Archiv der Kategorie: Flucht

220 Flüchtlinge durchbrechen Grenze nach Ceuta

gefunden auf spiegel.de

Der Zaun um die spanische Exklave Ceuta ist sechs Meter hoch – rund 400 Flüchtlinge haben versucht, ihn zu stürmen. Mehr als die Hälfte von ihnen ist so von Marokko nach Europa gelangt.

Rund 220 afrikanische Flüchtlinge sind trotz der sechs Meter hohen Sperranlage von Marokko in die spanische Exklave Ceuta gelangt.

Beim größten Massenansturm der vergangenen Jahre passierten die meisten von ihnen den Zaun durch zwei aufgebrochene Türen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf Regierungsangaben berichtete. Andere seien über die Grenzzäune geklettert.

An dem Massenansturm hätten sich kurz vor sieben Uhr morgens rund 400 Flüchtlinge beteiligt. Wie die Präfektur von Ceuta mitteilte, wurden bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften, die das Vordringen der Flüchtlinge verhindern wollten, 32 Flüchtlinge leicht verletzt. Auch drei Mitglieder der Guardia Civil seien verletzt worden.

Die Flüchtlinge aus Ländern südlich der Sahara wurden in ein Auffanglager gebracht, wo ihre Fälle geprüft werden sollen, wie ein Sprecher der Guardia Civil sagte. Insbesondere gehe es darum, ob sie asylberechtigt seien.

Die Suche nach einigen Flüchtlingen, die in die umliegenden Hügel entkamen, dauerte demnach an.

Zehntausende harren in Grenznähe aus

Die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der marokkanischen Mittelmeerküste haben die einzigen EU-Außengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent.

Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen, dazwischen erschwert ein Netz aus Stahlkabeln das Vorankommen. Trotzdem versuchen immer wieder Flüchtlinge, die Grenzen zu überwinden.

In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara aus. Sie hoffen auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Nach Angaben aus Marokko kamen seit Anfang 2015 immer mehr Flüchtlinge aus Syrien dazu.

Der letzte erfolgreiche Massenansturm auf Ceuta war im April registriert worden. Damals hatten 101 Menschen spanisches Gebiet erreicht.

Murcia, Spanien: Revolte und Massenausbruch aus dem CIE

übersetzt von hurriya

cie-murcia-300x208  Am Abend des 05. Oktobers brach ein Aufruhr im Inneren des CIE (Centros de Internamiento de Extranjeros – Zentren zur Internierung von Ausländern) von Sangonera la Verda in Murcia aus. Wie den Medien zu entnehmen ist, nutzten 67 Migranten die Ankunft der Ambulanz, der wegen der Erkrankung eines Inhaftierten gerufen wurden, aus, bei der das Tor zum Zentrum geöffnet werden musste. Die Eingesperrten drangen in die Küchen ein, in denen sie sich Feuerlöscher und andere Geräte aneigneten, mit denen sie die Gitter und Türen durchbrechen konnten, beschädigten das Gebäude, drängten die Wärter aus dem Weg und bahnten sich ihren Weg bis zum Haupttor des Zentrums, durch welches sie entkommen konnten. Die verschiedenen Polizeikräfte haben sogleich eine wahre Menschenjagd in der ganzen Stadt gestartet und konnten 41 Ausreisser wieder festnehmen. Die anderen 26 Personen blieben unauffindbar.

ciespa2-300x225Das CIE von Murcia verfügt theoretisch über eine Kapazität von 148 Plätzen, doch ist ein Teil des Gebäudes seit den Beschädigungen der Revolte vom September 2015 noch immer nicht benutzbar. Vor dem Massenausbruch waren 127 Menschen (alle aus Algerien) in diesem Zentrum eingsperrt. Um den Revolten entgegenzuwirken, wurde im letzten Monat die Präsenz einer Spezialeinheit der nationalen Polizei (UPR, Präventions- und Eingriffseinheit) angekündigt, die bei speziellen Krisen oder bei grossen Operationen der Polizei eingreifen soll.

Dieses CIE sei das „effizienteste“ der 7 spanischen CIEs: Im vergangenen Jahr wurden 690cie_murcia-300x200 Menschen darin inhaftiert (ein drittel davon Minderjährige) und 93.21% davon wurden abgeschoben. Vielleicht kommt es aus diesem Grund zu mehr Revolten und Ausbrüchen als in anderen CIEs: Am 08. September 2015 rebellierten etwa 50 Insassen und verbarrikadierten sich in der Mitte des Zentrums. Vier Gruppen der Spezialeinheit waren nötig, um die Revolte niederzuschlagen. Am 13. August 2015 gelang es acht Personen, den Zaun rund ums Zentrum aufzuschneiden und abzuhauen, konnten aber in den nächsten Stunden von der Polizei wieder gefangen genommen werden.

VIEL GLÜCK ALLEN AUSBRECHER_INNEN!

