Archiv der Kategorie: Demo

Genf: Gegen die Überstellungen in die Bunkers, Demos, Versammlungen, Besetzung des Theaters Grütli

übersetzt und zusammengefasst von renversé

Am Montag, dem 15 Juni kam die Polizei, um die Bewohnenden des Tattes zu zwingen, sich im Bunker zu begraben. Die überstellten Personen haben alle einen negativen Entscheid für ihre Asylanfrage erhalten. Sie wurden dazu gedrängt ein Dokument zu unterschreiben, welches sie nicht verstehen und verpflichtet, nicht mehr in ihr Heim, in dem sie gewohnt haben, zurückzukehren. Die meisten bevorzugten es draussen zu schlafen, als diese unmenschliche Situation hinzunehmen.

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Mehrere dutzend Menschen von Genf haben sich vor dem Heim von Tattes versammelt, um die Antragsstellenden zu unterstützen und die Überstellungen zu verhindern. Um eine Versammlung vor Ort zu unterbinden, hat das Heim Einsatzkräfte gerufen, welche dann zahlreich erschienen.

Nach mehreren Minuten Streit und Drohungen zogen 300 Flüchtlinge und Menschen aus Genf schreiend durch die Strassen bis zur Kirche Sacré-Coeur. Nach einigen erfolglosen Versuchen Zugang zum Gebäude zu erhalten, entschieden sich die übrigen Menschen, sich in das Theater Grütli zu begeben, um dort die Nacht zu verbringen.

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(On nous met dans des bunkers, on nous fait manger de la merde. Y en a marre! – Man steckt uns in Bunkers, man gibt uns Scheisse zum Essen. Es reicht!)

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Am Dienstag ging die Mobilisierung weiter und die Besetzung nahm Form an. Am Nachmittag kam es von verschiedenen Seiten (Stopbunkers, Solidarité Tattes, parti SolidaritéS, die Grünen Genf und dem Kollektiv Sans retour) zu einem Gespräch mit dem Berater des Departements für Soziales, Mauro Poggia, welcher aber keine Alternative zur Unterbringung in Bunkern sieht. Nach ihm werden in den nächsten Tagen 90 Menschen umgesiedelt. Aufgrund der Missachtung der Autoritäten demonstrierten die Migranten und ihre Unterstützer erneut an diesem Abend. Im Anschluss gab es Essen und eine Versammlung im Grütli.

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Die Besetzer_innen des Grütli haben am Mittwoch ein Manifest verfasst, welches vor Ort unterschrieben werden kann. Darin fordern sie die Wiederrufung der Überstellungen in die Bunkers, die Schliessung der PCi Unterkünfte, die Schaffung von würdigen und humanen Empfangs- und Unterkunftsbedingungen und rufen alle solidarischen Gruppen und Menschen auf, die Bewegung zu unterstützen. (Das ganze Manifest kann hier nachgelesen werden)

Es werden weiterhin helfende Hände (kochen, basteln, transportieren…), Schlafsäcke, Matratzen, Decken, Essen (Gemüse, Beilagen, Früchte…), Besteck und Geld benötigt.

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Für diesen Samstag, 20. Juni wird für eine Demonstration aufgerufen. Treffpunkt: 16 Uhr beim Théatre du Grütli

Calais: Hunderte Migrant_innen stürmen die Grenze

übersetzt von Brèves du désordre
von Le Parisien vom 18. Juni 2015

        

Face-à-face zwischen CRS und hunderten von Migranten

Die Spannungen waren spührbar diesen Mittwoch auf der Zufahrtsstrasse zum Hafen in Calais (Pas-de-Calais), als mehrere hundert Migranten versuchten der Aufmerksamkeit der CRS zu entkommen, um so in die Lastwagen nach England zu gelangen. (…)

Ein Polizist wurde beim Versuch, einen Migranten aus dem Lastwagen zu zehren, verletzt und ins Spital gebracht. „Als der Lastwagen wieder anfuhr, wurde der Polizist von einer Wagentür getroffen und an der Flanke verletzt“, berichtet das Amt von Pas-de-Calais. Auf der Höhe des „New Jungle“ „haben Migranten Säcke mit Steinen geworfen und Barrieren errichtet, um einen Rückstau zu erzeugen und stürmten dann auf die Lastwagen“ sagte eine gewerkschaftliche Quelle. „Es war apokalyptisch“ fügte sie hinzu und schätzte die Anzahl der Migranten auf „500 bis 600“ und die Anzahl der CRS, welche vor der polizeilichen Aufstockung vor Ort waren, auf etwa 20.

