Berlin, Deutschland: Eine Nachricht an unsere unbekannten Gefährt*innen im urbanen Jungle der Knastgesellschaft

übersetzt von de.indymedia

Das Abbrennen von Sicherheitsfahrzeugen in Berlin als nützliches Instrument der Kommunikation.

Durch das Aufführen anderer Erklärungen folgen wir dem Vorschlag der Bezugnahme, um eine weitgehendere Mobilisierung militanter Grupppen in Europa sowie um unsere theoretischen Grundlagen zu entwickeln.

Wir verstanden eure Wörter über Solidarität und teilen diese, als Rouvikonas über den Angriff auf die Saudi Arabische Botschaft in Athen vom 19.12.17 schrieb:

„Als Anarchist*innen wissen wir, dass die einzige definitive Antwort in der internationalistischen Solidarität zwischen organisierten, kämpfenden, unterdrückten Menschen besteht. Wir machen uns keine Illusionen, dass an diesem Punkt die nach wie vor junge Solidarität die Pläne der globalen Machthaber*innen umstürzen kann. Unter den gegenwärtigen Gegebenheiten sind kleine Kämpfe, dort, wo es möglich ist, das, was erreicht werden kann, um den laufenden Kriegsprozess zu sabotieren. (Dies ist notwendig), um das soziale Bewusstsein zu bewahren, das für den Fall, dass die vermeidbare Hölle unumgänglich wird, genutzt werden kann. (i. engl.: [This is necessary in order] to preserve social awareness, [in order] to be capitalized in case avoiding hell becomes inevitable.)“

Einige Menschen in Rom drückten unsere Gedanken aus, als sie die Verantwortung als Santiago Maldonado Zelle FAI-IRF für den explosiven Angriff auf eine Kaserne der Carabinieri in San Giovanni übernahmen:

„Diejenigen, die zuschauen wollen, werden weiterhin zuschauen. Diejenigen, die nicht handeln wollen und dies politisch rechtfertigen, werden weiterhin nicht handeln. Wir warten auf keinen Zug der Hoffnung, wir warten nicht auf reife Zeiten. Die Bedingungen verändern sich mittels der Konfrontation. Die Bewegung ist, wenn sie handelt, andernfalls steht sie still. Die Emanzipation des Individuums von der Autorität und der Ausbeutung wird von denen gemacht, die direkt betroffen sind.

Die direkte, destruktive Aktion ist die elementare Antwort angesichts der Represssion. Aber nicht die einzige. Die anarchistische Praxis ist auch eine Wiederbelebung, ein Vorschlag, der über die Solidarität hinausgeht, der mit der Spirale Repression-Aktion-Repression bricht. Die Aktionen der Solidarität sind wichtig, doch können wir uns nicht in der Kritik, auch der bewaffneten, irgendeiner repressiven Aktion oder irgendeines Prozesses einschliessen.

Dort zuschlagen, wo sie dich nicht erwarten. Heute greifen wir im Herzen der militarisierten Hauptstadt an, um das Sicherheitsdelirium herauszufordern. Morgen, wer weiss, vielleicht in der Peripherie, wo es sich niemand vorstellen kann. Ohne eine Waffenruhe zu gewähren, aber indem wir selbst die Momente aussuchen. Seit jeher ist dies das Prinzip der metropolitanen Guerilla.

Mit dieser Aktion lancieren wir eine internationale Kampagne des Angriffs gegen die Menschen, Strukturen und Mittel der Repression. Jede und jeder mit den Instrumenten, die er/sie als die geeignetsten hält und, wenn er/sie dies wünscht, mit der Beteiligung an der Debatte.“

Wir möchten nicht nur über den Feind, sondern auch über uns sprechen, wie dies einige Gefährt*innen taten, als sie die Gendarmerie in Meylan/Frankreich angriffen:

„Weil wir nicht in der Position des Opfers verbleiben wollen, in die und die Gesellschaft hineinzwängen möchte, indem sie uns als Frauen erkennt. Opfer, weil wir nicht fähig wären, autonom zu sein, uns zu verteidigen, unser Leben so zu führen, wie wir das beabsichtigen. Wir wären schwache Wesen, zu sensibel, den hormonellen Launen ausgesetzt, abhängig und anfällig. Wir bräuchten starke Figuren, um uns daraus zu befreien, Ärtzte, um uns zu versorgen, Männer, um uns zu unterstützen, Kinder, um aufzublühen, Bullen, um uns zu beschützen.

