Toulouse und Palaiseau, Frankreich: Sommerliche Ausbrüche aus den Lagern

übersetzt von sans attendre

Toulouse: In der Nacht vom 07. auf den 08. August gelang es vier Sans-Papiers, aus dem Administrativlager (CRA) de Cornebarrieu (Haute-Garonne) hinter dem Flughafen Toulouse-Blagnac zu entkommen. Für ihre Flucht nahmen sie den Weg über das Dach. Einer wurde gefasst und bekam am 10. August einen Monat Knast für den versuchten Ausbruch. Beim Prozess konnte man erfahren, dass er „45 Minuten nach dem Ausbruch vom peloton de surveillance de gendarmerie (PSIG) (A.d.Ü.: Spezialeinheit der Gendarmerie), die wegen einem Diebstahl von elektrischen Kabeln im Einsatz waren, ausfindig gemacht werden konnte“. Die anderen drei sind noch auf der Flucht, viel Glück ihnen.

Palaiseau: Vom 09. auf den 10. August sind zwei Sans-Papiers (einer aus Tunesien, der andere aus Algerien) aus dem CRA de Palaiseau (Essone) in der Nähe des Flughafens von Orly ausgebrochen. Sie entkamen über ein kleines Dachfenster und kletterten dann über die Gitter ohne den Alarm auszulösen. Viel Glück!

Turin, Italien: Revolte im CPR von Corso Brunelleschi

übersetzt von macerie

07.08.18. Fast schon eine Tradition – die sommerliche Revolte im c.so Brunelleschi.

Gerade beim turinischen CPR angekommen, können die Gefährten die Wut spüren, die hinter diesen Mauern brodelt: Schreie, Schläge und Rufe für die Freiheit hallen noch durch die Sommerluft und vereinigen sich mit den Solidarischen ausserhalb der Mauern.

Es ist bereits Stunden her, als die Inhaftierten beschlossen, die allgemeine Erstickung der Administrativhaft zu durchbrechen. Es ist nicht nur ein Funke und die Motivationen der Wut können nicht einfach in einer Tabelle aufgelistet werden. Aber durch das, was die Leute drinnen erzählen, können wir uns vorstellen, was es bedeutet, sich in einem Gehege für Lasttiere zu befinden, in dem es 40° heiss, das Trinkwasser auf einen Liter pro Tag rationiert, immer warm und das Essen, das gnädig von den Sicherheitskräften und dem französischen multinationalen Unternehmen Gepsa ausgeliefert wird, verdorben ist.

Gestern, nach einem weiteren beschissenen Mittagessen, nach der erneuten Weigerung, einen Jungen zur Behandlung ins Krankenhaus zu fahren, wurden in der Kantine Gegenstände und Essen auf die Arbeiter geworfen, die – wie das Militär – unermüdlich mit Erpressungen und Schlägen arbeiten, damit diejenigen, die ihrer Freiheit beraut wurden, ihren Kopf gesenkt halten. Die erste Reaktion der Ordnungskräfte der Struktur richtete sich gegen denjenigen, der um einen Termin im Spital gebeten hatte: Ihm sollte eine körperliche Lektion erteilt werden, um das Problem an der Wurzel zu packen und dann auf dem Boden liegen zu lassen. Die anderen Leidensgenossen legten ihre Hände aber nicht in den Schoss, sondern gaben ihrer Menschlichkeit Luft und fingen an zu rebellieren, trotz dem ganzen Apparat rundherum: Sie gingen zusammen in den Hof hinaus, um ein paar Matratzen in Brand zu stecken, schlugen die Fenster ein und kletterten auf das Dach, um sich so gut wie möglich der anrückenden Verstärkung zu widersetzen.

Denn wie erwartet, liess die Bereitschaftspolizei nicht lange auf sich warten.

