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Solidaritätsaktion mit den Refugees in Berlin – Basel

Gefunden auf indymedia.ch

Am Dienstagmorgen (7.10) früh wurde ein Auto der Deutschen Bundespolizei am Badischen Bahnhof in Basel angezündet. Das Auto erlitt Totalschaden. Aktion in Solidarität mit den kämpfenden Refugees in Berlin und überall!

Dort wie auch hier in der Schweiz werden Menschen zu Problemen degradiert, für die es eine Lösung zu suchen gilt. Die Lösungen der Politiker_Innen und Behörden, sowie der Bullen als deren Handlanger, bedeuten immer das Einsperren in Lagern, Repression und oft die Abschiebung in die Herkunftsländer oder sogennant sichere Drittstaaten.

Die Kämpfe der Migrant_Innen, welche sich selbstbestimmt gegen diese systematische Unterdrückung auflehnen, machen uns Mut und zeigen uns gleichzeitig die Notwendigkeit auf, mit unseren eigenen Beiträgen diese Repressionsmaschinerie zu sabotieren.

Diese Aktion ist auch eine Antwort auf die bevorstehende europaweite Polizeioperation ‚Mos Maiorum‘ (13.-26.10), bei der 18.000 Polizist_Innen in Zusammenarbeit mit Frontex versuchen werden möglichst viele Menschen ohne Aufenthaltsbewilligung zu kontrollieren und festzunehmen.

Aktive Solidarität mit allen kämpfenden Migrant_Innen in Berlin und überall!

Calais: Antifaschistisches Widerstandswochenende vom 5.-7. September 2014

Übersetzt von sanspapiersnifrontieres

Seit einem Jahr organisiert sich eine kleine Gruppe von jungen militanten Neonazis aus Calais und versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Ihr Name: „Sauvons Calais“ (dt.: Retten wir Calais). Die grösste mediale Aufmerksamkeit erlangten sie durch die Publikation von Fotos der Tätowierungen ihres Anführers, Kevin Reche, in der örtlichen Presse (SS-Abzeichen, Keltenkreuz und andere hübsche Dinge).

Die Hauptaktivitäten von „Sauvons Calais“ bestehen darin, Falschinformationen über die Migrant_Innen zu verbreiten (indem sie sie für alles Schlechte in der Stadt verantwortlich machen) und in der Dauerberieselung mit der Lügenpolitik des Front National (dem übrigens mehrere Mitglieder des „Kollektivs“ direkt angehören).

Aber während der Angelegenheit mit dem Squat von Coulogne gingen sie einen Schritt weiter. „Sauvons Calais“ ging nunmehr physisch gegen Migrant_Innen und Aktivist_Innen, die diese tagtäglich unterstützen, vor: Übergriffe auf Migrant_Innen und No-Border Genoss_Innen, Angriffe auf Solidaritätsräume, Drohungen gegen Aktivist_Innen…

Das Handeln der Marionetten von Sauvons Calais artikuliert sich in und unterstützt die Anti-Migrationspolitik der UMP-Stadtverwaltung, sowie die rassistischen Razzien, die von der „sozialistischen“ Regierung dirigiert werden.

Wie immer wendet sich das System gegen die Ärmsten und Prekärsten. In Calais dienen die Migrant_Innen als Sündenböcke. Aber eigentlich weiss man genau, welches die wirklichen Verantwortlichen für die Arbeitslosigkeit und die Misere in der Stadt sind: die Financiers, die Spekulanten, die Banker, die Chefs und die Grossgrundbesitzer, die völlig ungestraft ihr Unwesen treiben. Sie bereichern sich immer mehr. Der FN, die PS und die UMP dienen direkt ihren Interessen. Es sind dieselben, die verantwortlich sind für die Kriege und die extreme Prekarität, vor denen die Migrant_Innen flüchten. Aber es ist einfacher und lieber gesehen, wenn rassistische Hetzjagden auf die armen Leute veranstaltet werden, die auf der Strasse leben, als das Problem bei den Wurzeln zu packen, nämlich bei den Besitzenden und jenen, die den Staat und seine Polizei kontrollieren.

Am 7. September ruft „Sauvons Calais“ zu einer Demonstration gegen Migration auf. Eine Demonstration, zu der eine der widerlichsten rechtsradikalen Parteien Frankreichs eingeladen ist, sowie Personen, die bekannt sind für ihre rassistischen, homophoben und antisemitischen Äusserungen.

Am Sonntag, dem 7. September ruft die Antifaschistische Aktion NP2C auf, sich möglichst zahlreich zu versammeln und die Strasse für die Neonazis zu blockieren, um sich gegen die rassistische Politik der PS, UMP und FN zu stellen und um unsere Solidarität mit den Migrant_Innen zu zeigen.

