Archiv der Kategorie: Sicherheitsindustrie

Folterknechte der Meere und der Wüste – Die Politik der italienischen Regierung in Libyen

übersetzt von act for freedom und round robin

Was sich vor der Küste und innerhalb des libyschen Territoriums abspielt, ist wahrlich exemplarisch für die abscheulichen Zeiten, in denen wir leben.

Mit dem unverschämten Vorwand des „Kampfes gegen den Menschenhandel“ finanziert der italienische Staat grosszügig Kriegsherren, Wärter und Milizen (die völlig unbeholfen als die „libysche Regierung“ hingestellt werden) zwecks der Kontrolle und massenhaften Internierung der Armen auf der Flucht. Patrouillen und Zurückweisungen an den Küsten des Mittelmeers, die Inhaftierung von ungefähr 600‘000 Menschen in den libyschen Konzentrationslagern, der Bau einer Mauer in der Wüste entlang den Grenzen mit Niger, Mali und dem Chad. Die gleichen Milizen, die sich über Monate mit den Reisen der Verzweiflung bereichert haben, werden nun dafür bezahlt, dies zu verhindern. Die gleichen Milizen, die von ENI mit der bewaffneten Verteidigung ihrer Ölfelder beauftragt werden. In den 34 Konzentrationslagern kommt es tagtäglich zu Folter, Gewalt, Vergewaltigungen. Wichtig ist, dass die unerwünschte menschliche Ware die Träume nach Ordnung und Sicherheit in Italien und Europa nicht stören kommt. Das Übrige ist nicht unsere Angelegenheit, nicht wahr? Wurden auf der anderen Seite nicht auch die gleichen Vereinbarungen mit Erdogans Türkei getroffen?

Der ‚Wiederaufbau‘ in Libyen, den die Demokraten nun im Gegenzug zu den Mauern gegen Migranten ankündigen, ist die Fortführung dessen, was mit ihren Bomben begann. Die verschiedenen libyschen Herrschaften nutzen die Waffe der Migranten, um um Geld und internationale Anerkennung zu streiten. Was jede Macht als „Regierung“ anerkennt, ist schlicht die rüchsichtsloseste und zuverlässigste Mörderbande.

Sowie damals der linke Napolitano zur Teilnahme am Krieg angeregt hatte, prahlt heute ein Diener der partito democratico wie Minniti mit dem Rückgang der Anfünfte von Migranten. In der Zwischenzeit hat ENI weitere neun Ölfelder auf den 30‘000 km² eröffnet, die sie auf libyschem Gebiet beherrschen. Andere itatliensche Unternehmen sind mit Sack und Pack bereit, nachzuziehen.

Städte werden im Namen des sogenannten „Antiterrorismus“ militarisiert und dann werden libysche djihadistische Milizen für ihre eigenen Interessen bezahlt. Es wird über die „demokratischen Rechte“ gefaselt, aber das einzige „Recht“, das Millionen von Armen haben, ist es zu krepieren. Der Begriff der „unterlegenen Rassen“ wird nicht mehr länger verwendet, doch das Resultat ist dasselbe.

Während soviele unserer Mitmenschen im Terror versinken, ist der Angriff auf die Herren der Ausbeutung und der Kriege die einzige Möglichkeit, nicht in der unmenschlichsten Gleichgültigkeit zu versinken.

PDF-Broschüre zur Politik der italienischen Regierung in Libyen auf italienisch

Lugano: 23. Dezember – Umzug gegen Rassimus, Faschismus, Kapitalismus und gegen alle Grenzen

übersetzt von frecciaspezzata

WIR SUCHEN KEINEN FRIEDEN
GEGEN KRIEG UND RASSISMUS REBELLIEREN WIR!

Treffpunkt um 14.00 auf dem Piazza Molino Nuovo in Lugano.

DIE ZEICHEN EINES ENTSETZLICHEN FRIEDENS

Sie wollen uns glauben machen, dass alles in Ordnung ist…

– Ein Polizist tötet in Brissago in ohrenbetäubender Stille der Komplizenschaft einen Migranten.

– In Balerna stirbt ein Migrant auf dem Dach eines Zuges, wo er den Kontrollen der Grenzwächter zu entkommen versucht.

– In einem „Empfangszentrum / unterirdischen Bunker“ in Camorino wird ein Asylbewerber von der Polizei und einem Security gefoltert. Sie fesseln ihn mit Handschellen an eine Dusche und drohen ihm über Stunden.

– In Locarno greift ein Neonazi der Crew38 einen jungen Mann an und verletzt diesen mit einer Klinge.

– In Lugano, einer Stadt voller Kameras, Polizisten und Securitys kann man auf der Strasse keine Rosen verkaufen oder betteln, denn die Polizei verfolgt, raubt, entführt und verprügelt, während ganze Quartiere im Namen der Sicherheit durchsucht werden, um den Luxus zu verteidigen.

– Im ganzen Tessin werden alle, die keine weisse Haut haben, von der Polizei und der Grenzwache angehalten, durchsucht, geschlagen, deportiert.

– Während die rechten Parteien Rassismus schüren, planen die Führer_innen der Linken Konzentrationslager für Migranten und schlagen Abschiebungen vom Flughafen Agno vor.

– In Lugano empfangen die Lega Nord und der Bürgermeister Borradori mit der Beteiligung von linken und rechten Politiker_innen unter grossem Prunk die Kriegsverbrecherin Tzipi Livni. Vor Trump hat bereits Borradori Jerusalem als Hauptstadt des Staates Israel vorgeschlagen.

– Die Demokratie ist eine Illusion der Partizipation: Die Interessen des Staates, der Politiker_innen und der ökonomischen Macht werden nie beeinträchtigt. Wir sind frei, das zu wählen, was sie uns auftischen: Wen wählen und was kaufen?

– In diesem schwachsinnigen Klima des „zuerst die Unseren“, kommt zuallererst bloss die Ausbeutung, der Verlust der Aufenthaltsgenehmigungen und die Abschiebungen (zum Beispiel von Minderjährigen, die hier geboren und aufgewachsen sind!), die mit der Prekarisierung und den Entlassungen begründet werden!

