Folterknechte der Meere und der Wüste – Die Politik der italienischen Regierung in Libyen

übersetzt von act for freedom und round robin

Was sich vor der Küste und innerhalb des libyschen Territoriums abspielt, ist wahrlich exemplarisch für die abscheulichen Zeiten, in denen wir leben.

Mit dem unverschämten Vorwand des „Kampfes gegen den Menschenhandel“ finanziert der italienische Staat grosszügig Kriegsherren, Wärter und Milizen (die völlig unbeholfen als die „libysche Regierung“ hingestellt werden) zwecks der Kontrolle und massenhaften Internierung der Armen auf der Flucht. Patrouillen und Zurückweisungen an den Küsten des Mittelmeers, die Inhaftierung von ungefähr 600‘000 Menschen in den libyschen Konzentrationslagern, der Bau einer Mauer in der Wüste entlang den Grenzen mit Niger, Mali und dem Chad. Die gleichen Milizen, die sich über Monate mit den Reisen der Verzweiflung bereichert haben, werden nun dafür bezahlt, dies zu verhindern. Die gleichen Milizen, die von ENI mit der bewaffneten Verteidigung ihrer Ölfelder beauftragt werden. In den 34 Konzentrationslagern kommt es tagtäglich zu Folter, Gewalt, Vergewaltigungen. Wichtig ist, dass die unerwünschte menschliche Ware die Träume nach Ordnung und Sicherheit in Italien und Europa nicht stören kommt. Das Übrige ist nicht unsere Angelegenheit, nicht wahr? Wurden auf der anderen Seite nicht auch die gleichen Vereinbarungen mit Erdogans Türkei getroffen?

Der ‚Wiederaufbau‘ in Libyen, den die Demokraten nun im Gegenzug zu den Mauern gegen Migranten ankündigen, ist die Fortführung dessen, was mit ihren Bomben begann. Die verschiedenen libyschen Herrschaften nutzen die Waffe der Migranten, um um Geld und internationale Anerkennung zu streiten. Was jede Macht als „Regierung“ anerkennt, ist schlicht die rüchsichtsloseste und zuverlässigste Mörderbande.

Sowie damals der linke Napolitano zur Teilnahme am Krieg angeregt hatte, prahlt heute ein Diener der partito democratico wie Minniti mit dem Rückgang der Anfünfte von Migranten. In der Zwischenzeit hat ENI weitere neun Ölfelder auf den 30‘000 km² eröffnet, die sie auf libyschem Gebiet beherrschen. Andere itatliensche Unternehmen sind mit Sack und Pack bereit, nachzuziehen.

Städte werden im Namen des sogenannten „Antiterrorismus“ militarisiert und dann werden libysche djihadistische Milizen für ihre eigenen Interessen bezahlt. Es wird über die „demokratischen Rechte“ gefaselt, aber das einzige „Recht“, das Millionen von Armen haben, ist es zu krepieren. Der Begriff der „unterlegenen Rassen“ wird nicht mehr länger verwendet, doch das Resultat ist dasselbe.

Während soviele unserer Mitmenschen im Terror versinken, ist der Angriff auf die Herren der Ausbeutung und der Kriege die einzige Möglichkeit, nicht in der unmenschlichsten Gleichgültigkeit zu versinken.

PDF-Broschüre zur Politik der italienischen Regierung in Libyen auf italienisch