Archiv der Kategorie: General

Thun: Sabotageaktion gegen Securitas

gefunden auf indymedia

Bundeszentren sabotieren

Ausschaffungsmaschinerie bekämpfen!
Sabotageaktion gegen Securitas in Thun

Wir haben entschlossen die Securitas AG zu sabotieren, um sie daran zu hindern weiterhin profitabel Menschen einzusperren, zu demütigen und auszuschaffen. Am 17.6.16 haben wir die Reifen von 3 Autos vor dem Securitasgebäude in Thun zerstochen.

Täglich transportiert die Securitas Menschen von den Regionalgefängnissen an die Flughäfen, wo Gefangene ohne die richtigen Papiere ausgeschafft werden. Die Securitas AG betreibt zusammen mit der SBB den „Jailtrain“. Ein Gefängniszug mit dem Menschen zwischen verschiedenen Knästen verfrachtet werden.

Die Securitas verdient sich zudem eine goldene Nase, indem sie in den Bundesasylzentren die Ordnungshüter spielen und alle Bewohener bei jedem Ein- und Ausgang begrapschen und das Handy-, Computer- und Lebensmittelverbot durchsetzen wollen. Gerne greifen sie dazu auch zu massiver Gewalt. Am 31.5 wurden im Bundeslager Glaubenberg OW ein Menschen von den Securitas brutal zusammengeschlagen. (Anm.: siehe unten)

Wir werden nicht mehr länger zusehen wie sich die Securitas und andere Firmen und Behörden ihr dreckiges Geld verdienen, indem sie andere Menschen verwalten, verprügeln und ausschaffen. Gemeinsam und vielfältig werden wir eure Ausschaffungsmaschinerie lahm legen.

Einige Anarchist_innen

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Zum weiterlesen empfehlen wir einen Text, den wir vor kurzem auf Indymedia gefunden haben: siehe hier


Glaubenberg. Isolation in Perfektion

gefunden in der Dissonanz Nr. 29 – anarchistische Strassenzeitung
Die Dissonanz kann über “dissonanz-a [ät] riseup.net” abonniert werden. Auch ältere Ausgaben können bestellt werden.

Am 31. Mai wurde im Bundeslager Glaubenberg (bei Sarnen) ein Mensch von mehreren Wächtern der Securitas brutal zusammengeschlagen. Dem vorraus ging die Verweigerung eines Telefonats mit der schwerkranken Mutter des Betroffenen. Seither befinden sich er und weitere solidarische Menschen im Lager im Hungerstreik.

Es ist generell fast unmöglich, in Kontakt mit Insass_innen des Lagers Glaubenberg zu treten, da ein generelles Handy- und Computerverbot gilt. Der Kontakt über ein hineingeschleustes Telefon ist vermutlich aus Angst vor erhöhter Repression im Moment nicht möglich. Das Bundeslager Glaubenberg wurde im November letzten Jahres eröffnet und zeichnet sich durch seine perfekte Isolation aus. Das ehemalige (und bald wieder zur Hälfte als solches genutzte) Militärgebäude befindet sich in einem Skigebiet, ca. 20 Autominuten vom Ortszentrum Sarnen entfernt.Die Bewachung und Bestrafung übernimmt die Securitas AG. So werden bei der Eingangskontrolle alle abgetastet (inkl. Metalldetektor) und nach verbotenen Gegenständen durchsucht, z.B. Telefone, Essen oder Getränke. Finden sich bei einer Zimmerkontrolle offene Fenster oder Hinweise darauf, dass geraucht wurde, drohen Hausarrest (bis zu einer Woche) oder die Streichung der wöchentlichen Nothilfe (21.- Franken). Wie willkürlich die Bestrafung ist, zeigt sich an den Versuchen der Wachhunde, Menschen zur Denunziation zu drängen, und ihnen bei Nicht-Kollaboration z.B. Bustickets (der Bus fährt 2 Mal wöchentlich nach Luzern) vorzuenthalten. Oder sie “schmücken” ihre Hundehütte mit Porträts derer, die sie als “renitent” einstufen. Aber es hört nicht da auf. So werden alle zur Arbeit im Lager gezwungen (eine Woche Küche, eine Woche Reinigung) und bekommen für die 8 bis 9 Stunden pro Tag nicht mal einen Lohn. Im Gegenteil, wer sich weigert, dem wird die Nothilfe gestrichen.

