Archiv der Kategorie: General

Barcelona, Spanien: Angriff auf den Sitz des Roten Kreuzes

übersetzt von indymedia barcelona, via Le Chat Noir Emeutier

In der Nacht von Sonntag, 15.01 wurde der Sitz des Roten Kreuzes von Barcelona mit etwa zehn mit Farbe gefüllten Glühbirnen angegriffen. Auf der Fassade des Gebäudes tauchte ein Spruch auf, um auf die Komplizenschaft des Roten Kreuzes mit den CIEs (A.d.Ü.: Centros de Internamiento de Extranjeros, spanische Internierungslager für Ausländer_innen), den Abschiebungen und den ständigen Verfolgungen von Migranten in den Städten und an den Grenzen hinzuweisen.

Nieder mit allen Grenzen und ihren Gehilfen!

Exarchia, Griechenland: Ein Jahr Themistokleus 58 Besetzung

gefunden auf contra info

Am 10. Jänner 2017 vervollständigt die Themistokleus 58 Besetzung ein Jahr seiner Aktivitäten. Während dieses Jahres machte die Besetzung eine Reihe von Initiativen zur Intensivierung des Sozialen Krieges. Die Besetzung beteiligte sich an zahlreichen Maßnahmen zur Unterstützung von Projekten und Einzelpersonen, welche von der Unterdrückung aller Autoritäten betroffen waren.

Wir haben die internationale Solidarität zwischen Rebellen vorangetrieben weil wir glauben, dass nur durch nur durch wechselseitge Beziehungen, Affinität und Komplizenschaft gegen den Staat, Kapital und Herrschaft gebildet werden kann. Wir tun das indem wir falsche Unterscheidungen, aufgrund von Herrkunft, Sprache, Gender, sexuelle Orientierung und religiöse oder gottlosen Hintergrund niederreißen, betreffend jedem und jeder Person die irgendwie verbunden ist mit unserem Projekt.

Wir sind gegen Patriotismus und Rassismus (offenen und verdeckten) aufgestanden und haben es verweigert die Menschen die migrieren, auf der Grundlage der ihnen von den Behörden zugeschriebenen Statuses (Flüchtlingen vs. Nicht-Flüchtlingen), zu diskriminieren. Wir haben versucht uns am Kampf gegen Kontrolle und Repression von Migration zu beteiligen und mit einer umfassenden praktischen Kritik gegen den Komplex von Herrschaft vorzugehen, welcher vielseitig ist und alle befreienden Versuche isoliert, um zu schwächen und leichter unterdrücken zu können.

Wir haben den anti-institutionalen Charakter von unserem Projekt, mit allen notwendigen Mitteln, abgeschirmt und haben die Besetzung und unsere Aktivitäten von den Einflüssen von NGO’s, Medien und irgendwelchen Vermittlern freigehalten. Wir haben unsere politische Autonomität verteidigt, ohne unseren grundlegenden Merkmale unerer kämpferishen Gemeinschaft zu verändern. Zur selben Zeit haben wir uns entschieden mit Anderen uns auf Wegen zu treffen, wie bei multiethnischen Zusammenstößen, Zusammenarbeit, wann und wo auch immer die jeweiligen politischen und organisatorischen Rahmenbedingungen unseren Zielen entsprachen.

Die Themistokleus 58 Besetzung ist sowohl ein anarchistisch, politisches Projekt und ein Wohnort für Menschen ohne Papiere. Es ist ein subversives Labor für Theorie und Praxis, aber ebenso ein Ort an dem Individuen gemeinsam leben und kämpfen, auf der Basis von Selbstorganisierung, gleichberechtigter Teilnahme, Horizontalität, gegenseitige Hilfe und direkte Aktion. Nachdem das Projekt ein Jahr in Betrieb ist, sind die Erfahrungen (positive und negative) die während des Experimentes der 58 gemacht wurden, ein Vermächtnis eines Kampfes – wertvoll für uns für die zukünftigen Schlachten.

