Archiv für den Monat: Januar 2016

Calais und Paris: Knastspaziergang zu den Internierungszentren

übersetzt von le chat noir emeutier

Calais: Ungefähr img_464080 Menschenversammelten sich am Nachmittag des 31. Dezembers für eine Lärmdemo beim Kommissariat und Internierungszentrum Coquelle bei Calais, um gegen die Gewalt des Grenzregimes zu protestieren. Das ganze wurde von einer Gruppe Bullen und einigen Faschos der lokalen Gruppe „Calaisiens en colère“ begleitet. Zur Demo kam ein Gemisch aus verschiedenen Personen; Leute von „Calais Migrant Solidarity“, Antifaschisten, Aktivisteimg_4645n und Freiwillige der Verteilergruppe, Menschen mit und ohne Papiere von Calais, die alle ihre Solidarität mit den Eingesperrten und ihre Wut gegenüber dem System, das diese Menschen einsperrt, ausdrücken wollten.

Paris: Feuerwerk und Schreie nach Freiheit wurden am Silvesterabend über die Mauern des Internierungszentrums Vincennes, des Untersuchungsgefängnisses von Fresnes und des Untersuchungsgefängnisses für Frauen von Fleury-Merogis geworfen.

Die Gefangenen im Inneren antworteten mit Enthusiasmus und Lärm.

Am Tag darauf kam es noch zu einer kleinen Versammlung und Feuerwerk bei der Psychiatrie.

Kraft, Mut und Entschlossenheit
Freiheit für alle, mit oder ohne Papiere

s

(Anfang 2008 kommt es im Centre de Retention Administrative von Vincennes zu einer Reihe von Ausbrüchen, kollektiven Hungerstreiks, Revolten und Brandstiftungen. Auch ausserhalb zeigen sich Menschen durch Demonstrationen, Versammlungen vor dem Zentrum und direkten Aktionen mit der Rebellion solidarisch. Eine Auflistung von verschiedenen Aktionen findet ihr hier)

Korinth, Griechenland: Revolte in einem Internierungszentrum

übersetzt von le chat noir émeutier

incendie

Am Abend des 02. Januars 2016 rebellierten Migranten in einem Internierungslager von Korinth gegen die geplante Abschiebung von einigen unter ihnen und gegen ihre Einsperrung.

Etwa 30 Sans-Papiers warfen Steine auf die Wächter, richteten Sachschaden am Gebäude an und zündeten Matratzen an. Im Zentrum entstand ein kleiner materieller Schaden. Die Gefängniswärter konnten die Revolte schnell beenden.

 

Athen: Supermarkt in Solidarität mit Migrant_innen-Flüchtlingen enteignet

übersetzt von act for freedom

plündern tut gut

Am Nachmittag des 12. Dezembers, der Tag des Generalstreiks, bummelten wir zum A.B. Vasillopoulos Supermarkt in Kesariani. Mit bedeckten Gesichtern traten wir ein, nahmen einige Ladungen an teilweise notwendigen Waren mit und reisten ungestört ab. Wir nahmen das als ein Minimum vom Wohlstand, den wir tagtäglich selber produzieren. In einer Periode, in der sich das Feld langsam klärt und es jetzt so offensichtlich ist, dass Hoffnung nicht kam, billigt die Regierung von Syriza und seine Politik, dass hunderte Migrant_innen und Flüchtlinge ertrinken und stopft sie in miserable Internierungszentren-knäste.

Hoffnung kommt durch den Kampf der Unterdrückten.

MIGRANT_INNEN SIND UNSERE KLASSENBRÜDER UND -SCHWESTERN
ÜBERFALLT DIE SUPERMÄRKTE IN ALLEN NACHBARSCHAFTEN
NICHT VERHANDELBARE SOLIDARITÄT MIT MIGRANT_INNEN UND FLÜCHTLINGEN

Die Produkte werden Flüchtlingen übergeben.
Wir rufen alle Solidarische, alle kämpfenden Subjekte dazu auf, sich diese Aktion als ein weiterer solidarischer Schritt für Migrant_innen anzueignen.

Einige Solidarische

Frankfurt: Barrikaden & Angriffe auf die Bullen

gefunden auf linksunten

Still not loving police!

Liebe Polizei, wir hassen euch für jede Abschiebung und jede rassistische Kontrolle auf der Straße. Wir hassen euch für eure Schlagstockeinsätze und Festnahmen bei Blockupy den anti-pegida Protesten und jeder x-beliebigen Demo in Frankfurt. Wir hassen euch für die Räumungen unserer Besetzungen. Wir hassen euch für eure brutale und autoritäre Staatsverteidigung.

Es gibt immernoch 1000 weitere Gründe euch zu hassen. Deswegen tragen wir unseren Hass auf die Straße und nutzen jede Möglichkeit eure verbrecherisches Treiben zurück zu schlagen.

Die gestrige Nacht aber widmen wir euch und der ABG – solltet ihr weiterhin versuchen unsere Forderungen nach Wohn- und Freiraum brutal angreifen – so werden wir auch weiterhin eure Autos anzünden, eure Gebäude markieren und eure Truppen in Hinterhalte locken. Um auch direkt im neuen Jahr unsere Absichten zu erläutern haben wir auf der Bockenheimer Warte eine Reifenbarrikade in Brand gesteckt und die nahe liegende Commerzbank angegriffen. Im Schutz der Nebelschwaden konnten wir die erste Welle von euch mit Steinen, Pyro und Farbflaschen angreifen.