– Das Tessin ist der erste Kanton der Schweiz, der das Burka-Verbot mit rassistischen und islamophoben Begründungen verabschiedet hat. Das Anti-Hooligans-Gesetz kann so auch auf nicht-sportliche Kundgebungen erweitert werden.

– Im Tessin werden jegliche Ideen und Ausdrücke der Freiheit, der Gemeinschaftlichkeit und der Zusammenkunf isoliert und verdrängt. Von der Bar zum Stadion zu den Konzerten, alles ist kontrolliert, befriedigt, entleert und kommerzialisiert.

– Die Schule, die sich mehr und mehr den Aufrufen der nationalistischen Rechten anpasst, ist ein Transmissionsriemen neoliberaler Ausbeutung. In Lugano drängt die Bauspekulatuion, den teuersten und elitärsten Universitätscampus von Europa zu bauen.

– Journalist_innen, lokale Medien und Onlineportale schüren ein Klima des Hasses und der Angst, verändern und verzerren die Fakten und die Realität. Auf diese Art tragen sie dazu bei, Unsicherheit zu schaffen und einen Sicherheitsstaat rechtzufertigen.

– Schweizer Unternehmen und Finanzinstitute verwüsten den Planeten, um Berge an unnützen Waren herzustellen, die die Schaufenster füllen und die Reichen noch reicher werden lassen.

WIR WISSEN, WER UNSICHERHEIT UND TERROR AUF DEN STRASSEN SCHAFFT.

WIR WISSEN, WER ZU SEINEM EIGENEN WAHLVORTEIL ZU XENOPHOBIE UND RASSISMUS DRÄNGT, UM JEGLICHEN AUSDRUCK DER VERWEIGERUNG ZU ERSTICKEN.

WIR WISSEN, DASS DER ANSTAND DIESES SCHANDKANTONS NUR DAS WEISSE GESICHT EINER MÄNNERBANDE VON EINHEIMISCHEN GESCHÄFTSLEUTEN UND KAPITALISTEN IST.

AUS ALL DIESEN GRÜNDEN UND UM UNS DIESEM FÜRCHTERLICHEN FRIEDEN ZU WIDERSETZEN, GEHEN WIR AUF DIE STRASSE GEGEN RASSISMUS, FASCHISMUS, KAPITALISUS UND GEGEN ALLE GRENZEN.

GEGEN DIEJENIGEN, DIE DIE REBELLISCHEN HERZEN AUSLÖSCHEN WOLLEN.

Basel: Demonstration: Bässlergut einreissen, nicht erweitern

gefunden auf barrikade

Demo am Samstag 27. Mai 2017 17 Uhr Dreirosenpark Basel

Das Gefängnis Bässlergut steht schon lange am Rande der Langen Erle. Es steht für ein menschenverachtendes Migrationsregime sowie für die Kontrolle und Inhaftierung von Menschen, die den Kategorien und Normen dieser Gesellschaft nicht entsprechen oder sich über diese hinwegsetzen. Gleich neben dem Gefängnis befindet sich das sogenannte Empfangs- und Verfahrenszentrum für neu ankommende Asylbewerber*innen, das in Zukunft zu einem Bundeslager umfunktioniert wird. Dieser Name täuscht nicht darüber hinweg, dass es darum geht, Menschen in Lager unterzubringen, um sie unter stetiger Kontrolle zu halten, während sie in schützenswerte und verwertbare, in abschiebbare und überflüssige Menschen eingeteilt werden. Von denjenigen, die von der Schweiz nicht akzeptiert werden, oder sich gegen die komplette Kontrolle über ihr Leben zur Wehr setzen, werden einige direkt ins Bässlergut transferiert, wo sie bis zu ihrer Ausschaffung eingesperrt bleiben. Diejenigen, die einen Asylstatus erhalten, werden gezwungen, sich in eine Konsum- und Leistungsgesellschaft zu integrieren, die auf Ausbeutung und Unterdrückung von Schwächeren beruht. Von ihnen wird erwartet, die vorgegebenen Gesellschaftsnormen noch stärker zu verinnerlichen als ihre anderen Mitglieder.

Die mächtige Architektur an der Freiburgerstrasse wächst. Vor kurzem begann der Bau von „Bässlergut 2“, einem noch grösseren Gefängnis als das bestehende, in dem der Strafvollzug untergebracht werden soll. Mit diesem Bau wird auch die Zahl der Haftplätze für die Ausschaffungshaft verdoppelt. Damit werden in Basel die Menschen, die von dieser von Kapital und Privateigentum beherrschten Gesellschaft ausgeschlossen werden, zukünftig an diesem Ort konzentriert. Es entsteht ein massiver Repressionskomplex.

Setzen wir dem etwas entgegen!

  • Wir wollen in Basel keinen Repressionscampus.
  • Wir wollen weder einen Ausschaffungsknast, noch wollen wir Ausschaffungen.
  • Wir wollen kein Asylzentrum, keinen Asylstatus und keinen Integrationszwang.
  • Wir wollen eine Welt ohne Aufenthaltsbewilligungen und Papiere.
  • Wir wollen Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit für alle.
  • Wir wollen keine Grenzen und Nationen.
  • Wir wollen die Freiheit aller Gefangenen, egal ob in Ausschaffungshaft oder im Strafvollzug.
  • Wir wollen den Bau von Bässlergut 2 stören und verhindern.

Gehen wir deshalb am 27. Mai auf die Strasse, sind widerständig gegen staatliche Repression und Machtdemonstrationen und kämpfen für eine andere Welt!

Bremen: Rüstungsfirmen bekämpfen

gefunden auf linksunten

Gestern Nacht trafen wir uns an der Hauptzentrale von OHB System AG in der Universitätsallee in Bremen. Als wütende Bande attackierten wir mit Farbbeuteln und Bitumen aus einem Feuerlöscher die Fassade und die Fensterscheiben des Rüstungskonzerns.

