Archiv der Kategorie: Texte

Der Kampf gegen das Bässlergut-Gefängnis

übernommen aus der Dissonanz Nr. 48 – anarchistische Zeitung

Seit einigen Monaten regt sich in Basel Widerstand gegen einen Erweiterungsbau des Strafvollzugs- und Ausschaffungslager Bässlergut, zu welchem seit Kurzem die Arbeiten begonnen haben. Bereits im April wurden wiederholt Autos der verantwortlichen Bauleitung, der Implenia AG, plattgestochen, mit der Warnung, die Arbeiten einzustellen. Sich unbeeindruckt zeigend, fiel etwas später einer ihrer Lieferwagen den Flammen zum Opfer, was in einem Schreiben wie folgt kommentiert wurde: «Diese Attacken auf das Bauunternehmen sind Teil unseres Kampfes gegen den Ausbau des Gefängnis Bässlergut und gegen alle bestehenden Gefängnisse. Wir haben kein Verständnis für Gefängnisprofiteure!» Aber auch die anderen Unternehmen, die sich am Geschäft mit der Einsperrung die Hände reiben, als dienstbare Handlanger der Bosse und ihrer Ordnung, haben schon gemerkt, dass ihnen dieses schmutzige Geschäft noch teuer zu stehen kommen könnte. Beim Gebäude der EAGB, welche für die Installation der Elektroanlagen verantwortlich ist, wurden Lastwagenreifen zerstochen, Werbeflächen zerschlitzt und die Fassade verschmiert, ebenfalls mit der Warnung: „Stopp Bässlergut!“. Beim gleich nebenan gelegenen Büro der Grünen Partei wurden zwei eingeworfene Fenster und der Spruch: „die Politik lügt“, hinterlassen, welcher keine Illusion über das Interesse an einem Dialog mit den politischen Schwätzern lässt. Stattdessen schreitet man lieber selber zur Tat, und Mitte Mai brannte auch schon ein erster Bagger auf der besagten Baustelle. Das Resultat: völlig unbrauchbar. Ein Auto der Firma Rosenmund AG, welche für die Sanitäranlagen zuständig ist, brannte gleich vor dem Haus des Basler Justizvorstehers Baschi Dürr aus, welcher gleich persönlich das warme Lüftchen riechen konnte, das zurzeit in Basel weht. So wurde dann auch eine Demonstration von etwa 200 Menschen, die sich unter dem Motto „Bässlergut einreissen, nicht erweitern“ zu ebendiesem hinbewegte, mit polizeilicher Gewalt aufgelöst. Zu Verhaftungen kam es bisher zu keinen.

Aber nicht nur in Basel ist es möglich, sich an diesem Kampf zu beteiligen. Auf verschiedenen Wegen wurde eine Liste in Umlauf gebracht (aus der wir im Nachfolgenden einige Zürcher Adressen zitieren), welche diejenigen benennt, die sich offenbar erhoffen, aus der Einsperrung von Menschen Profit zu schlagen. So sind die redlichen Architekten, beispielsweise, die ja nur ihren Job machen, an der Buckhauserstrasse 30 in Altstetten sesshaft, und jeder kann ihnen zeigen, ob für ihn diese Ausrede gültig ist, oder ob es nicht etwa dieselbe ist, die schon die Betreiber der Konzentrationslager, und alle Henker im Dienste der Macht, schon immer gebracht haben.

Wenn wir die Situation von etwas weiter weg betrachten, zeigt sich, dass der Erweiterungsbau beim Gefängnis Bässlergut sich in eine allgemeine Umstrukturierung des Haftregimes in der Schweiz einfügt. Schliesslich sollen, laut einer staatlichen Kommission, bis 2025 in der Schweiz 2259 neue Haftplätze geschaffen werden, neben den rund 7’000, die bereits existieren. Bei der chronischen Überfüllung der Schweizer Gefängnisse will man ja nicht unmenschlich erscheinen, fasst sich doch das Menschenrecht, diese glorreiche Institution unserer Demokratie, gemäss EU-Richtlinien in 3 Quadratmetern zusammen. So befinden sich zurzeit schweizweit gleich mehrere neue Gefängnisprojekte im Bau, wie beispielsweise auch das neue Polizei- und Justizzentrum hier in Zürich, oder die neue Vollzugsanstalt in Cazis, Graubünden, die, Ironie der Mächtigen, auf dem Friedhof einer früheren Haftanstalt gebaut wird, wo über hundert Menschen begraben liegen. Diese Entwicklung erklärt sich unter anderem dadurch, dass, während zwar geringere Delikte immer öfters administrativ geahndet werden (Geldbussen, elektronische Fussfesseln, etc.), es immer mehr Leute gibt, die sich in Langzeithaft befinden (weil sie kein Geld haben, weil sie nicht kollaborieren, wegen höheren Strafansätzen, etc.). Dies geht einher mit einer allgemeinen Tendenz zu einer immer deutlicheren Trennung in der Gesellschaft zwischen den Leuten, die an den Privilegien der Macht teilhaben, indem sie sich vollständig in ein alles umspannendes, technologisiertes Wirtschaftssystem integrieren und sich darin verwerten, und einem wachsenden Teil von davon Ausgeschlossenen, für welche die Macht keine andere Handhabung vorsieht, als sie durch Wegsperrung, Verdummung, Betäubung oder Verführung, abgesehen von mit roher Gewalt, von der Rebellion abzuhalten, zu welcher die wachsende Gehalts- und Mittellosigkeit ihres Lebens unmöglich nicht anregen kann.

Die Macht ist ständig damit beschäftigt, ihre Strukturen an die Anforderungen zur Kontrolle der Gesellschaft anzupassen, welche sich in einer stetigen, heute mehr denn je schnellen und ungewissen Entwicklung befindet. Jedes Projekt der Macht, ob offensichtlicher repressiv, oder mehr auf die Beschaffung von Konsens abzielend, hat letztendlich die Wahrung von dieser Kontrolle zum Ziel, um das Funktionieren dieser sozialen Ordnung zu garantieren, die im Wesentlichen auf den Mechanismen der Ausbeutung zu Gunsten einer herrschenden Minderheit basiert.

Aber nicht immer lassen sich diese Projekte in der allgemeinen Resignation realisieren, die sie uns gerne aufzwingen wollen. Der Kampf gegen das Bässlergut-Gefängnis ist ein Beispiel dafür. Abhängig von der politischen Sensibilität, der unmittelbaren Betroffenheit, oder dem schlicht und einfachen Brechreiz, welche diese Projekte bei der lokalen Bevölkerung wecken, beginnen sich Widerstände und selbstorganisierte Angriffsinitiativen zu formieren. Und, wenn wir etwas genauer hinschauen, gibt es heute diverse spezifische Situationen, wo sich selbstorganisierte Initiativen regen. Auch die Sabotage vor einigen Monaten an einem Windkraftpark im Jura, wo das EWZ Strom für Zürich produziert, spricht davon. Oder die recht weit verbreiteten Initiativen gegen Mobilfunkantennen. Die Widerstände gegen die Vertreibungen durch steigende Mieten in den städtischen Quartieren. Oder Angriffe auf Gentechfelder und ihre Verfechter. Um nur einige Beispiele zu machen.

