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Paris, Frankreich: Anti-Knast Aktion an der Universität Sorbonne

übersetzt von sans attendre demain

Ein runder Tisch rund um die „Menschenrechte im Gefängnis“ fand am Donnerstag, 24. November in der Sorbonne statt. Organisiert wurde der Anlass von der Vereinigung Farapej. Ein dutzend Personen haben ihren „Dialog“ gestört, an dem u.a. Patrice Bourdaret, Direktor des Gefängnisses von Villenauxe-la-Grande (Aube), teilgenommen hat.

Unterbrechungen, Slogans, Transparente, Flyer (siehe unten) und Stinkbomben trafen auf einige komplizenhafte Schmunzler im Publikum und auf eine gegenseitige Feindschaft mit den Organisatoren und ihren Verteidigern.

Während der Staat seine Inhaftierungsmaschine perfektioniert und 33 neue Knäste bauen wird, vermehren wir die Sandkörner in seinen Getrieben.

Solidarität mit allen, die sich im Alltag gegen die Bullen, die Justiz und die Einsperrung auflehnen.

Der verteilte Flyer:

Das Gefängnis ist nicht zu denken, nicht zu verbessern, nicht zu ersetzen, aber zu zerstören!!!

Wir befinden uns heute im Rahmen der „nationalen Tage des Gefängnisses“, eine Woche, die unter anderen von den zentralen Institutionen organisiert wurde, die in den Käfigen des Staates arbeiten. All diese Organisationen, die Seite an Seite mit den Behörden zusammen arbeiten, die für ihr „humanitäres“ Engagement bekannt sind und die uns von der „Solidarität“ und der „Unterstützung“ von Ausgeschlossenen, Vergessenen, Marginalisierten berichten. Scheinbar voll mit edlen Absichten. Unter diesen Institutionen befindet sich beispielsweise das Rote Kreuz, stets an der Seite des Staates, des Militärs, stets zugegen, wenn es darum geht, die Bevölkerung zu „verwalten“, wie zum Beispiel in den zones d‘attente (ZA, z.dt.: Wartebereich), sprich in den Gefängnissen, in denen der Staat die Ausländer und Ausländerinnen einsperrt, denen die Einreise auf das französische Hoheitsgebiet verweigert wurde. Seit 2003 ist das Rote Kreuz darin als Hilfskraft für die Polizei involviert und mit den medizinischen Aspekten sowie der Verwaltung der Inhaftierung beauftragt. Das Rote Kreuz beteiligt sich ebenfalls an der Organisation der Abschiebeflüge und hat sogar (2004 in Amiens) ihre Lokalitäten zur Verfügung gestellt, sodass sie im Anschluss einer Massenverhaftung von dutzenden rumänischen Sans-Papiers als LRA (Locaux de Rétention Administrative, Anm.d.Ü. Kurze Administrativhaft vor der Verlegung in die CRAs oder der Abschiebung) genutzt werden konnten!

Das gleiche gilt für la CIMADE, „association militante depuis 1939“ (z.dt. etwa: aktive Vereinigung seit 1939), die seit den frühen 80er-Jahren „einen Einsatz der Begleitung von Ausländern in den administrativen Haftzentren“ leitet. Wenn man die Unterlagen der Gefangenen betrachtet, sieht man, dass sie die Arbeiten ausführt, die der Staat seit Beginn an loszuwerden versuchte: Während sich der Staat nur noch um die Bewachung der CRAs kümmern muss, führt la CIMADE die Arbeiten des administrativen Dienstes aus, indem sie die guten und die schlechten Akten sortiert.

Mit dem Gefängnis zu arbeiten, um das Gefängnis zu verbessern, sind so auch die expliziten Ziele dieser „Gefängnisberatungsgruppe“ und einer Organisation wie la FARAPEJ, die eine „tiefgreifende Transformation des Gefängnislebens“ vorschlägt und erklärt, „die Funktionsweise der Justiz verbessern“ zu wollen. Dass es allen klar ist; das Problem für all diese Institutionen liegt keinesfalls in der Existenz eines auf kapitalistischer Ausbeutung gestützten Systems, der Grenzen, der staatlichen Herrschaft durch die Uniformen, der brutalen Auferlegung der Autorität über das Leben der Individuen, der Repression von all denen, die nicht den richtigen Weg gehen oder gegen die Ordnung rebellieren. Nein, im Gegenteil, diese vermeintlich humanitären oder aktivistischen Institutionen kollaborieren mit der Verwaltung der Ordnung und sind unabdingbar für sein Funktionieren. Auch wenn sie von der „Abschaffung der Gefängnisse“ sprechen, meinen sie damit ein alternatives Bestrafungs- und Kontrollsystem, wie der Verwendung von elektronischen Fussfesseln oder der Wiedereingliederung durch die Arbeit. Gleichermassen wie die Bullen sind sie Teil der Funktionsfähigkeit und der Kontrolle eines Systems mit den Imperativen: Arbeite! Achte das Gesetz! Respektiere die Autorität der Familie, des Chefs und des Bullen!