Das ist die urbane Guerilla“
Die Migranten stiegen als 20er-Gruppen in die Lastwagen, gefolgt von der mit Knüppel und Tränengas ausgestatteten CRS. Eine polizeiliche Quelle bezeichnete das Ganze als „urbane Guerilla“ und erwähnte, dass „einige Kollegen mit Steinen beworfen wurden“ oder Ziel von Falschenwürfen wurden. Die Präfektur zählte ihrerseits 200 Migranten, welche versuchten, in die Lastwagen zu gelangen. Eine Zahl, welche jeweils Mittwochs und Donnerstags aufgrund des hohen Verkehrs regelmässig festgestellt wird.

Vor dem Stadthotel von Calais demonstrierten etwas 40 Menschen, um auf die von Unbekannten ausgeführten Agressionen aufmerksam zu machen. (…)

3000 Migranten in Calais
In den letzten Tagen hat sich diese Vorgehensweise wiederholt: Die Agressoren fahren mit dem Auto herum, suchen ihre Opfer in der Umgebung der Camps und verprügeln sie dann. Teilweise benutzen sie auch Eisenstangen, was in mindestens zwei Fällen zu schweren Verletzungen am Kopf geführt hat.(…)

Momentan befinden sich nach der letzten Zählung der Präfektur von Pas-de-Calais ungefähr 3000 Migranten in Calais mit der Absicht nach England zu gelangen, was als Eldorado angesehen wird.

     

Demo für eine Welt ohne Grenzen, Kornmarkt luzern

gefunden auf indymedia

Thailand, Malysia, Südafrika, EU, Australien, Schweiz, England…
Das sind Namen von Ländern, die in letzter Zeit immer wieder unter dem selben Thema in den Medien auftauchen…
Sie sind Migrationsziele von Menschen, die auf der Suche nach dem Glück sind.
Die Menschen verlassen Orte, die sie am besten kennen, Orte, an denen sie einen Grossteil ihres Lebens verbracht haben. Sie verlassen diesen Orte, weil sie sich aus verschiedenen Gründen zu wenig sicher, oder frei fühlen, um zu bleiben.
Freiheit und Sicherheit sind Werte, die wir alle zur Genüge kennen und es nur allzu gut verstehen, dass mensch auf der Suche nach Erfüllung dieser Werte, an jeden Ort geht.

Beim zweiten Hinsehen ist erkennbar, dass nur die privilegierten Menschen – also vor allem die, die eine schon relativ grosse Befriedigung der erwähnten Werte geniessen – die Freiheit haben, sich den Ort frei aussuchen können wo sie leben wollen.
Menschen, die materiell nichts zu bieten haben – was oft Teil des Grundes ist, weshalb sie überhaupt fliehen – sind innerhalb der Grenzen der erwähnten Zielländer nicht willkommen. Im Gegenteil, sie werden mit hohen stacheldrahtversetzten Zäunen, mit Drohnenüberwachung und und einer Militarisierung der Grenzen aktiv daran gehindert, überhaupt hineinzugelangen. Schaffen sie es trotzdem, müssen sie sofort untertauchen und sich unsichtbar machen. Mit Freiheit ist also weiterhin nichts.
Menschen, die auf der Suche nach Glück sind, lassen sich durch ihre Illegalisierung nicht einschüchtern. Sie versuchen es trotzdem immer wieder und auf jede erdenkliche Art. Menschen auf der Flucht werden oft von der Möglichkeit, dass sie bald, ein besseres Leben haben würden und sie der daheimgebliebenen Familie bald würden unterstützendes Geld zukommen lassen können, von einem solchen Optimismus gepackt, dass sie jedes Risiko auf sich nehmen. >> Ihre Not ist so gross, dass sie beispielsweise versuchen barfuss 10 Meter hohe Stacheldraht zu überwinden, oder sich mit 1000 weiteren Glückssuchenden auf baufällige Boote quetschen und über mehrereTage das Mittelmeer zu überqueren versuchen.