Grenzstadt Como – Wo stehen wir?

gefunden auf indymedia

Am 19. September 2016 wurde das neue staatliche Flüchtlingslager bzw. Container-Dorf eröffnet, das direkt vom Roten Kreuz und der Caritas verwaltet werden soll. Am selben Tag versammelten sich ab Tageseinbruch, ca. 100 MigrantInnen im Bahnhofspark San Giovanni, um entschlossen Widerstand gegen die bevorstehende Räumung zu leisten. Gegen 9 Uhr traf Roberto Bernasconi, Diakon und Direktor der Caritas Como, ein, begleitet von einigen Vertretern vom Roten Kreuz und der Caritas und dutzende Journalisten. Alle wurden natürlich von der Polizei eskortiert.

Bernasconi versuchte zunächst, mithilfe der Übersetzer, die MigrantInnen zu überzeugen, sich ins neue Container-Dorf zu verlagern. Doch diese weigerten sich, was zu einem offensiverem Tonfall der Überzeugungstaktiken führte. Außerdem wurden die anwesenden solidarischen Leute, beschuldigt die MigrantInnen instrumentalisiert und zum Widerstand angestiftet zu haben.

Am ersten Tag registrierten sich nur gegen 100 Leute, am Abend verbat die Polizei die Essens- und Deckenverteilung am Bahnhof.

Erneut ist in Como die koloniale Rhetorik nicht zu übersehen, die die MigrantInnen als wild und kindisch darstellt, unfähig unabhängige Entscheidungen zu treffen. Diese Rhetorik wird nicht nur von den lokalen Medien hemmungslos reproduziert. Natürlich ist dieser Standpunkt simplistisch, doch er ist zugleich handlich, denn er erlaubt es, in einem Schlag auch die solidarischen Leute zu verunglimpfen und zu kriminalisieren, so werden die staatliche Flüchtlingslager als einzig akzeptable Lösung dargestellt.

Unter anhaltendem Regen wurde am 21. September, der Bahnhof von Polizisten in Vollmontur geräumt: Schlafdecken wurden den MigrantInnen aus den Händen gerissen und in den Müll geworfen. Nur dank der „Vermittlung“ einiger solidarischen Leute und Volontären eskalierte die Situation nicht und einige Decken konnten vor der blinden Wut der Normalisierung gerettet werden.

Am 22. September war die Räumung vom Park S.Giovanni beendet, die Polizei konnte angesichts der wenig übriggebliebenen Menschen (vermutlich u.a. aufgrund der schlechten klimatischen Bedingungen) ihre Arbeit vollenden.
Die MigrantInnen sind angesichts ihrer Position, d.h. angesichts des Bedürfnisses nach einem Schlafplatz, nach Nahrung und nach Hygiene, einer extremen Erpressung ausgeliefert. Dazu kommt die Tatsache, dass die Essensverteilung eingestellt wurde, weil „entweder kommst du ins Lager oder du verhungerst“, auch die Bedrohungen von Verwaltungsbeamte und die zunehmende Entmutigung haben viele dazu gebracht die Bedingungen des „Transit“ Lagers des Staates zu akzeptieren. Das ist keine freie Entscheidung, sondern eine überlebensnotwendige Entscheidung.

Mehrere Dutzend MigrantInnen sind jedoch auf die Erpressungen nicht eingegangen und entschieden sich das Lager zu verlassen, um zum x-ten mal zu versuchen die Kontrollen an der Schweizer Grenze zu umgehen oder die Stadt zu verlassen.

In der Nacht vom 22. auf den 23. September kam es zu ersten Probleme: Mitten in der Nacht wurde innerhalb der Container (welche bereits nach drei Tagen überfüllt waren) patrouilliert, Zweck dieser Patrouille war die Kontrolle der personalisierten Badges. Anscheinend hat ein Mädchen versucht, mit ihrem eigenen Badge, andere Personen hereinzulassen, somit konnten diese nicht identifiziert werden. Die Kontrolle wurde mit der Wegweisung von ca. zehn Leuten, unter denen sich auch Leute mit einem personifizierten Badge befanden, beendet. Zur Bestrafung, wurden sie gegen 3 und 4 Uhr Morgens aus dem Container-Dorf, auf die Straße geworfen. Hier zeigt sich die spezifische Rolle der staatlichen Flüchtlingslager: Möglichst viele Leute sollen registriert und aus den Augen der Öffentlichkeit entfernt werden, indem die eingepfercht werden.

Aus unserer Sicht ist es nicht schwierig zu verstehen, dass Menschen die bereits das Leben in Flüchtlingslager kennen und über reichliche Erfahrungen in diesen verfügen, (sei es in den „Hotspots“ oder in den „Aufnahmestrukturen“) sich spontan weigern, sich dem Aufnahmesystem für Flüchtlinge zu unterordnen.

Vergessen wir nicht, dass vieler dieses Menschen ein besseres Leben innerhalb der Festung Europa, mitsamt ihren Mauern und Stacheldraht, suchen. Ziel dieser Menschen ist sicher nicht in einem Flüchtlingslager gefangen zu bleiben und durch das europäische Empfangssystem marginalisiert zu werden. Viele Fallen unter die Kategorie der irregulären Migration, was sie zu Zielscheiben vom Migrationsgeschäft macht und einer rücksichtslosen Ausbeutung ausliefert.

