Archiv der Kategorie: Aktionen

Bari, Italien: Feuer und Ausbruchsversuch im CPR Bari-Palese

übersetzt von hurriya

In der Nacht vom 27.04.19 kam es im CPR Bari-Palese zu einem starken Protest. In drei Abteilungen des staatlichen Lagers wurden Matratzen und Möbel angezündet, einige Inhaftierte kletterten auf das Dach. Gemäss den Medien, versuchten drei Personen auszubrechen, stürtzen aber und mussten verletzt ins Spital gebracht werden: zwei davon wurden bereits wieder ins Lager gesteckt, der dritte befindet sich noch im Spital.

Paris, Frakreich: Die gelben Transporter brennen

übersetzt von attaque

 

In der Nacht von Montag 22. auf Dienstag 23. April brannten drei Transporter der Post, rue de la Chine in Paris.

Die Rolle der Post in dieser Gesellschaft, an der Schnittstelle von öffentlichem Dienst und Kapital, ist entscheidend, auch wenn sie oft vergessen geht. Deshalb haben wir sie zum Ziel genommen. In der Perspektive einer permanenten antiautoritären Konfliktualität gegen die institutionellen, ökonomischen und ideologischen Räderwerke dieser Welt.
Eine Negierung dieser Gesellschaft, die durch den Dialog der Aktion und durch die Solidarität mit den Gefährt*innen, die ins Netz der Repression gefallen sind, international ausgerichtet ist.

Ein Gedanke an die in Italien eingesperrten Anarchist*innen, insbesondere an die Verurteilten der Operation Scripta Manent.

„Ich bekenne mich zu meinem Antiautoritarismus, meinem Individualismus und zur Zerstörung dieses bestehenden schmutzigen und stinkenden Systems, dem Staat und Kapital! Für immer euer Feind! Für die Anarchie!“

Anarchist*innen für die internationalistische Solidarität

Montreal, Kanada: Nächtliche Sabotage bei Lemay

übersetzt von mtl contre info

Als Beitrag zum Kampf gegen den Bau eines neuen Gefängnisses für Migrant*innen, das 2021 in Laval eröffnet werden soll, haben wir in der Nacht vom 14. April das Büro von Lemay in St.Henri besucht. Das Architekturbüro Lemay ist massgeblich an der Konzeption dieses Gefängnisses beteiligt. Wir haben die Eingänge zum Büro verschlossen, indem wir alle Schlösser mit Leim füllten, die Zugangskartenleser kaputt schlugen und die Türgriffe an mehreren Eingängen mit Veloschlössern blockierten. Die Garageneinfahrt wurde durch eine Kombination aus einer Egge und Rauchbomben blockiert, die durch das Öffnen der Türen entzündet werden. Wir nehmen an, dass die Angestellten und Kund*innen am nächsten Tag Mühe hatten, das Gebäude zu betreten und wir hoffen, dass diese Menschen weiterhin die Folgen von eskalierenden Aktionen gegen sie und andere, die an diesem Projekt teilnehmen, zu spüren bekommen werden.

Wir wollen dieses Gefängnis verhindern. Wir wollen uns befreien von den Institutionen des Ausschlusses, der Inhaftierung und der Überwachung, auf denen die weisse Vorherrschaft und der Kapitalismus beruhen und wir senden unsere Solidarität an alle, die gegen die Gewalt dieser Institutionen kämpfen.

Machen wir Schluss mit allen Formen der Herrschaft.

Weder Grenzen noch Knäste.

Terragnolo, Italien: Brandanschlag auf einen Funkmasten in Solidarität mit inhaftierten Anarchist*innen

übersetzt von sans attendre

Gemäss den lokalen Medien wurde am 16. April gegen 22 Uhr in Terragnolo (Trentino) ein Telefon- und Fernsehsendemast in Brand gesteckt. Die Sprüche „Solidarität mit den Anarchisten im Gefängnis, gegen die Videokonferenz (Anm.: die die Anhörung vor Gericht ersetzt) und die Postsperre“ sowie „der Geist lebt weiter“ wurden vor Ort vorgefunden.

