Lausanne: Ein undokumentierter Migrant stirbt «ohne Grund» in Polizeigewahrsam

gefunden auf barrikade

Eine im Exil lebende Person, deren einziges Verbrechen darin bestand, sich in der Schweiz aufzuhalten, wurde am Dienstag gegen 11 Uhr tot aufgefunden. Er war seit Montag in einer Zelle der Haftanstalt «Centre de la Blécherette» in Mont-sur-Lausanne inhaftiert. Man weiss die Todesursache des jungen Mannes nicht, nur eines ist sicher: er hat sich nicht umgebracht.

Das Opfer, das sich in einer «irregulären» Situation in der Schweiz befand, war am Sonntag, den 22. Oktober um 20.00 Uhr von den Grenzschutzbeamten im Bahnhof Lausanne festgenommen worden.
Zunächst wurde er für medizinische Kontrollen ins CHUV geschickt, wo er die Nacht verbrachte bevor er am Montagmorgen ins Gefängnis der waadtländischen Kantonspolizei in Mont-Sur-Lausanne überführt wurde.

Der Mann sollte am Dienstagmorgen nach Luzern, den zuständigen Kanton, versetzt werden.

Nach Angaben der Polizei versuchte ein Versetzungs- und Überwachungsbeamter, den Gefangenen mit einer Herzmassage wiederzubeleben. Sofort alarmierte er die Rettungsdienste, aber der Arzt des SMUR und die Sanitäter konnten nur den Tod feststellen. Das Centre universitaire romand de médecine légale wird eine Autopsie durchführen um die Todesursache festzustellen.

Seltsamerweise stellte kein Journalist die einfachste Frage: Wer hätte diesen jungen Mann außer einem Polizisten umbringen können?

Dieser Fall kommt nur drei Wochen nachdem die Tessiner Polizei in Brissago einen Asylbewerber erschossen hat.