Besammlung: 13h um Place d’Arme!

Calais: Die Grenzen mit der Schusswaffe durchbrechen

Übersetzt von sanspapiersnifrontieres.noblogs.org

Aus der Presse:

29. August 2014

In der Nacht zwischen Donnerstag dem 28.8. und Freitag dem 29.8. hielten drei Bullen der PAF (Grenzpolizei) etwa fünfzehn Migrant_Innen an, die versuchten in einen Lastwagen zu steigen, um die Grenze zu passieren und nach England zu gehen. Einem von ihnen gelang es, die Flucht zu ergreifen. Einige Minuten später kam er mit fünf anderen Personen zürück und bedrohte mit einer Schusswaffe die Bullen. Danach gelang ihm abermals die Flucht.

Gürtelstraße Berlin: Refugees kämpfen und leiden

aus: linksunten.indymedia.org vom 01.09.2014 – Geschehnisse vom 31.08.2014

Denjenigen, die nicht vor Ort sein können, dürften ein bisschen enttäuscht von der Informationslage sein. Deshalb gibt es für sie jetzt ein kleines Update.

Heute war Sonntag, also Tag 6 der Dachbesetzung in der Gürtelstraße. Zunächst zur Lage auf dem Dach: Seit Tag 2 sind die Essens- und Wasserreserven aufgebraucht. Die Polizei hat heute zu den Leuten gesagt: „wir wollen euch schwächen damit ihr aufgebt!“ Ein Pfarrer konnte zwischenzeitlich aber wohl vier Liter Wasser auf das Dach bringen. In einem Gespräch wurde erzählt, dass der Regen gestern Nacht den Menschen geholfen hat, da sie ihn auffangen und trinken konnten. Von unten her machen sie einen kämpferischen Eindruck und zeigen sich immerwieder auf dem gut einsichtigen Giebel Richtung Scharnweber Straße.

Die Polizei steht unten mit mehreren Wannen, aber einem viel kleineren Aufgebot als in der Ohlauer Straße in ihrem Sperrgebiet und verhindert, dass Leute ohne Anwohnerausweis hineinkommen. Immer wieder schikaniert sie die angemeldete Mahnwache und entwendet Transparente. Da nur wenige Menschen sich permanent vor der Absperrung aufhalten, hat die Polizei freie Hand.

Heute Nachmittag ist eine Soli-Demo mit mehr als tausend Teilnehmer_innen vom S Bahnhof Warschauer Straße zur Gürtelstraße gelaufen. Die Stimmung war zumindest vorne sehr gut und laut. Alle, die über die Situation informiert sind, haben eine enorme Wut auf die Bullen, die Politiker und die Presse, die gerade offensichtlich versuchen, diese neuerliche Eskalation des Refugee-Struggles durch Aushungern und Demoralisieren zu gewinnen. Wesentlich dabei ist die Ignoranz der Presse gegenüber den Vorkommnissen.

Leider ist wahrscheinlich deshalb die Mobilisierung noch lange nicht so stark wie im Juli in Kreuzberg. Nur zaghaft hängen immer mehr Anwohner_innen Soli-Transpis aus ihren Fenstern. Essensspenden gab es für die Mahnwache heute dafür mehr als genug.

Wie es weitergeht ist sehr unklar. So wie sich die Leute unten und oben gegenseitig Mut machen ist es unwahrscheinlich, dass es zu einer freiwilligen Räumung des Daches kommt. Der Staat ist aber anscheinend ebenso entschlossen, den Konflikt auszusitzen und hofft darauf, dass eine Massendynamik nicht zustande kommt. Es ist auch deutlich zu sehen, dass die Polizeiführung an Personal sparen muss, da die ausfallende Sommerpause ihnen sehr zu schaffen macht. Es besteht also Hoffnung, dass wir die Folterer zum einknicken zwingen können. Macht deshalb ordentlich Druck, erzählt von den grausamen Methoden der Aushungerung und Austrocknung, macht Soliaktionen am besten nicht nur in Berlin sondern Bundesweit und international.

Wir brauchen euch alle! Alles steht auf dem Spiel!