Wir haben uns entschlossen ihre Entscheidungen und ihre Kämpfe zu unterstützen. Wir erkennen uns in ihren Kämpfen wieder, da wir alle derselben Dynamik von Ausbeutung, Hierarchie, Unterordnung und Repression ausgeliefert sind.

Wir betrachten MigrantInnen nicht als homogene Masse die es zu verwalten gibt, sondern als Menschen mit denen wir ähnlichen Wege und Praktiken, wie auch dieselbe Wut gegenüber jeglicher Form der Diskriminierung teilen. Wir sehen die Unterschiede zwischen uns und den MigrantInnen als Stärke aus denen wir gegenseitig lernen können und nicht als Faktum um uns über sie zu stellen.

Denjenigen, welche behaupten realistisch zu sein und die neuen staatlichen Flüchtlingslager als einzig mögliche Lösung darstellen, entgegnen wir, dass diese „Notfallpolitik“ eine unrealistische Lösung des eigentlichen Problems ist und nur zur Verbreitung von mehr Mauern und Lager in ganz Europa führt.

Mittlerweile herrscht die „Normalisierung des Notfalls“. Die Verwaltung von Menschen kennzeichnet diesen Zustand und reduziert die MigrantInnen auf bloße Objekte bzw. Waren. Menschen werden sortiert, katalogisiert und registriert, sie werden zur Passivität verdammt indem ihnen die Möglichkeit beraubt wird, selbstbestimmt über ihr eigenes Leben zu entscheiden.

Dadurch werden Bedingungen erschaffen, die es ermöglichen einigen ein Recht zum Überleben zuzusprechen, während andere von der Bildfläche verschwinden sollen.

Auch wenn wir wissen, dass nicht alle Menschen wortwörtlich gleich sind, lehnen wir die Einteilung in „gute“ und „schlechte“ MigrantInnen ab, die zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge unterscheidet und denjenigen Schutz gewähren will die der Ausbeutung zugute kommen, während die „aufsässigen“ ausgeschafft werden sollen.

Interessiert die Gewalt an den Grenzen und die Frustration, der sich mehrere Leben ausgesetzt sehen, niemanden?
Es handelt sich um eine Gewalt, die denjenigen, die entschlossen sind Widerstand zu leisten und sowieso keine Stimme haben, die Nahrung verweigert . Es handelt sich um eine beschämende Flüchtlingspolitik die in unserer Gesellschaft einfach hingenommen wird.

Wer sich mit dem Widerstand solidarisiert wird sofort verunglimpft und weg gewiesen, was durch die eingehenden Beschwerden und Anzeigen der Polizeidirektion gegenüber einigen solidarischen Menschen deutlich wird.

Die Räumung des „illegalen“ Flüchtlingscamps hat das Problem nicht gelöst. Das staatliche Flüchtlingslager ist keine Lösung. Die Grenzen müssen geöffnet werden und jegliche Deportation gestoppt werden.

Einige solidarische Menschen aus dem Infopoint.

Hotspot auf Lesbos zu Asche

gefunden auf tagesanzeiger

Chaos auf Lesbos nach Brand in Flüchtlingslager

Über 3000 Menschen flohen vor einem Feuer in einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos. Schon zuvor war die Lage angespannt.

Migrants watch a large fire as it burns inside the Moria refugee camp on the northeastern Greek island of Lesbos, late Monday, Sept. 19. 2016. Greek police say a large fire has swept through a big camp for refugees and other migrants on the eastern Aegean island of Lesbos, forcing its evacuation. None of the more than 4,000 people in the Moria camp was reported injured in Monday's blaze, which damaged tents and prefabricated housing units. (AP Photo/Michael Schwarz)

Nach dem Brand in einem Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos hat die griechische Polizei 18 Migranten und Flüchtlinge festgenommen. Sie stehen im Verdacht, das Feuer gelegt zu haben und für Krawalle verantwortlich zu sein.

Das Feuer hatte das Flüchtlingslager «Moria»am Montagabend ins Chaos gestürzt. Die mehr als 3000 Flüchtlinge und Migranten, die sich im Lager aufhielten, flohen vor den Flammen. Der Brand konnte noch am Abend unter Kontrolle gebracht werden, verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Ein Grossteil des Hotspots soll nach Augenzeugenberichten aber den Flammen zum Opfer gefallen sein.

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Schon in den vorhergehenden Tagen war die Situation auf Lesbos angespannt; mehr als 500 Bürger hatten am Wochenende gegen den überfüllten Hotspot protestiert, darunter auch Mitglieder der rechtsextremistischen griechischen Partei «Goldene Morgenröte». Am Montag kam es dann in den Reihen der Flüchtlinge zu Krawallen und auch zu Brandstiftung, deren Ursache noch nicht endgültig feststehen.

Die griechische Agentur ANA berichtete, Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Migrantengruppen hätten dazu geführt; bei der Athener Tageszeitung «Kathimerini» hiess es, im Lager habe es Gerüchte gegeben, nach denen erneut Abschiebungen von Migranten in die Türkei geplant seien, weshalb die Situation eskaliert sei.