Wir wissen natürlich, dass sich unter euch, unter den Leuten, die sich für den Ablauf dieses Events interessieren und ihm folgen, auch solche befinden, die ab der Einsperrung von menschlichen Wesen wirklich angewidert sind und vielleicht sogar solche, die diese Welt des Geldes, der Bullen, der Gitter und der Stacheldrähte verabscheuen. Und dennoch erweist uns hier, direkt vor uns, ein Widerling wie Patrice Bourdaret die Ehre, der Direktor der Haftanstalt Villenauxe-la-Grande. Ein Direktor, der, nach uns, genauso wie seine Gefängnisaufseher, nichts als Verachtung und Hass verdient hat, da genau sie die Direktverantwortlichen für hunderte Suizide in den Knästen, Prügel, Isolierung, Leid, zerstörte Leben von tausenden in den Käfigen des Staates eingesperrten Männern und Frauen sind.

Wir sind für die Zerstörung des Gefängnisses und wir sind solidarisch mit den Revoltierenden inner- wie ausserhalb der Knäste, nicht nur, weil wir gegen den Horror der Inhaftierung sind, sondern weil wir glauben, dass der Knast, genauso wie die Arbeit, einer der Grundpfeiler einer Welt ist, die strukturell auf der Herrschaft, der Gewalt und der Exklusion gründet. Wir sind für die Zerstörung des Gefängnisses, aber auch der Gerichte, der Armee und der Polizei, denn wir tragen eine Welt in unseren Herzen, eine Welt von freien Wesen, eine horizontal organisierte und auf gegenseitiger Hilfe aufgebaute Welt. Unsere Freiheit lässt sich nicht messen, nicht kontrollieren, passt nicht in die Gesetzesartikel des sogenannten „Rechts“, das immer von dem beschlossen und gestaltet wird, der die Macht hat. Wenn es wirklich stimmt, dass wir Träumer sind, dann weil wir nicht auf den Tag einer hypothetischen Revolution warten werden, um die Autorität, seine Käfige, seine Schergen und seine Erziehung zu bekämpfen.

Es lebe die Revolte, es leben die Meutereien, es leben die Ausbrüche!

Bremen, Deutschland: Fahrzeug der Arbeiterwohlfahrt (AWO) angezündet

gefunden auf chronik

Kein Frieden mit der inneren Sicherheit – kein Frieden mit der Rückkehrberatung – Am vergangenen Wochenende fand die Innenministerkonferenz in Leipzig statt. Wieder mal trafen sich alle Schweine aus dem ganzen Bundesgebiet, um die autoritären und rassistischen Zustände in der BRD zu normalisieren und in Gesetzesform zu gießen. Besonders Ulrich Mäurer, Innensenator Bremens, glänzte und war nicht nur auf Fotos mit seinem Beitrag ganz vorne mit dabei. Seine Forderung: Ein zentraler Abschiebeknast und ein Gericht für sogenannte Gefährder

Diese Forderung lassen wir nicht unkommentiert. Wir haben einen anderen Beitrag. Unser Beitrag ist unversöhnlich und voller Wut gegen den Staat und seine Handlanger. Deshalb haben wir von Donnerstag auf Freitag (8.12.17) nachts ein Fahrzeug der Arbeiterwohlfahrt (AWO) angezündet.

Die AWO ist kein antirassistischer Verband. Sie spielt Mäurer und Co. in die Hände. Mit ihrer dreckigen Rückkehrberatung bietet sie einen Teil der Infrastruktur, um Menschen abzuschieben oder sie zu zwingen „freiwillig“ das Land zu verlassen.

Bekämpfen wir den Polizeistaat Deutschland. Bekämpfen wir die rassistischen Verhältnisse.

Wir warn‘s, die Gefährder.

Münster, Deutschland: Farbe gegen geplantes Abschiebezentrum

gefunden auf chronik

Auf das Stadthaus II am Ludgerikreisel gab es in der Nacht zu Mittwoch (13.12.17) einen Farbanschlag. Grund ist eine mögliche Zentrale Ausländerbehörde in Münster, wogegen am Nachmittag vor dem Rathaus demonstriert wird. Die Politik beschäftigt sich am Abend mit dem brisanten Thema.

Die vom Land gewollte Einrichtung einer Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) in Münster, die vor allem die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern regeln soll, stößt in Münster auf Widerstand. In der Nacht zu Mittwoch gab es einen Farbanschlag gegen das Stadthaus II am Ludgerikreisel.