Paris/Banlieue: Mord an Abdelhak Goradia während einer Ausschaffung und anschliessender Hungerstreik im CRA (centres de rétention administrative) von Vincennes

Übersetzt von http://sanspapiersnifrontieres.noblogs.org/

Am Donnerstag, dem 21. August 2014, ist Abdelhak Goradia verstorben. Dies, als er von den Bullen zur Ausschaffung nach Algerien zum Flughafen Roissy Charles de Gaulle gefahren wurde. Er sollte schon am 16. August letzten Jahres ausgeschafft werden, konnte dies allerdings verhindern. Nach der Version der Bullen verstarb er im Kastenwagen an einer „Herzattacke“. Wie alle, die in den Händen der Bullen sterben. Die Umstände bleiben mehr als unklar.

Bereits vor sechs Jahren, am 21. Juni 2008, ist im CRA von Vincennes Salem Souli an den Folgen einer „Herzattacke“ gestorben. In Wirklichkeit bekam der an Asthma leidende Souli nichts zu trinken, als er es benötigte. Am nächsten Tag haben die Gefangen gegen das CRS von Vincennes rebelliert.

Die Grenzen töten: Tausende Personen sterben bei der Überquerung vom Mittelmeer, andere bei ihrer Ausschaffung.

Schluss mit den Ausschaffugnen!

Regularisierung von allen Sans-Papiers!

Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit!

Die Inhaftierten vom Gebäude 1 sind seither im Hungerstreik.

22. August 2014:

„Gegen 18 Uhr haben die Bullen zu Abdelhak gesagt, er müsse zur Krankenpflege. Tatsächlich war das falsch. Er ging aus seinem Zimmer, sie haben ihn in die Aufnahme gebracht und ihm Handfesseln angezogen. Aus der Aufnahme hörte man komische Geräusche, es war alles sehr speziell. Diejenigen, welche bei der Visite waren (oberhalb der Aufnahme) haben alles gehört. Die Bullen haben ihm eine Maske aufgesetzt. Sie wussten, dass er sich wehren wird. Bei der ersten Ausschaffung haben sie ihm gesagt: „Sie müssen vor den Richter“. Tatsächlich haben sie ihn zum Flughafen gebracht. Er war damit nicht einverstanden, hat dagegen protestiert und sie brachten ihn ins Zentrum zurück.

Gestern haben wir die ganze Nacht auf ihn gewartet, weil wir wussten, dass er sich wehren wird. Sein Cousin hat angerufen, er war besorgt. Und dann hat er uns diesen Morgen nochmal angerufen und hat uns mitgeteilt, dass Abdelhak tot ist. Darum sind wir nun im Hungerstreik.“

24. August 2014:

„Wir sind noch immer im Hungerstreik. Der Kommandant ist seit Donnerstag nicht mehr gekommen, um uns zu sehen. Die Nacht war ruhig. Aber die Polizisten provozieren uns weiter. Sie wollen, dass wir essen, und sie suchen uns, sie wollen, dass wir kaputtgehen. Normalerweise sind zwei Polizisten in den Gemeinschafträumen, jetzt sind da fünf oder sechs.“

Folgendes Kommuniqué wurde von den Streikenden verfasst:

„Wir, Gefangen vom Gebäude 1 des CRA von Vincennes, fordern:

– dass die Journalisten die Bedingungen in diesem Zentrum sehen können.

– dass die Gewalttäter gegen Abdelhak Goradia bestraft werden, denn sie haben ihn totgeschlagen.

– dass die Dauer der Einsperrung auf 20 Tage reduziert wird, denn es gibt zuviel Gewalt hier. Es lohnt sich nicht, 45 Tage, das bringt gar nichts.

– dass das Essen besser wird. Wir essen sehr schlecht hier für das, dass wir nicht darum gebeten haben, hier zu sein.

Ein Teil der Polizisten ist auf verbale Weise sehr aggresiv und provoziert uns. Sie gehen sogar so weit, dass sie Beleidigungen übers Mikro aussprechen. Sie brüllen herum und machen obszöne Gesten. Wir werden nicht verhandeln. Wir machen weiter mit dem Hungerstreik, solange unsere Forderungen nicht erfüllt sind.“

Wie man etwas später mitbekommen hat, haben Gefangene in einem der drei Gebäude Mobiliar kaputt gemacht, nachdem sie vom Tot von Abdelhak gehört hatten.

Auch in der Schweiz verstarb der 29-Jährige Joseph Ndukaku Chiakwa alias Alex Khamma am 17. März 2010 im Flughafen Zürich-Kloten während einer Ausschaffung in den Händen der Bullen. Joseph Chaikwa war zuvor im Hungerstreik und wurde mittels der Sicherheitsstufe Level-4 ausgeschafft. Auch hier war der Grund „Herzversagen“.

