Archiv für den Monat: Oktober 2018

Besançon, Frankreich: Feuer gegen Enedis, Engie und Est Républicain

übersetzt von sans attendre

In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, 12. Oktober wurden in unterschiedlichen Quartieren in Besançon mehrere Fahrzeuge angezündet. Insgesamt brannten zwischen 3 und 5 Uhr am Morgen acht Autos.

Bei den abgebrannten Autos handelt es sich hauptsächlich um Fahrzeuge von für unsere Leben schädliche Unternehmen, die unabdingbar sind, um diese scheiss Welt am Laufen zu halten: ein Fahrzeug von Engie an der rue Pierre Leroy, zwei von Enedis (ein Nutzfahrzeug und ein Lastwagen) an der avenue du Commandant Marceau sowie ein Auto der Est Républicain (A.d.Ü.: regionale Tageszeitung) an der rue du Tunnel.

Engie ist ein berüchtigter Kollaboratuer des Knastsystems. Das Energieunternehmen beteiligt sich seit Jahren an zahlreichen Gefängnissen und Internierungslagern. Es ist ein geeignetes Ziel für alle, die die Einsperrung von Menschen, mit oder ohne Papieren, bekämpfen wollen. Desweiteren wurde seine Tochtergesellschaft Inéo „für die Ausarbeitung der Plattform Big Data in Marseille ausgewählt“, wie das das Communiqué zu einem Brandanschlag auf eines ihrer Fahrzeuge von Mitte Juli schreibt.

Enedis nimmt eine Hauptrolle in der Atommülllagerung in Bure und dieser nuklearen Gesellschaft ein. Sie ist verantwortlich für die Überwachung der Menschen durch die Installation der Stromzählgeräte Linky. Alles in allem ist Enedis nichts anderes als der Saft dieser Welt.

Bezüglich Est Républicain: Sie ein Werkzeug von grosser Bedeutung für die Herrschenden und um die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten, verbiegen und verschleiern Sachverhalte, stets mit dem Ziel, den Bullen und diversen Projekten der Macht zu dienen.

Italien: Verstreute Angriffe auf die Lega

übersetzt von round robin

Cogliate: Wie die Medien berichten, wurde in der Nacht auf den 01. Oktober der Sitz der Lega in Cogliate angegriffen. Unbekannte haben die Scheiben eingeschlagen und Mobiliar im Innern beschädigt.

Cremona: Weiter erfahren wir, dass in den frühen Morgenstunden des 30. Septembers ein Molotow-Cocktail auf den Sitz der Lega in Cremona geworfen wurde, was zu kleinen Schäden führte. Der Sitz der Lega in Cremona wurde in den letzten Jahren immer wieder Ziel von Angriffen, so zum Beispiel vor einem Monat, als er mit Steinen beworfen wurde.

Ceriano Laghetto: Weiter in die Lombardei, wo ein Fest der Lega in Ceriano Laghetto vom 21. bis zum 23. September warmherzig empfangen wurde. Flugblätter gegen die Lega wurden verteilt sowie Plakate zur Ankündigung des Festes mit Aufdrücken „Fest abgesagt“ überklebt. In den Zeitungen und auf den Sozialen Netzwerken klagten die Leghisti über einen versuchten Einbruch in das Lokal, wo das Fest stattfand sowie über 20 beschädigte Autos.

Saint-Martin-d‘Hères, Frankreich: Communiqué zum verheerenden Brandanschlag auf Eiffage

übersetzt von sans attendre

Kurz nach 4 Uhr am 08. Oktober brannte das Lager von Eiffage an der rue Diderot 2 in Saint-Martin-d‘Hères, ein Vorort von Grenoble. Sieben Lastwagen, vier Nutzfahrzeuge, ein Hubstapler sowie ein grosser Teil des Lagers wurden von den Flammen verwüstet. Um aufs Gelände zu kommen, schnitten die Brandstifter*innen ein Loch in den Zaun. Ungefähr 70 Mitarbeitende befinden sich im bezahlten Urlaub.