Wir denken, dass es wichtig ist, die Kämpfe aufzugreifen und zu unterstützen, wo sie sich zeigen, sowohl durch die Bekanntmachung, wie auch durch die direkte Aktion. Denn, jenseits der Probleme, die solche Kämpfe den Umstrukturierungserfordernissen der Macht bereiten können, bis hin zur Verunmöglichung einzelner Realisierungen, können Leute darin Erfahrungen machen, die weit über das spezifische Problem hinaus zu einer revolutionären Infragestellung der bestehenden Gesellschaftsverhältnisse reichen, sofern es ihnen gelingt, selber an der Initiative zu bleiben und sich nicht von Politikern irgendwelcher Art instrumentalisieren zu lassen.

 

Basel: Plakat: Gegen den Staat, seine Grenzen und Knäste!

per Mail erhalten

Gegen den Staat, seine Grenzen und Knäste!

An den Rand von Basel, weit weg von den Augen der tüchtigen Masse, wird bereits heute das ganze Elend, all die Migranten, all die Ausgeschlossenen, all die Verbrecher und Rebellen, weggeschoben. Tag für Tag werden beim Bässlergut Menschen eingesperrt, ihre Träume unter kalten Mauern begraben. Woche für Woche werden hier Menschen gegen ihren Willen deportiert.

In Zeiten, in denen der unerwünschten Masse an Menschen, die dem Warenparadies Europa keinen Nutzen versprechen, vor der Festung Europa der Krieg erklärt wurde und die Jagd auf diejenigen, die es trotz all der Zäune und Lager, den Bullen und humanitären Organisationen, Frontex und den Soldaten geschafft haben, Europa zu erreichen, in vollem Gange ist, in Zeiten, in denen der Sicherheitswahn verschiedene Formen der Überwachung hervorbringt, soll in Basel das Bässlergut zu einem Komplex aus verschiedenen Lagern und Knästen erweitert werden.

Der Knast wird mit einem Neubau erweitert, der schlussendlich mehr Plätze sowohl für kurze Haftstrafen als auch für Abschiebehaft bieten wird. Das Empfangszentrum soll zu einem Bundesasylzentrum ungebaut werden, in dem die Asylsuchenden schneller und effektiver bearbeitet werden und die Kontrolle maximiert wird.

Wenn also heute die Grenzen an den Rändern Europas dicht gemacht wurden und sogar noch weiter ausgebaut werden sollen, so darf nicht vergessen werden, dass all die Grenzen, welche uns von einem freien Leben trennen, überall, und somit auch hier in Basel, ausgebaut und verstärkt werden.

Die Grenzen sind überall, bekämpfen wir sie hier und überall. Bekämpfen wir das Bässlergut und dessen Erweiterung!

Wir ermutigen alle, die das europäische Migrantionsregime stören wollen, die der Abschiebemaschine Sand ins Getriebe streuen wollen, die der alltäglichen Kontrolle in unseren Leben ein Ende setzen wollen, die nicht selbst in diesem dreckigen Käfig eingesperrt werden wollen, die diese auf Herrschaft und Unterwerfung aufgebaute Gesellschaft umstürzen wollen, sich mit allen Mitteln gegen diesen Komplex zur Wehr zu setzen.

Wir ermutigen alle, sich mit Freunden und Gleichgesinnten zusammen zu tun, sich zu organisieren, sich Pläne auszuhecken und all denjenigen, die uns als passive Zuschauer gegenüber ihrem permanenten Machtausbau sehen wollen, das Spiel zu verderben und diese anzugreifen.

Denn entgegen dem, was die Herrschenden uns glauben machen wollen, dass sie allmächtig und unantastbar seien, bekräftigen wir, dass die Revolte möglich ist, dass das Feuer der Freiheit lebt, solange es Individuen gibt, die sich voller Entschlossenheit und Freude gegen ihre eigene Unterdrückung stellen.

Es lebe die Revolte!

Loud and Clear!

übernommen aus der Dissonanz Nr. 47 – anarchistische Zeitung

[Der folgende Brief wurde uns am 29. April aus dem Flughafengefängnis Zürich zugesandt, mit der Bitte um Abdruck. Übersetzt aus dem Englischen.]

„Ein Lärm, der vom Himmel der Freiheit kommt, ein Lärm der Revolte und des Widerstands von ausserhalb des Gefängnisses, hinter den Zellen des Ausschaffungstraktes im Flughafen Zürich. Alle Migranten und Flüchtlinge von verschiedenen Ländern konnten es hören. Eine Musik der Unterstützung und der Solidarität mit diesen Gefangenen. Feuerwerk, das eine Hoffnung von Leuten draussen an die Leute drinnen sein kann. Das viel mehr sein kann als ein Spektakel im Himmel, ein wundervolles Licht, das sagt: „Fick dich Gefängnis, wir sind hier“, und zeigt, dass wir nicht alleine sind in diesem Kampf gegen den Rassismus, die Repression, die Ausschaffung… welche keinen Einfluss haben auf unsere Träume von einem Leben in Freiheit, ohne Gefängnisse und Grenzen, welche jeden Tag unsere Brüder und Schwestern töten! Feuerwerk, das die Botschaft zeigt „in unseren Herzen sind wir mit euch“, um die Hoffnung zu wahren, eines Tages rauszukommen, um frei zu sein im Leben und im Denken.

Glücklich, das Feuerwerk zu sehen, begannen die Migranten zu schreien und lauthals zu sprechen mit den Kameraden draussen, ihre Gefühle von Wut und Revolte gegen das System ausdrückend. Ein System, das versucht, die Kraft und die Träume dieser Leute in den Gefängniszellen zu zermürben. WIR HATTEN SPASS DIESE NACHT! Glaubt mir, ich fühlte mich traurig, als ich dieses Spektakel im Himmel nicht sah, weil ich auf der anderen Seite des Gefängnisses war, aber umso mehr war ich glücklich, gleichzeitig die Schreie der Flüchtlinge und das Geräusch des Feuerwerks zu hören. Es war ein grossartiger Moment der Solidarität bei vielen Gelegenheiten und ich weiss jetzt, wie es sich anfühlt, eine Solidaritätsaktion mit Gefangenen zu sehen. Ich kann sagen: „DANKE EUCH ALLEN“, Grüsse von allen Gefangenen drinnen an euch Leute, „Macht es wieder und wieder!“. Macht es lauter und deutlicher mit jedem Mal, wenn ihr könnt.

Kein Gefängnis, keine Grenzen, keinen Staat, keine Länder!“

Paris, Frankreich: Affäre „machine à expulser“- 4 Personen am 23. Juni 2017 vor Gericht

übersetzt von sans attendre demain

Nach siebeneinhalb Jahren der Beweisaufnahme, tausenden Seiten an Unterlagen, fünfzehn Personen, deren Wohnungen durchsucht, die verhaftet, beschattet, abgehört, gefilmt, angeklagt, eingesperrt, unter Hausarrest gestellt und unter verschiedenen juristischen Massnahmen gehalten wurden, die über mehr als sieben Jahre aufrechterhalten wurden, bringt der Staat und die Justiz am 23. Juni schliesslich vier Personen vor Gericht in Paris. Die schlimmsten Anklagen haben nur dazu gedient, die Intensität der Repression zu rechtfertigen, nun aber alle fallen gelassen werden mussten, um kleineren Anschuldigungen Platz zu machen (Tags, kleinere Beschädigungen, Verweigerung der Entnahme von DNA und anderen erkennungsdienstlichen Massnahmen, etc.). Lasst uns also zahlreich sein an diesem 23. Juni, um unsere Solidarität gegen die Grenzen und allen Formen der Einsperrung auszudrücken, in der Verweigerung der Kategorien der Herrschaft wie „unschuldig“ und „schuldig“, in der Verweigerung der Justiz.

