Archiv der Kategorie: Ausschaffungen

Nîmes, Frankreich: Sechsfacher Ausbruch aus dem CRA

übersetzt von brèves du désordre

Gefängnisausbruch-240x250Sechs Migranten zwischen 20 und 25 Jahren konnten in der Nacht auf den 03. September aus dem centre de rétention administrative (CRA) von Nîmes entkommen, indem sie die Fenster abmontierten und dann die Gitter verbogen. Vier unter ihnen konnten wieder gefasst werden, wurden kurzzeitig in Untersuchungshaft gesteckt und mittlerweile zu Knaststrafen von einem bis zu drei Monaten verurteilt. Die Staatsanwaltschaft forderte ziwschen 10 und 18 Monaten Knast. Nach den anderen zwei Personen wird noch gesucht.

Die Gewerkschaft der Polizei beklagt die Situation in der Haftanstalt, in der die Inhaftierten nicht zögerten, jegliche Risiken auf sich zu nehmen. In einem Kommunique schreiben sie von einem Vorfall, der sich am 31. August ereignet hatte: Während einer Überstellung eines irregulären Migranten sei dieser fluchtartig über die Autobahn abgehauen. Nur dank der Professionalität der Beamten konnte der Flüchtende wieder eingeholt werden, ohne dass sich ein Drama für ihn selbst oder die Autofahrer ereignete. Am 01. September ging ein Gefangener auf zwei Polizeibeamte los. Beide wurden dabei verletzt, einer musste seine Wunden nähen lassen.

Die centres de rétention adminstrative sind geschlossene Zentren für Ausländer, die über keine Aufenthaltsbewilligung in Frankreich verfügen und auf ihre Abschiebung in ein Land warten, das bereit ist, sie aufzunehmen.


Bereits im Mai sind drei Männer aus dem CRA von Nîmes entkommen.

Lampedusa, Italien: Feuer im Hotspot

lmp-300x227übersetzt von act for freedom

In den Medien konnte man lesen, dass am 24. August gegen halb 9 Uhr abends eine Gruppe von Gefangenen Matratzen im Hotspot von Lampedusa anzündeten und somit Schaden im ersten Stock, in dem minderjährige Migrant_innen eingesperrt sind, anrichteten.

Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr beschränkte sich der Schaden aber nur auf eine Zelle. Ein junger Migrant trug nach den Medienberichten Rauchvergiftungen davon.

Dieser Protest war nicht der erste seit der Umwandlung des Internierungszentrums auf Lampedusa in ein Hotspot. Am 18. Mai dieses Jahres verunstaltete eine Revolte Teile des Gebäudes und einer der drei Abteilungen musste geschlossen werden. Die Auseinandersetzungen begannen damals, als die Autoritäten nach bewegten Tagen im Hotspot, in denen die Eingesperrten gegen die obligatorische Identifizierung protestierten, eine Massenabschiebung nach Tunesien am Vorbereiten waren.

Solidarität mit den gegen Identifizierung, Inhaftierung und Deportation kämpfenden Migrant_innen.

100 solcher Feuer!

(Hotspots wurden von der EU in gewissen Staaten eingerichtet, um ankommende Migrant_innen schnellstmöglich zu identifizieren, registrieren und die Finderabdrücke zu speichern.)

Paris: Zurück gegen die Arbeit und die Abschiebemaschine

übersetzt von brèves du désordre

Es gibt also keine Grenzen bei diesen Splittergruppen der Ultralinken, die seit Monaten die Lokale der PS“ … und des Pôle Emploi (französische Arbeitsverwaltung) … „einschlagen, verwüsten und zerstören.“

In der Nacht vom 29. auf den 30. August gingen die Schaufensterscheiben bei der Pôle Emploi (französische Arbeitsverwaltung) im 13. Arrondissement zu Bruch. Bei einem Wagen der SNCF (Kollaborateur der Abschiebemaschine) wurde ebenfalls eine Scheibe zerschlagen.

Es gibt keine Hierarchien unter den Praktiken und den Angriffen der Nacht oder derjenigen am Tag in der Umzugsspitze. Wie wir in den letzten Monaten gesehen haben, hat alles seinen Wert. Das Ziel ist es, die Praxis jedes einzelnen auszuweiten.

Gegen die Arbeit, die Ausbeuter, die Kollaborateure und ihre Welt.

Des énervés du cortège de tête


In den Monaten vom März bis zum Juli kam es in ganz Frankreich zu zahlreichen wilden Demonstrationen, Auseinandersetzungen mit den Bullen, Verwüstungen, Angriffen, Versammlungen und Protesten gegen eine umstrittene Arbeitsmarktreform. In den Sommermonaten, in denen auch diese spontan entstandene Bewegung pausierte, wurde der Gesetzesentwurf im Parlament angenommen. Für den 15. September wird nun wieder zu landesweiten Aktionen aufgerufen. Auf dass die Rebellion wieder an Fahrt gewinnt!

Aachen: Jede Abschiebung ist Folter – QUIT YOUR JOB!

gefunden auf linksunten

1983257052.thumbnailAm Abend vom 30. auf den 31.08.16 wurde das Gebäude in der Hackländerstraße 1, in dem sich das Aachener Ausländeramt befindet, mit Farbe und Scherben markiert und mit dem Graffiti „Jede Abschiebung ist Folter – QUIT YOUR JOB!“ versehen. Als Menschen mit deutschem Pass haben wir vor allem die Verantwortung, unseren Anteil an der Gewalt, mit der Leute an der freien Wahl ihres Wohnorts gehindert werden, zu verringern. Deshalb müssen wir Abschiebesystem und Grenzregime angreifen. Und diese kleine Aktion war erst der Anfang… get ready for:

SCHENGENPARTY CRASHEN!
Lasst uns im Oktober in Aachen das Grenz- und Abschottungsregime Europas angreifen.

Wir sind es leid, traurig und wütend dabei zuzuschauen, wie sich die Festung Europa immer weiter abschottet. Praktische Solidarität, z.B. entlang der sogenannten Balkanroute, ist wichtig, humanitäre Unterstützung notwendig. Aber wir werden nicht die ganze Zeit Feuerwehr spielen, den Staaten unentgeltlich Grundversorgungsaufgaben abnehmen, und daran teilhaben, wie sich Europa im rassistischen Normalzustand einigelt. Unsere Verantwortung ist es vor allem, hier zu stören, wo es weh tut.

Wir haben Ziele, keine Forderungen. Wir möchten die sogenannten „Entscheidungsträger*innen“ innerhalb und auszerhalb der EU/Europas nicht als solche legitimieren. Wir wollen offene Grenzen für alle und ein sofortiges Ende aller Abschiebungen. Unser Protest ist selbstorganisiert, die Welt, die wir bauen, ist es auch.

No Border, No Nation!

Abschiebung ist Folter, Abschiebung ist Mord. Bleiberecht für alle jetzt sofort!

Rovereto, Italien: Sabotage an einem Bankomat der Unicredit

übersetzt von informa-azione und le chat noir émeutier

Über die lokalen Medien erfahren wir, dass in der Nacht vom 21. auf den 22. Augsut ein Bankomat von ‚Unicredit‘ in Rovereto mit einem Sprengsatz oder einer ‚ausgebauten Petarde‘ zerstört wurde. Auf den Schaufensterscheiben der Bank waren die Sprüche „hier finanziert man Erdogan“ und „Nein zum EU-Türkei-Abkommen“ zu lesen.

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Die Revolten in den italienischen Abschiebezentren (CIE)

übersetzt von rabble

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Infos über den beeindruckenden Kampf für die Zerstörung der Haftzentren in Italien.

Nach den Riots letzten Februar/März, die die Zentren von Bari Palese und Crotone in Italien zerstört haben, bleiben nur noch vier CIEs intakt (ursprünglich waren es 13). Diese vier sind teilweise ebenfalls beschädigt, was ihre Kapazität zur Inhaftiertung reduziert. Hier fassen wir die Situation in diesen vier verbleibenden Zentren zusammen.

Turin – CIE in Corso Brunelleschi (betrieben von Acuarinto und Gepsa, französisches Unternehmen, das Gefängnisse leitet)
Dieses Zentrum, das für 200 Menschen geplant war, verfügt nach den Revolten zwischen Februar und April dieses Jahres nur noch über 44 Plätze. Grosse Teile des Zentrums wurden vollständig oder teilweise durch das Feuer und die Wut der dort Eingesperrten zerstört.

In den Monaten, in denen die beschädigten Teile renoviert wurden, gab es konstant Bemühungen, die Häftlinge, die noch im Zentrum eingesperrt waren, mit erfunden Geschichten über die Repression nach den Krawallen einzuschüchtern. Da war beispielsweise ein Gerücht über heftige Strafen gegen die Rebellen, obwohl bis heute noch kein Urteil gesprochen wurde. Diese Tricks vermochten es, die Leute zur Ruhe zu bringen. Seit dann kam es zu keinen weiteren Revolten, die fähig gewesen wären, das Gebäude zu zerstören.

Es kommt aber weiterhin zu Akten des Ungehorsams, Streiks und Ausbrüchen (versuchte und erfolgreiche) im CIE. Die repressiven Masnahmen nahmen folglich zu und die rebellischsten Gefangenen werden immer mehr von den anderen getrennt und isoliert, um sie zu bestrafen und sie als Warnung für die anderen zu gebrauchen.

Seit einiger Zeit wird die sogenannte „Ospedaletto“ (eine Krankenstation) als Isolations-Trakt verwendet, von dem der Zugang zum Übungsplatz und zur frischen Luft verunmöglicht wird. Teilweise wird das Telefon für längere Perioden konfisziert. Um Ausbrüchen zuvorzukommen, werden die Menschen für medizinische und bürokratische Verfahren, die ausserhalb des Zentrums durchgeführt werden, mit Handschellen gefesselt.

Im CIE kommt es kontinuierlich zu neuen Ankünften und Deportationen und es scheint klar, dass Abschiebungen nach Tunesien Mittwochs und Samstags von einem Schiff ab dem Hafen von Genua durchgeführt werden, um jegliche widerständige Versuche zu verhindern, zu denen es in Flugzeugen häufiger kommt. Vor ein paar Tagen weigerte sich ein Kommandant allerdings, zwei Tunesier aufgrund ihrer schlechten Gesundheit (sie haben sich selbst schwere Schnitte zugefügt) mitzuführen. Am nächsten Tag wurde einer von ihnen mit Klebeband gefesselt und vom Zentrum abgeführt. Bis heute wissen wir nicht, ob er verhaftet oder abgeschoben wurde.

Die letzte Nachricht liegt ein paar Tage zurück: Während einer x-ten polizeilichen Durchsuchung setzte ein Migrant, der im „Ospedaletto“ isoliert war, seine Zelle in Brand und es scheint, dass er darauf vom Kriminlakommissar geschlagen wurde. Bei der Durchsuchung fand die Polizei einige Feuerzeuge und beschlagnahmte diese.

Brindisi – CIE in Restinco (betrieben von Auxilium)
Dieses Zentrum ist seit dem Oktober 2015 wieder geöffnet. In den Jahren zuvor war es aufgrund von Revolten, Ausbrüchen und Steinwürfen geschlossen. Der Ausbau des Gebäudes und die Erweiterung der Überwachung sind aber nicht genug, um die Wut der Inhaftierten in Schach zu halten: Seit den ersten Tagen protestieren die Häftlinge mit Schlägen, Schreien, dem Herumwerfen von Abfall, Hungerstreiks und Ausbrüchen.

In den letzten Monaten hörten wir zahlreiche Erzählungen von Gewalt und Beschimpfungen im Innern: Es scheint, dass diejenigen, die gegen die erniedrigenden Konditionen protestieren, von den Bullen gepackt und zu einem Hof weit weg von den anderen Häftlingen gebracht werden und dann von einer Gruppe Polizisten verprügelt werden.

Während einer Solidaritätsversammlung vor dem CIE am 08. August teilten verschiedene Migranten die fürchterlichen Bedingungen mit, unter denen sie gezwungen sind zu leben. Die Zellenfenster, die direkt an die Wiese grenzen, auf der sich die Gefährten normalerweise versammeln, erlaubte eine direkte Kommunikation. Daraufhin zündeten die nun rebellischen Gefangenen unter den Rufen „Freiheit“ die Bettwäsche und Matratzen in zwei Sektionen an.

Die zwei Schlafsäle in den Sektionen A und B sind von nun an unbewohnbar: seit zwei Tagen werden die Eingesperrten in den Gängen und im Hof zusammengedrängt, wo sie zwangsweise ohne Betttücher und Matratzen schlafen, einige am Boden, andere auf den Tischen der Kantine. Ein gefangener 22-Jähriger aus der Elfenbeinküste wurde verhaftet, da er von den Überwachungskameras gefilmt und als einer der Verantwortlichen der Brände ausgemacht wurde.

Vor zwei Tagen begannen die Gefangenen mit einem Hungerstreik und eine Gruppe von Gefährten kam erneut vor die Mauern des Zentrums, um den Protest zu unterstützen.

Wir wissen ebenfalls, dass Migranten, die bei den Razzien in Ventimiglia verhaftet wurden, in dieses Zentrum gebracht wurden und nun dort eingesperrt sind.

Roma – CIE in Ponte Galeria (betrieben von Acuarinto und Gepsa)
Nach der Revolte vom Dezember 2015, die die gesamte Männerabteilung zerstört hatte, ist im römischen CIE nur noch die Frauenabteilung intakt. Es ist das einzige Zentrum in Italien, das Frauen, die auf ihre Abschiebung warten, einsperrt. Etwa 50 Frauen werden momentan hier festgehalten.

Inzwischen gibt es eine Ausschreibung für die Renovation der Männerabteilung. Diese Arbeit wäre ein grosser Umbau des Zentrums zu kleineren Abteilungen, die stärker bewacht wären und der Kontakt zwischen den Häftlingen verumöglichen würde.

Von Frontex koordinierte Massendeportationsflüge nach Nigeria starten von diesem CIE aus. Rom ist tatsächlich die letzte Etappe der Charterflüge nach Lagos. In den Tagen vor den Abschiebungen werden Menschen, die gerade in Italien angekommen sind und in anderen CIEs inhaftierte Nigerianer in das Zentrum von Rom gebracht. Zusätzlich finden in den Strassen von ganz Italien Durchsuchungen statt, um das Flugzeug zu füllen. Aus diesem Grund sind in den Tagen vor den Deportationen bis zu 120/130 Menschen in diesem Zentrum eingesperrt. Neben den starken Spannungen aufgrund der Überbelebung kreiert diese Situation tiefe Spaltungen zwischen jenen, die erst seit ein paar Tagen im Zentrum sind und denen, die bereits seit längerer Zeit dort eingesperrt sind.

In den vergangenen Monaten haben wir immer wieder von kollektiven Widerstandshandlungen während den Massenabschiebungen und von individuellen Protestaktionen gehört, die sich gegen die schlechten Knastbedingungen und die Unmöglichkeit, medizinische Hilfe (gerade für gynäkologische Abklärungen) zu erhalten, gerichtet haben.

Caltanissetta – CIE in Pian del Lago (betrieben von Auxilium)
Es gibt keine regelmässigen Infos aus diesem Zentrum, doch können wir über einige Migranten, die von anderen geschlossenen Zentren oder nach den Razzien in Ventimiglia hierher gebracht wurden, mit Inhaftierten in Kontakt stehen.

Aus diesem Zentrum werden Menschen häufig nach Tunesien, Marokko und Ägypten abgeschoben, speziell Menschen, die gerade an Land kamen oder aus dem Gefängis kommen. Aber auch in diesem Zentrum kommt es zu kollektivem Widerstand und Ausbrüchen.

Trotz den Prügel, die von Gefangenen berichtet wurden, kommt es immer wieder, um die Abschiebungen zu verhindern, zu Widerstand auf dem Dach, was teilweise in Zusammenstössen mit den Bullen endet.

Wie auch in anderen Zentren verweigern Meschen hier das Essen, weil es – neben der schlechten Qualität – voll von Psychopharmaka ist.

Hotspots
Neben diesen kurzen Updates zu den CIEs in Italien bleibt die Situation in den Hotspots genannten Identifikationszentren allerdings unklar. Die Asylanträge von 70% aller Migranten, die in den Zentren „gehostet“ werden, wurden abgelehnt, was sie zurück in die Irregularität versetzt und die Wahrscheinlichkeit, in einem CIE eingesperrt zu werden, erhöht. All diese Zentren sind eine Art Gefängnis, was allen Eingesperrten klar ist.

Am 17. Mai mückten die Migranten in Lampedusa gegen ihre Inhaftierung und kommende Abschiebung auf: einer der drei Flügel des Hotspots wurde durch die Flammen verwüstet und als unbrauchbar deklariert. 150 Menschen wurden daraufhin nach Silzilien gebracht und sieben Gefangene wurden mit der Anschuldigung, das Feuer verursacht zu haben, verhaftet.

Bremen: Gegen die Welt der Grenzen – AWO Fuhrpark angezündet!

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Heute, am 16/17.08 entschieden wir uns die AWO zu sabotieren. in dem wir Brandsätze unter ihre Autos legten. Die AWO ist einer der dreckigen Player, die unter anderem in der sogenannten „freiwilligen Rückkehrberatung“ – Geflüchtete dazu nötigt sich abschieben zu lassen.

Die AWO: zynisch und rassistisch

Bremen und die AWO bedienen in unseren Augen, die Interessen der europäischen Grenzpolitik in dem sie Gefüchtete verwalten und kontrolieren. Mit der Beratung bringen sie Menschen dazu unter erpresserischen Methoden an die Orte zurück zugehen, die sie aus guten Gründen verlassen haben. Die Menschen können dann nur noch zwischen der “freiwilligen Ausreise” oder der erzwungenen Abschiebung entscheiden.

Europa führt Krieg gegen Gefüchtete. Einrichtung wie die AWO sind tragender Bestandteil dieser rassistischen Abschiebe- und Abschottungspolitik. Unsere Aktion ist der noch in den Kinderschuhen steckende Versuch, das Fundament staatlicher und kapitalistischer Strukturen zu sabotieren.

Feurige Grüße senden wir an alle Geflüchteten, Gefährt_innen und Migrant_innen die in Städten und vor den Grenzen von staatlicher Gewalt betroffen sind.

Alle Grenzen abschaffen!

Melano, Tessin: Nächtlicher Besuch bei einem Verantwortlichen der Abschiebemaschinerie

übersetzt von le chat noir émeutier

Über mehrere Zeitungsartikel konnte man erfahren, dass in der Nacht auf den 10. August ein Transportunternehmen, welches Profit aus den Abschiebungen von Sans-Papiers schlägt, Ziel einer Attacke wurde.

Drei Fahrzeuge (zwei Busse und ein Mini-Bus), die beim Unternehmen an der Via Pedemonte di Sopra in Melano geparkt waren, wurden am frühen Morgen beschädigt vorgefunden: alle Pneus waren zerstochen, Fenster, Windschutzscheiben und Rückspiegel waren zerschlagen und die Schlösser waren zugeklebt. Mit roter Farbe waren Sprüche wie „Nein zum Rassismus“ und „Genug der Transporte für die Abschiebungen“ auf die Karrosserie der Fahrzeuge geschrieben. Der Schaden dieser Sabotage soll über 50‘000 CHF betragen. Dass dieses Unternehmen Migrant_innen im Auftrag der Autoritäten herumfährt, wird in der Presse, genau gleich wie der Name des Unternehmens, nicht weiter aufgeführt.

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Brindisi, Italien: Über die Revolte vom 08. August im CIE von Brindisi-Restinco

übersetzt von informa-azione und le chat noir émeutier

interno-cie-brindisi-3-300x1998. August: Revolte im CIE (Centro di identificazione ed espulsione) von Brindisi

Hier die Lebensbedingungen unter denen man im CIE von Brindisi Restinco lebt:

„Möbel“ aus Zement und Eisen, schlechtes Essen, fehlende medizinische Versorgung. Aber vor allem die Würde, die mit Füssen getreten wird, Freiheitsberaubung, in Erwartung einer Abschiebung oder erneut in den Teufelskreis der Klandestinität zu rutschen.

Ist all dies nötig, um zum Revoltieren angestachelt zu werden?

Am Nachmittag des 08. Augusts, während einer Versammlung in Solidarität mit den Inhaftierten vor dem CIE von Brindisi Restinco, haben viele im Innern die Bedingungen mitgeteilt, unter denen sie gezwungen sind zu leben. Die offenen Fenster auf die Wiese, auf der die Versammlung abgehalten wurde, vereinfachte die direkte mündliche Kommunikation. Daraufhin zündeten die nun rebellischen Gefangenen unter den Rufen „Freiheit“ die Bettwäsche und Matratzen in zwei Sektionen an.

Die zwei Schlafsäle in den Sektionen A und B sind von nun an unbewohnbar: seit zwei Tagen werden die Eingesperrten in den Gängen und im Hof zusammengedrängt, wo sie zwangsweise ohne Betttücher und Matratzen schlafen, einige am Boden, andere auf den Tischen der Kantine. Sektion C ist weiter intakt.

Ein gefangener 22-Jähriger aus der Elfenbeinküste wurde verhaftet, da er von den Überwachungskameras gefilmt und als einer der Verantwortlichen der Brände ausgemacht wurde.

Das Feuer hat, wie dies auch schon in anderen CIEs gesehen wurde, ein Teil des Zentrums unbrauchbar hinterlassen, was die Kapazität des Staates zur Einsperrung und Abschiebung vermindert.

Feinde der Grenzen – Lecce

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Im CIE von Turin hat sich ein Gefangener aus Protest gegen seine Abschiebung den Mund zugenäht.

