Archiv für den Monat: Januar 2018

Bourges, Frankreich: Ausschaffung? Fingerbruch!

übersetzt von attaque

Ein 19-jähriger Malier wurde heute Morgen (18.1.17) der Staatsanwaltschaft von Bourges überwiesen und dann am Nachmittag dem Strafgericht vorgeführt. Er wird sich der Beleidigung und der Rebellion, der Gewalt gegenüber Beamten (ein Polizist in diesem Fall) und der Morddrohung verantworten müssen.

Die Ereignisse spielten sich letzten Samstag (16.12.17) im Untersuchungsgefängnis Bordiot in Bourges ab. Der Beschuldigte, der dort inhaftiert war, wurde im Rahmen seiner Abschiebung von einer Polizeieskorte in ein Internierungslager begleitet.

Im Laufe der Überweisung hat die Person angefangen, sich zu wehren. Zuerst verbal, dann griff er die Polizisten an. In der folgenden Auseinandersetzung wurde ein Polizist, der ihm Handschellen anlegen wollte, schwer verletzt. Mit einem gebrochenen Finger wird er 30 Tage nicht arbeiten können.

Gegen das PJZ und alle Gefängnisse dieser Welt!

gefunden in der Dissonanz – anarchistische Zeitung Nr. 52. Ein Archiv mit verschiedenen Ausgaben findet ihr hier.

Anfang Juli 2017, kanpp zwei Wochen nach dem Spatenstich, brannte bei der PJZ-Baustelle eine Trafostation.

Anfang Juli 2017, kanpp zwei Wochen nach dem Spatenstich, brannte bei der PJZ-Baustelle eine Trafostation.

Folgender Text wurde im letzten September in den Quartieren rund ums PJZ (Polizei- und Justizzentrum) verteilt.

Langsam aber sicher sollten es alle bemerkt haben, dass nach einem 1 ½ jährigen Baustopp nun auf dem ehemaligen Güterbahnhof der Grundstein für das geplante Polizei- und Justizzentrum gelegt wird. In diesen 1 ½ Jahren wurde noch eine Etage obendrauf geplant, welche ab 2021 über dem Quartier thronen soll. Als Mahnmal der staatlichen Kontrolle soll das PJZ tief in die Kreise 4 und 9 (und eigentlich die ganze Stadt) reinleuchten, um damit all diejenigen, die sich nicht an die Gesetze halten wollen (oder können), daran zu erinnern, dass sie in dieser Stadt keine Zukunft haben, sondern eingesperrt und weggefegt gehören. Ganz konkret wird das PJZ den Bullen und der Justiz die systematische Kontrolle der genannten Stadtkreise elementar vereinfachen, da dann verschiedene Polizeiinfrastrukturen und Strafverfolgungsbehörden in diesem einen Palast vereint werden sollen.

Doch wird das PJZ, ist es dann mal fertiggestellt, auch klar sichtbare Veränderungen für einen grossen Teil seiner Nachbarschaft bringen, wie etwa die komplette Neustrukturierung des Bullingerquartiers. Mit dem Abriss und Renovationen von anliegenden Wohnhäusern sollen die Zufahrtswege des PJZ verbessert werden, wäre ja blöd, wenn die Cops dann ständig an roten Ampeln stehen müssten. Mit dem ganzen Prozedere wird aber vor allem die soziale Struktur des ganzen Quartiers rundherum so verändert werden, dass sich dort auch reichere Leute mir ihren ganzen Bedürfnissen wohl fühlen… eine ganz andere Stimmung soll da geschaffen werden.

Doch seit Anfang an gab es Individuen, die – jeden heuchlerischen Volksentscheid ablehnend – den Willen nicht verloren haben, sich gegen das Unterfangen zu stellen. Denn das PJZ ist, was es bleibt… ein brachiales Instrument der Mächtigen zur Kontrolle und Einschüchterung der Unerwünschten und Unterdrückten, ein Schlag auf den Kopf aller freiheitsliebenden und das Gesetz verachtenden Menschen. Wie schon mal vor längerer Zeit gesagt wurde, wird der Bau des PJZ auch durch unsere Resignation ermöglicht. So ist es ein kleiner Teil der Bevölkerung dieser Stadt, welcher das PJZ „benötigt“, um seinen Reichtum und seine Privilegien zu verteidigen und auszubauen, genauso wie es ein viel kleinerer Teil der Gesellschaft ist, der einen viel grösseren, aber lethargischen Teil regiert, ausbeutet und wenn er dann nicht mehr gebraucht wird, auf den Müll schmeisst, also verdrängt, einsperrt oder abschiebt.

Wieso aber lassen wir dies einfach geschehen? Denn wir wollen weder eine Welt, in der eine Mehrheit über eine Minderheit herrscht, noch eine Welt, in der überhaupt Menschen beherrscht werden und alles ruhig in Reih und Glied steht. In Richtung dieser Welt schreitend, stehen uns das PJZ und alle Gefängnisse dieser Welt, im Wege.

Lasst uns alle unsere zugeordnete Rolle ablegen, dem falschen Spiel der Politik auf die Schuhe spucken und uns auf die Suche nach vielfältigen Mitteln machen, die den Bau des PJZ verhindern können!


Chaoten greifen Polizisten mit Eisenstangen an

gefunden auf 20min

In der Nacht auf Dienstag (26.12.17) feierten bis zu 200 Personen eine illegale Party neben der PJZ-Baustelle. Als die Polizei diese auflösen wollte, eskalierte die Situation.

Am 26. Dezember kurz vor 1.30 Uhr wurde der Stadtpolizei Zürich gemeldet, dass mehrere Personen beim Hardplatz und der Grossbaustelle des Polizei- und Justizzentrums Zürich (PJZ) Betonwände besprayen.

Als die Patrouillen vor Ort eintrafen, wurden sie sofort mit Steinen und Eisenstangen beworfen und angegriffen. Zudem wurde mehrfach pyrotechnisches Material gezündet. Die Stadtpolizei setzte daraufhin Gummischrot und Reizstoff ein. «Wir hatten aus der ganzen Stadt Einsatzkräfte zusammengezogen und hatten auch Unterstützung von Patrouillen der Kantonspolizei», sagt Michael Walker, Sprecher der Stadtpolizei Zürich.

Reizstoff führte zur Auflösung der Party

Die Personen zogen sich danach in die Unterführung beim Hardplatz zurück, in der eine illegale Party mit rund 100 bis 200 Personen im Gang war. «Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen den Sprayern und der Party, ist zurzeit noch nicht bekannt», so Walker. Fakt sei jedoch, dass anschliessend weiter Steine und Flaschen aus der Menge in Richtung Polizisten geflogen seien.

Nachdem die Polizisten die Leute mehrfach mit einem Megafon aufgefordert hatten, die Party zu beenden und die Unterführung zu verlassen, wurden sie erneut mit Steinen und Flaschen angegriffen. Nach einer weiteren Abmahnung wurde schliesslich Reizstoff eingesetzt, was dazu führte, dass die Leute die Party beendeten und die Örtlichkeit verliessen.

Keine Verletzten

«Es wurden keine Verhaftungen und keine Kontrollen durchgeführt», sagt Walker. Man sei in erster Linie froh, dass sich bei den Ausschreitungen niemand verletzt habe: «Da kann man sicher von Glück sprechen – geworfene Steine, Flaschen oder Eisenstangen können schwere Verletzungen zur Folge haben.»

Wer hinter der Party und den Sachbeschädigungen steckt, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Auch die Höhe des angerichteten Sachschadens kann noch nicht beziffert werden.

Laut einem Leser-Reporter, der vor Ort war, seien alle Personen komplett in Schwarz gekleidet gewesen: «Es herrschte eine Stimmung wie am 1. Mai.» Er sei sich zudem sicher, dass auch ein paar Stadtzürcher Fussballanhänger an den Sprayereien und Ausschreitungen beteiligt gewesen seien.