Archiv der Kategorie: Aktionen

Paris, Frankreich: Die WUT streuen

übersetzt von attaque

S. sitzt seit einem Jahr im Knast. Ihm wird die Brandstiftung an mehreren Fahrzeugen der Gendarmerie am 18. September 2017 (während dem Quai de Valmy-Prozess) in Limoges zu Last gelegt. Wir sind mit denen, die angesichts dieser repressiven Affäre nicht still geblieben sind. Einen Gefährten in den Händen des Staates lassen wir nicht zurück.

Als kleine Geste der Solidarität mit ihm haben wir in der Nacht des 26. März an der rue Corvisart (13. Arrondissement) zwei Lieferwagen sowie ein Fahrzeug der Pariser Stadtverwaltung in Brand gesetzt. Denn alle Strukturen des Staates gehören zerstört, sei es eine Kaserne oder eine Schule, ein Gefängnis oder eine CAF (A.d.Ü.: caisse d‘allocations familiales, Familienausgleichskasse), ein Kernkraftwerk oder ein Spital, ein Auto der Bullen oder der Stadtverwaltung, um die Möglichkeit der Freiheit für alle zu schaffen.

Solidarität auch mit den Gefährt*innen vor Gericht in Italien wegen der Operation Scripta Manent (und denen, die von anderen repressiven Operationen betroffen sind).

Freiheit für alle!
Es lebe die Anarchie!

Göttingen, Deutschland: Einzugsgeschenk für die Ausländerbehörde

gefunden auf barrikade

In der Nacht zum 26.03.2019 wurde die Fassade der Göttinger Ausländerbehörde – die erst kürzlich umgezogen ist – mit roter Farbe umgestaltet. Voilá, euer Einzugsgeschenk; denn wir wollen nicht, dass ihr es euch dort zu gemütlich macht, während ihr unsere Mitmenschen & Freund*innen abschiebt.

Die rote Farbe soll das blutige und gewaltvolle Geschäft kennzeichnen, das die Ausländerbehörde betreibt. Denn sie ist Teil des komplexen Gewaltregimes der Festung Europa, mit ihrer tödlichen Abschottungspolitik, militarisierten Grenzen und skrupelloser Abschiebepraxis.
Ein Regime, das lieber wegschaut, wenn tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken und ihre Rettung aus Seenot kriminalisiert. Und wer es geschafft hat Krieg, Tod, Inhaftierung und die gefährliche Flucht zu überleben, wird hier dann mit (3-Tages-)Duldungen oder dem Abschiebebescheid abgespeist.
Wir dulden diese menschenverachtende Praxis der Ausländerbehörde als ausführendes Glied einer mörderischen Kette nicht! Nicht einmal 3 Tage!
Für uns ist die einzige mögliche Reaktion darauf kontinuierlicher Widerstand!

Für das Recht zu gehen und zu bleiben für alle, überall!

Widerständige Grüße,
die Antiabschiebebehoerde

Maltas Marine stürmt Boot mit 108 «Piraten»

gefunden auf tagesanzeiger

Flüchtlinge kapern den Frachter, der sie vor Libyen aus Seenot gerettet hat.

Im Hafen von La Valletta liegt ein rotes Frachtschiff, das mit seiner jüngsten, offenbar bewegten Reise der bereits reichhaltigen und dramatischen Fluchtsaga auf der zentralen Mittelmeerroute ein neues Kapitel beifügt. Die Betreiberfirma der Elhiblu 1 ist türkisch, das Schiff kreuzt aber unter der Flagge von Palau, einem kleinen Inselstaat im Pazifik.

Am Mittwoch, als es seinen Zielhafen Tripolis anlief, erhielt es von der libyschen Küstenwache den Auftrag, 108 Flüchtlingezu retten, die vor der Küste Nordafrikas in Seenot geraten waren. Selber könne man nicht helfen, funkten die Libyer, ihr Schnellboot sei gerade kaputt.

Die türkische Crew des Ölfrachters nahm die Migranten an Bord und wollte sie nach Tripolis bringen, wie ihr die Küstenwache beschieden hatte. Der Kommandant berichtet, die Flüchtlinge seien darüber sehr aufgebracht gewesen: Um keinen Preis hätten sie zurückgewollt, in die berüchtigten libyschen Auffanglager. Sechs Seemeilen vor Tripolis registrierten die Radare, wie die Elhiblu 1 abdrehte und Kurs nach Norden nahm. Einige Migranten sollen die Crew überwältigt und sie gezwungen haben, Europa anzusteuern – Lampedusa, Italiens südlichsten Aussenposten, oder La Valletta.