Unbekannte Täter warfen nach Polizei- und Verwaltungsangaben mehrere Farbbeutel gegen die Glasfront und die Fassadenverkleidung. An der Seite zur Hammer Straße und auf dem Zebrastreifen vor dem Gebäude, wo das städtische Ausländerbehörde sitzt, waren Forderungen wie „No ZAB“ und „Abschiebung ist Mord“ zu lesen. „Wir gehen von einem Zusammenhang mit der Kundgebung am Nachmittag vor dem Rathaus aus“, sagt Polizeisprecher Andreas Bode.

Casablanca, Marokko: Gewalttätige Zusammenstösse zwischen Migranten und der Polizei

übersetzt von h24info.ma, via dialectical-delinquents

Die Busstation Ouled Ziane in Casablanca wurde erneut von der Gewalt von subsaharischen Migranten erschüttert. Ordnungskräfte wurden aufgeboten, um die Situation zu beruhigen.

Einige Polizisten wurden durch Steinwürfe verletzt, die den Gewaltausbruch begleiteten. Zur Erinnerung; der Busbahnhof Ouled Ziane ist seit mehreren Monaten von Sans-Papiers Gruppen besetzt. Dieser Ort war jüngst der Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Subsahara-Afrikanern und Anwohnern.

Videos auf h24info.ma

Caltanissetta, Italien: Das CPR Pian del Lago hat gebrannt

übersetzt von hurriya

Mit Freude haben wir aus den lokalen Medien vernommen, dass nach den versuchten Brandstiftungen im September und den Protesten im Oktober die Wut der Inhaftierten des CPRs von Caltanissetta (Anm.d.Ü.: Stadt in Sizilien) – Pian del Lago ein weiteres Mal explodiert ist, um die Isolation und das Schweigen rund um dieses Lager zu durchbrechen. Am Samstagabend (09.12.17) setzten einige Gefangene Teile des Lagers in Brand, vermutlich um sich gegen eine bevorstehende Abschiebung zu wehren.

Als Folge des Brandes, bei dem offenbar auch Gegenstände auf die Betreiber geworfen wurden, die versuchten, die Gefangenen aufzuhalten, scheinen die Strukturen des Lagers erheblich beschädigt zu sein. Zur Zeit wissen wir nichts über die möglichen Konsequenzen für die Gefangenen.

Ergänzung vom 11. Dezember: Der Polizeidirektor hat heute in einem Interview bestätigt, dass das CPR keine weiteren Personen inhaftieren kann, bis die Verwaltung die Struktur renoviert hat. Das Lager wurde demnach koplett geleert. Eine erste Gruppe an Menschen wurde allerdings (wie dies auch vorhergesehen war) bereits nach Tunesien deportiert .

Solidarität mit denen, die rebellieren und ihren eigenen Käfig zerstören!

Basel: Kundgebung «Zämme gege Repression»

gefunden auf barrikade

Wehren wir uns gemeinsam, trotz unterschiedlicher Ausgangslagen. Lasst uns am 23. Dezember 2017 zusammen in Basel auf die Strasse gehen. Wir zeigen, dass wir uns nicht wegdrücken lassen, dass unsere Solidarität stärker ist als staatliche Gesetze und Repression.

… «Sozialhilfe ist Kontrolle» steht an der Mauer vor der Sozialhilfe. Im Gebäude ist eine Frau dabei, ihre Sozialhilfeleistungen zu beantragen. Vor ihr eine Liste mit Anforderungen. Sie beschreibt ihr Leben im Detail und bekommt dafür so wenig Geld, dass es kaum zum Leben reicht.
Zur gleichen Zeit verweilt eine Gruppe ‹People of Color› gemütlich auf der Dreirosenmatte. Aus dem Nichts werden sie von Polizist*innen umzingelt und nach ihren Aufenthaltsbewilligungen gefragt. Menschen gehen an der Szene vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
Am nächsten Morgen stürmen Vermummte eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. «Kantonspolizei Basel-Stadt – Aufmachen!», schreien sie, während sie Zimmer für Zimmer durchsuchen. Nach draussen dringen nur Wortfetzen wie «Demonstration», «Organisatorin», «Widerstand».
Im Morgengrauen reckt sich eine Person auf einer Bank im De-Wette-Park. Sie reibt sich den Rücken dort, wo die Bank ihre Spuren hinterlassen hat. Hart und kantig wie eine Treppe stellt auch sie kaum eine Alternative zum frostigen Boden dar. Schnell läuft die Person weg, bevor die Sonne ihre Anwesenheit verrät.
Auch auf der anderen Seite der Stadt, nördlich der Langen Erle, sitzt eine Person bereits wach am Fenster und schaut in Richtung Wald. Die Türen des Empfangs- und Verfahrenszentrums (EVZ) sind geschlossen. Warten, warten, um dann irgendwann hoffentlich in die Stadt zu dürfen…

Diese Beobachtungen in Basel zeigen einige Formen von staatlicher Repression auf.