Von den vier verwendeten Brandsätzen zündete nur einer, die drei im Inneren des Transformators platzierten verpufften wegen einem „Mangel an Sauerstoff“. Ein Nachbar entdeckte das Feuer und verständigte die Feuerwehr, die jedoch zu spät einschritt, um die Kabel zu retten. Dieser Standort wird ebenfalls in Betracht gezogen, um mit dem 5G-Netz in der Region zu experimentieren.

Die Techniker konnten das Fernsehen über die Nacht wiederherstellen, die mobile Telefonie funktionierte allerdings nur mit grossen Störungen.

Freiheit für alle,
Feuer den Knästen!

Lyon, Frankreich: Ausbruch und Revolte im CRA Saint-Exupéry

übersetzt von attaque

Verganenen Samstag (13.04.19) versuchten sechs Personen aus dem CRA Saint-Exupéry auszubrechen. Drei Personen gelang die Flucht, die drei anderen wurden festgenommen, von den Bullen verprügelt und über den Spital in Polizeigewahrsam genommen, befor sie wieder im CRA eingesperrt wurden. Am Montag (15.04.19) versuchte eine Person sich umzubringen.

„Also vor zwei Tagen versuchten ein paar auszubrechen. Drei kamen davon, die drei anderen, die erwischt wurden, waren schwer verletzt. Sie waren 48 Stunden in Polizeigewahrsam. Heute kamen sie wieder zurück. Soeben kletterte jemand das Tor hinauf, wo sich der Stacheldraht befindet. Er versuchte sich mit dem Stacheldraht umzubringen. Die Polizei hat nichts gemacht, wir waren es, die ihn heruntergeholt haben. Die Polizei brauchte knapp 25 Minuten, nur um eine Leiter zu bringen, obwohl sie nur 200 oder 300 Meter entfernt sind. Wir wollten ihn retten, also kletterten wir das Tor hoch und versuchten, ihn herunterzuholen, doch als die Polizei anfing, uns einzugasen, uns zu schlagen, haben wir es sein lassen. Alle sind ausgeflippt hier, alle haben angefangen, Feuer zu legen, die Zimmer anzuzünden, die Matratzen, alles.“ (…)

Der Präfekt von Rhône hat bereits den Bau eines neuen administrativen Internierungslager bis 2021 angekündigt, in dem auch die Sicherheitsnormen angepasst werden sollen.

Genua, Italien: Angriff auf Autos der Poste Italiane

übersetzt von round robin

„Viele von uns sind gestorben, doch die Anarchie konntet ihr nicht zerstören.
Ihre Wurzeln reichen zu tief,
sie wurde im Schosse einer verfaulten Gesellschaft geboren, die am zusammenbrechen ist,
sie ist eine gewalttätige Reaktion gegen die etablierte Ordnung,
sie verkörpert das Streben nach Gleichheit und Freiheit,
das den Autoritarismus zerschlagen kommt.
Sie ist überall und das macht sie unbezwingbar
und am Ende wird sie euch besiegen und töten.“
– Ravachol

Die Regierungen von gestern und heute folgen der neokolonialistischen und mörderischen Politik des Neoliberalismus. Die europäischen Länder und alle westlichen Regierungen mit einem fortgeschrittenem Kapitalismus haben, ob sie nun vom Empfang sprechen oder Xenophobie und Rassismus schüren, Kriege gefördert oder finanziert oder soziale Destabilisierungen herbeigeführt, in denen die Interessen des Öl-, Waffen- und Mineralienhandels besser gewahrt werden können. Die Konsequenzen dieser mörderischen Politik werden heute mit eiserner Faust verwaltet, Schliessung der Grenzen und Häfen, Abschiebungen, Tötungen im Meer und Festnahmen an den Grenzen.

Die italienischen Gesetze erzeugen „irreguläre“ Männer und Frauen, die ihr Leben lang Erpressung, Ausbeutung und Versklavung ausgesetzt sind, für eine Gesellschaft, in der der Reichtum immer mehr konzentriert ist.

