Saint-Martin-d‘Hères, Frankreich: Communiqué zum verheerenden Brandanschlag auf Eiffage

übersetzt von sans attendre

Kurz nach 4 Uhr am 08. Oktober brannte das Lager von Eiffage an der rue Diderot 2 in Saint-Martin-d‘Hères, ein Vorort von Grenoble. Sieben Lastwagen, vier Nutzfahrzeuge, ein Hubstapler sowie ein grosser Teil des Lagers wurden von den Flammen verwüstet. Um aufs Gelände zu kommen, schnitten die Brandstifter*innen ein Loch in den Zaun. Ungefähr 70 Mitarbeitende befinden sich im bezahlten Urlaub.

Noch am gleichen Tag tauchte auf Indymedia Nantes ein Communiqué auf:

Ein Rauchzeichen an die Gefangenen

Diese Nacht haben wir ungefähr zehn Fahrzeuge und Baustellengeräte sowie einen 2 000 m² grossen Teil des Lagers von Eiffage abgefackelt, weil dieses Unternehmen eine fundamentale Funktion in unserer Knastgesellschaft einnimmt.

Eiffage ist unerbittlich an der Erzeugung von Räumen des Zwangs und der Kontrolle beteiligt. Bei fast allen Einrichtungen unseres grossen, unsichtbaren Käfigs hat Eiffage ihre Finger im Spiel: Schulen, Arbeitsorte, Unterkünfte, Gerichte, Spitäler (psychiatrische und andere), Altersheime, Kasernen, Stadien, öffentliche Plätze sind alles Gitterstäbe, die uns in Gefangenschaft halten.

Doch wenn Eiffage zum Gegenstand unseres Hasses und rächenden Aktion wird, dann auch und vor allem weil sie die notwendige materielle Struktur für die Bestrafungsindustrie liefert: Haftanstalten, Internierungslager, Jugendstrafanstalten, Untersuchungsgefängnisse.

Der neue „Gefängnisplan“ der Regierenden wird die Hölle des Überlebens im Strafvollzug um weitere 7000 Plätze vergrössern.

Stolz, sich als Spezialistin auszugeben, wird Eiffage weitere rentable Geschäfte machen. Zornige Gegner*innen aller Gefängnisse, haben wir Eiffage in dieser Nacht den Krieg erklärt.

Wir freuen uns über alle Angriffe gegen die Mechanik der Einsperrung.

Wir bewundern die Widerspenstigkeiten, die innerhalb der Kerker ausbrechen: Weigerung, in die Zellen zurückzukehren, Hungerstreiks, Zerstörung der Zellen, Aggressionen gegenüber den Wärter*innen, Ausbrüche.

Wir begrüssen die Revolten von „ausserhalb“, wie die jüngsten Brandanschläge auf Autos der Wärter*innen und auf SPIP.

Uns ebenfalls in diesem relativen Ausserhalb befindend – für wie lange noch?- versuchen wir, eine Offensive zu führen gegen alles und alle, die die Knäste planen, bauen und verwalten.

An alle Rebellen, an alle Rebellinnen,
Wut und Mut, um unsere Käfige zu verwüsten!

Füchse