Jeden Tag lernen wir, dass nur wer Geld hat, ein Leben in Würde führen kann. Wir lernen, dass der Zweck Geld zu haben, auch die Mittel heiligt, und wir lernen, dass wo ein Bedürfnis Vorhanden ist, auch Geld zu machen ist.
So ist es nicht verwunderlich, dass das Bedürfnis um jeden Preis ins vermeintliche Paradies zu gelangen, ebenfalls ausgebeutet wird, um Gewinn zu machen.

Wenn nun die Politiker_innen der privilegierten Länder der Grund für die Flüchtlingstragödien bei den Schleppern verorten, ist das grobe Heuchlerei. Ist doch das Geschäft auf Kosten des Leids, beispielsweise beim Auflockern von Handelshemmnissen in der Rüstungsindustrie, fester Bestandteil der neoliberalen politischen Tagesordnung.
Der zynische Kreislauf schliesst sich mit der Tatsache, dass ein Grossteil der Menschen auf der Flucht, ihre Heimat aufgrund von bürgerkriegsähnlichen Situationen verlassen müssen, die unter anderem nur durch die munteren Waffenlieferungen aus westeuropäischen Ländern am Leben erhalten werden.

Es kann also nicht sein, dass die privilegierten Staaten, unter dem Deckmantel der „solidarischen Hilfe“ gegen Schlepper in den Krieg ziehen und so die einzigen Fluchtwege noch mehr unter Beschuss nehmen und eine Flucht so noch gefährlicher machen!

– die Grenzen müssen subito geöffnet und sichere Fluchtwege geschafft werden. Vor allem geht es darum, zu begreifen, dass in einer Gesellschaft, die auf Ungleichverteilung und Ausbeutung basiert, logischerweise migriert wird! -> Jeder Mensch hat das Recht glücklich zu sein!
Kein Menschen ist illegal, oder zweiter Klasse!!! weder auf der Flucht, noch am Zielort!!!
-> für eine solidarische Welt, – ohne Grenzen!

(beim aktiven Schutz der Festung Europa, der Arbeit von Frontex, ist die Schweiz seit Jahren beteiligt. Polizist_innen unterstützen die Grenzschutzagentur beim Sichern der Zäune und Aufspüren so genannt illegal Reisender. Es ist auch die Polizei, die die Menschen, die einen negativen Asylentscheid gekriegt haben, nachdem sie von den Behörden als Menschen zweiter Klasse behandelt wurden, einsperrt und ausschafft!
Für uns ist klar, dass es in der solidarischen Logik liegt, sich mit diesem Status quo grundsätzlich nicht einverstanden zu zeigen, und wir deshalb weder bei der Gemeinde, noch bei der Polizei, die beide das menschenfeindliche Regime ausführen, um Bewilligung ersuchen!
Diese Entscheidung wurde uns durch mehrere Punkte noch erleichtert:
Dadurch, dass, in Luzern seit 6 Jahren keine Demonstration vor Ladenschluss bewilligt wurde. Trotz eines Bundesgerichtsentscheids, der besagt, dass nur im klar begründeten Einzelfall eine Bewilligung nach Ladenschluss legal ist.
Dadurch, dass am 2. Mai eine bewilligte Demostration ohne Vorwarnung von der Polizei massiv angegriffen wurde.
Und zu guter Letzt weil es der Polizei trotz Bewilligung und Präsenz nie gelungen ist eine Demo vor neonazistischen Angriffen zu schützen.
Solidarität braucht keine Bewilligung<
Kommt alle!!

Genf: Aufmarsch vor der Securitas gegen Abschiebungen

übersetzt von renversé

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11.06.2015. Gegen die Abschiebung von Teesfaalem und allen Anderen. Wir haben uns heute vor dem Büro von Securitas versammelt, welche eine wichtige Rolle in der Ausschaffungsmaschine der Migrant_innen spielt.