Grüße gehen an alle Freunde & Freundinnen die weltweit für Befreiung kämpfen. Viel Kraft & Liebe an alle Genossen & Genossinnen im Knast.

– unendlich viele Frankfurter Autonome

P.S: Das schreiben die Schweine dazu:

„Leider war es wieder keine Silvesternacht, ohne Angriff auf Polizisten. Um kurz nach Mitternacht zündeten vermummte Personen Autoreifen an, die sie zuvor im Bereich Gräfstraße / Adalberstraße (Bockenheim) auf die Straße legten. Die Polizei wurde bei ihrem Eintreffen von mehreren Personen mit Steinen und Farbbeuteln beworfen. Es wurde niemand verletzt. Die Täter flüchteten unerkannt.“

Schwarzer Dezember brennt in Berlin ThyssenKrupp

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ThyssenKrupp Auto in Berlin 29.12.2015„Wir befinden uns in einem Prozess der qualitativen Aufwertung der „zivilisierten Kriegsführung“, in dem des einen Glück koexistiert mit der Qual eines anderen. In dieser Umgebung bekommt Anarchie eine strategische Möglichkeit alle Formen der politischen Repräsentationen in Flammen aufgehen zu lassen, um in einem offen unorthodoxen Krieg zu einer dominierenden Front zu werden. Diese wird die Vielzahl der Sichtweisen innerhalb der anarchistischen Szene zu einem Vorteil machen und wird die Unterdrückten – jene, welche sich entscheiden die Ketten ihrer Unterwerfung zu sprengen – in Zentren der kämpferischen Auseinandersetzung zusammenbringen.

Ein Monat voller koordinierter Aktionen, um sich kennen zu lernen, auf die Straße zu gehen und die Schaufenster der Kaufhäuser zu zerschlagen, Schulen, Universitäten und Rathäuser zu besetzen, Texte zu verbreiten, die die Botschaft der Rebellion streuen, Brandsätze gegen Faschisten und Bosse zu legen, Banner an Brücken und großen Straßen aufzuhängen, die Städte mit Plakaten und Flyern zu überschwemmen, Häuser von Politikern zu sprengen, Mollies auf Bullen zu schmeißen, Parolen an Wände zu sprühen, den reibungslosen Warenfluss zur Weihnachtszeit zu sabotieren, zur Schau gestellten Reichtums zu plündern, öffentliche Aktivitäten durchzuführen und Erfahrungen rund um verschiedene Themen von Kämpfen auszutauschen.

Um sich in den engen Gassen der Stadt zu treffen und die hässlichen Gebäude zu bemalen, Banken, Polizeistationen, multinationale Konzerne, Militärkasernen, Fernsehstudios, Gerichte, Kirchen.

Der Schwarze Dezember strebt nicht bloß nach einigen Tagen der Ausschreitungen; sondern was wir schaffen wollen ist – durch vielseitige und unterschiedliche Formen der anarchistischen Aktion – eine informelle Koordinierungsplattform, auf einer Basis, die subversive Impulse zusammenführt, zu kreieren; vor allem ein Versuch einer informellen Koordinierung der Anarchie, über den bisherigen Rahmen hinaus, welche danach strebt eine eigene Erfahrung des Kampfes auszubilden, als auch beides, die subversiven Vorschläge und die Strategien des Kämpfens, in Bewegung zu bringen….“

schrieben Nikos Romanos und Panagiotis Argirou vor Wochen aus den Knästen, in denen sie festgehalten werden.

Die Bilanzen des Jahres 2015 sehen für die grossen Rüstungskonzerne glänzend aus, mit der Beteiligung der Bundesmarine an EUNAVFOR MED und dem Einstieg in den Krieg in Syrien ist für die Industrie eine Win-Win Situation entstanden. Verdient wird an Abnutzung und Verbrauch von militärischen Gütern in einem Bürgerkrieg bei gleichzeitigem Profit an der Bekämpfung der Flüchtlinge.

Weil die Beschränkung der ungehinderten Expansion dieser (Rüstungs)konzerne eine strategische Komponente von Aufrufen wie dem Schwarzen Dezember darstellen kann, haben wir in der Nacht zum 29. Dezember in Berlin Friedrichshain ein Fahrzeug von ThyssenKrupp durch Feuer zerstört.

Gewidmet ist diese Aktion im Rahmen des Schwarzen Dezember den KämpferInnen der Worte, die mit ihren Texten zu Bränden auf der ganzen Welt beitragen können, den Solidaritätskreisen, die für das Überleben der Gefangenen kämpfen und den Flüchtlingen, mit denen wir gemeinsam die Schergen der Europäischen Union im Mittelmeer, an den Zäunen von Calais oder der spanischen Enklaven und in ihren klimatisierten Büros in den Metropolen ausräuchern werden.

Informelle pyromanische Verschwörung

Athen: Angriff auf Büro von K. Kollias

übersetzt von act for freedom

Wir entschieden uns, das Büro von Professor Kollias anzugreiffen, zerstörten es und warfen Farbe hinein. Denn Leute wie er haben einen erheblichen Anteil an der baulichen Vervollständigung des Grenzzauns in Evros.

Zum Schluss wurden im Polytechnikum Plakate über den Vorfall geklebt.

Schmierige Professoren, Küstenwächter, Grenzbullen, lakaienhafte Politiker, euer Atem riecht nach Tod.

Wir vergessen die Toten unserer Klasse nicht. Nichts ist vorbei.