Mut zum Angriff

gefunden in der Dissonanz Nr. 20, 03. Februar 2016

WÄCKERLIN CARREISEN AG

Folgendes wurde uns, mit Bitte um Abdruck, per Mail zugesandt:

In der Nacht auf den 3. Februar 2016 wurde das Einfamilienhäuschen von Herrn Wäckerlin in Zürich Oerlikon, Inhaber des Reisecarunternehmens Wäckerlin, Ziel unserer Wut. Die Fassade wurde rigoros eingefärbt und neben dem Eingang wurde folgendes hingesprayt: “Bunkerdeportationen stoppen! Oder…”. Doch anscheinend sind wir nicht die Einzigen, die dieses Unternehmen auf dem Kicker haben. Mitten in der Nacht dort angekommen, entdeckten wir einen Zettel, der am Treppengeländer angebracht war. Darauf stand: «Lieber Aktivist/innen, Lieber Aktivist/en. Bitte keine neuen Plakate anbringen! Dafür den Mut haben, an unserer Haustüre zu läuten oder uns anzurufen! Den Mut haben, nicht nur in der Dunkelheit, auch tagsüber zu handeln! Unsere Tel. Nr. 044 311 41 41. Ein Gespräch, sei es persönlich an der Türe oder via Telefon, wäre mutiger als Plakate mit falschem Inhalt zu verteilen. Es gibt da offenbar einige Missverständnisse zu klären. Danke für Kontaktaufnahme – braucht nur wenig Mut.» Auf dem Internet ist eine Woche zuvor publik gemacht worden, dass dieses Unternehmen «seit Sommer 2015 Abend für Abend Asylsuchende vom Bundeslager Juchhof (Zürich Altstetten) zum nicht weit entfernten Zivilschutzbunker (Zürich Wiedikon, Saumstrasse) deportiert und am frühen Morgen wieder abholt. Welches “Missverständnis” soll hier also denn bitteschön vorliegen? Etwa, dass nirgends erwähnt wurde, dass die Sitze im Car bequem seien un die Klimaanlage funktioniert? Mit Sicherheit brauchen wir Mut, aber nicht, um mit solch heuchlerischen Aasgeiern zu diskutieren. Wir brauchen Mut zu Träumen, Mut zur Selbstorganisation, Mut zum Angriff!