gängigen Bahnen zu bewegen, sobald der Konflikt sich nicht mehr durch Vermittlungsgespräche besänftigen lässt, keine Repräsentanten ernannt werden, die im Namen aller einige kleine Vergünstigungen herausschlagen, beginnt er gefährlich für die Autoritäten zu werden, und dies ist es, was sie um jeden Preis verhindern wollen.
Kraft und Solidarität allen, die auf ihre Art und Weise gegen Grenzen, Papiere und entwürdigende Bedingungen rebellieren!

Zürich: karawane gegen das lager-system

gefunden auf indymedia

wir verlassen die bunker und lager und treffen uns zusammen im kampf für freiheit und würde. wir laufen mehrere tage von lager zu lager. und wir laden dich ein, bei unserem marsch auf zürich mitzumachen. start: am mittwoch, 18. mai, beim lager in kempthal um 10 Uhr morgens
in der karawane schlafen wir nachts in zelten. wir organisieren transporte mit autos in die lager, um präsenz zu unterschreiben, das geld abzuholen und dann wieder zur karawane zu gehen. familien und kinder sind willkommen, wir können mit material und transport helfen.

Weitere Informationen und Aufruf in mehreren Sprachen