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Italien: Update zu den Operationen “Scintilla” und “Renata”

übersetzt von round robin

Operation Scintilla: Durch eine Mitteilung erfahren wir, dass Beppe und Anto am 6. Mai aus dem Gefängnis von Ferrara entlassen wurden.

Freiheit für alle!


Operation Renata: Am 7. Mai fand in Trient die Anhöhrung im “Überprüfungsgericht” (tribunale della libertà) der am 19. Februar festgenommenen Gefährten und Gefährtinnen statt.

Abgesehen von Stecco, der aufgrund einer anderen Strafe in Haft behalten wird, wurden alle unter Hausarrest gestellt (mit allen Restriktionen). Sasha, der sich bereits im Hausarrest befand, wurde verpflichtet, Rovereto nicht zu verlassen und zwischen 21.00 und 7.00 Uhr zu Hause zu sein.

Die Mobilisierungen im Hinblick auf den Prozess gehen weiter. Genauso wie die Solidarität mit den inhaftierten Gefährten, insbesondere mit den Verurteilten der Operation “Scripta Manenet”.

Gefährtinnen und Gefährten aus dem Trentino

Um Stecco zu schreiben:

Luca Dolce
Casa Circondariale di Tolmezzo
via Paluzza 77
33028 Tolmezzo (Ud)
Italien

Italien: Angriffe und Zusammenstösse gegen die Lega

Zusammenfassung von verschiedenen Angriffen gegen die Lega rund um den 25. April, dem Tag der „Befreiung“ Italiens.

In der Nacht auf den 23. April wurde der Sitz des Bürgermeisterkandidaten der Lega Giacomo Stucchi in Bergamo angegriffen. Auf dem Trottoir stand der Spruch „Salvini stirb“.

Auf den 24. April wurden die Scheiben beim Lega-Büro in Fino Mornasco beschädigt.

In der Nacht auf den 25. April wurde die Grabtafel des Faschisten Ugo Venturini* beschädigt und der Hautsitz der Lega Nord in Genua mit Farbe beworfen.

In der gleichen Nacht wurde in Rom ein Molotowcocktail auf das Lega-Büro geworfen, der aufgrund des Regens allerdings nicht explodierte.

In Averse und Casoria (im Süden Italiens) wurden die Wahlbüros der Lega ebenfalls am 25. April beschädigt.

In Modena kam es am 3. Mai während einer Demo gegen den Besuch von Salvini zu Zusammenstössen mit der Polizei.

Anfang Mai wurden die Scheiben beim Sitz der Lega in Spoleto von Unbekannten eingeworfen. Es ist bereits das dritte Mal innert zwei Jahren.

* Mitglied des MSI (Movimento sociale Italiano: neofaschistische italienische Partei, gegründet 1946 nach dem Verbot der Partito Nazionale Fascista (PNF)). Starb am 1. Mai 1970, nachdem er während einer Versammlung des MSI von einer Flasche am Kopf getroffen wurde.

Berlin, Deutschland: Angriff auf ein Büro der Partei „Die Linke“ – Solidarität mit den Besetzungen in Athen und Berlin

übersetzt von indymedia

Am späten Samstag Abend des 4. Mai haben wir das Büro von Sebastian Schlüsselburg, Mitglied des Berliner Ausschusses für Verfassungsschutz und Abgeordneter der Partei „Die Linke“ im Bezirk Berlin-Lichtenberg, mit Steinen angegriffen. Die meisten Fenster wurden zerstört.

Es ist unsere direkte Antwort auf die letzten Geschehnisse, für die diese politischen Repräsentant*innen des Sozialdarwinismus verantwortlich sind. Nennen wir zuerst die Abstimmung im Bezirk Lichtenberg für den Bauplan des sinnlosen Aquaparks in der Rummelsburger Bucht, ein weiteres Projekt für die Stadt der Reichen und Tourist*innen. Der Bebauungsplan führt zu der Räumung von Obdachlosen, die ein kleines Gebiet in der Bucht mit ihren Zelten besetzt haben. Es ist offensichtlich, welche Rolle die linken Parteien in diesem Prozess spielen. Nach ihren üblichen Annäherungsversuchen an den Widerstand, stimmten schließlich ALLE für das Bauvorhaben.

