Archiv der Kategorie: General

Publikation: Une lutte contre la machine à expulser (Paris, 2006-2011)

übersetzt von brèves du désordre

Mutines Séditions freut sich, euch ihre letzte Erscheinung vorzustellen: Liberté pour tous, avec ou sans papiers. Une lutte contre la machine à expulser (Paris, 2006-2011). (Freiheit für alle, mit oder ohne Papiere. Ein Kampf gegen die Abschiebemaschine (Paris, 2006-2011).

Das 322-seitige Buch kann bereits jetzt für 8 Euro bei Mutines Séditions – c/o Bibliothèque Libertad – 19, rue Burnouf – 75019 Paris bestellt werden. Die komplette Einleitung sowie alle anderen bei Mutines Séditions erschienen Bücher findet ihr auf mutinesseditions.free.fr.

Und um euch einen kleinen Eindruck zu geben:

„Die Entscheidung, ab Anfang 2009 einen Kampf gegen die Abschiebemaschine zu lancieren, entstand also auf der einen Seite in Anlehnung an die Revolten in den Internierungslagern, die in den Quartieren, in denen wir bereits seit mehreren Jahren Agitation betrieben, nachwirkten, aber vor allem mit dem Willen, eine Kampfmethode mit einem präzisen Ziel für alle, Migranten oder nicht, vorzuschlagen: Nicht Forderungen zu einem spezifischem Thema zu stellen oder ein Maximum an empörten Menschen angesichts einer Ungerechtigkeit zu versammeln, aber die konkreten Räder der Herrschaft anzugreifen. Eine Methode gestützt auf der Selbstorganisation, der direkten Aktion und der permanenten Konfliktualität. Seit Beginn wollte man sich allerdings weder an ein bestimmtes poltisches Subjekt, der Sans-Papier, Träger einer unbekannten revolutionären Kraft, binden, noch sich auf eine spezifische Bedingung, die illegale Einwanderung, konzentrieren, weil dies auf magische Weise geeigneter wäre als andere. Die Frage, die sich für uns stellte, war vielmehr die Gesamtheit der Unerwünschten dieser Welt, und vor allem diejenige nach der Komplizenschaft in der Revolte gegen das, was dies produziert, der Staat und der Kapitalismus, ausgehend von einem anfänglichen Blickwinkel: Die Abschiebemaschine.“

Dieses Buch trägt mehr als 60 Flugblätter, Plakate, Berichte, Artikel, Briefe und Agitationsmaterialien gegen die Abschiebemaschine zusammen, die zwischen 2006 und 2011 in der Region Paris und darüber hinaus erschienen. Das ganze wird mit Anmerkungen, Illustrationen und Chronologien, aber auch mit einem Vorwort, das auf die Entwicklung dieses Kampfes ab 2006 zurückgeht, sowie mit zwei Billanzen dieser Erfahrung ausgeschmückt.

Ceuta/Melilla, Spanien: Eine Reihe an Grenzstürmen

31. Juli, Melilla: 400 Migranten wurden an Montag gegen 6 Uhr morgens bei einem Zaun bei Beni Ansar von marokkanischen und spanischen Behörden gestoppt, als diese versuchten, illegal nach Melilla zu gelangen.

Vier Migranten schafften es, den Zaun zu bezwingen. Einer davon wurde verhaftet, weil er einen Polizisten gebissen und gekratzt hat.

Von moroccoworldnews.com, 37.01.17

01. August, Ceuta: Ungefähr 70 Migranten verletzten sich am Stacheldraht, als eine Gruppe von 200 Personen versuchte, den Grenzzaun bei Ceuta zu stürmen. 60 Migranten erreichten die spanische Enklave.

14 Personen mussten aufgrund der Verletzungen ins Spital gebracht werden. Die anderen rannten durch die Strassen und schrien „Freiheit“.