Auch wenn dieses repressive Lager weit weg zu sein scheint, gibt es viele Wege und Möglichkeiten, seine Solidarität mit den Menschen im Hungerstreik und allen in diesen Bunkern und Lagern Eingesperrten zu zeigen. Es sind die üblichen Misanthropen, die direkt verantwortlich sind für deren Unterdrückung und Ausbeutung: ORS Service AG, Securitas AG, VBS, SEM und als Partnerunternehmen die Post (Shuttlebus) und die Schweizerische Flüchtlingshilfe (für den humanitären Charakter der Einsperrung); und ganz besonders Herr Herbert Schraner, Objektverantwortlicher des Bundeslagers Glaubenberg, wohnhaft in der Hofstrasse 41 in Zug.

London: „Racist Van“ vertrieben und angegriffen

übersetzt von Rabble

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Am Montag (13.06.16) wurde ein Razzia-Team der „Immigration Enforcement“ aus der Deptford-Nachbarschaft, Südostlondon, vertrieben. Bereits in den letzten Wochen wurden Einheiten bei der sogenanten „Informationsbeschaffung“ beobachtet. Als sie dann am Montag mit mehreren Kräften anrückten, wurden sie von den Menschen, die sich versammelt hatten, weggeschickt. Mit verschiedenen, unmarkierten Autos fuhren sie mit leeren Händen wieder davon, liessen aber ihren markierten „racist van“ zurück, welcher dann auch sofort mit kaputten Scheiben und Sprüchen aufgemotzt wurde.

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Der Markt in Deptford ist regelmässiger Schauplatz von Razzien des Innenministeriums. Es gibt klare Verbindungen (wie auch bei anderen Strassenmärkten in London) zwischen den Angriffen auf Migrant_innen und den allgemeinen Angriffen auf die Nachbarschaften, die von Eigentümer_innen und staatlichen Autoritäten kombiniert werden, um die Umgebung „sozial zu säubern“ und alle wegzuräumen, die sie als unerwünscht betrachten.

Doch der Widerstand wächst. In Deptford gibt es mittlerweile jeden Samstag beim Markt einen Stand gegen die Razzien und der Montag hat gezeigt, dass die Menschen bereit sind, zurück zu kämpfen.


Es ist nicht das erste Mal, dass solche „racist vans“ vertrieben und demoliert werden. Für ältere Nachrichten aus London siehe hier.

Zürich: Karawane gegen das Lagersystem

gefunden in der Dissonanz Nr. 28 – anarchistische Strassenzeitung
Die Dissonanz kann über „dissonanz-a [ät] riseup.net“ abonniert werden. Auch ältere Ausgaben können bestellt werden.

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Am Mittwoch, dem 18. Mai, startete in Kemptthal eine mehrtägige Kara­wane von Menschen mit unterschied­lichem Aufenthaltsstatus. Sie richtete sich gegen das Lagersystem, das vom Staat betrieben wird, um Geflüchtete gesellschaftlich zu isolieren, um sie zu kontrollieren, und um sie abhängig und gefügig zu machen. Asyllager be­treffen jedoch nicht nur Geflüchtete, sondern sind eine logische Antwort auf die Frage der Verwaltung und Kontrolle der Gesellschaft, die sich ein Staat, egal welcher Herrschafts­form er sich bedient, stellen muss, um seine Existenz aufrechtzuerhalten. Im ganzen Kanton Zürich (sowie natür­lich in jedem anderen Kanton) gibt es dutzende solcher Lager, in denen Ge­flüchtete gezwungen werden zu leben. Die Karawane, die sich mehrheitlich zu Fuss bewegte, ging also von Lager zu Lager, von Bunker zu Bunker, um die Isolation zu durchbrechen und um die dort lebenden Menschen zu motivieren, sich ihr anzuschliessen. Die Route führte am Mittwoch von Kemptthal nach Embrach, wo sich ein kantonales Lager befindet, das in den kommenden Jahren zu einem Bun­deslager umfunktioniert werden soll. Embrachs viel befahrene Hauptstrasse wurde durch die Karawane blockiert und die verzweifelten Kapo-Bullen waren sichtlich überfordert mit der Situation, flehten sie die Fahrer des Traktors doch immer wieder an, bitte unabhängig vom Umzug vorauszufah­ren, damit der Verkehrsfluss gewähr­leistet bleibe – vergeblich.