Re·pres·si·on
Substantiv [die]

[gewaltsame] Unterdrückung
von Kritik, Widerstand, politischen
Bewegungen, individueller Entfaltung,
individuellen Bedürfnissen

Repression ist ein notwendiges Mittel, um das reibungslose Funktionieren einer Gesellschaft, die auf enormen Ungleichheiten aufbaut, zu gewährleisten. Menschen werden aufgrund ihres sozialen Status, ihres Aussehens, einer widerständigen Praxis oder ihrer rechtlichen Situation diskriminiert, bestraft oder eingesperrt. Diese repressiven Mechanismen dienen dazu, dass privilegierte Menschen ihre Privilegien behalten und andere Menschen von diesen ferngehalten werden.
Repression isoliert Menschen. Sie trifft Individuen, obwohl ganze politische Zusammenhänge und soziale Gruppen gemeint sind. Gleichzeitig wird durch das Aufteilen in Gruppen und Kategorien Austausch und Selbstorganisation erschwert. Repression ist kein Einzelereignis, sondern gängige Praxis. Sie trifft in erster Linie weniger privilegierte und ausserhalb der gesellschaftlichen Norm lebende Personen – wie Migrant*innen, Randständige, Arme und Widerständige. Sie trifft illegalisierte Menschen, die entweder im Geheimen oder aber in einem (unterirdischen) Lager leben. Sie trifft auch Menschen, die von Ämtern abhängig sind, durch Bevormundung und Sanktion. Und sie trifft all jene, die in ihrem Widerstand nicht bereit sind, sich im staatlich vorgegebenen Rahmen zu bewegen.

Wehren wir uns gemeinsam, trotz unterschiedlicher Ausgangslagen. Lasst uns am 23. Dezember 2017 zusammen auf die Strasse gehen. Wir zeigen, dass wir uns nicht wegdrücken lassen, dass unsere Solidarität stärker ist als staatliche Gesetze und Repression.
Indem wir die Vereinzelung durchbrechen, erschaffen wir Schritt für Schritt eine andere Welt.

Dies ist zugleich ein Aufruf, euch mit euren eigenen Themen an der Kundgebung einzubringen: Beteiligt euch mit Transparenten, Parolen, Flyern und Redebeiträgen.

Kundgebung, 23. Dezember, 15 Uhr, Lindenberg/Ecke Rihentorstrasse, Basel


Zum Ende des Jahres 2017 möchten wir noch einige repressive Ereignisse in der Region Basel und darüber hinaus in Erinnerung rufen. Diese Liste ist selbstverständlich unvollständig und beispielhaft zu verstehen.

  • Antifaschismus Nach einem Brandanschlag auf die Ditib-Moschee in Weil-Friedlingen (D) kam es zu Hausdurchsuchungen und zur Ausstellung von Haftbefehlen gegen Kurd*innen. Die Moschee steht der AKP nahe und dient der Partei als Instrument, um ihre faschistoiden Ideen unter Türk*innen in Deutschland zu verbreiten. (rojaciwan.eu/genclik-inisiyatifi-basel-akpye-molotoflu-eylem-duezenledi/?lang=de)
  • Sexarbeit Im Kontext der Aufwertung des Claraplatzes werden prekäre Sexarbeiterinnen dazu gezwungen, sich zur Ausübung ihrer Erwerbstätigkeit innerhalb von mit Piktogrammen markierten Flächen aufzuhalten. Polizei-Patrouillen kontrollieren die Einhaltung fortlaufend. (tageswoche.ch/gesellschaft/puff-am-strich)
  • Internetzensur Indymedia Linksunten, die bedeutendste Plattform für Analysen, Erlebnisberichte und kritische Debatten der ‹radikalen Linken› im deutschsprachigen Raum, wurde Mitte Jahr verboten. Zur Durchsetzung des Verbots wurde unter anderem das Autonome Zentrum KTS in Freiburg i. B. durchsucht. Die Polizei entwendete grosse Mengen an Bargeld und technischer Ausstattung. (autonome-antifa.org/?article341)
  • Widerstand gegen das Migrationsregime Im Oktober stürmten vermummte Polizisten mehrere Wohnorte von Personen, denen die Teilnahme an einer Demonstration gegen die Erweiterung des Gefängnisses Bässlergut vorgeworfen wird. Die Behörden nutzten die Verfahren und die Hausdurchsuchungen auch als Vorwand, um den Betroffenen die DNA zu entnehmen. (barrikade.info/Update-zu-den-Hausdurchsuchungen-vom-5-Oktober-2017-455)
  • Deportationen Anfang Jahr wird ein Freund mittels Sonderflug ausgeschafft. Nach 17 Monaten Ausschaffungshaft wird er gefesselt in ein Land gebracht, in dem er gar mehr nicht leben will. (fiasko-magazin.ch/de/ausschaffungen/weitere-drittstaat-ausschaffung-in-basel)

Rom, Italien: Explosiver Angriff auf eine Kaserne der Carabineri

übersetzt von croce nera anarchica und attaque

In Zeiten des sozialen Friedens und der Logik des Wartens gibt es keine bessere Antwort als die Aktion. Ein Ansporn, eine Kontinuität und ein Ruck um all diejenigen zu wecken, die am Schlafen sind.