Es ist schon eine Weile her, als im Juni 2008 im CRA von Vincennes, nachdem Salem Souli an einem Herzanfall verstarb, Hungerstreiks, Zusammenstösse mit den Bullen und unterschiedlich intensive Phasen des Kampfes ausbrechen. Am 22. Juni, ein Tag nach dem Tod, bricht im CRA eine generelle Meuterei aus. Das CRA brennt vollständig aus, die Sans-Papiers werden evakuiert. Zehn Personen werden angeklagt und bekommen bei einem vorauszusehenden Prozess zwischen acht Monaten und drei Jahren Haft in der ersten Instanz. In Solidarität mit den Angeklagten finden in ganz Frankreich (und darüber hinaus) zahlreiche, offensive Initiativen statt, wie zum Beispiel zahlreiche Sabotagen an Bankomaten von Banken, die die Sans-Papiers bei den Bullen denunzieren. Zwei Hausdurchsungswellen werden am 15. Februar und 8. Juni 2010 gegen zwölf Kameraden und Gefährten durchgeführt, unter ihnen Dan, Olivier und Camille, die im Januar 2011 zwischen einer Woche und drei Monaten eingesperrt werden, dann François, der eine Woche eingesperrt wird.

Der Umfang dieser Affäre, allgemein als „de la Machine à Expulser“ (z.dt.: der Abschiebemaschine) bezeichnet, die teilweise von der Section Anti Terroriste (SAT-PP) der Brigade Criminelle veranlasst wurde, ermöglichte zunächst – auf der Grundlage eines ausgebauten Dossiers, das die Konstruktion des Staates einer „anarcho-autonomen“ Identität aus der Île de France (die bekannte MAAF) bestätigte – eine Ausweitung juristischer und polizeilicher Ressourcen und führte dazu, Kameraden und Gefährten während Jahren unter der Drohung eines laufenden Verfahrens und der verstärkten Überwachung der Geheimdienste zu halten. Sein Umfang zielte aber vor allem auf die Dynamiken der autonomen Kämpfe ab, die es zu stoppen galt, indem versucht wurde, die entstandenen Verknüpfungen der Kämpfe innerhalb und ausserhalb der Internierungslager, im besonderen demjenigen von Vincennes (als grösster Knast für Ausländer in Europa), zu zerbrechen. Wie bei anderen Affären der letzten zehn Jahre in Frankreich (die sogenannte Affäre „mauvaises intentions“, die sogenannte Affäre „de Chambéry“, die sogenannte Affäre „de Tarnac“) ging es dem Staat auch darum, unsere Kämpfe, Angriffe und Verlangen hinter der utilitären Betitelung des „Terrorismus“ zu klassifizieren, um für eine Zeit einen von anderen Formen der sozialen Konfliktualität isolierten und willkürlichen inneren Feind zu kreieren – einmal als solcher kategorisiert, folgen die Mittel der Kontrolle, der Überwachung und der Repression.

Wir rufen bereits jetzt und minimal zu einer solidarischen Präsenz beim Prozess auf, der am 23. Juni um 13.30 Uhr in der 12. Kammer des tribunal de Grande instance in Paris (métro Cité) stattfinden wird, und wir rufen alle dazu auf, ihre Solidarität auf ihre Art auszudrücken, kollektiv und/oder individuell.

Lassen wir uns nicht stillschweigend verurteilen
Freiheit für alle, mit oder ohne Papiere
Feuer den Internierungslagern

(Eine öffentliche Versammlung wird bald angekündigt und eine zusammenfassende Broschüre der Affäre wird in Kürze veröffentlicht. Jede andere Initiative ist wilkommen, nicht zuletzt um Geld für den Prozess zu sammeln.)

Contact: pafledab@distruzione.org


Weitere Informationen zu der Affäre und Briefe von Olivier und Dan aus dem Knast findet ihr auf an die Waisen des Existierenden.

Eine Auflistung von Aktionen, die während einer Woche der Solidarität mit den Angeklagten Rebellen des Internierungslagers stattfanden, findet ihr auf non-fides.

Broschüre “FUNKSTILLE – Von Sabotage, Repression und Rauchzeichen aus der Klandestinität“

gefunden auf Barrikade

Mitte Juli 2016 wurde bei einem Funkmasten in Zürich Feuer gelegt und dieser somit für mehrere Tage sabotiert. Dieser Funkmasten dient der Stadtpolizei Zürich als Notfunk-Antenne und ist eine für sie unentbehrliche Infrastruktur zur Garantierung ihrer internen Kommunikation und somit zur Aufrechterhaltung ihrer äusseren Kontrolle und Autorität. Am Tag nach dem Sabotage-Akt fanden in verschiedenen schweizer Städten mehrere polizeiliche Hausdurchsuchungen statt. Laut Durchsuchungsbefehlen wurde nach einer „dringend verdächtigten Person“ gesucht, „deren persönlich zuordenbare Artefakte gefunden worden waren“. Alle aufgesuchten Orte musste die Polizei jedoch mit leeren Händen wieder verlassen. Die international gesuchte Person, ein anarchistischer Gefährte, ist seitdem von der Bildfläche verschwunden.

Mit der vorliegenden Broschüre “FUNKSTILLE” wollen wir verschiedene publizierte Artikel in chronologischer Reihenfolge zum oben erwähnten Fall versammeln, meist der anarchistischen Zeitung Dissonanz aus Zürich entnommen. In jener schnelllebigen, von Informationen zugemüllten Zeit, in welcher wir leben, passiert es nicht selten, dass einschneidende Ereignisse im Rythmus der Zeit untergehen.

“FUNKSTILLE” heisst hier, einen Augenblick innezuhalten, sich dem omnipräsenten Shitstorm zu entziehen, zurückzuschauen, nachzufühlen, zu reflektieren. Die Intension ist daher weitaus mehr, als ein paar A4 Seiten Retrospektive, um all jene, die noch nichts von der Geschichte mitbekommen haben, zu informieren. Uns der Gefahr bewusst, dass dadurch der lähmende Schmerz des Verlustes eines guten Gefährten wieder aufkommen könnte, wollen wir uns ihm dennoch stellen. Eben gerade deshalb. Denn was wir anstreben, ist ein Zurückschauen mit offenem Blick, vollster Solidarität und entschlossener Wut, um allen mit der Herrschaft Unversöhnlichen das Hier und Jetzt als einzige perspektivische Option, in der es subversiv zu handeln gilt, näher zu legen.

