Archiv der Kategorie: Demo

Ausschreitungen bei Protesten gegen Rechtspopulisten in Neapel

gefunden auf t-online

Neapel (dpa) – Bei Protesten am Samstag (11.03.17) gegen einen Auftritt des Chefs der fremdenfeindlichen italienischen Lega Nord in Neapel ist es zu Ausschreitungen gekommen. 16 Polizisten wurden bei den Krawallen verletzt, Autos demoliert und Molotowcocktails geworfen. Es gab Festnahmen. Schon am Freitag hatten in Neapel zahlreiche Menschen gegen den Auftritt des Lega-Nord-Chefs Matteo Salvini demonstriert. Er wollte in der Stadt am Vesuv das Wahlprogramm seiner Partei vorstellen.

 

Chiasso: 70 Personen gegen die mörderischen Grenzen

übersetzt von frecciaspezzata

  Sprüche beim Bahnhof von Balerna

Bericht vom Umzug vom 02. März 2017 in Chiasso

Gegen 17.30 Uhr versammelten sich die Leute an der Piazza Indipendenza, hängten Transparente auf und verteilten Flugblätter an Passant_innen. Nach einigen Ansprachen übers Megaphon formierte sich ein kleiner, spontaner Umzug ohne irgendwelche Parteien oder Organisationen in Richtung Bahnhof und skandierte Slogans gegen die Grenzen, den Rassismus und die Polizei. Nachdem der Verkehr für einige Minuten blockiert wurde, zogen die Demonstrant_innen zum Gleis 4, wo die Züge aus Italien ankommen und dann von der Grenzwache mit ihrer rassistischen Selektion durchsucht werden.

Als die Demonstrat_innen auf dem Gleis eintrafen, wurden sie bereits von einem immensen Aufgebot der Kantonspolizei in Kampfmontur empfangen, die es mit Schubsern und Schlägen verunmöglichte, auf die Gleise zu kommen. Nach etwa 10 Minuten der Gegenüberstellung mit den Bullen, entschied man sich, den Umzug fortzuführen und unserer Solidarität per Megaphon und Spruchbändern Ausdruck zu verleihen. Zurück an der Piazza Indipendenza löste sich die kleine Menge dann langsam auf.

Mindestens vier Kastenwagen der Anti-Riot-Kantonspolizei, Stadtpolizei und Bahnpolizei waren um den Bahnhof und beim Zoll präsent. Klar, dass es den Bossen eines Systems, das Tag für Tag ausbeutet, misshandelt, bedroht und abschiebt nicht gefällt, wenn man von der Person spricht, die am 27. Februar gestorben ist.

So war dann auch in den Tagen nach dem 27. Februar eine Patrouille am Bahnhof von Balerna präsent, um die Menschen einzuschüchtern, die Blumen, Briefe oder andere Zeichen der Verbundenheit und der Solidarität vorbeibrigen wollten.

Ein paar Anmerkungen über die Journalist_innen…

Von Anfang an waren verschiedene Journalist_innen vor Ort, deren einziges Ziel es war, kleine, reisserische Artikel zu schreiben, die die im aktuellen sozialen und politischen Kontext schon bestehenden xenophoben und rassistischen Meinungen weiter nähren. Auf der Jagd nach „Nachrichten“, berichten sie nicht einmal über die tatsächlichen Fakten. Es genügt, die oberflächlichen News zu lesen, die permanent auf den tessiner Onlinemedien erscheinen: Es war noch nie im Interesse dieser Personen, die Mechanismen, die hinter den Nachrichten, über die sie berichten, stehen, zu analysieren und/oder zu kritisieren.

Mit dieser Versammlung wollten wir nicht im Rampenlicht der guten demokratischen Bürger_innen erscheinen, die nach einer Realität verlangen, in der die Freiheit eine reine Illusion ist, in der das Resultat dieser Demokratie genau diese Tode und Abschiebungen sind, gestützt auf den gleichen Mechanismen, die das Leben auch hier unterdrücken.

