Archiv der Kategorie: Lager

England: Betrieb von Cedar House eingestellt, Kinder weiterhin in G4S-Haftzentren

übersetzt von Fire On The Horizon

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Der Staat hat den Betrieb des Cedar House eingestellt, fährt aber fort, Kinder und deren Familien in hochsicherheits-Rückführungszentren einzusperren.

Der Mistkerl vom Migrationministerium bestätigte in seinem Statement die Schliessung von Cedars, die 2011 als Teil der Zusage der Koalitionsregierung, die Einsperrung von Kindern zu beenden, entstanden. Die von der UKBA (UK Border Agency) betriebenen Cedar Houses waren die ersten Vorab-Unterbringungen, die speziell für auszuschaffende Familien konstruiert wurden. Bernardo, die sogenannte Kinder-Karitas, stellte verschiedene Dienste im Zentrum zur Verfügung und behauptete, ‚Unterkünfte wie Wohnungen und in einem einladeneden Aussehen für Familien‘ bereitzustellen. Die Realität ist, dass die Orte schlicht offene Gefängnisse für Kinder und Familien waren, die der Unterdrückung entflohen waren. (Die Organisation wurde mehrere Male Ziel von Angriffen)

Die Familien und Kinder, die in den Cedar Houses lebten, wurden nun in eine ‚eigenständige Einheit‘ im Abschiebezentrum Tinsley House überführt – eine von G4S betriebene mit Maschendrahtzaun umzäunte Haftanstalt, die nur noch mehr einem Gefängnis ähnelt. Das Innenministerium sagte, die Familien würden sich nun in einer ‚diskreten Einheit‘ (what the fuck?!) aufhalten und dass die Gesetze eingehalten werden.

Mit diesem Schritt, die Einsperrung von Kindern in Gefängnissen weiter voranzutreiben, hat der Staat seine Fassade, sich um migrantische Familien zu kümmern, aufgegeben. Die Notwendigkeit, das Knastsystem, welches all dies ermöglicht, seien es die Unternehmen, der Staat oder die Wohltätigkeitsorganisationen, anzugreifen, ist grösser denn je. Die Inhaftierung von Kindern und Migrant_innen verdient unseren Angriff auf die Verantwortlichen.

Freiheit für die eingesperrten Kinder und Migrant_innen!
Feuern den Knästen, den Grenzen und dem Staat!

Thessaloniki: Einige Angriffe gegen die Welt der Grenzen

übersetzt von Insurrection News

Heute, am 21. Juli 2016 entschieden sich 200 Gefährt_innen aus dem No Border Camp Thessaloniki, das Büro von IOM (Internationale Organisation für Migration) zu markieren. Die IOM ist eine der dreckigen Players, die unter anderem die Durchführung der sogenannten „freiwilligen Rückführungen“ – oder in anderen Worten Deportationen – unterstützt. Innert Minuten warf die entschlossene Gruppe das Infomaterial des Büros auf die Strasse und bemalte das ganze Gebäude mit Slogans, die allen zeigen, was für eine Organisation sich hier befindet. Auch wurde ein Statement verlesen und auf dem Weg zurück ins Camp wurden Flugblätter verteilt.

Dies war eine der vielen Aktionen, die sich in den letzten Tagen ergeben haben: Direkte Aktionen, Adbusting und Demonstrationen in Thessaloniki wie auch in der Umgebung und in der Nähe der sogenannten „relocation centres“, die vielmehr Knäste sind.

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IOM stilllegen – Für den Nutzen Aller!
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) als das weltweit zweitgrösste zwischenstaatliche Amt ist eine der grossen Akteure im Migrationsmanagement.

„Migration zum Nutzen Aller verwalten“ ist das Leitmotiv der IOM.
Aber wer profitiert tatsächlich?

Eine der Hauptaufgaben der IOM ist die Unterstützung des gloablen Migrationsregimes bei den sogenannten „freiwilligen Rückführungen“.

Im Februar 2016 organisierte die IOM beispielsweise die Abschiebung von 135 Afghan_innen nach Kabul. Für den Erhalt von je 700 Euro waren diese Migrant_innen dazu gezwungen, ihre „freiwillige Rückkehr“ nach Afghanistan zu unterschreiben – die angebotenen „Alternativen“ waren die gewaltvolle Abschiebung oder Inhaftierung. Die Auszahlung der Sozialleistungen hängt auch oftmals von der Beteiligung der Migrant_innen bei den Beratungsdiensten der IOM über die Möglichkeiten zur Rückkehr ab.