“FUNKSTILLE” heisst hier, die fallbezogenen Artikel zusammen mit anderen ausgwählten anarchistischen Texten, die an anderen Orten und zu anderen Zeiten publiziert wurden, zu einem praktischen Vorschlag zu vereinen und zur Diskussion zu stellen: der dezentrale, selbstorganisierte und anonyme Angriff auf Ausbeutungs-, Kontroll-, und Unterdrückungsinfrastrukturen der Macht. Dies, um die gesellschaftliche Reproduktion der Macht – mittels dieser Infrastrukturen – zu sabotieren. Dies, um schwelende soziale Konflikte in der Gesellschaft an die Oberfläche zu hieven und darin zu agieren. Dies, um lokale Revolten und Kämpfe zu unterstützen, zu befeuern oder, mit der Perspektive einer sozialen Ausdehnung, sie in die Länge zu ziehen.

Hierfür ist es unumgänglich, sich den Fragen der zu wählenden Methoden und Mittel, jenen des Wo und Wann, sowie jenen des Bevor und des Danach, die eine solche Praxis des Angriffs verlangt, zu stellen und diese zu vertiefen.

Denn wo anarchistische Ideen gären und zu Pläneschmiederei anregen, sollten präzise Taten folgen, um den angestossenen subversiven Kreislauf vertiefend zu beschleunigen – weit über eine Funkstille hinaus…

Dem Gefährten alles Gute, wo auch immer er sich befindet…

selbständige Vervielfältigung und Verbreitung erwünscht!

Herausgegeben in Zürich April 2017

Broschüre als PDF

Ich sage dir: Kämpf mit mir gegen das Lagersystem – Interview mit einem Besetzer der Klosbacherstrasse 50 in Zürich

übersetzt von ajour

In der Schweiz werden Flüchtlinge oftmals isoliert und in alten, übers ganze Land verteilten Atombunkern untergebracht. Selbstverständlich gibt es da kein Tageslicht und die Menschen sind den konstanten Schikanen der Behörden ausgesetzt. Frida Frey sprach mit einem der dreizehn illegalisierten Flüchtlingen, die es in Erwägung gezogen haben, dass es für sie wichtiger sei, raus zu gehen und ein Teil der Gesellschaft zu sein, als sich nach dem zu richten, was der Staat ihnen sagt. Er möchte nicht mit seinem richtigen Namen genannt werden, sondern bevorzugt „etwas einfaches, wie ‚illegalisierter Flüchtling‘ oder ‚Flüchtlingsaktivist‘“. Im März 2017 entschieden sie sich in ein leeres Haus im Zentrum Zürichs (Klosbachstrasse 50, 8032 Zürich) zu ziehen, das derCredit Suisse Group AG gehört.

Hey, kannst du mir etwas übers Haus erzählen?

Das Haus gibt es seit einem Monat und kann einen weiteren Monat existieren. Die derzeitige Besitzerin ist die Credit Suisse, die in einem Monat mit dem Bau von einem neuen Haus beginnen möchte. Es ist ein Wohnhaus mit 4 Stöcken und 9 Wohnungen und einer Garage für 10 Autos und 24 Räume.

Wie war die Besetzung?

Wir waren eine Gruppe Flüchtlinge und einige schweizer Aktivist_innen, die uns unterstützen wollten und die uns bei der Kommunikation mit der Besitzerin halfen. Während dieser Zeit sprachen unsere schweizer Freunde mit der Besitzerin. Der Rest von uns hatte grosse Angst, dass dort etwas schlimmes passieren könnte, was für uns ernsthafte Konsequenzen gehabt hätte. Aber überraschenderweise ging alles sehr gut aus und wir machten den Deal, dass wir für zwei Monate bleiben können. Wir machen einfach keinen Lärm und keinen Abfall und wir zahlen für Wasser und Strom. Es ist das dritte Haus, das wir versuchten zu besetzen, wir sind also sehr glücklich, dass es geklappt hat.

Wieso reissen sie das Gebäude ab?

Das Haus ist schon seit langer Zeit leer, jetzt ist eine Wohnung mit Schimmel befallen. Deshalb muss das ganze Haus abgerissen werden.

Wer lebt in dem Haus?

Wir sind alles illegalisierte Flüchlinge von verschiedenen Camps. Wir versuchten weitere Personen einzuladen, doch die meisten haben Angst, das Wenige, das sie in den Camps haben, zu verlieren. Bis jetzt sind es ungefähr 13 Personen.

Wie kam es dazu, dass die Gruppe das Haus zusammen besetzte?

Für diese Gruppe ist die Besetzung eine Reaktion auf die Repression in den Camps. Die Bedingungen in den Lagern sind nicht für Menschen. Es bringt die Menschen dazu, nach anderen Orten zu schauen, wo sie in Gesellschaft leben können. Einen Platz in der Gesellschaft zu haben ist grundlegend für einen Menschen. Wir sahen also die leeren, verlassenen und verwüsteten Häuser in Zürich und dachten, wieso nicht dort leben? Wieso nicht dort leben, anstelle der Bunkers, wo du wie in einem Gefängnis lebst, wo du keinen Raum zum Handeln und Rebellieren für unsere Freiheit hast? Besser eine Besetzung für kurze Zeit und mit Unsicherheiten zu haben, als in einem Bunker zu leben. Besser als immer von der Polizei kontrolliert zu werden und gezwungen zu sein, jeden Tag zu unterschreiben. Besser als sich immer von der Polizei dazu gedrängt fühlen, die Schweiz zu verlassen. Ein Haus zu besetzen öffnet Raum für Diskussionen mit anderen Menschen. Jetzt können sie dich sehen, mit dir sprechen, es macht dich sichtbar.

Wieso war es euch wichtig, das Haus selbst zu besetzen?

Auf der einen Seite ist es wichtig, „den Namen der Flüchtlinge“ auf die Häuser zu bringen (i.O.: it‘s important to „sign the name of the refugees“ on the houses). Es macht uns sichtbar, es macht uns präsent. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass weisse, privilegierte Schweizer_innen uns unterstützen. Menschen, die gut deutsch sprechen, die mit der Polizei und der Besitzerin des Hauses sprechen können. Manchmal denke ich auch, ein Haus alleine zu besetzen.

Wieso gibt es eine Verbindung der Squatter-Bewegung und den Flüchtlingen?

Wir haben einen gemeinsamen Feind, die gleiche Repression. Wieso also nicht zusammen kämpfen? Momentan begreifen die Leute, wie wir uns Unterstützung wünschen. Viele Menschen wollen die Flüchtllinge zum Beispiel mit Deutschunterricht, Essen, Kleidern unterstützen. Das ist auch wichtig, aber Flüchtlinge brauchen einen Ort und eine Gesellschaft. Das ist es, was wir brauchen. Ich hatte das Gefühl, dass einige anarchistische Menschen in Zürich unsere Analysen über die Repression, in der wir leben, teilten. Wir fanden die Grundlage für die Repression in den Lagerstrukturen. Die Menschen also aus den Camps zu bringen, wird zu einem Ziel, um die Repression zu bekämpfen. Es ist unmöglich zu bleiben, ohne sich zu bewegen, ohne etwas zu tun.

Was ist das Ziel der Besetzung?

