übersetzt von act for freedom now, am 09. Mai 2016 auf informa-azione veröffentlicht
NICHT IMMER HILFT DAS GLÜCK DEN MUTIGEN
Solidarität und Komplizenschaft mit den Verhafteten beim Brenner
Apokalyptische Szenarien einer faschistischen Zukunft, rechte Kräfte ergreifen Europa, Mauern werden errichtet, Grenzen geschlossen, Deportationen, Inhaftierungszentren.
Die Führer des globalen Kapitalismus sind daran, den Brennerpass zu schliessen, um die Durchreise von Menschen zu stoppen. Die Menschen müssen zu den Kosten, selbst den Verfassungsprinzipien der EU zu widersprechen, gestoppt werden, wenn sie angesichts der ersten Welle der Migration bröckelt.
Wir wussten sehr genau, von was wir am 07. Mai bei der Demonstration „die Grenzen beim Brenner und überall zerstören“ teil waren, wir wussten sehr genau, was es bedeutete, in einer nicht genehmigten Demo durch einen 370 Meter breiten Pass von Berg zu Berg zu marschieren. Wir wussten sehr genau, dass die Geografie dieses Ortes gegen uns war.
Wir wussten das alles, doch wussten wir auch, dass wenn in einer Zukunft aus Zäunen, Stacheldraht und Mauern uns jemand fragen würde: „Wo warst du, als sie die x-te Mauer in Europa bauten?“ wir antworten könnten, dass wir da waren und versuchten, sie zu zerstören, den ersten Stein warfen, in Fortsetzung des Weges der Solidarität und des Kampfes zusammen mit den Migranten, der in Monza begann, und der Unterstützung zu den No Border-Mobilisierungen und Praktiken von Ventimiglia bis nach Calais.
Es sollte ein Tag des Kampfes werden, und das wurde er auch. Es brauchte einigen Mut, aber Glück hilft nicht immer den Mutigen. Verschiedene Kontrollen verwandelten sich in Verhaftugen: zwei weibliche Gefährtinnnen und vier männliche Gefährten werden nun, nach einem langen Aufenthalt auf der Polizeistation beim Brenner, im Gefängnis festgehalten.
Einer von ihnen ist unser Gefährte, Freund und Bruder Christian ‚Sicho‘, dem unsere ganze Solidarität und Komplizenschaft gehört, die bereits am Samstag, sobald sich die Info von der Verhaftung verbreitete, mit einem spontanen Umzug in Monza begann.
Am Sonntag wurden mehrere Banner in der Masnada-Kurve und während einem Konzert der Hardcore-Szene, zu der Sicho dazugehört, aufgehangen. Grüsse für die Gefangenen beim Knast von Bolzano trugen unsere Wärme in den Knast hinein und zeigten den verhafteten Gefährten, dass sie niemals allein sein werden.
Heute wird eine Anhörung im Gericht von Bolzano stattfinden, um über vorbeugende Masnahmen zu entscheiden, und eine Demo wurde angekündigt.
Die Solidarität ist erst am Anfang, wir haben einen langen Atem.
SOFORTIGE FEIHEIT FÜR SICHO, SABRINA, MIRIAM, NEMO, STEFANO, LUCA!
ALLE GRENZEN ZERSTÖREN!
KNÄSTE ZU RUINEN!Foa Boccaccio 003
CordaTesa
Tarantula