Archiv des Autors: nooneisillegal

Zürich: Aufruf zu Solidarität

per Mail

Einige illegalisierte Menschen in den Notunterkünften des Kantons Zürich (Urdorf, Uster, Glattbrugg und Kempthal) haben beschlossen, sich einer weiteren repressiven Weisung des kantonalen Sozialamtes zu verweigern. So sollen in den nächsten Tagen alle Nothilfebezüger_innen gezwungen werden, zweimal täglich ihre Anwesenheit in der Unterkunft zu unterschreiben (Mo-Fr 8.30 – 9.30 Uhr und Mo-So 19 – 20 Uhr).

Nach dem Ende des jahrelangen 7-Tage-Regimes (sog. Dynamisierung), den willkürlich und massenhaft erteilten Eingrenzungen (gegen die ebenso massenhaft Rekurs eingelegt wurde), versuchen sie nun die Präsenzkontrollen (bisher alle 2 Tage) zu verschärfen. Das bereits massiv eingeschränkte Leben soll eben jenem im Gefängnis immer ähnlicher werden. Mit der offen formulierten Absicht, die Betroffenen von einer “freiwilligen Ausreise” zu überzeugen, werden unter Androhung des Verlustes der Nothilfe (10 Franken) und der Unterkunft immer weitere repressive Instrumente erdacht. Dieses sowie die Massnahme der Eingrenzung kommen aus der Feder Mario Fehrs (SP), einem allseits bekannten Vorreiter der sozialen Demokratie. Die Mitarbeiter der ORS und die Bullen (die jeden Abend von ersteren eine An- resp. Abwesenheitsliste erhalten – damit die Verhaftungen am Morgen auch erfolgreich sind) werden diese und weitere Massnahmen wie immer schön brav durchsetzen.

Diejenigen, die sich den Präsenzkontrollen entziehen, sollen unsere Solidarität spüren. Deshalb seid   ihr aufgerufen, euch während den Kontrollzeiten vor den Notunterkünften zu zeigen, damit nicht Einzelne von den Klauen des Staates erdrückt werden.
Diejenigen, die (ob grosse oder kleine) Rädchen in diesem Schweinesystem sind, sollen unsere Wut spüren. Wie bereits schon einmal gesagt: Auf dass die verantwortlichen Institutionen brennen mögen.

Chiang Mai, Thailand: Neuer australischer Honorarkonsul mit einem Hausbesuch begrüsst

übersetzt von insurrection news

Am Sonntag 29. Januar 2017 besuchten einige Anarchisten in der nördlichen Stadt Chiang Mai in Thailand das Haus des neu ernannten australischen Honorarkonsuls, Ronald Elliott, um mit ihm unsere Analysen der australischen Migrationspolitik zu teilen und um unsere Meinung über die jährliche, nationalistische Feier der Besatzung, Vertreibung und Völkermord zu übermitteln.

Wir betrachten Mr Elliott als stellvertretend für die abscheuliche Politik im kolonialisierten Land bekannt als ‚Australien‘. Als Begrüssung seiner neuen Berufung als Botschafter einer Regierung, die sich für ihre rassistische Migrationspolitik und barbarische Behandlung von Flüchtlingen nicht entschuldigt, haben wir die Mauer, die sein teures Eigentum beschützt, mit der Forderung „Free the Refugees“ neu dekoriert.

In Solidrität mit den 7 Tagen des Widerstands gegen den Invasion Day, aufgerufen von den Warriors of the Aboriginal Resistance (WAR), fügten wir auch noch „Decolonise Australia“ („Australien dekolonisieren“) hinzu.

Wir vertrauen Mr Elliott, dass er unsere Botschaften seinen Vorgesetzten in der Australischen Botschaft in Bangkok mitteilen wird, welche wiederum beim Aussenministerium und dessen Freunden in der Regierung Bericht über die Vorkomnisse erstatten werden.

Bei unserem Besuch bei Mr Elliott in der übermässig kontrollierten und exklusiven gated community wollten wir aufzeigen, dass egal wieviele Mauern und Grenzen die Reichen – und in Erweiterung der Staat – errichten, um die ‚Unerwünschten‘ fernzuhalten, diejenigen, die gewillt sind, einen Zugang zu erhalten, immer einen Weg finden werden – eine Lektion, die die ‚australische‘ Regierung bei der Umsetzung ihrer Migrationspolitik und beim Verschleudern von Milliarden von Dollars, „um die Grenzen zu schützen“, berücksichten sollte.

