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Berlin: Scheiben bei Ausländerbehörde eingeschlagen

gefunden auf chronik

Unbekannte Täter haben während der Osterfeiertage Scheiben an einem Gebäude der Ausländerbehörde in Moabit demoliert. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte ein Mitarbeiter des Objektschutzes am Sonntagnachmittag gegen 17.30 Uhr bei einem Rundgang bemerkt, dass vier Fensterscheiben des Hauses am Friedrich-Krause-Ufer eingeschlagen worden waren. Von den Tätern gibt es bislang keine Spur. Die Polizei vermutet, die Tat habe einen politischen Hintergrund. Deshalb hat die Abteilung Staatsschutz der Polizei die weiteren Ermittlungen übernommen.

Calais: Umfahrungsstrasse blockiert

übersetzt von brèves du désordre

Mehrere Gruppen von Migranten sind am Mittwoch (30.03.16) auf die Hafenumfahrungsstrasse gestürmt und haben Barrikaden aus Autoreifen und Baumstämmen errichtet. Als die Polizei intervenierte, wurde sie von den 250 bis 300 Menschen mit Steinen beworfen. 500 Tränengaskartuschen wurden eingesetzt, um die Migranten auseinanderzutreiben. Drei Polizisten wurden verletzt.

Griechenland: Kleine Chronologie widerständiger Momente

übersetzt von rabble

22. und 23. März, Idomeni: Eine Gruppe Migranten hat die ganze Nacht auf den Geleisen verbracht und wurde dann am Morgen von den Bullen vertrieben, was aber nur grösseren Protest auslöste: Hunderte Menschen kamen zusammen und blockierten die ganze Eisenbahnlinie. Zwei Menschen haben sich währenddessen selbst angezündet.

23. März, Polykastro: etwa 500 Menschen haben am Morgen das militarisierte Camp von Nea Kavala verlassen, um die beiden Fahrbahnen von Thessaloniki zur griechisch-mazedonischen Grenze zu blockieren. „Wenn ihr die Grenzen für die Menschen schliesst, dann schliessen wir sie für eure Waren“. Die angerückten Riot Cops mussten zusehen, wie die Blockade bis zum nächsten Morgen andauerte.

Lesvos

24. März, Lesbos: Nachdem die Polizei vergeblich versuchte die solidarische „No Border kitchen“ aufzulösen und ankündigte, am nächsten Tag wiederzukommen, um die Menschen zu verhaften, kam es zu einer Demo in Solidarität mit dem Kampf der eingesperrten Migranten, gegen Deportationen und Räumungen. Während der Demo wurde eine Person verhafet, die beschuldigt wird, einen Polizeibus besprayt zu haben.

Calais: Besetzung und Räumung

übersetzt von calais migrant solidarity

calais occupation

 

 

 

 

 

 

Eine Gruppe von Menschen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen politischen Hintergründen hat am 27. März 2016 ein leeres Gebäude, das früher als Obdachlosenunterkunft genutzt wurde, besetzt. Nach ein paar wenigen Stunden wurde der Squat bereits wieder geräumt. 8 Menschen wurden verhaftet.

Neue Besetzung in Calais!

Die Regierung und die Präfektur von Calais haben über Jahre Wohnplätze zerstört. Menschen in Calais wurden über Jahre von der Polizei und von Faschisten angegriffen und ihr Hab und Gut wurde zerstört. Über Jahre waren Menschen gezwungen in Angst und Unsicherheit zu leben, weil sie Ausländer sind.

Der Jungle ist ein Ghetto, das nach der Räumung von Squats und anderen Jungles von der Regierung geschaffen wurde. Menschen leben da auf eine autonome Weise zusammen, in Diversität und Gemeinschaft, manchmal in schmutzigen Konditionen, wo Gewalt und Rassismus immer präsent ist. Es wäre einfach die Rhetorik des Mitleids und der Viktimisierung zu gebrauchen, die einige Verbände bevorzugen, ebenso einfach wäre es, den Jungle als dysfunktional zu verurteilen. Mit allen Vor- und Nachteilen ist der Jungle ein Ort, an dem Menschen leben können und für den sie nun kämpfen müssen. Auch wenn der Jungle prekär ist, so ist er doch eine Zuflucht für viele. Es ist ein symbolischer Kampf, damit alle als „unerwünscht“ bezeichneten Menschen nicht einfach als Problem behandelt werden, das es in Kontainern zu verstecken und zu verwalten gilt.

