Lissabon, Portugal: Unmittelbare Antwort auf Polizeigewalt

übersetzt von sans attendre

Ein Polizeiposten sowie mehrere Fahrzeuge wurden in der Nacht von Montag (21. Januar) auf Dienstag in verschiedenen Vororten von Lissabon duch Molotowcocktails beschädigt. Dies meldete die Polizei am Tag nach den Ausschreitungen am Rande einer Demo gegen Polizeigewalt.

Drei Molotowcocktails wurden auf ein Polizeiposten im Quartier Bela Vista in Setubal, eine Stadt südlich von Lissabon, geworfen. Menschen wurden dabei keine verletzt.

In den nördlichen Vororten Odivelas und Loures wurden etwa zwölf Autos ebenfalls durch Molotowcocktails beschädigt. Die Polizei kontrollierte vier Verdächtige, darunter ein 18-jähriger, der in Polizeigewahrsam genommen wurde. Die Polizei wird weitere Untersuchungen bezüglich dieser Vorfälle vornehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine Hinweise vor, dass diese Taten mit der Demo vom Montag im Zentrum von Lissabon in Verbindung stehen, fügte die Polizei an.

Vier Personen wurden am Montag Abend nach Ausschreitungen am Ende einer Demo gegen Rassismus und Polizeigewalt verhaftet. Als sich die Demo auflöste, machte sich ein Teil davon auf den Weg in die schicke Avenida da Liberdade im Zentrum, beschädigte dort mehrere Fahrzeuge und griff Polizeibeamte an. Diese antworteten mit Gummischrot.

Diese Demo war eine Reaktion auf einen heftigen Polizeieinsatz wegen einer Schlägerei am Tag zuvor in einem Quartier von Seixal, südlich von Lissabon, in dem viele Menschen aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien in Afrika leben.