Besançon, Frankreich: Feuer gegen Enedis, Engie und Est Républicain

übersetzt von sans attendre

In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, 12. Oktober wurden in unterschiedlichen Quartieren in Besançon mehrere Fahrzeuge angezündet. Insgesamt brannten zwischen 3 und 5 Uhr am Morgen acht Autos.

Bei den abgebrannten Autos handelt es sich hauptsächlich um Fahrzeuge von für unsere Leben schädliche Unternehmen, die unabdingbar sind, um diese scheiss Welt am Laufen zu halten: ein Fahrzeug von Engie an der rue Pierre Leroy, zwei von Enedis (ein Nutzfahrzeug und ein Lastwagen) an der avenue du Commandant Marceau sowie ein Auto der Est Républicain (A.d.Ü.: regionale Tageszeitung) an der rue du Tunnel.

Engie ist ein berüchtigter Kollaboratuer des Knastsystems. Das Energieunternehmen beteiligt sich seit Jahren an zahlreichen Gefängnissen und Internierungslagern. Es ist ein geeignetes Ziel für alle, die die Einsperrung von Menschen, mit oder ohne Papieren, bekämpfen wollen. Desweiteren wurde seine Tochtergesellschaft Inéo „für die Ausarbeitung der Plattform Big Data in Marseille ausgewählt“, wie das das Communiqué zu einem Brandanschlag auf eines ihrer Fahrzeuge von Mitte Juli schreibt.

Enedis nimmt eine Hauptrolle in der Atommülllagerung in Bure und dieser nuklearen Gesellschaft ein. Sie ist verantwortlich für die Überwachung der Menschen durch die Installation der Stromzählgeräte Linky. Alles in allem ist Enedis nichts anderes als der Saft dieser Welt.

Bezüglich Est Républicain: Sie ein Werkzeug von grosser Bedeutung für die Herrschenden und um die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten, verbiegen und verschleiern Sachverhalte, stets mit dem Ziel, den Bullen und diversen Projekten der Macht zu dienen.

Italien: Verstreute Angriffe auf die Lega

übersetzt von round robin

Cogliate: Wie die Medien berichten, wurde in der Nacht auf den 01. Oktober der Sitz der Lega in Cogliate angegriffen. Unbekannte haben die Scheiben eingeschlagen und Mobiliar im Innern beschädigt.

Cremona: Weiter erfahren wir, dass in den frühen Morgenstunden des 30. Septembers ein Molotow-Cocktail auf den Sitz der Lega in Cremona geworfen wurde, was zu kleinen Schäden führte. Der Sitz der Lega in Cremona wurde in den letzten Jahren immer wieder Ziel von Angriffen, so zum Beispiel vor einem Monat, als er mit Steinen beworfen wurde.

Ceriano Laghetto: Weiter in die Lombardei, wo ein Fest der Lega in Ceriano Laghetto vom 21. bis zum 23. September warmherzig empfangen wurde. Flugblätter gegen die Lega wurden verteilt sowie Plakate zur Ankündigung des Festes mit Aufdrücken „Fest abgesagt“ überklebt. In den Zeitungen und auf den Sozialen Netzwerken klagten die Leghisti über einen versuchten Einbruch in das Lokal, wo das Fest stattfand sowie über 20 beschädigte Autos.

Saint-Martin-d‘Hères, Frankreich: Communiqué zum verheerenden Brandanschlag auf Eiffage

übersetzt von sans attendre

Kurz nach 4 Uhr am 08. Oktober brannte das Lager von Eiffage an der rue Diderot 2 in Saint-Martin-d‘Hères, ein Vorort von Grenoble. Sieben Lastwagen, vier Nutzfahrzeuge, ein Hubstapler sowie ein grosser Teil des Lagers wurden von den Flammen verwüstet. Um aufs Gelände zu kommen, schnitten die Brandstifter*innen ein Loch in den Zaun. Ungefähr 70 Mitarbeitende befinden sich im bezahlten Urlaub.

Noch am gleichen Tag tauchte auf Indymedia Nantes ein Communiqué auf:

Ein Rauchzeichen an die Gefangenen

Diese Nacht haben wir ungefähr zehn Fahrzeuge und Baustellengeräte sowie einen 2 000 m² grossen Teil des Lagers von Eiffage abgefackelt, weil dieses Unternehmen eine fundamentale Funktion in unserer Knastgesellschaft einnimmt.

Eiffage ist unerbittlich an der Erzeugung von Räumen des Zwangs und der Kontrolle beteiligt. Bei fast allen Einrichtungen unseres grossen, unsichtbaren Käfigs hat Eiffage ihre Finger im Spiel: Schulen, Arbeitsorte, Unterkünfte, Gerichte, Spitäler (psychiatrische und andere), Altersheime, Kasernen, Stadien, öffentliche Plätze sind alles Gitterstäbe, die uns in Gefangenschaft halten.

