Archiv für den Monat: Januar 2016

Rom und Turin: Demos vor den Inhaftierungszentren

übersetzt von rabble

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Am Samstag, dem 23. Januar fanden zeitgleich zwei Demonstrationen vor den Inhaftierungszentrem Ponte Galeria in Rom und Corso Brunelleschi in Turin statt.

In Rom kamen etwa 40 Menschen vor den Knast, um, wie jeden Monat, den Gefangenen Solidarität durch Gesang und Musik zu bringen. Über das Mikrofon wurden Ansprachen in verschiedenen Sprachen abgehalten, um einerseits Brücken der Solidarität und Komplizenschaft zu eröffnen und andererseits die Menschen über einige Neuigkeiten zu informieren. Eine Telefonnummer wurde mehrfach mitgeteilt, um die Isolation, in die die Inhaftierten gezwungen werden, zu durchbrechen und um eine Möglichkeit zu schaffen, Verbindungen zu knüpfen. Die Demonstration wurde vor dem Frauenteil abgehalten. Der Sektor der Männer ist nach einem Riot, der im Dezember ausbrach, immernoch geschlossen.

In Ponte Galeria werden 50 Frauen festgehalten. Sie versuchen die abscheulichen Lebensbedingungen zu überleben: tägliche Schikanen, sehr kalte Zellen und schreckliches Essen. Menschen erzählten uns gestern einmal mehr, dass eine Frau, die sich gegen eine Abschiebung wehrte, zusammengeschlagen wurde. Wir stehen in Solidarität mir ihr.

Sie erzählten uns auch, dass es fast täglich zu hektischen Situationen kommt, wenn Frauen von Lampedusa oder von Razzien in den Strassen nach Ponte Galeria gebracht und dann abgeschoben werden. Wir müssen uns alle diesen Razzien in den Strassen entgegenstellen, denn die Inhaftierungen und Abschiebungen starten in diesen Strassen und diesen Bezirken, in denen wir leben.

Zum Schluss möchten wir das Verhalten der Bullen beleuchten. Als wir vor dem Zentrum ankamen, warteten bereits Zivilbullen, ein lächerliches Aufgebot an Polizisten mit ihren Wagen und Wasserwerfern auf die Demonstration. Als die Demonstration zu Ende ging, folgte – wie in einem Film – ein Polizeiauto einigen von uns, die mit dem Auto kamen, stoppten diese und schüchterten sie ein.

Gegen alle Käfige und Grenzen.

London: Ein weiterer „racist van“ sabotiert

übersetzt von rabble

Eine Warnung vor Immigrationsbeamten, die bei Camberwell gesehen wurden, machte am Freitagmorgen (15.01.16) die Runde. Die Beamten tauchten dann bei einem Zeitungsstand auf, blockierten den Zugang zum Shop und verhafteten einen Menschen, der gegen das Ausländergesetz verstossen hat.

Währenddessen wurden die Reifen von einem ihrer „racist vans“ gestochen. Diese Vans werden gebraucht, um jede Woche Migrant_innen in ganz London zu verhaften und wurden als solche bereits mehrmals Ziele von Sabotageaktionen. (123)

Wäckerlin Carreisen AG

gefunden auf indymedia

WÄCKERLIN CARREISEN AG

Wäckerlin Carreisen AG ist jenes Unternehmen, das seit Sommer 2015 Abend für Abend Asylsuchende vom Bundeslager Juchhof (Zürich Altstetten) zum nicht weit entfernten Zivilschutzbunker (Zürich Wiedikon, Saumstrasse) deportiert und am frühen Morgen wieder abholt. Dieses Unternehmen ist ganz klarer Kollaborateur der Verwaltungsmaschinerie gegen Asylsuchende.
Untenstehend die Adresse und weitere Angaben zum Unternehmen.
Viel Spass damit.