Deshalb wird es nie eine Zusammenarbeit und Verbundenheit mit diesem Journalismus geben. Antiautoritäre Praktiken haben nichts zu tun mit der Unterwürfigkeit und den Interessen der Institutionen und der Macht.

Die Solidarität, die sich in diesem Moment auf der Piazza gezeigt hat, darf allerdings nicht bei diesem Todesfall, der sich vor unseren Augen abgespielt hat, stehen bleiben, denn das Monster aus Krieg und Verwüstung fordert jeden Tag ihre Opfer, weit weg von den Blicken unseres Gewissens.

Feindinnen und Feinde der Grenzen

Chiasso: Ein Toter an der Grenze – Versammlung gegen alle Grenzen!

per Mail

Donnerstag, 02. März, 17.30 Uhr Versammlung in Chiasso, Piazzale Indipendenza (bei der Post)

Gegen die Grenzen und in Solidarität mit denen, die ihr Leben riskieren, um die Grenzen zu überqueren.

Am Montag 27. Februar wurde ein Mann auf dem Dach eines Regionalzuges auf der Höhe von Balerna von den Hochspannungsleitungen tödlich getroffen. Der Mann wollte die Grenze ohne Kontrolle passieren, da er nicht über die richtigen Dokumente verfügt.

Tragischer Vorfall“ oder Mord?
Nach uns wurde er von der schweizer Migrations- und Asylpolitik getötet; durch die Grenzen, den Rassismus und all jenen, die die Augen verschliessen vor dem Leid, das die Flüchtenden mitbringen. Die Menschen, die flüchten oder die sich entscheiden, für ein würdigeres Leben loszuziehen, tuen das, wie das die Menschen immer getan haben, auch die Grossmütter und Väter aus dem Tessin, die im letzten Jahrhundert nach Amerika zogen, um dort Arbeit zu finden.

Die Menschen flüchten vor Krieg und Armut, hervorgebracht durch die Staaten und die westlichen Konzerne, wie auch der Schweiz mit ihrer Rüstungsindustrie und Rohstoffhandel.

Der Rassimus, die Grenzen und der Kapitalismus tötet: Seien wir keine Komplizen!

Feind_innen aller Grenzen

PS: Komm als Individuum, bring keine Fahnen oder Transparente von Parteien, Vereinen etc. Keine Fotos! Keine Journalisten!


Auf FrecciaSpezzata wurde vor Kurzem ein zusammenfassender Lagebericht zur Grenze Como/Chiasso veröffentlicht. Die deutsche Version findet ihr hier.

Basel: 4 Conex-Demonstranten verurteilt

gefunden auf basler zeitung

Die Demo gegen die Armeeübung Conex 15 artete vor zwei Jahren in Basel aus. Die vier Männer wurden nun zu bedingten Geldstrafen von je 180 Tagessätzen à 30 Franken verurteilt.

Vier Teilnehmer einer Demo, die 2015 in Basel ausgeartet war, sind wegen Gewalt gegen Beamte, Landfriedensbruchs und weiterer Delikte schuldig gesprochen worden. Das Strafgericht Basel-Stadt verurteilte sie zu bedingten Geldstrafen von je 180 Tagessätzen à 30 Franken.

Anlass für den Prozess ist eine Demonstration gegen die grosse Schweizer Armeeübung „Conex 15“. An jenem September-Freitag waren mehrere Polizeiangehörige verletzt und sechsstellige Sachbeschädigungen begangen worden. Die Demo hatte am Claraplatz begonnen und war zum Ausschaffungsgefängnis Bässlergut an der deutschen Grenze gezogen, wo die Proteste vollends in Gewalt und Zerstörung kippten.

Die Behörden ermittelten in der Folge zwölf Tatverdächtige, wovon sie gegen vier Anklage erhob und gegen acht Strafbefehle erliess – vier akzeptierten letzteren übrigens nicht, weshalb auch ihre Fälle in einem ordentlichen Verfahren beurteilt werden.