«Italien könnt ihr vergessen»

Kaum hatte Italiens Innen­minister Matteo Salvinivon der Geschichte der Elhiblu 1 erfahren, meldete er sich mit einer Direktschaltung auf Facebook, wie er das in solchen Fällen oft macht. Es sei eine «Entführung» im Gange, sagte er. Und fügte mit einem ironischen Unterton an: «Arme Schiffbrüchige kidnappen einen Frachter, der sie gerettet hat, weil sie die Strecke ihrer Kreuzfahrt selber bestimmen wollen. Ich sage zu den Piraten: Italien könnt ihr vergessen.» Das sei ein Verbrechen, und für Verbrecher seien die italienischen Gewässer gesperrt.

Bald war klar, dass das Schiff stattdessen Kurs auf Malta eingeschlagen hatte. Die maltesische Regierung, die sich sonst oft mit der populistischen römischen Regierung über Zuständigkeiten streitet, sah es für einmal gleich wie Salvini. An die ­Marine erging der Befehl, die ­Elhiblu1 dreissig Seemeilen vor La Valletta abzufangen. Die Zeitung «Times of Malta» schreibt, die Marine habe das Schiff «gestürmt» und dann in den Hafen begleitet. Fünf Passagiere wurden in Handschellen abgeführt, wohl die Rädelsführer. Unter den 108Migranten, die das Schiff verliessen, waren 19 Frauen und 12 Kinder. Was aus ihnen wird, war zunächst nicht klar.

Notzentrale antwortet nicht

Dass einem privaten Frachter die Seenotrettung zufiel, könnte bald noch viel öfter vorkommen. Gerade hat die Europäische Union beschlossen, ihre Kontroll- und Rettungsmission «Sophia» für sechs weitere Monate fortzuführen, jedoch ganz ohne Schiffe. Der Einsatz im zentralen Mittelmeer beschränkt sich neuerdings auf die Überwachung aus der Luft.

Der Entscheid ist aus mehreren Gründen umstritten, vor allem aber, weil damit die effektive Seenotrettung noch prekärer wird. Die libysche Küstenwache wird zwar mit europäischen Mitteln unterstützt und soll auch weiterhin Schiffe und Training erhalten: Doch besonders verlässlich ist sie nicht. Rettungsorganisationen berichten, oftmals antworte niemand in der Notzentrale.

Hamburg, Deutschland: Funkmast in Fackel verwandelt

gefunden auf indymedia

In der Nacht auf Mittwoch, den 20.03.2019 brannten im Hamburger Stadtteil Barmbek die Kabel eines Mobilfunkmastes, der von der Firma Vodafone genutzt wird.

Die Kabel brannten von einer zu einem Trafohäuschen führenden Kabelbrücke bis in 15 Meter Höhe, berichteten Medien wie NDR und Abendblatt.

Sabotage oder technischer Defekt?
Brandstiftung wurde laut Feuerwehr nicht ausgeschlossen, aber festlegen wollte sich niemand. Die tatsächlichen Auswirkungen will ebenfalls niemand benennen – diese Information könnten nicht zuletzt andere inspirieren.

Uns interessieren solche Spekulationen ohnehin nur am Rande,

viel wichtiger erscheint uns die Freude, die eine solche Unterbrechung der totalen Vernetzung uns bereitet und die sich in dem Feuer manifestierende Gewissheit, dass das Herrschaftsprojekt der allumfassenden Konnektivität fragil ist und angreifbar bleibt.

Brennende Masten sind kein seltenes Phänomen – neben flambierten Kabelschäften an Gleisanlagen erfreut sich dieses Mittel der Sabotage an den Nervensträngen des Kapitalismus offenbar steigender Beliebtheit bei jenen, die in dem Fortschritt und dem Funktionieren der Welt des Profits und der Unterwerfung vor allem ein Hindernis für die Entfaltung einer freiheitlichen Perspektive sehen.