Adresse:
WÄCKERLIN CARREISEN AG
Berninastrasse 112
CH 8057 Zürich

E-mail:
postmaster@waeckerlin-car.ch

Fax:
+41 44 311 89 68
Telefon:
+41 44 311 41 41
Handy:
+41 76 336 38 68

Werden wir gefährlich

gefunden in Fernweh – Anarchistische Strassenzeitung

39Wer kennt die Wut nicht? Und wer kennt nicht die tiefe Befriedigung seiner Zerstörungswut freien Lauf zu lassen? Wer kennt nicht die Wut auf den geldgierigen Chef und den stinkreichen Vermieter? Auf die gaffenden Blicke und Anmachen der Macker und Machos? Auf die erniedrigende „verdachtsunabhängige Kontrolle“ des Bullen und seine unverhohlene Begierde „Unerlaubtes“ festzustellen und in fremden Taschen und Wohnungen zu wühlen? Auf den Zwang um alles permanent kämpfen und konkurrieren zu müssen, sich ständig vor anderen zu behaupten und zu beweisen? Die Wut auf die vier Wände der einen umgebenden Zelle und den Wärter mit dem Schlüssel, der die Tür hinter einem verriegelt? Auf den Richter, der sich anmaßt über einen zu urteilen und denkt er wüsste, was das Beste für einen ist? Auf Spielkonsolen, Computer und Fernseher, die einen nur einlullen und abstumpfen, aber vor die man sich doch immer wieder setzt? Die Wut auf den immer gleichen routinierten Alltag und all die kleinen Entwürdigungen und Pflichten, die man sich gefallen lassen muss? Wer kennt die Wut nicht?

Doch es wird uns eingebläut, dass wir uns mit der Befriedigung unserer Wut nur ins eigene Fleisch schneiden würden und nur Tadel und Bestrafung, Sanktionen und Vorschriften ernten würden… da aber nichts so blind macht wie ständige Belehrungen und Verbote, da nichts so wilde Wut schürt wie gehemmte Wut, kurz: Da sich die Wut doch immer irgendein Ventil sucht, entlädt sie sich meistens bei denen, die weniger bewaffnet und einflussreich als die Belehrenden und Verbietenden sind. Und so kommt es, dass nach unten geschlagen und gespuckt wird, zum Beispiel auf Flüchtlinge und Migranten. Als würden die Grenzzäune um Europa ohnehin nicht sekündlich wachsen und als wäre deren Überquerung nicht tödlich genug, wird wie eh und je gegen alles „Fremde“ gehetzt, legen Rassisten Brände an Flüchtlingsunterkünften und versammeln sich zur „Verteidigung des Vaterlandes“ vor diesen. Es wird auf diejenigen geschlagen, die nichts haben, da man Angst hat, man müsste mit ihnen teilen. Es werden Brände gelegt, weil die Neuankömmlinge als Gefahr für die gewohnte „Normalität“, für den eigenen Staat und den „inneren Frieden“ empfunden werden. Es wird aus Angst gehetzt, dass es nicht genauso bleibt wie es ist…

… aber sind grenzen-überquerende Flüchtende eine Gefahr für uns oder für den Staat auf seiner Suche nach totaler Kontrolle? Benötigen wir Abschiebelager, Papiere und Kategorisierungen in „politische Flüchtlinge“ mit Bleibeerlaubnis und „Wirtschaftsflüchtlinge“ ohne Bleibeerlaubnis – oder der Staat und seine Politik und Wirtschaft?

Beschützen Grenzen Menschen, oder schützen Grenzen Staaten?

Und wäre es nicht an der Zeit unsere Wut an eben diesen Staaten, ihren Grenzen, Befehlsempfängern und ihrem todbringenden Kapitalismus zu entladen, anstatt an den Flüchtlingen, die von den Kriegen, der Armut und dem Elend desselben Kapitalismus zur Flucht getrieben werden?

Einige Gesetz- und Grenzenlose mit gehörig viel Wut im Bauch

Rom und Paris: Solidarität nach Calais

übersetzt von Rabble

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Zwei Bilder der Solidarität: Eines bei der Visa- und Immigrationsbehörde von Grossbritannien, bei dem „An der Seite derer, die in Calais kämpfen“ hingeschrieben wurde.

„Sich der Situation in Calais und dem Widerstand gegen Schikanen und faschistische Angriffe bewusst, dachten wir, das Büro derjenigen zu besuchen, die direkt für diese Gewalt verantwortlich sind. Grenzen sind überall und wir bekämpfen diese gemeinsam.“

In Paris wurde in der „La Chapelle“ Nachbarschaft, in der in den letzten Monaten intensive Kämpfe von Migrant_innen stattgefunden haben, ein Banner in Solidarität mit Calais aufgehangen: „Calais: Bewegungsfreiheit“.

la chapelle calais

Zum Wochenende in Calais

gefunden auf linksunten

FERRY

Über 2000 Menschen haben am vergangenen Samstag an einer Demo im französischen Calais zur Unterstützung der Flüchtlinge teilgenommen. Die Situation um den „Jungle“ von Calais, in dem zuletzt um die 2000 Menschen lebten, war in den letzten zwei Wochen eskaliert. Die französischen Behörden hatten die Bewohner zu einer Teilräumung des Geländes aufgefordert , wiederholt war es zu Zusammenstössen gekommen, bei denen die Bullen massiv Reizgas einsetzten. Am 18 Januar war dann die Teilräumung des „Jungle’s“ erfolgt.