Bullen Schweine Mörder

Italien: Ausbruch versucht, Ausbruch gelungen

Übersetzt von sanspapiersnifrontieres.noblogs.org

20. August 2014

Während eines Fussballspiels, bei welchem einige Inhaftierte mitspielten, profitierten neun Gefangene von der fehlenden Achtsamkeit der Ordnungskräfte und sind aus dem Zentrum Ponte Galeria in Rom ausgebrochen. Zwei Weitere versuchten es ohne Erfolg, und bevor sie ins Zentrum zurück gebracht wurden, mussten sie noch ins Spital gefahren werden. Der Eine brach beide Hände, der Andere hat nun einen Verband.

Ein anderer Ausbruchsversuch, der leider nicht gut ausging, fand am Sonntagabend im Ausschaffungsknast Corso Brunelleschi von Turin statt. Drei Gefange wurden von den Bullen entdeckt und aufgehalten. Infolge des Ausbruchversuchs wurde die eine Abteilung des Zentrums durchsucht und die nächtliche Kontrolle des Militärs verschärft.

Farbangriff auf die IOM

von indymedia.ch

Wir haben das Büro der IOM (Internationale Organisation für Migration) mit Farbe angegriffen.

Die IOM spielt als Partnerin des Bundesamtes für Migration (BFM) und des Eidgenössischen Polizei- und Justizdepartaments (EJPD) eine wichtige Rolle im „Migrationsmanagement“ der Schweiz, was nichts bedeutet ausser die Verwaltung, Fremdbestimmung und somit Unterdrückung von Menschen, welche das Verbrechen begangen haben, über Grenzen hinweg hierherzukommen. Die „Freiwilligkeit“ der Rückkehr, welche die IOM zu fördern betont, ist ein Hohn, wenn deren Alternative die Zwangsausschaffung ist, welche schlussendlich von den eigenen Auftraggebern (BFM und Polizei) angeordnet und durchgeführt wird. Als international tätige Organisation ist die IOM zudem ein Arm der kolonialistischen Politik der westlichen Welt, sie führt in sogenannten Herkunftsländer Projekte durch, die gezielt darauf ausgerichtet sind, Migration zu verhindern.
Die humanitäre Maske, hinter der solche Organisationen ihre Hässlichkeit verbergen, gilt es herunterzureissen. Die IOM ist integrierter Teil des Migrationsregimes und somit Teil der Kontrollen, der Übergriffe, der Ausschaffungen. Die IOM und ihre Funktionäre können die Verantwortung für die Unterdrückung, welche sie ausüben, nicht von sich abschieben.

Auf dass alle Verantwortlichen des Migrationsregimes brennen mögen!

Einige Wütende.

USA/Niederlande: Gegen G4S und KLM

Übersetzt von sanspapiersnifrontieres

1. August 2014, Tucson Arizona. Eine anarchistisch-antikolonialistische Gruppe hat alle Fenster des Büros von G4S in Tucson zerstört. In Solidarität mit allen, die im besetzten Palästina und in der besetzten Zone von Tohono O’odham im Süden von Arizona überleben und kämpfen. G4S verwaltet Gefängnise in Israel und Grenzen von Mexico zu den USA, schliesst Migrant_innen ein und schiebt diese ab.

13. Juli 2014, Niederlande. Sprüche und Farbe auf die Häuser der Geschäftsführer von G4S und von KLM.

Letzte Nacht (vom 12. auf den 13. Juli 2014) haben wir, „die Besucher“, Sprüche und Farbe auf das Haus von Hans Duijst (Nieuw-Loosdrechtsedijk 47 in Loosdrecht), Geschäftsführer von G4S Osteuropa, und Erik Swelheim (Haringvlietstraat 37 in Amsterdam), Finanzdirektor von KLM, gesprayt beziehungsweise geworfen.

Wir lehnen die Rolle von G4S in der Inhaftierung und Abschiebung von Migrant_innen in verschiedenen Ländern ab. In den Niederlanden ist dies aufgrund von Einschnitten im Budget der Regierung fast beendet. Jedoch ist G4S in anderen Ländern, inklusive UK und Australien, immernoch Verantwortlich für die Verwaltung von Knästen und/oder Ausschaffung von Migrant_innen. Gerade letzten Mai haben Wächter von G4S inhaftierte Migrant_innen im australischen Offshore Gefangenenlager von Papua-Neuguinea angegriffen und einen dabei getötet.

Wir verachten G4S auch wegen seiner Rolle in der Besetzung vom Irak und von Afghanistan und wegen der Tatsache, dass sie Sicherheitsdienste und -ausrüstungen für die israelischen Knäste, die Checkpoints, die Mauer der Apartheid, die Polizei und die israelische Armee bereitstellen.