Nach der Versammlung vor dem Gebäude sind wir Flugblätter verteilend durch die Strassen gezogen. Wir wurden von den Bullen belästigt, welche ihren Pfefferspray einsetzten und einen Beteiligten mitnahmen. Schande über sie.

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Hier das verteilte Flugblatt:

Tesfaalem Weldeslassie, ein Flüchtling aus Eritrea, wurde am 22. April 2015 von der Polizei in Lausanne verhaftet. Die schweizer Behörden verweigerten diesem 27-jährigen Migranten eine Aufenthalsbewilligung in diesem tollen Gebiet namens Schweiz, die Verhaftung ist also „legal“. Wie viele seiner Landsleute ist auch Tesfaalem aus Eritrea geflüchtet, um dem Diktator Issaias Afeworki zu entkommen. Er hat viel Geld bei den Schleusern verloren und immense Risiken auf sich genommen, um das Mittelmeer zu überqueren. Er dachte vielleicht ein besseres Leben in Europa zu finden. Nach einigen Monaten in der Schweiz kann man nun eine erste Bilanz aufstellen: es hat schlecht angefangen…

Den ersten Monat in Haft hat Tesfaalem im Gefängnis von Favra (Puplinge/GE) verbracht. Momentan ist er im Administrativknast von Frambois (Stigny/GE) eingesperrt und wartet auf den Ausschaffungsflug nach Italien. Am 20. Mai fand in Lausanne eine Unterstützungsdemo für Tesfaalem statt, hatte allerdings keine Auswirkung, die Autoritäten haben offenbar entschieden, ihn im Gefängnis verfaulen zu lassen. Nach unseren Informationen wurde Tesfaalem mit zwei anderen Migranten nach Frambois gebracht, welche ebenfalls von einer Ausschaffung nach Italien bedroht sind. Der eine wurde in Genf, der andere in Neuchâtel verhaftet. Die Abschiebungen nach Italien werden also trotz der letzten Entscheidung des Grossen Rates des Kantons Waadt, welche eine Einstellung der Rückschiebungen in solche Länder aus humanitären Gründen beantragt hatte, weitergeführt.

Wir demonstrieren heute, um das Unternehmen Securitas anzuprangern, welches eine wichtige Rolle in der Abschiebung von abgewiesenen Asylanträger_innen, wie Tesfaalem, spielt.

Seit August 2011 übernimmt dieses Unternehmen die Aufgaben, welche vorhin noch dem DCS (Détachement de convoyages et de surveilance) unterstellt waren. Im Rahmen dieses öffentlich-privaten Vertrags kümmert sich Securitas um die Überführung der abgewiesenen Asylanträger_innen von Frambois zum internationalen Flughafen von Genf.

Tesfaalem konnte am 07. März seine Abschiebung noch verhindern, kann allerdings jederzeit ausgeschafft werden. Auch im März konnte dank der Mobilisierung der genfer Einwohnerschaft eine Abschiebung eines Asylanträgers aus dem Tschad verhindert werden. Wer nichts wagt, gewinnt nichts, die Abschiebung von Tesfaalem muss verhindert werden.

Aufgrund des massiven Missverhältnisses der vorhandenen Kräfte demonstrieren wir heute, damit diese Abschiebungen beendet werden und Securitas ihren Betrieb einstellt.

Freiheit für Tesfaalem!
Freiheit für Alle!

SANS_RETOUR

England: Zaun beim Yarl’s Wood Gefängnis niedergerissen

übersetzt von Rabble

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Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Samstag (06. Juni) beim berüchtigten Yarl’s Wood Migrations Gefängnis in Bedfordshire, betrieben von Serco.

Diverse Politiker_innen und selbstgefällige Berühmtheiten waren vor Ort um Reden zu halten. Ein grosser Teil der Ansammlung ignorierten diese allerdings und entschieden sich lieber den äusseren Zaun niederzureissen. Der stärkere innere Zaun blieb zwar standhaft, trotzdem kam die Masse nahe ans Gefängnis heran, machten Lärm und konnten mit den Gefangenen kommunizieren, welche selbst auch rumschrien und an die Fenster schlugen. Es waren zu wenig Bullen vor Ort um einzuschreiten.