Das Haus öffnet den Raum, um zu kämpfen, um Gesellschft zu bilden. Das ist wichtig. Flüchlinge suchen oft nach schnellen Lösungen, um aus ihrer Situation auszubrechen. Das ist auch verständlich. Doch für eine langfristige Lösung musst du dafür auf eine politische Art kämpfen. Wie kannst du über das, was du willst, nachdenken, wenn du dich ständig mit der Repression und der Lagermaschine, den Sanktionen und Bestrafungen herumschlagen musst.

Kannst du mir etwas über deine Situation erzählen?

Ich bin durch mehrere Länder gereist und habe mein Leben riskiert, um einen Platz zu finden, wo ich leben kann. Als atheistischer Muslim kam ich in dieses Land mit der Perspektive, frei denken zu können. Doch die Schweiz zerstörte meine Bewegungsfreiheit und versuchte meine Freiheit zu denken zu zerstören. Sie verhafteten mich überall, wo ich war, sie steckten mich in einen Bunker mit 80 anderen Personen, um mein Zimmer mit 20 anderen zu teilen. Ich muss hier jeden Tag zweimal unterschreiben, um die 8 CHF zum Leben zu bekommen. Ich muss hier jeden Tag die gleichen Gesichter der ORS sehen, die dich daran erinnern, dass die Polizei jeden Moment kommen könnte, um dich raus zu werfen. Wie kann eine Gesellschaft, die sich auf die Menschenrechte bezieht, Migrant_innen auf diese Weise isolieren und sie ihrer Würde und ihrem Respekt berauben?

Wie steht es um deine Freiheit zu denken?

Ich denke die ganze Zeit über die Bedingungen unserer Leben nach. Wie kann ich meine Freiheit zurückerlangen? Meine Freiheit in der Gesellschaft? Wie ich schon sagte, kam ich als atheistischer Muslim in dieses Land mit der Hoffnung, frei denken zu können. Ich lasse mich nicht aufhalten durch die rassistischen Gesetze, die vom Sicherheitsdepartement unter der Führung von Mario Fehr verordnet wurden. Ich weigere mich zum Beispiel, dem SEM (Staatssekretariat für Migration) zu beweisen, dass ich ein Atheist bin, um eine Bewilligung oder einen Ausweis zu bekommen, den sie mir so einfach wieder wegnehmen können, wie sie ihn mir gegeben haben.

(Anm.: Mario Fehr, Direktor des Sicherheitsdepartement von Zürich, verschärfte vor kurzem die Vorschriften für Flüchtlinge in Zürich. Seit März müssen die Flüchtlinge nun jeden Tag in den unterirdischen Bunkers übernachten, wenn sie die Nothilfe von täglich 7/8 CHF erhalten wollen)

Wie kannst du kämpfen?

Ich habe momentan keine Unterstützung ausser diesem besetzten Haus und einem starken Herz mit Mut, um meinem Weg und meiner Arbeit für eine Zukunftsperspektive weiter zu folgen. Wenn du interessiert bist, dich in einem wirklichen Kampf mit Flüchtlingen einzubringen, und nicht mit Deutschkursen (und wenn du sagst, die Sprache ist der Schlüssel, sage ich dir, meine Bewegungsfreiheit ist der Schlüssel für mich) oder Sport mit Flüchtlingen (sorry, wir rennen jeden Tag von der Polizei weg, es gibt also keine Notwendigkeit) …

Wenn Leute also fragen, was können wir tun, um euch zu unterstützen?

Ich sage dir: Kämpf mit mir gegen das Lagersystem. Meine Sorge sind die mehr als 800 Flüchtlinge, die immernoch in den verschiedenen Camps sind: Kemptthal, Uster, Kloten, Adliswil, Hinteregg und mein Scheissbunker in Urdorf. Das sind Menschen, die es hassen, in den Camps zu sein, ohne ein Recht zu arbeiten oder der ihnen zugesprochene Bereich zu verlassen. Sie wissen aber nicht, was sie tun können. Ich hoffe, dass jemand diesen Text liest und beschliest, diese Lager zu besuchen. Das wäre grossartig! Durchbrich die Isolation. Bring alles Dämliche, was du nicht mehr brauchst, zu unserem neuen Squat, denn alles ist gut für ein leeres Haus. Wir wollen fähig sein, umzuziehen, wir brauchen also die Möglichkeit, den öffentlichen Verkehr, Autos, Velos zu nutzen. Denk ausserhalb der bürokratischen Kategorien und geh für die wirklichen Bedürfnisse der Menschen. Sei Teil meines Kampfes.

Italien: Der Kreis aus Stacheldraht zieht sich zusammen

übersetzt von act for freedom und NO CIE modena

Strenge und Integration: Dies sind die Schlüsselworte, die vom Innenminister Minniti ständig wiederholt werden, wenn es ums Thema der Migration geht. Strenge für Wirtschaftsmigranten, die über keine Aufenthaltsbewilligung verfügen, Intergration für diejenigen, die vor dem Krieg flüchten.

Diese zwei Prinzipien bekräftigend hat der Bürgermeister der PD (Partito Democratico) von Modena seine Befürwortung für den neuen Plan zur Verwaltung der Migrationsflüsse ausgedrückt.

Dieser Plan enthällt eine Verordnung, die die Umwandlung der alten Lager CIE (Centri di identificazione ed espulsione) in CPRs (Centri di permanenza per il rimpatrio) vorsieht. Die neuen Lager mit einer Kapazität von bis zu 1‘600 Plätzen, die kleiner als die bisherigen sein sollen, damit sie besser kontrolliert und verwaltet werden können, sollen auf dem ganzen nationalen Territorium verteilt werden und zwar ausserhalb der urbanen Zentren und weit weg von den Augen der ruhigen und unterwürfigen Bürger. Am Schluss keine grossen Veränderungen im Vergleich zu den alten CIEs ausser dem Namen.

Soviel man weiss, hat die PD bei der letzten Stadtratssitzung die Notwendigkeit eines Verwaltungsmodels unterstrichen, das imstande ist, die Abschiebung durch die Internierung effektiv zu gestalten und sicherzustellen, ohne Energie und Kräfte der Polizei abzuziehen, die mit der alltäglichen Repression in der Region beschäftigt ist.

Ein Modell, das die repressiven Kräfte rationalisiert und das vor allem den Profit für die verschiedenen Behörden und Körperschaften wie Poste Italiane und ihrer Fluggesellschaft Mistral Air garantiert, die die Rückführung von illegalen Migranten durchführt.

In Modena haben bereits mehrere Vereinigungen Verträge zum Betrieb der Strukturen für Asylsuchende abgeschlossen. Unter ihnen in erster Reihe das soziale Konsortium Caleidos, dass das Studentenheim für Migranten an der Via delle Costellazioni leitet; der Verein ‚Leone Rosso‘ und das Centro Sociale Giovanni XXIII wurden von der Präfektur für neue Verträge festgesetzt. Ihre Aufgabe besteht auch darin, Flüchtlinge in unbezahlten Arbeitsprogrammen und in der Freiwilligenarbeit zu beschäftigen, die letzte Neuheit diesbezüglich war ‚Augen der Stadt‘, bei der Migranten zur Unterstützung der Polizeikräfte bei Kontrollen und der Erkennung von illegalen Situationen eingesetzt wurden.