Nach seiner eigenen Initiative zu handeln, bricht die Logik des Wartens und der Reglosigkeit und entzündet all diejenigen, deren Blut am Brodeln ist. Die anarchistische Praxis des Angriffs muss der Grundansporn für die Anarchie sein, andernfalls handelt es sich um eine wandelnde Leiche. Eine erforderliche Handlung, um uns auf die Art lebendig zu fühlen, die wir für angebracht halten, ausserhalb aller Programme, ausserhalb aller hierarchischen und vertikalen Strukturen. Viele revolutionäre Praxen sind teil des Anarchismus in seinem Innern. Wir haben uns entschieden, unser Leben in die Hände zu nehmen, indem wir mit dem bedrückenden Frieden brechen, der uns umgibt.

In der Nacht vom 6./7. Dezember haben wir eine mit 1.6kg Sprengstoff gefüllte Thermoskanne aus Stahl vor der Kaserne der Carabineri im Quartier San Giovanni in Rom platziert.

Unsere Aufmerksamkeit ist auf die zentralen Wächter der tödlichen Ordnung des Kapitalismus gefallen: Die Ordnungskräfte. Ohne sie wären die Privilegien, die Arroganz, der angehäufte Reichtum der Bosse nichts. Denn seit immer unterdrücken sie, sperren ein, schieben ab, foltern oder töten diejenigen, die sich nach Wahl oder Notwendigkeit ausserhalb ihrer Gesetze befinden.

Der Kampf gegen den Staat ist nicht einfach und lässt sich nicht auf magische Formeln reduzieren. Aber die Ziele sind da und wir können nicht immer Theorien entwicklen und über die Umstände palavern. Jedes freie Individuum, nach Verlangen und Notwendigkeit, setzt die Hebel für die Aktion in Bewegung, hier und jetzt. Im Kampf für die Freiheit gibt es keine Delegation. Wir dürfen uns nicht von der Entmutigung hinreissen lassen, die in diesen Zeiten in grosen Dosen verteilt wird.

Was wären all diese Jahre gewesen, wenn nicht eine feuerfeste Minderheit die Fackel der Anarchie in die Hände genommen hätte? Wenn diese Gefährt_innen auf bessere Zeiten gewartet hätten? Der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, dessen Wheinachtsfest runiert wurd, weiss etwas darüber (Anm. von Attaque: am 21. Dezember explodieren zwei Bomben in der Wohnung von Romano Prodi, dem Präsidenten der Europäischen Kommission in Bologna – Die Stellungnahme, die ihr u.a. hier findet, stellt den Beginn des Abenteuers der FAI dar.). Der Vampir von Equitalia weiss etwas darüber, der von einigen seiner Krallen verstümmelt wurde (Anm. von Attaque: Equitalia, das ehemalige Steuererhebungsbüro des italienischen Staates, wurde im Dezember 2011, einer Zeit der Krise und der kapitalistischen Umstrukturierung, getroffen. Der Geschäftsführer wurde durch eine Paketbombe, die von den Gefährten der FAI unterzeichnet war, leicht verletzt. Weitere nicht-signierte Angriffe folgen.). Der Hexenmeister des Atoms von Ansaldo Nucleare muss die Fackel der Anarchie in seinem Bein kräftg gespührt haben (Anm. von Attaque: R. Adinolfi, der Chef von Ansaldo Nucleare, wurde durch einen Knieschuss am 07. Mai 2012 der Zelle Olga der FAI/FRI verletzt. Die Gefährten Alfredo Cospito und Nicola Gai befinden sich wegen dieser Aktion im Gefängnis. Eine Broschüre zu der Tat findet ihr hier.). Heute ist es an uns, die Fackel der Anarchie in die Hände zu nehmen. Morgen wird es an anderen liegen. Solange sie nicht erlischt!

Diejenigen, die zuschauen wollen, werden weiterhin zuschauen. Diejenigen, die nicht handeln wollen und dies politisch rechtfertigen, werden weiterhin nicht handeln. Wir warten auf keinen Zug der Hoffnung, wir warten nicht auf reife Zeiten. Die Bedingungen verändern sich mittels der Konfrontation. Die Bewegung ist, wenn sie handelt, andernfalls steht sie still. Die Emanzipation des Individuums von der Autorität und der Ausbeutung wird von denen gemacht, die direkt betroffen sind.

Die, die angreifen, stacheln die an, die einen Drang verspüren. Das bedeutet Propaganda der Tat.

Gegen die Bullen, die Politiker und ihre Lakaien. Gegen die Ingenieure der Wissenschaft und der Industrie. Gegen alle Bosse, aber auch gegen alle Diener. Gegen die Ränge der ehrlichen Bürger der Knast-Gesellschaft.