Die italienische Regierung stattet die libysche mit Mitteln aus, um die Küsten zu patrouillieren und wirkt am Bau von Lagern mit, in denen Söldner und Wärter, von der italienischen Carabinieri indoktriniert, systematisch foltern, vergewaltigen und töten.

In der Nacht vom 10. auf den 11. April wurden einige Autos der Poste Italiane angegriffen (A.d.Ü.: Gemäss Medien wurden bei diesem Angriff drei Scooter sowie vier Autos zerstört oder beschädigt). Wir vergessen die direkte und feige Rolle der Poste Italiane bei der Abschiebung von Migranten nicht. Dies ist ein kleiner Akt der Rache.

Solidarität mit denen, die gegen dieses System der Ausbeutung und gegen die Gewalt des Staates kämpfen.
Revolutionäre gewalttätige Solidarität mit den auf der ganzen Welt eingesperrten Gefährten und Gefährtinnen.
Eine süsse Erinnerung an die im Kampf gefallenen Gefährten und Gefährtinnen.
Und zum Schluss viel Kraft allen Gefährten und Gefährtinnen auf der Flucht, diese Zeilen sind auch für euch.

Anarchisten für die internationalistische Solidarität

Athen, Griechenland: Anschlagserklärung der Gruppe für den Wiederaufbau des mediterranen anarchistischen Dreiecks

übersetzt von act for freedom

Hier die vollständige Erklärung zur Aktion vom 28.02.19 bei der italienischen Vereinigung für Archäologie in Athen in Solidarität mit den inhaftierten und verfolgten Anarchist*innen in Italien.

Über die jüngsten Verfolgungen in Italien

Anfang Februar wurde die Räumung des ASILO OCCUPATO angeordnet, ein Gebäude der Bewegung in Turin mit einer 24-jährigen Geschichte. Wegen dem Widerstand aus dem Inneren des Squats dauert die Räumung eineinhalb Tage. Gleichzeitig kommt es in der ganzen Stadt zu Versammlungen, Treffen und gewalttätigen Demos. Um die Reaktionen abzuwürgen, stellt die Carabinieri ganze Nachbarschaften unter Quarantäne; Strassensperren, Verhaftungen und Blockade des Verkehrs. Neben der Räumung werden 6 Gefährt*innen festgenommen, angeklagt wegen subversiven Aktivitäten und Aktionen gegen die CIE/CPRs (Internierungslager für Migrant*innen) und in Solidarität mit den Revolten in den Lagern.

Es ist klar, dass es weit mehr Gründe für diese Operation gibt. Das ASILO OCCUPATO war an vielen Kämpfen beteiligt, die den Staat und die Bosse verärgerten. Es widersetzte sich als Teil der Bewegung NO TAV der Zerstörung des Val Susa Tals. Es kämpfte gegen die Internierungslager, gegen die Repression und Kontrolle und gegen die Umstrukturierung und Gentrifizierung ganzer Nachbarschaften, von denen sich die Bosse wünschten, dass sie sich in sterilisierte Gebiete des Konsums und der Unterhaltung verwandelten. Deswegen zielte die Repression auf die Besetzung und die 6 verhafteten Gefährt*innen.

Von diesen 6 verbleiben 4 in Sonderhaft, während 2 auf Bewährung entlassen wurden. Ein paar Tage später findet eine weitere repressive Operation im Trentino statt, Operation RENATA. Sondereinheiten der Polizei, die DIGOS und die ROS stürmen 35 Wohnungen, Arbeitsplätze, anarchistische Zentren und Strukturen der Bewegung, konfiszieren Computer und Datenträger, gedrucktes Material, Werkzeuge, Fahnen etc und nehmen 7 Gefährt*innen fest. Die Anklagen sind schwerwiegend und betreffen Sabotageakte gegen Biotech-Strukturen, Funkmasten, Polizeifahrzeuge, Banken, private Arbeitsvermittlungsagenturen, Büros von Faschist*innen sowie die Beteiligung an gewalttätigen Demonstrationen.

