Archiv der Kategorie: Repression

Dresden: Anschlagserklärung zum Angriff auf das Wahlkreisbüro des Innenministers

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Markus Ulbig, du rassistisches Arschloch!

Heute morgen, 2.15 Uhr, haben wir mit einem Lächeln im Gesicht die Scheiben deines Wahlkreisbüros  mit Steinen attackiert.
Angeekelt von deiner widerlichen, rassistischen und menschenfeindlichen Poltik war es uns eine Freude wie die Scheiben klirrten.
In den letzten Jahren hast du dich mitverantwortlich dafür gemacht, dass Menschen angegriffen, geflohen und gestorben sind.

Deine ganzen Widerlichkeiten hier aufzuführen würde Seiten füllen, ein paar liefern wir trotzdem:
– die Aufhebung des Kirchenasyls
-Dialog mit Rassist_innen
-Ausreisegewahrsam
-menschenfeindlicher „Etappenerfolg“

-ekelhafte Freude über Abschiebungen
-Repression gegen die linksradikale Bewegung

Wir werden nicht eher Ruhe geben bis du für die ganzen Menschenleben, welche du zerstört hast, bezahlt hast!
Eines Tages wird die Gerechtigkeit und Freiheit siegen.
Merke dir, das war erst der Anfang!

In purer Feindschaft,
Comando Punkerknacker

P.s: Die Medien schreiben von einem Versuch. Wenn ihnen, den Bullen und dem Minister sieben Scheiben nicht reichen, kommen wir gerne wieder!

Lesbos, Griechenland / Harmanli, Bulgarien: Proteste und Ausschreitungen in den Lagern

gefunden auf spiegel

Proteste nach tödlichem Unfall in Flüchtlingslager

In einem Flüchtlingslager auf Lesbos sind eine Frau und ein Kind bei einem Unfall gestorben. Anschließend legten Bewohner Feuer, es gab Verletzte. Auch in Bulgarien gab es Kämpfe zwischen Migranten und Polizisten.

Im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind eine 66 Jahre alte Frau und ein sechsjähriges Kind ums Leben gekommen – beim Kochen in einem Zelt war eine Gasflasche explodiert. Die Mutter des getöteten Kinds und zwei weitere Kinder seien mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit.

Offenbar habe der Unfall die Flüchtlinge in dem Lager sehr verärgert, hieß es weiter. Sie hätten Feuer gelegt und dadurch erhebliche Schäden angerichtet. Bei Zusammenstößen mit den Einsatzkräften seien sechs Migranten leicht verletzt worden. In der Nacht zu Freitag habe sich die Lage wieder beruhigt.

In Moria und anderen Zentren auf den griechischen Inseln in der Ägäis ist es in der Vergangenheit häufiger zu Protesten gekommen. Im September waren Teile des Lagers Moria nach einem Brand für mehrere Tage unbewohnbar. Dort sind mehr als 5000 Migranten untergebracht, ausgelegt ist das Lager aber nur für rund 3500 Menschen.

Ausschreitungen auch in Bulgarien

Auch in Bulgarien ist es am Donnerstag zu Zusammenstößen zwischen Flüchtlingen und der Polizei gekommen. 24 Polizisten wurden verletzt, wie Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow nach einem Besuch in dem Lager sagte.

Rund 300 Flüchtlinge wurden demnach festgenommen, sechs von ihnen würden als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ eingestuft, sagte der Regierungschef dem Rundfunksender BNR. Die Polizei habe die Lage in der Nacht unter Kontrolle gebracht.

Die Ausschreitungen hatten am Mittag mit einem gewaltsamen Protest der Flüchtlinge gegen eine nach Erkrankungen verhängte Ausgangssperre begonnen. An dem Aufruhr in der Einrichtung nahe der türkischen Grenze hätten sich etwa 2000 Migranten beteiligt, sagte eine Polizeisprecherin. Der Protest flaute am Nachmittag ab, nachdem die Chefin der staatlichen Flüchtlingsagentur, Petja Parwanowa, mit den Migranten gesprochen hatte.