Proteste gegen Abschiebung

Fest steht, dass bereits im Laufe des Montags mehrere hundert Migranten gegen die angeblich drohende Abschiebung protestiert hatten . Am Nachmittag sei dann an verschiedenen Stellen inner- und auch ausserhalb des Lagers Feuer gelegt worden, berichtete die griechische Zeitung «To Vima». Zunächst seien deshalb mehr als 100 Minderjährige aus dem Lager in Sicherheit gebracht worden.

Später sei die Lage dann ausser Kontrolle geraten und die über 3000 Bewohner des Lagers seien geflohen. Viele machten sich demnach zu Fuss auf den Weg zur rund sechs Kilometer entfernten Inselhauptstadt Mytilini, in deren Hafen die Fähren Richtung Athen ablegen.

Schon länger fordern die Flüchtlinge, aufs griechische Festland reisen zu dürfen, um den Zuständen im Hotspot zu entkommen, aber auch in der Hoffnung, sich von Athen aus weiter nach Mittel- und Nordeuropa durchschlagen zu können.

Überfüllte Auffanglager

Die Situation der Flüchtlinge auf den griechischen Ägäis-Inseln verschlechtert sich stetig. Die Auffanglager sind überfüllt, die Menschen fürchten ihre Abschiebung in die Türkei, die der europäisch-türkische Flüchtlingspakt seit März vorsieht. Immer wieder kommt es zu Krawallen und gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Auch die Inselbewohner wollen die Situation nicht länger hinnehmen – auf Lesbos und auch auf der Insel Chios gab es in den vergangenen Tagen wiederholt Demonstrationen gegen die Flüchtlingslager.

In die Länge gezogene Asylverfahren

Weil alle Flüchtlinge, die nach dem 20. März illegal nach Griechenland eingereist sind, Asyl beantragen können und die Verfahren sich in die Länge ziehen, wurden erst rund 500 Menschen zurück in die Türkei geschickt.

Neuankömmlinge werden auf den griechischen Inseln festgehalten, so dass die Auffanglager schon überfüllt sind. In Moria auf Lesbos sollen 1500 Menschen Platz finden. Zuletzt harrten dort bis zu 3000 Flüchtlinge aus. Insgesamt leben nach Angaben des griechischen Flüchtlingskrisenstabs bereits mehr als 13’000 Migranten auf den Inseln Lesbos, Kos, Chios, Leros und Samos.

Berlin: Funkmast der Bullen sabotiert

gefunden auf linksunten

3078140465.thumbnailim juli 2017 wird in hamburg ein großes spektakel der 20 führenden industrienationen stattfinden., denen die eigene sicherheit und die erhaltung ihrer privilegien einer ausbeuterischen welt am herzen liegen. das topthema wird natürlich die aktuelle sicherheitspolitische lage sein. im gesamteuropäischen raum und auch darüber hinaus gibt es derzeit momente, die die sicherheitsarchitektur ins schwanken bringen. angefangen mit den unfreiwilligen fluchtbewegungen tausender illegalisierter, über die selbstorganiserungsversuche von neu entstehenden bewegungen sei es in frankreich oder ferguson, bis hin zu rebellischen stadtvierteln in verschieden europäischen metropolen. alleine die vorstellung darüber, dass ein leben ohne ihre regulierungen funktionieren könnte, raubt den vertretern der nationen den schlaf und lässt sie enger zusammenrücken, um diese faktoren zu eliminieren. hierbei wird der deckmantel der „terrorabwehr“ der öffentlichkeit gegenüber als universeller grund angeführt um ihr handeln zu rechtfertigen. dass die verschärfungen am ende alle betreffen und besonders auf strukturen abzielen, die sich nicht der regelkonformen gesellschaft unterwerfen und die eigene ausbeutung nicht akzeptieren wollen, interessiert die wenigsten und führt zu einer ungebremsten perfektionierung der überwachung.

nach dem kurzzeitigen kontrollverlust und den massenhaften unüberwachten grenzübertritten innerhalb des letzten jahres wurden alle grenzen im europäischen raum zeitweise geschlossen oder  grenzkontrollen wieder eingeführt. um die reibungslose verteidigung nationaler grenzen als eckpfeiler staatlicher macht zu gewährleisten, entstanden vor allem im bayrischen grenzgebiet kontrollposten durch die bundespolizei um die ungebetene gäste von anfang an nach verwertbarkeit zu kategorisieren und möglichst frühzeitig abzuweisen. diese sortierung wird in der edac datenbank des bka vorgenommen, welche eine vielzahl von informationen aufnimmt: fingerabdrücke, portraits und kontaktnetze. dadurch wird nachvollziehbar, wo, wann und wie die „illegalen“ überquerungen stattfinden. erst deutsche firmen wie die telekom und t-systems ermöglichen weltweit diese routinierte verarbeitung durch die entwicklung und bereitstellung von überwachungstechnik.

der computerriese ibm, der eine vorreiterfunktion in der überwachung ganzer städte einnimmt und in engster freundschaft zu den herrschenden steht, baute in rio ein kontrollzentrum, welches die vernetzung einzelner behörden ermöglicht und ganze stadtteile in echtzeit überwacht. das „intelligent operation center“ in rio ist nur eine kurzer blick in die zukunft. aus dem verlangen nach sicherheit und ordnung entstehen immer mehr dieser zentren. so wird im gefechtsübungszentrum „schnöggersburg“ nicht der nächste einmarsch in ein krisengebiet geplant, sondern die asymmetrische bekämpfung von aufständischen im inneren. mittlerweile übernimmt deutschland wie in vielen anderen bereichen der rüstungs- und sicherheitsindustrie, eine führungsrolle und teilt bereitwillig taktiken mit anderen ländern, um den machterhalt und die wirtschaftlichen interessen auch außerhalb der eigenen grenzen zu sichern.