Schon im Jahr 2016 wurde beispielsweise an einem Funkmast der Zürcher Polizei Feuer gelegt – aktuell sitzt ein Anarchist in Haft, dem eine Beteiligung an diesem Angriff vorgeworfen wird. Eine weitere Person ist im Zuge dieser Ermittlungen untergetaucht und nach wie vor auf der Flucht.

In diesem Jahr gab es auch schon eine ansehnliche Zahl von Interventionen dieser Art:

Am 12. März brannten in München unter einer Brücke, die über die Isar führt, Glasfaserkabel.

In Dresden brannte am 24.02. ein Sendemast – auch der Zugverkehr war daraufhin unterbrochen.

Am 01.02. brannten beim Hambacher Forst Stromkästen von RWE.

Am 29.01. brannten in Leipzig Kabelschächte der Deutschen Bahn.

Jeder Angriff auf die Infrastruktur der Herrschaft ist Teil eines Kampfes um die Selbstbestimmung und Freiheit des Individuums und ist als Vorschlag zu verstehen, die Offensive aufzugreifen und zu erweitern.

Ausserdem nähren sie die gegenseitige Solidarität – sie senden Kraft und Glück an die Inhaftierten, Verfolgten und diejenigen auf der Flucht.

Montevideo, Uruguay: Farbanschlag auf die italienische Botschaft

übersetzt von contra info

Solidarität mit den Gefährt*innen aus Turin

Am Morgen des 07. Februars setzten die Ordnungskräfte von Turin ihren ganzen repressiven Apparat ein, mit dem Ziel, das Centro Sociale „Asilo Occupato“ im Quartier Aurora zu räumen.

Ein seit mehr als 20 Jahren bestehendes soziales Zentrum, das gegen die Grenzen und den Rassimus kämpfte. Ein horizontaler und selbstverwalteter Raum, der angesichts eines immer grausamer werdenden Kapitalismus gegen die sozialen Ungleichheiten kämpfte.

Aus diesen und vielen anderen Gründen haben wir uns dazu entschieden, den Funken der Solidarität mit den Gefährt*innen, die mehr als 36 Stunden auf dem Dach ausharrten, zu entfachen.

In den Morgenstunden des 25. Februars griffen wir die italienische Botschaft mit Farbbomben an und schrieben auf die Mauer „Asilo Occupato resiste“.

Für die wegen dem Antiterrorgesetz verhafteten Gefährt*innen
Gegen die Räumungen
Für die Anarchie.

Direkte Aktion.

Salzburg, Österreich: Angriff auf geplante Polizeischule

gefunden auf indymedia

Wir haben in der Nacht von 18. auf 19. März der geplanten Polizeischule in der Weiserstraße in Salzburg-Schallmoos einen Besuch abgestattet und eine zersplitterte Fensterscheibe sowie die Botschaft „Freiheit für alle Gefangenen!“ hinterlassen. Die Aktion passierte im Rahmen des Tages der politischen Gefangenen. Wir fordern allerdings bewusst die Freilassung aller Gefangenen kapitalistischer Staaten, da es unserer Ansicht nach keine „Unpolitischen“ unter ihnen gibt. Solidarische Grüße gehen außerdem raus an die Basel18 und die person, die seit der Räumung der Nele35 in Wien hinter Gittern sitzt.

Athen, Griechenland: Zwei Aktionen in Solidarität mit den Gefährt*innen in Italien

übersetzt von macerie und cracher dans la soupe

06. März: Wir zündeten ein Auto der italienischen Vereinigung für Archäologie an und hinterliessen Sprüche am Eingang des Gebäudes. Die Carabinieri sind derzeit in Athen, um die griechische Polizei bezüglich der Sicherung archäologischer Güter weiterzubilden. Aktion in Solidarität mit den in Italien verhafteten Gefährten und dem geräumten Asilo. Das Communiqué geht noch weiter auf die Geschichte der Repression gegen Anarchisten in Italien ein.


In der Nacht des 07/03 haben wir bei der italienischen Schule in Athen Sprüche und Flugblätter hinterlassen. Wir handelten in Solidarität mit dem vom italienischen Staat geräumten Asilo und den Gefährt*innen der Operation Renata.