Wir bereiten unsere Revanche für all die Fälle vor, in denen wir entmutigt wurden, indem wir uns davon überzeugten, dass wir nicht fähig waren, dass wir nicht die Kompetenzen hatten, nicht die Kraft, nicht die Mittel, um uns von dieser Logik abzuwenden, die den Moment, in dem wir unsere Wut und Wünsche auszudrücken, immer weiter hinausschiebt.

Wir zielten, zur Empörung einiger Medien, auf die privaten Fahrzeuge der Bullen ab, da wir Lust hatten, vielmehr die Individuen, die die Uniformen tragen, als die Funktion, vielmehr ihre persönlichen Güter, als ihre Arbeitsmittel zu attackieren. Wir denken, dass die Rollen bestehen, weil es Menschen gibt, die sie füllen. Wenn sich hinter der Uniform eine Person verbirgt, so ist es diese, der wir schaden wollten.

Wir sind überzeugt, dass unsere Einschränkungen sowohl mental als auch sozial sind, dass wir unsere eigenen Bullen werden, wenn wir diese Rollen annehmen. Durch die affinitäre Organisation und durch den Angriff weisen wir diese Einschränkungen zurück.“

Zeitweise ist es notwendig, den Rahmen zu definieren, in dem wir handeln. Dies taten Anarchist*innen in Bar-le-Duc, als sie viel Wut und einige Flammen auf einem ENEDIS Fuhrpark loswurden.

„In den letzten Monaten kam es zu mehreren Angriffen auf ENEDIS, wir wollten ein Echo darauf geben, dies hat uns gefallen. Unser Angriff ist ein Augenzwingern an diejenigen, die sich der Gefahr ausgesetzt haben, um diese auszuführen.

Wir denken, dass keine Notwendigkeit besteht, darauf zu warten, Viele und in einer Masse zu sein, um anzugreifen, dass es ebenso möglich ist, dies mit wenigen zu tun. Die Möglichkeiten sind unterschiedlich, aber nicht weniger erfreulich. Wir freuen uns über die jüngsten Angriffe auf die Relaisstationen, die neue Perspektiven der direkten Aktion eröffnen.“

In den Morgenstunden des 6. März attackierten wir den Sicherheitswahn in Berlin. Auch in Zeiten, in denen wir nur Wenigen sind, können wir uns organisieren, anstatt auf eine Möglichkeit zu warten, die uns von den sogenannten „Bewegungsorganisator*innen“ gegeben wird oder einfach auf einen weiteren Angriff der Autoritäten zu reagieren.

Jeden Tag wird uns gesagt, still zu bleiben, beherrscht vom Staat und seinen Institutionen, die die kapitalistische Welt erhalten. Die Menschen füllen ihre Köpfe mit dummen Zeugs, mit gesenktem Kopf auf ihre Smartphones starrend, einzig um wegzuschauen, wenn ein*e Kontrolleur*in Tickets im Zug kontrolliert, wenn ein Bulle einer obdachlosen Person sagt, sie solle weg, nachdem sie gerade ein warmes Plätzchen gefunden hat, wenn deutsche Waffen kurdische Menschen in Erdogans genozidialem Krieg ermorden. Fürs Erste nahmen wir uns Sicherheitsunternehmen zum Ziel, doch jedes andere Unternehmen, das die kapitalistischen und autoritären Strukturen aufrechterhält, kann zum Ziel werden. Jede Nacht kann eine Nacht des Angriffs sein.

Wir zündeten Autos von Bosch und Tyco in Berlin-Pankow an. Bosch ist eine altbekannte Sicherheitsfirma, deren Technologie sich in vielen Überwachungsanlagen befindet; Bullenstationen, Gefängnisse, Grenzzäune, Überwachungskameras…

Tyco ist ein Unternehmen, das die Alarmanlagen in Gefängnissen mit dem sogenannten „Business Logic Engines“ betreibt. Sie gibt Knastwärter*innen die Möglichkeiten der smart city – das Tracken von Gefangenen durch RFID Chips.