Auf dem Detained Voices Blog ist ein Bericht eines Insassen aufgeschaltet.

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Ausschaffungen verhindern!

gefunden auf revolutionär

Spontane Solidaritätskundgebung vor dem Regionalgefängnis Bern: Trotz einem ärztlichen Attest will der Kanton Bern Akpene Yawa Honkou nach Togo verschleppen.

http://ch.indymedia.org/images/2015/06/95211.jpg

Medienmitteilung der Familie von Frau Honkou:
“Heute Dienstag um 18:00 Uhr versammelten sich vor dem Regionalgefängnis Bern 35 Personen. Sie protestierten gegen die geplante Verschleppung von Akpene Yawa Honkou. Die 60 Jahre alte Frau aus Togo leidet akut an Depressionen und post-traumatischen Belastungsstörungen. Das belegt ein ärztliches Attest. Aufgrund dieses Attests kamen die Beamten der Rückkehrhilfe zum Schluss, dass eine Rückkehr nicht zumutbar sei. Der Kanton kommt nun zu einem anderen Schluss und will die Verschleppung extrem schnell und unter allen Umständen durchführen. Gestern Montag wurde, die seit 2009 in der Schweiz lebhafte Frau am Mittag in Haft genommen. Bereits morgen soll sie um 17:00 Uhr verschleppt werden. Ihrer Nichte wurde ein letzter Besuch verweigert.”

http://ch.indymedia.org/images/2015/06/95209.jpg

Staaten und Grenzen nicht akzeptieren, heisst auch Abschiebungen blockieren, Ausschaffungsgefängnisse bekämpfen und Abschiebebehörden angreifen! Frau Honkou soll morgen ab 9Uhr nach Genf gefahren werden um dort auf den Flieger gebracht zu werden.

Keine Ausschaffung von Frau Honkou! Kein Mensch ist illegal!
Feuer und Flamme den Abschiebebehörden!

Basel: Demo „Fähren statt Frontex“

gefunden auf indymedia

Am 22. Mai fand in Basel eine Demonstration anlässlich der internationalen Aktionstage gegen das Bestehen der europäischen Grenzschutzagentur „Frontex“ statt.

Am späteren Abend kommt es zu einem Angriff auf den „Waaghof“ (Staatsanwaltschaft und Untersuchungsknast)

Frontex versenken!

Um 18.00 Uhr besammelte sich die Demonstation bei der Dreirosenmatte und 200 – 250 Leute zogen danach mit Transparenten, Parolen und Musik zum Auschaffungsgefängis Bässlergut. Auf der Route wurden auch Plakate gekleistert und gesprayt.

Beim Knast angelangt wurden wir von einem grösseren Aufgebot Riotcops begrüsst, die uns nicht auf den Vorplatz lassen wollten. Während auf der Strasse vor dem Gefängis Parolen gerufen und Reden mit solidarischen Grussworten an die Gefangenen vorgelesen wurden, gab es von innerhalb des Knastes lautstarke Reaktionen. Die Eingesperrten riefen während der ganzen Zeit Parolen und machten Krach in ihren Zellen, teilweise schlugen sie mit Gegenständen gegen die Gitterstäbe.

Bullen vor dem Ausschaffungsgefängis Bässlergut

Nach ungefähr einer halben Stunde bewegte sich die Demo wieder zurück durch die Stadt zum Ausgangspunkt.

Mit Freude haben wir erfahren, dass am späteren Abend eine grössere Gruppe Menschen mit Steinen und Farbe den „Waaghof“ angegriffen haben. Im Waaghof sind die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, ein Untersuchungsgefängnis und Abteilungen der Polizei untergebracht. Die Sttatsanwaltschaft redet in einer Medienmitteilung von „massiven Sachbeschädigungen“.
Hier noch der Flyer, welcher während der Demo am Nachmittag verteilt wurde:

Frontex feiert im Mai den 10. Geburtstag!