Von euronews.com, 01.08.17

07. August, Ceuta: Am frühen Morgen des 07. Augusts stürmten etwa 300 Migranten einen Grenzposten zwischen Marokko und Spanien. 187 Personen überannten die Grenze erfolgreich. Der Grenzsturm erreignete sich beim Übergang bei Tarajal um 05. Uhr morgens.

Vier Migranten und ein Polizist, der während dem Sturm einen Migranten kickte und sich dabei das Bein brach, wurden im Spital behandelt.

Migranten versuchen oft, den kilometerlangen und sechs Meter hohen Grenzzaun zwischen Spanien und Marokko massenhaft zu überqueren. Dass offizielle Grenzübergänge gestürmt werden, ist aber eher selten.

Von dailymail.co.uk, 08.08.17

08. August, Ceuta: 1000 Migranten wurden bei einem versuchten Grenzsturm auf Ceuta von Sicherheitskräften aus Spanien und Marokko zurückgedrängt. Nach dem Vorfall vom Vortag waren die Behörden beider Länder in Alarmbereitschaft.

Laut der Guardia Civil war der Ansturm sehr gewalttätig. Die Migranten waren mit Stöcken, selbstgemachten Speeren und scharfen Gegenständen bewaffnet und bewarfen die Beamten mit Steinen. Mindestens drei spanische und zehn marokkansiche Beamte wurden verletzt.

Von ansamed.info, 08.08.17

10. August, Ceuta: Die marokkansiche Polizei blockierte am Donnerstagmorgen rund 700 Migranten, bevor diese den Grenzzaun überhaupt erreichen konnten.

Die Zahl der Ankömmlinge in den beiden spanischen Enklaven Ceuta und Melilla haben sich im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt. Ungefähr 7400 Personen, inklusive denjenigen, die über das Meer kamen, waren es im ersten Halbjahr 2017. In der gleichen Periode 2016 waren es 3600.

von ansamed.info, 10.08.17

Basel: Serviceautos der ROSENMUND AG abgebrannt

gefunden auf barrikade

Profiteur des Bässlergut-Ausbaus angegriffen

Letzte Nacht sind in Basel drei Autos der ROSENMUND AG abgebrannt. Das Unternehmen beteiligt sich am Bau des Gefängnisses Bässlergut, weswegen es schon mehrfach Sachschaden erleiden musste.
Wenn sich das Unternehmen sofort von diesem menschenverachtenden Auftrag zurückzieht, wird es seine Autos wieder unbehelligt in der Stadt abstellen können.

Auch wenn der Bau des neuen Knasts vorankommt: Noch ist nichts vorbei!

Bässlergut angreifen!

Ventimiglia, Italien: 7 Migranten verletzen 4 Polizeibeamte auf dem Polizeiposten

übersetzt von lesobservateurs.ch

Sieben Sudanesen haben in der Nacht vom 02. August auf dem Polizeiposten von Ventimiglia gewütet: Sie griffen die Beamten an und zerstörten alles, was ihnen in die Hände kam. Der Rahmen des Panzerglases wurde beschädigt und sogar der Rahmen der gepanzerten Eingangstür wurde herausgerissen.

Die sieben Migranten, hauptsächlich aus dem Sudan, die die Auseinandersetzung provoziert haben, wurden mit 13 anderen Ausländern in die Kaserne bei Ventimiglia gebracht, kurz nachdem sie von Frankreich zurückgewiesen wurden.

Das Gericht in Imperia verurteilte die sieben Personen zu zehn Monaten Freiheitsentzug auf Bewährung.

Bei allen wurde jedoch das Abschiebeverfahren eingeleitet und sie werden in eines der CIEs gebracht, bevor sie von dort zurückgeschafft werden.

Marokko: 2 Polizisten nach Zusammenstössen mit afrikanischen Migranten_innen verletzt

übersetzt von Middle East Monitor, via dialectical delinquents

Zwei marokkansiche Polizeibeamte wurden am Mittwoch (02.08.17) bei Zusammstössen mit afrikansichen Migrant_innen, die versuchten, das Land zu verlassen und illegal nach Europa zu gelangen, verletzt.