Unser Angriff war auch die Rache für die Zerstörung der kleinen Hütten auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg, die deren Bewohner obdachlos gemacht hat. Es ist kein schlechter Witz, dass der einzige Grund für die gewaltsame Räumung war, Platz für einen Stand der Partei „Die Linke“ auf dem regierungsnahen Festival „Myfest“ am 1. Mai in Kreuzberg zu schaffen.

Wir widmen diesen Angriff auch dem Widerstand auf dem Schlachtfeld Athens, wo Syriza – die Schwesterpartei der Partei „Die Linke“ – die selbstorganisierten und kämpfenden Communitys mit einer Welle von Räumungen gegen Squats, besonders die von Migrant*innen bewohnten, konfrontiert. Am Freitag wurde sich von der Bewegung eines der geräumten Häuser, Bouboulinas 42, wieder zurück geholt (https://athens.indymedia.org/post/1597546).

Während Staat und Kapital Seite an Seite kämpfen, ist es für uns unabdingbar den Kampf für Freiheit gemeinsam mit unseren Freund*innen in Griechenland und überall zu führen.

autonome gruppen

Besançon, Frankreich: Vollmondabende… und nächtlicher Krach

übersetzt von sans attendre

Vollmondabende, Anfang April. Quartier Battant.

Werwölfe sind unterwegs, um kräftig nach der Herrschaft zu schnappen, die ihren Einfluss an jeder Strassenecke weiter ausbaut.

Oberhalb der rue de la Madeleine zerspringen die Scheiben bei der Immobiliengesellschaft SAIMB, deren Direktorin keine andere als Danièle Poissenot ist (innerhalb der Stadtverwaltung für die städtische Sicherheit zuständig). Dieses Unternehmen liess vor knapp einem Jahr eine Besetzung von Migranten und ihren Unterstützern räumen.

Dann ein paar Meter weiter, an der rue des Frères Mercier, wird die Glasfassade des Coworking Spaces „La Maison Madeleine“ bearbeitet. „Anti-Bourgeois“ und „Anti-Arbeit“ meinten ein paar Tags vor einiger Zeit.

Auf dass sich die Spezialisten der Jagd auf die Armen und Sans-Papiers in Acht nehmen… Werwölfe haben scharfe Zähne und lieben es, von Zeit zu Zeit durch die Quartiere zu ziehen, die sich im Prozess der Aufwertung befinden… Und sie könnten jederzeit zuschlagen, ohne Vorwarnung…

Werwölfe

FEUER DEN KNÄSTEN! BLAZING REGARDS FROM NOWHERE

gefunden auf indymedia

Mai 2019

Ihr da draußen, du dort drinnen,

Sprache ist immer ungenau, und in diesem Fall gibt es kein passendes Vokabular um wirklich ausdrücken zu können, wie sehr ich euch alle vermisse. Euch da draußen, dich dort drinnen. Wie sehr mich eure solidarischen Worte und entschlossenen Taten beflügeln. Draußen wie drinnen. Wie sehr mein entflammter Hass eurem gleicht, der den dreckigen Gesetzeshüter*innen in Uniform, Robbe und Anzug gilt. Wieder einmal haben sie einen engen Gefährten, diesmal aus Zürich, entführt und nehmen sich kaltschnäuzig die Frechheit heraus, ihm mittels ihrer machterhaltenden, kalten Paragraphen seiner Freiheit zu berauben. Doch du bist nicht allein, sowie auch ich nicht allein bin auf meinem unwegsamen Pfad in der Klagndestinität. Denn wir sind verbunden durch die Kraft unserer Ideen und Begierden.

Gefährten sucht der Schaffende und nicht Leichname und auch nicht Herden und Gläubige. Die Mitschaffenden sucht der Schaffende, die, welche neue Werte auf neue Tafeln schreiben. („Also sprach Zarathustra“, F. Nietzsche)

Ihr da draußen, du dort drinnen und ich im Nirgendwo – wir alle sind zwar unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt, doch verbindet uns der Wille, unsere Würde zu bewahren und allen Entbehrungen zum Trotz unseren Blick weiterhin Richtung Horizont zu richten. Nicht um in Tagträumerei zu verfallen, nicht um melancholisch aus dem Fenster zu schauen wie der real gewordene „Held“ aus einem kitschigen Gangsterfilm – sondern um konkret an unserer subversiven und antiautoritären Perspektive zu feilen. Damit durch unser Zutun der Tag näher rücken möge, an dem wir uns alle auf freiem Fuß, auf freiem Boden und unter freiem Himmel wiedersehen können.