Frontex, aus dem französischen «frontières exterieurs», ist die Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Sie setzt sich zusammen aus Grenzpolizei und Geheimdiensten aus den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten, darunter auch die Schweiz. Im Verwaltungsrat von Frontex sitzen hohe Beamte der Schengen-Mitgliedstaaten. Mit Hilfe von Grenzüberwachungssysteme wie Eurosur (European Border Surveillance System – in Kraft seit Ende 2013) werden die Aussengrenzen von Europa überwacht und gesichert werden. Das Mittelmeer, wo tausende jedes Jahr sterben, soll eines der bestüberwachten Gebiete dieser Welt sein. Mit Drohnen, Aufklärungsgeräte, Offshore-Sensoren, hochauflösende Kameras, Satellitensuchsysteme, Schiffen, Flugzeuge und Zäune und Mauern soll «illegale Migration» verhindert werden. Trotz Internierungslager, Push-backs und militarisierte Grenzen schaffen es doch einige ins Herz der Festung. Für diese Fälle koordiniert Frontex innerhalb des Schengenraums auch europaweite Datensammlungs- und Kontrollaktionen, wie etwa «Mos Maiorum». Nicht selten finden unter ihrem Kommando koordinierte Ausschaffungen statt.

Doch nicht nur Frontex und die europäischen Staaten sichern die Festung Europa. Abkommen und Kooperationen mit Drittstaaten, wie z.B. Tunesien, Türkei, Russland oder Ukraine, und internationale Organisationen, wie das IOM (International Organization for Migration) und das UNHCR (UN Flüchtlingswerk) oder Interpol (Internationale kriminalpolizeiliche Organisation) stellen sicher, dass Migrant_innen gar nicht erst nach Europa gelangen. Die «humanitären» Organisationen leisten ihren Beitrag zu dem menschenverachtenden MIgrationsregime, in dem sie Internierungslager an den Grenzen verwalten oder «Rückkehrhilfe» erstatten.

Alles in allem führen die europäische Staaten Krieg gegen Menschen. Ein Krieg um jeden Preis, um den Status Quo zu erhalten. Die reichsten Staaten dieser Welt akkumulieren Ressourcen und Wohlstand und behalten sich das Recht vor, zu entscheiden welche Menschen aus anderen Regionen dieser Welt «wertvoll» genug sind ausgebeutet zu werden und welche «überflüssig» sind. Über Jahrhunderte ausgearbeitete koloniale und neo-koloniale Machtverhältnisse stellen sicher, dass diese Weltordnung auch so bleibt wie sie ist. Vor kurzem sind über 1000 Menschen an den Folgen der europäischen Migrationspolitik gestorben. Alle sind schockiert und empört, darunter auch die, welche die Todesurteile dieser Menschen unterschreiben. Heuchlerisch! Denn eine Politik, die sich darauf spezialisiert, Wohlstand, Grenzen und Staaten vor Menschen zu schützen, nimmt in Kauf, dass Menschen beim Versuch diese Grenzen zu überschreiten ihr Leben verlieren.

In den europäischen Staaten sind Migrant_innen ständig Rassismus, Repression, polizeilicher und staatlicher Schikane, sowie permanenter Kontrolle ausgesetzt. Aus der Ausweglosigkeit oder beim Versuch sich davor zu schützen, sterben immer wieder Menschen. Vor einigen Tagen hat ein junger Mann im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem er von der bevorstehende Ausschaffung erfahren hat. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt sitzt er wieder im Knast und soll planmässig ausgeschafft werden. Ein «Dublin»-Fall muss nach Italien zurückgeschafft werden. Fast zeitgleich tritt ein anderer Häftling im Bässlergut in den Hungerstreik, um sich gegen Haft und Ausschaffung zu wehren. Eine Woche war er im Hungerstreik. Der repressive Apparat funktioniert unbeirrt weiter.

Von uns, die hier leben und arbeiten wird diese Ordnung jeden Tag aufs Neue toleriert, akzeptiert und legitimiert, solange wir uns nicht dagegen wehren. Und wir können nicht sagen, wir hätten nichts davon gewusst.

