Archiv der Kategorie: Räumung

Grenzstadt Como – Wo stehen wir?

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Am 19. September 2016 wurde das neue staatliche Flüchtlingslager bzw. Container-Dorf eröffnet, das direkt vom Roten Kreuz und der Caritas verwaltet werden soll. Am selben Tag versammelten sich ab Tageseinbruch, ca. 100 MigrantInnen im Bahnhofspark San Giovanni, um entschlossen Widerstand gegen die bevorstehende Räumung zu leisten. Gegen 9 Uhr traf Roberto Bernasconi, Diakon und Direktor der Caritas Como, ein, begleitet von einigen Vertretern vom Roten Kreuz und der Caritas und dutzende Journalisten. Alle wurden natürlich von der Polizei eskortiert.

Bernasconi versuchte zunächst, mithilfe der Übersetzer, die MigrantInnen zu überzeugen, sich ins neue Container-Dorf zu verlagern. Doch diese weigerten sich, was zu einem offensiverem Tonfall der Überzeugungstaktiken führte. Außerdem wurden die anwesenden solidarischen Leute, beschuldigt die MigrantInnen instrumentalisiert und zum Widerstand angestiftet zu haben.

Am ersten Tag registrierten sich nur gegen 100 Leute, am Abend verbat die Polizei die Essens- und Deckenverteilung am Bahnhof.

Erneut ist in Como die koloniale Rhetorik nicht zu übersehen, die die MigrantInnen als wild und kindisch darstellt, unfähig unabhängige Entscheidungen zu treffen. Diese Rhetorik wird nicht nur von den lokalen Medien hemmungslos reproduziert. Natürlich ist dieser Standpunkt simplistisch, doch er ist zugleich handlich, denn er erlaubt es, in einem Schlag auch die solidarischen Leute zu verunglimpfen und zu kriminalisieren, so werden die staatliche Flüchtlingslager als einzig akzeptable Lösung dargestellt.

Unter anhaltendem Regen wurde am 21. September, der Bahnhof von Polizisten in Vollmontur geräumt: Schlafdecken wurden den MigrantInnen aus den Händen gerissen und in den Müll geworfen. Nur dank der „Vermittlung“ einiger solidarischen Leute und Volontären eskalierte die Situation nicht und einige Decken konnten vor der blinden Wut der Normalisierung gerettet werden.

Am 22. September war die Räumung vom Park S.Giovanni beendet, die Polizei konnte angesichts der wenig übriggebliebenen Menschen (vermutlich u.a. aufgrund der schlechten klimatischen Bedingungen) ihre Arbeit vollenden.
Die MigrantInnen sind angesichts ihrer Position, d.h. angesichts des Bedürfnisses nach einem Schlafplatz, nach Nahrung und nach Hygiene, einer extremen Erpressung ausgeliefert. Dazu kommt die Tatsache, dass die Essensverteilung eingestellt wurde, weil „entweder kommst du ins Lager oder du verhungerst“, auch die Bedrohungen von Verwaltungsbeamte und die zunehmende Entmutigung haben viele dazu gebracht die Bedingungen des „Transit“ Lagers des Staates zu akzeptieren. Das ist keine freie Entscheidung, sondern eine überlebensnotwendige Entscheidung.

Mehrere Dutzend MigrantInnen sind jedoch auf die Erpressungen nicht eingegangen und entschieden sich das Lager zu verlassen, um zum x-ten mal zu versuchen die Kontrollen an der Schweizer Grenze zu umgehen oder die Stadt zu verlassen.

In der Nacht vom 22. auf den 23. September kam es zu ersten Probleme: Mitten in der Nacht wurde innerhalb der Container (welche bereits nach drei Tagen überfüllt waren) patrouilliert, Zweck dieser Patrouille war die Kontrolle der personalisierten Badges. Anscheinend hat ein Mädchen versucht, mit ihrem eigenen Badge, andere Personen hereinzulassen, somit konnten diese nicht identifiziert werden. Die Kontrolle wurde mit der Wegweisung von ca. zehn Leuten, unter denen sich auch Leute mit einem personifizierten Badge befanden, beendet. Zur Bestrafung, wurden sie gegen 3 und 4 Uhr Morgens aus dem Container-Dorf, auf die Straße geworfen. Hier zeigt sich die spezifische Rolle der staatlichen Flüchtlingslager: Möglichst viele Leute sollen registriert und aus den Augen der Öffentlichkeit entfernt werden, indem die eingepfercht werden.

Aus unserer Sicht ist es nicht schwierig zu verstehen, dass Menschen die bereits das Leben in Flüchtlingslager kennen und über reichliche Erfahrungen in diesen verfügen, (sei es in den „Hotspots“ oder in den „Aufnahmestrukturen“) sich spontan weigern, sich dem Aufnahmesystem für Flüchtlinge zu unterordnen.

Vergessen wir nicht, dass vieler dieses Menschen ein besseres Leben innerhalb der Festung Europa, mitsamt ihren Mauern und Stacheldraht, suchen. Ziel dieser Menschen ist sicher nicht in einem Flüchtlingslager gefangen zu bleiben und durch das europäische Empfangssystem marginalisiert zu werden. Viele Fallen unter die Kategorie der irregulären Migration, was sie zu Zielscheiben vom Migrationsgeschäft macht und einer rücksichtslosen Ausbeutung ausliefert.