Paris: Und jetzt, wo die Misere nicht mehr ins Auge springt?

übersetzt von non-fides

Mitten in Paris, zwischen Jaurès und Stalingrad bestand über längere Zeit ein Camp von Migrant_innen, das immer wieder geräumt und wiederbelebt wurde. Nach einer Räumungsaktion am 16. September 2016, bei der über 2000 Flüchtlinge vertrieben wurden, hat sich das Camp dann aber wieder neu gebildet. Rund um die 2000 Migrant_innen übernachteten dann wieder in diesem Camp. Anfang November 2016 wurde das Camp dann endgültig geräumt.

Folgendes Flugblatt wurde nach der Räumung in Paris verteilt.


Über die Camps für Migranten und „uns“ alle

Man glaubte sich schon an den täglichen Anblick gewöhnt zu haben… Tausende von den Verdammten dieser Erde, die den Entschluss gefasst haben, ihre Familien, Freunde und Angehörigen zurückzulassen und die mit der Erwartung auf Hoffnung in den Strassen Paris` gelandet sind. Das Elend, das keinesfalls neu ist, befindet sich nun also durch den Zufall der Umstände vor den Augen aller. In diesem Elend, das die Verwalter „den Migrations-Parcours“ nennen, sind die Camps nicht der erste und auch nicht der letzte Schritt.

Nun ist es geregelt: die Gewalt des Gesetzes wurde mobilisiert, um die Armen einzuladen und abzutransportieren, niemand weiss wohin, weg von unserem täglichen Blickfeld, weg von unseren kleineren oder grösseren Sorgen der Trauer, der Empörung, der Übertreibung, der Machtlosigkeit oder der Gleichgültigkeit. Das Leben ist endlich wieder zur Normalität zurückgekehrt: Die Jugend kann sich wieder dem Sport zuwenden, so wie sie es gemacht hatte, die Familien können wieder unter dem Geruch der Tannen spazieren gehen, und all das in der Sicherheit der vom Bürgermeisteramt aufgestellten Gitter.

Das Elend besteht weiterhin, so, wie es auch schon vor den Camps in den Strassen von Stalingrad bestanden hat. Die Bullen, die regelmässig kamen, um zu kontrollieren, wegzuschicken, zu schlagen oder einfach, um die Menschen zu terrorisieren, haben ihre dreckige Arbeit nicht ausgesetzt. Die Behörden des OFPRA (Office française de protection des réfugiés et apatrides, Französisches Amt zum Schutz von Flüchtlingen und Heimatlosen) haben nicht aufgehört, unter denjenigen Einteilungen vorzunehemen, die es, nach ihnen, verdienen, als Flüchtlinge angesehen zu werden und dem Rest, dem die Kontrollen, die Einsperrung in den CRAs, die Abschiebungen und in der Zwischenzeit auch die beschleunigte Ausbeutung und der soziale Ausschluss vorenthalten werden. Die Bau- und Unterhaltungsfirmen der CRAs, wie Vinci, die Banken, die die Sans-Papiers verpfeifen, wie LCL, La Poste und BNP, diejenigen, die abschieben, wie SNCF oder Air France, sowie eine ganze Palette an Zeitarbeitsfirmen, bilden ein Geschäftsfeld, für das die Misere der Migranten nur eine weitere rentable Marktlücke ist. Und nicht zu vergessen die netten, karitativen und kommunalen Geister, das Bürgermeisteramt an vorderster Stelle, die alles dafür tun, dass dieser Schrecken hinter den sportlichen und familiären Aktivitäten vergessen geht.
Und nun?

Ein Schritt
Auch wenn wir in einer Zeit leben, in der die ganze Welt, von der extremen Rechten bis zur extremen Linken, uns nach Herkunft, dem schwachsinnigen Glauben, der ins Unendliche teilbaren Leiter der sozialen Hierarchie, den Identitäten, die eine leerer als die andere, nach den „Rassen“ einzuteilen versucht, halten wir daran fest, dass die Solidarität von allen Verdammten dieser Erde geteilt wird. Wir weisen es zurück, die Migranten ohne Papiere als getrennt von uns selbst zu betrachten. Wir akzeptieren es nicht, „wir“ ohne Anführungszeichen zu sagen.

Angesichts des extremen Elends, wie diesen Sommer in den Strassen rund um Stalingrad, kann das Gefühl der Solidarität mit uneingestandem Mitleid, ungeschickter Herablassung, ohnmächtiger Verzweiflung wirr durchsetzt sein. Das ist nicht heroisch aber auch keine Schande.