Zu der Demo am Wochenende hatten vor allem Unterstützer von außerhalb mobilisiert, u.a. die CISPM (International Coalition of People Without Papers and Migrants) und the ATMF (Association of French Maghrebian Workers), aber auch weitere antirassistische Zusammenhänge, u.a. auch aus Grossbritannien und Deutschland. Die Demo startete am Hauptzugang zum „Jungle“, hier schlossen sich nach und nach Flüchtlinge aus Calais an. Während des Demozuges kam es wiederholt zu Provokation durch Faschisten und rassistische Anwohner, als Aktivisten gegen einen der Rassisten vorgingen, bedrohte er diese mit einer Waffe.

Am Endpunkt der Demo wurde dazu mobilisiert, gemeinsam in das Hafengelände einzudringen, erfreulicherweise beteiligten sich grosse Teile der Demo an der Aktion, gemeinsam wurden Bullenabsperrungen durchbrochen und durch einen plötzlich auftauchenden Durchlass im dem das Hafengelände umgebenen Zaum strömten trotz Reizgasbeschuss durch die massiv vorhandenen Bullen um die tausend Menschen auf das Hafengelände. Trotz anhaltenen Beschuss durch Reizgas und Offensivgranaten gelang es um die Fünfzig Menschen auf die Fähre „Spirit of Britain“ zu gelangen und diese für mehrere Stunden zu besetzen. Nach Angaben von Calais Solidarity wurden am Wochenende um die 100 sans papiere durch die Bullen festgesetzt, ihr Verbleib ist teilweise noch ungeklärt.

Am Sonntag demonstrierten in Calais als Reaktion auf die Stürmung des Hafens zweitausend „besorgte Bürger“. Seit Jahren kommt es immer wieder zu solchen Demos und Aktionen, bei denen Rassisten aus Calais den Schulterschluss mit organisierten Faschisten üben. Der Front National bekommt in Calais mittelweile bei Wahlen jede dritte Stimme.
Bei der Aktion am Samstag wurden acht Menschen auf der Fähre festgenommen, einige von ihnen sind sans papiere, sie wurden heute dem Richter vorgeführt.

Zwei Aktivisten wurden gegen Zahlung einer Kaution freigelassen, sechs Flüchtlige verbleiben in Haft.

Nachtrag:
Nach der Anhörung der acht angeklagten Menschen am 25. Januar wurden sechs Menschen, die keine europäischen Papiere besitzen, ins Gefängnis gebracht, wo sie sicherlich bis zum Prozess festgehalten werden. Die anderen zwei, im Besitz von europäischen Papieren, wurden gegen Kaution freigelassen. Die nächste Anhörung ist für den 22. Februar geplant.

Weitere Berichte zu Calais auf Calais Migrant Solidarity

Im Grunde der Augen

übersetzt von non-fides – Base de données anarchistes
aus dem italienischen von informa-azione

Zwei Drähte, unlösbar und antithetisch, durch scheinbar ferne Tatsachen und Personen gebunden: der Krieg und die Freiheit. Eine somalische Frau, Tod bei ihrer Ankunft im Süden von Salento, ist das x-te Opfer des totalen Krieges, der das Kapital der Menschheit erklärt hat, diesem Teil der Menschheit auf deren Ausbeutung und Leiden er sein Akkumulationsprozess gründet. Aufgebrochen, um zu versuchen, den Konditionen der Misere zu entfliehen, ist diese Frau, wie viele Millionen andere Menschen, auf die Sucher nach ihrer Freiheit gegangen, die sie meint, in diesen Regionen der Welt, in denen die grössten Verantwortlichen der Ursachen leben, die sie zur Flucht gezwungen haben, finden zu können.