Wir haben uns entschlossen ihre Entscheidungen und ihre Kämpfe zu unterstützen. Wir erkennen uns in ihren Kämpfen wieder, da wir alle derselben Dynamik von Ausbeutung, Hierarchie, Unterordnung und Repression ausgeliefert sind.

Wir betrachten MigrantInnen nicht als homogene Masse die es zu verwalten gibt, sondern als Menschen mit denen wir ähnlichen Wege und Praktiken, wie auch dieselbe Wut gegenüber jeglicher Form der Diskriminierung teilen. Wir sehen die Unterschiede zwischen uns und den MigrantInnen als Stärke aus denen wir gegenseitig lernen können und nicht als Faktum um uns über sie zu stellen.

Denjenigen, welche behaupten realistisch zu sein und die neuen staatlichen Flüchtlingslager als einzig mögliche Lösung darstellen, entgegnen wir, dass diese „Notfallpolitik“ eine unrealistische Lösung des eigentlichen Problems ist und nur zur Verbreitung von mehr Mauern und Lager in ganz Europa führt.

Mittlerweile herrscht die „Normalisierung des Notfalls“. Die Verwaltung von Menschen kennzeichnet diesen Zustand und reduziert die MigrantInnen auf bloße Objekte bzw. Waren. Menschen werden sortiert, katalogisiert und registriert, sie werden zur Passivität verdammt indem ihnen die Möglichkeit beraubt wird, selbstbestimmt über ihr eigenes Leben zu entscheiden.

Dadurch werden Bedingungen erschaffen, die es ermöglichen einigen ein Recht zum Überleben zuzusprechen, während andere von der Bildfläche verschwinden sollen.

Auch wenn wir wissen, dass nicht alle Menschen wortwörtlich gleich sind, lehnen wir die Einteilung in „gute“ und „schlechte“ MigrantInnen ab, die zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge unterscheidet und denjenigen Schutz gewähren will die der Ausbeutung zugute kommen, während die „aufsässigen“ ausgeschafft werden sollen.

Interessiert die Gewalt an den Grenzen und die Frustration, der sich mehrere Leben ausgesetzt sehen, niemanden?
Es handelt sich um eine Gewalt, die denjenigen, die entschlossen sind Widerstand zu leisten und sowieso keine Stimme haben, die Nahrung verweigert . Es handelt sich um eine beschämende Flüchtlingspolitik die in unserer Gesellschaft einfach hingenommen wird.

Wer sich mit dem Widerstand solidarisiert wird sofort verunglimpft und weg gewiesen, was durch die eingehenden Beschwerden und Anzeigen der Polizeidirektion gegenüber einigen solidarischen Menschen deutlich wird.

Die Räumung des „illegalen“ Flüchtlingscamps hat das Problem nicht gelöst. Das staatliche Flüchtlingslager ist keine Lösung. Die Grenzen müssen geöffnet werden und jegliche Deportation gestoppt werden.

Einige solidarische Menschen aus dem Infopoint.

Griechenland: Dann lasst uns sie zuerst zerstören! Stellungnahme nach den Räumungen in Thessaloniki

übersetzt von contra info

burn your local churchDies ist eine individuelle Stellungnahme nach dem Prozess, der auf die Aktion gegen die orthodoxe Kirche in Thessaloniki folgte. Wenn auch diese Stellungnahme niemanden repräsentiert ausser mir selber und ein unvollständiges Bild enthalten könnte, habe ich entschieden, dass es verbreitet werden sollte. Vertrau niemals den Medien!

Die drei Räumungen in Thessaloniki am 27. Juli resultierten – wenig überraschend – in wilden Aktionen. Die Squats wurden durch eine koordinierte Polizeioperation geräumt, um der Kirche einen Gefallen zu machen und ihre Rachgier zu stillen. Die Kirche ist in diesem Fall nicht nur ein Anstifter, sondern auch verantworltlich für die Räumung und Abriss der Besetzung Orfanotrofio (ein selbstorganisiserter Raum und besetzter Wohnraum für Immigranten seit dem Dezember 2015).

Am 31. Juli wurden 25 solidarische Menschen bei der Metropolitankirche im Zentrum von Thessaloniki verhaftet. Dank den Autoritäten der orthodoxen Kirche mussten alle am 01. August für eine Aktion vor Gericht erscheinen, die die Sonntagsmesse unterbrach. Die meisten der Verhafteten widersetzten sich in Anbetracht der Konsequenz, eine weitere Anschuldigung zu erhalten, der Abnahme von Fingerabdrücken. Während dem Prozess drückte eine grosse Menge ihre Solidarität aus und unterstützte lautstark. Nach ein paar Stunden im Gericht war die Show zu Ende und nur diejenigen, die beim Prozedere der Fingerabdrücke/Photografie nicht teilnahmen, wurden verurteilt. Alle wurden freigelassen, doch ist dieser Prozess nur ein kleines Kapitel im Drehbuch, das das Gericht jeden Tag aufführt. Und wir wissen auch, dass das Gericht die grausamen Interessen des Staates und der Bosse befriedigt.

Neben all dem beabsichtigen wir nicht, die Autorität der Kirche harmlos aussehen zu lassen. Die Kirche hat die gleichen Stützen wie alle anderen Institutionen: Gehorsam, moderne Leibeigenschaft und Bestrafung unter anderen. Alle, die ihre autoritäre, patriarchale und koloniale Ideologie verachten, werden zu einem Feind. Natürlich sind auch wir ihre Feinde. Dass die Leidenschaft für Freiheit nicht mit konservativen Werten und der Pflicht zum Gehorsam kompromittierbar ist, sollte klar sein.