Doch wenn Eiffage zum Gegenstand unseres Hasses und rächenden Aktion wird, dann auch und vor allem weil sie die notwendige materielle Struktur für die Bestrafungsindustrie liefert: Haftanstalten, Internierungslager, Jugendstrafanstalten, Untersuchungsgefängnisse.

Der neue „Gefängnisplan“ der Regierenden wird die Hölle des Überlebens im Strafvollzug um weitere 7000 Plätze vergrössern.

Stolz, sich als Spezialistin auszugeben, wird Eiffage weitere rentable Geschäfte machen. Zornige Gegner*innen aller Gefängnisse, haben wir Eiffage in dieser Nacht den Krieg erklärt.

Wir freuen uns über alle Angriffe gegen die Mechanik der Einsperrung.

Wir bewundern die Widerspenstigkeiten, die innerhalb der Kerker ausbrechen: Weigerung, in die Zellen zurückzukehren, Hungerstreiks, Zerstörung der Zellen, Aggressionen gegenüber den Wärter*innen, Ausbrüche.

Wir begrüssen die Revolten von „ausserhalb“, wie die jüngsten Brandanschläge auf Autos der Wärter*innen und auf SPIP.

Uns ebenfalls in diesem relativen Ausserhalb befindend – für wie lange noch?- versuchen wir, eine Offensive zu führen gegen alles und alle, die die Knäste planen, bauen und verwalten.

An alle Rebellen, an alle Rebellinnen,
Wut und Mut, um unsere Käfige zu verwüsten!

Füchse

Paris, Frankreich: Bouygues in Flammen

übersetzt von attaque

In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag 04. Oktober wurde in der rue Laurier im 17. Arrondissement von Paris ein Auto von Bouygues angezündet. Bouygues ist ein allseits bekannter Gefängnisbauer.

Wir senden diese Rauchsignale an Krem, der Letzte, der wegen der Affäre vom quai Valmy eingesperrt ist und die Gefängnisverwaltung ertragen muss. Lassen wir ihn nicht alleine!

Auf dass diese kleine lodernde Geste den gefolterten und eingesperrten Anarchist*innen in Russland, sowie den 8 von Basel, die Ende Oktober wegen einem wilden und zerstörerischen Umzug an einem Abend im Juni 2016 vor Gericht stehen werden, Kraft und Mut spenden mögen. (A.d.Ü.: Für diesen Umzug sind 18 Personen angeklagt.)

Freiheit für alle!

Ausstellung zu den Bundeslagern ist jetzt online!

gefunden auf barrikade

Analog hat es die Ausstellung seit diesem Sommer schon an verschiedene Orte in der Schweiz geschafft. Nun können die Texte und die Plakate auch online gelesen bzw. angeschaut werden.

https://ausstellung.noblogs.org/

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

Die Ausstellung soll verschiedene Zusammenhänge aufdecken, Verantwortliche benennen und dazu anregen, die Bundeslager und das gesamte Migrationsregime zu bekämpfen.

Offenbach, Deutschland: Mehrere Bullenkarren in Flammen

übersetzt von 325

Das Schreiben, welches auch an die Medien gesendet wurde:

Dass alle das Bild von brennenden Bullenkarren verstehen können, ist der beste Weg, um zu erklären, was wir tun.

In der Nacht vom 13. auf den 14. September 2018 haben wir einige Bullenkarren auf dem Parkplatz der Bullenstation in Offenbach am Main in Brand gesetzt.

Ja, das ist ein Angriff auf die Polizei. Das ist ein Angriff auf die Macht des Staates, die die Polizei repräsentiert. Das ist ein Angriff gegen die Ordnungsmacht, die für viele Menschen tägliche Demütigung, Gewalt und Ausschluss bedeutet.

In Offenbach hassen viele Menschen die Polizei.

Du hängst am Main herum, ein Bullenauto fährt langsam vorbei. Es hält an. Zwei Bullen steigen aus. „Papiere!“ Wenn du keine hast, nehmen sie dich mit. Wenn du fragst, weshalb deine ID kontrolliert wird, nehmen sie dich mit. Wenn du fragst, warum all das passiert und du dich weigerst, ins Auto einzusteigen, wirst du einen gut trainierten Schmerzgriff zu spüren bekommen. Handschellen. Auf dem Posten bist du ihnen komplett ausgeliefert ohne jegliche Öffentlichkeit… Später erhälst du eine Vorladung vom Staatsanwalt: Widerstand gegen Staatsbeamte. Maximale Haftstrafe: 3 Jahre! Wieso und was soll getan werden, du weisst es immer noch nicht.

Du schmeisst eine Party – sie kommen mit einer grossen Gruppe angerauscht, stürzen sich auf die Menschen und sprayen Pfeffer herum.

Du rennst durch die Stadt – sie kontrollieren dich, schikanieren dich vor aller Öffentlichkeit, beschimpfen dich, verhaften dich.

Du musst in Offenbach nicht weit suchen gehen, um eine Menge an Menschen zu finden, die dir solche Geschichten erzählen können.