Die IOM bedient ausschliesslich die Interessen der Regierungen seiner Mitgliedsstaaten und deren Anti-Immigration-Politik. Die Behauptung, Migration braucht verwaltet und kontrolliert zu werden, ist die Basis für die Teilung der Migrant_innen in verwertbare und wertlose – in legitime und solche mit falschen Ansprüchen.

Migrationmanagement hat viele Gesichter: die Bekämpfung irregulärer Migration und die Entwicklung der Grenzkontrolle sind nur einige davon, IOM und Frontex sind deren Diener. Denn Migrationskontrollen und Grenzen halten das kapitalistische System und seine massiven und rassistischen Ungleichheiten aufrecht.

Alle Grenzen abschaffen! Für eine globale Bewegungsfreiheit!
IOM stilllegen – für den Nutzen Aller!

Das Ratshaus von Thessaloniki verwüstet

übersetzt von keeptalkingingreece

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=28KPTTexzlA

Donnerstagmorgen (21.07.16) um ungefähr 11 Uhr: Eine Gruppe von etwa 150 Menschen vom No Border Camp verlässt die Räume an der Aristoteles Universität in Thessalonik und marschiert zum Ratshaus. Über die Hintertüre stürmen sie das Gebäude. Sie zerstören die Büros von „Europe direct“ und von der Internationalen Organisation für Migration.

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Sie werfen Tische und Stühle um, zertrümmern Computer, werfen Farbe herum, sprayen Sprüche wie „No Border, Open the borders, Blut an euren Händen“.

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Als die Polizei eintraf, war es zu spät für Verhaftungen. Die Vandalen sind bereits verschwunden: tatsächlich laufen sie in Gruppen zurück zum Unicampus.

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Gestern stoppten Teilnehmer_innen des No Border Camps Busse des öffentlichen Verkehrs mit Passagier_innen und besprayten die Busse mit Sprüchen.

(…)

Demo und dezentrale Aktionen

Am 21. Juli kam es ebenfalls zu einer grossen Demonstration gegen Grenzen und Abschiebungen gemäss dem Deal zwischen der EU und der Türkei. Neben der Demo kam es zu dezentralen Aktionen gegen das schweizerische, spanische und philippinische Konsulat, zu Fahnenverbrennungen und Graffitis in der Stadt.

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Melbourne: Aktion gegen „Wilson Security“ in Solidarität mit Flüchtlingen

übersetzt von rabble

wilson-security-300x225In der Nacht vom Sonntag, dem 26. Juni haben wir die Schlösser von Wilson Security in Melbourne zugeklebt und den Eingang versprayt.

Wilson stellt das Sicherheitsdispositiv in den Internierungszentren von Nauru und auf den Manus Inseln und ist für mehrere, gut dokumentierte Misshandlungen von Häftlingen verantwortlich.

Solidarität mit den Demonstrant_innen im Inhaftierungszentrum von Nauru!

Schliesst die Lager!

Melbourne, Australien: Büros von Politiker_innen in Solidarität mit Flüchtlingen beschädigt

übersetzt von rabble

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Am 2. Juli, dem Tag der Bundeswahlen im sogenannten Australien, haben wir bei Liberal und Labour MP Büros in ganz Narrm/Melbourne genannt Schlösser zugeklebt, Scheiben beschriftet und kaputt geschlagen. Wir haben dies in Solidarität mit denen auf den Manus Inseln, in Nauru und in Internierungslagern von überall getan. Schluss mit dem Grenz- und Knastkomplex. Schluss mit der weissen Vorherrschaft.

Vincennes, Frankreich: Schön wie ein Internierungszentrum, das wieder anfängt zu lodern…

übersetzt von brèves du désordre

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Inhaftierte verursachen einen Brand im CRA von Vincennes

Aufruhr und Brandstiftung… Es war eine bewegte Nacht im CRA (centre de rétention administrative) von Vincennes. Diesen Freitag (01.07.16) haben Inhaftierte gegen 5 Uhr am Morgen Matratzen in Brand gesteckt. Das Feuer weitete sich aus und verursachte ein grosses Aufgebot der Polizei und der Feuerwehr von Paris, sowie die Evakuierung der Insassen.

Im Zentrum in der Nähe von Paris sind mehr als hundert Frauen und Männer ohne Papiere und mit der ständigen Drohung einer Ausschaffung eingesperrt.

Es war die Rückführung eines Algeriers an die Grenze seines Herkunftslands, das den Aufruhr auslöste. Seine Freunde haben sich um 5 Uhr am Morgen gegen seine Abfahrt an den Flughafen gewehrt. Sie haben gegen die Gitter geschlagen und die Matratzen im Zimmer angezündet. Einige haben den Pingpongtisch als Wurfgeschoss gegen die Ordnungskräfte eingesetzt.