Vor dem Einzelrichter standen am Donnerstag vier Männer im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Einer wohnt in der Region, in Muttenz BL, die anderen in Thun, Genf und Zürich. Die Staatsanwaltschaft war nicht im Saal; ihre Anträge lagen schriftlich vor.

Fast gleiche Strafe

Für den Richter ist bewiesen, dass die vier an der Demo teilnahmen und dabei alle etwa dasselbe, „nicht leichte“ Verschulden treffe – daher die fast identische Strafe trotz differenzierten Einzelvorwürfen. Bei zweien werden noch kleinere Vorstrafen vollziehbar, weshalb er ihre Bewährungsfrist verlängerte.

Auch ohne identifizierende Zeugenaussagen reichten DNA-Spuren für den Schuldspruch: Zwei solche fanden sich an Steinen, die beim zertrümmerten Eingang eines Einkaufszentrums lagen, eine an einem Stein in einem Auto und die vierte als Blut am Autoheck.

Die Vergleichs-DNA sei korrekt erhoben worden im Zusammenhang mit früheren Delikten, hielt der Richter fest. Die vier seien einschlägig bekannt und teils extra für jenen Rabatz angereist. Beim Bässlergut sei die Stimmung gegenüber den Beamten echt „bedrohlich und gefährlich“ gewesen.

Solidarisch verantwortlich

Die vier hätten sicher nicht alle eigenhändig sämtliche Schäden verursacht, sagte der Richter weiter. Sie müssten aber solidarisch für den Gesamtschaden geradestehen, der bei dieser vom Beginn weg aggressiven Zusammenrottung entstand. So müssen zwei insgesamt 40’000 Franken an Gebäudeschäden tragen und die beiden anderen gegen 9000 Franken für das demolierte Auto.

Der Richter wischte damit die Plädoyers der Verteidigung vom Tisch, die fast alle Anschuldigungen als unbewiesen abstritt und bloss zwei Sachbeschädigungen anerkannte, für die je 30 Tagessätze à 10 Franken angemessen seien. Der Richter folgte hingegen im Wesentlichen der Anklage.

Die Angeklagten selber verzichteten auf Anraten ihrer Verteidigung weitgehend auf Angaben zu ihrer Person und völlig auf Aussagen zu den Vorwürfen.

Bern: Demo; „Die Schweiz hat ein Rassismusproblem“

gefunden auf anarchistische Gruppe Bern

Gut 1.300 bis 1.500 Menschen nahmen heute an der Antirassismus-Demo in Bern teil. Zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen beteiligten sich mit Transparenten, Schildern, Flyern oder Klebern und trugen zu einer lautstarken Stimmung bei. Zudem wurden 1.000 Flyer mit rund 10.000 Klebern und einer Postkarte für Nekane als Beilage verteilt. Die Texte in den Flyern thematisierten den Rassismus in der Schweiz, die Inhaftierung von Nekane, die Rolle der Schweiz bei den Fluchtursachen weltweit und den Aufruf zu den Gegenmobilisierungen am 18. März.

Besonders auffallend waren das enorme Polizeiaufgebot und die Einschüchterungsversuche der Staatsgewalt. Nachdem hin und her bezüglich der Demo-Route, markierten bereits am Mittag diverse Kastenwägen der Polizei in der Innenstadt ihre Präsenz. Nebst dem Kamerawagen, der von Anfang bis Ende die Demonstration systematisch abfilmte, fotografierten Zivis Teilnehmer*innen der Demo ab. Bern entwickelt sich kontinuierlich in eine repressive Polizeistadt à la Kurt Wasserfallen.

Nichtsdestotrotz zeigte die grösse der Demo, dass Rassismus in der Schweiz nicht totgeschwiegen oder ignoriert werden kann. Diesbezüglich möchten wir nochmal auf die Gegenmobilisierung am 18. März und der Antifa-Kampagne #antifarally aufmerksam machen.