Die Repression gegen Anarchist*innen in Italien, eine endlose Geschichte

Die Mutter aller repressiven Angriffe des italienischen Staates gegen unsere Gefährt*innen ist sicherlich die Pontelungo Operation, bekannt unter dem Namen Marini Untersuchungen (nach dem Namen des Staatsanwalts – Erfinder der gleichnamigen Theorie), die 10 Jahre andauerten. 1994 wurden Gefährt*innen verhaftet und wegen bewaffnetem Raub angeklagt. Als es scheint, dass der Prozess ein Jahr später zu einem Ende gelangt, kommt es in ganz Italien zu einer riesigen Operation. Unter dem Dach eines Organisation-Gespents, eine Erfindung, die in den kommenden Jahren immer wieder angewendet wird, werden mehrere Dutzend wegen bewaffneter Bande und einer Menge anderer Anschuldigungen angeklagt. Viele davon landen am Ende für mehrere Jahre im Knast. Gemäss der Theorie Marinis ist die anarchistische Bewegung in zwei Stufen gegliedert; öffentliche und klandestine Aktivitäten unter einer zentralen Leitung. Dadurch werden alle anarchistischen Aktivitäten inkriminiert, von der Broschüre bis zum Angriff, die Unterschiede verschwimmen und all das reicht aus, um jemanden ins Gefängnis zu stecken. Anarchist*innen werden in pazifistische und kriminelle eingeteilt, politische- und Freundesbeziehungen werden kriminalisiert, Wohnungen werden zu Safe-Houses, Zeitungen und Magazine zu terroristischen Handbüchern, Werkzeuge zu Waffen und die sozialen Zentren und Besetzungen zu den Hochburgen der Angreiffer*innen.

Die wilde Repression mit dem Anti-Terrorismus-Gesetz und seinen Artikeln 270 und 270bis führt zu Haftstrafen, Menschen, die während langwierigen Gerichtsverhandlungen als Geiseln gehalten werden, Hausarresten, Verboten von Zeitungen, Magazinen und Internetseiten. Die Repression bedient sich Telefonabhörungen und in den kommenden Jahren moderner Technologien wie GPS, Auswertung genetischer Daten etc. Zur gleichen Zeit wird (mit der Hilfe der Medien) gegen die Anarchist*innen gehetzt, um diese zu isolieren und zu kriminalisieren, sodass sie einfacher verfolgt werden können und sie ihre sozialen und politischen Verbindungen verlieren. Wo Repression und Verleumdung nicht mehr weiter helfen, kommt es zu brutaler Gewalt und Mord, so wie 1998, als Eduardo Massari und Maria Rosas Soledad tot aufgefunden wurden. Beide wurden erhängt aufgefunden, Eduardo in seiner Zelle im Gefängnis Vallette in Turin, Maria bei ihr zu Hause, wo sie unter Hausarrest stand.

Seit dann und bis heute wurde das gleiche Spiel mit den selben Charakteristiken stetig und unerbittlich wiederholt und sogar nach Griechenland exportiert, wie das ähnliche Verfolgungen in der jüngsten Vergangenheit zeigen.

Auf das Ende der Marini-Prozesse folgt 2004 die Operation Cervantes. Im Rahmen dieser Operation kommt es im Jahr darauf zu drei weiteren; Operation Nottetempo, Fraria und Crocenera mit den Vorwürfen einer subversiven Organisation, die Aktionen der FAI ausführte. Die Geschichten wiederholen sich und die kommenden Verfolgungen lassen die Liste endlos erscheinen: Frühling 2006 Operation Gruppi di Affiniti, Herbst 2007 Operation Brushwood, Sommer 2009 Operation Shadow, Frühling 2011 Operation Outlaw, Sommer und Herbst 2012 Operation Mangiafuoco und Ixodidae sowie Ardire und Thor ebenfalls wegen Aktionen der FAI-IRF. Im gleichen Jahr werden Anarchist*innen von der Repression getroffen, weil sie am 3. Juli im Susa Tal an wilden Konfrontationen mit der Polizei gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke TAV beteiligt waren. Dann im Sommer 2017 Operation Scripta Manent und ein paar Monate später Operation Panico.