OHB System AG (Orbitale Hochtechnologie Bremen) ist eines der wichtigsten und erfolgreichsten europäischen Unternehmen in den Bereichen Raumfahrt und Satellitentechnik. Ein großer Anteil der Produkte sind Aufträge zur Herstellung von Satellitensystemen für die Bundeswehr oder das Bundesamt für Wehrtechnik. Die Firma selbst bezeichnet sich als Raumfahrt- und Hochtechnologiekonzern und verschweigt dabei gerne, dass es sich eigentlich als Rüstungskonzern bezeichnen müsste.

Teil der Produktpalette des seit den 50ern existierende Unternehmens sind beispielsweise Projekte wie die Entwicklung, der Bau und die Inbetriebnahme von „SAR Lupe“. „SAR Lupe“ ist Deutschlands erstes satellitengestütztes Aufklärungssystem. Es besteht aus fünf Kleinstsatelliten und dem entsprechenden Bodensegment und liefert Aufklärungsbilder für die Bundeswehr, weltweit, in Echtzeit und ganz egal, ob es in der ausspionierten Region gerade Nacht oder bewölkt ist. 2013 entwickelte und baute der Konzern als weiteres Beispiel das radarbasierte Satellitenaufklärungssystem „SARah“. Auftraggeberin war ebenfalls die Bundeswehr.

Eine weiterere Auftraggeberin ist daneben die Grenzschutzagentur Frontex: OHB entwickelte und baute, zusammen mit EADS und der privaten Jakobs Universität Bremen, die insbesondere auch militärisch genutzte Technologie für das Prestigeprojekt GMES, dem „Globalen Monitoring für Umwelt und Sicherheit“. GMES ist ein Netzwerkprojekt, in dem verschiedene Segmente für die Entwicklung von je speziellen Satelliten zuständig sind. Unter anderem wird damit die Funktion erfüllt, geflüchtete Menschen an den Grenzen Europas aufzuspüren und „abzuwehren“.

OHB System versetzt Frontex in die Lage mit Hilfe von Aufklärungstechnik auf höchstem Niveau Menschen aufspüren und jagen zu können und ist somit mitverantwortlich für den Tod von Tausenden: Dem Tod derer, die während der Fahrt über das Mittelmeer entdeckt und zurückgeschickt werden und derer, die erst gar keine Überfahrtmöglichkeit bekommen und ebenso vor den Toren Europas verrecken. Diese tödliche Vorgehensweise soll Menschen zudem entmutigen ihre Heimatorte zu verlassen und sie damit fernzuhalten von einem relativen Wohlstand hierzulande, der letztlich durch ausbeuterische und lebensunwürdige Bedingungen in den Herkunftsländern vieler Migrierender aufrechterhalten wird.

Das Argument Frontex würde mit Hilfe der Satellitentechnik die Leben von in Seenot geratenen Menschen retten, greift nicht mehr, spätestens seitdem bewiesen ist, dass Frontex oftmals Menschen in Seenot in außereuropäische Länder zurückschiebt oder schieben lässt oder sie gleich ihrem Schicksal auf See überlässt.

Es gibt viele weitere Beispiele dafür, dass OHB System als Rüstungskonzern Teil einer gefährlichen menschenverachtenden Selektions-, Unterwerfungs- und Tötungsmaschinerie ist. Dieser Konzern trägt maßgeblich dazu bei, dass die militärischen Interessen der EU und insbesondere Deutschlands abgesichert und umgesetzt werden können. OHB System baut aktiv mit an der tödlichen Festung Europa.

Aber nicht nur Rüstungskonzernen wie der OHB System AG stehen wir voller Wut und mit zerstörerischer Fantasie gegenüber. Auch die im rasenden Tempo voranschreitende Militarisierung der Gesellschaft, der Städte und unseres Alltags macht uns wütend. Permanent soll uns weis gemacht werden, die Militarisierung diene unserer Sicherheit, Krieg sei notwendig und wir würden voll allen Seiten bedroht. Überall macht sich die Bundeswehr bemerkbar. Ob mit riesigen Werbeoffensiven mit Werbetafeln an Bushaltestellen oder Bussen, auf Jobmessen, martialischem Auftreten von Soldaten in Uniform beim Kiosk nebenan oder in anderen Bereichen wie z.B. in Bildungseinrichtungen.

Ein Paradebeispiel für Zivilmilitärische Zusammenarbeit ist die Kooperation der Hochschule Bremen mit der Bundeswehr in einem Studiengang. Hier wird die Zivilklausel komplett ausgehöhlt, die gewährleisten soll, dass Forschung und Lehre nicht zu militärischen Zwecken missbraucht werden. Rückendeckung bekommt dieses Projekt von Parteien wie die Grünen und der SPD, die die Bundeswehr als harmlose Friedensarmee bezeichnen, die keine militärischen Ziele verfolgt. Die Hochschule reserviert mit dem Kooperationsvertrag mit der Bundeswehr zehn Plätze im Frauenstudiengang Informatik für Rekrutinnen. Die Präsenz des Militärs in Bildungseinrichtungen ist unter anderem Teil des Plans der Bundesregierung militärische Organisationsbereiche insbesondere für den Cyber- und Informationsraum aufstellen zu können.

Ein weiteres Beispiel für die schon genannte Militarisierung der Gesellschaft und die zunehmende Präsenz von Uniformierten in den Straßen ist die Übung eines Bundeswehreinsatzes im Inneren. Am kommenden Dienstag (7.3.17) findet im Bullenpräsidium in der Vahr eine Übung statt bei der Bullen mit Soldat_innen gemeinsam agieren. Die Übung findet in mehreren Bundesländern statt. Hier in Bremen wird das gemeinsame Vorgehen bei einer Schießerei an einer Schule und bei einem Bombenanschlag geübt.

Markieren wir die Allmachtfantasien Deutschlands!
Sabotieren wir Bundeswehr und Rüstungsunternehmen!
Zerstören wir unsere Ohnmacht gegenüber den herrschenden Verhältnissen!

Gegen jede Autorität und für das Leben!

Anonym

PS: Wir sehen uns in Hamburg und tschüss…..