Autoritäten hinterfragen – Rede an der antirassistischen Demo vom 4. Februar 2017

gefunden auf antira.org

Hallo zusammen

Schön, dass wir heute zusammengefunden haben, um ein starkes Zeichen gegen Rassimus jeglicher Art zu setzen. Denn dies ist nötiger denn je! Seien es die tagtäglichen Ausschaffungen, rassistischen Polizeikontrollen oder die geflüchteten Menschen, die vom Staatssekretariat für Migration und den Kantonen in Lagern entmündigt und ihrer Bewegungsfreiheit beraubt werden.

Doch antirassitische Perspektiven sind nicht genug. Sie sollten durch antiautoritäre erweitert werden. Beginnen wir also Autoritäten zu hinterfragen, und zwar jeglicher Art. Seien es die Lehrer_innen in der Schule, die Chef_innen am Arbeitsplatz oder die Regierungen im Erlacherhof oder Bundeshaus.

Denn es sind diese Autoritäten, die ein Teil der Institutionen sind, die uns alle hier unterdrücken.

– Sie unterdrücken uns bei der Arbeit, in dem sie den Mehrwert unserere Arbeit, in Form von Profit, für sich behalten und uns mit Lohn zu befrieden versuchen
– Sie unterdrücken uns in der Schule oder im Studium, in dem sie ihre Perspektiven auf die Welt als Wahrheit verkaufen und unsere ignorieren
– Sie unterdrücken uns in unserer Versammlungs- und Meinungsfreiheit, in dem sie die heutige Demonstationsroute einschränken und uns nicht vor dem Bundeshaus und beim Bahnhof demonstrieren lassen

Weitere Beispiele von Unterdrückung sind die tausenden Menschen, die auf der Flucht sind und denen Autoritäten den Einlass verwehren. Spezifisch sind ausserdem Lesben, Schwule, Trans* und Queers auf der Flucht zu nennen, denen die Schutzbedürftigkeit aberkannt wird. Ausserdem Frauen*, wie z. B. Nekane Txapartegi, die durch patrarchalen Strukturen, wie Gefängnisse, mehrfach unterdrückt werden.

Institutionen und Autoritäten, wie z. B. Staaten, führen also nicht zu einer besseren Welt. Im Gegenteil. Sie zementieren bestehende Ungerechtigkeiten und produzieren neu.

Hören wir also auf, die Lösung der Probleme der Welt Autoritäten zu delegieren. Nehmen wir sie selber in die Hand und organisieren wir uns. Kommen wir zusammen, bilden wir Banden und kämpfen wir gemeinsam für freiheitliche Perspektiven.

Für eine Welt jenseits von Autoritäten. Für die Freiheit und für eine Soziale Revolution!

Exarchia, Griechenland: Ein Jahr Themistokleus 58 Besetzung

gefunden auf contra info

Am 10. Jänner 2017 vervollständigt die Themistokleus 58 Besetzung ein Jahr seiner Aktivitäten. Während dieses Jahres machte die Besetzung eine Reihe von Initiativen zur Intensivierung des Sozialen Krieges. Die Besetzung beteiligte sich an zahlreichen Maßnahmen zur Unterstützung von Projekten und Einzelpersonen, welche von der Unterdrückung aller Autoritäten betroffen waren.

Wir haben die internationale Solidarität zwischen Rebellen vorangetrieben weil wir glauben, dass nur durch nur durch wechselseitge Beziehungen, Affinität und Komplizenschaft gegen den Staat, Kapital und Herrschaft gebildet werden kann. Wir tun das indem wir falsche Unterscheidungen, aufgrund von Herrkunft, Sprache, Gender, sexuelle Orientierung und religiöse oder gottlosen Hintergrund niederreißen, betreffend jedem und jeder Person die irgendwie verbunden ist mit unserem Projekt.

Wir sind gegen Patriotismus und Rassismus (offenen und verdeckten) aufgestanden und haben es verweigert die Menschen die migrieren, auf der Grundlage der ihnen von den Behörden zugeschriebenen Statuses (Flüchtlingen vs. Nicht-Flüchtlingen), zu diskriminieren. Wir haben versucht uns am Kampf gegen Kontrolle und Repression von Migration zu beteiligen und mit einer umfassenden praktischen Kritik gegen den Komplex von Herrschaft vorzugehen, welcher vielseitig ist und alle befreienden Versuche isoliert, um zu schwächen und leichter unterdrücken zu können.