Wie Anadolu Agency meldet, brachen die Zusammenstösse aus, als Armee- und Polizeikräfte versuchten, afrikanische Migrant_innen daran zu hindern, das Land bei der Küste bei Tangier im Nordern Marokkos zu verlassen.

Zeug_innen berichteten, dass die Immigrant_innen Steine auf die Polizisten warfen, als sie von ihnen umstellt wurden. Ein Auto des Innenministeriums wurde ebenfalls beschädigt. 19 Migrant_innen wurden verhaftet, darunter elf Frauen und Kinder.

Der westliche Vorort von Tangier am Atlantischen Ozean wurde aufgrund der verstärkten Sicherheitsmasnahmen an der Mittelmeerküste des Landes zum Schauplatz von wiederholten Versuchen von illegalen Migrant_innen, die europäische Küste zu erreichen. Laut offiziellen Berichten wurden im Juli 15 solche Versuche verhindert.

 

Basel: Spaziergang zum Ausschaffungsknast

gefunden auf barrikade

Liebe Schweiz

Wir wollen dir auf diesem Wege alles nur erdenklich Schlechte zu deinem Geburtstag wünschen, denn dein hässliches Antlitz begegnet uns jeden Tag.

Für den Nationalfeiertag in Basel am 31. Juli haben wir uns gedacht, dir dein widerwärtiges Migrationsregime in Erinnerung zu rufen. Zu seinen Unehren und in Solidarität mit den Eingesperrten des Ausschaffungsknasts Bässlergut haben wir vor Ort einiges an Feuerwerk abgelassen sowie etliche Gruss- und Hassbotschaften an der Baustellenwand für den Erweiterungsbau „Bässlergut 2“ hinterlassen (die Gefangenen seien gegrüsst).

Zumindest wir, zwei dutzend Freund*innen in Feierlaune, hatten unseren Spass; die zu spät anrückenden Bullen wohl eher weniger…

Bis bald!

Die Feiergemeinde

Lesbos, Griechenland: Migranten legen Feuer und werfen Steine auf die Polizei

übersetzt von greekreporter.com

Migranten haben als Reaktion auf die Ausschaffung eines Asylsuchenden, der in die Türkei zurück gebracht werden soll, rund um das Moria Camp auf Lesbos Feuer gelegt und Steine auf die Polizei geworfen.

Gemäss Lesvosnews.gr protestierten Migranten am Dienstag Nachmittag (18.07.17) beim Aufnahme- und Identifikationszentrum auf Lesbos gegen die Ausschaffung eines Asylsuchenden in die Türkei. Sie verliessen das Camp und blockierten die Strasse, indem sie Abfalleimer in Brand setzten, während sie gleichzeitig der Feuerwehr den Weg versperrten.

Einige Migranten zündeten nahegelegene Olivenbäume an, um die Polizei und die Feuerwehr abzulenken. Sie beschädigten auch rund ums Camp parkierte Autos. Als die Polizei eintraf, warfen die Migranten Steine auf sie, bevor sie sich ins Lager zurückzogen.

Lesbos, Griechenland: Zusammenstösse und Feuer

übersetzt von ekathimerini.com

Ein Protest gegen die Bedingungen im überfüllten Auffanglager Moria auf Lesbos eskalierte am Montag Nachmittag (10. 07).

Die Unruhen begannen, als eine Gruppe von Migranten vor einem Lager demonstrierten, das sich im Moria Camp selbst befindet und in dem die Migranten auf ihre Ausschaffung in die Türkei warten, um auf die minderwertigen Bedingungen aufmerksam zu machen.

Die Polizei versuchte, das Lager zu beschützen, wurde aber mit Steinen beworfen, woraufhin Tränengas eingesetzt wurde.

Gemäss der Athen-Mazedonien Nachrichtenagentur wurden zwei grosse Zelte und zwei Gebäude angezündet, während die Migranten die Feuerwehr blockierte.

Es gab keine Berichte von Verhaftungen.