Rennes, Frankreich: Gegen die Denunziation und die zugrunde liegenden Technologien, offensive Solidarität

übersetzt von attaque

In der Nacht von Sonntag auf Montag (30. Januar 2017) haben wir ein Postbüro angegriffen, indem wir die Scheiben und den Geldautomat kaputt gemacht haben.
Ein Hammer, diskrete Fluchtwege, einige Freunde und ein bisschen Entschlossenheit sind die notwendigen Zutaten, um die Monotonie zu durchbrechen und unsere Abende zu beleben.

Es gibt immer einen guten Grund, um bei der Post vorbeizugehen. Sei es für ihre Kollaboration bei den Abschiebungen von Menschen ohne Papiere oder für ihre neuen Dienste für die Gemeinden, um die Verursacher_innen von kleinen Schäden und Degradierungen (Müllhalden, Tags, Beschädigungen von städtischem Mobiliar, …) zu identifizieren. Über ihre direkt mit den Bullen und den städtischen Diensten verbundenen Smartphones sind die Briefträger_innen imstande, solche „Vergehen und ungebührliches Verhalten“ festzustellen und zu denunzieren. Hinter dem Wille, die Stadt in einen immer sterileren Ort zu verwandeln, geht es auch darum, Denunziantentum zunehmend akzeptabler und aus jeder Preson einen potentiellen Bullen zu machen. Einmal mehr sind die Smartphones nicht nur ein einfaches Ding des Stumpfsinns, sondern neue Mittel der Kontrolle, sei dies an Demos, während juristischen Verfahren oder im sozialen und Liebesleben (Ortungen, soziale Netzwerke).

Ob sie blau, gelb, wachsame Nachbar_innen oder einfache Bürger_innen sind, die versuchen, nützlich zu sein und der Sicherheitslogik zu dienen, sie alle sind Wärter_innen in diesem städtischem Knast.

Nieder mit den Bullen, mit oder ohne Uniform
Nieder mit der technologischen Gesellschaft
Und hoch der Vandalismus!

Für Damien, am 08. Dezember zu 10 Monaten und 14 000 Euro wegen Beschädigungen an der wilden Demo vom 14. April 2016 in Paris verurteilt, und für alle, die keine Lust haben, zu warten.
Wir haben alle ein Ziel in unserer Reichweite…

chronische Randaliererinnen.

Lannion, Frankreich: Gegen die Bullen in den weissen Kitteln, keine Ruhe für die Kollaborateure!

übersetzt von attaque

In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch (21.12.16) wurde die Radiologiepraxis der Poliklinik von Trégor Ziel eines Angriffs: Die Scheiben wurden eingeschlagen und die Fassade mit „Bonfils collabo“ versprayt.

Diese Aktion zielte hautpsächlich auf Remy Bonfils ab, ein Gerichtsmediziner und Radiologe, der dafür bekannt ist, Knochentests im Dienste des Staates durchzuführen. Diese Aktion versucht, die Taten der Bullen in den weissen Kitteln zu beleuchten: zu oft vergessene Akteur_innen der Repression.

Diese Tests, so aufdringlich wie erniedrigend, beinhalten das Röntgen, um die Verkalkung der Handwurzelknochen zu untersuchen, sowie weitere, gründlichere Untersuchungen am Körper (Brustuntersuchung, Bestimmung der Grösse und des Gewichts, Untersuchung des Gebisses und der Behaarung, …) und dient somit dazu, diejenigen, die als volljährig angesehen werden, abzuschieben und einzusperren.

Weil die Ärzt_innen im Dienste der Kontroll- und Überwachungstechnologien stehen.
Weil sie dem Staat und seiner Sicherheitslogik dienen.
Weil sie sich unter dem Deckmantel der Ethik der Verantwortung ihrer Taten entziehen.
Weil sie versuchen, unsere Körper in soziale und moralische Normen zu pressen, vor allem was die Körper der Frauen und die Reproduktion angeht.
Weil sie versuchen, unsere Devianz (normabweichendes Verhalten) unter den Schlägen der Pillen und der Diagnostik zu ersticken.
Weil sie Hand in Hand mit den Pharmaunternehmen und allen anderen Akteuren der todbringenden Projekte über den Menschen und Nicht-Menschen zusammen arbeiten (DNA-Forschung, Genetik, Biotechnologie, …) und versuchen, immer mehr Technologien in unsere Leben und Körper zu bringen.
Weil sie denken zu wissen, was gut für uns ist.

Sie sind nicht neutral, sie sind verantwortlich und unsere Feinde, die Stille der Befriedung hat genug lange gedauert.
Attackieren wir sie überall, sie und die Unternehmen, in denen sie arbeiten.

Mit diesen Taten drücken wir unsere Solidarität mit den Menschen aus, die sich für die Kritik durch den Angriff entschieden haben.

Solidarität und Mut mit den Gefährt_innen, die ohne Vermittlung in die Offensive gegen die materiellen Räder der Kontrolle über die Menschen mit oder ohne Papiere gegangen sind. Heute sind sie für verschiedene Angriffe (hauptsächlich) gegen den Bau eines Haftzentrums in Brüssel und die Welt, die sie hervorbringt, angeklagt.

Warten wir nicht auf morgen, um denjenigen, die sich als Meister_innen und Expert_innen ausgeben, in die Hand zu beissen.
Entfesseln wir unsere Körper und Begierden.

Einige vergnügt Wütende gegen die Welt und seine Welt.

Berlin: Angriff auf Thales

gefunden auf linksunten

8719038005-thumbnailEs wird wärmer, was die Vorbereitungen zu einem heißen Juli gegen den G20 betrifft.
In der Nacht vom 11. auf den 12.November wurde Firmeneigentum von Thales zerstört.

Thales ist eines der elfgrößten Rüstungskonzerne mit einem Jahresumsatz von 14 Milliarden Euro und darüber hinaus Teil etlicher Technologieprogramme, wie an dem Satellitenprogramm Galileo:

Anfänglich nur für zivile Zwecke konzipiert, wie Smartphones, Navigationsgeräte, etc. beschloss das europäische Parlament im Juli 2008, dass diese Technik auch für Operationen im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) „zur Verfügung stehen“ sollte.