Wir haben den anti-institutionalen Charakter von unserem Projekt, mit allen notwendigen Mitteln, abgeschirmt und haben die Besetzung und unsere Aktivitäten von den Einflüssen von NGO’s, Medien und irgendwelchen Vermittlern freigehalten. Wir haben unsere politische Autonomität verteidigt, ohne unseren grundlegenden Merkmale unerer kämpferishen Gemeinschaft zu verändern. Zur selben Zeit haben wir uns entschieden mit Anderen uns auf Wegen zu treffen, wie bei multiethnischen Zusammenstößen, Zusammenarbeit, wann und wo auch immer die jeweiligen politischen und organisatorischen Rahmenbedingungen unseren Zielen entsprachen.

Die Themistokleus 58 Besetzung ist sowohl ein anarchistisch, politisches Projekt und ein Wohnort für Menschen ohne Papiere. Es ist ein subversives Labor für Theorie und Praxis, aber ebenso ein Ort an dem Individuen gemeinsam leben und kämpfen, auf der Basis von Selbstorganisierung, gleichberechtigter Teilnahme, Horizontalität, gegenseitige Hilfe und direkte Aktion. Nachdem das Projekt ein Jahr in Betrieb ist, sind die Erfahrungen (positive und negative) die während des Experimentes der 58 gemacht wurden, ein Vermächtnis eines Kampfes – wertvoll für uns für die zukünftigen Schlachten.

Wir laden alle ein sich, am Samstag den 14. Januar um 21:00 vor der 58, uns anzuschließen, für eine Demonstration auf den Straßen von Exarchia. Wir vergessen Shazad Luqman nicht, ein Migrant aus Pakistan der von einem neo-Nazi Abschaum in der Nachbarschaft von Ano Petralona im Jänner 2013 ermordet wurde.

Um das Projekt finanziell zu unterstützen, schließ dich uns am Samstag den 21 Januar um 21:00 Uhr an, für eine Soli-Party in der 58; mit Live-Musik-Perfomances von REZA ASKI (voice/Gitarre, aus dem Iran) und SIMO (Rap, aus Marokko), DJ sets, Essen und Getränke.

EXPLOSION UND FEUER ALLEN GEFÄNGNISZELLEN
WEDER EINGEBORENE NOCH FREMDE; VATERLANDSLOS UND REBELLEN

                                                       Demo vom 14. Januar in Exarchia

                                                       Demo vom 14. Januar in Exarchia

Stuttgart: Ausländerbehörde verkettet und markiert

gefunden auf linksunten

Mit dem Knast-Spaziergang in Stammheim zum Jahresende war es in der letzten Nacht von 2016 nicht getan. Knast ist nicht das einzige Repressionsinstrument. Viele weitere Behörden sorgen dafür, dass die kapitalistische Gesellschaftsordnung aufrecht erhalten und es in Deutschland immer ungemütlicher wird. Die behördliche Gängelung und Anwendung gesetzlich-verankerter Kriminalisierung bekommen die (migrantische) Linke und Geflüchtete besonders zu spüren. Unter der Beteiligung von 60 Personen haben wir deswegen mit einer Spontandemonstration die neue Ausländerbehörde in Stuttgart in der Jägerstraße aufgesucht, wo der strukturelle Rassismus und die politische Migrationsbekämpfung Deutschlands umgesetzt wird. Mit im Gepäck hatten wir Sprühdosen, Bauschaum, Plakate, Schloss und Kette, Farbkugeln einige Raketen und jede Menge Motivation.