Heute, nach der Räumung des südlichen Teils, haben einige den Jungle verlassen, einige leben in den Strassen und viele wurden in den immer kleiner werdenden nördlichen Teil gezwungen. Gleichzeitig bleiben in Calais viele Häuser unbewohnt, leer. Für uns ist die Legitimität, diese Häuser zu besetzen, selbstverständlich. Wir haben uns für einen Ort mit einem starken symbolischen Wert entschieden: Eine alte Zuflucht für obdachlose Menschen. Wir haben uns also entschieden, dieses Haus zu besetzen und uns der Räumung solange wie möglich zu widesetzen. (…)

Immer mehr Polizisten sind hier, um die Segregation in Calais beizubehalten, und die Faschisten attackieren und bedrohen Menschen, die in die Stadt zurück wollen. Wir können die Regierung nicht Gesetze der Rassentrennung einführen lassen, ohne dagegen zu kämpfen. Wir können es nicht zulassen, dass die Idee des „zéro-squat“ sich im Rest von Frankreich und im Rest der Welt verbreitet.

Wie der Kampf in der ZAD von Notre Dames des Landes nicht auf einen Kampf gegen einen Flughafen reduziert werden kann, sondern als ein Kampf für Autonomie, Zugang zu Land und gegen unser patriarchales Erbe und das kapitalistische System begriffen werden muss, so ist auch der Kampf für Bewegungsfreiheit in Calais Teil eines breiteren Kampfes. Dieser Kampf muss sich gegen den Imperialismus und Rassismus von Europa richten, und den Krieg, den Europa gegen die Armen und Ausländer führt; gegen seine Grenzen, seine Wachhunde und seine Regierungen; für Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit.

(…)

Wenn wir uns auf andere Kämpfe beziehen so auch, um Gemeinsamkeiten unserer Positionen festzustellen: Einen physischen und symbolischen Raum zu besetzen ist auch ein Kampf gegen die Herrschaft und Ausbeutung des Staates. Mit der Umsetzung des Ausnahmezustandes sind immer mehr Menschen der immer repressiveren Politik ausgesetzt, die jeglichen Versuch, sich zu organisieren, kriminalisiert. Deshalb ist es wichtig unsere Solidarität zu verstärken.

Wir rufen hiermit also dazu auf, jetzt und in den nächsten Tagen Aktionen zu organisieren, um unsere Initiative zu unterstützen und die Information zu verbreiten.

Das Kollektiv „Salut ô toit““

Basel: Solidarity with Refugees

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subitoWie gewöhnlich fliesst der Verkehr auch an diesem Montagabend durch die Stadt Basel. Mitten im abgeschotteten Speckgürtel Nordeuropa ist man wunderbar davon abgelenkt, dass Tausende von Menschen auf der Flucht  feststecken. Es ist ihr Recht, Schutz zu suchen, doch der Weg wird ihnen verwehrt. Es fehlt vor Ort an allem. Es fehlt auch an Solidarität. Solidarität von uns hier, die wir bloss per Zufall hier geboren worden sind

Als Zeichen der Solidarität haben wir heute Abend die Kreuzung Klybeckstrasse/Feldbergstrasse blockiert und Zelte aufgebaut. Kleine, schäbige Zelte, die zu nichts taugen, schon gar nicht als Schutz gegen Regen, Wind und Kälte. Für die, die eś  nicht wissen: Es sind solche Zelte, in denen die Menschen leben müssen. Sie zu besprayen, ist für viele der einzige Weg, ihre Not auszdrücken. Heute transportieren wir ihre Nachrichten nach Basel.

Abschottung bedeutet keine Stabilität. Abschottung bedeutet einfach nur Abschottung.
Open the borders!

Cremona, Italien: Aktion gegen den Krieg und die Grenzen

übersetzt von brèves du désordre

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In der Nacht vom 17. auf den 18. März 2016 wurde ein Molotowcocktail auf die Fassade des Palazzo Trecchi in Cremona geworfen. Daneben der Spruch: „Gegen die Grenzen und den Krieg in Libyen, Sabotage und Desertion, Scheiss Maroni“. Das Ganze geschah eine Nacht vor der Ankunft von Maroni (Präsident der Lombardei und Mitglied von Lega Nord), dem berüchtigten Kriegshetzer und verantwortlich für die diskriminierende Politik gegen Unerwünschte, der, nachdem er am Folgetag verschiedene Konferenzen in der Stadt abhielt, in diesem attackierten Gebäude lokale Unternehmer traf.

Diese Aktion gehört allen und niemandem.
In der wüstenartigen Apathie dieser Welt verliert der Schrei „Nieder mit dem Krieg und es lebe die Anarchie!“ nichts an seiner Aktualität.