Wir haben keine Lust in einer Welt zu Leben, wo Menschen eingesperrt und verwaltet werden und für die Aufrechterhaltung des Bestehenden Menschen sterben müssen. Wir haben genug davon, an einem Ort zu leben, der mit allen Mitteln gegen «Unerwünschte» abgesichert wird und in dem Menschen, die sich nicht dieser Logik entsprechend verhalten, mit Repression, Kontrolle und Überwachung rechnen müssen.

Wir sind heute hier aus Solidarität mit all den Menschen, die jeden Tag ihr Leben riskieren und die ganze repressive Kraft des europäischen Migrationsregimes zu spüren bekommen. Aus Solidarität mit all den, die dagegen kämpfen! Weil diese Weltordnung uns alle kaputt macht, weil Grenzen, Staaten und Knäste und eine Gesellschaft, die diese braucht, menschenfeindlich sind.

Smash Fortress Europe!

Ergänzung zum Angriff auf den Waaghof:
gefunden auf Basler Zeitung

Vermummte Randalierer verwüsten Waaghof

Eine Gruppe Vermummter hat am Freitagabend am Gebäude der Basler Staatsanwaltschaft massive Sachbeschädigungen verursacht.

Der Waaghof wurde Ziel eine Angriffs einer Gruppe Krimineller.

Gemäss einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt stellte eine Polizeipatrouille beim Zolliparkplatz eine rund 50-köpfige Gruppe von vermummten und schwarz gekleideten Personen fest. Daraufhin kam es gegen 22.30 Uhr zu den Sachbeschädigungen in Höhe von mehreren tausend Franken. Die Randalierer warfen Steine gegen das Gebäude und verschmierten die Wände. Nach wenigen Minuten löste sich die Gruppierung wieder auf.

Die Polizei nahm eine mutmasslich am Vorfall beteiligte 28-jährige Schweizerin fest. Die Staatsanwaltschaft eröffnete zudem eine Untersuchung wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Warum die Gruppe gegen die Staatsanwaltschaft vorging, ist noch ungeklärt.

Demos in Bern, Winterthur und Luzern

gefunden auf indymedia

Luzern: Spontandemonstration nach Flüchtlingskatastrophe
Nachdem es in den letzten Tagen erneut zu Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeerraum kam, versammelten sich gegen 18:30 Uhr auf dem Theaterplatz zuerst ca. 70 Personen zu einer nicht bewilligungspflichtigen Spontandemonstration.

Ziel der Demo war es, ein Flashmob auf dem Bahnhofplatz durchzuführen, welcher vorerst von der Polizei verhindert werden konnte. So setzte sich ein lautstarker, selbstbestimmter Demonstrationszug über die Seebrücke in Gang, welcher schnell auf bis zu 150 Personen anwuchs.

Die Demonstration zog daraufhin durch die Grendelstrasse, Weggis- Rössli- und Kramgasse zurück auf den Theaterplatz. Anschliessend führte die selbstgewählte Route durch die Theaterstrasse auf die Pilatusstrasse, wo der Verkehr für einige Zeit behindert wurde.

Anschliessend konnte die Demonstration doch noch auf dem Bahnhofplatz beendet werden, wo einige Reden verlesen wurden.
Die Demonstration verlief friedlich. Auf der ganzen Route wurde Feuerwerk gezündet und Folgender Flyer verteilt.

24.4.15 // Antirassistische Spontandemo in Winterthur

ImageAm Freitagabend fand in der Winterthurer Altstadt eine antirassistische Spontandemo in Solidarität mit Flüchtenden und Immigrant_innen statt.

Um 19:00 versammelten sich ca. 70 Menschen in der Steinberggasse, um gegen das menschenverachtende europäische Grenzregime und seine tödlichen Folgen zu protestieren. Nach zwei kurzen Reden zum Thema zog man lautstark und kämpferisch durch die belebte Altstadt zum Bahnhof und dann über Marktgasse und Graben zurück zur Steinberggasse. Dabei wurden ca. 400 Flugblätter verteilt und Passant_innen mit Redebeiträgen zum Mitlaufen aufgefordert.

Für eine Welt ohne Staaten, Grenzen und Klassen!

