Archiv für den Monat: Mai 2019

Berlin, Deutschland: Für einen Schwarzen Mai – Angriff auf Securitas

gefunden auf indymedia

Feuer allen Knästen, ob mit oder ohne Mauern!“ Den Aufruf zum Subversiven Mai, als Ausweitung des Vorschlages für einen anarchistischen 1. Mai in Berlin, verstehen wir als Aufruf zur Verdichtung des Angriffs auf verschiedenen Ebenen. Wir stimmen mit dem Anstoß überein, uns nicht auf einen Tag zu beschränken sondern unberechenbar und ständig die Funktionsweisen der bestehenden Gesellschaft zu attackieren und ihre Sicherheit als Illusion offen zu legen.

Zu den Werkzeugen der Macht gehören nicht nur die staatlichen Mörder*innen, sondern auch die Söldner*innen privater Sicherheitsfirmen. Wo einmal Karren von Securitas unbehelligt parkten, ist die Firma in einer Siedlung der Wohnungsgesellschaft GESOBAG als Wachschutz installiert, um ein Einschreiten der Bullen bei Konflikten unter Mieter*innen oder Spannungen mit der Hausverwaltung, gar nicht erst nötig zu machen. Zudem ist Securitas weltweit mit Bewachungsaufgaben in Knästen und öffentlichen Räumen beschäftigt.

Recognizing the degenerative metamorphosis of the once „revolutionary subject“, today diluted in that imprecise legion of consumers / citizens, is the inevitable starting point to consolidate a community in conscious war, which contributes vigorously to extend the attack against the system of domination in our century. If we are not able to notice the feeling of participation in which the „mass“ dives happily; that is to say, if we do not perceive the accelerated integration of this alienated caterva of „oppressed“ and „excluded“, we are not apt to develop anarchic war in our days. For that reason, it is urgent to renew our ship-replace one rotten wood with the erosion of time-and that will only be possible from a critical balance.“ (aus dem Interview mit Alfredo Cospito)

Zu den Werkzeugen der Macht gehören auch die einst von der Teilhabe an der Gesellschaft Ausgeschlossenen, die in der Phase der technoindustriellen Gesellschaft systematisch in Herrschaftsmechanismen eingefügt werden und so zu ihrer eigenen Unterdrückung durch Kontrolle beitragen. Die soziale Isolierung durch die Technologie nimmt denen, die ihr verfallen sind, die klare Sicht auf diese Funktionsweise. Mit fehlendem gemeinsamen Bewusstsein über den Klassenkonflikt richtet sich die Wut über die Perspektivlosigkeit nicht gegen den Staat und die Herrschenden sondern gegen den Menschen nebenan. Derartige Entwicklungen wie in Frankreich, wo tausende von Menschen in den letzten sechs Monaten ihre Emotionen in direkte Konfrontationen mit den Bullen und Zerstörungen der kapitalistischen Symbole kontinuierlich umsetzen, sehen wir hier, auf von deutschem Staat kontrollierten Territorium, nicht. Zu groß ist bei sozialen Themen das Vertrauen in demokratische Mechanismen, in linke Organisationen, Gewerkschaften und Parteien (oder es materialisiert sich im Rassismus und Nationalchauvinismus).

Was wir, als Anarchist*innen, tun müssen, ist, diese demokratischen Mechanismen anzugreifen, um ihre herrschaftliche Position durch die Propaganda der Tat zu entlarven. Es ist dabei nicht einfach denen, selbst Anarchist*innen, die unerschütterlich an den behutsamen Reformismus glauben, zu erklären, dass die Zerstörung des Bestehenden auch bedeutet, die Illusion der Sicherheit durch herrschaftliche Mechanismen in den Menschen zu zerstören. In jener Nacht des 13. auf den 14. Mai haben wir uns deswegen mit derinformellen Kampagne weltweit verstreuter Zellen verbunden, die Träger der Repression, der sozialen und staatlichen Kontrolle ausfindig zu machen und anzugreifen. Dieses Mal haben wir Brandsätze gewählt, an einem anderen Tag kann es ein Text, ein Plakat, eine Diskussion oder eine Demonstration sein, die die Pfade des Gewohnten verlässt. Die Subversion ist durch die klare Verfolgung unserer Ideen gegeben.

