Griechenland: Hunderte Flüchtlinge brechen aus Camp auf Chios aus

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Flüchtlinge auf Chios

Sie fühlen sich in dem Lager nicht sicher und fürchten die Abschiebung in die Türkei: Etwa 700 Flüchtlinge haben den Hotspot auf der griechischen Insel Chios verlassen.

Hunderte Flüchtlinge sind aus dem Registrierungszentrum der griechischen Insel Chios ausgebrochen. Das berichten die örtliche Polizei und griechische Medien. Demnach schnitten Flüchtlinge den Maschendrahtzaun auf, der das Lager umgibt, und machten sich anschließend auf den Weg in Richtung Hafen.

Der Fernsehsender ERT berichtete, unter den etwa 700 Ausgebrochenen seien zahlreiche Familien. Eskortiert von Polizisten waren sie zu Fuß unterwegs zum etwa 20 Kilometer entfernten Inselhauptort Chios. Ihr Leben sei in dem Lager nicht mehr sicher, sagten sie Journalisten und Polizisten. Deshalb wollten sie jetzt in ein altes, verlassenes Lager am Hafen umsiedeln.

Die Polizei versuchte sie laut der Nachrichtenagentur Reuters zum Umkehren zu bewegen, doch die Flüchtlinge hätten sich geweigert. Die Flüchtlinge fürchteten, in die Türkei abgeschoben zu werden, zitierte Reuters einen Polizisten.

Gut 1700 Flüchtlinge waren laut UNHCR zuletzt auf Chios untergebracht. Das Lager sei maximal für 1100 Menschen ausgelegt. Seit dem Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei am 20. März werden Neuankömmlinge dort festgehalten. Sie sollen im Rahmen des Deals ab Montag in die Türkei zurückgeschickt werden können.

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