Etwa hundert Riot-Cops drangen in das Lager ein und verteilten die heiligen Knüppel des Friedens und der Ordnung, um, wenn nicht die Gemüter, so sicherlich die Körper zu besänftigen. Und nach den Knüppeln, den Tritten und Fäusten kommt die Arbeit der Spaltung, wie im Handbuch geschrieben: Einige wurden in verschiedenen Zimmern eingesperrt, andere stiegen, als die Drohungen gegen sie und die Sommerhitze stärker wurden, vom Dach hinunter, während wiederum andere hartnäckig bis zum nächsten Morgen auf dem Dack blieben.

Am Ende des Tages sind die Berichte der Gefangenen über eingesteckte Schläge lange und die Behandlungsverfahren innerhalb des Lagers sind wie immer interessant. Neben zahlreichen Hämatomen und Wunden wurde einem Jungen die Hand gebrochen. Ihm wurde gesagt, dass er mindestens 30 Stunden warten müsse, bevor er ins Krankenhaus gefahren werde. Auf dies Weise ist es schwieriger nachzuweisen, dass der Knochenbruch direkt von den Schlägen der Polizei stammt.

Im Zentrum bleibt die Luft weiterhin warm und alle sogenannten „Gäste“ des Sternehotels c.so Brunelleschi sind am nächsten Tag in den Hungerstreik getreten.


In den Tagen danach, die Bedingungen ungeändert, kam es zu zwei Ausbruchsversuchen, die allerdings unterbunden wurden und für einen Gefangenen in der Isolation endete. A den 17. August wurde zudem zu einer weiteren solidarische Versammlung vor dem CPR aufgerufen.

Sfax, Tunesien: Feuer und Flamme der Küstenwache

gefunden auf t-online

Angebliche Attacke von Flüchtlingen

Tunesische Küstenwache entdeckt acht Tote

Nach einer angeblichen Attacke von Flüchtlingen auf tunesische Sicherheitskräfte auf dem Mittelmeer sind acht tote Migranten gefunden worden.

Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Insassen eines Flüchtlingsboots und der tunesischen Küstenwache sind acht Tote aus dem Mittelmeer geborgen worden. Einsatzkräfte hätten die Leichen seit dem Zwischenfall vom Freitag vor der Küste entdeckt, sagte der Sprecher der tunesischen Nationalgarde, Houssemeddine Jebabli. Aus welchen Ländern die Menschen stammten, blieb zunächst offen. Die Suche nach möglichen weiteren Toten wurde demnach fortgesetzt.

Migranten sollen Brandsätze geworfen haben

Tunesische Sicherheitskräfte hatten das Flüchtlingsboot auf dem Weg nach Italien laut Jebabli nach dem Auslaufen aus der Hafenstadt Sfax gestoppt. Die Insassen des Bootes hätten die Sicherheitskräfte daraufhin mit Brandsätzen beworfen, sagte Jebabli. Die Flüchtlinge hätten anschließend ihr eigenes Boot angezündet und versucht zu fliehen.

Vier Tunesier seien dabei von der Küstenwache festgenommen worden, ebenso wie acht Migranten von der Elfenbeinküste und zwei aus dem Kongo. Ein Flüchtling wurde laut Jebabli mit Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht. Wenig später hätten die Einsatzkräfte die erste Leiche entdeckt.

Seit mehreren Monaten steigt die Zahl der Menschen, die von Tunesien aus über das Mittelmeer nach Europa fliehen wollen. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Unglücken. Beim Untergang eines Boots am 3. Juni starben 87 Menschen.

Palazzo San Gervasio, Italien: Weiterer Protest und Widerstand gegen die Abschiebungen im CPR

übersetzt von hurriya

Nach dem Hungerstreik der Gefangenen vom CPR von Palazzo San Gervasio vor dem 23. Juli kam es am Mittwoch, dem 08. August zu einem erneuten Protest. Zwei Personen kletterten gegen 19.30 Uhr auf das Dach der Abteilung, rissen eine Überwachungskamera aus, richteten die Schweinwerfer, die den Platz beleuchten, in die Höhe aus und widersetzten sich so gut wie sie konnten den Sicherheitskräften, die versuchten, sie vom Dach zu holen.
Das Ganze endete mit der Verhaftung der zwei und ihrer Versetzung in das Gefängnis von Potenza. Gegen sie wird wegen Gewalt, Drohung und Widerstand gegen Staatsbeamte ermittelt.