Der Staat ist der Terrorist
Feuer allen Knästen und Internierungslagern
Solidarität ist eine Waffe

Rom, Italien: Bankomat angegriffen

übersetzt von round robin

„Autsch“ schrie die Scheibe, doch der Bakomat konnte nicht antworten, da wir ihm das Maul gestopft haben.

In der Nacht des 7. Märzes wurde in Solidarität mit den Gefährt*innen von Turin und mit allen, die jeden Tag kämpfen, eine Scheibe und der Bankomat der Bank Intesa San Paolo beschädigt.
gegen die Grenzen
gegen die Käfige
gegen das Patriarchat
gegen die Gentrifizierung
gegen jeden Staat, jeden Anführer, jeden Ehemann, jede Partei

Berlin, Deutschland: Unsere Propaganda bleibt der Angriff: Bullen sind Mörder!

gefnden auf indymedia

Keine Worte der Rechtfertigung sind nötig für das, was einer Bullenwache in Berlin am Morgen des 27.02. widerfahren ist. Alle, die bereits einmal in Handschellen am Boden lagen, von den Bullen erniedrigt, sexuell belästigt,geschlagen, durch die Straßen gejagt, in den Knast oder Jugendarrest gesteckt wurden, verstehen unsere Sprache. Unser Feuer spricht zu denen, die verstanden oder gelernt haben, dass es immer eine Gefahr für Leib und Leben bedeutet, in die Hände des Staates zu fallen. Viele, die in Streifenwägen oder Bullenwachen gezerrt wurden, haben diese nicht mehr lebend verlassen.

Wir hoffen weder auf Gerechtigkeit, noch auf humanistischere Bullen. Stattdessen vertiefen wir unsere Feindbestimmung und ziehen einen Trennungsstrich, der der Qualität der sozialen Konflikte angemessen ist. Es gibt nichts zu diskutieren mit den Mördern und ihren Kollaborateuren. Auch nicht wenn sie sich alljährlich als Freunde und Helfer auf ihrem Polizeikongress präsentieren undgleichzeitig ihr Krieg gegen die Gesellschaft mit weiterer Aufrüstung intensiviert wird.

Nichts ist vergessen und wir sind nicht bereit zu vergeben. Anstatt die eigene Opferrolle zu zelebrieren, gilt es weitere Angriffe auf die Bullen zu organisieren und ihr Gefühl der Unantastbarkeit Schritt für Schritt zu zerlegen.

Einen Teil dazu haben wir mit unserer Tat beigetragen. Die Beiläufigkeit, mit der Bullen und Presse den Anschlag auf das Gebäude in der Invalidenstraße abhandeln, täuscht über ihre erlittenen Verluste hinweg. Da wir die verwendeten 60 Liter Benzin unter dem Vordach des Eingangsbereiches entzündeten, konnte sich das Feuer unter der Decke stauen und über diese bis in das Gebäude vordringen und auch dort erheblichen Schaden anrichten, der sie noch lange daran erinnern soll, dass sie nichts als unseren Hass erwarten brauchen.

Wir grüßen Loic im Hamburger Knast und alle aufrechten Gefangenen des sozialen

Krieges und versprechen ihnen, weiter auf die Schweine zu zielen.Für Ebuka Mama Subek, der vor kurzem in einer Athener Bullenstation ermordet wurde. Für Oury Jalloh, Hans-Jürgen Rose und Mario Bichtemann, die von Dessauer Schweinen umgebracht wurden. Für Halim, Carlo, Dennis und Amed!

Für die revolutionäre Rache!

Athen, Griechenland: Zusammenstösse nach dem Tod eines Migranten in Polizeigewahrsam

übersetzt von non-fides

Bei einer Versammlung am 27. Febraur in Athen für den verstorbenen Ebuca Mama Subek kam es zu Ausschreitungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Der 34-jährige Nigerianer, Vater von zwei Kindern, verstarb am 8. Februar im Polizeiposten Omonia, der für seine Gewalt gegen Migrant*innen berüchtigt ist. Die Polizei bestritt zuerst, Ebuca Mama Subek überhaupt verhaftet zu haben, bestätigte aber später, dass er im Wartezimmer zusammengebrochen ist… Auf dem Weg zum Polizeiposten zündeten die Demonstrierenden Barrikaden an und warfen Steine auf die Ordnungskräfte, welche mit Tränengas antworteten.