Wir sind nicht interessiert, Zeit und Energie bei der Kritik an den Reformisten zu verlieren… Auch wenn wir uns nicht als elitäre Minderheit betrachten, haben wir als Anarchisten unsere Aktionen und Ansprüche. Unsere Propaganda. Jedes Individuum und jede Affinitätsgruppe entwickelt und erweitert ihre Erfahrungen in geschwisterlichen Beziehungen. Ohne Spezialisierung und ohne eine Methode aufdrängen zu wollen. Wir haben diese gewählt. Auf dass alle ihren Weg in der Aktion finden.

Die strukturierte, hierarchische Organisation setzt uns, neben dem sie die Freiheit der Individuen zermalmt, noch stärker der Reaktion der Repression aus. Die informelle, anarchistische Organisation ist das Instrument, das wir für diese spezifische Aktion als das geeignetste gefunden haben, da sie es uns erlaubt, zusammen unsere unbeugsame Individualität zu bewahren, mittels der Stellungnahme mit anderen Rebellen in Dialog zu treten und schliesslich die Prodaganda, die durch das Echo der Explosion vermittelt wurde, auszuführen.

Dies ist nicht, und will auch nicht ein absolutes und definitives Instrument sein.

Eine Aktionsgruppe entsteht und entwickelt sich aufgrund der Kenntnis, des Vertauens. Doch auch andere Gruppen und Individuen können, auch wenn nur temporär, eine Projektualität, eine Debatte teilen, ohne sich persönlich zu kennen. Sie kommunizieren direkt durch die Aktion.

Die direkte, destruktive Aktion ist die elementare Antwort angesichts der Represssion. Aber nicht die einzige. Die anarchistische Praxis ist auch eine Wiederbelebung, ein Vorschlag, der über die Solidarität hinausgeht, der mit der Spirale Repression-Aktion-Repression bricht. Die Aktionen der Solidarität sind wichtig, doch können wir uns nicht in der Kritik, auch der bewaffneten, irgendeiner repressiven Aktion oder irgendeines Prozesses einschliessen.

Die eingesperrten Gefährt_innen sind Teil des Kampfes, sie sind an unserer Seite und geben uns Kraft. Es ist aber notwendig, zu handeln und sich zu organisieren. Der Fortschritt der technologischen Entwicklung, die Politik der Kontrolle und der Repression lassen nicht viel Raum, um zu beurteilen, was zu tun ist. Das Leben und die Repression in den Metropolen wird umstrukturiert. Sich zu bewegen, zu handeln, kann immer komplizierter werden.

Im Gegensatz zu den ‚Krawallen‘, die oftmals im Vornherein von einer gewissen ‚antagonistischen Bewegung‘ angekündigt werden, stellt die Unberechenbarkeit die beste Waffe gegen die Kontrollgesellschaft dar. Dort zuschlagen, wo sie dich nicht erwarten. Heute greifen wir im Herzen der militarisierten Hauptstadt an, um das Sicherheitsdelirium herauszufordern. Morgen, wer weiss, vielleicht in der Peripherie, wo es sich niemand vorstellen kann. Ohne eine Waffenruhe zu gewähren, aber indem wir selbst die Momente aussuchen. Seit jeher ist dies das Prinzip der metropolitanen Guerilla. Mit dem Unterschied, dass die Verschwörung der informellen Zellen keine Hierarchien oder eine strategische Führung kennt. Und dadurch ist sie noch weniger vorhersehbar.

Der italienische Staat ist an der fordersten Front der repressiven und militärischen Politik. Aufgrund der geografischen Stellung findet er sich oft darin wieder, die dreckige Arbeit der Verteidigung der Festung Europa auszuführen.

Die jüngsten Abkommen zwischen dem Minister Minniti und den blutrünstigen, libyschen Obersten sind nur die letzten Beweise dafür. Mit dem Erreichen einer genügenden Anzahl an Sklaven, können diese nun auch „bei ihnen zu Hause ausgebeutet“ werden, was, neben dem es populär ist, auch ein gutes Geschäft darstellt.

In der letzten Nacht haben wir den Krieg zum Minister Minniti gebracht. Die Direktverantwortlichen in Uniform, sie, die stillschweigend gehorchen und in aller Stille morden, haben einen Vorgeschmack von dem erhalten, was sie verdienen.

Mit dieser Aktion lancieren wir eine internationale Kampagne des Angriffs gegen die Menschen, Strukturen und Mittel der Repression. Jede und jeder mit den Instrumenten, die er/sie als die geeignetsten hält und, wenn er/sie dies wünscht, mit der Beteiligung an der Debatte.

Informelle Anarchistische Föderation – Internationale Revolutionäre Front
Santiago Maldonado Zelle

Wir widmen diese Aktion dem argentinischen Anarchisten, der von den Auftragskillern von Benetton entführt und ermordet wurde. Möge der Tag kommen, an dem die Unerdrücker endlich vom Angesicht der Erde verschwinden werden.