Aber kann man nur mit denen solidarisch sein, die „uns“ ähnlich sind? Vielleicht. Sollte man betonen, dass die Ausbeutung der Migranten eine intensivere Version dessen ist, was jeder Prolet bei der Arbeit erlebt? Oder dass auch die Gefängnisse, gleich wie die CRAs, für all diejenigen reserviert sind, die es nicht schaffen zu beweisen, dass sie einen Platz in dieser „bessten“ aller Gesellschaften haben? Man weiss es nicht.

Es sollte jedoch nicht darum gehen, aufgrund der Ähnlichkeit des Elends ein Argument für die Solidarität zu machen. Und dies für einen guten Grund: Unser Problem ist weniger das Elend, sondern vielmehr seine Akkzeptanz. Die Solidarität stützt sich demnach nicht auf der gemeinsamen Misere, sondern auf der geteilten Ablehnung derjenigen.

Angesichts der in letzter Zeit künstlich erzeugten Leere, war die Gleichung eine einfache: Dem lebendigen Mensch folgt ein nach Tanne riechender Wald, danke der Poesie – angesicht der Leere also, erfordert die Idee der Solidarität mehr von allen: Sie erfordert einen bewussten Schritt, eine aktive Bejahung. Der falsche Inhalt und die reale Leere der Strassen im Quartier um Stalingrad antworten nicht mehr auf die alltäglichen Gesten der Empathie und dies aus dem gleichen Grund, der sie unzureichend, ja, auch wenn bis vor ein paar Wochen verständlich, sogar lächerlich machte: Es ist der Staat und seine Zöllner der menschlichen Ware, die tausende von Menschen dazu bringen, sich auf den Strassen niederzulassen; es sind die Eigentümer und die Ausbeuter, die sie davon abhalten, von dort aufzubrechen; es ist der Staat und seine Wärter, die sie schliesslich einsammeln, einsperren und abschieben.
Die federführenden Autoritäten bringen diese menschliche Katastrophe hervor und haben dann die Frechheit, sich bei denen zu bedanken, die, angetrieben von der menschlichen Empathie, das Elend „austragen“, das sie geschaffen haben?

Zweiter Schritt
Was tun also? Werden wir es der makaberen Inszenierung vergeben, die alles tut, damit man die Katastrophe vergisst, wenn man durch die Strassen Paris` schlendert? Werden wir uns bei unseren Herren bedanken, die das Elend verborgen haben, während wir weiterhin in den Knästen, in den Strassen und an den Grenzen zu Grunde gehen? Werden wir uns weiterhin an die für diesen Zustand verantwortliche Gewalt wenden und auf eine unwahrscheinliche Lösung ihrerseits lauern?
Nein. Beginnen wir mit dem.

Die Strassen von Stalingrad bis Jaurès sind leer, wenden wir den Blick ab, folgen wir der Aussicht der klaren Gegenwart, ziehen wir eine Grenze, ziehen wir die Schlussfolgerungen. Wir erachten all diejenigen für verantwortlich, die, schlicht durch ihren Beruf, andere zum Elend verdammen, das in Stalingrad bis vor kurzem sichtbar war. Wir erachten all diejenigen für verantwortlich, die in der Inhaftierung und den Abschiebungen einen profitablen Markt gefunden haben. Wir erachten diejenigen für verantwortlich, die das groteske Maskenspiel anführen, dessen Ziel das Vergessen und die Entlastung aus der Verantwortung ist. Wir erachten sie für verantwortlich für das uns gemeinsame Elend.

Wir appellieren nicht an die Beseitigung des Leids. Wir appellieren nicht an die abstrakte und leere Liebe zwischen allem und allen. Doch schlagen wir die Absage von all dem vor, was sich gegen die Möglichkeit des Glücks, der menschlichen Solidarität und der Freiheit richtet.
Die aktive Absage, die jeder auf seine eigene Art und Weise finden und realisieren kann.

Das Elend ist uns gemeinsam, doch teilen wir nur die Wut, die sich gegen das Gegenüber richtet.
Auf das alles, was dies hervorbringt, untergeht.

