Archiv der Kategorie: Lager

Italien: Der Kreis aus Stacheldraht zieht sich zusammen

übersetzt von act for freedom und NO CIE modena

Strenge und Integration: Dies sind die Schlüsselworte, die vom Innenminister Minniti ständig wiederholt werden, wenn es ums Thema der Migration geht. Strenge für Wirtschaftsmigranten, die über keine Aufenthaltsbewilligung verfügen, Intergration für diejenigen, die vor dem Krieg flüchten.

Diese zwei Prinzipien bekräftigend hat der Bürgermeister der PD (Partito Democratico) von Modena seine Befürwortung für den neuen Plan zur Verwaltung der Migrationsflüsse ausgedrückt.

Dieser Plan enthällt eine Verordnung, die die Umwandlung der alten Lager CIE (Centri di identificazione ed espulsione) in CPRs (Centri di permanenza per il rimpatrio) vorsieht. Die neuen Lager mit einer Kapazität von bis zu 1‘600 Plätzen, die kleiner als die bisherigen sein sollen, damit sie besser kontrolliert und verwaltet werden können, sollen auf dem ganzen nationalen Territorium verteilt werden und zwar ausserhalb der urbanen Zentren und weit weg von den Augen der ruhigen und unterwürfigen Bürger. Am Schluss keine grossen Veränderungen im Vergleich zu den alten CIEs ausser dem Namen.

Soviel man weiss, hat die PD bei der letzten Stadtratssitzung die Notwendigkeit eines Verwaltungsmodels unterstrichen, das imstande ist, die Abschiebung durch die Internierung effektiv zu gestalten und sicherzustellen, ohne Energie und Kräfte der Polizei abzuziehen, die mit der alltäglichen Repression in der Region beschäftigt ist.

Ein Modell, das die repressiven Kräfte rationalisiert und das vor allem den Profit für die verschiedenen Behörden und Körperschaften wie Poste Italiane und ihrer Fluggesellschaft Mistral Air garantiert, die die Rückführung von illegalen Migranten durchführt.

In Modena haben bereits mehrere Vereinigungen Verträge zum Betrieb der Strukturen für Asylsuchende abgeschlossen. Unter ihnen in erster Reihe das soziale Konsortium Caleidos, dass das Studentenheim für Migranten an der Via delle Costellazioni leitet; der Verein ‚Leone Rosso‘ und das Centro Sociale Giovanni XXIII wurden von der Präfektur für neue Verträge festgesetzt. Ihre Aufgabe besteht auch darin, Flüchtlinge in unbezahlten Arbeitsprogrammen und in der Freiwilligenarbeit zu beschäftigen, die letzte Neuheit diesbezüglich war ‚Augen der Stadt‘, bei der Migranten zur Unterstützung der Polizeikräfte bei Kontrollen und der Erkennung von illegalen Situationen eingesetzt wurden.

Es ist nicht schwierig, das Ergebnis dieser kontinuierlichen sicherheitstechnischen Manövern vorauszusehen: Strassen, die an jeder Ecke von menschlichen oder elektronischen Augen ausgekundschaftet werden, Überwachung der Nachbarschaft, die bereit ist, jedes Aufkommen der Paranoia der Polizei zu melden, stumme und gebückte Personen, die sich der Bereicherung der Bosse widmen, Marginalisierung und Inhaftierung für diejenigen, die eine andere Form des Lebens in die Praxis umsetzen.

An diejenigen, die das Spiel der Bosse und ihrer Diener, Faschisten und Polizisten, die die Ausgebeuteten spalten wollen, nicht mitmachen.
A
n diejenigen, die glauben, dass das Öffnen neuer Lager, die wachsende Militarisierung, die Schliessung der Grenzen die Freiheit aller betrifft; dass das Problem nicht darin besteht, menschlichere Gefängnisse, offenere Grenzen, würdevollere Arbeit zu haben, sondern sich in all diesen Mechanismen selbst befindet.
An diejenigen, die eine klare Vorstellung davon haben, wer für d
as aktuelle Elend verantwortlich ist und nicht untätig zuschauen wollen.