Thales entwickelte auch das Projekt „watchkeeper“. Hier wurde im Auftrag der britischen Streikräfte eine unbemannte Drohne (Thales Watchkeeper WK450) hergestellt. Die 2012 fertiggestellten Drohnen flogen bis 2014 an die 140 mal über Afghanistan und konsequenterweise wurde die Drohne 2016 weiterentwickelt. Seit diesem Jahr ist es möglich die Drohne mit einem 2-kg-Gefechtskopf und Laser- sowie GPS-Steuerung auszurüsten. So kann die Technologie von Thales endlich auch direkt töten.

Mit ihrem Drohnenprogramm sind sie aber auch schon im Jungle von Calais aufgefallen, dort sind ihre Produkte auch herumgeflogen. (eine Liste von bei der Räumung Beteiligter findet sich hier)

Dies war unser eigentlicher Anlass, den antiken griechischen Philosophen Thales beim Wort zu nehmen: Ἀνιαρὸν ἀργία. (Untätigkeit ist eine Qual). Deshalb mussten wir ein Auto des Rüstungskonzerns in Weißensee abbrennen.

So freute uns auch die Nachricht der letzten Woche, von dem brennenden Bohrbagger auf der Cuvrybrache in Berlin. Und möchten uns hier den Worten der Gefährt_innen anschließen: “In Hamburg und auf dem Weg dort hin, wollen wir genau über diese Fragen und Konflikte auf globaler Ebene in Austausch und Diskussion kommen. Denn so wie Gentrification nicht an einer Landesgrenze endet, sollte unser Widerstand nicht an einem Ort enden, sondern vielmehr gemeinsam mit vielen Orten und Konflikten pulsieren. Auf das wir eine Gemeinsame taktung finden und ein staccato des Angriffes entsteht.”

Wir sind überall. Kämpfe verbinden. G20 zum Desaster machen.

(weiterführend auch: anarchistischer Aufruf G20 https://linksunten.indymedia.org/en/node/188436 )

dazu entsteht in den Reihen des Feindes eine Verwirrung, weil mehrere Brennpunkte des Konfliktes ausbrechen und nicht nur dort, wo er es erwartet und sich darauf vorbereitet hat, sondern auch an anderen Punkten, die im strategischen Lageplan der Bullenoperationen unvorhersehbar waren.”
Verschwörung der Feuerzellen – Schwarze Internationale

Erklärung zum Angriff auf die Deutsche Telekom in Berlin

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Acht Monate vor dem Gipfel der G20 in Hamburg verüben klandestine Zusammenhänge in ganz Europa jede Nacht ihre Anschläge auf die bestehende Ordnung. Meistens ohne sich zu kennen, werden in den Hotspots der anarchistischen Subversionen, verteilt auf die staatlichen Konstrukte der Festung Europa, doch immer wieder ähnliche Adressaten für unser Feuer gefunden. Oft im lokalen Bezugsrahmen und zu selten mit der Perspektive einer länderübergreifenden Sabotage gegen den Herrschaftsapparat.

So ist das Netz der Angriffsbereiten und Angriffswilligen immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Aktionen auf einen gemeinsamen Fokus zu lenken. Wir sollten mehr Mut haben uns zu verabreden, zu verreisen, um Orte aufzusuchen wo wir uns begegnen, in Austausch treten und unsere verwandten Erfahrungen vervielfachen. Es geht uns aber auch darum an den Orten, wo wir leben Aktionen durchzuführen, die über lokale und spezifische Kontexte hinaus Verbindungen schaffen, die temporäre Grenzen ignorieren und damit unkalkulierbar werden.

Wir sehen diese Kriterien in vielen Momenten und Bewegungen autonomer Gruppen weltweit, aber haben viel zu oft das Gefühl, dass es bei verbalen Solidaritätsbekundungen bleibt anstatt in eine inhaltliche Auseinandersetzung über zu gehen.

Wir haben uns deswegen dazu entschlossen, die Mobilisierung gegen den G20-Gipfel zu unterstützen und als Moment zu betrachten, der die Möglichkeit eröffnet Bezüge unter unseren oft isolierten Kämpfen, entweder in Texten zu diskutieren, aber vielmehr in Aktionen zum Ausdruck zu bringen.

Die nächsten Monate der Planungen und Ausführung werden, so hoffen wir, internationalen Charakter haben, wenn es erreicht wird autonomen Gruppen den Bezugspunkt einer Vorfeldkampagne zum G-20 Gipfel zu vermitteln. Wir sprechen uns also dafür aus, dass selbst die abgeschiedensten und isoliertesten Zellen dazu aktiv werden die Angriffe zu planen und zu verbinden und somit die Mobilisierung flächendeckend verstärken.

Dies wird dazu führen, dass auch neue autonome Gruppen aktiv werden und Wissen über den Angriff sammeln können. Die Phase bis zum G20-Gipfel soll mit dem Ziel verbunden sein, unsere reale Stärke festzustellen und danach nicht auf das nächste Event zu warten. Vielmehr haben die Texte aus den Zonen der Revolten in Frankreich oder Griechenland uns die Hoffnung gegeben, eine Annäherung an die ununterbrochene Subversion in den urbanen Zentren finden zu können.

Das Prinzip ist nicht neu und vielfach erprobt. Zuletzt bei Destroika und den dezentralen Aktionen gegen die Räumung der Rigaer 94 wurde es geschafft, den großen Teil unseres Potentials zu nutzen, was sich in jeder Hinsicht gelohnt hat. Begleitet wurde die kampagnenartige Zuspitzung durch anschlussfähige militante Massenereignisse. Daran müssen wir immer öfter und energischer anschließen.

Wir rufen also ausdrücklich alle militanten Gruppen dazu auf, ab jetzt aktiv zu werden und kleine oder große Aktionen gegen den Terror der G20 – Staaten und die damit einhergehende Kannibalisierung der Gesellschaft durchzuführen.