Wir laden alle ein sich, am Samstag den 14. Januar um 21:00 vor der 58, uns anzuschließen, für eine Demonstration auf den Straßen von Exarchia. Wir vergessen Shazad Luqman nicht, ein Migrant aus Pakistan der von einem neo-Nazi Abschaum in der Nachbarschaft von Ano Petralona im Jänner 2013 ermordet wurde.

Um das Projekt finanziell zu unterstützen, schließ dich uns am Samstag den 21 Januar um 21:00 Uhr an, für eine Soli-Party in der 58; mit Live-Musik-Perfomances von REZA ASKI (voice/Gitarre, aus dem Iran) und SIMO (Rap, aus Marokko), DJ sets, Essen und Getränke.

EXPLOSION UND FEUER ALLEN GEFÄNGNISZELLEN
WEDER EINGEBORENE NOCH FREMDE; VATERLANDSLOS UND REBELLEN

                                                       Demo vom 14. Januar in Exarchia

                                                       Demo vom 14. Januar in Exarchia

Thessaloniki, Griechenland: 22 Freisprüche im Prozess um Kirchen-Protestaktion gegen die Räumung des Orfanotrofeio

gefunden auf linksunten

Aus Protest gegen die Räumung der migrantischen Hausbesetzung „Orfanotrofeio“ durch die griechische Kirche und Polizei in Thessaloniki im Juli 2016 verteilten geflüchtete und solidarische Aktivist*innen am 31. Juli 2016 Flugblätter während einer Messe in der Kirche Agia Sofia (Thessaloniki). Dabei wurden 26 Aktivist*innen festgenommen. und inhaftiert, Bereits am folgenden Tag fand ein Gerichtsverfahren statt, in dem die 22 angeklagten Aktivist*innen vom Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“, für den Haftstrafen bis zu 2 Jahren zu erwarten gewesen wären,  freigesprochen wurden.

Gegen dieses Urteil ist nun am heutigen Freitag, den 13.01.2017, die griechische Staatsanwaltschaft erneut vor Gericht gezogen. Von dem Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“ wurden alle Angeklagten nach mehrstündiger Verhandlung freigesprochen. Es waren bis zu 100 Unterstützer*innen vor Ort.

Im Juli 2016 wurden drei zentrale Hausbesetzungen der internationalen Geflüchteten-Selbstorganisation und Solidaritätsbewegung in Thessaloniki (Griechenland) vom griechischen Staat und, in einem Fall, im Auftrag der griechischen Kirche geräumt. Aus Protest gegen die Räumung der Besetzung „Orfanotrofeio“ durch die griechische Kirche verteilten geflüchtete und solidarische Aktivist*innen am 31. Juli 2016 Flugblätter während einer Messe in der Kirche Agia Sofia (Thessaloniki). Dabei wurden 26 Aktivist*innen festgenommen.

Am 31. Juli 2016 wurden zunächst diejenigen Aktivist*innen vorübergehend inhaftiert, die die Abgabe ihrer Fingerabdrücke zur erkennungsdienstlichen Behandlung verweigert hatten. Unter ihnen befanden sich sowohl solidarische Aktivist*innen als auch Geflüchtete. Bei der Gerichtsverhandlung am 1. August 2016 hatten die Richter*innen den Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“ durch Störung religiöser Handlungen gegen die 22 Angeklagten fallen gelassen. Der Vorwurf „Beleidigung der Kirche“ stellt in Griechenland einen gravierenden Rechtsverstoß dar, der mit bis zu mehreren Jahren Haft geahndet wird. Dagegen ging der griechische Staatsanwalt überraschend in Revision

Im heutigen Prozess wurden alle 22 Angeklagten, von denen 19 anwesend waren, vom Vorwurf der „Beleidigung der Kirche“ freigesprochen. Die Richter sahen es als nicht erwiesen an, wer genau die Kirche betreten hatte. Dazu zweifelten sie – sehr zum Missfallen der anwesenden Kirchenvertreter – an, inwiefern diese, in ihren Augen in einer Kirche zwar unangemessene, aber politische, Protestaktion eine Verletzung religiöser Gefühle und Beleidigung der Kirche dargestellt hatte. Es waren bis zu 100 Unterstützer*innen vor Ort, die den Prozess lautstark und kritisch begleiteten.