Dritter Schritt

Berlin: Bullen abgeworfen

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Wir haben vergangene Nacht mehrfach Steine auf Bullenautos geworfen. Dies stellt einen Angriff dar, zu dem wir den Bullen aber auch der Öffentlichkeit etwas zu sagen haben…

Unsere Freund*innen auf der Straße, in ihren Häusern, Wohnungen, Wagenplätzen und überall sind für jede*n rund um die Uhr da. Ihre Aufgaben, Wünsche und Träume sind vielfältig. Um nur einige Beispiele zu nennen: Sie helfen, trösten, trauern, (be-)schützen, passen auf und hören zu. Aber sie zünden auch Autos an, werfen Steine, schmieren Farbe auf Wände und hauen Nazis aufs Maul. Natürlich machen sie sich dabei auch bei dem Einen oder Anderen unbeliebt. Das ist quasi „Berufs“risiko und gehört ebenso wie der Dank vieler Menschen zum Menschsein dazu.

Was jedoch gar nicht geht, sind tausende Tote an den Grenzen Europas, millionen eingesperrte Menschen in zehntausenden Gefängnissen auf der ganzen Welt. Unzählige misshandelte, gefolterte und getötete von Bullen. Bullen, die Gesetze durchsetzen, die von Herrschenden gemacht werden um Reichtum, Privilegien und Ausbeutung zu verteidigen.

Wer sich nicht beugt wird früher oder später aus der Wohnung geräumt, sanktioniert, unterworfen. Zuständig dafür sind die, die es gestern Nacht traf. Die Besatzung von fünf Streifenwagen musste so ihren Dienst zumindest für diese Nacht einstellen. Einige potentielle Betroffene von Repression haben so eine ruhigere Nacht verbringen können.

Wir hoffen, dass die Fahrzeuge und der „Objektschützer“ noch ein weilchen länger dem Dienst fernbleiben und möchten noch eines mit auf dem Weg geben:

Die Bullen sind Teil der Unterdrückung und Gewalt gegen die Menschen. Sie haben es noch viel zu leicht. Die vielen Stunden, die sie nutzen, die wechselnden Repressionsstrategien – auch an Wochenenden und in der Nacht, unvorhersehbar, von all dem können viele zur Genüge berichten, nur warscheinlich ihre Angehörigen nicht. Ja richtig. Angehörige. Die zuhause erzählt bekommen, welch feinen Dienst sie heute geleistet haben. Denen sie in die Augen sehen und kein Wort über die Schläge, dauernden Kontrollen und Festnahmen berichten. Bullen sind Männer und Frauen, Väter und Mütter, Freundinnen und Freunde, die sich für dieses Vorgehen entschieden haben – und wie es in den Wald schallt, so schallt es auch heraus.

Sorry für diesen langen Text.

Kommen Sie gut und sicher durch den Montag. Wenn was ist – seid schneller als sie und verteidigt eure Freiheit.

LG vom militantem Social Media-Team der Autonomen Gruppen.

Ähnelnde Passagen zu folgendem Text sind reiner Zufall: https://linksunten.indymedia.org/de/node/201829

Sarnen, Obwald: Unruhen in Wohnheim, Polizei muss 160 Flüchtlinge in Schach halten

gefunden auf blick.ch

SARNEN OW – Im Asylzentrum auf dem Glaubenberg OW mit rund 160 Bewohnern ist es gestern (11.10.16) zu Unruhen gekommen. Fünf Personen wurden angezeigt, unter anderem wegen Brandstiftung, Sachbeschädigung und Drohungen.

Fünf Personen wurden in andere Bundeszentren verlegt, so sehr war der Streit zwischen den Asylbewerbern ausgeartet. Verletzt wurde bei den Zwischenfällen niemand, bestätigte heute ein Sprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM).

Nach Angaben des SEM wurde am Montagabend der Brandalarm mehrfach ausgelöst. Am Dienstagmorgen wurde ein Abfallkübel in Brand gesetzt. Das Feuer wurde rasch gelöscht. Es blieb bei einem kleinen Sachschaden.

Weiter stiessen mehrere Asylsuchende Absperrgitter beim Parkplatz um, und es kam zu verbalen Auseinandersetzungen. Danach rückte die Polizei mit fünf Autos zum Glaubenberg an. Die Situation beruhigte sich daraufhin.

Zum Grund für die Unruhe konnte der SEM-Sprecher keine Angaben machen.

Barcelona, Spanien: Angriff auf den Sitz des Roten Kreuzes

übersetzt von indymedia barcelona, via Le Chat Noir Emeutier

In der Nacht von Sonntag, 15.01 wurde der Sitz des Roten Kreuzes von Barcelona mit etwa zehn mit Farbe gefüllten Glühbirnen angegriffen. Auf der Fassade des Gebäudes tauchte ein Spruch auf, um auf die Komplizenschaft des Roten Kreuzes mit den CIEs (A.d.Ü.: Centros de Internamiento de Extranjeros, spanische Internierungslager für Ausländer_innen), den Abschiebungen und den ständigen Verfolgungen von Migranten in den Städten und an den Grenzen hinzuweisen.