We do not expect the state to act differently than it does. We are not victims of anything. We do not ask or expect justice“ (aus dem Aufruf zur Solidarität mit Anahi) Die Zerstörung der zwei Securitas Fahrzeuge in Berlin-Wedding ist unser Ruf der Solidarität mit Anahi Salcedo und den, durch den argentinischen Staat, inhaftierten Anarchist*innen. Anahi wurde am 14. November 2018 verhaftet, nachdem sie bei der Platzierung einer Bombe an dem Mausoleumdes Bullen und Folterers Ramón Falcón, vor 109 Jahren von dem Anarchisten Simón Radowitzky getötet,verwundet wurde. Wir wissen nicht viel über die aktuelle Situation, jedoch vernahmen wir aus Texten, dass mit Anahi zusammen ein weiterer Gefährte, sowie nach kurz darauf stattfindenden Razzien um die 12 Anarchist*innen verhaftet wurden und angeklagt sind, sämtliche subversive Taten begangen zu haben. Kraft und Wut, Solidarität und Kompliz*innenschaft!

I will seek at the risk of my life, the best, the authentic freedom …” (Mauricio Morales)

„This call is to take back what has never been left behind, giving life to that continuity of practice in the current scenario, contributing so that our deaths remain dangerous to the ears of the powerful, actions which are impossible to recuperate by the “progressive citizens” that separate us and rejecting any victimizing expression that seeks to impose a distorted image of our comrade.“ (aus dem Aufruf zum Schwarzen Mai) Wo wir mit der ganzen Vielfalt unserer Mittel zur Tat schreiten, können wir auch unsere Leben verlieren. Daher ist unser Angriff auch eine Erinnerung an Mauricio Morales, der vor 10 Jahren am 22. Mai 2009 auf dem Weg zu einem Ausbildungszentrum der Gendarmerie in Santiago von der eigenen Bombe getötet wurde, und eine Resonanz auf den Aufruf zum Schwarzen Mai.

Wir verfolgen die Taten und Texte aus den Winkeln der Erde, um eine Affinität zu unbekannten Freund*innen zu entdecken, unsere Ideen zu schärfen, um gemeinsame strategische Linien zu entwickeln und unsere eigene Geschichte der Pseudorealität des Systems entgegen zu stellen. Dazu gehört die Erinnerung an unsere Gefallenen und die Einbeziehung unserer Gefangenen durch Texte und Bezugnahmen in aktuelle Konflikte. Denn während wir nachts umherschweifen, sind unsere Gedanken und kämpfenden Herzen bei den Gefangenen und den Menschen, die nicht mehr bei uns sind. Und offensichtlich sind wir damit auch nicht alleine. Im subversiven Mai gab es einige Angriffe. Ein Angriff, dem wir uns in den gewählten Worten anschließen wollen, war jener, der eine solidarische Nachricht an Dimitris Koufontinas sandte und dafür ein Fahrzeug von Kötter Security auswählte. Halte durch, Dimitris!

Wenn wir unser Bewusstsein über das Risiko von Tod und Gefangenschaft schärfen, mit den Ängsten arbeiten, die selbstverständlich mit den Gedanken daran hoch kochen – dann können wir uns von dem Gefühl von Reue befreien, dass uns jeder Zeit ereilen kann. Wenn wir uns auf den Weg machen, besteht immer die Gefahr, Freiheit und Gesundheit zu verlieren. Die reuelose Entschlossenheit ist eine der Voraussetzungen, um uns den Grausamkeiten entgegen zu stellen, die der Krieg des Feindes verbreitet. Zu dieser Entschlossenheit zu kommen ist ein Prozess, der sich nur in der ständigen Auseinandersetzung, individuell und kollektiv, mit unseren Emotionen und Ideen verwirklichen lässt, sich der Höhen und Tiefen bewusst ist und sicher nie abgeschlossen sein wird.

So deklarieren wir jeden Tag aufs Neue unsere Feindschaft gegenüber Staat und Kapital und gegenüber denen, die sich zu willigen Gehilfen desselben machen, weil sie sich davon Reichtum und ihren Frieden im Krieg versprechen.