Anmerkungen:

– Die italienische Regierung drängt momentan auf eine militärische Intervention in Libyen.   Italien würde dabei das Kommando von der von der UNO anerkannten Koalition übernehmen. Der militärische Berater der UN-Sonderbeauftragten in Libyen ist jetzt schon ein italienischer General (Paolo Serra).

Giornate contro logistica della guerra

– In der aktuellen Woche vom 28. März bis zum 2. April rufen Anarchisten und Antimilitaristen in Italien zu „Tagen der Mobilisierung gegen die Kriegslogistik“ und im Speziellen gegen den Krieg in Libyen auf.
„ … Weil wir dem Krieg zwischen den Staaten und den Völkern den sozialen Krieg entgegensetzen, für die Zerstörung aller Grenzen und aller Formen der Ausbeutung von Menschen über andere Menschen und die Natur.“

Der ganze Aufruf auf italienisch und englisch.

Thun: Communiqué zur Spontandemo vom 26. März

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Heute Nachmittag versammelten sich ca. 150 Menschen in der Thuner Innenstadt, um gemeinsam gegen die Festung Europa und ihre rassistischen Lager zu demonstrieren. Aus der Innenstadt liefen wir entlang trostloser Strassen, vorbei an Bullenposten, kilometerlangem Militärgelände, Regionalgefängnis, Saab und RUAG zum Bundeslager, wo, inmitten der Kriegsindustrie, in leeren Panzerhallen einige hundert Männer untergebracht sind.

Vor dem Lager erwarteten uns bewaffenete Bullen, die hinter Gitter und Absperrband den Eingang verbarrikadierten und blockierten. Die Bewohner wurden von Securitas und ORS-Mitarbeiter_innen zurückgehalten. Trotz Androhung der Bullen Gummischrot einzusetzen, falls wir uns weiter nähern, war es möglich durch die Gitter hindurch, gegenseitige Solitarität zu zeigen.

Nach einer angespannten Phase geprägt von Parolen und verbalen Auseinandersetzung mit den Bewacher_innen, wurde den Bewohnern des Lagers erlaubt heraus zu kommen. Die Lage entspannte sich und für einen Moment konnten wir die Isolation durchbrechen. Über zwei Stunden blieben wir alle zusammen vor dem Lager, teilten Begegnungen und führten Gespräche bei Musik und Essen.

Wir wehren uns weiter gegen jede Verwaltung von Menschen, gegen Überwachung, Kontrolle, Einsperrung und Deportation.

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Broschüre als PDF

Bielefeld: Blockade im Berufsverkehr

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Am Dienstag Nachmittag, 22. März 2016, wurde in der Bielefelder Innenstadt eine Straße (Arndtstraße/ Elsa-Brändstrom-Str.) für ca. 10 min blockiert. Die beteiligten Personen versperrten den Autos den Weg und verteilten Flugblätter an die Passant*innen und Autofahrer*innen. Nach einiger Zeit wurde die Blockade wieder aufgelöst.

Im Folgenden der Flugi-Text:

„Hier ist jetzt zu!

Die Grenzen um Europa werden immer dichter.
Noch ein Zaun, noch mehr Soldat*innen, noch ein Kriegsschiff, …
Um Menschen aufzuhalten, die vor Kriegen fliehen,
an denen Europa beteiligt ist.

Und hier greifen jede Nacht Faschist*innen Geflüchtete an.
Noch ein Feuer, noch eine Bombe, noch ein Schuss, …
Um Menschen, die es doch hierher geschafft haben,
umzubringen, zu verletzen oder zu vertreiben.

Passend werden die Gesetze verschärft und immer neue Gründe gefunden,
um Menschen zurück nach draußen, außerhalb der Festung Europa, zu schaffen.
… und hier läuft alles so weiter, als wäre alles ganz normal?

Das hielten wir nicht aus!“

Palaiseau, Paris: Dreifacher Ausbruch aus dem CRA

übersetzt von attaque

solidaritytoprisoners-298x300Drei Migranten mit illegalem Aufenthaltsstatus konnten in der Nacht von Sonntag (13.03.16) auf Montag aus dem CRA (centre de rétention administrative) von Palaiseau ausbrechen. Zwei davon haben sich am Sonntag ihrer Abschiebung wiedersetzt. Einer der drei Fliehenden konnte wieder gefangen genommen werden.

Sowohl Anfang Februar als auch Mitte letzten Jahres, damals mit einem Strick aus Bettlaken, konnten Gefangene aus der gleichen Haftanstalt ausbüxen.