gefunden auf barrikade
Wir rufen diesen Frühling zu möglichst vielen Aktionen gegen die neuen Bundeslager und das Migrationsregime auf!!!
Am 1. März 2019 tritt ein verändertes Asylgesetz in Kraft. Mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens werden die Betroffenen ab sofort in sogenannten ‚Bundesasylzentren‘ untergebracht. Wir bezeichnen sie bewusst als Lager! Betroffene werden dadurch vom Rest der Gesellschaft isoliert und sind ständiger Kontrolle unterworfen. Diese Lager schaffen zwei Kategorien von Menschen und trennen uns in Illegale und Legale!
Es liegt in unserer Verantwortung, die Lagerisierung in der Schweiz und das dahinterstehende Migrationsregime zu bekämpfen und uns solidarisch mit allen Betroffenen zu zeigen. Lasst uns diese Politik, die einsperrt, kategorisiert und ausschafft nicht mittragen!
Wir rufen deshalb diesen Frühling zu möglichst vielen Aktionen gegen diese neuen Bundeslager und das Migrationsregime auf!!!
Lasst uns mit allen möglichen Mitteln und Methoden dem Staatssekretariat für Migration (SEM) und den involvierten Akteur*innen zeigen, dass unsere Solidarität und unser Verlangen nach Freiheit stärker sind, als ihre Lager und Ausschaffungsknäste!
Lasst uns kreativ sein! Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Hier ein paar Vorschläge:
- Recherche: Was passiert hinter den Mauern und Zäunen?Infos recherchieren, teilen und publik machen.
- Informationen verbreiten: Infos verbreiten über die Bundeslager! Viele Menschen wissen nicht, was da gerade abgeht. Redet im Alltag mit Familie und Freund*innen darüber, verteilt Texte, Videomaterialen und nutzt die Ausstellung zu den Bundeslagern. Organisiert Themenmonate. Kreiert selbst etwas; veröffentlichen und verteilen nicht vergessen.
- Direkten Kontakt und Unterstützung von Betroffenen: Wir können die Isolation der Lager durchbrechen, indem wir z.B. vorbeigehen, mit Betroffenen sprechen, Fahrdienste anbieten, Kontakte zu solidarischen Rechtsanwält*innen vermitteln, Informationsaustausch zwischen Innen und Aussen ermöglichen etc.
- Öffentliche Aktionen, Demos etc.: Plakat- oder Flyeraktionen, Demos, ein (unsichtbares) Strassen(bahn)theater, Platzbesetzungen, Lager- und Knastspaziergänge, Transpis hängen, Sticker designen und verkleben, Blockaden, Baustellenbesetzungen etc.
- Sabotage und direkte Aktionen: Sand ins Getriebe streuen, ein bisschen stören, die Kosten in die Höhe treiben, Ausschaffungen blockieren! Es gibt bestimmt für alle ein geeignetes Werkzeug den Verantwortlichen zu zeigen, dass das Fass am überlaufen ist.
- Vernetzung: Es ist wichtig, die verschiedenen Aktionen sichtbar zu machen, unsere Kämpfe zu vernetzen und in einen Zusammenhang zu bringen. Alles, was in diesem Frühling gegen die Bundeslager geschieht, kann z.B auf barrikade.info veröffentlicht werden, um die Stärke und die Diversität unseres Widerstandes sichtbar zu machen!
Ihr seht, unsere Handlungsmöglichkeiten gegen die Bundesasyllager sind unzählig, für alle ist was dabei und alle Formen des Widerstandes dagegen sind wichtig und ergänzen sich!
Nun nichts wie ab, bildet Banden, schmiedet Pläne, bastelt, malt, druckt, verbündet euch, spaziert, demonstriert oder schleicht umher in den vielen Nächten und Tagen dieses Frühlings! Veröffentlicht eure Tätigkeiten auf barrikade.info oder schickt sie uns per E-Mail an nolager@immerda.ch (denkt an Verschlüsselung und an Metadaten!). Lasst uns unsere Wut auf diesen Angriff gegen die Freiheit sichtbar machen, unsere Aktionen und Informationen veröffentlichen und sie zusammenführen.
Für die Freiheit,
Bundeslager bekämpfen!Was sind eigentlich Bundeslager?
Bundeslager sind das neuste Produkt bzw. Werkzeug einer rassistischen, sich stets verschärfenden Politik. Sie sollen ab dem 1. März 2019 schweizweit in Betrieb genommen werden. Mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens will das Staatssekretariat für Migration (SEM) das sogenannte ‚beschleunigte Verfahren‘ einführen, mit Hilfe dessen Menschen effizienter verwaltet und schliesslich ausgeschafft werden können. Das SEM zentralisiert mit den Bundeslagern nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Asylverfahren unter einem Dach. Die betroffenen Menschen werden vom Rest der Gesellschaft isoliert, ihr Alltag ist gekennzeichnet von Kontrolle und Fremdbestimmung. Wer der Kategorie eines ‚echten Flüchtlings‘ nicht entspricht, wird ausgeschafft oder muss untertauchen und sich unter prekärsten Verhältnissen in einem der wohlhabendsten Ländern der Welt durchschlagen.
Eine vertiefende Übersicht über die verschiedenen Facetten des Schweizer Lagersystems gibt es beispielsweise unter diesem Link zu einer Ausstellung über die Bundeslager: ausstellung.noblogs.org oder hier: https://barrikade.info/Was-sind-eigentlich-Bundeslager-1675
Die Bundeslager sind ein staatlicher Angriff auf die Freiheit von uns allen.