Während sie im Moment denkt, eine Möglichkeit zu erblicken, wird sie von den Bedingungen des Krieges in den Gewässern nur einige Kilometer vor der Küste wieder eingeholt. Andere hatten mehr Glück, scheinbar wenigstens… Gesund und wohlbehalten auf dem Festland angekommen, meinen sie, ihr Verlangen nach Freihei befriedigen zu können, um dann zu erkennen, dass sie im reichen Westen nur Elend und ähnliche Ausbeutungsverhältnisse gefunden haben, die sie zurückgelassen hatten; brutale Ausbeutung, Diskrimierung, Repression… Einige unter ihnen, die Ärmsten unter den Armen, sind, nachdem sie nicht einmal die nötigen Eigenschaften besitzen, um ein Stück Papier zu erhalten, das ihnen erlaubt, sich ohne verstecken zu müssen, bewegen zu können, den Lagern der modernen westlichen Demokratie begegnet: Das CIE, Zentrum zur Identifikation und Abschiebung. Nur eine Sprache, um neutral zu erscheinen, um die Brutalität ihrer Bedeutung, in Italien Internierungszentren genannt, zu verstecken.

Als schädliches Ergebnis aller Kriege haben diese Lager nie das Streben nach Freiheit der interneirten Personen beseitigt, die seit dem Moment ihrer Eröffnung 1998 bis heute eine unzählige Reihe von Ausbrüchen, Revolten und Zerstörungen, bis zur Herausforderung ihrer Existenz und Funktion, verursacht haben. Die Aufgabe, diese Orte der Abscheulichkeit zu zerstören, ist allerdings nicht nur die der dort Eingesperrten, sondern die von jedem, der die Kriege hasst und die Freiheit liebt. Dies ist der Grund, der drei Demonstranten vor einigen Tagen dazu veranlasst hat, vor die Mauern des CIE von Brindisi-Restinco zu gehen, wofür sie zuerst unter Hausarrest und später und Aufenthaltspflicht gestellt wurden.

Der Kampf für die Freiheit betrifft alle, die Opfer des vom Kapital und den ihm dienenden Staaten geführten Krieges sind, ein Krieg, damit alle Ausgebeuteten jeden Tag auf ihrem Zahnfleisch gehen, gezwungen, die Orte, an denen sie leben, zu verlassen oder dazu verdammt, in den reichen Teilen der Welt, die von einem Reichtum lebt, der von immer weniger Menschen auf Kosten der Vielen angehäuft wird, unter Konditionen der Misere und Ausbeutung zu überleben. Das Elend der kleinen Privilegien, die uns von denen unterscheiden, die noch ärmer sind als wir, zu verteidigen, ist eine der bittersten Pillen, die der Kapitalismus uns schlucken lassen will, die nicht nur die Solidarität verleugnet, sondern auch das menschliche Bewusstsein.

In den Augen derer, die das Meer überqueren, dürfen wir nicht – wie das die Presse und die Politiker wollen – den Feind sehen, von dem wir uns verteidigen müssen, oder den Konkurrenten, vor dem wir uns beschützen müssen, sondern vielmehr die Ausgebeuteten, in denen wir uns wiedererkennen können. Dies ist die wahre Angst, die der Immigrant, der Sans-Papiers, das „andere“ im allgemeinen in uns auslöst: Die Angst, in ihnen die gleichen Bedingungen der Ausbeutung, in denen wir Tag für Tag leben, zu erkennen. Sich der Sache bewusst zu sein bedeutet schlichtweg, einen gemeinsamen Feind zu erkennen und dies ist der erste Schritt, um zu verstehen, auf welche Seite man sicht stellt. Das ist die grösste Angst von denen, die uns regieren, die den Krieg unter den Armen nähren.

Einige Feinde aller Grenzen
15. Januar 2016

SchülerInnendemo am 21.1.16 in Zürich

gefunden auf indymedia


Bereits zum zweiten Mal nahmen wir Schülerinnen und Schüler uns in Zürich die Strassen um gegen das rassistische Migrationsregime zu demonstrieren. Xenophobe Stimmungsmache von Oben, menschenunwürdige Unterbringungen in Flüchtlingsunterkünften und tödliche Deportationen von Flüchtenden in Kriegsgebiete gehören zum traurigen Alltag in der Schweiz. Unter dem Motto „Refugees Welcome“ haben wir uns am Donnerstag, dem 21.Januar 2016, gegen 19 Uhr vor dem Kunsthaus versammelt, um gemeinsam gegen diese mörderische Asylpolitik zu protestieren.