FAI / FRI „Freie Füchse“

Rennes, Frankreich: Der Staat rächt sich nach der Revolte im CRA

übersetzt von sans attendre

Nachdem die Bullen am 10. Mai um 3h Nachts einen Sans-Papiers zur Abschiebung abgeholt hatten, brach im CRA Saint-Jacques-de-la-Lande (in der Nähe von Rennes) eine Revolte aus.

Einigen Gefangenen ist es an diesem 10. Mai gelungen, auf das Dach des Gebäudes zu klettern. Zwei Gebäude waren aufgrund der brennenden Matratzen und Kleider nicht mehr zu gebrauchen und die Kapazität der Haftplätze schrumpfte um die Hälfte.

Dank den Überwachungskameras konnten die Ermittler nach wenigen Stunden drei Männer identifizieren. Sie alle wurden am 14. Mai vom Strafgericht Rennes verurteilt.

Der erste, ein 19-jähriger Marokkaner, sagte aus, eine Matratze ins Feuer geworfen zu haben: „Ich war es, der das Feuer anzündete. Es war eine Demonstration gegen das, was im CRA vor sich geht. Sie kommen und nehmen Leute mit sich, ohne Vorankündigung. Ich habe das Leben von anderen nicht in Gefahr gebracht.“

Ein 24-jähriger Marokkaner, angeschuldigt, ein Kopfkissen ins Feuer geworfen zu haben: „Wir hörten den Mann, der zur Abschiebung abgeholt wurde, um Hilfe schreien. Sieben oder acht Polizisten waren auf ihm drauf.“

Diese Tat, die er als „vernüftig“ ansieht, wurde von einem dritten, einem 26-jährigen Tunesier, nachgeahmt und wurde dafür für ein Jahr Haft verurteilt. Die ersten Zwei bekamen zwei Jahre Haft. Ein Haftbefehl wurde gegen alle drei erlassen.

Der Staatsanwalt forderte Haftstrafen zwischen 18 Monaten und drei Jahren.

Montreal, Kanada: Zum ersten Mai gegen die Grenzen

übersetzt von montréal contre-information

Am 1. Mai fanden in Montreal über die Stadt verteilt vier unterschiedliche Demonstrationen zu unterschiedlichen Zeiten statt. Die CLAC (Convergence des Luttes Anti-Capitalistes) rufte zur jährlichen antikapitalistischen Demo unter dem Motto “No Border” auf. Dieses Thema steht im Kontext einer erstarkenden extremen Rechten in Québec und dem Bauprojekt eines neuen Gefängnisses für Migrant*innen in Laval. Wir nahmen an dieser Demo teil, die sich um 18.30 Uhr am Square Cabot versammelte.

Mehrere hundert Personen demonstrierten über die Atwater Avenue in Richtung St-Henri, ein Schwarzer Block formierte sich hinter der Demo und einem Transparent mit der Aufschrift “All Bosses are Bastards”. Bauzäune und anderes Baustellenmaterial wurden auf die Strasse gezogen, um einen Abstand zwischen der Demo und den folgenden Bullen zu schaffen. Bereits beim Treffpunkt wurden Flugblätter verteilt, die die Leute dazu animierten, sich beide Strassenseiten und das Trottoir zu nehmen, um die Bullen daran zu hindern, die Demo einzukesseln. Dies hat super geklappt; den Bullen gelang es nicht, sich in Position zu bringen.

Die Demo zog auf der Notre-Dame und dann auf der Greene Avenue nach Norden, zu den Büros von Lemay, ein Architekturbüro, das die Pläne für das Gefängnis für Migrant*innen entwirft. Als sich die Demo dem Gebäude näherte, wurde eine Mülltonne angezündet und zu den hinterherfahrenden Velobullen gestossen, was eine Distanz für die kommenden Taten schaffte. Das Büro wurde angegriffen. Die grossen Scheiben vorne und auf der Seite des Gebäudes wurden mittels Steinen, Billardkugeln und improvisierten Rammböcken eingeschlagen, zwei Fassadenseiten mit Farbbomben beworfen. Zusätzlich wurden Flugblätter verteilt, um zu erklären, welche Rolle Lemay im Bau des erwähnten Gefängnisses spielt.