Wir senden Solidarität und Wut an die inhaftierten und verfolgten Anti-Faschist*innen und Anarchisti*innen in Russland.

Wir hörten eure Stimmen, ihr seit nicht alleine. Auch wenn wir nicht imstande sind, die Tore der Knäste physisch zu öffnen, anarchistische Ideen und Solidarität überwinden die Grenzen, Tore und Mauern und vermögen es, unsere Seelen auch in Zeiten der Folter und der härtesten Repression zu füllen

Wir folgten den Meldungen über den Kampf von Dinos in Griechenland gegen die Gefängnisverwaltung. Mit unseren Brandstiftungen unterstützen wir diesen Weg des Widerstandes – die Ankündigung aus dem Korridalos Gefängnis und die Drohung der Affinitätsgruppen ausserhalb, jeden Tag anzugreifen und die Stadt zu zerstören, ist die angebrachte Strategie in dieser Konfrontation mit dem Staat.

Die Aktion ist ebenfalls Lisa im Gefängnis von Willach und den Gefangenen des Hambacher Forsts gewidmet.

06.03.18 – Informelle anarchistische Föderation – Violent Minority Cell

Kein Bundeslager in Grand-Saconnex noch anderswo

übersetzt von renverse

In Grand-Saconnex beim Flughafen von Genf befindet sich zurzeit das Wohnheim Tilleuls für geflüchtete Familien und Einzelpersonen. Dieses soll zewcks des Baus eines grossen Komplexes bestehend aus einen Bundeslager für Asylsuchende mit 250 Plätzen, einem Administrativgefängnis mit 50 Plätzen sowie einer Polizei- und Zolldienststelle in den nächsten Monaten abgerissen werden.

Hinter der „Beschleunigung der Verfahren“ der neuen schweizer Asylpolitik, die ab dem 1. Januar 2019 umgesetzt werden soll, versteckt sich in Wahrheit der Wille zu kriminalisieren, zu inhaftieren, zum Schweigen zu bringen, um letztendlich Personen abzuweisen, deren einziges Vergehen darin besteht, vor Kriegen oder Armut geflohen zu sein.
Dieses Bundeslager ist Symbol einer rassistischen Politik der Nicht-Gastfreundschaft, die immer härter wird und sehr gut die Ungerechtigkeit und die Gewalt des schweizer Asylsystems zeigt.

BUNDESLAGER: EIN GEFÄNGNIS-EMPFANG

Das Lager ist als gigantisches Abschiebelager konzipiert: ein einziger Eingang, Isolationszellen und ein direkter Zugang zum Flughafen. Der von den Behörden gewählte Standort lügt nicht.

Genf wird zur Drehscheibe der Abschiebungen in der Romandie und erhält auf diese Weise die inhumanen Praktiken aufrecht, die bereits von der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus kritisiert wurden.

Wie denn abgewiesenen Asylsuchenden besser „begegnen“ als in einem Gefängnis-Universum? Eine bevormundende und willkürliche Disziplin: obligatorische Meldung bei Kommen und Gehen, Durchsuchungen, Bestrafungen, Fingerabdruck-Entnahme, Unmöglichkeit Nahrungsmittel aufzubewahren oder zu kochen. Eine lächerliche „Nothilfe“, die nur dazu dient, die Asylsuchenden hinsichtlich ihrer Abschiebung der Polizei zur Verfügung zu halten. Arbeit, die wie bei den Gefangenen mit 3.75 CHF pro Stunde entlöhnt wird.

Das Ganze ist ebenfalls darauf ausgelegt, dass sich die Asylsuchenden nicht unter den Rest der Bevölkerung mischen. Restriktive Zeitpläne (9h – 17h unter der Woche) verunmöglichen Arbeit sowie soziales Leben ausserhalb des Lagers. Die Kinder werden schliesslich im Innern eingeschult, was sie von anderen Kindern trennt und sie eines normalen Lebens beraubt.