Die Instrumente und Methoden für diese Polizeioperationen sind wohlbekannt und vom italienischen Staat und seinen Mechanismen, den Polizei- und Justizbehörden, bestens erprobt. Die jüngste italienische Geschichte ist voll mit solchen Verfahren.

Die Repression kennt keine Grenzen, die Solidarität ebenso wenig

Ein weiterer Teil der Repression betrifft die Solidarität mit den inhaftierten und verfolgten Anarchist*innen in Italien. Der italienische Staat, der politische Beziehungen zwischen Gefährt*innen aus den beiden Ländern und die Welle an Solidarität zu blockieren versucht, legt die Theorie des mediterranen, anarchistischen Dreiecks bestehend aus Italien, Spanien und Griechenland dar und beschreibt uns als apolitische Kriminelle, die sich zur Ausübung terroristischer Taten verschwören.

Über die Jahre hinweg wurden konstant Artikel veröffentlicht, die von verschiedenen Kontakten, Verbindungen, Reisen, um Angriffe vorzubereiten und Demonstrationen zu eskalieren, sowie von verschiedenen Interventionen der Solidaritätsbewegung berichten, die aber wie üblich ihren wahren Inhalt verfälschen oder verschweigen.

In diesem Licht kann zum Beispiel auch die Unnachgiebigkeit des italienischen Staates gegenüber den 5 griechischen Gefährt*innen gesehen werden, die nach den wilden Auseinandersetzungen während der Demo gegen die EXPO in Mailand verhaftet wurden. Sie denken, dass sie uns in Schwierigkeiten bringen können, indem sie auf unsere Solidarität und unsere politischen Beziehungen abzielen. Wir lassen sie mit ihren Illusionen leben. Die Leidenschaft für die Freiheit ist weder gebändigt, noch niedergeschlagen, noch eingesperrt. Sie ist hier und wird ihr schlimmster Albtraum und Feind Nummer 1 bleiben.

Dies sind die wahren Gründe für die vergangenen wie auch jüngsten repressiven Operationen des italienischen Staates. Sie treffen unsere Gefährt*innen, weil sie Anarchist*innen, bewusste Feind*innen des Staates und des Kapitalismus sind. Weil sie in der Tat schuldig sind, weil sie an einer Vielzahl an Kämpfen in Solidarität mit Migrant*innen und Gefangenen mitwirken. Weil sie sich der Plage der Gentrifizierung widersetzen, weil sie ihre Ideen in sozialen Zentren und Besetzungen umsetzen, anstatt wie friedliche Bürgis zu Hause rumzusitzen. Weil sie ihre Gedanken niederschreiben und propagieren, Brüche in der Normalität des Regimes erzeugen, Sand in die Zahnräder der kapitalistischen Mördermaschine werfen.

Weil sie sich nicht mit Worten begnügen, sondern sie in die Tat umsetzen, ein Leben lang im Angriff gegen multinationale Unternehmen, biotechnologische Strukturen und Umweltzerstörung, Bullen und Faschist*innen. Sie sind schuldig, weil sie ein Beispiel darstellen und dafür schreien, die vom italienischen Staat aufgezwunge Stille, um den Frieden zwischen den Klassen zu wahren, zu durchbrechen. Schuldig, weil sie von einer neuen Welt träumen und diese bereits in sich tragen, eine Welt der Freiheit, Gleichheit und Solidarität, die die alte hinwegfegen wird.