Es ist nicht schwierig, das Ergebnis dieser kontinuierlichen sicherheitstechnischen Manövern vorauszusehen: Strassen, die an jeder Ecke von menschlichen oder elektronischen Augen ausgekundschaftet werden, Überwachung der Nachbarschaft, die bereit ist, jedes Aufkommen der Paranoia der Polizei zu melden, stumme und gebückte Personen, die sich der Bereicherung der Bosse widmen, Marginalisierung und Inhaftierung für diejenigen, die eine andere Form des Lebens in die Praxis umsetzen.

An diejenigen, die das Spiel der Bosse und ihrer Diener, Faschisten und Polizisten, die die Ausgebeuteten spalten wollen, nicht mitmachen.
A
n diejenigen, die glauben, dass das Öffnen neuer Lager, die wachsende Militarisierung, die Schliessung der Grenzen die Freiheit aller betrifft; dass das Problem nicht darin besteht, menschlichere Gefängnisse, offenere Grenzen, würdevollere Arbeit zu haben, sondern sich in all diesen Mechanismen selbst befindet.
An diejenigen, die eine klare Vorstellung davon haben, wer für d
as aktuelle Elend verantwortlich ist und nicht untätig zuschauen wollen.

Sich unter Unterwünschten zu solidarisieren und organisieren ist möglich, zurückzuschlagen notwendig,

Anarchistische Individualitäten

Modena, Italien: Die Lager könnten wieder geöffnet werden

übersetzt von act for freedom und NO CIE modena

Tausende von Menschen suchen ein Entkommen, wenn sie von den Kriegen, den Verwüstungen, der Zerstörung ihrer Leben flüchten. Sie suchen bessere Bedingungen am Rande der reichen Welt, um überleben zu können. Die Antwort der reichen Welt besteht in der Errichtung unüberwindbarer Grenzen und der Verstärkung der Kontrolle ebendieser; hier zeigt sich deutlich die rassistische Ignoranz, die den Migranten die Rolle des Sündebocks zuschreibt, sowie das herbeigeschworeneSchreckgespenst einer unwirklichen, barbarischen Invasion „unserer Zivilisation“. Und zum Schluss wird die terroristische Bedrohung aufgetischt. Der Staat macht den „braven Bürgern“ falsche Hoffnungen, wenn er sich ihnen als ihr Beschützer anbietet. Auf diese Weise leben die konservativsten, raktionärsten, ultranationalistischen und faschistischen Spektren wieder auf. Polizei-und Militärtruppen werden von der Leine gelassen, um die Stadt zu beschützen: an den Bahnhöfen, in den Zügen, in den Strassen, an den Grenzen.

Neue Strukturen werden für die Ausgeschlossenen gebaut: CAS, SPRAR, CARA und HUB. Ein richtiges Festmahl für all die Organisationen, Behörden, Vereinigungen und Unternehmen, die mit dem System der sogenannten „Aufnahme“ ihre Gewinne auf dem Rücken undokumentierter Personen einstreichen.

Und so könnten auch die Lager wieder geöffnet werden: wie die CIEs, die sich nicht als „Aufnahmezentren“ tarnen können.

Nebst der Sicherstellung billiger Arbeitskräfte, der Kontrolle der Migrationsströme und der Absicherung der Einsperrung entscheidet das Aufnahmegeschäft und die Bürokratie über das Leben von Menschen: sie beuten aus, erniedrigen und verfolgen Menschen aufgrund rassistischer und finanzieller Merkmale.

Der Staat erinnert die „guten Bürger“ besser daran, dass die CIEs Lager sind. Er weiss ganz genau, dass die CIEs mit dem Feuer der Revolten der Inhaftierten und der Komplizenschaft von Solidarischen ausserhalb der Mauern geschlossen werden mussten.

In Emilia Romagna (A.d.Ü.: Region in Norditalien) fällt die Wahl zurück auf das ehemalige CIE in Modena, das von 2003 bis 2013 offen war. Jahre, in denen die Eingesperrten mit allen Formen des Missbrauchs konfrontiert waren. Nebst der Bemittleidung und karitativem Verhalten unterstützen verschiedene Solidarische über all die Jahre die Proteste und die Revolten der Inhaftierten. Die Repression hat mehrmals diejenigen, die gekämpft haben, heimgesucht: im Innern mit Deportationen und Verlegungen in Gefängnisse, ausserhalb der Lager mit Anzeigen und Restriktionen gegen diejenigen, die sich der Abschiebemaschine in den Weg gestellt haben.

Doch am Ende musste das Lager geschlossen werden, als die Inhaftierten die richtige Antwort an die Absender zurückgaben.

Die CIEs wurden mit dem Feuer der Revolte geschlossen. Wenn das Lager in Modena wieder geöffnet wird, sollten sich alle daran erinnern.

Anarchistinnen und Anarchisten aus Modena

Bern: Sabotage an Bernmobil

gefunden auf linksunten

Wir haben in der Nacht auf den 14 März die Münz- und Kartenschlitze der Bernmobilticketautomaten der grossen Hauptlinien mit Leim verklebt. Zum einen bedeutet das ‚gratis Trämli fahre‘ für alle, aber auch einen erheblichen Einnahmeverlust für Bernmobil. Zudem soll dies auch eine Warnung sein an alle modernen Sklaventreiber*innen, dies ist nicht die erste und nicht die letzte Aktion!

An alle solidarischen Menschen, packt euch Sekundenleim, eine Basketmütze, Handschuhe und verklebt die Münz- und Kartenschlitze der Automaten eurer Wahl.

Der nachfolgende Text wurde auf bernmobil.noblogs.org gefunden und 2014 im Rahmen von Aktionen gegen Bernmobil geschrieben und veröffentlicht. Da Bernmobil jedoch heute immer noch auf das gleiche ausbeuterische, rücksichtslose und rassistische Geschäftsmodell von ‚Team Sauber‘ setzt, ist der Text immer noch aktuell.

„Das ‘Team Sauber‘ ist eines von mehreren Arbeitsintegrationsprogrammen für Asylsuchende des ‘Kompetenzzentrums Integration’ der Stadt Bern. Von Seiten des Kompetenzzentrums ist das Ziel des Programms, die Teilnehmenden fit für den Arbeitsmarkt zu machen, ihnen eine Tagesstruktur zu geben. Weiter sollen sie lernen, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen, einzustempeln, Formulare auszufüllen und Arbeitskleidung zu tragen. Auftraggeber von ‘Team Sauber’ ist Bernmobil. Seit dem Aufkommen von Gratis-Zeitungen, reicht die abendliche Reinigung der Fahrzeuge nicht mehr aus, nicht zuletzt darum wurde das ‘Team Sauber’ ins Leben gerufen. Jeden Monat sammeln die Asylsuchenden in den weissen Westen etwa 2 Tonnen Abfall in den Trams.

Die Arbeitsprogramme werden ähnlich einem Unternehmen geführt. Die Teilnehmenden arbeiten zu einem Pensum von 50% und erhalten für ihre Arbeit keinen Lohn, sondern eine sogenannte Motivationszulage von maximal 200 Franken im Monat sowie das Verbunds-Abonnement für den Berner ÖV. Niemand kann zu der Arbeit im Team Sauber verpflichtet werden. Alle Migrant_innen arbeiten freiwillig. Soweit die offizielle Version.