ADMINISTRATIVHAFT: RUHE, WIR SPERREN EIN, WIE SCHIEBEN AB

Die Administrativhaft erlaubt es den Behörden, ausländische Personenen bis zu 18 Monaten einzusperren, einzig, weil sie nicht über die guten Papiere verfügen. Es bedingt keines Verbrechens, um hinter den Gittern zu landen.

In Genf bestehen heute drei solche Gefängnisse: La Favra, Frambois und der Service asile et rapatriement à l‘aéroport (SARA, z.dt. Asyl- und Rückführungsdienst beim Flughafen). Diese Gefängnisse sollen in den nächsten Jahren durch La Brenaz (168 Plätze) und durch das an das Bundeslager von Grand-Saconnex angrenzende Gefängnis (50 Plätze) ersetzt werden.

Während diese Praxis in Genf vor 20 Jahren beinahe beinahe unbekannt war, wird der Kanton schon bald über mehr als 218 Plätze zur Inhaftierung von migrantischen Personen verfügen. Ein exponentieller Anstieg, Ausdruch einer immer gewalttätigeren und enthemmteren rassistischen Migrationspolitik

SYMBOLPROJEKT EINER RASSISTISCHEN POLITIK

Diese Politik des gewalttätigen Ausschlusses, die klar auf Menschen aus aussereuropäischen Ländern zielt, kann als nichts anderes als rassistische Politik qualifiziert werden. Die Bundesbehörden, der Kanton Genf und die Gemeinde Grand-Saconnex lassen der Bevölkerung keine andere Wahl, als sich zu organisieren, um sich dagegenzustellen und sich mit den betroffenen Personen zu wehren.

LEXIKON

„Abgewiesene Asylsuchende“: Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde (Negativ- oder Nichteintretensentscheid). Von den Behörden und den rassistischen schweizer Gesetzen werden sie von da an als „illegal“ angesehen. Niemand sollte illegal sein.
„Administrativhaft“: Inhaftierung einer Person, während die Behörden a) die Identität überprüfen oder b) die Ausweisung aus dem schweizer Gebiet organisieren. Die inhaftierte Person wird folglich als kriminelles Subjekt betrachtet und als solches behandelt.

WAS TUN?

Die rassistische staatliche Politik nicht zu unterstützen, heisst insbesondere:
– sich auf asile.ch und renverse.co zu informieren
– Solidarisch mit Menschen im Exil zu sein und diese durch ein Maximum an Initativen und Aktionen zu unterstützen
– Darüber zu sprechen und die Aktionen von Perce-Frontières zu unterstützen. Sendet ein Mail an perce-frontières(at)noborders.ch, um über anstehende Events auf dem Laufenden gehalten zu werden.

NO PRISONS FOR MIGRANTS

Technologie und Krieg

übersetzt von round robin

Folgendes Plakat tauchte in den Strassen Ghedis (eine Gemeinde in der italienischen Region Lombardei) auf.

Der Krieg beginnt hier. Rwm Italia produziert mit der Komplizenschaft der Banca Valsabbina S.C.p.A. Bomben, die von Italien und Europa auf verschiedenen Kriegsschauplätzen eingesetzt werden.

Rwm Italia, eine Tochtergesellschaft der deutschen Rheinmetall Defence, ist Teil der italienischen und europäischen Aufrüstung; ein Schritt, der unmöglich wäre ohne den Fortschritt der technologischen Forschung, der zugleich über allem Leben schwebt und die Beziehungen entfremdet. Die Unterscheidung zwischen technologischer Forschung für zivile und militärische Zwecke verliert ihre eigene Glaubwürdigkeit angesichts der pausenlosen Entwicklung der Werkzeuge des Massakers, welche die Produkte dieses Unternehmens in erster Linie ausmachen. Es genügt, die Desaster zu betrachten, die von der sogenannten zivilen Nukleartechnologie 1986 in Tschernobyl und 2011 in Fukushima ausgelöst wurden.

Der Krieg treibt die „ökonomische Entwicklung“ an: Den Kapitalisten von überall dient er, um Absatzmärkte zu erobern, verursacht dadurch Tod, Verwüstung und die Abschiebung derer, die von den kolonisierten Gebieten flüchten.