Nieder mit allen Grenzen und ihren Gehilfen!

Exarchia, Griechenland: Ein Jahr Themistokleus 58 Besetzung

gefunden auf contra info

Am 10. Jänner 2017 vervollständigt die Themistokleus 58 Besetzung ein Jahr seiner Aktivitäten. Während dieses Jahres machte die Besetzung eine Reihe von Initiativen zur Intensivierung des Sozialen Krieges. Die Besetzung beteiligte sich an zahlreichen Maßnahmen zur Unterstützung von Projekten und Einzelpersonen, welche von der Unterdrückung aller Autoritäten betroffen waren.

Wir haben die internationale Solidarität zwischen Rebellen vorangetrieben weil wir glauben, dass nur durch nur durch wechselseitge Beziehungen, Affinität und Komplizenschaft gegen den Staat, Kapital und Herrschaft gebildet werden kann. Wir tun das indem wir falsche Unterscheidungen, aufgrund von Herrkunft, Sprache, Gender, sexuelle Orientierung und religiöse oder gottlosen Hintergrund niederreißen, betreffend jedem und jeder Person die irgendwie verbunden ist mit unserem Projekt.

Wir sind gegen Patriotismus und Rassismus (offenen und verdeckten) aufgestanden und haben es verweigert die Menschen die migrieren, auf der Grundlage der ihnen von den Behörden zugeschriebenen Statuses (Flüchtlingen vs. Nicht-Flüchtlingen), zu diskriminieren. Wir haben versucht uns am Kampf gegen Kontrolle und Repression von Migration zu beteiligen und mit einer umfassenden praktischen Kritik gegen den Komplex von Herrschaft vorzugehen, welcher vielseitig ist und alle befreienden Versuche isoliert, um zu schwächen und leichter unterdrücken zu können.

Wir haben den anti-institutionalen Charakter von unserem Projekt, mit allen notwendigen Mitteln, abgeschirmt und haben die Besetzung und unsere Aktivitäten von den Einflüssen von NGO’s, Medien und irgendwelchen Vermittlern freigehalten. Wir haben unsere politische Autonomität verteidigt, ohne unseren grundlegenden Merkmale unerer kämpferishen Gemeinschaft zu verändern. Zur selben Zeit haben wir uns entschieden mit Anderen uns auf Wegen zu treffen, wie bei multiethnischen Zusammenstößen, Zusammenarbeit, wann und wo auch immer die jeweiligen politischen und organisatorischen Rahmenbedingungen unseren Zielen entsprachen.

Die Themistokleus 58 Besetzung ist sowohl ein anarchistisch, politisches Projekt und ein Wohnort für Menschen ohne Papiere. Es ist ein subversives Labor für Theorie und Praxis, aber ebenso ein Ort an dem Individuen gemeinsam leben und kämpfen, auf der Basis von Selbstorganisierung, gleichberechtigter Teilnahme, Horizontalität, gegenseitige Hilfe und direkte Aktion. Nachdem das Projekt ein Jahr in Betrieb ist, sind die Erfahrungen (positive und negative) die während des Experimentes der 58 gemacht wurden, ein Vermächtnis eines Kampfes – wertvoll für uns für die zukünftigen Schlachten.

Wir laden alle ein sich, am Samstag den 14. Januar um 21:00 vor der 58, uns anzuschließen, für eine Demonstration auf den Straßen von Exarchia. Wir vergessen Shazad Luqman nicht, ein Migrant aus Pakistan der von einem neo-Nazi Abschaum in der Nachbarschaft von Ano Petralona im Jänner 2013 ermordet wurde.

Um das Projekt finanziell zu unterstützen, schließ dich uns am Samstag den 21 Januar um 21:00 Uhr an, für eine Soli-Party in der 58; mit Live-Musik-Perfomances von REZA ASKI (voice/Gitarre, aus dem Iran) und SIMO (Rap, aus Marokko), DJ sets, Essen und Getränke.