Wir kämpfen auch 2017 für eine Gesellschaft in der Solidarität und Miteinander im Zentrum stehen und solche Gebäude der Ausgrenzung gar nicht erst existieren.
Mit Farbbeuteln, Sprühereien und Plakaten haben wir vermittelt, was wir von solchen Institutionen halten. Mit der Verkettung der Eingangspforte und dem Bauschaum an den Briefkästen haben wir den ganzen Komplex zumindest für einen kurzen Moment unbrauchbar gemacht.

Fluchtursachen bekämpfen heißt Kapitalismus bekämpfen
Feuer und Flamme den Abschiebebehörden, Rassismus und Repression
129 – das kennen wir schon! Feuer und Flamme der Repression!

Zürich: Sachbeschädigungen bei der «Refugees Welcome»-Demo

gefunden auf 20min

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«Refugees Welcome»: Gegen 300 Personen zogen an einer unbewilligten Demo durch den Zürcher Kreis 4. Ein Demonstrant (19) verletzte sich dabei schwer.

In den letzten Tagen wurde im Internet zu einer unbewilligten Demonstration «Refugees Welcome» aufgerufen. Am Samstag kurz nach 19.30 Uhr formierten sich beim Helvetiaplatz rund 200 bis 300 Personen zu einem Umzug in Richtung Langstrasse, wie die Stadtpolizei Zürich am Sonntag mitteilte.

Die Polizei war deswegen mit einem grösseren Aufgebot im Kreis 4 präsent und verhinderte, dass die Demonstration in Richtung Innenstadt und Europaallee zog. Der Marsch bewegte sich via Lang-/Militär-/Kasernen-/Werd-/Badener- und Ankerstrasse zurück zum Helvetiaplatz. «Sie haben die ganze Zeit Knallkörper und Pyros gezündet», sagt ein Augenzeuge.

In der Folge kam es gemäss der Mitteilung noch zu einem zweiten Marsch, der via Lang- und Militärstrasse erneut zurück zum Helvetiaplatz ging. Dort löste sich die Versammlung nach 21.15 Uhr auf. Verhaftungen gab es gemäss einem Polizeisprecher keine.

Autos, Bus und Tram beschädigt

Beim ersten Marsch zündeten Unbekannte unterwegs diverse Feuerwerkskörper, beschädigten ein Reklameschaufenster und besprayten diverse Fassaden sowie einen VBZ-Bus. Im gleichen Zusammenhang wurden mehrere Autos und ein Tram beschädigt.

Eine Polizistin der Kantonspolizei erlitt durch einen geworfenen Gegenstand leichte Verletzungen an der Hand. Schlimmer traf es einen Demonstranten: Ein 19-jähriger Schweizer zündete während der Demo einen pyrotechnischen Gegenstand. Dieser explodierte noch in seiner Hand. Der Mann zog sich dabei schwere Verletzungen an der Hand zu und musste hospitalisiert werden. Gegen ihn wird laut dem Polizeisprecher ein Strafverfahren eingeleitet.

Denn: Pyrotechnische Gegenstände fallen unter das Sprengstoffgesetz und sind in der Schweiz verboten: «Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen ist äusserst gefährlich und die eigene Sicherheit sowie diejenige von Personen in unmittelbarer Nähe wird gefährdet», schreibt die Stadtpolizei in der Mitteilung.

Lesbos, Griechenland / Harmanli, Bulgarien: Proteste und Ausschreitungen in den Lagern

gefunden auf spiegel

Proteste nach tödlichem Unfall in Flüchtlingslager

In einem Flüchtlingslager auf Lesbos sind eine Frau und ein Kind bei einem Unfall gestorben. Anschließend legten Bewohner Feuer, es gab Verletzte. Auch in Bulgarien gab es Kämpfe zwischen Migranten und Polizisten.

Im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind eine 66 Jahre alte Frau und ein sechsjähriges Kind ums Leben gekommen – beim Kochen in einem Zelt war eine Gasflasche explodiert. Die Mutter des getöteten Kinds und zwei weitere Kinder seien mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit.