Unsererseits haben wir am Sonntag Morgen, 6. November auf einem Parkplatz der Deutschen Telekom in Berlin Hohenschönhausen mehrere Brandsätze deponiert und somit einen Teil des Fuhrparks zerstört. Wie bereits von einer Hamburger Gruppe nach ihrem Anschlag auf COSCO herausgearbeitet, ist die Deutsche Telekom als zivil – militärischer Konzern, ein globaler Player der Repression und Ausbeutung. Aktuell ist die Deutsche Telekom in die technische Unterstützung von Frontex involviert, um Fluchtrouten und Schleuser zu ermitteln. Mit der Übernahme der griechischen Telefongesellschaft OTE haben sie den Zorn bereits mehrfach auf sich gelenkt. Wir haben diesem Zorn einen weiteren Ausdruck verschafft.

G20 – Gipfel in Hamburg angreifen!

Eine Autonome Gruppe

Einiges aus München

Auto von Sicherheitsfirma abgebrannt

gefunden auf linksunten

car-burning

In München brennt ein Auto der Sicherheitsfirma VDH ab.
VDH arbeitet in Flüchtlingslagern und macht seinen Profit mit Einsperrung, Schikanen und Kontrollen.

Solidarität mit allen Geflüchteten, die selbstorganisiert kämpfen und rebellieren!
Freiheit für alle!

Aus dem Polizeibericht:
Am Dienstag, 04.10.2016, gegen 02.45 Uhr, erkannte ein Passant in der Bolivarstraße in Neuhausen, dass aus einem geparkten Pkw Flammen schlugen. Er verständigte daraufhin sofort die Feuerwehr.

Beim Eintreffen der Löschfahrzeuge stand der Pkw bereits in Vollbrand. Nach den Löscharbeiten konnte nur noch der Totalschaden des Nissans in Höhe von etwa 15.000 Euro festgestellt werden.


gefunden in Fernweh Nr. 22 – anarchistische Strassenzeitung

Eine Illusion: Die Herrschaft des Niemands

Was bedeutet es, etwas zu sagen? Was bedeutet es seine Ideen auszudrücken? Was sind die Konsequenzen – die Konsequenzen für uns selbst, für unser Handeln?
Machen wir ein Beispiel: Eine rechte Politikerin spricht sich auf einem Podium dafür aus, den Schießbefehl an deutschen Außengrenzen auszurufen. Entrüstung. Rage. Skandal. Den Flüchtlingsstrom wolle man auch stoppen, aber doch nicht so. Eine andere Politikerin, mit mehr Ansehen und in höchster Position, stets bekannt für nüchterne und fachkundigen Entscheidungen, schließt ein Abkommen, welches die Internierung, Abschiebung und Verteilung zigtausender Geflüchteter anpeilt. Kurze Zeit darauf hört man, dass an der  Grenze des Landes, mit welchem besagtes Abkommen abgeschlossen wurde, Soldaten auf flüchtende Menschen schießen. Eine Randnotiz – und ebenso die direkte Konsequenz einer politischen Entscheidung. Eine Politikerin, die das Schießen in direkten Zusammenhang mit ihrer Politik stellt, ist eine Provokation; eine, bei der das Schießen ein kaum wahrnehmbares, tödliches Nebenprodukt ist, ein Unschuldsengel.

Wenn ein Politiker Entscheidungen fällt, dann werden diese ausgeführt – durch Andere. Wenn ein Soldat schießt, dann auf Befehl. Doch die Verantwortung für das Abfeuern der Kugel, für den Tod, trägt stets nur der, so scheint es, der den Abzug drückt. Was gesagt wird, ist eine Sache und was getan wird, so sagt man uns, eine Andere. Es wird eine Grenze gezogen, die die Tat von dem ihr vorausgegangenen Gedanken trennt. Im Bereich der Meinungen darf man jede Position vertreten, sich auszusprechen ist stets erlaubt. Ja gerade dadurch, dass die Politik allen die Möglichkeit gibt sich auszusprechen und sich auch mit „extremen“ Positionen auseinander bzw. an einen runden Tisch setzt, zeigt sie, wie Demokratie funktioniert. Die Worte sind Abstraktionen und werden toleriert. Doch wenn sie die Möglichkeit des direkten Handelns in Erwägung ziehen, sind sie nicht mehr nur Meinungen, sondern auch Ideen, die einen Drang nach Realisierung in sich tragen. Wer direkt handelt, seine Ideen selbst in die Tat umsetzt, ohne eine Abstimmung oder Erlaubnis zu benötigen, macht sich zum Verbrecher an der Demokratie. An der Politik der Mehrheit, die verhandeln, intrigieren und Kompromisse finden will. An der Politik der Trennung und Hierarchie, in der nur die Spezialisten und Befehlsempfänger die Erlaubnis zum Handeln haben. Zum Verbrecher am Gesetz, das nur das Reden über Ideen, aber nicht deren Umsetzung erlaubt.

Die Gesetzlose übernimmt die Verantwortung für ihre Ideen und setzt sie selbst, mit den dafür nötigen Mitteln und Komplizen, um. Sie hebt die Trennung zwischen Politik und Realität auf, da sie denken und diskutieren kann, ohne seriöse Worte finden zu müssen, ohne mit Fachstäben von Experten und Unterschriftenlisten die Mehrheit überzeugen zu müssen. Um zur Handlung zu schreiten, braucht sie keine gehorsamen Armeen, keine Lakaien und Diener, nein, sie verachtet sie, und ihre hündische Unterwürfigkeit, das Denken stets anderen zu überlassen. Sie verbindet Wort und Tat. Nicht nur im eigenen Denken und Handeln, auch im Knüpfen und Erkunden von Zusammenhängen und Verantwortlichkeiten, die sie scheinbar nicht betreffen.