Wir machen KLM für ihre Beihilfe bei Ausschaffungen von Migrant_innen verantwortlich, was sehr häufig vorkommt. Das Unternehmen versichert, dass sie ganz genau das machen, was die Regierung von ihnen verlangt, doch das ist keine Entschuldigung. KLM wird seit Jahren gebeten mit diesen Machenschaften aufzuhören, verzichten aber auf ein Zeichen von humanem oder ethischem Verhalten. Wir haben es satt, einfach nur weiterzubitten.

KLM ist weiter für den Transport von Affen aus ihrer natürlichen Umgebung in die Labore der Vivisektion, die Umweltverschmutzung und den Klimawandel verantwortlich.

Wir werden weiterkämpfen für eine Welt ohne Grenzen und für das Ende des kapitalistischen Systems, welches die Welt ruiniert und Milliarden von Menschen im Griff der Armut, des Hungers, des Krieges, der Unterdrückung und Ausbeutung zurücklässt.

Weder Nationen noch Grenzen – Es lebe die Anarchie!

Turin: Flammen im CIE (Abschiebeknast)

Übersetzt von sanspapiersnifrontieres.noblogs.org

22. Juli 2014

Um 10 Uhr abends haben die Gefangenen von einem der noch drei funktionierenden Sektoren im CIE Corso Brunelleschi, während einer momentanen Unachtsamkeit der Bullen, Matratzen und Kleider vor ihren Zimmern gestapelt, diese angezündet und sind anschliessend in den Hof hinaus gegangen. Dies, nachdem sie die prekären Bedingungen des Knastes angeklagt hatten.

Die Drohung eines Zusammenstosses hat die Einsatzkräfte daran gehindert hineinzukommen und so waren sie gezwungen, die Flammen von ausserhalb zu löschen.

Der Brand hat innerhalb einiger Stunden die Zimmer und die Essräume verwüstet. Während 20 Minuten haben herzliche Grüsse von Solidarischen, welche wussten, was vor sich ging, das Feuer und die Rufe der Gefangenen begleitet.

Nach langen Verhandlungen konnten die Bullen und das Rote Kreuz die Gefangenen in die anderen zwei Abteilungen des Zentrums aufspalten.

Es ist dies der x-te Angriff innerhalb der Zentren gegen die Ausschaffungsmachinerie. Ein Anlass genug um von ausserhalb unsere Solidarität mit den Eingesperrten zum Ausdruck zu bringen.

23. Juli 2014

Am Nachmittag haben Inhaftierte des gleichen Abschiebeknastes den letzten noch verfügbaren Esssaal in diesem Abteil in Flammen gesteckt. Offenbar haben die Gefangenen, von welchen viele anlässlich der gestrigen Brandstiftungen in dieses Abteil verlegt wurden, entschieden, die Räume in einem komplett unbrauchbaren Zustand zu hinterlassen.

Während die Flammen ihre Arbeit taten, haben die Ordnungskräfte die Gefangenen nach draussen in den Hof gebracht. Ein wahres Dilemma, dass von nun an nur noch ein einziger Sektor des ganzen Zentrums funktionsfähig ist.

Einige Solidarische haben sich bei den Mauern versammelt, um die Häftlinge zu grüssen, wurden aber von den Bullen gefasst und auf die Wache gebracht.

Aktualisierung 23 Uhr

Fast alle Gefangenen, welche während des Brandes in diesem Abteil waren, wurden in den Isolationstrakt des Zentrums überstellt und ihre Telefone wurden beschlagnahmt. Fünf Gefangene wurden aus Rache ohne Matratzen und Decken im ausgebrannten Abteil gelassen. Zwei Marrokaner wurden abgeschoben und fünf weitere Inhaftierte mit „schwerer Sachbeschädigung in Folge der Brandstiftung“ angeklagt.

Nachtrag

Wie weiter zu erfahren ist, hat es am 27. Juli eine Demonstration vor dem Abschiebeknast gegeben. Die fünf Festgenommenen wurden ins CIE zurück versetzt, da die Beschuldigung nicht ausreicht, um sie im Knast einzusperren. Von den sechs Abteilungen des CIE von Turin wurden schon während Revolten im März drei abgefackelt. Im restlichen Italien ist kein einziger Abschiebeknast mehr ganz, nur fünf sind teilweise noch brauchbar.

Die Regierung hat angekündigt, die Haftdauer zu verkürzen und die Zentren kontrollierbarer zu gestalten. Sie hofft damit die Wut der Eingesperrten zur Beruhigung zu bringen.

Hier noch ein Link zu einem Plakat, welches zur Demo aufrief.