Archiv der Kategorie: Aktionen

Solidarität mit den Angeklagten vom 24. Juni 2016

Bregenz, Österreich: Solidarität mit allen von Repression Betroffenen!

gefunden auf barrikade

Es gibt nichts zu feiern!

Wir haben heute, in der Nacht zum österreichischen Nationalfeiertag, dem vorarlberger Landhaus (u.a. Sitz der Landesregierung) in Bregenz einen Besuch abgestattet und mit Farbbomben verschönert!

Dies sehen wir als ein kleine Antwort auf die immer größerer werdende Repression, die Kickl (Anm.: Herbert Kickl, FPÖ, Bundesminister für Inneres) und seine Schergen so lustvoll vorantreiben.

Wir verachten diesen Staat, der die europäische Abschottungspolitik voran treibt, der Menschen in den Sicheren Tod abschiebt und seine Repressionsorgane immer weiter aufrüstet.

Es gibt keine Party mit der Institution, die das kapitalistische System verwaltet, und uns ein entfremdetes Leben, fern ab von einem solidarischen Miteinander, aufzwingt!

Wir solidarisieren uns mit Qamar, der von den Schweinen am Samstag nach Pakistan abgeschoben werden soll!

Unsere Wut ist Grenzenlos!

Und so sind wir in Gedanken auch bei den 18 GefährtInnen, denen in Basel gerade der Prozess gemacht wird. Ihnen wird vorgeworfen an einer Demo gegen Rassismus, Repression und Vertreibung teilgenommen zu haben. Auf dieser Demo wurden Institutionen und Firmen angegriffen die diese Scheiße vorantreiben.

Wir stehen Seite an Seite mit allen von Repression betroffenen, sei es nach der Revolte beim G20 Gipfel in Hamburg, oder nach den Protesten gegen die Innenministerkonferenz in Salzburg!

Lasst uns die Mauern der Festung Europa einreißen und die Knäste niederbrennen!

Fühlt euch umarmt und wir wünschen euch viel Kraft in eurer täglichen Rebellion!


Basel: Intervention im St. Johann — Scherben bringen Glück

gefunden auf barrikade

Wir erinnern uns: Anfang 2017 wurde die St. Johanns-Vorstadt 80 kurzfristig besetzt, um ihr zumindest temporär neues, selbstbestimmtes Leben einzuhauchen. Das damals für alle offenstehende und unkommerzielle Fest wurde von der Polizei kurzerhand im Gummischrothagel erstickt und „in seinen tristen, leeren Privateigentumsstatus“ zurück geführt, wie es die Besetzenden von damals formulierten.

Für das Haus im „aufstrebenden Wohnquartier“ St. Johann waren die Würfel zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits gefallen: Eine von Eric Stiefel gegründete Firma namens St. Johann Immobilien 4 AG hatte das Haus 2009 gekauft, um es abzureissen und durch einen teuren, profitableren Neubau zu ersetzen. Heute besteht das Haus aus Eigentumswohnungen der Luxusklasse. Und wie immer bei solchen Projekten wurde die Verdrängung der ärmeren Bevölkerung im vorderen St. Johann weiter vorangetrieben.
Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, entdeckt viele weitere Beispiele einer ähnlichen Entwicklung.

… Alles traurige Einzelfälle?

Mitnichten! All diese Entwicklungen finden innerhalb des Kapitalismus statt – einem System, das in erster Linie den Besitzenden zu Gute kommt. Kündigung, Rausschmiss, drohende Obdachlosigkeit, ein leerer Kühlschrank usw. sind darin logische Folgen. Der Widerstand gegen diese Verhältnisse sollte sich unserer Meinung nach sämtlicher Mittel bedienen: Von Besetzungen, Demonstrationen, Umzügen und Spaziergängen, über Mieter*innenstreiks und Quartierversammlungen, bis hin zu Angriffen und Sabotage.

