„Wir befinden uns in einem Prozess der qualitativen Aufwertung der „zivilisierten Kriegsführung“, in dem des einen Glück koexistiert mit der Qual eines anderen. In dieser Umgebung bekommt Anarchie eine strategische Möglichkeit alle Formen der politischen Repräsentationen in Flammen aufgehen zu lassen, um in einem offen unorthodoxen Krieg zu einer dominierenden Front zu werden. Diese wird die Vielzahl der Sichtweisen innerhalb der anarchistischen Szene zu einem Vorteil machen und wird die Unterdrückten – jene, welche sich entscheiden die Ketten ihrer Unterwerfung zu sprengen – in Zentren der kämpferischen Auseinandersetzung zusammenbringen.
Ein Monat voller koordinierter Aktionen, um sich kennen zu lernen, auf die Straße zu gehen und die Schaufenster der Kaufhäuser zu zerschlagen, Schulen, Universitäten und Rathäuser zu besetzen, Texte zu verbreiten, die die Botschaft der Rebellion streuen, Brandsätze gegen Faschisten und Bosse zu legen, Banner an Brücken und großen Straßen aufzuhängen, die Städte mit Plakaten und Flyern zu überschwemmen, Häuser von Politikern zu sprengen, Mollies auf Bullen zu schmeißen, Parolen an Wände zu sprühen, den reibungslosen Warenfluss zur Weihnachtszeit zu sabotieren, zur Schau gestellten Reichtums zu plündern, öffentliche Aktivitäten durchzuführen und Erfahrungen rund um verschiedene Themen von Kämpfen auszutauschen.
Um sich in den engen Gassen der Stadt zu treffen und die hässlichen Gebäude zu bemalen, Banken, Polizeistationen, multinationale Konzerne, Militärkasernen, Fernsehstudios, Gerichte, Kirchen.
Der Schwarze Dezember strebt nicht bloß nach einigen Tagen der Ausschreitungen; sondern was wir schaffen wollen ist – durch vielseitige und unterschiedliche Formen der anarchistischen Aktion – eine informelle Koordinierungsplattform, auf einer Basis, die subversive Impulse zusammenführt, zu kreieren; vor allem ein Versuch einer informellen Koordinierung der Anarchie, über den bisherigen Rahmen hinaus, welche danach strebt eine eigene Erfahrung des Kampfes auszubilden, als auch beides, die subversiven Vorschläge und die Strategien des Kämpfens, in Bewegung zu bringen….“
schrieben Nikos Romanos und Panagiotis Argirou vor Wochen aus den Knästen, in denen sie festgehalten werden.
Die Bilanzen des Jahres 2015 sehen für die grossen Rüstungskonzerne glänzend aus, mit der Beteiligung der Bundesmarine an EUNAVFOR MED und dem Einstieg in den Krieg in Syrien ist für die Industrie eine Win-Win Situation entstanden. Verdient wird an Abnutzung und Verbrauch von militärischen Gütern in einem Bürgerkrieg bei gleichzeitigem Profit an der Bekämpfung der Flüchtlinge.
Weil die Beschränkung der ungehinderten Expansion dieser (Rüstungs)konzerne eine strategische Komponente von Aufrufen wie dem Schwarzen Dezember darstellen kann, haben wir in der Nacht zum 29. Dezember in Berlin Friedrichshain ein Fahrzeug von ThyssenKrupp durch Feuer zerstört.
Gewidmet ist diese Aktion im Rahmen des Schwarzen Dezember den KämpferInnen der Worte, die mit ihren Texten zu Bränden auf der ganzen Welt beitragen können, den Solidaritätskreisen, die für das Überleben der Gefangenen kämpfen und den Flüchtlingen, mit denen wir gemeinsam die Schergen der Europäischen Union im Mittelmeer, an den Zäunen von Calais oder der spanischen Enklaven und in ihren klimatisierten Büros in den Metropolen ausräuchern werden.
Informelle pyromanische Verschwörung