12. Ausgabe der „Avalanche – Anarchistische Korrespondenz“ erschienen

gefunden auf avalanche

Avalanche-DE-12 (PDF)

Ausgabe Nr. 12 der Avalanche ist da! Zum Lesen, Drucken und Verbreiten kann das PDF im Anhabg oder auf avalanche.noblogs.org gefunden werden (auf deutsch, englisch und französich).

Inhalt:

  • Portugal: Erlebnispark und Freiluftlabor – die Zukunft zweier Städte
  • Italien – Gegen TAP, alles blockieren!
  • USA – Ein Jahr voller Lärm
  • Argentinien – Für den anarchistischen Gefährten Santiago Maldonado
  • Chile – Den Feind im Visier
  • Spanien – Der Unsinn der Privatasphäre und die Notwendigkeit zu Handeln

Die nächste Ausgabe wird im Februar 2018 veröffentlicht.

Bis zum 1. Februar 2018 können Texte an correspondance@riseup.net eingeschickt werden.

Für Bestellung der deutschen Ausgaben, schreibt an: avalanche-de@riseup.net

Editorial:

Um unsere Projekte zu entwickeln, um eine internationale Korrespondenz zu schaffen, brauchen wir unter anderem Beharrlichkeit. Etwas, das oft untergeht oder dem selten Beachtung geschenkt wird. Einem Schmetterling gleich, ist für viele heute dieses interessant und morgen jenes und übermorgen ist es schon wieder etwas Neues und was davor interessant war, ist wieder vergessen. Diese Haltung hat nichts damit zu tun, was die Marxisten so oft als die revolutionäre Ungeduld der Anarchisten verleumdet haben. Nämlich dem Beharren, dass der Angriff auf die bestehende Ordnung möglich und notwendig ist, so schlecht die „objektiven“ Bedingungen auch sein mögen.

Sondern es hat damit zu tun, ob man eine Projektualität entwickelt oder ob man Opfer der Umständen ist, von denen man, wie ein aufgeschrecktes Huhn, mal in die eine und mal in die andere Richtung getrieben wird. Machen wir uns keine Illusionen. Die Schlinge um unsere Hälse zieht sich enger und enger oder, wem diese Metapher besser gefällt, wir werden, gemeinsam mit ganz vielen anderen Menschen, immer weiter an die Ränder gedrückt. Werden wir auf unseren Ideen beharren? Und in der Konsequenz Mittel und Wege suchen, um die digitale Restrukturierung des Kapitalismus, die momentan unermüdlich in Universitäten, Parlamenten, Forschungslaboren,… vorangetrieben wird, anzugreifen, mit dem Ziel sie zu zerstören? Oder vielleicht doch kritischen Gefallen finden, an der tollen, ökologischen Möglichkeiten der Smart City und der Industrie 4.0 und uns arrangieren? Eine ähnliche Frage lässt sich im Bezug auf das Erstarken der Neofaschisten formulieren: Werden wir darauf beharren, dass der Faschismus lediglich eine Modalität zur Führung des Staates und Verwaltung des Kapitals ist und in der Konsequenz nicht nur auf den Faschismus abzielen, sondern auch darin fortfahren die Demokratie und die Politik an sich anzugreifen, mit dem Ziel sie zu zerstören? Oder begnügen wir uns auf einmal damit die „beste aller möglichen Welten“ oder „das geringere
Übel“ gemeinsam mit Kirchen, Gewerkschaften und Liberalen zu verteidigen?

Vielleicht hänge ich mich bei diesen Fragen zu sehr an der Beharrlichkeit auf, das mag sein, sicherlich muss eine aufständische Projektualität auch in der Lage sein, zu erkennen, wann etwas aufgegeben werden muss oder sich etwas nicht mehr lohnt, weiter verfolgt zu werden. Es mag an den sich verschärfenden Bedingungen liegen, aber in letzter Zeit erlebe ich immer mehr Dammbrüche.
Vormalige Gefährten, die mit Stolz erzählen, dass sie wählen gewesen sind und so weiter. Auf einmal werden die eigenen Verstricktheiten, die eigenen Widersprüche, die Male, in denen man den eigenen Ansprüchen an die eigene Kohärenz nicht gerecht wird, zu allgemeinen Ausreden. Natürlich müssen die eigenen Widersprüche reflektiert werden, aber es muss auch festgehalten werden, dass die Subversion der bestehenden Ordnung kein leichtes Unterfangen ist, welches sich von heute auf morgen realisieren lässt.

Aus diesem Grund richten wir uns weiterhin an alle Anarchistinnen und Anarchisten, die ein Interesse daran haben, ihre Projektualitäten, Analysen, Reflexionen, Erfahrungen und Kampfvorschläge zu teilen und die sich in einem autonomen und offensiven Anarchismus wiedererkennen, der versucht eine informelle Internationale aufleben zu lassen, ohne Zentrum und ohne Hegemonie. Weil wir weiterhin darauf beharren, dass ein internationaler Austausch notwendig ist, um zu versuchen, die eigene Beschränktheit zu überwinden und eigenen Qualitäten zu potenzieren. Ausgehend von lokalen Kämpfen, die versuchen Brüche mit der herrschenden Ordnung zu provozieren; von Interventionsvorschlägen, wie eine aufständische anarchistische Präsenz in einem sozialen Aufruhr aussehen kann oder individuellen Pfaden der verstreuten Attacke, ist die Avalanche ein kollektiver Versuch, unsere Perspektiven und Praktiken zu schärfen, indem wir sie miteinander konfrontieren.

Ein Staatsfeind, der sich die meiste Zeit im Territorium aufhält, das vom österreichischen Staat kontrolliert wird.

Repressionswelle NoBorder-Actiondays

gefunden auf barrikade

Am 02.04.2016 blockierten Aktivist_innen die A5 am Autobahngrenzübergang Weil am Rhein bei Basel mit einer antirassistischen Demonstration. Nach eineinhalb Jahren bekamen nun zahlreiche Menschen die Vorort kontrolliert wurden Vorladungen und Strafbefehle – die No-Border-Aktion wird in den kommenden Monaten vor den Gerichten verhandelt und bedarf solidarischer Unterstützung.

Die Aktion vom April 2016 sollte darauf aufmerksam machen, dass es nicht jedem Menschen auf der Welt möglich ist Grenzen bequem zu überqueren. Noch immer werden Menschen auf ihrere Flucht vor Hunger, Krieg, Elend, politischer/ethnischer Verfolgung, angegriffen, zurückgeschickt, verfolgt, interniert, auf offenem Meer dem Tod überlassen. Das alles wird mit Wissen und Hilfe der Regierungen betrieben – umgesetzt unter anderem von Frontex. Frontex, die europäische „Grenzschutz“-Agentur, die eigens dafür eingerichtet wurde um die Festung Europa zu sichern.

Antirassistische Politik hat viele Gesichter und ragt von der Hilfe vorort und humanitärem Engagement zur Veranschaulichung der Misere durch direkte Aktion und demonstrativen Interventionen. Die Aktion zivilen Ungehorsams endete mit der vorübergehenden Festnahme von etwa 40 Menschen, überwiegend aus dem Dreiländereck. Doch auch in weiter Entfernten Städten sind Menschen von der Kriminalisierung infolge der A5-Blockade betroffen.

Seit ein paar Wochen werden nun die Strafbefehle und Gerichtstermine an die Aktivsten verschickt. Ihnen wird gefährlicher eingriff in den Starßenverkehr und nötigung vorgeworfen. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Lörrach fordert hohe Geldstrafen mit bis zu 70 Tagessätzen.

Mehr Infos zu den No-Border-Actiondays: http://noborderaction.blogsport.eu/

Ermittlungsausschuss Freiburg: eafreiburg ( a t ) immerda.ch

Paris, Frankreich: Flammen im CRA von Vincennes nach einem gescheiterten Ausbruchsversuch

übersetzt von sans attendre

Ein Flügel des Administrativhaftzentrums (CRA) von Vincennes durch die Flammen der Revolte komplett zerstört:

In der Nacht vom Montag, 04. Dezember auf Dienstag, 05. Dezember versuchten acht Sans-Papiers aus der Hölle des Knastes, die sie tagtäglich ertragen müssen, auszureissen. Mit dem Ziel auszubrechen, schlugen gegen 3h30 die acht Gefangenen ein Fenster aus einem Zimmer heraus, wurden allerdings ein paar Meter weiter von den Bullen gefasst. Zwei unter ihnen wurden anschliessend in die Isolation gesteckt, was eine generelle Wut in der ganzen Abteilung 3 auslöste. Mit durchnästem Toilettenpapier wurden die Überwachungskameras abgedeckt, während in mindestens zwölf Zimmern auf verschiedenen Etagen Feuer gelegt wurde. Die ganze Abteilung 3 ist trotz dem Feuerwehreinsatz unbrauchbar und insgesamt 57 Haftplätze werden dem Lager für mindestens zwei Monate fehlen. Bullen mussten zusätzlich zur Verstärkung gerufen werden, um die Revolte niederzuschlagen. Die Gefangenen werden in einen neuen Flügel im CRA verlegt, der erst nächsten Januar hätte eröffnet werden sollen. Dieser neue Flügel, der in den ehemaligen Räumlichkeiten von „Emmaüs“ eingerichtet wurde, verfügt über eine Kapazität von 160 Plätzen, in denen die Unerwünschten vor ihrer Abschiebung eingesperrt werden.

Solidarität mit den Aufständischen im CRA von Vincennes!
Feuer allen Internierungslagern!