Offenbar habe der Unfall die Flüchtlinge in dem Lager sehr verärgert, hieß es weiter. Sie hätten Feuer gelegt und dadurch erhebliche Schäden angerichtet. Bei Zusammenstößen mit den Einsatzkräften seien sechs Migranten leicht verletzt worden. In der Nacht zu Freitag habe sich die Lage wieder beruhigt.

In Moria und anderen Zentren auf den griechischen Inseln in der Ägäis ist es in der Vergangenheit häufiger zu Protesten gekommen. Im September waren Teile des Lagers Moria nach einem Brand für mehrere Tage unbewohnbar. Dort sind mehr als 5000 Migranten untergebracht, ausgelegt ist das Lager aber nur für rund 3500 Menschen.

Ausschreitungen auch in Bulgarien

Auch in Bulgarien ist es am Donnerstag zu Zusammenstößen zwischen Flüchtlingen und der Polizei gekommen. 24 Polizisten wurden verletzt, wie Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow nach einem Besuch in dem Lager sagte.

Rund 300 Flüchtlinge wurden demnach festgenommen, sechs von ihnen würden als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ eingestuft, sagte der Regierungschef dem Rundfunksender BNR. Die Polizei habe die Lage in der Nacht unter Kontrolle gebracht.

Die Ausschreitungen hatten am Mittag mit einem gewaltsamen Protest der Flüchtlinge gegen eine nach Erkrankungen verhängte Ausgangssperre begonnen. An dem Aufruhr in der Einrichtung nahe der türkischen Grenze hätten sich etwa 2000 Migranten beteiligt, sagte eine Polizeisprecherin. Der Protest flaute am Nachmittag ab, nachdem die Chefin der staatlichen Flüchtlingsagentur, Petja Parwanowa, mit den Migranten gesprochen hatte.

Die rund 3000 Menschen vor allem aus Afghanistan dürfen das Zentrum seit Dienstag nicht verlassen, weil es dort mehr als hundert Krankheitsfälle gibt. Bei 128 Menschen wurden vor allem Hautkrankheiten sowie Windpocken und Virusinfektionen festgestellt. (Anm.: No Border Serbia berichtet dem gegenüber, dass Ortsansässige, angestachelt von nationalistischen und faschistischen Parteien und Organisationen, gegen das Lager protestierten, da es eine Quelle von Erkrankungen sei. Obwohl eine Untersuchung dies als falsch hinstellte, wurde das Lager dann von Bullen belagert und den Menschen verboten, das Zentrum zu verlassen. Weiter schreiben sie, dass Nationalisten und Faschisten an Stärke gewannen und dass es neben den regelmässigen „refugees out“-Märschen täglich zu Angriffen auf Migrant_innen kommt.)

Bern: Weiteres Unternehmen der Vincigroup angegriffen und Solidemo mit den geflüchteten Menschen in Calais

gefunden auf linksunten

Liebe Grüße an die Gefährten.
Wir freuen uns euch mitteilen zu können dass in Bern nach der Axians Micatel AG an der Pulverstrasse 8 in Ittigen bei Bern, der Actemium LeiTec AG an der Brunnmattstrasse 40 in Bern, nun auch der dritte Standort Vincis, die Firma „Etavis Arnold AG“ an der Waldeggstrasse 47 angegriffen wurde und bei dem 3 – 4 Fahrzeuge farblich verschönert und beschädigt wurden.

Dieser multinationale Konzern geht für seinen Profit über Leichen, beteiligt sich an Räumungen von Flüchtlingen, zerstört ganze Ökosysteme, vertreibt Anwohner*Innen und lässt Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen in Subunternehmen schufften. Es braucht keine weiteren Erklärungen weshalb es sich lohnt Vinci und seinen Töchtern finanziellen Schaden zu zufügen.

Wir rufen alle engagierten und entschlossenen Menschen dazu auf Vinci überall wo es geht anzugreifen und zu sabotieren, um so unseren Freunden in Notre-Dame-de-Landes und Calais zu helfen den Druck auf Vinci zu erhöhen. Wir freuen uns von euch zu lesen! Mit Farbe, wilden Streiks und Feuer!