Sich unter Unterwünschten zu solidarisieren und organisieren ist möglich, zurückzuschlagen notwendig,

Anarchistische Individualitäten

Modena, Italien: Die Lager könnten wieder geöffnet werden

übersetzt von act for freedom und NO CIE modena

Tausende von Menschen suchen ein Entkommen, wenn sie von den Kriegen, den Verwüstungen, der Zerstörung ihrer Leben flüchten. Sie suchen bessere Bedingungen am Rande der reichen Welt, um überleben zu können. Die Antwort der reichen Welt besteht in der Errichtung unüberwindbarer Grenzen und der Verstärkung der Kontrolle ebendieser; hier zeigt sich deutlich die rassistische Ignoranz, die den Migranten die Rolle des Sündebocks zuschreibt, sowie das herbeigeschworeneSchreckgespenst einer unwirklichen, barbarischen Invasion „unserer Zivilisation“. Und zum Schluss wird die terroristische Bedrohung aufgetischt. Der Staat macht den „braven Bürgern“ falsche Hoffnungen, wenn er sich ihnen als ihr Beschützer anbietet. Auf diese Weise leben die konservativsten, raktionärsten, ultranationalistischen und faschistischen Spektren wieder auf. Polizei-und Militärtruppen werden von der Leine gelassen, um die Stadt zu beschützen: an den Bahnhöfen, in den Zügen, in den Strassen, an den Grenzen.

Neue Strukturen werden für die Ausgeschlossenen gebaut: CAS, SPRAR, CARA und HUB. Ein richtiges Festmahl für all die Organisationen, Behörden, Vereinigungen und Unternehmen, die mit dem System der sogenannten „Aufnahme“ ihre Gewinne auf dem Rücken undokumentierter Personen einstreichen.

Und so könnten auch die Lager wieder geöffnet werden: wie die CIEs, die sich nicht als „Aufnahmezentren“ tarnen können.

Nebst der Sicherstellung billiger Arbeitskräfte, der Kontrolle der Migrationsströme und der Absicherung der Einsperrung entscheidet das Aufnahmegeschäft und die Bürokratie über das Leben von Menschen: sie beuten aus, erniedrigen und verfolgen Menschen aufgrund rassistischer und finanzieller Merkmale.

Der Staat erinnert die „guten Bürger“ besser daran, dass die CIEs Lager sind. Er weiss ganz genau, dass die CIEs mit dem Feuer der Revolten der Inhaftierten und der Komplizenschaft von Solidarischen ausserhalb der Mauern geschlossen werden mussten.

In Emilia Romagna (A.d.Ü.: Region in Norditalien) fällt die Wahl zurück auf das ehemalige CIE in Modena, das von 2003 bis 2013 offen war. Jahre, in denen die Eingesperrten mit allen Formen des Missbrauchs konfrontiert waren. Nebst der Bemittleidung und karitativem Verhalten unterstützen verschiedene Solidarische über all die Jahre die Proteste und die Revolten der Inhaftierten. Die Repression hat mehrmals diejenigen, die gekämpft haben, heimgesucht: im Innern mit Deportationen und Verlegungen in Gefängnisse, ausserhalb der Lager mit Anzeigen und Restriktionen gegen diejenigen, die sich der Abschiebemaschine in den Weg gestellt haben.

Doch am Ende musste das Lager geschlossen werden, als die Inhaftierten die richtige Antwort an die Absender zurückgaben.

Die CIEs wurden mit dem Feuer der Revolte geschlossen. Wenn das Lager in Modena wieder geöffnet wird, sollten sich alle daran erinnern.

Anarchistinnen und Anarchisten aus Modena

Granges, Wallis: Insasse steckte seine Zelle in Brand

gefunden auf 1815

Am Sonntagvormittag hat ein Insasse seine Zelle im Ausschaffungsgefängnis in Granges in Brand gesteckt. Am Sonntagabend befindet sich der 19-jährige Marrokaner nach wie vor in Lebensgefahr. Über die Beweggründe ist nichts bekannt.

Ein Gefangener im Ausschaffungsgefängnis in Granges entfachte am Sonntag kurz nach 11.00 Uhr ein Feuer in seiner Zelle. Angestellten gelang es, den Gefangenen aus der Zelle zu holen. Die aufgebotenen Feuerwehrleute der Stützpunktfeuerwehr hatten den Brand rasch gelöscht.

Nach der ersten ärztlichen Versorgung vor Ort, wurde der 19-jährige Marrokaner mit einem Helikopter ins HUG nach Genf transportiert. Am Abend befindet er sich nach wie vor in Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung ein­geleitet.

Wie Georges Seewer gegenüber dem «Nouvelliste» erklärt, hat der Insasse den Brand mit einem Feuerzeug gelegt, zumal es ihm gestattet war, in der Zelle zu rauchen. Er habe all seine Sachen angezündet, «Papiere und seine Kleider», so der Chef der Dienststelle für Straf- und Massnahmenvollzug. Die Wärter hätten schnell reagiert und die weiteren Insassen in den Innenhof in Sicherheit gebracht und dann den Verletzten evakuiert.

Über die Hintergründe der Brandlegung weiss man zurzeit nichts. In Vergangenheit wurden die Haftbedingungen im Ausschaffungsgefängnis mehrfach kritisiert. Einen Zusammenhang mit allfälligen Vorwürfen sehe er aber nicht, so Jacques Delavallaz, Chef der Dienststelle für Bevölkerung und Migration, gegenüber der Unterwalliser Tageszeitung.