Welche Interessen verfolgt Bernmobil mit dem ‘Team Sauber’? Was verbirgt sich alles unter dem Deckmantel der Arbeitsintegration? Die Teilnehmenden des Programms ‘Team Sauber’ sind primär Asylsuchende und Migrant_innen mit dem F-Ausweis. Den F-Ausweis besitzen Menschen, die sogenannt vorläufig in der Schweiz aufgenommen sind, was bedeutet, dass sie das Land wieder verlassen müssen, sobald sich die Lage in ihrem Herkunftsland “stabilisiert” hat. Der F-Ausweis erlaubt es ihnen grundsätzlich Arbeit zu suchen. Aufgrund der ständigen Möglichkeit, das Land wieder verlassen zu müssen, ist es für sie aber praktisch unmöglich eine reguläre Stelle zu finden. Die Situation jener, die sich in einem laufenden Asylverfahren befinden, ist noch aussichtsloser. Ihnen ist es untersagt Arbeit zu suchen. Die einzige legale Möglichkeit über mehr Geld zu verfügen, als die jämmerlichen 8.5 Franken pro Tag, die sie von der Sozialhilfe erhalten, ist an Arbeitsintegrationsprogrammen teilzunehmen. Bei der herrschenden Asylpolitik verwundert es kaum, dass Migrant_innen mit alternativen Varianten wie Deal, Diebstahl oder Schwarzarbeit Geld beschaffen. Wer sich aber dafür entscheidet, sich den unterdrückenden und ausbeuterischen Strukturen zu entziehen und sich selbst zu organisieren, lebt in ständiger Gefahr, da eine Kontrolle Gefängnis und wahrscheinlich Ausschaffung bedeutet.

Migrant_innen werden in ihrer alternativlosen Situation von Arbeitsintegrationsprogramme wie ‘Team Sauber’ ausgenutzt. Sie erhalten für ihre geleistete Arbeit Tiefstlöhne von maximal neun Franken am Tag. Das Reinigungspersonal aus dem regulären Arbeitsmarkt würde mindestens das achtfache verdienen, somit spart Bernmobil jährlich hunderttausende von Franken. Dieser Fakt erwähnt Bernmobil mit keinem Wort. Im Gegenzug wird Bernmobil nicht müde zu betonen, wie viel ‘Team Sauber’ zur Integration von Asylsuchenden beiträgt.

Das ‘Kompetenzzentrum Integration‘ rechtfertigt den lächerlichen Lohn der Teilnehmenden mit dem Argument, dass es sich nicht um reguläre Arbeit, sondern viel mehr um ein Bildungs- und Beschäftigungsprogramm handelt, in dem die Migrant_innen durch Bildungsmodule und Sprachkurse gefördert werden. Diese Bildungsmodule zielen vor allem darauf ab, die Migrant_innen zu willigen, braven Arbeiter_innen zu erziehen. Ausserdem dienen sie der Legitimation des tiefen Lohnes. Der Bernmobil geht es also vor allem um die billigen Arbeitskräfte, nicht um den Aspekt der Integration. Diese Kritik gilt für den ganzen Markt der Arbeitsintegration. Die Arbeitsintegration ist der schöne Deckmantel für die wirtschaftliche Ausnutzung von Menschen, die nicht wirklich eine andere Wahl haben und ist ein gewinnbringendes Geschäft.

Arbeitsintegration wird in der breiten Öffentlichkeit unkritisch als positiv wahrgenommen. Diese wohlgesinnte Haltung wird zusätzlich durch die oft erwähnte “Zufriedenheit” vieler Arbeitsprogrammteilnehmenden gestärkt. Es ist nicht abzustreiten, dass die Migrant_innen in ihrer Situation ein solches Programm begrüssen. Doch ihre Situation ist gezeichnet von Zwang, Unterdrückung und Erpressung. Der Alltag der Migrant_innen ist sehr eintönig, über Monate oder Jahre hinweg ist Warten ein alltäglicher Zwang. Viele Tätigkeiten sind verboten, und was nicht verboten ist, kostet Geld, welches nicht legal beschafft werden kann. Es gilt nicht nur, sich keine Gesetzesverstösse zukommen zu lassen. Die Migrant_innen müssen auch Reglemente in Asylzentren befolgen, sich regelmässig bei verschiedenen Behörden melden, jede gewünschte Information über ihr Privatleben herausrücken und sich allen Autoritäten gegenüber so folgsam und demütig wie möglich verhalten. Auch die Teilnahme an einem Arbeitsintegrationsprogramm erhöht die Chance auf einen positiven Asylentscheid. Diese Tatsachen zur Ausbeutung der Migrant_innen zu gebrauchen, ist mehr als zynisch.

‘Team Sauber’ von Bernmobil ist nicht das einzige Arbeitsprogramm, das unter dem Deckmantel der Arbeitsintegration Migrant_innen ausbeutet und von ihnen profitiert. So betreibt die ABS AG (die vor allem im Raum Basel und Zürich tätig ist) ‘Littering Plus’, ein Programm, welches Migrant_innen den öffentlichen Raum reinigen lässt. Viele weitere Organisationen, Firmen und Institutionen bedienen sich der Migrant_innen als billige Arbeitskräfte. Dies ist ein Drecksgeschäft, welches enttarnt, angeprangert und sabotiert werden muss.“

Hier haben wir noch einige Adressen, E-Mails und Telefonnummern von profitierenden Menschen aus dem Verwaltungsrat von Bernmobil aufgelistet. Seid kreativ und lasst nicht locker!

Ursula Wyss, Verwaltungsratspräsidentin, Gemeinderätin

Katrin Sedlmayer
Direktorin Planung und Verkehr
Buschweg 4
3097 Liebefeld
www.katrinsedlmayer.ch

Michael Aebersold
Personal und Informatik
michael.aebersold@bern.ch
michael.aebersold@hispeed.ch
Wohnt mit seiner Frau in einer 4,5-Zimmer-Wohnung neben dem Zentrum Paul Klee.

Dr. Severin Rangosch, Direktor BDWM Transport AG
Zürcherstrasse 10
5620 Bremgarten
056 648 33 00
severin.rangosch@bdwm.ch

Christoph Erb
Fürsprecher
Gryphenhübeliweg 38
3006 Bern
christoph.erb@bernerkmu.ch

Evi Allemann, Nationalrätin
Vertreterin Arbeitnehmerschaft
Bern
info@eviallemann.ch
http://eviallemann.ch

Dr. Barbara Schaerer, Vizepräsidentin
Jägerstrasse 23
3074 Muri b. Bern
091 744 63 43
031 322 62 01

In alle Richtungen

der Broschüre „Der lange Sommer der Repression – Zum ‚Umzug gegen Rassismus, Repression und Vertreibung‘ am 24. Juni 2016 in Basel“ entnommen

Der Begriff Grenze wird in erster Linie als geografische Trennung verstanden, die ein staatliches oder städtisches Territorium von einem anderen abgrenzt. Teilweise werden diese Gebiete durch ‚natürliche Hindernisse‘ wie Flüsse oder Gebirge definiert, in anderen Fällen wurden sie in kolonialer Manier mit dem Lineal gezogen. In allen Fällen bestimmen sie ein Gebiet, das autoritär beherrscht und verwaltet wird und als solches gegen Aussen beschützt und verteidigt werden muss. Hierbei ist die Grenzsicherung mit Schutzanlagen (Mauern, Zäune, etc.) und -personal (Polizei, Armee, etc.) nicht etwa erst mit den „neusten“, durch die planetare Katastrophe ausgelösten, Migrationsbewegungen aufgekommen. Genauso wie die Kriege, die aufgrund von Grenzstreitigkeiten und territorialen Machtansprüchen geführt werden, altbekannte Widerlichkeiten und Teil jeglicher Herrschaft sind.