Die rund 3000 Menschen vor allem aus Afghanistan dürfen das Zentrum seit Dienstag nicht verlassen, weil es dort mehr als hundert Krankheitsfälle gibt. Bei 128 Menschen wurden vor allem Hautkrankheiten sowie Windpocken und Virusinfektionen festgestellt. (Anm.: No Border Serbia berichtet dem gegenüber, dass Ortsansässige, angestachelt von nationalistischen und faschistischen Parteien und Organisationen, gegen das Lager protestierten, da es eine Quelle von Erkrankungen sei. Obwohl eine Untersuchung dies als falsch hinstellte, wurde das Lager dann von Bullen belagert und den Menschen verboten, das Zentrum zu verlassen. Weiter schreiben sie, dass Nationalisten und Faschisten an Stärke gewannen und dass es neben den regelmässigen „refugees out“-Märschen täglich zu Angriffen auf Migrant_innen kommt.)

https://youtu.be/3DKjl6SO9-Q

Berlin: Angriff auf Thales

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8719038005-thumbnailEs wird wärmer, was die Vorbereitungen zu einem heißen Juli gegen den G20 betrifft.
In der Nacht vom 11. auf den 12.November wurde Firmeneigentum von Thales zerstört.

Thales ist eines der elfgrößten Rüstungskonzerne mit einem Jahresumsatz von 14 Milliarden Euro und darüber hinaus Teil etlicher Technologieprogramme, wie an dem Satellitenprogramm Galileo:

Anfänglich nur für zivile Zwecke konzipiert, wie Smartphones, Navigationsgeräte, etc. beschloss das europäische Parlament im Juli 2008, dass diese Technik auch für Operationen im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) „zur Verfügung stehen“ sollte.

Thales entwickelte auch das Projekt „watchkeeper“. Hier wurde im Auftrag der britischen Streikräfte eine unbemannte Drohne (Thales Watchkeeper WK450) hergestellt. Die 2012 fertiggestellten Drohnen flogen bis 2014 an die 140 mal über Afghanistan und konsequenterweise wurde die Drohne 2016 weiterentwickelt. Seit diesem Jahr ist es möglich die Drohne mit einem 2-kg-Gefechtskopf und Laser- sowie GPS-Steuerung auszurüsten. So kann die Technologie von Thales endlich auch direkt töten.

Mit ihrem Drohnenprogramm sind sie aber auch schon im Jungle von Calais aufgefallen, dort sind ihre Produkte auch herumgeflogen. (eine Liste von bei der Räumung Beteiligter findet sich hier)

Dies war unser eigentlicher Anlass, den antiken griechischen Philosophen Thales beim Wort zu nehmen: Ἀνιαρὸν ἀργία. (Untätigkeit ist eine Qual). Deshalb mussten wir ein Auto des Rüstungskonzerns in Weißensee abbrennen.

So freute uns auch die Nachricht der letzten Woche, von dem brennenden Bohrbagger auf der Cuvrybrache in Berlin. Und möchten uns hier den Worten der Gefährt_innen anschließen: “In Hamburg und auf dem Weg dort hin, wollen wir genau über diese Fragen und Konflikte auf globaler Ebene in Austausch und Diskussion kommen. Denn so wie Gentrification nicht an einer Landesgrenze endet, sollte unser Widerstand nicht an einem Ort enden, sondern vielmehr gemeinsam mit vielen Orten und Konflikten pulsieren. Auf das wir eine Gemeinsame taktung finden und ein staccato des Angriffes entsteht.”

Wir sind überall. Kämpfe verbinden. G20 zum Desaster machen.

(weiterführend auch: anarchistischer Aufruf G20 https://linksunten.indymedia.org/en/node/188436 )

dazu entsteht in den Reihen des Feindes eine Verwirrung, weil mehrere Brennpunkte des Konfliktes ausbrechen und nicht nur dort, wo er es erwartet und sich darauf vorbereitet hat, sondern auch an anderen Punkten, die im strategischen Lageplan der Bullenoperationen unvorhersehbar waren.”
Verschwörung der Feuerzellen – Schwarze Internationale

Marseille, Frankreich: Weder Knäste noch Räumungen

übersetzt von le chat noir émeutier

In letzter Zeit haben sich die Räumungen in Marseille vervielfacht und eine Person wurde bei einer solchen im Knast von Baumettes eingesperrt…

In den letzten Tagen wurden bei einem Immobilienbüro von Vinci am boulevard de la Corderie alle Scheiben eingeschlagen. Vinci beteiligt sich am Bau von mehreren Gefängnissen und hat jüngst die migrantenfeindliche Mauer und ein Teil des Containercamps in Calais erstellt, nebst all dem war Vinci bei der Zerstörung von einem Teil des „Jungle“ beteiligt.