Einsatzbullen stellten sich – allerdings zu spät – vor die Büros, wo sie mit Steinen empfangen wurden. Sie antworteten mit Tränengas und drängten die Demo in die rue Saint-Jacques. Auch wenn der Umzug aufgrund des Gases aufgesplittet wurde, trafen zwei grössere Gruppen kurze Zeit später auf der Hauptverkehrsachse Saint-Antoine wieder zusammen – der Auflösungsversuch schlug fehl! Die motivierte Gruppe suchte sich einen Weg durch den Verkehr, zog Abfalltonnen auf die Strassen und zündete ein paar davon an. Auch wenn die Gruppe immer kleiner wurde, zog eine ansehnliche Menge weiter Richtung Osten, hinterliess auf dem Weg einige Graffitis und verteidigte sich mit Feuerwerk gegen die Bullen.

Dieser 1. Mai markiert somit eine grosse Verbesserung im Vergleich zum letzten Jahr, als die Konfrontation mit den auf den Trottoirs laufenden Bullen und dem Schwarzen Block an der Spitze der Demo nach nur zwei Minuten ausbrach und den Block somit vom Rest der Demo trennte. Seit dieser Konfrontation bewahrt die Polizei stets ihre Distanz zu grösseren Demonstrationen, was den Vorteil einer kämpferischen Demokultur aufzeigt. Heute stellen sie sich allerdings so auf, dass sie nach erfolgten Angriffen sehr schnell eingreifen können. Wir müssen versuchen, Antworten auf diesen Strategiewechsel zu finden.

Die Verteilung über die ganze Demo von unterschiedlichen Banden mit einem Willen zur Konfrontation, hat uns dieses Jahr erlaubt, die Isolierung des Schwarzen Blockes vom Rest der Demo zu verhindern. Dies hat auch geholfen, den Auflösungsversuchen der Bullen zu trotzen. An mehreren Orten in der Demo verschiedene Gruppen und Personen zu haben, die trotz des Gases zusammen bleiben, zeigt, dass auch viele andere das für die Reproduktion solcher Akte notwendige Vertrauen gewinnen können. Die Erfahrung dieses Jahres mit der Aufsplittung und des erneuten Zusammentreffens sowie der Dauer der Demo auch nach dem Angriff auf Lemay ist ein gutes Beispiel dafür!

*** Wir haben ebenfalls festgestellt, dass dieses Jahr viele Leute eine Kamera bei sich hatten oder mit ihrem Telefon gefilmt haben. Fotos oder Filme, ob von den Massenmedien aufgenommen oder nicht, können Menschen in Gefahr bringen. Auch wenn ihr eure Aufnahmen nicht den Bullen geben wollt, oder wenn ihr die Absicht habt, diese vor der Verbreitung zu bearbeiten, bleibt die Gefahr weiter bestehen, dass ihr mit Informationen verhaftet werdet, die andere belasten könnten. Filmt also keine Gesichter in der Demo und seid nicht überrascht, wenn ihr aus der Demo gedrängt werdet, wenn ihr dies tut.

Der erfolgreiche Angriff auf Lemay ist eine ermutigende Entwicklung im Kampf gegen das Gefängnis für Migrant*innen. Lemay wurde in den letzten Jahren bereits mehrfach angegriffen: seine Luxusneubauten wurden eingeschlagen, in ihrem Geschäftssitz wurden Heuschrecken ausgesetzt und kürzlich alle Schlösser sabotiert. Diese Angriffe waren allerdings nicht so öffentlich wie derjenige während der Demo und wurden von eher kleineren Gruppen ausgeführt. Wir waren wirklich berührt von der Stärke und der Solidität hunderter Personen, die währenddem dieses hässliche Architekturbüro demoliert wird, vor Ort bleiben und zusammenstehen. Dies ist die kollektive Kraft und Entschlossenheit, die unserer Meinung nach notwendig sind in der Fortführung des Kampfes gegen das Gefängnis für Migrant*innen.

Lang leben die unkontrollierbaren Demos! Lang lebe der Kampf gegen die Gefängnisse für Migrant*innen!

Zerstören wir die Gefängnisse und die Grenzen!

Fuck Lemay, schöner erster Mai an alle!