Wirtschaft, Krieg, technologische Forschung und Konzentrationslager, wie es das vorgesehene CPR in Montichiari sein wird, sind ein untrennbares Ganzes.
Angesichts des anhaltenden italiensichen Eingriffs in Libyen und der von ENI verursachten Umweltzerstörung, möchten wir mit Nachdruch wiederholen, dass sich die wahren Feinde unentwegt in unserem Alltag befinden. Es liegt an jedem Individuum, sie zu erkennen und seine eigene Entscheidung zu treffen. Hören wir auf zuzuschauen, stoppen wir diejenigen, die den Krieg hervorbringen.

TECHNOLOGIE UND KRIEG: DER SOZIALE FRIEDE IST EINE WAHRE BOMBE!

Basel: Prozess wegen Einschreiten bei einer rassistischen Personenkontrolle

gefunden auf barrikade

Marc O. steht vor dem Strafgericht Basel-Stadt, weil er sich getraut hat, eine rassistische Polizeikontrolle kritisch zu hinterfragen. Im Prozess wird allerdings nur die Frage behandelt, ob Marc O. die Kontrolle behindert hat.
Wir aber interessieren uns für die Frage, ob eine dunkle Hautfarbe als einziger Grund für eine Personenkontrolle nicht als rassistisch bezeichnet werden muss.

Deshalb versammeln wir uns um 13h30 vor dem Gerichtsgebäude und werden der Verhandlung kritisch folgen (ID mitbringen). Kommt alle!
Nach der Urteilsverkündung (gegen 16h) versammeln wir uns zu einer Kundgebung. Marc O. wird über die Notwendigkeit sprechen, polizeilichen Rassismus nicht widerspruchslos hinzunehmen. Zudem berichten Wilson A. und Mohamed Wa Baile als direkt Betroffene von der Wichtigkeit kritischer Beobachter*innen.

Dienstag, 6. März 2018 um 13h30
Strafgericht Basel, Schützenmattstrasse 20

Lausanne: Die Polizei tötet Mike vom collectif Jean Dutoit

übersetzt von renversé

„Unser Freund Mike wurde in dieser Nacht von der Lausanner Polizei getötet. Unser Haus trauert um ihn. Wir brauchen Unterstützung.“, steht auf der facebook-Seite des collectif Jean Dutoit. Am Donnerstagabend kam es zu einer spontanen Demonstration.

Mike vom collectif Jean Dutoit wurde in der Nacht vom 28. Februar in Lausanne von der Polizei getötet. Während einer Kontrolle in der Nähe des Bahnhofs „wurde er mit Gewalt überwältigt und anschliessend in Handschellen gelegt. Dabei hatte er einen Schwächeanfall und verlor das Bewusstsein“, schreibt die Zeitung 24heures, die die Meldung der Polizei wiedergibt.

Im Spital erliegt er am nächsten Tag seinen Kopfverletzungen.

In dieser Nacht hat die Polizei schon wieder getötet, wie sie Lamin vor drei Monaten getötet hat, wie sie Hervé vor einem Jahr getötet hat, wie sie Claudio und soviele andere geschlagen hat.

Neben der Wut und der Trauer fand am Abend des 1. März auch eine Versammlung beim Place de la Riponne statt. 150 Menschen zogen unter den Rufen „We want Mike“ und „Fight Polie“ durch Lausanne. Trotz einem langen Halt vor dem Polizeiposten, haben sich diese nicht gezeigt.

Basel: Transpis gegen Gefängnisse und Migrationsregime

gefunden auf barrikade

Am 16.2. waren in Basel an verschiedenen Orten kleine Zeichen des Widerstandes zu sehen

Die Botschaften richteten sich gegen Gefängnisse und das Migrationsregime. Viele Transpis hingen in unmittelbarer Nähe des Ausschaffungsgefängnisses Bässlergut, wo sich auch die Baustelle für ein zweites Gefängnis befindet. Gegen dieses formiert sich seit Baubeginn starker Widerstand. Es gibt offensichtlich Personen, die nicht einfach zusehen wollen, wie in Basel ein Ort erschaffen wird, an dem Menschen weggesperrt werden, die sich nicht im vorgegebenen Rahmen des Gesetzes oder der Staatsgrenzen bewegen wollen oder können und über die irgendjemand in einem Büro bestimmt, dass sie in dieser Gesellschaft unerwünscht sind. Hier sind Fotos von einigen Transpis.