die weiterentwicklung der automatisierten strafverfolgung schreitet zügig voran. auf einigen autobahnabschnitten entstehen derzeit vernetzte kamerasysteme, die alle passierenden fahrzeuge einloggen und beim verlassen des abschnitts entsprechend ausloggen. es wird immer nachvollziehbarer, wo man sich wann und wie bewegt. die entsprechende technik wird als zukunftsweisend beworben und soll effizienter verstöße im verkehrswesen abstrafen. mittlerweile werden diese technologien im alltag immer invasiver eingesetzt. so gibt es eine projektgruppe bestehend aus regierenden, strafverfolgungsbehörden und der deutschen bahn, die derzeit an einer gesichtserkennungssoftware arbeitet. diese soll an bahnhöfen die gesichter aller reisenden erkennen und in echtzeit mit einer datenbank beim bka abgleichen.

der mensch wird als biometrische datei gespeichert, verarbeitet und identifiziert. diese daten werden schon seit jahren gesammelt und bewegungsprofile erstellt, die es ermöglichen nachzuvollziehen, welche person sich in welcher straße bewegt. private ip-kameras von denunzianten tragen zur optimierung dieser prozesse bei, da diese dauerhaft vernetzt sind und entsprechend durch die schweine genutzt werden. die überwachung des urbanen raums durch intelligente videosysteme und den schnittstellen zwischen verschiedenen behörden, wird unentwegt vorangetrieben und zielt auf die regulierung und steuerung aller individuen. die durch it-firmen entwickelten techniken und algorithmen erleichtern die arbeit repressiver organe. durch das massive einspeisen von informationen in datenbanken, werden prognosen aufgestellt, in welchen gegenden potentiell mehr straftaten zu erwarten sind.

firmen und institutionen, die sich an der entwicklung und perfektionierung dieser technologien beteiligen, sind ein entscheidender faktor zum erhalt der sozialen ordnung und eine säule der sicherheitsarchitektur um bestehende machtverhältnisse aufrecht zu erhalten. es gibt tausende profiteure, die sich durch die stetige weiterentwicklung und technologischen fortschritt als feinde der freiheit offenbaren. sie sind angreifbar.

um zumindest zeitweise den  reibungslosen ablauf zu unterbrechen, haben wir den funkmast der bundesbullen am südkreuz angezündet. das zweite feuer galt einer überwachungsvorrichtung der bundesnetzagentur.

solidarische grüße senden wir an aaron und balu, die seit fast zwei monaten eingesperrt sind und auch an alle anderen inhaftierten genoss_innen.

wir rufen dazu auf, im vorfeld des g20 gipfels die infrastruktur der herrschenden und deren profiteure anzugreifen!


Hier ein Aufruf aus anarchistischer Perspektive gegen das G20-Treffen und zu militanten Aktionen im Vorfeld.

„G – 20 Treffen angreifen!
Hamburg ins Chaos stürzen!
Die europäische Festung zerstören!“

Drei Festnahmen nach Demonstration in Chiasso

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"Die einzigen Ausländer sind hier" - Tags beim Polizeiposten

            „Die einzigen Ausländer sind hier“ – Tags beim Polizeiposten

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gefunden auf neue zürcher zeitung

Die Demonstration von «no border»-Aktivisten gegen die Schweizer Migrationspolitik am Sonntagnachmittag in Chiasso TI hat möglicherweise rechtliche Konsequenzen für drei Italiener. Ihnen wird Landfriedensbruch vorgeworfen.

Die drei Personen seien am Sonntag am Rande der Demonstration festgenommen worden, teilte die Tessiner Staatsanwaltschaft am Montag in einem Communiqué mit. Insgesamt hatten in Chiasso am Sonntagnachmittag an die 250 Menschen demonstriert.

Die Kundgebung war zwar angekündigt, aber von der Polizei nicht bewilligt worden. Gemäss Meldung der Tessiner Kantonspolizei führte ihr Umzug vom Sportzentrum Richtung Stadtzentrum zum Bahnhof, wo die teils vermummten Demonstranten Feuerwerkskörper und Rauchbomben zündeten. Anschliessend zogen sie zu einem Grenzübergang.

Auf dem Weg beging die Gruppe laut der Polizei um die 40 Sachbeschädigungen an öffentlichen Gebäuden und privaten Liegenschaften.

Como: Ausharren an der Grenze

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Seit vielen Monaten versuchen Refugees von Italien weiter nach Deutschland, Schweden, Frankreich und in die Schweiz zu kommen. Seit am Grenzuebergang in Chiasso vermehrt Menschen zurueckgewiesen werden, obschon sie nach eigenen Aussagen Asyl in der Schweiz beantragt haben, stauen sich die Leute in Como.