Aus all diesen Gründen besuchte unsere Gruppe am 28.02.19 die italienische Vereinigung für Archäologie in der Nähe der Akropolis. Nach ein paar Solidaritätsbotschaften auf der Marmorfassade des neoklassischen Gebäudes zündeten wir ein Auto an, das davor geparkt war. Letzte Woche fand in diesem Gebäude der italienischen Vereinigung für Archäologie ein Seminar über die Sicherung archäologischer Fundstätte statt, das von den italienischen Carabinieri für ihre griechischen Pendants abgehalten wurde. Welch Gelegenheit für uns, den italienischen Bullen klarzumachen, dass ihre „Taten“ nicht unbeantwortet bleiben.

Und auch der Leitung der Vereinigung klar zu machen, dass das Bereitstellen von Raum für die Carabinieri seinen Preis hat, da diese für die repressiven Operationen in Italien mitverantwortlich sind, die nichts mit Kultur und Zivilisation zu tun haben, für die die Vereinigung zu arbeiten vorgibt…

Die Zusammenarbeit der beiden Staaten im Bereich der Sicherheit existiert seit langem, ob über die Polizei oder die Justiz und dies ist unter anderem, was wir mit dieser Aktion demonstrieren wollten. Die Carabinieri sind ein notwendiges Werkzeug, um diesen „Job“ mit speziellem Eifer und Hass gegenüber den Anarchist*innen in Italien auszuführen.

Hier von Athen aus, erinnern wir sie daran, dass wir ebenfalls eifrig sind, allerdings für den Kampf, und dass wir die Polizei hassen, egal von wo sie kommt. Sie sollten niemals vergessen, dass wir unsere Gefährt*innen nicht alleine lassen.

Wir senden unsere Solidarität an die Verhafteten und Verfolgten des ASILO OCCUPATO und der Operation Renata sowie an alle, die in den Käfigen des italienischen Staates eingesperrt werden.

Durch die Aktion erklären wir, dass wir gleichfalls schuldig auf allen Ebenen sind.

Texte, Plakate, Demos und Angriffe sind unsere einzigen Mittel des Kampfes.

Solidarität (wie der Kampf im Allgemeinen) ist total oder gar nicht, eine einfache harmlose Versammlung…

Gruppe für den Wiederaufbau des mediterranen anarchistischen Dreiecks

Balkan-Route: Zusammenstöße von Flüchtlingen und Polizisten

gefunden auf berliner morgenpost

An der griechisch-mazedonischen Grenze ist es zu Ausschreitungen zwischen Polizisten und Flüchtlingen gekommen. Grund war ein Gerücht.

Athen/Thessaloniki. Sie dachten, die Grenze zu Nordmazedonien sei offen: Rund 2000 Flüchtlinge haben sich am Samstag (6.4.19) in der griechischen Grenzregion versammelt, um weiter nach Mitteleuropa zu reisen. Doch sie waren einer Falschinformation aufgesessen. Es kam zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei.

Zahlreiche Migranten schleuderten am Nachmittag Steine auf Polizisten. Die Beamten setzten ihrerseits Tränengas und Blendgranaten ein, um die Randalierer auseinander zu treiben und zurückzudrängen, wie griechische Medien übereinstimmend meldeten. Die Migranten übernachteten zuletzt in Zelten rund um ein Flüchtlingslager bei Diavata.

300 Flüchtlinge legen Bahnverkehr in Athen lahm

In den vergangenen Tagen hatte im Internet das Gerücht die Runde gemacht, die Grenze zu Nordmazedonien sei offen. Das griechische Migrationsministerium erklärte dagegen, die Grenze werde nicht geöffnet. Alle Migranten sollten in ihre Unterkünfte zurückgehen, dazu stünden Busse bereit.

Ansammlungen von Migranten, die gen Norden reisen wollten, gab es auch in Athen. Dort besetzten am Freitag rund 300 Menschen den Hauptbahnhof der griechischen Hauptstadt. Der Bahnverkehr wurde für mehrere Stunden eingestellt. Die Besetzung wurde jedoch in der Nacht zum Samstag beendet, teilte die Eisenbahndirektion mit. Alle Züge fuhren wieder.