IN EWIGER SOLIDARITÄT
EUER GEFÄHRTE UND MITSCHAFFENDE AUS DEM NIRGENDWO

Lyon, Frankreich: Angriff auf die Grenzpolizei

übersetzt von attaque

Paf la PAF

Die PAF (Police aux frontières) ist die Grenzmiliz: eine Armee von Bullen, die die rassistischen Festnahmen systematisiert. An den Grenzen, in den Bahnhöfen, die PAF kontrolliert ausschliesslich nach rassistischen Kriterien, in der Hoffnung, auf Sans-Papiers zu stossen.

Wir erachten es als notwendig, die PAF als konkreter Ausdruck all dieser Gewalt und Unterdrückung anzugreifen. Diese jagt Menschen wegen einem Stückchen Papier: Diejenigen, die nicht „in Ordnung“ sind, werden in Haftzentren gebracht, in denen sie hungern müssen, mit Medikamenten vollgepumpt, geschlagen und wenn sie verletzt sind, in Isolationszellen eingesperrt werden. Gemäss Erzählungen von Eingesperrten sind diese Orte „schlimmer als das Gefängnis“.

Als Antwort auf den Unterstützungsaufruf¹ der Gefangenen des CRA von Lyon Saint-Exupéry haben wir am 1. Mai einen Angriff gegen die PAF beim Bahnhof Part-Dieu ausgeführt. An diesem Tag der internationalen Mobilisierung müssen wir die Würde von allen verteidigen: Arbeiter*innen, aber nicht nur. Wir haben uns zusammen gefunden und entschieden, ihre triste Fassade mit Farbgläsern umzugestalten. Wir sollten diese Institutionen, die „schlimmer als die Gefängnisse sind“, unaufhörlich bekämpfen.

Wir erachten es ebenfalls als nützlich, für und mit all denen zu handeln, die geschlagen, eingesperrt und gehindert werden, dort zu leben, wo sie wollen.

Die Verantwortlichen dieser Verbrechen sind zahlreich: Der Staat, die lokalen Behörden, die Vereinigungen, die mit dem Staat zusammenarbeiten, wie das Rote Kreuz und Forum Réfugié.es, diese erbärmlichen Bullen der PAF und die Arbeitgeber*innen, die sich mit zügellosen Verträgen die Taschen füllen. Auch wenn wir heute die PAF zum Ziel nahmen, so warnen und erklären wir, dass wir alle Institutionen und Individuen angreifen werden, die Menschen prekarisieren und kriminalisieren.

An diesem Tag der Konvergenz möchten wir erneut betonen, wie wichtig es ist, solidarisch zu sein und jede Ausbeutung und Autorität zu bekämpfen.
Wir zerschmettern Scheiben, sie zerstören Leben!

C.A.R.G.L.A.S.S
(Compagnie Autonome Révolutionnaire Gardant L‘Anonymat pour Sa Sécurité)
(Autonome revolutionäre Kompanie, die für ihre Sicherheit die Anonymität bewahrt)

Carglass répare, carglass remPAF!


¹ Ein Aufruf der nach den Vorfällen vom 13. und 15. April 2019 verbreitet wurde. Ihr findet ihn hier auf französisch.

Montgenèvre, Frankreich: Autos der Grenzpolizei vertaggt

übersetzt von attaque

Autos der PAF (Police aux frontières) wurden mit Drohungen und Beleidigungen vollgetaggt. Zu den Vandaleakten kam es in der Nacht auf Donnerstag, 02.05.19, bei Briançon. Gemäss unseren Informationen wurden die Sprüche auf das Fahrzeug des interdepartementalen Leiters der PAF sowie auf ein privates Fahrzeug eines Beamten der PAF geschrieben. Die Gendarmerie des Hautes-Alpes untersucht auch noch weitere Drohungen gegen den Vorsteher der PAF, die auf Leitplanken zwischen Briançon und Montgenèvre getaggt wurden.