Wenn es zur Religion kommt, ist es nicht mehr so klar für alle, teilweise nicht einmal unter denen, die zusammen kämpfen. Freie Ausübung der Religion zu fordern oder von einer Utopie ohne religiösen Konflikte zu träumen, ist keine neutrale Position. Dies ist eine Position, die Religion nur als eine Idee betrachtet. Religion ist nicht eine Idee, die jeder kreieren, transformieren und verwenden kann, es ist ein Instrument der Macht. Die Bedeutungen werden von jenen gegeben, die die Macht haben, Werte, Gesetze und ungeschriebene Gesetze zu definieren. Es ist wahrscheinlich, dass Gläubige Beauftragte für ihre Religion werden, aber Macht ist in jedem Fall eine Voraussetzung, die herrschenden Definitionen zu umrahmen. Die Kirche strebt seit Jahrhunderten nach Vorherrschaft, ohne irgendwelche Schranken zu kennen und erlang Macht durch die Expansion ihres Glaubens. Eine anarchistische Perspektive sollte demnach gegen Religion als solche und nicht (nur) gegen Religion, die als Vehikel für Propaganda oder für religiös motivierte Konflikte verwendet wird, gerichtet sein.

Anarchie ist etwas, dass wir nicht auf eine Ideologie oder eine einzige Idee runterbrechen können. Deshalb bestehen im Anarchismus viele verschiedene Tendenzen, doch sind da sicher Praktiken, die wir als vollständig widersprüchlich ansehen können. Unterstützung für politische Parteien und Wahlen zum Beispiel untergrabt die anarchistischen Grundlagen. Wir sollten definitv mehr über ein anarchistisches Vorgehen bezüglich Religion diskutieren. Die indoktrinierte Gewohnheit, jeglichen Angriff gegen die Religion in Frage zu stellen, ist etwas, dass neu überdenkt werden und als Verharmlosung verstanden werden sollte. In meinem Verständnis ist „Religionsfreiheit“ als Gesetz und Konzept reine Täter-Opfer-Umkehr.

Als wir das Gerichtsgebäude betraten, wurde es offensichtlich, dass der Staat und die Kirche den gleichen repressiven Organismus bilden. Ein Bild von Jesus Christus (Scheiss auf den Künstler!) über dem Richter und der heilige Kaugummi vor dem Richter symbolisieren die Macht der Kirche und die starke Verbindung mit den staatlichen Institutionen. Wo auch immer Menschen für den religiösen Glauben einzahlen, werden es die Autoritäten versuchen, sie für ihr Unternehmen eines Risenreiches zu verwenden.

Es war nicht das erste Mal, dass die Kirche selbstorganisierte Strukturen der bedingungslosen Solidarität und des Widerstands attackierten. Im Wissen, dass dies auch nicht die letzte Räumung war, sollten wir als minimale Reaktion Syriza mit unserer Wut konfrontieren und für die Kontinuität von rebellischen Gemeinschaften kämpfen. Wenn die Karikaturen im Parlament, in der Kirche und in den Medien uns mit Lügen über die humanitären Kriegszonen/Grenzen/Militärlager füttern wollen: Dann lasst uns sie zuerst zerstören!

Zuletzt muss ich sagen, dass ich die Fingerabdrücke verweigert habe, weil da absolut keine Gründe bestehen, wieso ich den bewaffneten Hunden bei ihrer dreckigen Arbeit helfen sollte. Ich habe mich entschieden. Es ist eine Entscheidung gegen das Gesetz, das den Staat und das Kapital repräsentiert. Gesetze, die faschistische Mörder und Bullen, die unbewaffnete Menschen töten, beschützen. Dieses Mal waren wir alle erfolgreich in den entscheidenen Momenten, als sie versuchten, unsere Fingerabdrücke zu nehmen. Während sie dieses Mal die Fingerabdrücke nur von wenigen Menschen nahmen, die dem Verfahren zustimmten, haben sie sie früher schon oft mit extremer Gewalt genommen.

Wenn sie versuchen, die Solidarität zwischen uns zu brechen – Dann lasst uns sie zuerst zerstören!
Nichts ist vorbei, alles geht weiter!
Scheiss auf Charity! Squat the world!

Vor kurzem wurden zwei Anarchisten, Marios Seisidis und Kostas Sakkas, in der Umgebung von Sparta verhaftet und von der Polizei zusammengeschlagen, da sie die Fingerabdrücke und Photografien verweigert haben.

Kraft für Marios Seisidis und Kostas Sakkas!

Athen: weitere Angriffe auf Kirchen in Exarchia

übersetzt von act for freedom

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In den frühen Stunden des 02.08.16 warfen wir Farbe auf die Agiou Vasiliou Kirche in der Bouboulinasstrasse in Exarchia sowie auf die Zoodohou Pigis Kirche in der Akadimiasstrasse.

Wir haben diese Aktion wegen den Räumungen von drei Besetzungen in Thessaloniki, sowie der Zerstörung des Waisenhauses durch die Anordnung von Anthimos (Bischoff von Thessaloniki), bei der 74 Personen verhaftet wurden, ausgeführt.