Die Agia Sofia Kirche war Ziel der Öffentlichkeits-Aktion der Aktivist*innen geworden, da sich eines der Ende Juli geräumten Häuser, das von bis zu 100 Geflüchteten und Unterstützer*innen bewohnte „Orfanotrofeio“, im Besitz der Kirche befand. Diese ließ die Räumung anordnen und das Gebäude unmittelbar danach vollständig zerstören. In ihren Flugblättern kritisierten die Aktivist*innen die Zusammenarbeit der Kirche mit dem griechischen Staat, der durch die Räumungen versuchte, die Kontrolle über die Migrationsbewegung wiederzuerlangen. In Griechenland, sowie in zahlreichen anderen Ländern entlang der Fluchtrouten, stellen besetzte Häuser immer wichtigere Alternativen zu repressiver, staatlicher Migrationspolitik dar.

Die Repressionen gegen die Aktivist*innen der Agia-Sofia-Kirchenaktion reihen sich ein in weitere Urteile und laufende Prozesse zu den Räumungen der  migrantischen Hausbesetzungen in Thessaloniki vom Juli 2016. Insgesamt stehen fast 100 Menschen vor Gericht. Die nächsten großen Prozesstermine nach der heutigen Revisionsverhandlung werden am 26.01. die Besetzer*innen des im Juli besetzten Gebäudes „Hurriya“, und im Mai die Besetzer*innen des „Orfanotrofeio“ betreffen.

Mehr Informationen zu den Häuserräumungen und zur Situation in Griechenland finden sich unter: https://cantevictsolidarity.noblogs.org/

Info- & Diskussionswochenende 20. – 22. Januar 2017 in Zürich

per Mail

Plakat als PDF

Ein offensiver Kampf gegen diese Welt der Lager und Knäste bedarf einer Sprache, die sich nicht hinter politischen Phrasen versteckt, sondern weitere Kreise als die gewohnten zieht. Eine Sprache, die sich mit anderen Unterdrückten auf eine kämpferische Weise solidarisiert ohne sie zu Subjekten herabzusetzen. Eine Sprache, die nicht nur aus Worten besteht, sondern auch durch Taten verstanden wird.

Bundeslager sabotieren! – Freitag 20. Januar, 20 Uhr
5000 Menschen sollen zukünftig in den neuen Bundeslagern noch effizienter isoliert, ausgebeutet und schliesslich ausgeschafft werden. Ein Überblick zu den Plänen des schweizer Staates und einigen Ideen, diese zu durchkreuzen. Ein weiterer Fokus an diesem Abend liegt auf der systematischen Ausbeutung im Knast und den Firmen, die davon profitieren.

Grüsse aus Brüssel – Samstag 21. Januar, 20 Uhr
Einige Anmerkungen zu Kämpfen gegen repressive Strukturen

Während die Obrigkeiten eine letzte Regularisierungsrunde abhält, versuchen Sans Papiers weiterhin, zu Dokumenten zu gelangen. Da ihre Widerstandsorganisationen aber zusammenbrechen und sich währenddessen linke Amateurpolitiker auf ihren Lorbeeren ausruhen, nehme ein paar Individuen die Initiative eines Kampfes gegen ein Gefängnis für Immigranten ohne Papiere in ihre eigenen Hände. In der Absicht, den Bau eines geschlossenen Zentrums für Sans Papiers zu einem sozialen Problem zu machen, sehen sie die Möglichkeit für Begegnungen aus einer von ihr selbst gewählten Position: die der direkten Aktion und nicht der Delegation.
Einige Jahre später und um einige Erfahrungen reicher wird eine neue Bewegung gegen den Bau eines neuen Megagefängnisses lanciert. In diesem Vortrag wird ein Überblick über die vergangenen Ereignisse gegeben, was diese Momente kennzeichnete, wo die Schwierigkeiten lagen und was davon übriggeblieben ist.