EXPLOSION UND FEUER ALLEN GEFÄNGNISZELLEN
WEDER EINGEBORENE NOCH FREMDE; VATERLANDSLOS UND REBELLEN

                                                       Demo vom 14. Januar in Exarchia

                                                       Demo vom 14. Januar in Exarchia

Thessaloniki, Griechenland: 22 Freisprüche im Prozess um Kirchen-Protestaktion gegen die Räumung des Orfanotrofeio

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Aus Protest gegen die Räumung der migrantischen Hausbesetzung „Orfanotrofeio“ durch die griechische Kirche und Polizei in Thessaloniki im Juli 2016 verteilten geflüchtete und solidarische Aktivist*innen am 31. Juli 2016 Flugblätter während einer Messe in der Kirche Agia Sofia (Thessaloniki). Dabei wurden 26 Aktivist*innen festgenommen. und inhaftiert, Bereits am folgenden Tag fand ein Gerichtsverfahren statt, in dem die 22 angeklagten Aktivist*innen vom Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“, für den Haftstrafen bis zu 2 Jahren zu erwarten gewesen wären,  freigesprochen wurden.

Gegen dieses Urteil ist nun am heutigen Freitag, den 13.01.2017, die griechische Staatsanwaltschaft erneut vor Gericht gezogen. Von dem Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“ wurden alle Angeklagten nach mehrstündiger Verhandlung freigesprochen. Es waren bis zu 100 Unterstützer*innen vor Ort.

Im Juli 2016 wurden drei zentrale Hausbesetzungen der internationalen Geflüchteten-Selbstorganisation und Solidaritätsbewegung in Thessaloniki (Griechenland) vom griechischen Staat und, in einem Fall, im Auftrag der griechischen Kirche geräumt. Aus Protest gegen die Räumung der Besetzung „Orfanotrofeio“ durch die griechische Kirche verteilten geflüchtete und solidarische Aktivist*innen am 31. Juli 2016 Flugblätter während einer Messe in der Kirche Agia Sofia (Thessaloniki). Dabei wurden 26 Aktivist*innen festgenommen.

Am 31. Juli 2016 wurden zunächst diejenigen Aktivist*innen vorübergehend inhaftiert, die die Abgabe ihrer Fingerabdrücke zur erkennungsdienstlichen Behandlung verweigert hatten. Unter ihnen befanden sich sowohl solidarische Aktivist*innen als auch Geflüchtete. Bei der Gerichtsverhandlung am 1. August 2016 hatten die Richter*innen den Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“ durch Störung religiöser Handlungen gegen die 22 Angeklagten fallen gelassen. Der Vorwurf „Beleidigung der Kirche“ stellt in Griechenland einen gravierenden Rechtsverstoß dar, der mit bis zu mehreren Jahren Haft geahndet wird. Dagegen ging der griechische Staatsanwalt überraschend in Revision

Im heutigen Prozess wurden alle 22 Angeklagten, von denen 19 anwesend waren, vom Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“ freigesprochen. Die Richter sahen es als nicht erwiesen an, wer genau die Kirche betreten hatte. Dazu zweifelten sie – sehr zum Missfallen der anwesenden Kirchenvertreter – an, inwiefern diese, in ihren Augen in einer Kirche zwar unangemessene, aber politische, Protestaktion eine Verletzung religiöser Gefühle und Beleidigung der Kirche dargestellt hatte. Es waren bis zu 100 Unterstützer*innen vor Ort, die den Prozess lautstark und kritisch begleiteten.

Die Agia Sofia Kirche war Ziel der Öffentlichkeits-Aktion der Aktivist*innen geworden, da sich eines der Ende Juli geräumten Häuser, das von bis zu 100 Geflüchteten und Unterstützer*innen bewohnte „Orfanotrofeio“, im Besitz der Kirche befand. Diese ließ die Räumung anordnen und das Gebäude unmittelbar danach vollständig zerstören. In ihren Flugblättern kritisierten die Aktivist*innen die Zusammenarbeit der Kirche mit dem griechischen Staat, der durch die Räumungen versuchte, die Kontrolle über die Migrationsbewegung wiederzuerlangen. In Griechenland, sowie in zahlreichen anderen Ländern entlang der Fluchtrouten, stellen besetzte Häuser immer wichtigere Alternativen zu repressiver, staatlicher Migrationspolitik dar.

Die Repressionen gegen die Aktivist*innen der Agia-Sofia-Kirchenaktion reihen sich ein in weitere Urteile und laufende Prozesse zu den Räumungen der  migrantischen Hausbesetzungen in Thessaloniki vom Juli 2016. Insgesamt stehen fast 100 Menschen vor Gericht. Die nächsten großen Prozesstermine nach der heutigen Revisionsverhandlung werden am 26.01. die Besetzer*innen des im Juli besetzten Gebäudes „Hurriya“, und im Mai die Besetzer*innen des „Orfanotrofeio“ betreffen.