Die linke, menschenfreundliche Regierung versucht, die selbst-organisierten Strukturen der Solidarität anzugreifen, um Immigranten in die Konzentrationslager der Hotspots zu schicken. Dies ist die vorgeschlagene Lösung der Syriza-ANEL-Regierung, begleitet von brutaler Unterdrückung, dem Fehlen von medizinischer Hilfe und Toten.

Ihr nennt uns Vandalen?

Was ist dann Anthimos und die Hunde des Staates, die das Waisenhaus abgerissen haben?

Ihr solltet wissen, dass wir solidarisch sind mit wem auch immer, der für Freiheit und Selbst-Organisation kämpft.

WIR WERDEN IMMER GEGEN STAAT UND KIRCHE SEIN

HÄNDE WEG VON DEN SQUATS

FEUER DEN KONZENTRATIONSLAGERN

ANARCHIST GROUP ‘BLACK FLAME‘

Athen: Brandanschlag auf Kloster des Heiligen Nikolas in Exarchia

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Am 27.07.2016 sind die repressiven Kräfte des Staates in die Besetzungen Orfanotrofeio, Hurriya und in das Squat in der Nikistraße in Thessaloniki, auf Befehl des Klerus, der Gemeinde und der Eigentümer, eingedrungen. Eines der Besetzungen wurde vollständig zerstört, so dass es nie wieder von Menschen genutzt werden kann, die sich den Normen des bestehenden Regimes widersetzen, welche sich in herrschende Unterwerfung und Unterwürfigkeit, die sowohl den Staat als auch seine treuen Verbündeten miteinschließt, umwandeln.

Die Kirche und ihre Diener, gläubige Dogmatiker menschlicher Illusionen, die versuchen uns eine Lebensweise aufzuerlegen, in der diejenigen, die mit der Freiheit und der Zerstörung der herrschenden Gewalt flirten, keinen Platz haben. Aus diesem Grund sind wir davon überzeugt, dass kein Waffenstillstand mit dem Staat, den Institutionen und der Gesamtheit ihres Apparates realisiert werden kann, noch sollten wir unseren Kurs der Verbreitung der Anarchie und der Zerstörung des Bestehenden ändern. Wir glauben, dass die Zuspitzung des Krieges gegen den Staatsapparat ein untrennbarer Teil des anarchistischen Kampfes sein muss und unsere Aktion kein Resultat der Repression sein wird, sondern ein Resultat unserer persönlichen Wünsche.

Wir übernehmen die Verantwortung für die Platzierung eines Brandsatzes vor dem Kloster des Heiligen Nikolas in Exarchia als mindeste Antwort auf die Räumungen und als einen Beitrag auf die Einladung zu einem Schwarzen Juli von den Gefährt*innen der Rigaer 94 in Deutschland.

Solidarität mit den Besetzungen!
Solidarität mit der besetzten räumungsbedrohten „Biblioteca Kaos“ in Porto Allegre in Brazilien!
Für einen Schwarzen Juli!

Chaotische Nephilim

Räumungen in Thessaloniki: weitere dezentrale Solidaritätsaktionen

Molotov cocktail

Athen: Angriff auf das Büro von Syriza in Ano Petralona

überetzt von act for freedom

Als eine minimale Reaktion
Die gewaltsamen Operationen in den frühen Stunden des 27. Julis in Thessaloniki mit den Räumungen von 3 Besetzungen und gesamthaft 74 Verhaftungen beweist, dass der Staat weiterbesteht und dass der Kurs des Regimes in Richtung Totalitarismus ungeachtet der politischen Verwalter anhaltet.

Als eine minimale Reaktion haben wir in der Nacht des 28. Julis die Büros von Syriza in Ano Petralona eingeschlagen.

HÄNDE WEG VON DEN BESETZUNGEN UND DEN RÄUMEN DES KAMPFES
SOLIDARITÄT MIT DEN VERHAFTETEN
GEMEINSAMER KAMPF VON LOKALEN UND IMMIGRANTEN FÜR EINE WELT DER GLEICHHEIT-SOLIDARITÄT-FREIHEIT


Athen: Angriff mit Molotows auf die OPKE und Riotcops in Exarchia

übersetzt von act for freedom

Angriff mit Molotowcocktails auf die Hunde der OPKE (Spezialeinheiten) und Riotcops, die ihr Lager an der Voulgaroktonoustrasse in Exarchia aufschlugen.

Unser Angriff ist eine Reaktion auf die unterdrückerischen Operationen gegen drei Squats in Thessaloniki, welche Verhaftungen und Strafverfolgungen enthielten.
Der Angriff des Staates gegen Besetzungen, die die Heimat der Kämpfe sind, ist ein Angriff auf die gemeinsame Selbstorganisation von Lokalen und Immigranten, ein Angriff auf die antiautoritäre Befreiungsbewegung.
Sie demolieren die Bastionen der Verdammten mit Bulldozern, weil sie den Zorn fürchten, der wieder am ansteigen ist.

Die Welle, die von unten kommt, wird nicht stoppen.
Gegenangriff mit allen Mitteln.
Freiheit für die Immigranten.
Solidarität mit den verfolgten Besetzern

INITIATIVE VON ANARCHISTEN


Athen: Angriff auf ANEL (unabhängige Griechen)in Kallithea

übersetzt von act for freedom

Als ein Zeichen von minimaler Solidarität auf die Welle der Unterdrückung der Syriza-ANEL-Regierung gegen Flüchtlinge/Immigranten und Gefährten in Thessaloniki, haben wir in den frühen Stunden des 01. Augusts einige Molotows auf das Zentralbüro von ANEL in Kallithea geworfen.