Beim Lager angekommen, versuch­ten sie dann doch noch, einen Ausweis zu erzwingen, was erfolgreich verhin­dert werden konnte. Nun, da die lo­yalen Gewalttäter des Staates endlich verschwunden waren, wurde im und vor dem Lager diskutiert und mehre­re Menschen entschlossen sich, mit der Karawane zum nicht weit entfern­ten, selbstorganisierten Zelt-Schlaf­platz zu gehen. Am nächsten Tag ging es zum Lager in Bülach, wo bis zu 140 Menschen von der ORS AG einge­lagert werden. Die Betreiberfirma war natürlich nicht erfreut über den Besuch, ist dessen Lagerleiter doch stets darum bemüht, Geflüchtete mit Sanktionen jeglicher Art einzu­schüchtern und zu marginalisieren. Sein gockelhaftes Verhalten mit Dro­hungen gegen Karawane-Teilnehmer löste bei einigen eine Wut aus, die sich an den Reifen seines dort parkierten Autos entlud. Wieder angewachsen, wanderte der Umzug (teils zu Fuss, teils mit Autos) zum nächsten solida­rischen Schlafplatz. Wie auch schon am Abend zuvor, wurde auch an die­sem Abend lange diskutiert, Erfah­rungen ausgetauscht und der Plan für den nächsten Tag geschmiedet; denn am Freitag sollte es in die Stadt Zürich gehen! Da öffentlich dazu aufgerufen wurde, sich der Karawane anzuschlie­ssen, zählte der Umzug am Freitag ca. 150 Teilnehmer, der von Affoltern nach Oerlikon zog, den Verkehr blo­ckierte, und zwei Orte besuchte – die von der AOZ geführten Lager an der Regensbergstrasse und in der Messe­halle 9 beim Hallenstadion. Wieder entschlossen sich Geflüchtete aus den betroffenen Lagern, sich der Ka­rawane anzuschliessen, die dann zum Bhf Oerlikon zog und spontan per 1. Klasse unbezahlt mit dem Zug nach Altstetten reiste. Mit guter Stimmung wurde das letzte Lager auf der geplan­ten Route besucht; das Test-Bun­deslager Juchhof, in dem bis zu 300 Menschen leben müssen. Schnell wurde das Tor geöffnet und mit den Menschen vor Ort über die Idee der Karawane diskutiert. Zum Schluss, als sich der Umzug aufmachte, wurde noch die eine Hälfte des Eingangtors abmontiert und weggeschleppt, um den Verantwortlichen – der AOZ, der SIP und neu auch der Protectas AG – zu zeigen, dass ihre Zäune nicht standhalten, wenn Menschen bereit sind, ihre Würde zurückzuholen.