Mehr Informationen zu den Häuserräumungen und zur Situation in Griechenland finden sich unter: https://cantevictsolidarity.noblogs.org/

Info- & Diskussionswochenende 20. – 22. Januar 2017 in Zürich

per Mail

Plakat als PDF

Ein offensiver Kampf gegen diese Welt der Lager und Knäste bedarf einer Sprache, die sich nicht hinter politischen Phrasen versteckt, sondern weitere Kreise als die gewohnten zieht. Eine Sprache, die sich mit anderen Unterdrückten auf eine kämpferische Weise solidarisiert ohne sie zu Subjekten herabzusetzen. Eine Sprache, die nicht nur aus Worten besteht, sondern auch durch Taten verstanden wird.

Bundeslager sabotieren! – Freitag 20. Januar, 20 Uhr
5000 Menschen sollen zukünftig in den neuen Bundeslagern noch effizienter isoliert, ausgebeutet und schliesslich ausgeschafft werden. Ein Überblick zu den Plänen des schweizer Staates und einigen Ideen, diese zu durchkreuzen. Ein weiterer Fokus an diesem Abend liegt auf der systematischen Ausbeutung im Knast und den Firmen, die davon profitieren.

Grüsse aus Brüssel – Samstag 21. Januar, 20 Uhr
Einige Anmerkungen zu Kämpfen gegen repressive Strukturen

Während die Obrigkeiten eine letzte Regularisierungsrunde abhält, versuchen Sans Papiers weiterhin, zu Dokumenten zu gelangen. Da ihre Widerstandsorganisationen aber zusammenbrechen und sich währenddessen linke Amateurpolitiker auf ihren Lorbeeren ausruhen, nehme ein paar Individuen die Initiative eines Kampfes gegen ein Gefängnis für Immigranten ohne Papiere in ihre eigenen Hände. In der Absicht, den Bau eines geschlossenen Zentrums für Sans Papiers zu einem sozialen Problem zu machen, sehen sie die Möglichkeit für Begegnungen aus einer von ihr selbst gewählten Position: die der direkten Aktion und nicht der Delegation.
Einige Jahre später und um einige Erfahrungen reicher wird eine neue Bewegung gegen den Bau eines neuen Megagefängnisses lanciert. In diesem Vortrag wird ein Überblick über die vergangenen Ereignisse gegeben, was diese Momente kennzeichnete, wo die Schwierigkeiten lagen und was davon übriggeblieben ist.

Bleiberecht Soli-café – Sonntag 22. Januar, 17:30

Essen-Trinken-Reden

Wo: Kernstrasse 14, 8004 Zürich

Freitag und Samstag gibt es ab 18 Uhr veganes Abendessen


Plakat als PDF in englisch

An offensive struggle against this world of camps and prisons needs a language, that does not hide behind political phrases and goes beyond the habitual circles . A language, which shows itself in solidarity with other oppressed people in a militant way without degrading them to subjects. A language that does not consist of mere words, but is also understood through acts.

Let’s sabotage the Federal camps! – Friday 20th January, 8 pm
In the new federal camps 5000 people are expected to be more efficiently isolated, exploited, and finally also deported. In this presentation we want to give an overview of the plans of the Swiss state and some ideas on how to cross these plans. Further we will focus on the systematic exploitation in the prisons and the businesses that profit from it.

Greetings from Brussel – Saturday 21st January, 8 pm
Some remarks on the struggles against repressive structures

While the authorities are still holding the latest round of regularisations, other groups of Sans Papiers are still trying to get documents. During theses processes their organizations of resistance start to collapse and some left amateur politicians rest on their laurels. Some individuals decide to take the struggle against a detention camp for immigrants into their own hands. With the intention of making the detention camp a social issue, they see the possibility of encounters in a position of their own choice: direct action and not delegation. Some years later and having made some new experiences, a new movement against maxi prisons is born. In this presentation there will be an overview of the past events, which characterized these moments, the difficulties encountered and what is left of it.

Bleiberecht Soli-Café – Sunday 22nd, 5:30 pm

Eat-drink-talk

Where: Kernstrasse 14, 8004 Zürich

Friday and Saturday vegan dinner from 6 pm

Den Haag, Niederlanden: Anarchistische Wandzeitung #2: Die Grenzen der Festung Europa zerstören

übersetzt von autonomendenhaag

Über die Militarisierung der Grenzen
Während die Waren und das Kapital ungehindert auf der ganzen Welt zirkulieren können, werden Zäune in der gesamten europäischen Landschaft aufgestellt. Soldaten und Polizisten werden an die Grenzen geschickt und tausende Menschen werden in modernen Konzentrationslagern eingesperrt.