Derzeit sind es ca. 250 Menschen, die in Como am Bahnhof und im Park campieren. Die Fluktuation ist hoch, weil viele Menschen neu ankommen, gleichzeitig viele versuchen, sich individuell durchzuschlagen. Denjenigen, denen es nicht gelingt, die Grenze zu passieren, werden zurueckgeschickt oder gleich mit Bussen in den Sueden des Landes transportiert. Die Zwangstransporte werden unter anderem von der Busfirma ¨Rampinini¨ durchgefuehrt. Gegen jene fand heute ein spontaner Protest statt. Ca. 80 Refugees und Unterstuetzer_innen demonstrierten vor dem Unternehmen gegen die Unterstuetzung durch Rampinini und blockierten kurzzeitig die Strasse.

Die Lage vor Ort ist unuebersichtlich, Geruechte kursieren und die Kommunikation ist unter anderem durch Sprachbarrieren erschwert. Klar ist aber, dass Versuche solidarischer Aktivist_innen, sich mit Refugees zu organisieren, von Wohlfahrtsorganisationen und italienischer Polizei erschwert oder gar unterbunden werden. Die Caritas faellt dabei besonders auf: Sie organisieren zentral die Verpflegung. Dezentrales, gemeinsames Kochen im Park wurde hingegen gestoppt. Gleichzeitig sollen Menschen dazu gebracht werden, sich in die Lager vom Roten Kreuz zu bewegen. Dabei muessten sie sich aber registrieren lassen und koennten keinen Antrag auf Asyl in einem anderen EU-Land stellen. Die Oeffnung des (kontrollierbaren) Lagers und damit einhergehend die Raeumung des Parks ist aktuell fuer den 19. September geplant.

Die Aufstandsbekaempfung wirkt jedoch auch nach rechts: Italienische und deutsche Faschisten, die zuerst noch militant gegen das Camp posierten, haben sich inzwischen von Kirche und anderen zivilgesellschaftlichen Playern zurueckpfeifen lassen. Zu wichtig ist der Tourismus im idyllischen Staedtchen.

Stausee des Elends oder soziale Flut?

Entnommen aus Dissonanz. Anarchistische Zeitung Nr. 35; Zürich 31. August 2016

«Seht doch endlich folgendes ein: wenn die Gewalt heute abend begonnen hätte, wenn es auf der Erde niemals Ausbeutung noch Unterdrückung gegeben hätte, dann könnte die demonstrative Gewaltlosigkeit vielleicht den Streit besänftigen. Aber wenn das ganze System bis zu euren gewaltlosen Gedanken von einer tausendjährigen Unterdrückung bedingt ist, dann dient eure Passivität nur dazu, euch auf die Seite der Unterdrücker zu treiben.»
 – Jean Paul Sartre, 1961

Wer hätte es denn übersehen können? Überall wird momentan über den Brennpunkt Como-Chiasso berichtet. Nach der Schliessung der Balkanroute und den erfolgreichen Vertragsabschlüssen mit der Türkei für die Rücknahme aller dort registrierten Geflüchteten, hat das europäische Migrationsregime nun ein neues Nadelör für Geflüchtete produziert: die Schweizer Südgrenze. Da Italien für die meisten Geflüchteten keine Perspektive bietet, sind die Meisten gewillt, ihr Glück im Norden zu suchen. Doch das Schweizer Grenzregime nimmt seine natürlichen Aufgaben wahr und weist den grössten Teil der Geflüchteten ab oder schafft sie auf italienischen Boden aus. Dies führt dazu, dass sich Abgewiesene und Ausgeschaffte im italienischen Como wiederfinden und dort seit Mitte Juli – zusammen mit jenen, die es gerade erst erreicht haben – campieren, um ihr Glück bei der nächst besten Gelegenheit wieder zu versuchen. Dass sich nun das von der Schweiz mitproduzierte Elend direkt vor ihrer Pforte staut, macht medial und gesellschaftlich natürlich keine gute Falle. Der Polit-Zirkus ist also eröffnet: die Rechten verteidigen die restriktive Praxis des Grenzwachkorps und schreien nach Unterstützung des Militärs, da erstere, ihrer Meinung nach, zukünftig überfordert sein werden; die Linken kritisieren die Massenabfertigung und pochen auf eine kulantere Praxis für unbegleitete minderjährige Geflüchtete und eine generell differenziertere Anhörung seitens der Behörden – da ihrer Ansicht nach viele Geflüchtete, die eigentlich Asyl beantragen wollen, übergangen und somit widerrechtlich aus dem Land geschafft würden. Die Einen kritisieren, die Anderen dementieren. Das ist Politik. Und doch sind sie alle aus demselben Holz geschnitzt: nämlich aus jenem, das das Konstrukt des Staates mit seinen Grenzen und Gesetzen verteidigt, dessen Fundament unter anderem darauf beruht, all jene, die nicht verwertbar sind, auszuschliessen und mit allen Mitteln vom gesellschaftlichen Reichtum fernzuhalten; nämlich aus jenem, das durch legitimierte Macht dazu beiträgt, diesen gesellschaftlichen Reichtum auf Kosten jener anzuhäufen, denen es nun das Passieren der Südgrenze verwehrt. Deshalb ist es nicht von Belang, wie es uns das Medienspektakel zu suggerieren versucht, ob das Grenzwachkorps nun zu restriktiv oder doch genügend differenziert handelt. Und was Ueli Maurer, der alte Militarist, zu der ganzen Geschichte meint, schon gar nicht. Denn die Aufgabe des Grenzwachkorps ist und bleibt die Kontrolle der Grenze, was automatisch zu einem Ausschluss führen muss – ob nun für minderjährig oder für senil. Deshalb existiert es.