Calais, Frankreich: Migranten VS CRS 4-0

übersetzt von attaque

Vier Polizisten wurden am Montag Nachmittag (30. Juli) von Migranten in Calais verletzt, einer davon am Kopf, wie die Präfektur am Dienstag meldete. Die Gewerkschaft Unsa-Police verurteilte den Angriff als „regelrechten Hinterhalt“. Die CRS-Einheiten mussten in der Industriezone Marcel Doret aufgrund „widerrechtlichem Eindrigen von Migranten in einem Geschäft“ einschreiten. Wie die Präfektur meldete, seien die Beamten von einer Gruppe stark alkoholisierter Migranten mit Gegenständen beworfen worden. Vier CRS-Beamte wurden dabei verletzt. Einer unter ihnen wurde am Kopf getroffen und musste zur Abklärung ins Spital von Calais gebracht werden.

In einem Brief an die Präfektur verurteilte die Gewerkschaft Unsa-police die Gewalt. „Das Vorgehen ist immer dasselbe. Zuerst werden die CRS-Einheiten angefordert, um gegen Gesetzesverstösse von einer kleinen Gruppe Migranten vorzugehen, dann tauchen in kürzester Zeit etwa hundert Migranten aus dem angrenzenden Wald auf und umstellen die Beamten, die dann von ihren Waffen Gebrauch machen müssen, um den Ansturm der Agressoren zurückzudrängen“.

Gemäss der letzten Zählung der Behörden befinden sich zur Zeit zwischen 350 und 420 (gemäss den Verbänden und Vereinigungen 400 bis 800) Migranten in Calais.

Tattoo Circus Zürich – 31. August bis 02. September 2018

gefunden auf tattoo circus zurich

Vom 31. August bis zum 2. September 2018 wird im besetzten Koch-Areal in Zürich ein Tattoo – Circus stattfinden. Dieser ist ein nach den Grundsätzen des Do-It-Yourself-Prinzips organisiertes Festival. Während des Tattoo-Circus wird ein Raum entstehen, in dem die Tattoo-Kultur und der Kampf gegen Knast und Repression zusammenkommen.

Verschiedene Tattoo-Künstler*innen stellen ihre Zeit, Erfahrung, Kreativität und so viel Tinte wie möglich zur Verfügung, um diese Kämpfe zu unterstützen. Das Prinzip des Tattoo-Circus ist, dass niemand persönlich an dieser Veranstaltung verdient, weder die Tattoowierer*innen oder Piercer*innen, noch die Bands, Referenten*innen oder Performer*innen arbeiten für ihren eigenen Profit. Alle Unterstützer*innen stellen ihre Fähigkeiten, Energien und Ressourcen aus Überzeugung und Solidarität bereit, mit dem Bewusstsein, dass die kompletten Erlöse denen zu Gute kommen, die entschlossen gegen Staat und Kapital kämpfen.

Der Tattoo-Circus will sich aber nicht lediglich auf die Tattoo-Kultur beschränken! Es wird ein vielschichtiges Programm vorbereitet, dass sich auf unterschiedliche Weise mit den Themen Knast und Repression beschäftigt und zum Mitmachen einlädt. So wird es Vorträge, Workshops, Infos zu Gefangenen, eine Gefangenenpost- Ecke geben. Für den Unterhaltungsfaktor werden Performances, Konzerte sowie Essen und Bar organisiert.

Für eine Gesellschaft ohne Knäste und Repression!
Für eine Welt ohne Herrschaft!

Basel: Stein für Stein reissen wir das Gefängnis ein

gefunden auf barrikade

In Basel wurde am Samstag (04.08.18) an der Dreirosenbrücke ein Transpi gegen Gefängnisse aufgehängt. Gleichzeitig wurde den Menschen am Ufer ein Flyer mit untenstehendem Text verteilt.

Stein für Stein reissen wir das Gefängnis ein

Gefängnisse sind allgegenwärtig. Ihre Existenz aber ist unnötig und destruktiv. In einer Welt der Freiheit, Selbstbestimmung und Solidarität haben sie keinen Platz. Es gibt zahlreiche Gründe diese Institution und das mit ihr verbundene Justizsystem zu bekämpfen. Hier sind einige davon.

Gefängnisse sind rassistisch.
Der grosse Teil der Gefängnisinsass*innen in der Schweiz haben keinen Schweizer Pass. Das hängt damit zusammen, dass Menschen ohne Schweizer Pass eher kriminalisiert, prekarisiert, unterdrückt und zu Haftstrafen verurteilt werden. Ausserdem gibt es eigene Gefängnisse nur für Ausländer*innen – die Ausschaffungsgefängnisse.

Gefängnisse führen zu sozialer Zerstörung. Die blosse Existenz des Gefängnis ist eine stete Bedrohung. Vor allem Menschen am sozialen Rand bekommen dies zu spüren. Das Gefängnis stigmatisiert. Die angebliche Resozialisierung ist ein Mythos. Die Strafe hört nicht mit der Entlassung auf, sondern verfolgt ehemalige Insass*innen noch lange: sozial, beruflich und psychisch. Es zerstört Familien, Beziehungen, ja ganze soziale Milieus.

Gefängnisse unterdrücken.
Die Vermögenden und der Privatbesitz werden durch das Gesetz geschützt. Menschen ohne Vermögen werden benachteiligt. So sitzen auch die meisten Menschen wegen “Vermögensdelikten” im Gefängnis. Menschen, die staatliche Grenzen nicht respektieren und somit die nationale Herrschaft in Frage stellen, werden bis zu 18 Monate eingesperrt.

Gefängnisse dienen der Bekämpfung politischer Bewegungen.
Menschen, die sich politisch gegen das aktuelle System auflehnen, sind mit zahlreichen speziell für sie konzipierten Gesetzen konfrontiert. Landfriedensbruch (bei unbewilligten Demos) beispielsweise gibt bis zu drei Jahren Haft.

Gefängnisse dienen der Bereicherung zahlreicher Unternehmen. Hinter dem Gefängnissystem steht eine profitable Industrie. Der Bau, der Unterhalt und die Zulieferung von Gefängnissen spült Unternehmen rentable Aufträge in die Hände. Die Logik dahinter – je mehr Insass*innen, desto mehr Geld. Die Arbeit der Inhaftierten ist in die Privatwirtschaft eingegliedert, wird aber unter Zwang und praktisch ohne Lohn verrichtet.

Gefängnisse sind sexistisch. Das Gefängnissystem reproduziert die Unterdrückung anhand von Geschlechtern. Dies zeigt sich in der Kriminalisierung von Sexarbeit. Dies zeigt sich anhand zahlreicher sexueller Übergriffe im Gefängnis oder durch die Polizei. Während dem Mann eher der Täter vorgeworfen wird, gilt die Frau eher als die Wahnsinnige und landet deswegen in psychiatrischer Betreuung.

Gefängnisse sind in der Vergangenheit stecken geblieben. Das Gefängnis wurde im 18. Jahrhundert zur dominanten Form der Bestrafung. Es handelt sich um eine Weiterführung der Strafe am menschlichen Körper. Seither gab es immer eine radikale Gefängniskritik und die “Wirksamkeit” von Gefängnissen wird schon lange bestritten. Dennoch: Law and Order Politik ist in Mode und die Forderung nach härteren Strafen wird an allen Ecken und Enden laut.

Das Gefängnis bedroht die Freiheit. Wir lieben die Freiheit und wollen uns nicht einsperren lassen. Freiheitsliebenden Menschen (wer ist das nicht?) können schnell mal von einem Richter oder einer Richterin einige Monate oder Jahre der Freiheit genommen werden.

Gefängnisse sind gewaltvoll.
Das Gefängnis nimmt dem Menschen die Bewegungsfreiheit, schadet der menschlichen Psyche, fördert Selbstzerstümmelung und Suizid. Ausserdem steht Gewalt von Wärter*innen und unter Mitinsass*innen an der Tagesordnung. Eine Haftstrafe ist eine schwerwiegende und traumatisierende Gewalterfahrung.

Das Gefängnis ist keine Lösung für gar nichts. Es heisst immer wieder, es brauche Gefängnisse als Umgang mit Gewalt. Doch Gefängnisse verhindern nichts, sie strafen nur. Ein ernsthaftes Angehen dieser Probleme würde sich mit den Ursachen von Gewalt beschäftigen und diese bekämpfen. Das Problem einfach wegzusperren ist keine Lösung und ein Armutszeugnis dieser Gesellschaft.

Was wollt ihr dann?
Was machen wir dann mit Gewalt, sexuellem Missbrauch und so weiter, wenn es keine Gefängnisse mehr gibt? Was kann es für eine Alternative für diese gewaltvolle und entmündigende Art unser Zusammenleben zu organisieren geben? Wie können wir trotzdem auf das Bedürfnis nach Sicherheit eingehen?
Es gibt zahlreiche Ansätze von Bildung bis zu Prävention, von Awareness bis zu gemeinschaftlicher Konfliktlösungen. Dabei steht die Selbstbestimmung der Überlenden von Gewalt, der Dialog, das Verstehen und der Prozess im Vordergurnd. Das Umfeld der betroffenen Personen wird miteinbezogen und es besteht die Möglichkeit nach Verhaltensänderung statt Strafe. Werte und Praktiken, die gegen Gewalt und Unterdrückung gerichtet sind, werden gestärkt. Gesellschaftliche und politische Strukturen werden eingerichtet, die die Bedingungen für Gewalt verringern. Es müssen Räume geschaffen werden, in denen solche Ansätze ausprobiert, getestet und weiterentwickelt werden können.

Nieder mit der Gefängnisgesellschaft!
Weg mit dem Bässlergut!
Keine Grenzen! Keine Staaten! Keine Nationen!

Libyen: Revolte im Lager von Tarek al Matar

übersetzt von hurriya

Am Montag, dem 06. August hat das Abgeordnetenhaus von Italien das sogenannte „decreto libia“ definitiv verabschiedet. Das Dekret sieht die Lieferung von 12 Patrouillenbooten an die libysche Küstenwache vor, um die Jagd auf die Menschen, die versuchen, nach Europa zu gelangen, weiter zu verstärken. Nach offiziellen Angaben wurden in diesem Jahr mindestens 13 000 Menschen in diesen von Italien und der EU unterstützten Konzentrationslager inhaftiert.

Die Menschen in den Lagern führen ihren Kampf für die Freiheit dennoch weiter. Am Sonntag (05.08.18) brach im Internierungslager von Tarek al Matar, in dem momentan ungefähr 1 800 Menschen eingesperrt sind, eine Revolte aus. Die Nachricht des Protests und der blutigen Niederschlagung wurde von in Italien lebenden Eritreern verbreitet, die in Kontakt mit Menschen im Lager stehen. Nachfolgend einige Auszüge aus dem einzigen in Italien veröffentlichen Medienartikel über das Geschehene.

„Die in den letzten Monaten aufgestaute Spannung ist am Sonntag im überfüllten libyschen Internierungslager Sharie (oder Tarek) al Matar, einem Aussenbezirk von Tripolis, explodiert. Die Verzweiflung und der Protest der Gefangenen über die von allen Beobachtern als unmenschlich beschriebenen Haftbedingungen und gegen die Überweisung in andere Lager aus Angst, an Menschenhändler verkauft zu werden, führte zu Auseinandersetzungen mit den Wärtern und drei Verletzten.
Eine Angst, die durch das Verschwinden von 20 Gefangenen und 65 Frauen mit Kindern in den vergangenen Tagen ausgelöst wurde, was von den Libyern mit der Entlastung der überfüllten Struktur gerechtfertigt wurde.