Wir haben daher zu später Stunde die Scheiben des Luxusneubaus ramponiert, um der kapitalistischen Aufwertung die selbstorganisierte Abwertung entgegen zu setzen.

Zufälligerweise ist am selben Tag die dritte Besetzung an der Elsässerstrasse 128-132 geräumt worden. Mit einem Lächeln haben wir zur Kenntnis genommen, dass es wiederum zu keinen Festnahmen gekommen ist. Wir wünschen den Leuten weiterhin viel Glück und einen langen Atem.

Solidarität mit den Angeklagten vom 24. Juni 2016, denen in Kürze der Prozess gemacht wird. Freiheit für Alle! Mehr dazu unter: https://barrikade.info/Solidaritat-1458

S’St. Johann blibbt wild und dräggig!

Melilla, Spanien: Ein Toter bei weiterem Ansturm auf EU-Exklave

gefunden auf zeit.de

22.10.18. Erneut haben 300 Migranten den sechs Meter hohen Grenzzaun zur spanischen Exklave Melilla in Nordafrika gestürmt. Ein Mann starb, viele weitere wurden verletzt.

In Nordafrika haben erneut 300 Migranten den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla gestürmt. Dabei sei ein Flüchtling gestorben und 22 weitere seien verletzt worden, teilte das spanische Innenministerium mit. Zudem kamen den Angaben zufolge zwölf marokkanische Grenzwächter zu Schaden, als sie versuchten, die Migranten am Überklettern des Zauns zu hindern. 141 Personen wurden laut Ministerium verhaftet, sie werden nun in ihre Herkunftsländer geschickt.

Bereits am Sonntag hatten 300 Migranten den sieben Meter hohen Zaun zwischen Marokko und Melilla gestürmt. Auch dabei starb ein Mann. Behördenangaben zufolge erlitt er einen Herzstillstand und konnte nicht wiederbelebt werden. 209 der Männer seien auf die spanische Seite der Grenze gelangt, 55 davon seien bereits nach Marokko zurückgeschickt worden.

An der marokkanischen Küste gibt es zwei spanische Exklaven. Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla liegen zwar in Nordafrika, gehören aber offiziell zu Spanien. In der Nähe der beiden Gebiete warten Zehntausende Migrantinnen und Migranten auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Die meisten stammen aus Subsahara-Afrika.

Erst am Samstag hatte der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska seinen marokkanischen Amtskollegen Abdelouafi Laftit in Madrid empfangen, um „vor allem über den Migrationsdruck“ zu sprechen. Spanien und die EU wollen die Zusammenarbeit mit Marokko verbessern, um „eine legale und geordnete Einwanderung“ zu erreichen. Madrid und Marokko setzen auf eine „Kooperation auf Augenhöhe“.

Aluche, Spanien: Ausbruchsversuch in spanischem Abschiebelager

gefunden auf welt.de

20.10.18. Bei einem Ausbruchsversuch von Migranten aus einem spanischen Abschiebelager sind zehn Polizisten verletzt worden. Zwei der Verletzten mussten nach dem Zwischenfall am Freitagabend in der Nähe von Madrid ins Krankenhaus eingeliefert werden, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Die Sicherheitskräfte hätten den Ausbruchsversuch mithilfe von Sondereinsatzkräften abwehren können. Unter den Migranten sei niemand verletzt worden. Insgesamt befanden sich in dem Lager von Aluche nahe von Madrid knapp 300 Zuwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis, die dort bis zu ihrer Abschiebung festgesetzt werden.

Derartige Sammellager stehen häufig in der Kritik von Nichtregierungsorganisationen. Diese beklagen, dass Migranten dort willkürlich festgehalten und schlecht behandelt würden. Immer wieder kommt es in den Einrichtungen zu Streiks, Revolten und Ausbruchsversuchen.