Basel: Vandalen verteuern Gefängnis-Erweiterung

gefunden auf 20min

Bei der Erweiterung des Basler Gefängnisses Bässlergut entstehen Mehrkosten über 2,45 Millionen Franken. Zu einem Teil sind dafür Vandalen-Akte von Linksextremen verantwortlich.

Die Erweiterung des Basler Gefängnisses Bässlergut wird teurer: Die bisher bewilligten Gesamtprojektkosten von rund 41 Millionen reichen nicht aus; die Mehrkosten werden mit voraussichtlich rund 2,45 Millionen Franken beziffert.

Die Überschreitung der Gesamtprojektkosten sei einerseits auf Kosten im Zusammenhang mit einer Blei-Belastung zurückzuführen, die vor Baubeginn in Boden gefunden wurde, teilte die Basler Regierung am Dienstag mit.

Zudem wird sie mit dem anhaltenden gezielten Vandalismus gegen das Projekt begründet: Linksextreme hatten unter anderem im Internet zu Gewalt gegen Bässlergut-Baufirmen aufgerufen und mehrere Anschläge verübt. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt führt in diesem Zusammenhang derzeit rund 65 Verfahren wegen Sachbeschädigung, Brandstiftung, Nötigung und öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder Gewalttätigkeiten.

Mauer, Stacheldraht und Videoüberwachung

Von den 2,45 Millionen Franken Mehrkosten entfallen rund 0,67 Millionen Franken für Sicherheitsmassnahmen auf den Baukredit, wie beim Basler Bau- und Verkehrsdepartement zu erfahren war. Konkret wurde in einem ersten Schritt der Bau der Mauer um die Gefängniserweiterung vorgezogen. «Die restliche Baustelleneinfriedung wurde durch eine drei Meter hohe, mit Stacheldraht bewehrte Bauwand ergänzt», teilte der zuständige Projektleiter beim Basler Hochbauamt auf Anfrage mit.

Zudem wurden die beiden Baukräne bis auf eine Höhe von fünf Metern eingeschalt. Das ganze Areal ist ausserdem mit Scheinwerfern ausgeleuchtet und videoüberwacht. Neben den baulichen Massnahmen wird die Baustelle nun auch von einem Sicherheitsdienst überwacht und Zutrittskontrollen eingeführt.

78 neue Haftplätze auf fünf Stockwerken

Die erwarteten rund 1,78 Millionen Franken für Bodenmassnahmen gehen zulasten der Erfolgsrechnung des Finanzdepartements. Bei beiden Massnahmen bestehe kein Handlungsspielraum.

Die Gesamtprojektkosten belaufen sich damit inklusive Projektierung auf aktuell rund 43,9 Millionen Franken. Im Gefängnis Bässlergut beim Zoll Otterbach werden unter anderem 78 zusätzliche Haftplätze gebaut. Untergebracht werden die neuen Zellen in einer fünfstöckigen Ergänzung zum bestehenden Gefängnis. Der Bund beteiligt sich mit rund 9 Millionen Franken am Projekt.

Toulouse, Frankreich: Ausbruch aus dem Abschiebelager Cornebarrieu

übersetzt von sans attendre

Mit der Hilfe von zwei anderen Gefangenen gelang es einem Algerier am Sonntag, dem 04. Februar 2018 aus dem Abschiebelager Cornebarrieu auszubrechen.

Gemäss verschiedenen Quellen hatte der Mann zwei „Komplizen“ im Innern des Lagers, genauer: im hinteren Teil des Hofes: Zwei Gefangene halfen ihm mit einer Räuberleiter, um das Absperrgitter zu überwinden. Den Stacheldraht bedeckte er mit Kleidern und Handtüchern, um unverletzt auf die andere Seite zu gelangen. Die Behörden haben seither die Spur des Flüchtigen verloren.

Gemäss den Medien kommt es aus diesem Gefängnis für Fremde, das sich direkt neben dem Flughafen Toulouse-Blagnac befindet, selten zu Ausbrüchen.