Gegen Innen wiederrum kommen andere, scheinbar weniger direkt agressive Methoden zur Kontrolle und Beherrschung der Menschen zum Spiel, ändert aber nichts an der immerwährenden Absicht zur Aufrechterhaltung, Absicherung und zum Ausbau der bestehenden Machtverhältnisse innerhalb des nationalen Konstrukts.

Um zu den Begriffsdefinitionen zurück zu kommen: Eine Grenze ist allgemein etwas eingrenzendes, limitierendes, beschränkendes. Sie ist eine in Blut getränkte Definition von Raum, sie ist aber immer jedes einzelne Hindernis in unser aller Leben, mit eben diesem Leben und seinem Potenzial zu experimentieren. Die Möglichkeit sich in alle Richtungen frei zu bewegen, frei zu entwickeln, frei zu denken, frei zu entscheiden und nach diesen Entscheidungen zu handeln, wird durch verschiedenste Arten von Grenzen eingeschränkt. Der Zaun oder die Mauer ist offensichtlich: Du sollst hier nicht weiter! Die Schule, der Chef, das Gesetz, der Knast, das Eigentum, das Geld, die Religion, der Staat sind es leider weniger. Gemeinsam ist ihnen (und gewiss gäbe es dem viele weitere Institutionen, Normen und Mechanismen, die nicht immer ganz so offen auftreten, hinzuzufügen) aber allen, dass sie dich in eine vordefinierte Welt zwängen, die in einen immer engeren und stählernen Rahmen gepresst wird, der du in ihrer Gesamtheit nicht entkommen kannst, in dessen Dienst du aber vor allem dein ganzes Leben stellen sollst. Dem Fortbestehen und Fortschritt einer Welt dienen, die auf Unterdrückung, Ausbeutung, Verwüstung und Kriegen aufbaut und somit Millionen von Menschen zur Flucht treibt, um etwas anderes, besseres, freieres zu finden. Das aber nirgendwo gefunden werden kann in dieser Welt, in der das Prinzip der Herrschaft überall zu Unterdrückung und Verfolgung führt. In dieser Welt, die bis ins Mark an Fäule leidet.

Viele fragen sich, was man gegen die verheerenden Folgen der europäischen Festung ausrichten kann. Einerseits kann das Offensichtliche als Antwort auf diese Frage gegeben werden: Hilfe organisieren, Kleider, Essen, Schlafmöglichkeiten bereitstellen, zusammen Häuser besetzen, Menschen über Grenzen bringen, auf die verschiedenen Institutionen, Profiteure und anderen Verantwortliche des Elends aufmerksam machen, die kleine Räder in der Verwaltungs-, Einsperrungs- und Abschiebemaschine darstellen und als solche sabotiert und gestört werden können. Was dieser Frage aber immer zugrunde liegt, ist der Blick nach Aussen, der Blick weg von seiner eigenen Situation, seinen Wünschen und Sehnsüchten. Es ist demnach also viel einfacher, auf diese alte Frage des „was tun?“ zu antworten: Dein Leben wird durch tausend verschiedene Gesetze, Normen und Zwänge eingeschränkt? Dann zerbrech diese Grenzen! Die Festung gegen Aussen funktioniert genau darum, weil sie im Inneren akzeptiert und getragen wird. Uneingeschränkte Bewegung wird da möglich, wo die Macht über den Mensch, seine Entscheidungen und sein Körper hinweggefegt wird.

Offene Grenzen zu fordern, ohne die Macht über Menschen an sich zu negieren, läuft so oder so in eine Sackgasse: Die Grenze ist fester Bestandteil jedes Staates, der „sein Gebiet“ unter Kontrolle behalten muss; Viel wichtiger aber, das Leben und die unendlichen Vorschläge der Freiheit werden nicht nur von dieser einen „Grenze“ beeinträchtigt. Die Festung muss also als Ganzes verstanden werden, um zu einer freiheitlichen Perspektive zu gelangen, und das nicht nur in Zeiten, in denen der Sicherheitswahn und die Repression weite Teile des Alltagsgeschehens dominieren. Und hier entsteht der Vorschlag, die Festung in alle Richtungen, auf allen Ebenen zu bekämpfen und zu zertrümmern, bis die letzte Grenze, die uns an einem freien Leben hindert, niedergerissen wurde.

Der Soldat, der mit gezogener Schusswaffe die Grenze beschützt, ist die gleiche Festung, wie der Soldat, der seine Herren mit allen Miteln verteidigt und auf Befehl in eine aufständische Masse zielt. Der Bulle, der Sans-Papiers jagt, ist die gleiche Festung, wie der Bulle, der permanent herumfährt, beobachtet, einschreitet, kontrolliert, festnimmt, einsperrt. Das Bauunternemen, das am Bau eines neuen geschlossenen Lagers für Flüchtlinge verdient, ist die gleiche Festung, wie das Bauunternehmen, das am Bau einer neuen Schule beteiligt ist. Der Technologiekonzern, der die Aussengrenze mit irgendwelchen sagenhaften Technologien bereichert, ist die gleiche Festung, wie das Technologieunternehmen, das Videokameras mit integrierter Gesichtserkennungssoftware entwickelt. Die Universität, die das Wissen zur effizienten Grenzsicherung liefert, ist die gleiche Festung, wie die Universität, die an Gentechnologie herumtüfftelt. Das Zugunternehmen, dass Menschen deportiert, ist die gleiche Festung, wie das Zugunternehmen, das die menschliche Ware Tag für Tag zu ihrem tristen Arbeitsplatz (nicht nur ein Ort der dem Leben fremden Tätigkeit und Ausbeutung, sondern auch ein Ort, der diese gesellschaftlichen Verhältnisse tagtäglich produziert und reproduziert) fährt. Die Partei, die an kontrollierten Grenzen oder Abschiebungen festhält, ist die gleiche Festung, wie die Partei, die behauptet, die Gesellschaft müsse autoritär verwaltet werden. Die Viedokamera, die alle Bewegungen an den Grenzen aufzeichnet, ist die gleiche Festung, wie die Überwachungskamera gleich ums Eck. Die DNA-Datenbank oder -Analysestelle, die den Migrant_innen bei ihrer Ankunft sogleich die Fingerabdrücke nehmen und diese in immensen Datenbanken eingliedern, ist die gleiche Festung, wie die DNA-Analysestelle, die von allen potentiellen Delinquent*innen und ihren Taten die Spuren sichert und auswertet etc…

Es gäbe immer mehr, das man aufzählen könnte.. Doch wiederholt es sich und wird langweilig. Der Punkt sollte klar sein.

In alle Richtungen: Festung verwüsten! In alle Richtungen: Freiheit!