Das Architekturbüro Tangram (rue Virgile Marron) bekam ebenfalls einen feindseligen Besuch: „Weder Gentrifizierung noch Befriedung“ und „Vollidioten“ wurde auf die Türe geschrieben, währenddem die Fassade und die Scheiben mit Motorenöl überdeckt wurden. Tangram Architekten ist unter anderem am Bau von einem Luxushotel zwischen Canebière und Noailles beteiligt, das gemäss diversen Verantwortlichen, „das Quartier säubern und befrieden soll“…

Die, die uns in einen Käfig sperren wollen, haben Namen und Adressen: machen wir ihnen das Leben schwer!

Genua, Italien: Angriffe auf Bank- und Postomaten in Solidarität mit inhaftierten Anarchist_innen

übersetzt von informa-azione

bancomat_guastoVERBA VOLANT, SCRIPTA MANENT, IGNIS ARDENS. Genua 01.11. 2 Postomaten und 1 Bankomat angebrannt. Der Staat sperrt ein, Mistral Air (A.d.Ü.: Flugunternehmen, zugehörig zu Poste Italiane) schiebt ab, Unicredit finanziert Erdogan. Die Post und Banken werden weiterhin angegriffen. Solidarität mit Alfredo, Nicola, Sandro, Marco, Anna, Valentina, Danilo, Daniele und Divine.“


A.d.Ü.: Am 06. September 2016 stürmten Einheiten der DIGOS (politische Polizei Italiens) rund dreissig Wohnungen in verschiedenen Städten Italiens. Fünf Anarchist_innen werden bei dieser Operation SCRIPTA MANENT verhaftet, gegen zwei Anarchisten, die sich wegen einem Knieschuss auf Roberto Adinolfi, Geschäftsführer von Ansaldo Nucleare, bereits in Haft befinden, wird ebenfalls ermittelt. Während den Ermitlungen wird eine weitere Person in Haft genommen. Zur Anwendung kamen erneut die beiden Artikel 270bis (Vereinigung mit terroristischen Absichten) und 280bis (terroristische Taten mit tödlichem und explosivem Material). Beschuldigt werden sie für Angriffe, die zwischen 2005 und 2012 mittels Paketbomben und Sprenkörpern von der FAI (Informelle Anarchistische Föderation) u.a. auf den Direktor des CRA von Modena, auf Coema Edilità, ein Unternehmen, das beim Umbau eines CRA mitgearbeitet hat, auf Polizeikasernen in Turin und Lecce, auf eine Kaserne von Spezialeinheiten der Carabinieri in Parma und auf einen Gewerkschaftsführer ausgeübt wurden. Weitere Informationen und Updates findet ihr hier (englisch) und hier (italienisch).

Paris: Räumung erstmal verhindert

Mitten in Paris, zwischen Jaurès und Stalingrad befindet sich ein Camp von Migrant_innen, das immer wieder geräumt und wiederbelebt wurde. Die letzte Räumungsaktion war erst am 16. September, bei der über 2000 Flüchtlinge vertrieben wurden. In den letzen Wochen hat sich das Camp dann aber wieder neu gebildet und ist in den letzten Tagen stark gewachsen. Momentan übernachten wieder um die 2000 Migrant_innen in diesem Camp. Manuel Valls, französischer Premierminister, hat angekündigt, das Camp bis Ende Woche zu räumen.


übersetzt von paris-luttes

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Letzte Woche wurde das Camp in Calais zerstört und die dort lebenden Migrant_innen in ganz Frankreich verteilt. Diese Operation hatte unter anderem zum Ziel, die kollektive Organisierung der Menschen zum Leben und/oder zum Überqueren der Grenzen zu unterbinden.

Heute sind die Camps in Paris das Ziel der Repression. Heute Morgen (31.10.16) kam es zur x-ten Razzia in Paris, doch dieses Mal haben das Bürgermeisteramt und die Regierung ihren Willen beteuert, die Camps und damit die Solidarität, die es erlaubt, auf den Strassen zu überleben, endgültig auszuradieren.

Gegen 08.10 Uhr am Morgen bewegen sich die Bullen in Richtung Jaurès. Menschenjagd und Auslese. Ein Teil der Bewohner_innen des Camps befindet sich bereits in einem Kessel. Diejenigen, die vorweisen können, dass sie in einem Asylverfahren sind, können die Falle verlassen, die anderen werden zu den Bussen und dann wahrscheinlich in Internierungszentren gebracht. Solidarische Menschen warnen die anderen Teile des Camps, dass eine Massenverhaftung im Gange ist.