Belp: Bunter SVP Brunch

gefunden auf barrikade

Am 25. März sind Grossratswahlen, und die SVP Belp und die umliegenden Parteien treffen sich gemütlich zu einem Brunch am 25.02 in Belp.

Sie werben mit dem Slogan: Wer SVP wählt, wählt eine starke Kraft für einen starken Kanton:
Freiraum und Wettbewerb für findige Köpfe, Spitzenleistungen in Bildung und Forschung, aber auch mehr Geld im Portemonnaie der Bürgerinnen und Bürger und ein sicheres Zuhause statt Asylskandale und Reithallenkrawalle.

Deshalb haben wir beschlossen, es reicht SVP, und zur Begrüssung am Sonntag Morgen, die Fassade ein bisschen verschönert und das Wahlplakat Silberglänzend gemacht 🙂
Guten Appetit Herr Rösti und co.

HÖRT ENDLICH AUF HERUMZUHETZEN!!
WIDERSTAND!!

Besançon, Frankreich: Die Klinge unter der Jacke und die Wut im Bauch

übersetzt von sans attendre

„Auf der Suche nach den fetten Firmen, die jeden Tag ihr Geld auf dem Rücken der Gefangenen machen, bin ich durch die kleinen Strassen geschlendert…“

Die Melodie dieses populären Liedes habe ich auf dem Rückweg meines Spaziergangs vor mich hergesumt, glücklich über die begangene Sabotage bei ein paar Rädchen der Einsperrung. Eine Unzahl an Unternehmen finanzieren, entwerfen und bauen die Strukturen der Repression, seien es die Justizvollzugsanstalten, die Abschiebeknäste oder auch die neuen Räumlichkeiten des Innenministeriums.

Am frühen Morgen des 22. Februars blieben einige Firmenfahrzeuge immobil, nachdem ihre Pneus zerstochen wurden.
Unter ihnen:

– Zwei Fahrzeuge von Engie: GEPSA, Tochtergesellschaft von Cofely GDF-Suez, heute Engie, bereichert sich an der Inhaftierung von tausenden Personen, mit oder ohne Papiere, in Frankreich wie in Italien. Sie verwaltet dutzende Gefängnisse und Internierungslager, kümmert sich insbesondere um die Logistik des Gewahrsams: allgemeiner Unterhalt und Handhabung der elektrischen, hydraulischen und thermischen Systeme, Reinigung der Gebäude, Aussenanlagen und der Wäsche, Informatik, Essen, Transport der Gefangenen…

– Ein Fahrzeug von Vinci construction: dieses Bauunternehmen beschränkt sich nicht nur darauf, die Welt zugunsten des reibungslosen Funktionierens des Kapitals zuzubetonieren, es baut auch unzählige Gefängnisse und Internierungslager.

– Ein Fahrzeug von La Poste: sei es für ihre Kollaboration bei den Abschiebungen von Menschen ohne Papiere oder für ihre neuen Dienste für die Gemeinden, um kleine Delikte und Sachbeschädigungen zu identifizieren (Tags, Beschädigung an städtischem Mobiliar…). Über ihre Smartphones direkt mit der Stadtpolizei und den Ämtern verbunden, sind die Briefträger*innen in der Lage, solche „Vergehen und Unhöflichkeiten“ festzustellen und zu denunzieren. Hinter dem Willen, aus der Stadt einen immer sterileren Ort zu machen, ist dies auch ein Mittel, Denunziationen immer akzeptabler und aus jeder Person einen potentiellen Bullen zu machen. Einmal mehr sind die Smartphones nicht nur ein simples Objekt der Abstumpfung, sondern offensichtlich ein neues Mittel zur Kontrolle, sei es in den Demos oder im Sozial- und Liebesleben (Geolokalisierung, soziale Medien). In den letzten Jahren hat La Poste ebenfalls den Bau von neuen Büros des Innenministeriums im Nordosten von Paris finanziert.

Alleine, in den kalten und verlassenen Strassen, die Klinge unter der Jacke und die Wut im Bauch, der Knastkoloss wird ganz anfällig…