Nach langen Diskussionen am Frei­tagabend, motiviert von den letzten drei Tagen und voller Wut darüber, dass die Polizei einen Gefährten der Karawane am Donnerstag nachts in ei­nem Bunker festnahm und einsperrte, stand der Plan fest; am Samstag sollte der Clubraum der Roten Fabrik be­setzt werden, in der sich am gleichen Wochenende die linke Bourgeoisie durch das kritische Theaterstück «Die Schutzbefohlenen» berieseln lässt. Und genau so kam‘s: Der Clubraum der Roten Fabrik wurde besetzt und die kultivierte Oberschicht, die gleich gegenüber Flucht und Elend als Ware konsumierte (unter ihnen auch der Kommunikationsbeauftragte der AOZ, Thomas Schmutz, der nach der Show Wasser über den Kopf geleert bekam) war sichtlich irritiert. Die Be­setzung hält auf unbestimmte Zeit an und die Debatte über die Zukunft ist in vollem Gange. Fortsetzung folgt…

Münchner CSU-Büro eingefärbt

gefunden auf linksunten

Das neue Integrationsgesetz war Anlass für einige anarchistische Jugendliche den Münchner Bezirksverband der CSU zu besuchen.

In der Nacht von 14. auf 15. Juni wurde die Aussenfassade der Adamstr. 2, unweit des Landeskriminalamts in der Mailingerstraße, mit Farbbomben und der Forderung nach einer ausbleibenden deutschen Leitkultur markiert. Im Anschluß wurde die Nachbarschaft mittels einiger Böller aufgeweckt

Italien: Weitere Angriffe auf Poste Italiane

übersetzt von informa-azione

1Genua: In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai attackierten einige Feind_innen der Grenzen ein Büro von Poste Italiane: Komplizen der Deportationen.

Sabotiert wurden die Überwachungskameras, der Postomat, die Glasscheiben und die Aushängeschilder.

Auf dem Plakat, das an der Türe angeklebt wurde, stand: „Attackieren wir und sabotieren wir die Ausschaffungsmaschine in all ihren Formen. Solidarität mit den kämpfenden Migrant_innen. Für das freie Leben ohne Grenzen und Nationen.“

Bologna, Turin, Genua: versuchte Brandanschläge auf Poste Italiane
Über die Medien des Regimes erfährt man von drei versuchten Brandanschlägen auf die Poste Italiane binnen 48 Stunden in Bologna, Genua und Turin.

Am 07. Juni wurde vor einem Postamt in der via Saliceto am Stadtrand von Bologna ein Benzinkanister gefunden. Der Kanister war über Drähte mit einem Wecker verbunden. Vor Ort kam die ROS (A.d.Ü. Raggruppamento Operativo Speciale, Polizeieinheit der italienischen Carabinieri), Sprengmeister und die Feuerwehr zum Einsatz.

Am 08. Juni wurde in der Nähe einer Poststelle in Genua ein Sprengkörper gefunden.

In der via Montebello, im Zentrum von Turin, wurde am 09. Juni vor einem Postomat einer Poststelle ebenfalls ein Benzinkanister mit einigen Kabeln entdeckt. Der Sprengkörper wurde von Sprengmeistern der Polizei geprengt.

Wie üblich schreiben die Medien des Regimes die versuchten Anschläge dem anarchistischen Umfeld zu.

Trento und Rovereto: „Von Ventimiglia bis zum Brenner, sabotieren wir die Grenzen“
Laut lokalen Medienberichten wurden in der Nacht vom 09. auf den 10. Juni zwei Poststellen in Trento und Rovereto attackiert: Schaufenster und Bankomat beschädigt. Die zwei Büros mussten am nächsten Tag geschlossen bleiben.

Folgende Sprüche wurden hinterlassen: „Ventimiglia, Brenner, Feuer den Grenzen“, „Poste=Mistral=Deportationen“, „Mistral Air (=Poste) deportiert Migranten von Ventimiglia bis zum Brenner, sabotieren wir die Grenzen“. Der Spruch „Poste Komplizen der Deportationen“ erschien ebenfalls bei einem Postbüro in Mori, im Süden von Rovereto.

Turin: Die zwölf Verbannungen wurden aufgehoben

gefunden auf linksunten

1353828994.thumbnailMittwoch Nachmittag wurde bekannt, dass das Turiner Gericht die Aufenthaltsverbote gegen zwölf Anarchist*innen aufgehoben hat. Nach einigen Tagen der Unsicherheit hat sich heute gezeigt: Es lohnt sich gegen Repression zu kämpfen! Die zwölf Anarchist*innen, die wegen einer Aktion gegen die Firma Ladisa verbannt worden waren, dürfen sich wieder legal in Turin aufhalten – in jener Stadt, die sie zum Mittelpunkt ihres Lebens und ihrer Kämpfe gemacht haben.