Nach und nach können die Leute aus der Falle treten, doch gehen nicht auseinander, sondern bedrängen die Bullen, um sich dieser Operation entgegenzustellen. Schliesslich entscheiden sie sich, die Strasse zu besetzen. Als die Baumaschinen auffahren, um die Zelte, Matratzen, Kleider und Privatsachen zu zermalmen, versuchen mehrere Menschen, sie an ihrer dreckigen Arbeit zu hindern. Die Bullen greifen ein, gasen herum und drängen die Menschen weg von der Strasse. Aber die Leute lassen sich dies nicht gefallen, versuchen sich die Strasse zurückzunehmen, viele werden eingegast und geknüppelt.

Für etwa 2 Stunden stehen sich die beiden Seiten gegenüber. Die Bewohner_innen des Camps bleiben mit ihren Zelten, Matratzen und anderen Gegenständen, die sie sich zurücknehmen konnten und besetzen langsam die Strasse wieder. Die Bullen, überfordert und ohne Verstärkung zu erhalten, versuchen mehrmals, alle wieder aufs Trottoir zu drängen, doch bekommen letztlich den Befehl, abzuziehen. Unter Buhrufen verlassen sie den Ort und das Camp wird wieder aufgestellt, bis zum nächsten Angriff, der nicht lange auf sich warten lassen wird…

Organisieren wir uns, um an diesem Tag zahlreich zu sein.
Lasst uns die Sandkörner sein, die die Einteilungs-, Einsperrungs- und Abschiebemaschine aufhalten.
Bleiben wir nicht passiv und einfache Zuschauer_innen!

31.10.16, einige solidarische Menschen unter anderen

Rennes, Frankreich: Tags in Solidarität mit den Migranten von Calais auf ein Polizeikommissariat

übersetzt von attaque

solidarity-with-the-migrantsIn der Nacht auf Montag (24.10.16) wurde das Polizeikommissariat von Blosne (A.d.Ü.: Quartier in Rennes) mit Sprüchen neu bedeckt: „NO BORDER NO NATION“ konnte man in riesigen Buchstaben auf der Fassade lesen, so wie ein paar grosse „A“s im Kreis, ein „ACAB“ auf den Fensterstoren und „C.R.A..me“ (A.d.Ü.: Wortspiel aus CRA – Centre de Rétention Administrative – und ‚crame‘, was soviel wie ‚brenn weg‘ heisst).

Kleine Botschaft für dieses Polizeirevier, die CRAs und an alle Uniformen, die auf diese oder jene Weise die Grenzen beschützen. Auch ein Augenzwinkern in einer Zeit, in der sich die Bullen die Strassen nehmen…

Unterstützung für die Vertriebenen von Calais

Zu den Räumungen in Calais

gefunden auf linksunten

Am Montag den 24. Oktober, beginnt in Calais die Räumung des Camps in dem rund 10.000 Geflüchtete leben. Dies wurde nach einem Treffen zwischen der Präfektur und den lokalen Hilfsorganisationen bekannt gegeben. Es handelt sich dabei um die größte polizeiliche Räumungsaktion der letzten 30 Jahre in Frankreich.

Alle Bewohner*innen des Camps sind gezwungen sich in einem, zu diesem Zwecke errichteten Sortier- und Registrierungshangar zu melden, um auf Busse verteilt zu werden. Geplant sind 60 Busse am Montag, 40 am Dienstag, 30 am Mittwoch, mithilfe denen die Geflüchteten in die neueröffneten landesweiten Aufnahmestellen transportiert werden. Dort können sie maximal einen Monat bleiben. Sie müssen dann entweder in Frankreich Asyl beantragen oder erneut fliehen. Wer den Abtransport verweigert, wird festgenommen und in Abschiebehaft gebracht. Für die Räumung wurden neue Abschiebegefängnisse geschaffen, sowie bestehende Abschiebegefängnisse geleert. Freiwilligen Helfer*innen und Aktivist*innen wird ab Montag der Zugang verweigert.