Grenzzaun schloss Balkan-Route weitgehend

Während des Höhepunkts der Migrationskrise war entlang der Grenze zwischen Griechenland und Nordmazedonien ein Grenzzaun gebaut worden. Dieser steht noch und wird überwacht. Damit ist die sogenannte Balkan-Route nach Mitteleuropa weitgehend geschlossen worden.

Sie führt von Griechenland über Nordmazedonien, Serbien und Ungarn nach Mitteleuropa. 2015 und 2016 waren mehr als eine Million Menschen über diese Route nach Deutschland gereist. Inzwischen kommen immer mehr Asylbewerber legal – sogar aus Südamerika.

Québec, Kanada: Angriffe gegen die Welt der Knäste und ihre Kollaborateure

übersetzt von montréal contre-information

Gefängnis für Migrant*innen: Angriff auf zwei Bauunternehmen von Eingentumswohnungen von Lemay

In der Nacht vom 19. März wurden die Scheiben des Verkaufsbüros von Humaniti eingeschlagen und zwei Hochhäuser von Lowney mit einem Feuerlöscher voller Farbe eingefärbt. Was haben diese beiden Eigentümer von Bonzenwohnungen gemeinsam? Sie beide wurden vom Architekturbüro Lemay entworfen, das am Bau eines Gefängnisses für Migrant*innen mithilft.

Weshalb den Frieden der Bürger*innen stören, die in diesen Luxuswohnungen hausen, die über einen Reichtum und Konfort verfügen, der auf der Enteignung, Ausbeutung und Inhaftierung derer beruht, die schon vor der Kolonialisierung dieses Kontinents hier waren, derer, die hier neu ankommen, weil sie ein besseres Leben wollen, überhaupt überleben wollen oder vom Empire hierhin gedrängt wurden und all denen, die gegen die aktuelle Ordnung kämpfen?

Lemay, wir hoffen, dass ihr eure potentiellen Kund*innen darüber informiert, dass ihre Projekte sabotiert werden, wenn sie mit euch Geschäfte machen. Andernfalls werden wir ihnen einen Besuch abstatten, der sie teuer zu stehen kommen wird.

An alle, die im sogenannten Québec und im sogenanntne Kanada gegen die Grenzen kämpfen: Attackieren wir die Unternehmen und Behörden, die auf irgendeine Weise am Bau dieses Gefängnisses für Migrant*innen beteiligt sind, sodass es niemals gebaut wird.

Feuer den Knästen! Sabotieren wir die Grenzen, diejenigen, die sie bewachen und mit ihnen kollaborieren.


Brossard, Kanada: Sodexo angegriffen

Suzanne Bergeron, die Präsidentin von Sodexo Kanada

Am frühen Morgen des 29. März wurde die Präsidentin von Sodexo Kanada bei ihr zu Hause in Brossard besucht. Alle Pneus der zwei in der Hauseinfahrt geparkten Autos wurden durchgestochen, die Windschutzscheiben eingeschlagen und FUCK SODEXO und (A) auf die Motorhaube gesprüht.

Sodexo profitiert von der Einsperrung auf der ganzen Welt. Sie bieten u.a. Verwaltungsdienste für private Gefängnisse und Internierungslager für Migrant*innen sowie Cateringdienste für Gefängnisse an.

In Kanada profitiert dieses Unternehmen von der Rohstoffindustrie durch Sicherheits- und Cateringdienste für Abbaustätte.

Diese Aktion fand in Solidarität mit den anarchistischen Gefangnen von überall statt.

Die Profiteure der Einsperrung sollen nicht in Ruhe schlafen. Die Unternehmen, die es in Betracht ziehen, Aufträge für den Bau des neuen Gefängnisses für Migrant*innen in Laval abzuschliessen, sollten sich das zweimal überlegen.

Leipzig, Deutschland: Angriffe auf Helfer von Bullen und Justiz

gefunden auf indymedia

In der letzten Woche brannten Autos der Secu-Firmen WIS und Kötter-Security sowie eine Karre von Dussmann. Diese Angriffe auf die Helfer der Repression sind unser Beitrag zum Tag der politischen Gefangenen am 18. März.