Noch am gleichen Tag tauchte auf Indymedia Nantes ein Communiqué auf:

Ein Rauchzeichen an die Gefangenen

Diese Nacht haben wir ungefähr zehn Fahrzeuge und Baustellengeräte sowie einen 2 000 m² grossen Teil des Lagers von Eiffage abgefackelt, weil dieses Unternehmen eine fundamentale Funktion in unserer Knastgesellschaft einnimmt.

Eiffage ist unerbittlich an der Erzeugung von Räumen des Zwangs und der Kontrolle beteiligt. Bei fast allen Einrichtungen unseres grossen, unsichtbaren Käfigs hat Eiffage ihre Finger im Spiel: Schulen, Arbeitsorte, Unterkünfte, Gerichte, Spitäler (psychiatrische und andere), Altersheime, Kasernen, Stadien, öffentliche Plätze sind alles Gitterstäbe, die uns in Gefangenschaft halten.

Doch wenn Eiffage zum Gegenstand unseres Hasses und rächenden Aktion wird, dann auch und vor allem weil sie die notwendige materielle Struktur für die Bestrafungsindustrie liefert: Haftanstalten, Internierungslager, Jugendstrafanstalten, Untersuchungsgefängnisse.

Der neue „Gefängnisplan“ der Regierenden wird die Hölle des Überlebens im Strafvollzug um weitere 7000 Plätze vergrössern.

Stolz, sich als Spezialistin auszugeben, wird Eiffage weitere rentable Geschäfte machen. Zornige Gegner*innen aller Gefängnisse, haben wir Eiffage in dieser Nacht den Krieg erklärt.

Wir freuen uns über alle Angriffe gegen die Mechanik der Einsperrung.

Wir bewundern die Widerspenstigkeiten, die innerhalb der Kerker ausbrechen: Weigerung, in die Zellen zurückzukehren, Hungerstreiks, Zerstörung der Zellen, Aggressionen gegenüber den Wärter*innen, Ausbrüche.

Wir begrüssen die Revolten von „ausserhalb“, wie die jüngsten Brandanschläge auf Autos der Wärter*innen und auf SPIP.

Uns ebenfalls in diesem relativen Ausserhalb befindend – für wie lange noch?- versuchen wir, eine Offensive zu führen gegen alles und alle, die die Knäste planen, bauen und verwalten.

An alle Rebellen, an alle Rebellinnen,
Wut und Mut, um unsere Käfige zu verwüsten!

Füchse

Paris, Frankreich: Bouygues in Flammen

übersetzt von attaque

In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag 04. Oktober wurde in der rue Laurier im 17. Arrondissement von Paris ein Auto von Bouygues angezündet. Bouygues ist ein allseits bekannter Gefängnisbauer.

Wir senden diese Rauchsignale an Krem, der Letzte, der wegen der Affäre vom quai Valmy eingesperrt ist und die Gefängnisverwaltung ertragen muss. Lassen wir ihn nicht alleine!

Auf dass diese kleine lodernde Geste den gefolterten und eingesperrten Anarchist*innen in Russland, sowie den 8 von Basel, die Ende Oktober wegen einem wilden und zerstörerischen Umzug an einem Abend im Juni 2016 vor Gericht stehen werden, Kraft und Mut spenden mögen. (A.d.Ü.: Für diesen Umzug sind 18 Personen angeklagt.)

Freiheit für alle!

Ausstellung zu den Bundeslagern ist jetzt online!

gefunden auf barrikade

Analog hat es die Ausstellung seit diesem Sommer schon an verschiedene Orte in der Schweiz geschafft. Nun können die Texte und die Plakate auch online gelesen bzw. angeschaut werden.

https://ausstellung.noblogs.org/

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

Die Ausstellung soll verschiedene Zusammenhänge aufdecken, Verantwortliche benennen und dazu anregen, die Bundeslager und das gesamte Migrationsregime zu bekämpfen.