Eritreische Gefangene, die von der libyschen Küstenwache abgefangen wurden und sich bereits seit Monaten in Haft befinden, zündeten aus Protest zwei Matratzen an, was zum knallharten Eingreifen der libyschen Polizei führte. Drei Menschen wurden dabei verletzt, zwei davon mussten ins Spital gebracht werden. In die glühend heissen, schmutzigen und dicht gedrängten Räume wurde Tränengas geschossen und die Wärter schlugen mit Gewehren auf die Gefangenen ein, um die Ruhe wiederherzustellen.“

Lesquin, Nîmes und Lyon, Frankreich: Das Verlangen nach Freiheit wird immer stärker sein als ihre Grenzen und Gitter!

übersetzt von attaque

Zwei Sans-Papiers gelang es, am 13. Juli aus dem Internierungslager von Lesquin in der Nähe des Flughafens von Lille auszubrechen. Ein dritter Gefangener wurde am Zaun aufgehalten. Die ersten zwei befinden sich noch auf der Flucht. Viel Glük ihnen!

Am 17. Juli mussten fünf andere Sans-Papiers wegen einem versuchten Ausbruch aus dem Lager von Nîmes vor Gericht erscheinen. Von den elf am Ausbruch beteiligten Sans-Papiers zerrte der Staat fünf vor Gericht und verurteilte am Ende vier (zwei wurden zu zwei Monaten Haft verurteilt, eine Person wurde freigesprochen, eine auf Bewährung und die letzte Person zu Haft ohne direkte Festnahme verurteilt.) Man muss nicht besonders weit suchen gehen, um ihr Verlangen nach Freiheit zu verstehen, wie dies einer der Angeklagten erklärte: „Ich bin nicht nach Frankreich gekommen, um eingesperrt zu werden“!

Feuer den Internierungslagern und allen Knästen…


Lyon, Frankreich: Kollektiver Ausbruch aus dem Internierungslager missglückt

übersetzt von attaque

Drei Algerier bekamen Gefängnisstrafen aufgebrummt, weil sie in zwei Zimmern im Internierungslager beim Flughafen von Saint-Exupéry Feuer gelegt haben, um einen Moment der Ablenkung zu schaffen und einen kollektiven Ausbruch zu organisieren.

Am Abend des 31. Julis wurden mehrere Matratzen angezündet mit der Absicht, es den Gefangenen zu ermöglichen, im Rauch zu verschwinden

und abzuhauen. Bei einer sofortigen Vorführung vor dem Strafrichter mussten die drei Algerier ihre Taten erklären, die von den Überwachungskameras aufgezeichnet wurden. Zwei bekamen sechs Monate Haft aufgebrummt: Einer, weil er mit einem brennenden Bettlaken ein Zimmer betreten hat, der andere, weil er Zahnpasta auf eine der Kameras geschmiert hat, um keine weiteren Spuren zu hinterlassen. Der dritte Mann, gefasst beim Versuch zu flüchten, wurde zu einem Monat Haft verurteilt.

Das 1995 eröffnete CRA von Lyon-Saint-Exupéry inhaftiert Menschen ohne Aufenthaltsbewilligung, die das französische Territorium verlassen müssen.

Hamburg, Deutschland: Vandalismus gegen Implenia

gefunden auf de.indymedia

28.07.18. In den letzten Tagen haben Leute ein Gebäude von Implenia in der Kanalstr. in Hamburg mit Farbe und Steinen beworfen. An eine Wand wurde „Implenia baut Knäste“ gesprüht.

Mit Recherche kann herausgefunden werden, dass Implenia die größ­te Baufirma der Schweiz ist, die auch international baut. Implenia wird wegen ihrer Beteiligung am Bau von Gefängnissen kritisiert und immer wieder gibt es Vandalismus und Sabotage gegen Firmeneigentum. Menschen verdienen daran Gefängnisse zu bauen oder sie sonstwie zu versorgen oder zu betreiben. Sie verdienen daran, dass Menschen eingesperrt werden!