Auf der Seite Macerie („Trümmer“) heißt es: „Die zwölf Anarchisten haben entschieden diese x-te repressive Maßnahme nicht zu akzeptieren und das Aufenthaltsverbot öffentlich zu missachten; Die Verbannten/Banditi, Freunde und solidarisch Gesinnte haben eine Woche der Mobilisierung inititiert. Sie haben auf der Straße, vor den Mauern des Cie (Abschiebelager) und während der Revision auch vor dem Gericht Aktionen durchgeführt. Nach all dem erreicht uns heute diese Nachricht.
Die weiteren geplanten Aktionen diese Woche werden trotzdem stattfinden. Es scheint uns wichtig daran teilzunehmen, denn weitere Personen sind von anderen Maßnahmen betroffen: Vier Anarchisten sind seit Jänner unter sorveglianza speciale (sie müssen täglich oder mehrmals die Woche auf einer Polizeistation unterschreiben gehen) und weitere vier haben in den letzten Tagen vom Staatsanwalt eine Vorladung bekommen.

Erlauben wir uns aber für den Moment den Gedanken zuzulassen, dass es sich auszahlt zu kämpfen!.“

Calais: Barrikaden, um die Grenzen zu stürmen

übersetzt von brèves du désordre

migrants_2-1-300x169In der Nacht auf Donnerstag (09. Juni 2016) kam es erneut zu Zwischenfällen auf der Umfahrungsstrasse in Richtung Hafen in Calais. Mehrere dutzend Migranten versuchten, die Lastwagen anzuhalten, um so an Bord steigen zu können. Bei den Blockaden wurde auch eine relativ neue Methode angewandt: Mit Hilfe von Gasflaschen wurden die Barrikaden bestehend aus verschiedenem Material (Matratzen, Geäst, Pneus, Strohballen, Einkaufswagen) angezündet.

Bei dem Versuch, die Strasse zu blockieren, kam es im Anschluss zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Fünf verletzte Migranten mussten ins Spital gebracht werden. Auch ein Bulle der CRS wurde durch einen Steinwurf am Kopf verletzt.

Plaisir, Frankreich: Brand im CRA gelegt

übersetzt von attaque

Diesen Sonntag (05. Juni 2016) ist im centre de rétention administrative (CRA) von Plaisir Feuer ausgebrochen. Drei Personen, die auf ihre Abschiebung warten, mussten wegen Rauchvergiftungen im Spital untersucht werden. Eine oder mehrere Personen haben gegen 14 Uhr Matratzen angezündet. Das Feuer konnte schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden.

Turin: Die zwölf Anarchist*innen sind zurück | Communiqué

gefunden auf linksunten

da qui non ce ne andiamoDie zwölf Anarchist*innen, die vor wenigen Wochen ein Aufenthaltsverbot für die Stadt Turin erhalten haben, sind gestern zurückgekehrt. Sie verletzten bewusst das vom Gericht ausgesprochene Verbot um weiter an den Kämpfen gegen Abschiebungen und Zwangsräumungen teilzunehmen. Hier eine Übersetzung ihres gestern veröffentlichten Communiqués.

In Turin haben wir gesehen wie Menschen weggebracht werden, weil sie keine Dokumente haben. In Turin haben wir gesehen wie die Polizei eine Demonstration von Arbeitern angreift, weil sie es gewagt haben zu rebellieren.

In Turin haben wir gesehen wie Patrouillen der Carabinieri den Hauseigentümern und Banken helfen unsere Nachbarn auf die Straße zu setzen weil sie mit der Miete oder dem Kredit im Rückstand sind.
In Turin haben wir gesehen wie sich ganze Viertel verwandeln – nach den Vorstellungen der Reichen und auf Kosten der Ärmeren, die dort leben.
In Turin und in den Tälern um die Stadt haben wir gesehen wie Riot Cops jene Menschen knüppeln, die Camps errichtet haben um das Land, auf dem sie leben, zu verteidigen.