Es kam weder zu Verletzungen noch zu Ausbrüchen. Die Zimmer von zwei Gebäuden (insgesamt 260m²) wurden jedoch von den Flammen verwüstet. Die Überwachungskameras wurden zerstört und die Elektrizität funktionierte nicht mehr. Die Gefangenen mussten verlegt werden. Es ist nicht das erste mal, dass solche Brandstiftungen und Rebellionen im CRA von Vincennes ausbrechen.


Anmerkung: Anfang 2008 kommt es im Centre de Rétention Administrative von Vincennes zu einer Reihe von Ausbrüchen, kollektiven Hungerstreiks, Revolten und Brandstiftungen. Über 6 Monate kommt das Zentrum nicht zur Ruhe. Verschiedene Menschen werden im Anschluss zu bis zu 3 Jahren Haft verurteilt. Auch ausserhalb zeigen sich Menschen durch Demonstrationen, Versammlungen vor dem Zentrum und direkten Aktionen mit der Rebellion solidarisch. Eine Auflistung von verschiedenen Aktionen findet ihr hier

Athen: Ausschreitungen vor Besuch von UN-Generalsekretär bei Flüchtlingen

gefunden auf n-tv, veröffentlicht am 17.06.16

Einen Tag vor dem Besuch von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist es im Registrierzentrum der griechischen Insel Lesbos zu Ausschreitungen gekommen. Etwa zwei Dutzend Migranten zündeten mehrere Matratzen und einen Wohncontainer an. Sie protestierten damit gegen die ihrer Ansicht nach schlechten Lebensbedingungen im Hotspot von Moria. Griechische Medien berichteten, die Lage habe sich am Abend wieder beruhigt. Ban war heute in Athen eingetroffen, um sich dort ein Bild von der Flüchtlingskrise zu machen.

London: Agitation gegen Knäste und Razzien

übersetzt von rabble

Brixton: Graffiti und Flyer beim Knast

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„Grenzen zerstören, Knäste zerstören – Wir sind alle Migrant_innen“

Einige kleine Aktionen fanden in den letzten Tagen in Solidarität mit den anarchistischen Gefangenen von überall und den Migrant_innnen statt, die von diesem verfaulten System und der Knastgesellschaft angegriffen werden!

Solidaritätssprüche wurden geschrieben und Flyer in der Nähe der Mauern des Brixton Gefängnisses im Süden Londons herumgeworfen.

Reissen wir die Konzentrationslager und die Knäste nieder!

Einige Anarchist_innen

"Feuer den Knästen", "Freiheit wird auf der Asche der Knäste erblühen"

     „Feuer den Knästen“, „Freiheit wird auf der Asche der Knäste erblühen“

Brixton: Posters „Die Knastgesellschaft zerstören“

britxon-poster-11Verschiedene Poster wurden letzte Woche in den Strassen Brixtons geklebt. Unter dem Titel „Die Knastgesellschaft zerstören“ erinnern sie mit Bildern und Texten an die Revolten der letzten Jahre, u.a. die Erhebungen in Brixton in den 80er Jahren.

Deptford: „We will fight back!“ Posters nach dem Widerstand gegen die Razzia

deptford-posterAm Montag (13. Juni) wurde eine auf Verkaufsläden an der Deptford High Street (London) gezielte Razzia verhindert und ein Van der Immigration Enforcement Bulllen verschönert, als diese vom Schauplatz flüchteten. In der darauffolgenden Nacht wurden entlang der Strasse Posters aufgehangen, um die Info zu streuen. Es ist wichtig aufmerksam zu bleiben. Es ist möglich, dass der Widerstand die Angreifer_innen für eine Weile abschreckt: Nach dem Widerstand an der East Street im letzten Jahr, kam es für mindestens ein Jahr zu keinem weiteren Besuch. Doch sollte das nicht als Garantie gesehen werden, sie können jeden Tag für ihre Rache zurück sein.

Thun: Sabotageaktion gegen Securitas

gefunden auf indymedia

Bundeszentren sabotieren

Ausschaffungsmaschinerie bekämpfen!
Sabotageaktion gegen Securitas in Thun

Wir haben entschlossen die Securitas AG zu sabotieren, um sie daran zu hindern weiterhin profitabel Menschen einzusperren, zu demütigen und auszuschaffen. Am 17.6.16 haben wir die Reifen von 3 Autos vor dem Securitasgebäude in Thun zerstochen.

Täglich transportiert die Securitas Menschen von den Regionalgefängnissen an die Flughäfen, wo Gefangene ohne die richtigen Papiere ausgeschafft werden. Die Securitas AG betreibt zusammen mit der SBB den „Jailtrain“. Ein Gefängniszug mit dem Menschen zwischen verschiedenen Knästen verfrachtet werden.