Rom, Italien: Angriff auf Autos von ENI Enjoy

übersetzt von round robin

In einer Nacht Ende März haben wir brennbares Material auf 5 Enjoy Car Sharing-Autos von Eni platziert und dieses angezündet.
Den Staat und seine neokolonialistischen Interessen unverzüglich angreifen.
Solidarität und Nähe mit den Verhafteten und Angeklagten der Op. Scintilla und Renata.
Feuerrote Grüsse an die Gefangenen der Op. Scripta Manent und Panico.
An alle Anarchist*innen in Haft oder auf der Flucht, Kraft!

Pisa, Italien: Funkmast in Flammen

übersetzt von round robin

Gegen die Repression. Gegen die Spezialregime. Gegen den Knast.
Solidarität mit den Gefährten und Gefährtinnen im Gefängnis.


Gemäss den Medien brannte am 10. Mai in Riglione, einem Quartier in Pisa, ein Mobilfunkturm von Telecom. Der Brand sei auf einen Kurzschluss zurückzuführen.

Regensburg, Deutschland: Tote Frau in Ankerzentrum gefunden – Großeinsatz nach Tumulten

gefunden auf infranken.de

In einer großen Flüchtlingsunterkunft in Regensburg wird eine tote Frau gefunden. Als Notarzt und Polizei kommen, gibt es Tumulte. Es ist nicht das erste Mal in einem der umstrittenen bayerischen Ankerzentren.

Nach dem Tod einer Frau im Ankerzentrum – einer zentralen Asylunterkunft – in Regensburg in der Oberpfalz ist es am Samstag zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Die Einsatzkräfte sprachen von „Ausschreitungen“ in dem sogenannten Ankerzentrum.

Wie die Polizei berichtet, wurde am Morgen gegen 8,50 Uhr eine tote Frau in der Asylunterkunft in der Zeißstraße in Regensburg gefunden. Der Rettungsdienst konnte nur noch den Tod feststellen. Laut Angaben der Polizei wurden Rettungsdienst und Polizeibeamte während des Einsatzes von Bewohnern des Ankerzentrums bedrängt und angegriffen.

Die Leiche konnte nicht abtransportiert werden, da sich laut Polizei die Stimmung weiter aufheizte. Gegen die Polizei wurden Steine und andere Gegenstände geworfen. Die Polizei sowie die Verhandlungsgruppe des Polizeipräsidiums Oberpfalz ist im Einsatz um mit den Bewohnern in Kontakt zu treten. Die Polizei versucht beruhigend auf die Bewohner einzuwirken.

Nicht der erste Tumult in einem Ankerzentrum

Gegen Mittag konnte der Leichnam der Frau abtransportiert werden. Derzeit ist über die Ursache ihres Todes nichts bekannt.

In dem Ankerzentrum in Regensburg ist eine größere Zahl an Menschen untergebracht, berichtet die Polizei. Die genaue Zahl konnten die Beamten zunächst aber ebenfalls nicht nennen.

Regensburg ist nicht das einzige Ankerzentrum in Bayern: Auch in Donauwörth und in Bamberg gibt es derartige Einrichtungen. Von dort aus sollen Geflüchtete, die keine oder geringe Chancen auf ein Bleiberecht haben, untergebracht und baldmöglichst abgeschoben werden. Das Wort Anker steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung).

In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach bei Einsätzen in bayerischen Ankerzentren schwere Konflikte zwischen Bewohnern und Polizeikräften. Dabei gab es beispielsweise im oberfränkischen Bamberg und im schwäbischen Donauwörth Verletzte und Festnahmen.

Dezember 2018: Großeinsatz im Ankerzentrum Bamberg

In der Nacht auf den 11. Dezember 2018 war es im Ankerzentrum in Bamberg zu tumultartigen Szenen gekommen. Nach einer Meldung wegen Ruhestörung gab es Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern und Sicherheitsmitarbeitern. Als sich mehrere Männer in der Anlage verschanzten, wurde auch die Polizei hinzugerufen. Diese wurden laut Polizeiangaben mit Pflastersteinen beworfen. Die Polizei rief damals weitere Kräfte hinzu, die das Gebäude umstellten. Zwischenzeitlich kam es auch zu einem Brand in einer Wohnung des Gebäudes, nach dem Bewohner es verließen. Insgesamt wurden damals neun Menschen verhaftet.