Wir tragen nicht nur die Verantwortung für das, was wir denken, tun und befehlen, sondern auch für das, was wir vergessen, nicht tun und nicht aussprechen. Der Journalist, für den es nur eine Randnotiz wert ist, dass ein Schiffswrack mit Hunderten Leichen Geflüchteter geborgen wird, nimmt eine klare Position ein, eine Position, die das Nicht-Handeln-Wollen als Konsequenz trägt. Die Expertin, die meint, dass die Zahlen Geflüchteter zurück gehen, weiß, dass ihrer Statistik nicht zu entnehmen ist, wie viele Schwarzafrikaner auf dem Weg nach Europa ohne Angaben von Gründen in Nordafrika inhaftiert und verfolgt werden. Ein politisches Kalkül, für das allein sie die Verantwortung trägt. Für jeden der 2640 Momente, in denen eine US-Bürgerin in den letzten zwei Jahren von der Ermordung Dunkelhäutiger durch die Polizei erfuhr, und rein gar nicht reagierte, trägt sie die Verantwortung, dass die Ermordung des 2641. Schwarzen ebenso als normal und gewöhnlich erscheint. Eine Normalität, die uns vorlügt, dass wir nicht die Verantwortung dafür tragen zu handeln, die uns daran gewöhnt, dass wir unfähige Nichtsnutze sind, die ihr Häppchen zurecht geknetete Realität jeden Tag auf dem Silbertablett mitsamt der To-Do- Liste und der Rechnung geliefert bekommen.

Die Illusion, dass die Herrschaft durch den Lauf der Dinge, irgendeinen Gott oder den Aktienkurs aufrechterhalten wird, also eine Herrschaft des Niemands ist, durchbrechen wir, indem wir Verantwortung dafür übernehmen, permanent das Geschäft derjenigen zu sabotieren, die dafür verantwortlich sind, dass es permanent so läuft, wie es läuft. Und sei es, ob ihre Verantwortung darin liegt, Schießbefehle zu geben, diese schön zu reden, über sie nicht zu reden, sie auszublenden, oder gar durch die Produktion und Konstruktion der Waffen Profite zu machen. Von der Verantwortung derjenigen Kriegstreibern wie der Bundeswehr, die in ihrem Werben versuchen jeden Zusammenhang von Realität und den sie umschreibenden Worten zu untergraben, indem sie uns auf Camouflage-farbenen Werbetafeln erklären, für die Freiheit und gegen Kriegstreiber zu kämpfen, gar nicht zu reden. Hier liegt die Verantwortung in der reinen Zerstörungskraft von Wort und Tat zu zeigen, dass Freiheit nur dort existieren kann, wo mit jedem Krieger, sei er von Gott oder dem Staat, als Feind verfahren wird. Und mehr als eine Momentaufnahme, nämlich ein fortbestehendes Ergebnis intensiver Beziehungen, kann Freiheit nur dort sein, wo niemand darauf wartet, dass es andere für ihn erledigen, seine Gedanken in die Tat umzusetzen, um die Kriegstreiber von Gott und Staat unverzüglich zu attackieren.


Gewalt und gewalttätige Verhältnisse

Gewalt. Ausgehen darf sie nur von dem „durch das Volk legitimierte“ staatliche Gewaltmonopol. Denn wer sich unberechtigterweise anmaßen sollte zu diesem Mittel zu greifen, überschreitet die eigene Befugnis. Die lächerliche Befugnis, sich Tag für Tag demütigen und ausbeuten zu lassen, alles runterzuschlucken, ohne mit der Wimper zu zucken oder darauf zu reagieren. Dieser latente Zustand ist ebenso Gewalt. Wer sich auf Papa Staat verlässt und nach ihm schreit, um sich (durch die Polizei) verteidigen zu lassen oder sich (durch die Justiz) zu wehren/zu rächen, der gibt sein Leben vollständig aus der eigenen Hand.

Wenn in Bautzen Geflüchtete anfangen sich zu wehren gegen die tägliche Erniedrigung, die Beleidigungen, die unzähligen Angriffe durch fromme deutsche Bürger und Nazis und das nicht nur verbal bleibt, dann schreit das ganze Land auf und ganz besonders der Staat, dem sein ach so gehütetes Gewaltmonopol zeitweise entzogen wird. Um so mehr, da sich der Widerstand der Geflüchteten beim Eintreffen der Bullen wohl auch gegen diese richtete. Die Details dieser Auseinandersetzung werden gerade von den verschiedensten Medien verdreht, verfälscht, für ihre Zwecke genutzt und ausgeschlachtet, deswegen ist es für uns nicht wichtig, wie alles genau vor sich ging oder wer angefangen hat. Auch ist klar, dass der Staat und die Bullen wieder einige „Rädelsführer“ unter den Flüchtlingen erfinden mussten, um nun möglichst krasse Exempel zu statuieren, diese von den anderen zu isolieren und somit andere, in einer ähnlichen Lage davon abzuhalten, sich von dieser Wut und diesem Widerstand  inspirieren zu lassen. Um sich der Lage zu bemächtigen und sie zu deeskalieren wurde jetzt eine Ausgangssperre ab 19 Uhr für die Bautzener Flüchtlingslager verhängt – einfache, kontrollierte Konfliktlösung – nur dass das ohnehin schon lebensbestimmende Lager jetzt noch mehr zum Knast wird! Die Gewalt des Staates, die Ausübung von Zwang, um das Individuum zu entmündigen und zum Untertan zu machen, wird als legitimes und gerechtfertigtes Mittel von allen respektiert, anerkannt und gehört vollständig zur akzeptierten Normalität. Solange wir daran nichts ändern, sind auch wir verantwortlich für die gewalttätigen Verhältnisse, in denen wir und auch diejenigen, die hierher geflüchtet sind, leben.


Unruheherd

28.08.16: Kollektiver Widerstand
In einer Asylbewerberunterkunft in Obersendling kommt es zum Tumult. Bänke und Tische werden umgeschmissen, ein Stein wird auf einen Security geworfen. Anschließend versammeln sich um die 200 Leute vor dem Gebäude und fordern besseres Essen. Laut Bullen konnte sich im Nachhinein niemand daran erinnern, wer was getan hat, es wurde also niemandem etwas angehängt.

02.09.16: Wessen Sicherheit
In Ismaning greifen in einer Asylbewerberunterkunft drei Personen einen Security an. Security – nur zur eigenen Sicherheit ?! Wohl eher zur Kontrolle und Schikane!Handlanger der Bullen und des Staates sind als solche zu behandeln!!!