Die Securitas verdient sich zudem eine goldene Nase, indem sie in den Bundesasylzentren die Ordnungshüter spielen und alle Bewohener bei jedem Ein- und Ausgang begrapschen und das Handy-, Computer- und Lebensmittelverbot durchsetzen wollen. Gerne greifen sie dazu auch zu massiver Gewalt. Am 31.5 wurden im Bundeslager Glaubenberg OW ein Menschen von den Securitas brutal zusammengeschlagen. (Anm.: siehe unten)

Wir werden nicht mehr länger zusehen wie sich die Securitas und andere Firmen und Behörden ihr dreckiges Geld verdienen, indem sie andere Menschen verwalten, verprügeln und ausschaffen. Gemeinsam und vielfältig werden wir eure Ausschaffungsmaschinerie lahm legen.

Einige Anarchist_innen

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Zum weiterlesen empfehlen wir einen Text, den wir vor kurzem auf Indymedia gefunden haben: siehe hier


Glaubenberg. Isolation in Perfektion

gefunden in der Dissonanz Nr. 29 – anarchistische Strassenzeitung
Die Dissonanz kann über “dissonanz-a [ät] riseup.net” abonniert werden. Auch ältere Ausgaben können bestellt werden.

Am 31. Mai wurde im Bundeslager Glaubenberg (bei Sarnen) ein Mensch von mehreren Wächtern der Securitas brutal zusammengeschlagen. Dem vorraus ging die Verweigerung eines Telefonats mit der schwerkranken Mutter des Betroffenen. Seither befinden sich er und weitere solidarische Menschen im Lager im Hungerstreik.

Es ist generell fast unmöglich, in Kontakt mit Insass_innen des Lagers Glaubenberg zu treten, da ein generelles Handy- und Computerverbot gilt. Der Kontakt über ein hineingeschleustes Telefon ist vermutlich aus Angst vor erhöhter Repression im Moment nicht möglich. Das Bundeslager Glaubenberg wurde im November letzten Jahres eröffnet und zeichnet sich durch seine perfekte Isolation aus. Das ehemalige (und bald wieder zur Hälfte als solches genutzte) Militärgebäude befindet sich in einem Skigebiet, ca. 20 Autominuten vom Ortszentrum Sarnen entfernt.Die Bewachung und Bestrafung übernimmt die Securitas AG. So werden bei der Eingangskontrolle alle abgetastet (inkl. Metalldetektor) und nach verbotenen Gegenständen durchsucht, z.B. Telefone, Essen oder Getränke. Finden sich bei einer Zimmerkontrolle offene Fenster oder Hinweise darauf, dass geraucht wurde, drohen Hausarrest (bis zu einer Woche) oder die Streichung der wöchentlichen Nothilfe (21.- Franken). Wie willkürlich die Bestrafung ist, zeigt sich an den Versuchen der Wachhunde, Menschen zur Denunziation zu drängen, und ihnen bei Nicht-Kollaboration z.B. Bustickets (der Bus fährt 2 Mal wöchentlich nach Luzern) vorzuenthalten. Oder sie “schmücken” ihre Hundehütte mit Porträts derer, die sie als “renitent” einstufen. Aber es hört nicht da auf. So werden alle zur Arbeit im Lager gezwungen (eine Woche Küche, eine Woche Reinigung) und bekommen für die 8 bis 9 Stunden pro Tag nicht mal einen Lohn. Im Gegenteil, wer sich weigert, dem wird die Nothilfe gestrichen.

Auch wenn dieses repressive Lager weit weg zu sein scheint, gibt es viele Wege und Möglichkeiten, seine Solidarität mit den Menschen im Hungerstreik und allen in diesen Bunkern und Lagern Eingesperrten zu zeigen. Es sind die üblichen Misanthropen, die direkt verantwortlich sind für deren Unterdrückung und Ausbeutung: ORS Service AG, Securitas AG, VBS, SEM und als Partnerunternehmen die Post (Shuttlebus) und die Schweizerische Flüchtlingshilfe (für den humanitären Charakter der Einsperrung); und ganz besonders Herr Herbert Schraner, Objektverantwortlicher des Bundeslagers Glaubenberg, wohnhaft in der Hofstrasse 41 in Zug.

Plaisir, Frankreich: Brand im CRA gelegt

übersetzt von attaque

Diesen Sonntag (05. Juni 2016) ist im centre de rétention administrative (CRA) von Plaisir Feuer ausgebrochen. Drei Personen, die auf ihre Abschiebung warten, mussten wegen Rauchvergiftungen im Spital untersucht werden. Eine oder mehrere Personen haben gegen 14 Uhr Matratzen angezündet. Das Feuer konnte schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden.