Brüssel, Belgien und Cachan-Fresnes, Frankreich: Gegen den Sklavenhandel in Libyen

Brüssel: Plünder_innen nach Protest gegen den Sklavenhandel in Libyen verhaftet

übersetzt von dw.com

Die Polizei hat in Brüssel ungefähr 50 Jugendliche nach einer grossen Demonstration gegen den Sklavenhandel in Libyen verhaftet, weil sie Läden geplündert haben sollen. Der belgische Innenminister Jan Jambon verspricht „Nulltoleranz“ gegenüber Randalierenden.

Maskierte Plünder_innen überfielen am Samstag (25.11.17) zwei Kaufhäuser und demolierten ein Polizeiauto in der Luxusstrasse Avenue Louise. Die Polizei reagierte mit einem Helikopter und einem Wasserwerfer und verhaftete rund 50 Personen. Die Polizeikräfte wurden während dem Einsatz mit Steinen beworfen.

Gemäss RTBF sind die Festgenommenen zwischen 15 und 18 Jahre alt. Verletzungen wurden keine gemeldet.

Die Gruppe Plünder_innen trennte sich von einer grösseren Versammlung ab, bei der gegen den Sklavenhandel in Libyen demonstriert wurde. Der Protest wurde durch ein kürzlich erschienenes Video ausgelöst, auf dem afrikanische Flüchtlinge zu sehen sind, die von Menschenschmuggler_innen versteigert werden.

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Dieser Vorfall ist nach einer unerlaubten Kundgebung, die von einem jungen Social-Media-Star am 15. November organisiert wurde und den Zusammenstössen während den Feierlichkeiten über die Qualifikation von Marokko zur Fussball-Weltmeisterschaft vier Tage zuvor bereits der dritte Gewaltausbruch in der belgischen Hauptstadt in diesem Monat.


Cachan-Fresnes, Frankreich: Zusammenstösse mit der Polizei während Demonstrationen gegen Sklaverei

übersetzt von LeParisien

Mehrere hundert Gymnasiast_innen, 150 bis 200 gemäss der Polizei, haben vor den Gymnasien Gustave-Eiffel in Cachan und Frédéric-Mistral in Fresnes demonstriert, um die Sklaverei in Libyen anzuprangern. Die Polizei hat sie nach kurzen Zusammenstössen auseinander getrieben.

„Befreit unsere Brüder“, „Wir sind nicht zum Verkauf“… sind einige der Parolen, die an diesem Donnerstag (23.11.17) vor dem Gymnasium Gustave-Eiffel in Cachan skandiert wurden. Mehrere hundert Schüler_innen haben gegen 8 Uhr die Schule blockiert, um die Sklaverei in Libyen anzuprangern.

Gemäss Laetitia, einer Schülerin, eine spontane Mobilisierung: „So wie wir letztes Jahr während unseren Mobilisierungen gegen die Polizeigewalt durch die Medien bekannt wurden, haben sich die Schüler_innen gesagt, dass man das gleiche machen kann, um den Sklavenhandel in Libyen zu denunzieren“. Der Aufruf zur Blockade wurde über Snapchat verbreitet.

Doch einige nutzten die Demonstration, um Gewaltakte zu begehen. Gegen 8 Uhr 25 versammelten sich die Jungen auf dem Parkplatz vor dem Carrefour in Cachan, der daraufhin zumachte. Ein Abfalleimer wurde angezündet und ein RATP-Bus blockiert. Eine junge Frau wurde sogar am Auge verletzt. Ein Beamter, der vor Ort war, meinte, dass die Verletzung von einem Steinwurf herkommt. Die Schüler selbst versicherten, dass ein Flashball-Geschoss schuld dafür sei.

Gemäss unseren Informationen hat ein Polizist während den Scharmützeln einmal ein Flashball verschossen und einige Gasgranaten wurden eingesetzt, um die Demonstrierenden auseinanderzutreiben. „Ein grosser Teil unter ihnen hat nichts mit dieser Schule zu tun. Sie kamen, um zu randalieren“, meint ein Polizist. „Ein Junge hatte sogar eine Airsoft dabei“ (Waffen, die für das Spiel Paintball genutzt werden), meinte ein anderer Beamter.

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