Mehr als 400 SchülerInnen, Lehrlingen und StudentInnen nahmen sich gegen 19:30 die Strassen. Es folgte eine laute und grosse Demo mit guter Musik, kämpferischen Parolen und viel Feuerwerk. Vorbei am Kunsthaus, vorbei an den Gitterwägen und Wasserwerfern des Bullengrossaufgebotes, hinauf in die Künstlergasse und via Rämistrasse wieder zurück zum Kunsthaus. Beim Kunsthaus angelangt, erwarteten uns bereits die Bullen, welche alle Strassen rund um das Kunsthaus hermetisch abriegelten. Doch damit nicht genug. Gummischrot(t) und weitere Angriffe der Bullen auf eine friedliche Demonstration in Solidarität mit Flüchtenden. Dass die Bullen aus nächster Nähe, blindlings und ohne ersichtlichen Grund auf Kinder und Jugendliche schroteten, muss ihnen dabei bewusst gewesen sein. Doch ehrlichgesagt haben wir von dieser Poliezi auch nichts anderes erwartet. Es ist die gleiche Polizei, die 24/7 rassistische Personenkontrollen vornimmt, Deportationen von Flüchtenden in Kriegsgebiete ermöglicht und an Donnerstagabenden auf SchülerInnen und Schüler schrotet.
Einer Polizei die über das leiseste aller Megaphone flüsterte man solle nun den Platz velassen, gleichzeitig den gesamten Platz mit Gitterwägen, Wasserwerfern und Riot Cops gekesselt und umstellt hat. Auch dem Polizeivorsteher Wolff glauben wir kein Wort mehr. Ein Polizeivorsteher, der sich anlässlich des übertriebenen Polizeieinsatzes an der Ersten SchülerInnendemo bei den SchülerInnen entschuldigen und beliebt machen wollte.

Die Stimmung im Kessel war trotz der eisigen Kälte und des Platzmangels gut. Es wurde zur Musik getanzt, neue Freundschaften wurden geknüpft und man vernetzte sich untereinander. Nach 3 Stunden im Polizeikessel wurde auch der letze Demonstrant von den Bullen kontrolliert und durfte den Heimweg antreten.
Was sich die Polizei an diesem Abend erlaubte ist einfach unglaublich.
Wir Jugendlichen liessen uns von niemandem einschüchtern, die Strasse zu nehmen und den Protest gegen Rassismus und Ausgrenzung kund zu tun. Selbstverständlich werden wir wiederkommen.

REFUGEES WELCOME!

Turin: Angriff auf die Post

übersetzt von non-fides – Base de données anarchistes

15. Januar 2016: In der Nacht wurden die Geldautomaten von vier Filialen von „La Poste“ ausser Betrieb gesetzt. Auf den Mauern wurden Tags hinterlassen: einige in Solidarität mit denen, die gegen die CIEs (centro di identificazione ed espulsione) kämpfen, andere gegen Mistral Air, eine der italienischen Post angehörende Fluggesellschaft, die Abschiebungen von Sans-Papiers durchführt.

Calais: Die Räumung des Jungles beginnt

übersetzt von Calais Migrant Solidarity

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18.01.16: Um 08.30 Uhr versammelte sich die Polizei am Rande des Jungles in der Nähe der Brücke über der Autobahn bei der Route de Gravelines. Dies ist der Eingang, der sich am nächsten zu den Häusern der Unterstützer_innen der Neonazi-Gruppe „Calaisien en Colère“ befindet. Die Bulldozer kamen unter Polizeischutz in den Jungle, verwandelten den Eingang zu einer plattgemachten Strasse, zerstörten das grosse Areal mit Bäumen neben der Autobahn und räumten einen riesigen Bereich mit 2 Schürfraupen und einem Kran. Nach der schnellen Selbsträumung in der letzten Woche waren noch wenige Bewohner_innen in diesem Teil des Jungles übrig. Diejenigen, die sich entschieden zu bleiben, waren aufgebracht, schlugen ihre Häuser kaputt und schrien ihr Missfallen den Bullen entgegen, ihr Widerstand ging aber im Lärm der Bulldozer unter und sie waren durch die Herde an Journalist_innen, die die Räumung dokumemtieren wollten, zahlenmässig unterlegen.

Diese Räumung geschah mit nur wenig Widerstand, die Wohnstätten der meisten Menschen, die in dieser Umgebung wohnten, wurden in andere Teile des Jungles umgesiedelt. Da der Staat die Bewohner_innen des Jungles in immer kleinere Gebiete zwingt, wo die nächste Räumung kommen wird, bleibt nur sehr wenig Platz übrig. Die Polizei befahl den Menschen, sich zu bewegen und diese befolgten diesen Befehl, dieses Muster der Räumungen besteht in Calais seit vielen Jahren. Aber hin und wieder, nach ständiger polizeilicher Repression, kommen die Bedrohten einer Räumung zusammen, um sich zu widersetzen. Wenn sie das nächste Mal kommen, um einen Teil des Jungles zu nehmen, können sie nur eines erwarten, einen Kampf!