Bristol, UK: Vodafone-Antenne und G4S-Auto sabotiert

übersetzt von 325

Vodafone-Antenne am 09. März in Bristol sabotiert.

Vor ungefähr 3 Wochen wurde ein von Vodafone betriebener Mobiltelefonmast in Barton Hill, Bristol, sabotiert. Dieser Angriff gegen den technologischen Flügel der kapitalistischen Infrastruktur wurde durch ähnliche Aktionen in Italien inspiriert. Schon seit langem hat Vodafone eine ganze Reihe von verschiedenen Verträgen mit verschiedenen Polizeikräften in ganz Europa.

Dieser Telefonmast an der Queen Anne road in der Nähe zum Bahnhof Temple Meads in Bristol steht/stand vor dem Kenneth Steele House, der Einheit der Bristoler Polizei für schwere Verbrechen. Dies ist also nicht nur ein Angriff auf das Unternehmen, sondern auch auf den Stolz der Bullen und ihrer Fassade der Kontrolle. ‚Warme‘ Grüsse an sie.

Desweiteren wurde vor einer Woche ein Auto von G4S in St George, Bristol, sabotiert.

G4S ist ein global tätiges, privates Sicherheitsunternehmen, das eine Reihe von privaten Knästen, inklusive Jugendgefängnissen und Lager für Migrant_innen, betreibt. Wo man Schmerz und Leid sehen könnte, sehen sie Profit. G4S hat insbesondere in ihren Jugendknästen eine Geschichte von Missbräuchen und schliesst dennoch immer neue Verträge mit dem Staat ab. So war es dann auch der Staat, der zu ihrer Rettung kam, als sich im HMP Birmingham (betrieben von G4S) ende letzten Jahres explosive Riots abspielten.

Dieser Akt wurde durch eine ähnliche Aktion in Berlin inspiriert.

Dies ist eine Einladung zur Aktion gegen alle repressiven Apparate, ob privatisiert oder nicht. Die Infrastruktur von G4S, der Polizei und der Unternehmen, die sie supporten anzugreifen, kann überwältigend scheinen, kann aber auch einfach und ermächtigend sein.

Viel Glück da draussen.

Besançon, Frankreich: Securitas plätten

übersetzt von attaque

Wir machen keine Scherze, wenn es um die Kollaborateure der Abschiebemaschine geht.

Besançon, 1. April 2017. Die 4 Reifen eines SECURITAS (Verisure) Autos geplättet. Ein Unternehmen, das die Sicherheit der Reichen und ihrer Güter gewährleistet, das sich aber auch an der Sicherung der staatlichen Ordnung und ihrer Grenzen beteiligt: In verschiedenen Ländern ist SECURITAS für die Sicherheit in geschlossenen Zentren sowie für die Abschiebung von abgewiesenen Migranten verantwortlich (zum Beispiel in der Schweiz).

Küsse an die in Fleury inhaftierten Gefährten.

Besançon, Frankreich: Angriff auf das Rote Kreuz, notorische Kollaborateure der Abschiebemaschine

übersetzt von le chat noir émeutier

Aasfresser = kaputt

In der Serie „nicht alle Bullen sind blau“…

… Einige tragen eine Uniform mit einem roten Kreuz, deren Aufgabe darin besteht, den Bullen anlässlich von Grosskontrollen die logistischen und materiellen Mittel bereitzustellen, die Unerwünschten einzuteilen und in den Internierungszentren einzusperren, in Italien, Spanien…

Dieses Wochenende (24. – 26.03.17) haben wir das Lokal des Roten Kreuzes an der rue Rivotte in Besançon angegriffen. Einige Worte („Aasfresser, Abschieber“), um die Gründe für unser Kommen zu präsisieren, begleiten nun die Einschläge auf den zwei grössten Schaufenster dieser Kollaborateure.

Diese humanitären Aasfresser, die Profit aus dieser Welt der Grenzen und der Knäste ziehen, sind überall präsent, bestimmt auch bei dir in der Nähe. Sie aufzusuchen und anzugreifen, heisst auch, diese unzähligen Organismen, die sich ab diesem rassistischen System bereichern, vor die Augen aller zu zerren.

Einige Nachtarbeiter

ps: einige Werbetafeln von JC-Decaux und die Scheiben eines bourgeoisen Restaurants in der Umgebung bekamen ebenfalls ein paar Schläge ab. Es wäre dumm gewesen, auf so gutem Weg aufzuhören…

Manus Inseln: Inhaftierte rebellieren gegen neues System zur Essensausgabe

übersetzt und gekürzt von the guardian, via dialectical delinquents

19. März 2017. Im Internierungslager auf den Manus Inseln brachen am Sonntag Tumulte in der Küche und dem Speiseraum aus.