Bewohner*innen des Camps äußerten sich kritisch gegenüber dem staatlichen Vorhaben:
„Wir möchten nicht dass das Camp zerstört wird, denn wir wollen eine Wahl haben. Wir wollen wählen wohin wir hingehen. Wir möchten unser Leben, so leben wie wir es uns wünschen, denn es ist lange her, dass wir echte Freiheit hatten. Die unter uns, die in Frankreich Asyl beantragen wollen, haben es schon gemacht, aber die Anderen wollen nach England zu ihren Familien und Freunden.“ ( We demand humanity and freedom)
Zudem befürchten Geflüchtete und Unterstützer*innen, dass es bei dem Einsatz zu gewalttätigen Übergriffen seitens der Polizei kommen wird. Insgesamt sind 1250 Polizisten für die Räumung im Einsatz. Die Lage ist angespannt, gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Polizei und den Bewohner*innen, sind Alltag im Camp. Immer wieder kommt es zu schwerwiegenden Verletzungen durch die Polizei. Zudem finden rassistische Polizeikontrollen an Bahnhöfen und Zügen statt, um zu verhindern, dass Geflüchtete von anderen Städten aus, nach Calais anreisen.

Mit der Räumung wird auf die rechtspopulistischen und rassistischen Forderungen eingegangen, die Stadt von Migrant*innen zu leeren und «Calais den Calaisianern zurückzugeben». Zudem werden ökonomische Interessen bedient. Laut dem Calais Research Netzwerk, profitieren mehr als 40 Unternehmen vom Ausbau und der Verschärfung des französisch-britischen Grenzregimes. Ein Beispiel hierfür ist die Errichtung einer 2.000.000 Pfund teuren « Abschreckungsmauer » entlang der Autobahn, durch das französische Unternehmen « Vinci », welches auch das umstrittene Flughafenprojekt in der Nähe von Nantes durchführen soll.
Die Regierung preist ihr Vorgehen als humanitäre Lösung für die Flüchtlingskrise in Calais an ; aber die Zerstörung von Häusern kann nie humanitär sein und von Freiwilligkeit kann bei der Wahl zwischen Abschiebehaft und Erstaufnahmezentrum keine Rede sein.
Ebenso stellt sich die Frage, wie die Geflüchteten in den Zielorten aufgenommen werden, denn  dort finden seit Bekanntgabe der Operation wöchentlich rechtsradikale Demonstrationen gegen ihre Ankunft statt. Weitere Updates über den Verlauf der Räumung folgen: calaismigrantsolidarity.wordpress.com


Flüchtlinge von Calais attackieren Polizisten

gefunden auf tagesanzeiger

Kurz vor der Schliessung des Flüchtlingscamps von Calais kommt es zu Ausschreitungen zwischen Migranten und Polizisten.

Vor der Räumung des Flüchtlingslagers im nordfranzösischen Calais ist es zu Krawallen gekommen. Aus einer Gruppe von mehreren Dutzend Menschen flogen in der Nacht zum Sonntag Steine auf Polizisten.

Diese setzten dann Tränengas ein, wie der Nachrichtensender BFMTV berichtete. Die französische Regierung will das umstrittene Lager, in dem nach offiziellen Angaben etwa 6500 Menschen leben, von diesem Montag an auflösen. Die Räumung sollte um 8 Uhr beginnen. Ab dann sollen die meisten Menschen mit Bussen in Aufnahmezentren im ganzen Land gebracht werden. Dort sollen sie einen Asylantrag stellen können. Die Räumung soll nach Angaben der Präfektur eine Woche dauern.

Die Behörden schätzen, dass sich im «Dschungel von Calais» bis zu 200 Aktivisten der «No-Border-«Bewegung aufhalten, die für eine Welt ohne Grenzen eintreten.

(…)

Besançon: Die Präfektur schickt ihre Hunde zu zwei Anarchisten – Solidarität angesichts ihrer Repression

übersetzt von Le Chat Noir Emeutier

Druck und Einschüchterungen gegen zwei Anarchisten aus dem Solidaritätsnetz mit den Sans-Papiers von Besançon.

Mit der Veröffentlichung von zwei Artikeln in Besançon wurde die dreckige Arbeit des Generalsekretärs von Doubs (a.d.Ü.: französisches Département mit dem Hauptort Besançon), Jean-Philippe Setbon, beleuchtet: der erste unter dem Titel „Besançon: un ragout préfectoral particulièrement écoeurant“ („Besançon: ein besonders widerlicher präfektoraler Eintopf“) auf dem Blog Le Libertaire Bisontin veröffentlicht und der andere mit dem Titel „La charité: parfait alibi de la machine à expulser“ („Charity: perfektes Alibi für die un-nouveau-secretaire-general-1433506190-247x300Abschiebemaschine“) mit dem beiliegenden Text „Une pourriture nommé Setbon“ („Ein Dreckskerl namens Setbon“), der in der Zeitung „Séditions“ n°8 vom September veröffentlicht wurde.

