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Weit und breit keine Flüchtlinge mehr in Idomeni
Der Polizeieinsatz in Idomeni ist beendet: Nach Ministeriumsangaben wurde das griechische Elendslager vollständig geräumt. Die neuen Quartiere seien aber kaum besser, beklagt eine Hilfsorganisation.
Die Räumung des wilden Flüchtlingslagers von Idomeni an der mazedonisch-griechischen Grenze ist abgeschlossen. „Das Unternehmen Räumung ist vollendet und hat ohne Gewalt stattgefunden“, sagte der Minister für Bürgerschutz, Nikos Toskas, im griechischen Fernsehen (ERT).
Dies bestätigten auch Reporter, die zum ersten Mal seit Dienstag auf das Gelände des Lager gelassen wurden: „Wir sehen weit und breit keine Migranten.“ Auch die wichtige Bahnlinie nach Mazedonien war von Zelten und Müll freigeräumt, wie das Fernsehen zeigte.
Die Polizei werde in Idomeni bleiben, damit keine Migranten zurückkehren, sagte Migrationsminister Jannis Mouzalas dem Fernsehsender Mega. Vor Beginn der Räumung schätzten die Behörden die Zahl der Migranten auf 8000, rund 40 Prozent von ihnen Kinder. Von ihnen sind nach Behördenangaben aber nur 3000 in den Ausweichlagern registriert worden.
Es wird vermutet, dass ein Teil der Migranten untergetaucht ist, um anschließend wieder zu versuchen, über die Grenze nach Mazedonien zu kommen. Ein anderer Teil soll auf eigene Faust zu Verwandten gegangen sein, die sich in Lagern in Südgriechenland befinden, schätzten griechische Medien.
Vier Toiletten für 200 Menschen
Derweil ist die Kinderrechtsorganisation Save the Children besorgt über das Schicksal der Flüchtlingskinder. „Die Familien haben in den neuen Camps kaum Essen und Wasser bekommen, dafür nur vier unfassbar dreckige Toiletten vorgefunden für fast 200 Menschen“, sagte Mitarbeiterin Amy Frost. „Die Flüchtlinge berichteten, dass sie in Zelten auf nacktem Betonboden schlafen müssen, nur Decken seien vorhanden – und das alles passiert mitten in Europa. Diese Umstände sind unmenschlich und völlig inakzeptabel.“
Frosts Sorge ist, dass Kinder in dieser unübersichtlichen Situation zum Ziel von „Missbrauch und Ausbeutung“ werden könnten. „Sie alle müssen geschützt werden.“