Der Gefangene Behrouz Boochani, ein iranischer Flüchtling und Journalist, sagte, der Konflikt begann, als die Flüchtlinge zum Essen anstanden. „Das Problem war, dass die Angestellten einen Zaun zwischen der Küche und den Flüchtlingen aufgestellt haben, was die ganze Essensausgabe verlangsamte. Die Flüchtlinge mussten so zu lange anstehen. Die Spannungen führten zu einem Kampf. Flüchtlinge und Angestellte schlugen gegenseitig mit Plastikstühlen und Wasserflaschen aufeinander ein. Nach ein paar Minuten verliessen die Beamten das Lager und die Tore auf dem Gelände blieben die ganze Nacht lang geschlossen. Vor dem Lager standen die Beamten bereit.“

Etwa 200 Leute waren an diesen Unruhen beteiligt.

Grande-Synthe, Frankreich: Zusammenstösse zwischen Flüchtlingen und CRS

übersetzt von la Semaine dand le Boulonnais, via dialectical delinquents

Am Dienstag, dem 14. März kam es beim Eingang zum Camp la Linière zu Auseinandersetzungen. Etwa 60 Beamte der CRS (A.d.Ü.: Compagnies Républicaines de Sécurité, franz. Nationalpolizei) und zahlreiche Feuerwehrleute sind vor Ort.

Schon von weitem war der dicke Rauch zu sehen, der vom Camp la Linière in Grande-Synthe her kam.

Die Unruhen begannen, als eine neue Gruppe von Flüchtlingen ins Camp wollte, ihnen der Zugang aber verwehrt wurde. Das von Algeco betriebene Sicherheitsbüro am Eingang fiel einem Brand zum Opfer. Die Feuerwehr ist vor Ort, um das Feuer zu bändigen.

Personen können das Camp momentan weder betreten noch verlassen.

Der Verkehr auf der Autobahn war nicht betroffen.


Einen Tag danach, am 15. März kündigte der Innenminister Bruno Le Roux an, er wolle das Camp in Grande-Synthe so schnell als möglich ‚rückbauen‘. Im Camp im Norden von Frankreich, etwa 30km von Calais entfernt, leben momentan rund 1500 Migrant_innen.

Bern: Lagerarchitekturbüro W2 eingefärbt

gefunden auf linksunten

Die W2 Archidekten in Bern haben sich entschlossen mit dem Umbau des Ausschaffungslagers Giffers ihr dreckiges Geld zu verdienen. Sie profitieren von einem Asylsystem, das Menschen einsperrt, isoliert und abschiebt. Im abgelegenen freiburger Hinterland sollen Menschen, die keine gültige Aufenthaltsbewilligung bekommen, weggesperrt und bis zu ihrer Ausschaffung durch Polizei und Migrationsdienst festgehalten werden.

Die ganze Umstrukturierung im Asylsystem soll die Verfahren effiezienter und schneller machen, mit dem Ziel sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge so schnell wie möglich zu deportieren. Mit der Konzentration und Isolation in grossen Lagern wissen die Behörden immer genau wo sich wer aufhält, um beim gemachten Negativentscheid rasch zugreifen zu können. Um diesen Zustand zu erreichen, wird das neue Lager wie ein Gefängnis aufgebaut sein – mit Zaun, Stacheldraht, Eingangskontrollen, Leibesvisitation, strengen Regeln, drohenden Sanktionen und allgemein stetiger Überwachung durch die ORS und Securitas.

Wir sprechen uns aus für eine Welt ohne Grenzen und Nationen, inder sich alle Menschen frei bewegen könnnen und sich gegeseitig helfen, anstatt in nationalistischer Manier über andere zu bestimmen.

Auf dem Weg dorthin, sehen wir die Notwendigkeit diejenigen zu bekämpfen, die ihre Millionen auf dem Buckel geflüchteter Menschen scheffeln. Diese dreckigen Deals mit dem Asylregime machen wir sichtbar. Sie sollen für die Profiteur*innen der Privatwirtschaft teuer und rufschädigend sein.

Für eine herrschaftsfreie Welt!
Solidarische Grüße in alle Knäste und Verstecke

München: Paranet die Reifen zerstochen

gefunden auf linksunten

Am 26.2 wurden bei einem Transporter der Firma Paranet der in der Heßstraße in München geparkt war alle Reifen zerstochen. Paranet verdient ihr Geld unter anderem mit Traglufthallen die als „Flüchtlingsunterkünfte“ verwendet werden. Es gab bereits in der Vergangenheit mehrere Proteste von Geflüchteten gegen solche Hallen. Let’s attack!