Aktionsbündnis 24. April Winterthur

Bereits nächsten Freitag sind wir wieder auf der Strasse!
1. Mai – Strasse frei! // Treffpunkt 11 Uhr // Archplatz Winterthur

Communiquée zur Demo „Grenzen töten“ / Bern 25.4.15
Heute setzten wir ein starkes Zeichen gegen die Europäische Migrationspolitik!
Ab 15 Uhr zogen heute Samstag gut 500 Menschen unter dem Motto „Grenzen töten“ durch die Innenstadt Berns, um gegen die herrschende Migrationspolitik, die Tote bewusst in kauf nimmt und gegen das System, das Grenzen und Staaten benötigt, ein Zeichen zu setzen.


Während einem Halt auf dem Bundesplatz wurden mit Kreide die Umrisse menschlicher Körper auf den Boden gemalt, um den im Mittelmeer gestorbenen Flüchtlingen zu gedenken. In dieser Zeit wurde eine Rede gehalten und die Holzwand vor der Nationalbank mit Parolen besprayt. Am Bahnhofsplatz konnte auch die UBS Bank und das Hotel Schweizerhof mit Farbe verziert werden.

ImageWie immer versuchte die Polizei, sich vor die Gebäude zu stellen und somit Unternehmen zu schützen, welche durch ihr Handeln massgeblich an der Ausbeutung von Ländern des Südens teilhaben und so mitverantwortlich für viele Tote sind. Wieder einmal hat sich gezeigt, auf welcher Seite die Staatsmacht ist!

Mittelmeer; Massengrab – Das ist Mord im Staatsauftrag!

Organisieren wir uns selbst, um Flüchtlingen zu helfen, statt auf untätige Regierungen und weitere Tote zu warten.

Kämpfen wir gemeinsam Seite an Seite gegen Staat, Nation und Kapital – für die Würde aller Menschen.

Der Text, welcher an der Demonstration verteilt und als Rede gehalten wurde, findet sich auf
www.revolutionär.ch

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Die in Luzern und Winterthur verteilten Flugblätter findet ihr auf Indymedia.

Griechenland: WE BREAK THE FEAR | WE GO OUT IN THE STREETS

übersetzt von clandestina

1Demo vom 04. April

Du wirst dieses Land nur dann richtig kennen lernen, wenn du nicht irgenwo im Ägaischen Meer ertrinkst oder wenn du es irgendwie schaffst, den Zaun in Evros zu überwinden. Von den Aufenthaltszentren in Amygdaleza, Korinthos, Paranesti nach Patision, Amerikis sq., Acharnon, das alltägliche Leben derer, welche die falsche Hautfarbe oder die falschen Papiere haben, ist erstickend. Oder um es besser auszudrücken: unerträglich.
(weitere Fotos und eine Erklärung auf englisch findest du hier)

Pressecommuniqué zur Bleiberecht-Demonstration in Luzern

gefunden auf indymedia

Am Samstagnachmittag zogen 300 Menschen lautstark demonstrierend durch Luzern. Aufgerufen dazu hatte die Gruppe Bleiberecht Luzern. Die Demonstration stand unter dem Motto KEIN MENSCH IST ILLEGAL. Die Aktion Würde statt Hürde, die am Montag das Amt für Migration in Luzern besetzte hatte, realisierte einen Gastauftritt an der Demonstration: die Stimmen der von der Unmenschlichkeit des Schweizer Asylsystems betroffenen Personen erklangen über Lautsprecher in der Altstadt und bewegten mit Erfahrungsberichten über ihr Leben in der Schweiz die anwesenden Passantinnen und Passanten. Beispielsweise berichtete eine Person: „Wenn jemand schon sechs, sieben Jahre in der Schweiz ist und immer noch nicht arbeiten darf; das finde ich sehr schwierig. Wir sind Menschen, nicht Tiere, wir brauchen etwas Freiheit. Ohne Bewilligung, ohne Arbeit ist das Leben ein Gefängnis.“
Die Aktion Würde statt Hürde fordert die Regularisierung von allen Sans-Papiers und ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen! Um dieses Ziel zu erreichen, wird sie bald weitere Aktionen durchführen.
Weitere Informationen unter: https://aktion2303.wordpress.com