Polizeigewalt, das sind nicht die Taten einer kleinen Minderheit, die aus der Reihe tanzt. Es ist das Resultat eines Systems, das auf dem staatlichen Gewaltmonopol aufbaut, das Sicherheit für sich selbst und sein Eigentum gewährleistet.

Wir nehmen an, dass die gleichen Schreiköpfe sich wie immer mit Unverständnis über diesen Angriff aufregen und ihre Köpfe ungläubig schütteln werden. Auf der anderen Seite finden wir eine
Gesellschaft, die schweigt. Eine Gesellschaft, die ausbeutet, kriminialisiert, einschränkt und ausgrenzt, bloss um ihren eigenen Status, die eigenen kleinen Privilegien zu sichern. Das Schweigen führt in grossen Schritten zu einem Polizeistaat.

Vor ungefähr einem Jahr zwangen die Bullen die Internetplattform linksunten.indymedia.org, offline zu gehen. Mit völlig absurden juristischen Fabrikationen wurde ein umfangreiches Projekt der unabhänigen Berichterstattung zerstört und mit ihm die Möglichkeit der freien Meinungsäusserung.

Die Autoritäten haben verstanden, dass sich das neue Feld der sozialen Unterdrückung im Internet befindet. Unerwünschte Informationen müssen kontrolliert und verbannt werden; der Zugang zu nicht-konformem Inhalt so schwierig wie möglich gestaltet werden. Für viele mag der Kampf ums Bewusstsein all der Smartphone-Besessenen schon lange verloren sein. Für die Polizei fängt er gerade erst an.

Es waren die Bullen, die hier in Offenbach und Frankfurt Ende Juni vier Menschen verhafteten, weil diese angeblich an den Protesten gegen den G20-Gipfel 2017 in Hamburg teilgenommen hätten.

Es waren die Bullen, die Oury Jalloh getötet haben. Es waren die Bullen, die Halim Dener getötet haben. Es waren die Bullen, die Christy Schwundeck getötet haben.

Es gibt Bullen, die in den Hambacher Forst in der Nähe von Köln einfallen. Sie kriminalisieren legitimen Protest gegen Europas grössten Braunkohletagbau, von dem einzig der Energieriese RWE profitiert. Bullen verletzen Menschen, zerstören die Umwelt und räumen mit Gewalt Menschen aus ihren Häusern.

Es gibt Bullen, die zunehmend die Medienlandschaft beeinflussen. Sie bemühen sich, das Narrativ zu kontrollieren, indem sie fragwürdige und falsche Meldungen via Soziale Medien posten, die dann von den Mainstream Medien umgehend und fraglos verbreitet werden.

Es gibt Bullen, die Menschen verhaften, um sie abzuschieben, was diese oftmals der Inhaftierung, der Folter und dem Tod ausliefert.

Die neuen Polizeigesetze werden Bullen sein,
die dich in Ketten legen werden,
die mich inhaftieren, weil sie vermuten, ich könnte eines Tages das Gesetz brechen,
die ohne einen richterlichen Beschluss unsere Telefon- und E-Mail-Kommunikation überwachen und manipulieren,
die dir verbieten werden, mich zu kontaktieren.

Wir werden nicht warten, bis weitere von uns verhaftet, abgeschoben oder traumatisiert werden durch das tägliche Racial Profiling.

Grüsse an die Gefährt*innen im Hambacher Forst und in den Knästen! Haltet durch!

Fight Law and Order!

Freiheit entsteht als kämpfende Bewegung!

Tetouan, Marokko: Unruhen nach Schüssen auf Boat-people

gefunden auf ffm-online.org

Nachdem Soldaten eines großen Kriegsschiffs in der Meerenge von Gibraltar auf ein marokkanisches Flüchtlingsboot geschossen und eine 22-Jährige aus Tetouan tödlich trafen, haben gestern (28.09.18) Nachmittag und Abend Jugendliche in Tetouan demonstriert und sind zu Riots übergegangen. Unter ihnen waren Linke und Fußballfans, aus Trauer in Schwarz gekleidet. Sie riefen „Wir rächen dich, Hayat“ und Parolen gegen den marokkanischen Staat. Heute hat die Polizei Demonstranten zum Verhör vorgeladen. Für die kommenden Tage werden Demonstrationen auch in anderen Landesteilen vorausgesagt.

Plaisir, Frankreich: Vierfacher Ausbruch aus dem Internierungslager

übersetzt von sans attendre

Über Le Parisien erfahren wir, dass „in der Nacht von Montag (24.09) auf Dienstag vier Ausländer mit irregulärem Status aus dem administrativen Internierungslager von Plaisir ausgebrochen sind.“

Gegen 21 Uhr sah ein Polizist dank den Überwachungskameras, wie eine Silhouette durch die schlecht verschlossene Hintertüre schlüpfte. Die Ausreisser stiegen dann über den Stacheldraht und machten sich so aus dem Staub.