Grenzgebiet und Dorfleben

Eine Massnahme des Staates, diesem noch überschaubaren Problem Abhilfe zu schaffen, ist die Umsetzung der schon lange geplanten Bundeslager. 16 an der Zahl sind es, die überall in der Schweiz errichtet werden sollen, um die Abwicklung der Asylverfahren effizienter, kostenbilliger und kontrollierter zu gestalten. Im tessiner Mendrisio-Rancate soll nun, als ganz konkrete Antwort auf das Como-Chiasso-Fiasko, ein Rückführungszentrum entstehen, das dazu dienen soll, all jene, die an der Grenze abgefangen wurden und nun auf ihre Ausschaffung warten müssen (da die Bürokratie zwischen der Schweiz und Italien hinterher zu hinken scheint) eingesperrt werden. Ein Vorhaben, dass sich nicht nur an der Schweizer Südgrenze konkretisiert, sondern auch in der Grenznähe zu Frankreich, Deutschland und Österreich umgesetzt werden soll. Gleichzeitig zu dieser Entwicklung der gesetzlichen Verschärfungen gegen Geflüchtete, schafft es die Reaktion in kleinen Gemeinden wie in Seelisberg im Kanton Uri, mittels eines Bürgerprotestes, das dort geplante Asyllager bis auf weiteres auf Eis zu legen. Dass den Wutbürgern seitens der Politik zwar vordergründig Unverständnis, aber dennoch Akzeptanz entgegen gebracht wird, erstaunt kaum; denn was der Wutbürger, getrieben von seinen xenophoben Ängsten, öffentlich rausposaunt (im Fall von Seelisberg mit rassistischen Imitationen und Äusserungen am Infoabend zum geplanten Lager), untermauert der Staat strukturell mit seinen Gesetzen, seiner repressiven Praxis und seiner Verwaltung: diese Asylanten wollen wir hier nicht haben, lautet die Devise beider Kräfte. Die Einen bauen Lager, jagen die Betroffenen von der einen Institution zur Nächsten, traumatisieren durch permanente rassistische Kontrollen auf der Strasse und schaffen aus, die Anderen reproduzieren den gesellschaftlich geschürten Rassismus und hetzen gegen Geflüchtete.

Como: das neue Calais für Zivilbürger?

Und dann gibt es in dieser Gesellschaft noch jene, die es mit dem armen Refugee einfach nur gut meinen und ihm helfen wollen. Sie verteilen Schuhe und Kleider in den Camps, machen Foto-Reportagen, beraten sie rechtlich oder organisieren die Logistik zusammen mit den lokalen NGO’s (oder auch mal mit der NATO, je nach geopolitischem Standort). So gibt es hunderte von Volunteers, die von einem Krisenort zum anderen reisen, um ständig wieder von vorn die vom Staat verursachten Scherben zusammen zu kehren. Sie alle übernehmen genau die Aufgaben, die der Staat entweder nicht fähig, ist zu bewerkstelligen, oder die er nicht bewerkstelligen will, da er kein Interesse daran hat, ob die Menschen, die er so hartnäckig versucht draussen zu halten, vor seinen Pforten erfrieren, verhungern, verdursten oder sonstwie krepieren. Sollte es dann doch mal passieren – wie schon dutzende Male in Calais, Ventimiglia, Idomeni, Lesbos, Samos etc. –, dass Geflüchtete ihre täglich beraubte Würde zurückholen wollen und anfangen gewaltvoll zu revoltieren, sind diese neokolonialen Volunteers natürlich stets zur Stelle, um den Geflüchteten bei jeder Gelegenheit zu raten, sich doch friedlich und kooperativ zu verhalten, da es sonst nur noch mehr Repression hageln würde und sie so ihre Chancen auf was auch immer verschlechtern würden.

Gewaltvoll gegen das Grenzregime

Doch es braucht nicht noch mehr Schuhe, Kleider oder Kinderspielsachen. Es braucht nicht noch mehr weisse Ritter, die barmherzig den Ausgeschlossenen ihre Hand reichen, um sie dann wieder zu entziehen, sobald die Situation ausser Kontrolle zu geraten scheint und die Menschen beginnen, sich selbstorganisiert und gewaltsam zu holen, was ihnen zusteht. Was es braucht, sind Individuen, die direkt vor Ort, an der Grenze selbst, in den benachbarten Gemeinden und in den Städten die Situation analysieren und Abläufe, Strukturen und Personen ausmachen, die es direkt und gewaltvoll – als Ausdruck vollster Solidarität mit den Ausgeschlossenen – anzugreifen gilt. Nicht als symbolischer Akt, der moralistisch anprangert und eine künstliche Verbindung herzustellen versucht (z.B. im Fall von Como ein Transparent bei der italienischen Botschaft aufzuhängen o.Ä.), sondern als gezielte Sabotage, die effektiv in die Situation einzugreifen versucht und sie so verändert, dass die neue Ausgangslage für die Herrschenden nicht mehr so einfach zu kontrollieren ist, und daher wiederum mehr Möglichkeiten für subversive Intervention bietet. Man denke im Fall von Como an die Zugstrecke, an den durch eine funktionierende Infrastruktur gewährleisteten Informationsfluss der Bullen und des Grenzwachkorps, an die Notwendigkeit einer reibungslosen Logistik ihrerseits, an die anderen, nicht so sehr ausgelasteten Grenz-Strukturen entlang der Schweiz (von denen momentan Grenzwächter nach Chiasso geschickt werden), an eine generelle Erhöhung des Konflikts innerhalb der Städte, um die staatliche Kapazität ins Wanken zu bringen, sodass z.B. an der Südgrenze mehr möglich wird… Und dies sind nur einige Beispiele, die in direkter Verbindung und konkret gegen die staatliche Repression an der Südgrenze stehen. Denn wenn, und das ist nur eine Frage der Zeit, die Leute in Como die Schnauze voll haben und beginnen werden aufzustehen, sollten solche Fragen mindestens schon diskutiert worden sein, um den revoltierenden Ausgeschlossenen solidarisch beiseite zu stehen. Denn, gegen die Hypothesen der Sonntagszeitung, die eine Asylantragsflut prognoszitiert, da die Schweiz den Geflüchteten kein Transit gewährt, befeuern wir die Perspektive einer sozialen Flut des Aufbegehrens gegen die herrschenden Zustände.

Nîmes, Frankreich: Sechsfacher Ausbruch aus dem CRA

übersetzt von brèves du désordre

Gefängnisausbruch-240x250Sechs Migranten zwischen 20 und 25 Jahren konnten in der Nacht auf den 03. September aus dem centre de rétention administrative (CRA) von Nîmes entkommen, indem sie die Fenster abmontierten und dann die Gitter verbogen. Vier unter ihnen konnten wieder gefasst werden, wurden kurzzeitig in Untersuchungshaft gesteckt und mittlerweile zu Knaststrafen von einem bis zu drei Monaten verurteilt. Die Staatsanwaltschaft forderte ziwschen 10 und 18 Monaten Knast. Nach den anderen zwei Personen wird noch gesucht.

Die Gewerkschaft der Polizei beklagt die Situation in der Haftanstalt, in der die Inhaftierten nicht zögerten, jegliche Risiken auf sich zu nehmen. In einem Kommunique schreiben sie von einem Vorfall, der sich am 31. August ereignet hatte: Während einer Überstellung eines irregulären Migranten sei dieser fluchtartig über die Autobahn abgehauen. Nur dank der Professionalität der Beamten konnte der Flüchtende wieder eingeholt werden, ohne dass sich ein Drama für ihn selbst oder die Autofahrer ereignete. Am 01. September ging ein Gefangener auf zwei Polizeibeamte los. Beide wurden dabei verletzt, einer musste seine Wunden nähen lassen.

Die centres de rétention adminstrative sind geschlossene Zentren für Ausländer, die über keine Aufenthaltsbewilligung in Frankreich verfügen und auf ihre Abschiebung in ein Land warten, das bereit ist, sie aufzunehmen.


Bereits im Mai sind drei Männer aus dem CRA von Nîmes entkommen.

Melilla: 100 Flüchtlinge bezwingen 6-Meter-Zaun

gefunden auf tagesanzeiger

In einer koordinierten Aktion gelangten in Marokko hundert Migranten in die spanische Nordafrika-Enklave Melilla.

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Mehr als hundert Migranten haben am Sonntag den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Nordafrika-Enklave Melilla überquert. Nach Behördenangaben handelte es sich um eine «massive und koordinierte Grenzüberquerung» an vier unterschiedlichen Punkten.

Die Grenze zwischen Marokko und dem spanischen Gebiet ist durch einen mehr als sechs Meter hohen Zaun gesichert. Migranten versuchen immer wieder über den Zaun auf spanischen Boden zu gelangen.

Zwei Boote gerettet

Die spanische Küstenwache hat am Sonntag zudem zwei Boote mit Flüchtlingen aus dem Mittelmeer gerettet. Eines der Boote habe 15 Algerier an Bord gehabt, die am Hafen von Almeria an Land gebracht worden seien, teilte die Küstenwache mit.

Ein weiteres Boot mit 29 Flüchtlingen aus dem subsaharischen Afrika sei auf hoher See östlich der Meerenge von Gibraltar entdeckt worden; auch diese aus Marokko kommenden Menschen seien in Sicherheit gebracht worden.

In den ersten sechs Monaten des Jahres waren über 4600 Flüchtlinge aus Nordafrika kommend in Spanien eingetroffen. Die meisten Flüchtlinge, die von Nordafrika nach Europa wollen, steuern allerdings Italien an, wo in diesem Jahr bereits mehr als 110’000 Bootsflüchtlinge ankamen.