Bleiberecht Soli-café – Sonntag 22. Januar, 17:30

Essen-Trinken-Reden

Wo: Kernstrasse 14, 8004 Zürich

Freitag und Samstag gibt es ab 18 Uhr veganes Abendessen


Plakat als PDF in englisch

An offensive struggle against this world of camps and prisons needs a language, that does not hide behind political phrases and goes beyond the habitual circles . A language, which shows itself in solidarity with other oppressed people in a militant way without degrading them to subjects. A language that does not consist of mere words, but is also understood through acts.

Let’s sabotage the Federal camps! – Friday 20th January, 8 pm
In the new federal camps 5000 people are expected to be more efficiently isolated, exploited, and finally also deported. In this presentation we want to give an overview of the plans of the Swiss state and some ideas on how to cross these plans. Further we will focus on the systematic exploitation in the prisons and the businesses that profit from it.

Greetings from Brussel – Saturday 21st January, 8 pm
Some remarks on the struggles against repressive structures

While the authorities are still holding the latest round of regularisations, other groups of Sans Papiers are still trying to get documents. During theses processes their organizations of resistance start to collapse and some left amateur politicians rest on their laurels. Some individuals decide to take the struggle against a detention camp for immigrants into their own hands. With the intention of making the detention camp a social issue, they see the possibility of encounters in a position of their own choice: direct action and not delegation. Some years later and having made some new experiences, a new movement against maxi prisons is born. In this presentation there will be an overview of the past events, which characterized these moments, the difficulties encountered and what is left of it.

Bleiberecht Soli-Café – Sunday 22nd, 5:30 pm

Eat-drink-talk

Where: Kernstrasse 14, 8004 Zürich

Friday and Saturday vegan dinner from 6 pm

Den Haag, Niederlanden: Anarchistische Wandzeitung #2: Die Grenzen der Festung Europa zerstören

übersetzt von autonomendenhaag

Über die Militarisierung der Grenzen
Während die Waren und das Kapital ungehindert auf der ganzen Welt zirkulieren können, werden Zäune in der gesamten europäischen Landschaft aufgestellt. Soldaten und Polizisten werden an die Grenzen geschickt und tausende Menschen werden in modernen Konzentrationslagern eingesperrt.

Die Grenzen der Festung Europa sind geschlossen, die Zäune aus Stahl und Stacheldraht errichtet und die Meere vom Militär besetzt. Menschen, die eine höllische Reise für ein besseres Leben unternommen haben, werden als unerwünscht angesehen, eingesperrt und entmenschlicht. Die Hexenjagd gegen Migrant_innen wird durchgeführt, sodass wir uns nicht mit den wirklichen Problemen, die uns alle betreffen, konfrontieren müssen. Die Zäune an den Grenzen und die Militarisierung in den Strassen sind nicht dafür da, uns von einer sogenannten Flutwelle von Migrant_innen zu schützen. Die Grenzen sind da, um die Elite zu schützen und sind nichts weiter als die Tentakel eines kontrollierenden und unterdrückenden Staates. Der selbe Staat, der alles tut, um die Menschen gefangen zu halten, gefangen bei der Arbeit, in der Ausbeutung und Repression.