Anarchisten von Kallithea


Athen: Dezentrale Aktionen gegen lokale Parteibüros als ein Zeichen der Solidarität mit den 3 Besetzungen in Thessaloniki

übersetzt und gekürzt von act for freedom

(…)

Als Anarchisten kennen wir solche Praktiken sehr gut, deshalb hat uns diese ganze Geschichte nicht überrascht, wir erwarteten sie sogar. Ihr solltet unsere Antworten jedoch ebenso erwarten und als gegeben ansehen.

Wir übernehmen hierfür die Verantwortung für die Interventionen bei Syriza-Büros in der Nacht von Sonntag, 31. Juli auf den Montag, 01. August. Am Sonntag übten Gefährten einen koordinierten Angriff mit Steinen, Hämmern und Farbe gegen Büros von Syriza in den folgenden Nachbarschaften aus:
– Exarchia
– Dafni
– Ilion
– Haidari
– Kipseli
– Vironas
– Kesariani
– Tavros
– Holargos
– Kallithea
– Ano Patissia
und gegen die Büros der Nea Demokratia in Nea Ionia und Agia Paraskevi.

Diese Aktionen von uns sind minimale, symbolische Akte der Solidarität für die 74 Verhafteten in Thessaloniki vom 27. Juli 2016 und für die Immigranten, die in Konzentrationslager gesteckt wurden, wie auch eine Reaktion auf die Syriza-Anel-Regierung, die Kirche von Griechenland und die Stadtverwaltungen von Athen und Thessaloniki.

10, 100, 1000 BESETZUNGEN GEGEN EINE WELT DES ORGANISIERTEN ZERFALLS
HÄNDE WEG VON DEN KÄMPFENDEN
SOLIDARITÄT MIT DEN IMMIGRANTEN

Anarchisten


Farbanschlag auf Griechische Botschaft in Bern

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Wir haben am 3.8 den Gemeinschaftseingang des Botschaftsgebäudes von Griechenland mit Farbe angegriffen.

Am 27.7.2016 räumte die griechische Polizei drei in der Stadt Thessaloniki besetzte Häuser. Menschen aus aller Welt – mit oder ohne Papiere – wurde mit der Räumung der Wohn- und Austauschprojekte „Hurriya“, „Orfanotrofeio“ und „Nikis“ Raum für selbstorganisiertes Wohnen und Leben genommen.
Sich zu diesem Zeitpunkt in den Gebäude befindenden Menschen wurden in Lager gebracht oder in Knäste gesteckt.
Wir stellen uns gegen die Kriminalisierung von selbstroganisierten, antiautoritären Projekten und unterstützen die Vision einer selbstbestimmten, autonomen Lebensweise, welche im Gegensatz zur Repression des Staates steht.
Als Reaktion auf das Vorgehen des griechischen Staates haben wir am 3.8 den Gemeinschaftseingang des Botschaftsgebäudes von Griechenland mit Farbe angegriffen.

Unsere Liebe zur Freiheit ist grösser als jede Repression!

Thessaloniki: Urteile gegen 5 Besetzer*innen des Orfanotrofeio

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Mittwoch, 03. August 2016: Heute ist das Urteil gegen die 5 Besetzer*innen des Orfanotrofeio gefällt worden: Die 4 schwedischen und eine griechische Freund*innen wurde zu jeweils 10 Monaten Gefängnis auf 3 Jahre Bewährung verurteilt, d.h. sollten sie in den 3 Jahren eine Straftat begehen kommen sie 10 Monate ins Gefängnis. Sie können die Strafe abwenden, wenn sie (PRO PERSON!) 4200,- Euro zahlen. Zusätzlich stehen Gerichtskosten von 200 bis 400 Euro pro Person an. Die Anwält*innen sind solidarisch und wollen kein Geld. Zeigt euch solidarisch!

Updates zu den Räumungen in Thessaloniki

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28. Juli: Urteil für die Leute aus Squat Nikis. Aktivist*innen aus Griechenland werden zu 4 Monaten Haft auf 2 Jahre Bewährung verurteilt und ein*e weitere*r Aktivist*in zu einer Zahlung von 5 Euro pro Tag über ein halbes Jahr. Eine Demo startet am Gericht. Um 19 Uhr soll es eine weitere Demo geben.

Gerade gibt es Auseinandersetzungen zwischen Refugees und Polizei im Camp Softex nachdem ein Mädchen gestorben ist. Menschen wollen raus aus dem Camp und eine Demo machen. Die Demo vom Gericht geht in deren Richtung um sie abzuholen.

Solidaritätsdemo in Thessa ist mit bis zu 600 Teilnehmer*innen laut und kraftvoll durch die Stadt gezogen und hat sich auf der Egnatia mit den protestierenden Refugees aus Softex zusammengeschlossen. Zum Ende wurde auf der Egnatia ein neues Haus besetzt für Refugees und die von Repression Betroffenen. Massive Polizeipräsenz in der Stadt.

29. Juli: Guten Morgen! Thessaloniki schläft nicht…Heute Nacht wurden Teile der Aristoteleus Uni in Thessaloniki als Reaktion auf die Räumungen (u.a. das Nikis Squta, das ein Uni-Gebäude war und das die Uni räumen ließ) angegriffen.

In Thessaloniki sind seit gestern zwei neue Gebäude besetzt: Gestern nach der Demo die Theaterschule in der Nähe der Campus an der Egnatia und die leerstehende Taverne “Lada” im Stadtteil 40 Ekklisies. Die Besetzung stelle eine Antwort auf die Räumungen vom Vortag dar und setze sich zum Ziel, einen selbstverwalteten Raum für die Migrant_innen und ihre Kämpfe zu schaffen.

01. August:  Aktivist*innen die Fingerabdrücke verweigert haben bekommen 3 Jahre auf Bewährung und bei Zuwiderhandlungen direkt 6 Monate Knast. Alle anderen sind freigesprochen


Repression hält an – 25 Menschen bei Aktion gegen Kirche verhaftet

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Am gestrigen Sonntag, 31. Juli, gab es während dem Gottesdienst in Thessaloniki eine Protest-Aktion gegen die griechische Kirche, die die Räumung des Orfanotrofeio-Refugee-Squats letzet Woche angeorndet hatte. Dabei wurden Flyer verteilt und Slogans gerufen. Die griechische Polizei stürmzte die Kirche und nahm 25 Menschen fest, darunter ehemalige Bewohner*innen des Orfanotrofeio. Die Menschen sitzen seit gestern in Haft, ihnen wird „Störung der Kirchenruhe“ vorgeworfen, win Vorwurf, der nach Aussagen von griechischen Anwält*innen in Griechenland schwerer wiegt als die Vorwürfe gegen die Hausbesetzter*innen letzte Woche.


 

Besetzer von LINKEN-Büro rufen zu weiteren Aktionen auf

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Wegen Räumungen in Griechenland Parteizentrale in Dresden in Beschlag genommen / Linksradikale wollen Druck auf SYRIZA ausüben

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Unterstützer von Geflüchteten haben in Dresden das Büro der Linkspartei besetzt. Mit der Aktion wolle man gegen die Räumungen von Solidaritätsprojekten im griechischen Thessaloniki protestieren und politischen Druck auf SYRIZA machen, heißt es beim Internationalistischen Zentrum (IZ). Die für die Räumung verantwortliche Polizei unterstehe dem von der griechischen Linkspartei geführten Innenministerium, die deutsche LINKE solle ihren Einfluss auf ihre Schwesterorganisation geltend machen, so die Besetzer.

Man fordere die Rückgabe der Häuser, die Freilassung von Inhaftierten und globale Bewegungsfreiheit. »Wir wollen die Besetzung noch 24 Stunden aufrechterhalten, damit in anderen Städten die Leute noch nachziehen können«, sagte Sven Wegner, ein Sprecher des IZ, am Freitag gegenüber »nd«. »Dabei können neben Parteibüros der LINKEN auch Botschaften und Konsulate besetzt werden.« Am Nachmittag wolle man sich in einem öffentlichen Rahmen mit Anwohnern und Interessierten treffen, um zu beratschlagen, wie es weitergehen soll. Ein Teil der Besetzer war direkt vom »No Border Camp« in Griechenland angereist.

(…)

Unbekannte haben derweil am Freitagmorgen SYRIZA-Büros im Athener Stadtteil Petralona, sowie in Thessalonikis Stadtteil Kalamaria beschädigt, wie die griechische Polizei mitteilte. Zeitgleich soll eine Gruppe von rund 15 Personen mit griechischen Bereitschaftspolizisten in der Nähe des Hauses von Staatsminister Alekos Flambouraris aneinander geraten sein. Es wäre demnach das vierte Mal, dass das Haus von Flambouraris das Ziel von Protesten wurde.


Heraklion, Kreta: brennende Solidarität mit den Squats in Thessaloniki

übersetzt von traces of fire, via contra info

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In den frühen Stunden des 01. Augusts 2016 haben wir eine Brandbombe bei der Kirche von Aghios Dimitros in Heraklion platziert. Wir führten diese Aktion als eine minimale Antwort auf die jüngsten Operationen der Kirche S.A. in Kooperation mit den Strafverfolgungs- und Polizeibehörden von Thessaloniki aus, wo Besetzungen geräumt und eines davon zerstört wurde. Betrachtet diese Praxis als einen Beitrag zum Aufruf von Gefährt_innen der Rigaer94 in Deutschland zu einem schwarzen Juli.

„Am 22. Mai 2009 wurde Mauricio Morales beim Transport einer Bombe, die für die Schule für Gefängniswärter_innen bestimmt war, getötet. Mauricio war Teil der besetzten Sacco und Vanzetti-Bibliothek und setzte das Zusammenspiel von öffentlichen und illegalen Aktionen in der Praxis um. Als Besetzter und Bombenleger machte er keinen Unterschied unter den Mitteln der Aktion und tappte nicht in die Falle innerhalb der Inseln der Pseudo-Freiheit.“
(Verschwörung der Zellen des Feuers/FAI-IRF, Urban Guerilla Cell)

Solidarität mit den Besetzungen
Solidarität mit den inhaftierten Gefährt_innen auf der ganzen Welt

Gegen alle, die die Freiheit verletzen
Diese Welt soll nicht gestürtzt, sondern zerstört werden

PS. Die Biblioteca Kaos in Porto Alegre (Brasilien) ist in Gefahr, am 04. August geräumt zu werden. Die Gefährt_innen werden die Besetzung nicht aufgeben, sondern verteidigen. Wir wünschen ihnen von ganzem Herzen Kraft und senden ihnen eine kameradschaftliche Umarmung der Komplizenschaft.


übersetzt von le chat noir émeutier

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In Turin wurde das griechische Konsulat in Solidarität mit den Gefährten in Thessaloniki mit Slogans eingehüllt. „Gegen die Räumungen und Deportationen / Solidarität mit den Gefährten in Griechenland“. Das Lokal von „Rifondazione Comunista“ (angehörig zur Partei der Europäischen Linken, unter der sich auf Syriza befindet) wurde ebenfalls versprayt: „Gegen die Räumungen und Deportationen / Solidarität mit den kämpfenden Griechen / Tsipras = Salvini“ (Salvini ist ein italienischer Politiker, Abgeordneter im EuropäischenLes-demolisseursdemolis-300x225 Parlament und Föderaler Parteisekretär der rechts-extremen Partei „Lega Nord“)

Die Lokale vom Unternehmen, das für die Zerstörung der Besetzung ‚Orfanotrofio‘ mitverantwortlich ist, wurde durch einen Brandanschlag verwüstet.

Thessaloniki: Räumung von 3 Squats – ca. 80 Aktivisten verhaftet

gefunden auf open borders

27. Juli

Das alte Waisenhaus Orfanotrofeio wurde in den letzten fünf Jahren mehrmals geräumt und wieder besetzt. Kurz nachdem die Räumung beendet war, wurde direkt mit dem Abriss gewonnen. Zuletzt wurde es im November 2015 besetzt um Geflüchteten nach der damaligen Räumung Idomenis eine sichere Zuflucht zu gewähren.

Der “Mandalideio” Saal gehört zur Aristoteles Universität in dem in den 90er Jahren das Institut für Journalistik und Medienstiftung untergebracht war. Das dritte Gebäude ist in Privatbesitz und stand leer, bevor es in den letzten Tagen besetzt wurde, um den in der Umgebung von Thessaloniki lebenden Flüchtlings und Migrant*innen-Familien Schutz zu bieten.

Als Antwort auf die Räumungen wurde das Syriza-Büro in Thessaloniki von Anarchist*innen besetzt mit der Forderungen alle Aktivist*innen freizulassen und den Abriss des Hauses zu stoppen.

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Es wurden ungefähr 80 Aktivisten (Refugees und internationale Aktivist*innen) verhaftet und in eine Tiefgarage gebracht. Die meisten Refugees wurden sofort in Abschiebe-Zentren gefahren. Was den Aktivisten vorgeworfen wird ist unklar. Der Kontakt zu Anwälten gestaltet sich schwierig.

Laut Polizei sei die Räumung eine Antwort auf das No-Border-Camp gewesen. Die Pressestelle von SYRIZA hat ebenfalls eine Mitteilung herausgegeben: „Die polizeiliche Räumung der besetzten Häuser in Thessaloniki steht im Gegensatz zu unserer Politik. Die Kriminalisierung von Solidaritäts-Projekten stellt eine Praxis dar, die nichts zu tun hat mit linken Prinzipien und Werten.”

Diese beiden Mitteilungen zeigen wieder einmal wie die vermeintlich linke Regierung einerseits versucht solidarische antiautoritäre Projekte zu verhindern und zu kriminalisieren, den „Krieg gegen Geflüchtete“ mitführt und sich andererseits absurderweise als „gut“ und „solidarisch“ darstellt, indem sie in diesem Fall ihre eigenen Handlungen kritisiert. Absurder geht’s kaum noch…

…Für eine Welt ohne Grenzen und Knäste…

Seit laut und unbequem – macht Soli-Aktionen – seid solidarisch !!!


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Heute früh wurde bekannt gegeben, dass in Thessaloniki ein neues Gebäude besetzt wurde, die leerstehende Taverne „Lada“ im Stadtteil 40 Ekklisies. Die Besetzung stelle eine Antwort auf die Räumungen vom Vortag dar und setze sich zum Ziel, einen selbstverwalteten Raum für die Migrant_innen und ihre Kämpfe zu schaffen. Laut unseren Infos stellt sie keine direkte Fortsetzung des Orfanotrofeio dar.

Renens: Massenverhaftung im Garten des Sleep-in

übersetzt von renversé, veröffentlicht am 20.06.16

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Rund um den Garten des Sleep-in, in dem seit mehreren Jahren Migranten schlafen, wurden in der letzten Woche mehr als 200 Menschen verhaftet. Eine Operation mit noch nie da gewesenem Ausmass in der Welschschweiz.

Ungefähr 40 Zivilbullen warteten an den zwei Ausgängen des Gartens vom Sleep-in, in dem zahlreiche Migranten seit der Räumung des besetzten Gebäudes „Heineken“ übernachten. Systematisch wurden alle Menschen, die den Garten verliessen, angehalten und auf den Posten gebracht, wo ihnen nummerierte Armbänder angezogen wurden, sie gefilzt wurden und allen die Fingerabdrücke und DNA abgenommen wurde. Denjenigen, die keinen Ausweis hatten und in einem anderen Land bereits ein Asylantrag gestellt hatten, wurden die europäischen Aufenthaltsbewilligungen entzogen, ohne die Möglichkeit, sie wieder zurückzubekommen. Denjenigen, die mehr als 100.- bei sich hatten, wurde der Rest konfisziert, um die nicht erhaltenen Bussen zu bezahlen. Von den 200 Verhafteten wurde bisher nur etwa 20 Menschen wieder freigelassen. Wir haben keine Informationen über das Schicksal der anderen. Die meisten der Freigelassenen haben nun keine Papiere mehr, die sie im Falle einer Kontrolle zeigen könnten.