Nehmt ihr uns die Felder ab, haun wir euch die Büros platt!

Weder hier noch sonstwo, Vinci verpiss dich!

Auf der Vinci-Internetpräsenz finden sich alle Standortadressen Weltweit.

Infos zur Geschichte und aktuellen Lage in Calais: https://calaismigrantsolidarity.wordpress.com/
Infos zur ZAD: zad.nadir.org


gefunden auf indymedia

Rund 80 Menschen zogen heute (03.10.2016) durch die Berner Innenstadt um gegen die Räumung des «Dschungels» in Calais zu protestieren. Bein Kornhausplatz wurde zudem ein Transparent für Bewegungsfreiheit für alle gehängt. Im Folgenden der Text, der an zahlreiche Passant*innen verteilt wurde:

9829598296

No Border, No Nation – Solidarität mit den Bewohner*innen des «Dschungels» in Calais!

Am Montag, 24 Oktober 2016, begann die Polizei den «Dschungel» in Calais – ein selbstorganisiertes Camp von geflüchteten Menschen an der französischen Grenze zu Grossbritannien – gewaltsam zu räumen. Dabei werden die ca. 1`300 Polizist*innen von 2`000 privaten Sicherheitskräften unterstützt.

Der «Dschungel» entstand im Jahr 2009 zuerst durch einige hundert Menschen, denen die Einreise nach Grossbritannien (UK) verwehrt wurde. Dort entstand über die Jahre ein Camp, das schlussendlich mehrere tausend Menschen zählte. Von Calais aus versuchten sie durch den Eurotunnel, mit Schiffen oder mit Lastwagen nach UK einzureisen. Alle Möglichkeiten zur Überquerung der Grenz sind äusserst gefährlich, nicht Wenige wurden von Zügen erfasst, ertranken oder strickten in den Lastwägen.
Der war selbstorganisiert, d.h. die Infrastruktur wurde von den Bewohner*innen des «Dschungels» und solidarischen Menschen aufgebaut und verwaltet. Der Einsatz von staatlichen Institutionen beschränkte sich auf Schikanen und Misshandlungen durch die Polizei.
Die Menschen lebten vorwiegend in Zelten und selbstgebauten Hütten, die medizinische und ernährungstechnische Versorgung war miserabel.
Trotz all diesen Faktoren blieb der Hoffnungsschimmer bei den dort festsitzenden Menschen nach Grossbritannien zu gelangen.

Bereits im Frühjahr 2016 räumte die Polizei Grossteile des Camps, wobei sie auf teils heftigen Widerstand stiessen.
Anfangs letzte Woche nahmen sie die brutalen Räumungsareiten wieder auf, um die restlichen Bewohner*innen des «Dschungels» endgültig in staatliche geführte Lager in ganz Frankreich oder in Ausschaffungsknäste zu verschleppen.
Viele Menschen zündeten aus Protest gegen die Räumung ihre Zelte an und griffen die Polizei an.
Rund um Calais bilden sich nun immer wieder neue Camps, die ständig gewaltsam geräumt und die Menschen in Knäste gesteckt werden, weil sie sich nicht «freiwillig» verschleppen lassen.

In nördlichen Teilen von Paris leben seit einigen Monaten mehrere tausend geflüchtete Menschen, viele Leute lebten zuvor auch in Calais. Sie stellen diverse Forderungen, wie beispielsweise eine respektvolle Behandlung, Zugang zu medizinische Versorgung, ein Dach über dem Kopf, usw. Auch diese «illegalen» Camps will die Französische Regierung so schnell wie möglich räumen lassen, um den Widerstand gegen das Asylregime von den Strassen zu verbanne. Momentan gibt es nun schon etliche Personenkontrollen, gewaltsame Übergriffe und Teilräumungen durch Polizist*innen.

Egal ob in Calais, Paris oder sonstwo: Grenzen und Nationen unterdrücken und töten!

Solidarität mit allen geflüchteten Menschen!

Destroy all Borders!