In der Folge hagelte es aber auch Kritik am Polizeieinsatz. Die Linken-Politikerin Ulla Jelpke nannte ihn „unverhältnismäßig“. Die Polizei hatte den Randalierern außerdem Tötungsabsicht unterstellt.

Im Ankerzentrum Bamberg rumort es aber auch von anderer Seite: Gegen Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts gibt es schwere Vorwürfe. Systematische sowie grundlose Gewalt und Nähe zu rechtem Gedankengut stehen im Raum. Gegen zwei Security-Mitarbeiter wird im Zusammenhang mit den Vorfällen im Dezember ermittelt. Ex-Mitarbeiter haben sich dahingehend geäußert, dass die Vorgänge mit der systematischen Gewalt im Zusammenhang stehen.

Untersuchungshaft des Gefährten aus Zürich verlängert

per Mail

Die Untersuchungshaft des Gefährten, welcher am 29. Januar 2019 verhaftet wurde, wurde anfang Mai um weitere 3 Monate verlängert. Ansonsten hat sich nicht viel an seiner Situation geändert. Er sitzt nach wie vor im Bezirksgefängnis Zürich und die U-Haft wird nach wie vor mit Flucht- und Kollusionsgefahr begründet, wobei die Untersuchung noch nicht abgeschlossen sei.

Nach wie vor kann Post über die anarchistische Bibliothek an den Gefährten gesandt werden. In einem öffentlichen Brief schrieb der Gefährte auch, was ihn interessiert: „Ich freue mich über Zusendungen von Nachrichten und Analysen über das Weltgeschehen, von anarchistischen Publikationen (Briefumschlag tauglich), sowie natürlich von Briefen von Gefährten und befreundeten Bekannten. Ich verstehe Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch und etwas Spanisch und Türkisch. Selbstverständlich beteiligt sich auch die Staatsanwaltschaft beim lesen.“

Adresse:
Anarchistische Bibliothek Fermento
Zweierstrasse 42
8004 Zürich
Schweiz

Bitte schreibt explizit, was weitergeschickt werden soll und was nicht.

Bamberg, Deutschland: Feuer für Knastprofiteur Massak

gefunden auf indymedia

Laut eigener Aussage ist die Firma „MassakLogistikGmbH“ führendes Unternehmen, wenn es um das Profitschlagen aus den Bedürfnissen von Menschen geht.
Werner Massak, der sich in Interviews als Experte für genau diese Bedürfnisse in Szene setzt, gründete die Firma 1993. Ein Unternehmen, das sich nicht dafür versteckt,  Spezialist für Gefangeneneinkäufe-Ausbeute zu sein.

Normierte Waren des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Tabak, etc.) liefert MassakLogistik zu überteuerten Preisen hinter die Mauern der Knäste. Da es im Knast für solche Zulieferer keine Konkurrenz gibt, kann die Firma Massak ihre Gewaltherrschaft in diesem System verwirklichen. Ihre Abnehmer_innen, die Gefangenen, werden so der Möglichkeit beraubt selbst zu entscheiden, welche Waren zu welchem Preis sie kaufen wollen.

Das systematische Wegsperren von Menschen, hier in Form von Gefängnissen, ist eine der deutlichsten Formen alltäglicher Herrschaft und Unterdrückung. Der Staat koordiniert durch u.a. Armut, Erniedriegung und Ausgrenzung, wer gerade weggesperrt gehört. Wer dann weggesperrt ist, kann im Knast noch stärker ausgebeutet werden, als außerhalb der Mauern. Daraus hat sich der Sektor der „Gefangenen-Industrie“ als eine moderne Form der Sklaverei entwickelt. Nirgends so perfide wie in den USA.

Es lässt uns manchmal erstarren und ohnmächtig fühlen, wenn wir uns die aktuellen Zustände und Entwicklungen bewusst machen. Doch immer wieder besinnen wir uns auf unsere Ideale der Freiheit, Gemeinschaftlichkeit und Solidarität und wir können wieder spüren, das unser Herz noch schlägt. Ohnmacht verwandelt sich in Wut.