Berlin: Funkmast der Bullen sabotiert

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3078140465.thumbnailim juli 2017 wird in hamburg ein großes spektakel der 20 führenden industrienationen stattfinden., denen die eigene sicherheit und die erhaltung ihrer privilegien einer ausbeuterischen welt am herzen liegen. das topthema wird natürlich die aktuelle sicherheitspolitische lage sein. im gesamteuropäischen raum und auch darüber hinaus gibt es derzeit momente, die die sicherheitsarchitektur ins schwanken bringen. angefangen mit den unfreiwilligen fluchtbewegungen tausender illegalisierter, über die selbstorganiserungsversuche von neu entstehenden bewegungen sei es in frankreich oder ferguson, bis hin zu rebellischen stadtvierteln in verschieden europäischen metropolen. alleine die vorstellung darüber, dass ein leben ohne ihre regulierungen funktionieren könnte, raubt den vertretern der nationen den schlaf und lässt sie enger zusammenrücken, um diese faktoren zu eliminieren. hierbei wird der deckmantel der „terrorabwehr“ der öffentlichkeit gegenüber als universeller grund angeführt um ihr handeln zu rechtfertigen. dass die verschärfungen am ende alle betreffen und besonders auf strukturen abzielen, die sich nicht der regelkonformen gesellschaft unterwerfen und die eigene ausbeutung nicht akzeptieren wollen, interessiert die wenigsten und führt zu einer ungebremsten perfektionierung der überwachung.

nach dem kurzzeitigen kontrollverlust und den massenhaften unüberwachten grenzübertritten innerhalb des letzten jahres wurden alle grenzen im europäischen raum zeitweise geschlossen oder  grenzkontrollen wieder eingeführt. um die reibungslose verteidigung nationaler grenzen als eckpfeiler staatlicher macht zu gewährleisten, entstanden vor allem im bayrischen grenzgebiet kontrollposten durch die bundespolizei um die ungebetene gäste von anfang an nach verwertbarkeit zu kategorisieren und möglichst frühzeitig abzuweisen. diese sortierung wird in der edac datenbank des bka vorgenommen, welche eine vielzahl von informationen aufnimmt: fingerabdrücke, portraits und kontaktnetze. dadurch wird nachvollziehbar, wo, wann und wie die „illegalen“ überquerungen stattfinden. erst deutsche firmen wie die telekom und t-systems ermöglichen weltweit diese routinierte verarbeitung durch die entwicklung und bereitstellung von überwachungstechnik.

der computerriese ibm, der eine vorreiterfunktion in der überwachung ganzer städte einnimmt und in engster freundschaft zu den herrschenden steht, baute in rio ein kontrollzentrum, welches die vernetzung einzelner behörden ermöglicht und ganze stadtteile in echtzeit überwacht. das „intelligent operation center“ in rio ist nur eine kurzer blick in die zukunft. aus dem verlangen nach sicherheit und ordnung entstehen immer mehr dieser zentren. so wird im gefechtsübungszentrum „schnöggersburg“ nicht der nächste einmarsch in ein krisengebiet geplant, sondern die asymmetrische bekämpfung von aufständischen im inneren. mittlerweile übernimmt deutschland wie in vielen anderen bereichen der rüstungs- und sicherheitsindustrie, eine führungsrolle und teilt bereitwillig taktiken mit anderen ländern, um den machterhalt und die wirtschaftlichen interessen auch außerhalb der eigenen grenzen zu sichern.

die weiterentwicklung der automatisierten strafverfolgung schreitet zügig voran. auf einigen autobahnabschnitten entstehen derzeit vernetzte kamerasysteme, die alle passierenden fahrzeuge einloggen und beim verlassen des abschnitts entsprechend ausloggen. es wird immer nachvollziehbarer, wo man sich wann und wie bewegt. die entsprechende technik wird als zukunftsweisend beworben und soll effizienter verstöße im verkehrswesen abstrafen. mittlerweile werden diese technologien im alltag immer invasiver eingesetzt. so gibt es eine projektgruppe bestehend aus regierenden, strafverfolgungsbehörden und der deutschen bahn, die derzeit an einer gesichtserkennungssoftware arbeitet. diese soll an bahnhöfen die gesichter aller reisenden erkennen und in echtzeit mit einer datenbank beim bka abgleichen.

der mensch wird als biometrische datei gespeichert, verarbeitet und identifiziert. diese daten werden schon seit jahren gesammelt und bewegungsprofile erstellt, die es ermöglichen nachzuvollziehen, welche person sich in welcher straße bewegt. private ip-kameras von denunzianten tragen zur optimierung dieser prozesse bei, da diese dauerhaft vernetzt sind und entsprechend durch die schweine genutzt werden. die überwachung des urbanen raums durch intelligente videosysteme und den schnittstellen zwischen verschiedenen behörden, wird unentwegt vorangetrieben und zielt auf die regulierung und steuerung aller individuen. die durch it-firmen entwickelten techniken und algorithmen erleichtern die arbeit repressiver organe. durch das massive einspeisen von informationen in datenbanken, werden prognosen aufgestellt, in welchen gegenden potentiell mehr straftaten zu erwarten sind.

firmen und institutionen, die sich an der entwicklung und perfektionierung dieser technologien beteiligen, sind ein entscheidender faktor zum erhalt der sozialen ordnung und eine säule der sicherheitsarchitektur um bestehende machtverhältnisse aufrecht zu erhalten. es gibt tausende profiteure, die sich durch die stetige weiterentwicklung und technologischen fortschritt als feinde der freiheit offenbaren. sie sind angreifbar.

um zumindest zeitweise den  reibungslosen ablauf zu unterbrechen, haben wir den funkmast der bundesbullen am südkreuz angezündet. das zweite feuer galt einer überwachungsvorrichtung der bundesnetzagentur.

solidarische grüße senden wir an aaron und balu, die seit fast zwei monaten eingesperrt sind und auch an alle anderen inhaftierten genoss_innen.

wir rufen dazu auf, im vorfeld des g20 gipfels die infrastruktur der herrschenden und deren profiteure anzugreifen!


Hier ein Aufruf aus anarchistischer Perspektive gegen das G20-Treffen und zu militanten Aktionen im Vorfeld.

„G – 20 Treffen angreifen!
Hamburg ins Chaos stürzen!
Die europäische Festung zerstören!“