Mit WIS hat es eine der größeren Secufirmen getroffen. Bei Kötter handelt es sich um eine größere Dienstleistungsfirma, die neben Secu-Tätigkeiten auch Leiharbeiter*innen stellt, die sie gelegentlich auch als Streikbrecher*innen einsetzt, außerdem bestreifen sie auch die Tagebaue von Mibrag. Uns stören die Secus. Mit diesem Rumgefahre die ganze Nacht verlängern sie die Arme und Augen des Staates.

Dussmann ist stolz darauf mit dem Wegsperren von Menschen Geld zu verdienen: „Gefängnisse sind verborgene Welten inmitten unserer Gesellschaft und zugleich ein fester Bestandteil von ihr. Dass diese Welten bestehen, dafür sorgen jeden Tag hunderte Mitarbeiter, unter ihnen auch Experten von Dussmann Service.“

Wer sich an Überwachung und Kontrolle beteiligt oder mit der Einkerkerung von Leuten Geld verdient braucht sich nicht über die Beschädigigung der eigenen Infrastruktur zu wundern. Wir setzen der Gewalt einer ganzen Gesellschaft, die das Regime von Mauern und Gesetzen dem Walten von Freiheit und Gewissen vorzieht, unsere aufrührerische Gewalt entgegen.

Bullenpresse

Wir wollen nochmal darauf hinweisen, wie wichtig es ist auf eigenen Medien die Zusammenhänge unserer Taten darzustellen. Die Schweine werden immer versuchen unsere Tätigkeiten zu entpolitisieren, sie aus dem Zusammenhang zu reissen und möglichst gegen uns zu verwenden, die bürgerliche Presse begnügt sich in den meisten Fällen damit, diese Meldungen zu zitieren. Selbst Aktionen, die eigentlich recht selbsterklärend sind bedürfen in dieser feindseligen Landschaft dann einer Richtigstellung.

Am Beispiel der WIS-Karre lesen sich die zwei Versionen folgendermaßen: Die Karre stand im Hof der Leipziger Niederlassung von WIS und war groß auf allen Seiten mit WIS beschriftet, so dass für alle sehr klar ist um was für ein Fahrzeug es sich handelt und was da los war.

Die Bullenmitteilung dazu lautet:
„Zündler setzten in der Nacht zu heute einen Ford Fiesta in Brand, welcher im Hinterhof der Weißenfelser Straße parkte. Der Nutzer hatte diesen am späten Abend nach seiner Schicht dort abgestellt.

In diesem Zusammenhang kam noch einmal zur Sprache, dass bereits in der Nacht zum Montag im Hinterhof ein Skoda entglast worden war. In diesem Fall hatte die Skodanutzerin noch Personen vom Auto wegrennen sehen.“

Wir wissen, dass es sich bei dem „Skoda der Nutzerin“ um die gleiche Nutzerin, nämlich die Secufirma handelt.

Nieder mit der Gesellschaft der Knäste

Jeder Angriff auf die Infrastruktur der Herrschaft ist Teil eines Kampfes um die Selbstbestimmung und Freiheit des Individuums und ist als Vorschlag zu verstehen, die Offensive aufzugreifen und zu erweitern. Ausserdem nähren sie die gegenseitige Solidarität – sie senden Kraft und Glück an die Inhaftierten, Verfolgten und diejenigen auf der Flucht.

Solidarische Grüße und viel Kraft an Thomas Meyer-Falk – deine Berichte aus der Sicherungsverwahrung sind immer wieder erhellend, wir bewundern deinen Kampf gegen das Knastsystem von innen.
Solidarische Grüße an die Basel18. Die wilde Demo für die die Schweine euch nun vors Gericht schleifen hat bis hierher einen bleibenden Eindruck hinterlassen und uns inspiriert.

Freiheit für alle Gefangenen – until all are free we are all imprisoned.


In der gleichen Woche, in der Nacht auf den 27. März kam es gemäss Chronik auch zu einem Angriff auf ein Polizeiposten an der Eisenbahnstraße in Leipzig.