Nach unserem Wissen ist dies die grösste Massenverhaftung von „Sans-Papiers“, die von der welschen Polizei durchgeführt wurde.

Rassistische Polizeikontrollen, Gefängnis und Misere, dies ist der Empfang, den die Schweiz denen vorbehält, die das Überqueren des Mittelmeers überlebt haben. Es ist die von Simonetta Sommaruga eingerichtete rasche, repressive und unmenschliche Asylpolitik.

Athen: Solidarität mit der anarchistischen “Gini-Besetzung” für Papierlose in der Polytechnischen Universität

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Am 31. Mai 2016 erhielt die Besetzung des „Gini-Gebäudes“ der Polytechnischen Universität in Exarchia/Athen einen Brief vom Rektorat. Darin verlautbarten die Autoritäten der Universität, dass am nächsten Morgen „Desinfektionsmaßnahmen“ im Gebäude, sowie dringende Reperaturen an der Aussenfassade vorgenommen werden müssen. Zusätzlich soll das Gebäude ab dem 6. Juni 2016 für Prüfungen der Studierenden der Universität zur Verfügung stehen. Sogar ein Sprecher der Afghanischen Community wurde geschickt um die Aufforderung zu überbringen, er gab vor im Auftrag des griechischen Bildungsministeriums anwesend zu sein.

Das „Gini-Gebäude“ wurde Ende Februar vom anarchistischen Kollektiv des Squats Themistokleous 58, sowie Individuen in Solidarität besetzt. Zu dieser Zeit wurde der Viktoria-Platz im Zentrum von Athen durch die griechische Polizei geräumt und die Leute wurden gezwungen in staatliche Camps umzuziehen. Der Viktoria-Platz wurde für mehrere Monate von papierlosen Menschen als Schlaf- und Wohnort, sowie als Treffpunkt genutzt. Viele von ihnen bestanden darauf, genau an diesem Ort zu sein, um sichtbar zu machen, wie die europäischen Regierungen diese Menschen behandeln.

Diese Umstände bildeten die Basis für ein Projekt, in welchem papierlose Menschen sich selbst organisieren und mit anarchistischen Ideen im Allgemeinen in Berührung kommen. Viele Menschen aus der Nachbarschaft in Exarchia sowie andere besetzte Häuser zeigten sich solidarisch und unterstützten das Projekt.

Seit daher leben zwischen 80 und 250 Menschen zusammen in diesem Gebäude und probieren sich, kollektiv zu organisieren. Die Aufrechterhaltung der Würde wird dabei der Unterbringung und Versorgung gleichgesetzt. Zusätzlich werden informelle politische Aktionen ausgeführt um den Druck auf den Staat zu erhöhen und die bestehende Ordnung der Gesellschaft mit allen notwendigen Mitteln zu zerstören.

Die Räumung von Idomeni und die dringliche Aufforderung, das „Gini-Gebäude“ zu räumen und zu „desinfizieren“ passiert zu einer Zeit, in der der griechische Staat jegliche Streitkräfte mobilisiert um Menschen aufzuspüren und sie in Konzentrationslager und Detention Centers zu entführen. An Orte, in denen die Zustände miserabel sind und der Staat versucht die absolute Kontrolle über Leute zu bekommen. Eine Zeit in der die Faschisten als verlängerte Arm des Staates eine wachsende Bedrohung in ganz Europa darstellen. Wir haben auch in der Vergangenheit gesehen, dass die Faschisten sich parastaatlich organisieren, gemeinsam mit den Bullen operieren, auf die Straße gehen und Migranten und Migrantinnen ermorden. Dies alles unter dem Deckmantel der bürgerlichen Demokratie.

Wir werden der Aufforderung des Rektorates nicht nachkommen weil wir nicht akzeptieren, dass Papierlose wie menschlicher Abfall behandelt werden und „wegdesinfiziert“ werden. Keine Reinigungstruppe wird unsere Besetzung betreten, weder jene mit Uniform noch diejenigen in zivil. Bis zum Ende werden wir diese Besetzung verteidigen, mit allen notwendigen Mitteln, als Teil von einem Kampf den wir für Würde und Aufstand führen. Mit schlagkräftiger Solidarität werden auch viele Anarchisten und Anarchistinnen, im Fall einer Räumung, bereit sein den Bullen die Stirn zu bieten und sie zu verjagen.

Wir rufen am 1. Juni ab 09:00 Uhr dazu auf, sich vor dem „Gini-Gebäude“ im Athener Polytechnikum (Zugang über Stournari Str., Exarchia) zu versammeln um gemeinsam unsere Solidarität zum Ausdruck zu bringen!

Rektoren hört her, die Gini-Besetzung bleibt!A
Die Flamme der Solidarität mit papierlosen Menschen wird niemals ausgehen!A
Feuer für alle Grenzen und Knäste!
Atash ba daulat! / Atash ba zindan!

(Feuer für das Vaterland! / Feuer für das Gefängnis!)

Einige Anarchisten und Anarchistinnen