Brüssel, Belgien: Bericht vom Prozess gegen Anarchist*innen

übersetzt von la lime

Am 29. und 30. April fand in Brüssel der Prozess gegen Anarchist*innen wegen „krimineller Vereinigung“ und einer Serie von Straftaten statt.
Zwei Angeklagte wohnten dem Prozess bei, weigerten sich aber, die Fragen der Staatsanwaltschaft zu beantworten.
Die zehn anderen Angeklagten waren nicht anwesend. Alle waren durch Anwälte vertreten.

Die Bundesanwaltschaft, vertreten durch Malignini, forderte die folgenden Strafen:

  • 300 Arbeitsstunden oder eine Gefängnisstrafe von 4 Jahren (1 Person)
  • 250 Arbeitsstunden oder eine Gefängnisstrafe von 3 Jahren (2 Personen)
  • 200 Arbeitsstunden oder eine Gefängnisstrafe von 30 Monaten (4 Personen)
  • 150 Arbeitsstunden oder eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten (1 Person)
  • 100 Arbeitsstunden oder eine Gefängnisstrafe von 12 Monaten (1 Person)
  • 12 Monate Haft auf Bewährung und eine Busse von 50 Euro (1 Person)
  • Freispruch (2 Personen)

Die Angeklagten wiesen die Arbeitsstunden als Strafe zurück. Das Gericht kann somit eine solche Strafe nicht aussprechen.

Das Urteil wird am 28. Mai 2019 verkündet.

Basel: Liberté!!!

gefunden auf barrikade

Neue Beschriftung für die Mauer des Bässlerguts

Einige Aufmüpfige haben in der Nacht vom 12. zum 13. April an der verdammten Mauer des Gefängnis Bässlergut eine Botschaft gegen die alltägliche Einsperrung hinterlassen: Liberté!!!

Liberté wünschen wir dem Gefangenen, dem vor Kurzem die Flucht aus diesem Gefängnis gelungen war und wünschen ihm viel Kraft.

Liberté für alle Menschen, die in Europa und ausserhalb in Lagern eingesperrt sind.

Liberté wünschen wir allen von der gegenwärtigen Repression des italienischen Staates Betroffenen und dem gefangenen Gefährten von Zürich.

Liberté für die Gefährt*innen, denen unter dem Terrorismusparagraphen vom belgischen Staat diese Woche der Prozess gemacht wird. (Anm. v. AdHdF: Die Anklage lautete anfänglich auf „terroristische Vereinigung“, wurde aber später in „kriminelle Vereiniung“ umgewandelt).  Ihnen wird die Beteiligung an zahlreichen Attacken gegen die Infrastraktur der belgischen Ausschaffungsmaschinerie vorgeworfen.

Liberté für alle* – jetzt! Nieder mit dem Bässlergut! Für einen widerständigen Frühling gegen Bundeslager und Gefängnisse!

Hamburg, Deutschland: Strafjustizgebäude angegriffen

gefunden auf indymedia

Am frühen Abend des 26. April wurde in Hamburg das Strafjustizgebäude am Sievekingsplatz angegriffen. Auf der Straße wurde eine brennende Barrikade aus Reifen errichtet, die Fassade und die Fenster wurden mit Farbe und Steinen beschädigt und an einem Kameramast wurde mittels Reifen Feuer gelegt, um diesen zu zerstören.

An vielen Orten stehen derzeit kämpfende Individuen vor Gericht. Solidarität mit den reuelosen und unkooperativen Gefangenen. Den der G20-Kämpfe in Hamburg, den angeklagten Anarchist*innen, die in Belgien für ihre Kämpfe vor Gericht stehen. Den russischen Anarchist*innen, die der Folter, Hetze und Gefangenschaft trotzen. Den Anarchist*innen in Italien, die den andauernden repressiven Operationen, Isolationshaft, Überwachung und langen Haftstrafen ins Gesicht spucken. Wenn für die Freiheit zu kämpfen ein Verbrechen ist, so wäre die Unschuld wirklich das schlimmste von allen. Solidarität heißt weiterkämpfen!