Thessaloniki: Einige Angriffe gegen die Welt der Grenzen

übersetzt von Insurrection News

Heute, am 21. Juli 2016 entschieden sich 200 Gefährt_innen aus dem No Border Camp Thessaloniki, das Büro von IOM (Internationale Organisation für Migration) zu markieren. Die IOM ist eine der dreckigen Players, die unter anderem die Durchführung der sogenannten „freiwilligen Rückführungen“ – oder in anderen Worten Deportationen – unterstützt. Innert Minuten warf die entschlossene Gruppe das Infomaterial des Büros auf die Strasse und bemalte das ganze Gebäude mit Slogans, die allen zeigen, was für eine Organisation sich hier befindet. Auch wurde ein Statement verlesen und auf dem Weg zurück ins Camp wurden Flugblätter verteilt.

Dies war eine der vielen Aktionen, die sich in den letzten Tagen ergeben haben: Direkte Aktionen, Adbusting und Demonstrationen in Thessaloniki wie auch in der Umgebung und in der Nähe der sogenannten „relocation centres“, die vielmehr Knäste sind.

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IOM stilllegen – Für den Nutzen Aller!
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) als das weltweit zweitgrösste zwischenstaatliche Amt ist eine der grossen Akteure im Migrationsmanagement.

„Migration zum Nutzen Aller verwalten“ ist das Leitmotiv der IOM.
Aber wer profitiert tatsächlich?

Eine der Hauptaufgaben der IOM ist die Unterstützung des gloablen Migrationsregimes bei den sogenannten „freiwilligen Rückführungen“.

Im Februar 2016 organisierte die IOM beispielsweise die Abschiebung von 135 Afghan_innen nach Kabul. Für den Erhalt von je 700 Euro waren diese Migrant_innen dazu gezwungen, ihre „freiwillige Rückkehr“ nach Afghanistan zu unterschreiben – die angebotenen „Alternativen“ waren die gewaltvolle Abschiebung oder Inhaftierung. Die Auszahlung der Sozialleistungen hängt auch oftmals von der Beteiligung der Migrant_innen bei den Beratungsdiensten der IOM über die Möglichkeiten zur Rückkehr ab.

Die IOM bedient ausschliesslich die Interessen der Regierungen seiner Mitgliedsstaaten und deren Anti-Immigration-Politik. Die Behauptung, Migration braucht verwaltet und kontrolliert zu werden, ist die Basis für die Teilung der Migrant_innen in verwertbare und wertlose – in legitime und solche mit falschen Ansprüchen.

Migrationmanagement hat viele Gesichter: die Bekämpfung irregulärer Migration und die Entwicklung der Grenzkontrolle sind nur einige davon, IOM und Frontex sind deren Diener. Denn Migrationskontrollen und Grenzen halten das kapitalistische System und seine massiven und rassistischen Ungleichheiten aufrecht.

Alle Grenzen abschaffen! Für eine globale Bewegungsfreiheit!
IOM stilllegen – für den Nutzen Aller!

Das Ratshaus von Thessaloniki verwüstet

übersetzt von keeptalkingingreece

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=28KPTTexzlA

Donnerstagmorgen (21.07.16) um ungefähr 11 Uhr: Eine Gruppe von etwa 150 Menschen vom No Border Camp verlässt die Räume an der Aristoteles Universität in Thessalonik und marschiert zum Ratshaus. Über die Hintertüre stürmen sie das Gebäude. Sie zerstören die Büros von „Europe direct“ und von der Internationalen Organisation für Migration.

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Sie werfen Tische und Stühle um, zertrümmern Computer, werfen Farbe herum, sprayen Sprüche wie „No Border, Open the borders, Blut an euren Händen“.

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Als die Polizei eintraf, war es zu spät für Verhaftungen. Die Vandalen sind bereits verschwunden: tatsächlich laufen sie in Gruppen zurück zum Unicampus.

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Gestern stoppten Teilnehmer_innen des No Border Camps Busse des öffentlichen Verkehrs mit Passagier_innen und besprayten die Busse mit Sprüchen.

(…)

Demo und dezentrale Aktionen

Am 21. Juli kam es ebenfalls zu einer grossen Demonstration gegen Grenzen und Abschiebungen gemäss dem Deal zwischen der EU und der Türkei. Neben der Demo kam es zu dezentralen Aktionen gegen das schweizerische, spanische und philippinische Konsulat, zu Fahnenverbrennungen und Graffitis in der Stadt.

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