Um unsere Wut gegen dieses menschenverachtende System auf praktische Weise auszudrücken, zogen wir in der Nach auf den 12. Mai los. Durch mehrere Brandsätze ließen wir vier Lastwagen und einen Transporter der Firma MassakLogistikGmbH in Flammen aufgehen.
Die drei Eckpfeiler der Firma, „Qualität, Zuverlässigkeit und ein breites Sortiment“ konnten wir so hoffentlich ins Wanken bringen.
„Qualitativ“ entstand ein Schaden, der das Unternehmen wünschenswerterweise in den Ruin stürzt. „Zuverlässig“ werden wir weiter alle Firmen, die dieses mörderische System am Laufen halten, aufsuchen. Durch unser „breites Sortiment“ von Schriften bis Brandsätzen werden wir unseren Kampf gegen die Feinde der Freiheit fortführen.

Wir beteiligen uns am subversiven Mai in Solidarität mit den gefangenen Genoss_innen in Italien.

Für eine Welt ohne Knäste und Unterdrückung!
Gegen jede Form der „modernen Sklaverei“!

Herzlich senden wir solidarische und kraftvolle Grüße an unsere türkischen und kurdischen Genoss_innen, die sich derzeit kämpferisch im Hungerstreik befinden, an unsere Gefährt_innen der anarchistischen Bibliothek Fermento in Zürich und an unseren Komplizen Loic.

Freiheit für ALLE Gefangenen!

Essen, Deutschland: European Homecare Chef angegriffen. Make the Bosses afraid again!

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Am fruehen Montag Morgen 13.5.2019 wurde der Inhaber von European Homecare Sascha Korte zuhause in seinem essener Bonzenviertel am Bahrenbergring 22 besucht. Sein Auto und das seiner Frau wurden unbrauchbar gemacht. Reifen zerstochen, Scheibe eingeschlagen und eine aufgestochene Bitumenlackdose ins Wageninnere. Ausserdem Farbe auf die Fassade und Haustuer.

European Homecare EHC ist bundesweit der groesste private Betreiber von Fluechtlingsunterkuenften. Durch die sogenannte Fluechtlingskrise machte das Unternehmen 2015 26 Mio. Euro Gewinn und 2016 32 Mio. Euro. Auf Kosten der Gefluechteten, der Beschaeftigten und der Gesellschaft. Fuer ein Bett in einer Massenunterkunft wurden pro Monat mehrere Tausend Euro bezahlt. Geld was nach der Meinung der Oeffentlichkeit fuer Gefluechtete ausgegeben wurde landet so in den Taschen der deutschen Bonzen. Die Gefluechteten leben unter unmenschlichen Bedingungen. Schlechte Hygienische Zustaende, Verpflegung und Personal. Bekannt wurde EHC bundesweit durch Folter und Vergewaltigungsskandale unter anderem in Burbach und Siegen. Gerade laufen noch Prozesse, die aber milde Urteile erwarten lassen und sich auch nur gegen Untergebene und die kleinen Fische richten. Aber der Fisch stinkt vom Kopf. Deshalb wurde Sascha besucht. Vielleicht nicht zum letzten Mal. Er hat sich viele Feinde gemacht. Aber viel Spass beim Tennis.

Profiteure von Rassismus angreifen!

Solidaritaet mit allen Menschen in Lagern und Abschiebegefaengnissen!

Make the bosses afraid again!

Leipzig, Deutschland: Knastprofiteure markiert, Auto entglast und tiefergelegt

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In der Nacht auf den 13. Mai haben wir in Leipzig Connewitz ein Auto des Unternehmens SPIE mit dem Schriftzug „Knastprofiteur“ markiert, entglast und tiefergelegt.

Die SPIE Deutschland und Zentralgruppe GmbH proftiert mit den Bau und Einbau von Knastausstattung von diesem System der Herrschaft und Unterdrückung, welches unsere Freund*innen und Menschen, die nicht ins Raster passen und sich verwerten lassen, einsperrt und ihrer Rechte beraubt.
Anlass dieser Aktion sind die jüngsten Angriffe auf die Gefangenengewerkschaft und die Inhaftierungen der letzten Wochen.

Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Für einen subversiven Mai!

#freeisa