Aber in Turin haben wir auch gesehen wie dutzende Menschen sich erhoben haben um es einer Person ohne Papiere zu ermöglichen einer Kontrolle zu entkommen. Und wir haben gesehen wie hunderte Arbeiter sich denen entgegen gestellt haben, die sie von den Toren der Firma CAAT vertreiben wollten. Hier haben wir gesehen wie ganze Straßen mit Müllcontainern abgeriegelt werden um einen Gerichtsvollzieher abzuwehren. Und wir haben gesehen wie dutzende Illegale sich die Straßen zurücknehmen unter den machtlosen Blicken der Polizei. Und in Venaus (bei Susa) haben wir gesehen wie jene geknüppelten Menschen ihre Köpfe wieder erhoben haben und wie sie ganze Gruppen von Riot Cops weggejagt und ihren verlorenen Grund zurückerobert haben.

Wenn es stimmt, dass überall Unterdrückung und Rebellion an der Tagesordnung stehen, dann ist Turin jener Ort, den wir uns ausgesucht haben um einen gemeinsamen Traum zu verwirklichen.

Hier wollen wir stehen, hier wollen wir bleiben, hier wollen wir kämpfen.

Zwölf Aufenthaltsverbote gegen jene, die an einem Tag im Oktober zum Sitz von Ladisa, jener Firma die Essen an das Abschiebegefängnis (Cie) von Corso Brunelleschi liefert, gegangen sind um ihr einen Teil von der Scheiße zurückzugeben, die sie jeden Tag den Eingesperrten liefert. Eine Initiative, die Teil ist eines Kampfes gegen das Cie und gegen jene, die dafür sorgen, dass es funktionieren kann.

Seit Jahren greift uns das Gericht an indem es unsere Liebsten einsperrt und wegschickt. Wir haben weitergemacht – Tag für Tag – wir haben uns der Angst und dem Schmerz gestellt, die die Repression mit sich bringt.
Wir haben unter Mühen die Kämpfe unserer verbannten, eingesperrten und unter Beobachtung stehenden Gefährten weitergetragen.
Nach all diesen Jahren der Kämpfe in Turin, in denen wir uns den repressiven Angriffen gestellt haben, in denen wir versucht haben immer noch einen Schritt weiter zu gehen; nach all diesen Jahren haben wir uns diesmal alle in die Augen geschaut und wir haben alle den gleichen Willen gesehen nicht wegzugehen.
Diese zwölf Aufenthaltsverbote sind der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Wir sind nicht mehr bereit unsere Wut zu rationalisieren.

Wir akzeptieren nicht mehr, dass wir uns von Menschen, mit denen wir kämpfen und die uns wichtig sind, verabschieden müssen, weil sie gezwungen werden wegzugehen.

Wir akzeptieren nicht mehr, dass unsere Leben, unser Alltag von einem Stück Papier bestimmt werden.

Wir akzeptieren nicht mehr, Projekte aufzugeben, die jeder von uns in der Stadt aufgebaut hat, und uns an einem anderen Ort neu zu erfinden.

Wir bleiben hier – genau dort, wo unsere Gewissen uns zwingen zu bleiben.

Für uns sind diese Aufenthaltsverbote Papiermüll.

Wir werden im freien Radio sein, um Sendungen zu machen. Wir werden vor der Tür von J. sein um uns seiner Zwangsräumung entgegen zu stellen. Wir werden vor den Mauern des Cie sein um die Aufstände der Eingesperrten zu unterstützen. Wir werden auf den Straßen sein um Abschiebungen zu bekämpfen. Wir werden dort sein, wo es uns passt.

Wir kennen die Konsequenzen. Sie werden uns mit großer Sicherheit nach ein paar Tagen ins Gefängnis stecken.