Am frühen Morgen des 06. Oktobers sind die Bullen bei den Wohnorten von zwei Personen aufgetaucht, die sich aktiv im Solidaritätsnetz mit den Migranten von Besançon einbringen. Nachdem sie die Wohnungen durchsucht und Computer, Mobiltelefone, Broschüren und Zeitungen beschlagnahmt haben, haben die eifrigen Bullen sie in Polizeigewahrsam wegen „Beleidigung und Diffamierung in der Presse“ gegenüber Jean-Philippe Setbon genommen. Als die zwei das Polizeirevier am Nachmittag verlassen konnten, teilten ihnen die Bullen mit, dass sie juristisch nicht verfolgt werden, haben aber klar gemacht, dass sie ihre Untersuchungen weiterführen werden, um den/die Autor/en des zweiten Artikels, der in der „Séditions“ erschienen ist, ausfindig zu machen.

Selbstverständlich werden wir nicht über die verwendeten Begriffe diskutieren, die das Herzstück der Abschiebe – und Einsperrungsmaschine benennen. Über den Gebrauch von irgendwelchen Wörtern zu diskutieren, würde genau die Logik der Macht gutheissen, indem ihre Gesetze anerkannt werden. Wir sollten nur nicht vergessen, dass die „öffentliche Diffamierung“ unter anderem dem Öffentlich-Machen von einer Person zugerechneten Fakten entspricht, die mit der Absicht, „einer Person physischen und/oder moralischen Schaden zuzufügen“, hervorgebracht wird. Bei dem vorliegendem Fall kann dies den Generalsekretär der Präfektur genauso wie die staatlichen Institutionen, die er repräsentiert, betreffen.

Es ist bei dieser Einschüchterungsoperation, die dank der Erweiterung der repressiven Kräfte der Präfektur durch den Forbestand des „Ausnahmezustands“ möglich wurde, schwierig, darin kein Wille zum Zerschlagen der Solidarität mit den Migranten zu sehen, die versuchen, sich fern des ganzen Apparats der Verwaltung und der Abhängigkeit in Besançon niederzulassen. Tatsächlich versucht der Staat, über den Mittelsmann der Präfektur, den radikalsten Teil des Untersützungs-Netzwerks für Sans-Papiers, die gegen die Grenzen, die Staaten und die oiseaux-300x210Inhaftierungszentren, in denen sie eingesperrt sind, kämpfen, zu marginalisieren. Es ist zudem offensichtlich, dass die Präfektur die Tatsache nicht duldet, dass die Dursuchungen und Abschiebungen der Sans-Papiers nicht verschwiegen werden können (erinnern wir uns daran, dass Setbon für die Migrationspolitik in der Direktion der Präfektur von Doubs zuständig ist). Dieser Handlanger der Abschiebemaschine, der sich nicht damit begnügt, den Befehlen zu gehorchen, sondern auch die Razzien und Deportationen akzeptiert und rechtfertigt, zeigte sich schon in der Vergangenheit von der gleichen Seite, insbesondere in Poitiers (a.d.Ü.: Stadt in Frankreich) neben dem Präfekten Tomasini, wo sie die „no borders“ belästigten. Setbon, wie viele andere, arbeitet jeden Tag daran, den Alltag von all denen, die sich auf der Suche nach einem sichereren Ort auf den Routen des Exils befinden, unerträglich zu machen. Seine Existenzgrundlage ist das Elend von tausenden von Menschen. Seine Welt ist diejenige, der Charterflüge, der Lager, der hunderten Uniformen, die an den Bahnhöfen und in den Flughäfen kontrollieren, der Stacheldrahtzäune, der CheckpointsUnsere Perspektiven sind die, eines von der Autorität und den Papieren, die dir einen Passierschien (laisser-passer) geben, uns aber alle an einer Pseudo-Identität festbinden, an irgendeinen Staat, den wir nicht ausgewählt haben, befreiten Lebens.

Wie dies ein Spruch auf den Mauern des Rathauses ende August bekräftigte: „Wer abschiebt, erntet unsere Wut!“. Bedrängen wir weiter diejenigen, die abschieben!
Weiten wir den Kampf gegen die Abschiebemaschine und seine Räder aus!

Solidarische Anarchisten aus Besançon und Umgebung