Westliche Kriege für Ressourcen, Waffenhandel und Ausbeutung sind die Wurzeln der Migrantionswelle. Diese Kriege, die mit der Verkleidung des Antiterrorismus gekämpft werden, sind nichts weiter als eine brutale Handelsmission, die darauf abzielt, die Taschen der Manager und Bosse grosser Konzerne zu füllen. Während dem sie immer reicher werden, müssen wir jeden Tag unseren Arsch abarbeiten, um überhaupt überleben zu können und um die Taschen der Reichen weiter zu füllen.

Dies ist, was uns alle verbindet. Wir sind alle dem gleichen sozialen Konstrukt aus Ausbeutung und Repression unterworfen. Wir dürfen uns nicht der Sündenbockpolitik anschliessen, die alle Schuld für jedes soziale Problem auf die Flüchtlinge abwälzt, so wie der Mangel an Wohnraum oder die Armut. Diese Probleme sind nicht die Fehler der Migrant_innen, sondern der Bosse und Aubeuter_innen. Es ist das gesamte politische Parteienspektrum von links bis rechts, welches es zulässt, dass bezahlbarer Wohnraum zugunsten von Luxuswohnungen zerstört wird. Sie halten die Armut aufrecht, weil es nicht in ihrem Interesse ist, wirkliche Gleichheit zu schaffen. Sie können von tatsächlicher Gleichheit nicht profitieren und ihre Freunde der grossen Multis wären nicht mehr in der Lage, immer reicher zu werden.

Mit der Militarisierung der Grenzen und dem Füllen der Strassen mit Maschinengewehr tragenden Offizieren zeigt der Staat einzig, dass er mit Gewalt alle zwingen kann, das zu tun, was er will; dass er alle arbeitend für die staatlichen Interessen in Reih und Glied halten kann. Aber nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit. Wir können und müssen die Ketten der Unterdrückung zerbrechen. Wenn wir wirklich frei sein wollen, müssen wir den Staat angreifen, die Militarisierung behindern und ihre Grenzen zerstören! Die Grenzen zerstören, sodass wir alle in Freiheit leben können.


Repression gegen die erste Wandzeitung
Die erste anarchistische Wandzeitung machte die Polizei und das Innenministerium ziemlich nervös. Ein Gefährte wurde beim Plakatieren der ersten Wandzeitung mit dem Titel „Nieder mit dem Staat und der Polizei. Es lebe der Aufstand“ über die Riots in Schilderswijk von 2015 verhaftet (A.d.Ü.: Anfang Juli 2015 führte der Tod von einem 42-jährigen in Polizeihaft in Den Haag zu schweren Ausschreitungen in Schilderswijk, einem Stadtteil in Den Haag, die mehrere Tage andauerten).

Er wurde wegen Aufwiegelung gegen die Autorität und Anstachelung zum Hass angeklagt. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Strafe von 8 Wochen, welcher aber nicht gefolgt wurde. Das Innenministerium hat allerdings noch nicht aufgegeben und Beschwerde eingereicht.

Trotz der Verhaftung wurden die Wandzeitungen breit verteilt. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen und kümmern uns nicht darum, was die Polizei und das Innenministerium über die Texte der Wandzeitung denken. Hier ist also die zweite anarchistische Wandzeitung.

Ihr könnt sie runterladen und verbreiten. Diese sowie ältere Ausgaben findet ihr auf autonomendenhaag.wordpress.com

Lannion, Frankreich: Gegen die Bullen in den weissen Kitteln, keine Ruhe für die Kollaborateure!

übersetzt von attaque

In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch (21.12.16) wurde die Radiologiepraxis der Poliklinik von Trégor Ziel eines Angriffs: Die Scheiben wurden eingeschlagen und die Fassade mit „Bonfils collabo“ versprayt.

Diese Aktion zielte hautpsächlich auf Remy Bonfils ab, ein Gerichtsmediziner und Radiologe, der dafür bekannt ist, Knochentests im Dienste des Staates durchzuführen. Diese Aktion versucht, die Taten der Bullen in den weissen Kitteln zu beleuchten: zu oft vergessene Akteur_innen der Repression.

Diese Tests, so aufdringlich wie erniedrigend, beinhalten das Röntgen, um die Verkalkung der Handwurzelknochen zu untersuchen, sowie weitere, gründlichere Untersuchungen am Körper (Brustuntersuchung, Bestimmung der Grösse und des Gewichts, Untersuchung des Gebisses und der Behaarung, …) und dient somit dazu, diejenigen, die als volljährig angesehen werden, abzuschieben und einzusperren.

Weil die Ärzt_innen im Dienste der Kontroll- und Überwachungstechnologien stehen.
Weil sie dem Staat und seiner Sicherheitslogik dienen.
Weil sie sich unter dem Deckmantel der Ethik der Verantwortung ihrer Taten entziehen.
Weil sie versuchen, unsere Körper in soziale und moralische Normen zu pressen, vor allem was die Körper der Frauen und die Reproduktion angeht.
Weil sie versuchen, unsere Devianz (normabweichendes Verhalten) unter den Schlägen der Pillen und der Diagnostik zu ersticken.
Weil sie Hand in Hand mit den Pharmaunternehmen und allen anderen Akteuren der todbringenden Projekte über den Menschen und Nicht-Menschen zusammen arbeiten (DNA-Forschung, Genetik, Biotechnologie, …) und versuchen, immer mehr Technologien in unsere Leben und Körper zu bringen.
Weil sie denken zu wissen, was gut für uns ist.

Sie sind nicht neutral, sie sind verantwortlich und unsere Feinde, die Stille der Befriedung hat genug lange gedauert.
Attackieren wir sie überall, sie und die Unternehmen, in denen sie arbeiten.

Mit diesen Taten drücken wir unsere Solidarität mit den Menschen aus, die sich für die Kritik durch den Angriff entschieden haben.

Solidarität und Mut mit den Gefährt_innen, die ohne Vermittlung in die Offensive gegen die materiellen Räder der Kontrolle über die Menschen mit oder ohne Papiere gegangen sind. Heute sind sie für verschiedene Angriffe (hauptsächlich) gegen den Bau eines Haftzentrums in Brüssel und die Welt, die sie hervorbringt, angeklagt.

Warten wir nicht auf morgen, um denjenigen, die sich als Meister_innen und Expert_innen ausgeben, in die Hand zu beissen.
Entfesseln wir unsere Körper und Begierden.

Einige vergnügt Wütende gegen die Welt und seine Welt.

Cona, Italien: Ausschreitungen im Erstaufnahmezentrum

gefunden auf Stol.it Nachrichten für Südtirol

Flüchtlingsrevolte: 25 Mitarbeiter verbarrikadieren sich in Büro

In einem Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge in der Provinz Venedig ist es am Montagabend (02.01.17) zu Ausschreitungen gekommen.

Revolte in einem Erstaufnahmezentrum in der Provinz Venedig: Flüchtlinge protestierten gegen die Bedingungen in der Unterkunft, drehten den Strom ab, legten Feuer. - Foto: LaPresse

Revolte in einem Erstaufnahmezentrum in der Provinz Venedig: Flüchtlinge protestierten gegen die Bedingungen in der Unterkunft, drehten den Strom ab, legten Feuer.

Nach dem Tod einer jungen Frau aus Cote d‘Ivoire randalierten Asylwerber und setzten Holzpaletten in Brand. 25 Mitarbeiter der Einrichtung verbarrikadierten sich daraufhin im Büro und konnten erst nach Stunden befreit werden, berichteten italienische Medien.

Der Protest gegen die Bedingungen in dem Flüchtlingslager in der Ortschaft Cona begann am Montagnachmittag, nachdem eine 25-jährige Migrantin tot in der Dusche aufgefunden wurde. Die aufgebrachten Flüchtlinge drehten den Strom in dem Aufnahmezentrum ab und legten Feuer. Wegen der angespannten Situation schlossen sich die Mitarbeiter in den Verwaltungsräumlichkeiten ein, aus denen sie erst nach Mitternacht von der Polizei befreit werden konnten, wie die Tageszeitung „Corriere della sera“ in der Nacht in ihrer Online-Ausgabe berichtete.

Betreiber leisteten angeblich zu spät Hilfe

Die aufgebrachten Asylwerber warfen den Betreibern der Unterkunft vor, dass der jungen Frau aus Cote D`Ivoire zu spät Hilfe geleistet worden sei. Die Rettungskräfte wiesen die Vorwürfe zurück. Die Staatsanwaltschaft von Venedig ordnete eine Autopsie an, um die Todesursache festzustellen.

In dem Erstaufnahmezentrum in einer aufgelassenen Militärbasis in der 3.000 Einwohner-Gemeinde Cona sind rund 1.000 Asylwerber untergebracht.

Toulouse, Frankreich: Feuerwerk für die Eingesperrten

übersetzt von Le Chat Noir Emeutier

In der Nacht vom 31. Dezember 2016 auf den 01. Januar 2017 wollten wir einige Feuerwerkskörper mit den Eingesperrten von Toulouse teilen.

Die erste Gruppe versuchte mit einigen Raketen den Sans-Papiers im CRA von Cornebarrieu ein wenig Licht zu bringen.

Eine zweite Gruppe besuchte die Inhaftierten von Seysses, die ihrerseits die Mauern des Knasts zum Zittern brachten.

Die dritte Guppe begab sich zum Krankenhaus Marchant, um ihre Solidarität mit den Psychiatrisierten in der UHSA (unité hospitalière spécialement anénagée) auszudrücken.

Für uns kann das neue Jahr nur gut werden, wenn alle Gefangenen draussen sind und alle Knäste in Flammen stehen.

Mehr als tausend Migranten stürmen Zaun vor Ceuta

gefunden auf tagesanzeiger

Mit Gewalt versuchten in der Neujahrsnacht zahlreiche Migranten, den Absperrzaun zur spanischen Exklave zu überwinden.

Mehr als tausend Migranten aus dem südlichen Afrika haben in der Nacht zum Neujahrstag versucht, über den Absperrzaun in die spanische Exklave Ceuta in Marokko zu gelangen. Die spanischen Behörden teilten mit, dass dabei 50 Mitglieder der marokkanischen Sicherheitskräfte und fünf spanische Polizisten verletzt wurden. Letztlich gelang es keinem der Migranten, die sechs Meter hohen Grenzzäune zu überwinden.

Das Vorgehen der Migranten wurde von den Behörden in Ceuta als «extrem gewalttätig» beschrieben. Sie hätten Metallstäbe, Drahtscheren und Steine eingesetzt, einer der verletzten Beamten habe ein Auge eingebüsst. Rund hundert Migranten gelang es demnach, auf den ersten von zwei Absperrzäunen zu klettern.

Fernsehaufnahmen zeigten, wie ein Mann im Morgengrauen von dem ersten Zaun herunterklettert und sich im Zwischenraum zum zweiten Zaun hinlegt. Dann wird ihm von einem spanischen Polizisten eine Flasche Wasser gereicht, bevor er auf die marokkanische Seite des Zauns zurückgebracht wird.

Sechs Meter hohe Zäune

Am 9. Dezember war es 400 Migranten gelungen, auf das Gebiet von Ceuta vorzudringen. Immer wieder versuchen Schutzsuchende, mit dem Vordringen in die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla EU-Gebiet zu erreichen. Die beiden Exklaven haben die einzigen EU-Aussengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen, dazwischen erschwert ein Netz aus Stahlkabeln das Vorankommen.

Menschenrechtsorganisationen fordern regelmässig von der UNO und der EU, Druck auf Spanien auszuüben, damit Flüchtlinge einen Asylantrag stellen können. 2016 kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 18’000 Flüchtlinge in Spanien an.