Besetzung des Daches eine ganze Nacht lang

So ist das Flüchtlingslager in Aluche nicht das erste Mal in den Schlagzeilen. Im Jahr 2016 hatten 40 Flüchtlinge fünf Mitarbeiter überwältigt und sich auf dem Dach des Lagers verbarrikadiert. Die Verhandlungen der Polizei mit ihnen dauerten zwölf Stunden.

Auf Spanisch schrien sie vor laufenden TV-Kameras und einem großen Polizeiaufgebot immer wieder „Freiheit“ und „Würde“. Sie klagten über ihre Behandlung in dem Lager. Nach langen Verhandlungen mit der Polizei wurde der Protest friedlich beendet.

Vor dem Protest hatte die Polizei einen Fluchtversuch von 50 Flüchtlingen vereitelt. Mit Stöcken bewaffnet, hätten die vermummten Flüchtlinge fünf Mitarbeiter des Lagers überwältigt, hieß es. Verletzte habe es dabei nicht gegeben. Vor der Unterkunft hatten damals Demonstranten ebenfalls gegen die unwürdige Behandlung der Flüchtlinge protestiert.

Flüchtlinge werden in Spanien so lange interniert, bis über den jeweiligen Asylantrag entschieden wurde. Menschenrechtler beklagen die „gefängnisähnlichen Zustände“ in den Lagern.


Anm.: Im gleichen Knast-Lager kam es auch im August dieses Jahres zu einem kollektiven Ausbruch. Nach einer kleinen Tour der Verwüstung durch das Lager konnten damals 13 Gefangene entkommen.

Frankreich/Italien: Die Räumung des „Chez Jesus“ und einige Akte der Solidarität

Clavière, Frankreich: Die Besetzung „Chez Jesus“ wurde geräumt

übersetzt und zusammengefasst von vallées en lutte

Die besetzte Kirche „Chez Jesus“ wurde am Mittwoch 10. Oktober mit 14 Kastenwagen sowie mehreren Polizei- und Carabinierifahrzeugen geräumt.

Gemäss ihren Kriterien wurden die Anwesenden sofort getrennt; diejenigen, die sie als „Migrant*innen“ betrachten und diejenigen, die sie als „Anarchist*innen“, „No Border“ oder was auch immer ausmachen. Erstere wurden für eine „Identitätskontrolle“ nach Bardonnèche gebracht, wo zwei wieder freigelassen wurden, weil sie in einem „Asylverfahren“ sind, die dritte Person jedoch eine Ausweisungsverfügung erhalten hat. Die Restlichen wurden für mehrere Stunden festgehalten und anschliessend verzeigt.

Chez Jesus hat sich immer gegen alle Formen der Selektion und der Kontrolle gestellt. In dieser Unterkunft hat niemand nach Papieren gefragt, niemand hat geleitet, niemand hat kontrolliert. Es war ein Ort, um sich gemeinsam gegen die Grenzen zu organisieren, frei und selbstverwaltet, für diejenigen, die sie überqueren wollen und diejenigen, die sie zerstören wollen, damit alle entscheiden können, wo und wie sie leben wollen, ohne dass eine Grenze das Leben oder die eigenen Entscheidungen zerreisst. Fern vom Geschäft der Aufnahme und der Abschiebung, fern vom Geschäft der Schlepper.

Die Kirche besitzt 20% des gesamten Immobilienvermögens in Italien im Wert von mehreren tausend Milliaren Euros. Eine Immobilien-Multinationale, gefüllt mit Strukturen und Geld, die auf der einen Seite Propaganda mittels der Wilkommensrhetorik macht und auf der anderen Seite einen Ort räumt, der während den sieben Monaten tausenden Menschen einen Unterschlupf ermöglichte, und die sich an der Verwaltung und Kontrolle der Migrant*innen beteiligt.

Wir laden alle zu diffusen Aktionen ein. Gegen die Grenzen und ihr Dispositiv. Wir rufen ausserdem in Erinnerung, dass die Kirche eine führende Rolle bei dieser Räumung gespielt hat.


Alta Valsusa, Italien: Vom Brennero bis nach Clavière. Gegen alle Grenzen

überetzt von round robin

15. Oktober 2018, Alta Valsusa: Spruch in Solidarität mit allen, die wegen dem Tag gegen die Grenzen am Brennero vor Gericht stehen, die vom Chez Jesus in Clavière geräumt wurden, die versuchen, die Grenzen zu überwinden, die jeden Tag gegen alle Grenzen, gegen Rassismus, gegen den Stand der Dinge kämpfen. Ein einziger Horizont, keinerlei Grenzen.


Pinerolo, Italien: Vandalismus beim Dom

übersetzt und zusammengefasst von round robin

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 18.10.18 haben wir in Solidarität mit den Besetzenden

vom Chez Jesus und den Rebell*innen vom Brennero das Tor vom Dom von Pinerolo besudelt und verklebt. Vor Ort wurden Flugblätter hinterlassen.

Solidarität lässt sich nicht räumen, Wut lässt sich nicht verhaften!!!
Einige Feinde und Feindinnen der Grenzen

Berlin, Deutschland: Auto von Securitas abgefackelt

gefunden auf chronik

Die anarchistische Bewegung hat ihr Profil geschärft. Auch dadurch hat sich die Repression gegen uns in den letzten Jahren verstärkt. Von Deutschland aus hat der G20 eine Steigerung der Aktivität der Sicherheitsbehörden europaweit ausgelöst, weil sie gemerkt haben, dass sie uns nicht unter Kontrolle haben und es so offensichtlich war, dass eine Reaktion unabdingbar ist. Die Verwüstung in Hamburg, die Kompromisslosigkeit und der offensichtliche Zerstörungswille der Vermummten haben die Gesellschaft, genau dort getroffen, wo es beabsichtigt war. Es wurde dort Verunsicherung ausgelöst, wo sich die Menschen über ihr Eigentum und ihre vollkommene Mittäterschaft in einer kriegsführenden Gesellschaft definieren. Die Luxuskarre oder das Patrouillenfahrzeug vor der Tür, die zu einem Haufen verkohlten Plastiks werden – eine Beiläufigkeit gegen den Krieg, der gegen die Armen, Ausgestoßenen und Unangepassten geführt wird.

Nach dem Erscheinen des Textes „L’autisme des insurgés“, (Anm.: hier auf französisch) Fenrir, pubblicazione anarchica ecologista, n° 9 / juin 2018, verspürten wir den Drang darauf zu antworten. Und griffen die Illusion der Sicherheit in dieser Gesellschaft für einen kleinen Moment an einem ganz spezifischen Ort an, um damit die Kommunikation aufzunehmen. Und diskutierten.

…Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, was unser Freund Alfredo Cospito da von einer Vision der anarchistischen Praxis spricht, die gefährlicher geworden ist, weil sie fortwährend experimentiert. Ich kann eigentlich nur von mir reden, dass ich gefährlicher geworden bin und ganz gut daran tue, dass die Macht das eigentliche Potential verkennt. Die Bereitschaft, auch alleine zu bleiben, die vollkommene Übernahme der Verantwortung für unser Schicksal…

Aber ja, hoffen wir, dass die Macht uns als Gefahr wahrnimmt, denn genau das wollen wir sein. Es ist aber schwer zu verstehen, was in den Köpfen und Herzen der Anarchist*innen der Praxis vorgeht. Und auch wir irren umher. Wie so viele auf der ganzen Welt verfolgen wir natürlich die unzähligen kleinen und großen Aktionen und dazu liebend gerne feurige Texte, wenn die Flammen nicht in der Theorie zu ersticken drohen. Und nehmen Teil an der informellen Organisation.

Unser Einfluss ist nicht groß und auch wenn wir nicht in dem selben Dialekt sprechen wie du, Alfredo, glauben wir das selbe zu denken. Vergessen wir aber nicht, dass Worte nur eine zweidimensionale Projektionsfläche für die Tiefe der Gedanken sind. Wir stimmen zu, dass jede anarchistische Praxis in sich Risiken birgt. Die offene informelle Organisation, die eine Beziehung zur Gesellschaft sucht, verwässert die Anarchie und führt uns zur Vermittlung von Politik. Auch wir kennen die Versammlungen, auf denen nur wenige sprechen. Die informelle Organisation als „Instrument des Krieges“ birgt die Gefahr des Sektierertums gegenüber dem Rest der Welt und dadurch losgelöst von örtlichen Konflikten und Brüchen zu sein, unfähig Teil von ihnen zu sein.

Wir wählen in dem einen Moment die völlige Anonymität, ohne Bekennung, da das Feuer oder der Stein schon für sich im aktuellen Konflikt gesprochen und interveniert haben. In einem anderen wählen wir die Kommunikation mit anderen Zellen, um uns in der Diskussion weiter zu entwickeln und unsere Verbundenheit im permanenten Angriff mit anderen Hasserfüllten zu kommunizieren. Und in dem nächsten Moment bewegen wir uns sichtbar, versuchen unsere Ideen und Erfahrungen mitzuteilen und in lokale offen liegende Konflikte einzugreifen. Der in Berlin gefangene Anarchist Nero hat auch davon geschrieben: den Widerspruch leben.

Ja, es gibt keine „Reinheit“ der anarchistischen Praxis aber vielleicht ist es ein Fehler, die verschiedenen Strategien nicht klar zu trennen. So sehr wir also einerseits die Städte wirklich brennen sehen wollen und uns dafür mit dem schmutzigen sozialen Körper vereinigen, ist es andererseits unser kontinuierlichstes Anliegen, uns in der einzigen kompromisslosen Methode, der der FAI/IRF, zu bewegen, um als subversive Gefahr des Landes diesen schmutzigen Körper fortwährend zu zerstören.

Das ist nicht schwer und mit unserer Aktion der erfolgreichen Inbrandsetzung eines Patrouillenfahrzeugs von „Securitas“ in Berlin Wedding, in der Nacht auf den 15. Okt. 2018, für die wir hiermit Verantwortung übernehmen, wollen wir den Autismus durchbrechen. Wir beziehen uns direkt auf den Brandanschlag auf zwei Autos der Firma „Securitas“ in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai in Thun sowie auf den Widerstand der Anarchist*innen gegen die Knasterweiterung des Bässlergutes in Basel. Die Gründe warum „Securitas“ anzugreifen ist, formuliert das Schreiben aus der Schweiz (https://barrikade.info/Securitas-angreifen-1074) ausführlich, so dass wir darauf nicht weiter eingehen müssen. Zudem, erscheinen uns die in vielen Taterklärungen gelieferten detaillierten Beschreibungen des Feindes oft kaum nützlich, eine Verbreitung des Widerstands zu forcieren. Wir vermissen hingegen die Vorstellungen der zündelnden Gefährt*innen, wie der Funke des Angriffs auch in unserem Alltag und in unseren sozialen Beziehungen zünden kann.

Für solche Akteure, wie die Firma „Securitas“, die in Berlin Flüchtlingslager bewacht, in der Schweiz Knäste sichert und an vielen anderen Orten dieser Welt den staatlichen Arm der Herrschaft und Kontrolle verlängert, müssen unsere Städte feindliches Gebiet werden. Mit unserem Angriff stellen wir den Bezug zwischen unseren verstreuten Kämpfen her und schlagen vor, Sicherheitsunternehmen und andere multinationale Konzerne weiter zu den Zielen unserer Attacken zu erklären, damit der symbolische Angriff irgendwann in einen wirklich materiellen Schaden übergeht.

Symbolisch, weil es zwar unser eigenes Auflehnen gegen jegliche Resignation ist und ganz konkret einen kleinen materiellen Verlust herbeiführt, jedoch darüber hinaus im kapitalistischen Rauschen untergeht. Aber zurück. Meist bleibt uns entweder die Teilnahme an einem Konflikt oder unsere Abwesenheit. Wenn es aber gelingt, Projekte der Herrschenden scheitern zu lassen, weil sie für die ausführenden Firmen mehr Verluste als Gewinne bringen, kann aus dem Zeichen der Stärke eines wirklich materiellen Schadens eine erste Vorstufe einer unruhigen Phase sich entwickeln. Das ist die Aufgabe der Kommandomilitanz, die wir uns selbst aus dem Zwang des Faktischen angesichts unserer minoritären Position heraus geben, sei sie mit FAI unterschrieben, anonym oder von einer Gruppe wie Rouvikonas. Die Unterschrift ist nebensächlich.

Zeitgleich muss der sichtbare Angriff von Vermummten auf die Einrichtungen der Macht und die Bullen erfolgen – bei Demonstrationen, bei Krawallen im Stadtteil. Hier stehen wir mit allen zusammen auf der Straße, die Bullen und andere Faschist*innen angreifen, Plündern, Einkaufsstraßen verwüsten, Barrikaden bauen. Spielt es hier eine Rolle, ob wir das mit Anarchist*innen machen, mit Genoss*innen der DHKPC oder mit unseren kriminellen Freund*innen? Einerseits ja, aber wir müssen prüfen, mit wem wir auf der Straße agieren und Widersprüche austragen können. Die anarchistische Theorie bedarf auch nicht der ständigen Abgrenzungen gegen andere Tendenzen, solange sie sich nicht in der Praxis verwirklichen kann. In den westlichen Metropolen und in einigen ländlichen Regionen gibt es nur ganz kleine Unruheherde, die sich weder durch die Erklärungen der Anarchist*innen zu ihren Angriffen noch durch die Appelisten zu Aufständen entwickeln werden.

Insofern sind unsere Kommunikationsmittel, Blogs und Zeitungen tatsächlich ein Ausdruck von Autismus. Wir existieren für uns selbst und ignorieren andere Fronten, an denen das System Kriege führt. Einzelne beteiligen sich an vielen unterschiedlichen Konflikten, aber solange sich in Teilbereichen beschränkt wird, ob Antifaschismus, Umwelt, etc. ist es bedeutungslos ob der Kontakt zur Gesellschaft gesucht wird oder Kommandomilitanz gepredigt wird, da in diesem Fall nichts von beidem ein aufständisches Projekt verfolgt.

Der Staat hält sich die privaten Söldnerfirmen, um sein eigenes Personal frei zur Menschenjagd zu haben. Diese Ziele müssen wir aus dem Alltag beseitigen, aus den öffentlichen Verkehrsmitteln, wo sie Tickets kontrollieren, aus den Shops wo sie die toten Waren bewachen, aus den Banlieues, wo sie die Menschen drangsalieren. Und aus den Knästen, wo sie mit den Schließern das Morden praktizieren.

Solidarität mit den Betroffenen der Operationen „Scripta Manent“ und „Panico“ sowie denjenigen, die sich in Basel für eine wilde Demo im Jahr 2016 der staatlichen Rache durch die Justiz stellen müssen! Unsere kämpfenden Herzen sind bei euch.

Für die Anarchie!

FAI / FRI Zelle „Amad Ahmad“


Kleine Anmerkung: Securitas AB, der international tätige Sicherheitskonzern mit Sitz in Stockholm, ist in der Schweiz mit der Protectas SA vertreten. Die Securitas AG in der Schweiz ist ein eigenständiges Unternehmen.

Nantes, Frankreich: Spie verkohlt

übersetzt von sans attendre

Zerstören wir die Knastgesellschaft

Das Unternehmen Spie baut Gefängnisse und ist darüber hinaus ein wesentliches Getriebe der Maschine, die uns kontrolliert, überwacht, einsperrt und abschiebt. Ich habe daher diesen Dienstag, 16. Oktober zwischen 3 und 4 Uhr am Morgen einen ihrer Lieferwagen an der rue due capitaine andré david in Nantes angezündet. Zwei Plastikflaschen mit einem Gemisch aus 2/3 Benzin und 1/3 Motoröl und zwei Blöcke Anzündwürfel hinter den Pneus platzieren… Anschliessend muss man das nur noch anzünden und ciao, hasta la malekoum…

Freiheit für alle, mit oder ohne Papiere!

Ein Tollwütiger gegen den Staat und seine Lakaien

Paris, Frankreich: Feinde dieser Welt

übersetzt von attaque

Wir denken, dass die direkte Aktion auch ein Mittel ist, um aus der sumpfigen Sackgasse des Milieus, seinen akritisch akzeptierten Gemeinplätzen, seinen offensiven Slogans, die allzu oft leere Worte bleiben, heruaszukommen. Alleine, zusammen für eine Nacht oder das ganze Leben – gemäss den Sensibilitäten eines_r jeden – lassen wir die Dogmen hinter uns und entscheiden uns für das Chaos des Lebens. Für die Verteidiger dieser Welt sind wir Verbrecher. Wir sind ganz einfach seine Feinde und sind stolz darauf.

In der Nacht vom Donnerstag 11. auf den 12. Okotber haben wir an der rue d‘Hautpoul ein Auto von Vinci (baut Knäste) und eines der SNCF (jagt Arme und Sans-Papiers) abgefackelt.

Ein Gedanke an Krème, an den wegen dem Brandanschlag auf die Gendarmerie in Limoges inhaftierten Gefährten, an die Anarchist_innen vor Gericht in Italien (Scripta Manent und Panico).

Es lebe die Anarchie, es lebe die Freiheit!

Besançon, Frankreich: Feuer gegen Enedis, Engie und Est Républicain

übersetzt von sans attendre

In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, 12. Oktober wurden in unterschiedlichen Quartieren in Besançon mehrere Fahrzeuge angezündet. Insgesamt brannten zwischen 3 und 5 Uhr am Morgen acht Autos.

Bei den abgebrannten Autos handelt es sich hauptsächlich um Fahrzeuge von für unsere Leben schädliche Unternehmen, die unabdingbar sind, um diese scheiss Welt am Laufen zu halten: ein Fahrzeug von Engie an der rue Pierre Leroy, zwei von Enedis (ein Nutzfahrzeug und ein Lastwagen) an der avenue du Commandant Marceau sowie ein Auto der Est Républicain (A.d.Ü.: regionale Tageszeitung) an der rue du Tunnel.

Engie ist ein berüchtigter Kollaboratuer des Knastsystems. Das Energieunternehmen beteiligt sich seit Jahren an zahlreichen Gefängnissen und Internierungslagern. Es ist ein geeignetes Ziel für alle, die die Einsperrung von Menschen, mit oder ohne Papieren, bekämpfen wollen. Desweiteren wurde seine Tochtergesellschaft Inéo „für die Ausarbeitung der Plattform Big Data in Marseille ausgewählt“, wie das das Communiqué zu einem Brandanschlag auf eines ihrer Fahrzeuge von Mitte Juli schreibt.

Enedis nimmt eine Hauptrolle in der Atommülllagerung in Bure und dieser nuklearen Gesellschaft ein. Sie ist verantwortlich für die Überwachung der Menschen durch die Installation der Stromzählgeräte Linky. Alles in allem ist Enedis nichts anderes als der Saft dieser Welt.

Bezüglich Est Républicain: Sie ein Werkzeug von grosser Bedeutung für die Herrschenden und um die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten, verbiegen und verschleiern Sachverhalte, stets mit dem Ziel, den Bullen und diversen Projekten der Macht zu dienen.