Die Grenzen der Festung Europa sind geschlossen, die Zäune aus Stahl und Stacheldraht errichtet und die Meere vom Militär besetzt. Menschen, die eine höllische Reise für ein besseres Leben unternommen haben, werden als unerwünscht angesehen, eingesperrt und entmenschlicht. Die Hexenjagd gegen Migrant_innen wird durchgeführt, sodass wir uns nicht mit den wirklichen Problemen, die uns alle betreffen, konfrontieren müssen. Die Zäune an den Grenzen und die Militarisierung in den Strassen sind nicht dafür da, uns von einer sogenannten Flutwelle von Migrant_innen zu schützen. Die Grenzen sind da, um die Elite zu schützen und sind nichts weiter als die Tentakel eines kontrollierenden und unterdrückenden Staates. Der selbe Staat, der alles tut, um die Menschen gefangen zu halten, gefangen bei der Arbeit, in der Ausbeutung und Repression.

Westliche Kriege für Ressourcen, Waffenhandel und Ausbeutung sind die Wurzeln der Migrantionswelle. Diese Kriege, die mit der Verkleidung des Antiterrorismus gekämpft werden, sind nichts weiter als eine brutale Handelsmission, die darauf abzielt, die Taschen der Manager und Bosse grosser Konzerne zu füllen. Während dem sie immer reicher werden, müssen wir jeden Tag unseren Arsch abarbeiten, um überhaupt überleben zu können und um die Taschen der Reichen weiter zu füllen.

Dies ist, was uns alle verbindet. Wir sind alle dem gleichen sozialen Konstrukt aus Ausbeutung und Repression unterworfen. Wir dürfen uns nicht der Sündenbockpolitik anschliessen, die alle Schuld für jedes soziale Problem auf die Flüchtlinge abwälzt, so wie der Mangel an Wohnraum oder die Armut. Diese Probleme sind nicht die Fehler der Migrant_innen, sondern der Bosse und Aubeuter_innen. Es ist das gesamte politische Parteienspektrum von links bis rechts, welches es zulässt, dass bezahlbarer Wohnraum zugunsten von Luxuswohnungen zerstört wird. Sie halten die Armut aufrecht, weil es nicht in ihrem Interesse ist, wirkliche Gleichheit zu schaffen. Sie können von tatsächlicher Gleichheit nicht profitieren und ihre Freunde der grossen Multis wären nicht mehr in der Lage, immer reicher zu werden.

Mit der Militarisierung der Grenzen und dem Füllen der Strassen mit Maschinengewehr tragenden Offizieren zeigt der Staat einzig, dass er mit Gewalt alle zwingen kann, das zu tun, was er will; dass er alle arbeitend für die staatlichen Interessen in Reih und Glied halten kann. Aber nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit. Wir können und müssen die Ketten der Unterdrückung zerbrechen. Wenn wir wirklich frei sein wollen, müssen wir den Staat angreifen, die Militarisierung behindern und ihre Grenzen zerstören! Die Grenzen zerstören, sodass wir alle in Freiheit leben können.


Repression gegen die erste Wandzeitung
Die erste anarchistische Wandzeitung machte die Polizei und das Innenministerium ziemlich nervös. Ein Gefährte wurde beim Plakatieren der ersten Wandzeitung mit dem Titel „Nieder mit dem Staat und der Polizei. Es lebe der Aufstand“ über die Riots in Schilderswijk von 2015 verhaftet (A.d.Ü.: Anfang Juli 2015 führte der Tod von einem 42-jährigen in Polizeihaft in Den Haag zu schweren Ausschreitungen in Schilderswijk, einem Stadtteil in Den Haag, die mehrere Tage andauerten).

Er wurde wegen Aufwiegelung gegen die Autorität und Anstachelung zum Hass angeklagt. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Strafe von 8 Wochen, welcher aber nicht gefolgt wurde. Das Innenministerium hat allerdings noch nicht aufgegeben und Beschwerde eingereicht.

Trotz der Verhaftung wurden die Wandzeitungen breit verteilt. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen und kümmern uns nicht darum, was die Polizei und das Innenministerium über die Texte der Wandzeitung denken. Hier ist also die zweite anarchistische Wandzeitung.

Ihr könnt sie runterladen und verbreiten. Diese sowie ältere Ausgaben findet ihr auf autonomendenhaag.wordpress.com