Genau zu dem Zeitpunkt, wenn das Gericht die Macht dazu hat.

Im Auge des Sturms der unsere Leben herumwirbelt.

Unserer Entscheidung bewusst, stark durch die Solidarität, die uns nicht alleine lässt, gehen wir von hier nicht weg.

Banditen in Turin

Italien: Aktionen gegen die Grenzen!

übersetzt von le chat noir émeutier

Turin: Aktionen gegen Deportationen und in Solidarität mit den von Repression getroffenen Gefährt_innen

Das Schloss von ‘Biesse Sistemi SRL’ (übernehmen Wartungsarbeiten im CRA von Turin) wurde in der Nacht auf den 29. Mai unbrauchbar gemacht. Ein Transparent wurde aufgehangen: „Biesse Komplizen der Existenz der CRAs. Gegen jeden Käfig

In der Nacht auf den 31. Mai wurden die Schlösser von ‘Lavanderie Alberti’ sabotiert. Auf dem Schaufenster der Spruch: „Komplizen der CRAs“

In der gleichen Nacht wurde ein Bankomat von Poste Italiane ausser Betrieb gesetzt. Auf der Vitrine wurde der Spruch „Komplizen von Deportationen. Nein zu den Grenzen“ hingeschrieben.

Wir erinnern daran, dass Poste Italiane zusammen mit seiner Fluggesellschaft Mistral Air Migranten, die auf den Strassen entführt werden, in CRAs, in die neuen Hotspots oder in andere Lager deportiert.

Unsere Solidarität und unsere Gedanken gehen an alle, die eingesperrt sind, an die Migranten, die in den letzten Tagen von Ventimiglia deportiert wurden und an die 12 Gefährten, die in Turin von der Repression getroffen wurden. Gestärkt durch die Tatsache, dass sich der Kampf nicht einsperren lässt.

Turin: Strassenblockade gegen Grenzen
Am Nachmittag des 2. Junis, während gegen die gewöhnliche Zeremonie des Fahnenaufhängens an der Piazza Castello (A.d.Ü.: 2. Juni ist Fest der Republik in Italien) ein antimilitaristischer Umzug stattfand, kam es ebenfalls, nur einige Strassen weiter, zu einer Verkehrsblockade beim Corso Vittorio Emanuele.

Ein Stahlseil wurde von der einen Seite der Strasse zu anderen gezogen. Auf dem darüber aufgehangenen Transparent war „die Grenzen sind überall“ zu lesen. Jede Betonmauer, jede Polizeimauer, jede militarisierte Strasse, jede Deportation oder Razzia, jeder Stacheldraht, jeder Käfig und jede repressive Masnahme ist eine Grenze, gegen die wir ankämpfen.

BEWEGUNGS- ABER AUCH NIEDERLASSUNGSFREIHEIT
FÜR ALLE, MIT ODER OHNE PAPIERE

Lecce: Nach der Nachricht der Medien wurden die Schaufenster des Büros der Poste am 1. Juni mit Farbe verschmiert. Der Bankomat wurde kaputt gemacht und Sprüche gegen die CRAs wurden gesprayt.

Lecce

Bologna: In der Nacht auf den 24. Mai wurden zwei Büros der Poste mit Farbe und Hämmern angegriffen. Die Bankomaten wurden ausser Betrieb gesetzt. Tag: „Nein zu den Deportationen!“


Bergamo: Symbolische Aktion gegen Grenzen

P_20160513_010707übersetzt von act for freedom now

Verschiedene Plakate und Transparente tauchten in dieser Nacht in Bergamo auf. Die Wände und Strassenüberführungen wurden in dieser Nacht das Sprachrohr unserer Wut.

Dies sind kleine Akte der Solidarität mit den sechs Menschen, die am 07. Mai beim Brenner verhaftet (und dann wieder freigelassen) wurden und mit allen, die ihre Freiheit jeden Tag im Kampf gegen die Grenzen riskieren.

Anarchistinnen und Anarchisten

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