Archiv der Kategorie: Demo

Erneute Zusammenstösse in Calais

übersetzt und gekürzt von brèves du désordre

Die Ausschreitungen zwischen den Ordnungskräften und Migranten ist auf der Umfahrung, die vom Hafen zum Camp der Flüchtlinge führt, ausgebrochen. Um etwa 17.50 (07.10.15) wurde die Umfahrung gestürmt. Die Migranten rissen die neu angebrachten Gitter weg. Um den Zugang zum Hafen zu gewährleisten, wurden die Migranten u.a. durch Tränengas von der Strasse gedrängt.Der Verkehr wurde komplett unterbrochen.

Eine organisierte Operation

Gegen 19 Uhr bewarfen vermummte Migranten die CRS, die noch auf der Umfahrung im Einsatz waren, mit Steinen. Laut Berichten von anwesenden AFP Reportern profitierten zahlreiche Migranten von diesem Stau und versuchten, in die Lastwagen zu steigen. „Nach dem was ich gesehen habe, kann ich sagen, dass dies eine duch die Migranten organisierte Operation war, höchstwahrscheinlich durch „No Borders“ unterstützt“ sage M. Mignonet, ein Offizieller von Calais.

Antifaschistischer Abendspaziergang

gefunden auf revolutionär

PlakatBärDef

Heraus zum Antifaschistischen Abendspaziergang am 10. Oktober 2015 um 20 Uhr bei der HG-Kirche in Bern
In Zeiten der zunehmenden Menschenfeindlichkeit und der ständigen Hetze gegen Flüchtende und Migrant*innen sind wir als Antifaschist*innen gefragt. Wir wollen nicht tatenlos zusehen, wie sich Rassismus und Nationalismus in unserer Gesellschaft weiter ausdehnt: Widerstand dagegen ist absolut notwendig!
In der Schweiz haben sich in jüngster Vergangenheit rechtsextreme Übergriffe vervielfacht. So wurde im Sommer 2014 in Bern eine Demonstration gegen die FIFA von Faschos und Hooligans angegriffen. Nur kurze Zeit später wurde ein besetztes Haus in Matzenried von bewaffneten Neonazis gestürmt. In Villmergen und in Dietikon wurden innerhalb weniger Monate Asylzentren in Brand gesetzt und dabei gab es einen Toten und mehrere Schwerverletzte.
Solche Übergriffe nehmen seit Jahren zu. Sie gehen einher mit der laufenden Rechtsrutsch der Bevölkerung in der Schweiz, massgeblich vorangetrieben durch den vermehrt akzeptierten Nationalismus.
Gerade die vielen rassistischen Medienberichterstattungen, sowie die nationalistischen und teils hetzerischen Wahlplakate haben dazu beigetragen, den Rassismus salonfähig zu machen. Bis weit in die bürgerliche Mitte, ja sogar bis in die Linke hinein wird rassistische Propaganda betrieben. Für den nationalen Wohlstand geht auch die Schweiz über Leichen. So sind die europäischen Staaten für den Tod tausender Flüchtlinge vor ihren Grenzen verantwortlich.
Quer durch die ganze Gesellschaft weht ein rassistischer Wind.
Es ist an der Zeit, den aufkeimenden Faschismus und den Rassismus in all seinen Facetten zu benennen. Wir müssen uns gegen die vorherrschende rassistische und nationalistische Stimmung wehren und den antifaschistischen Kampf führen!

Antifa heisst: Tag für Tag das Ganze hinterfragen! Gemeinsam jegliche Formen von Herrschaft bekämpfen!

Brüssel: Scharmützel gegen die Grenzen

übersetzt von Ricochets – Bulletin contre la maxi-prison et le monde qui va avec

Seit bereits ricochetsmehreren Monaten organisiert die „Coordination des sans-papies“ zwei Mal die Woche Demonstrationen und Blockaden in Arts-Loi (Brüssel). Der Bürgermeister Yvan Mayeur, welcher um jeden Preis die Aufrechterhaltung der Ordnung in Brüssel beabsichtigt, hat kürzlich beschlossen, alle Demonstrationen in Arts-Loi zu verbieten – seine Art, um auf die tausenden Migranten, welche gegen die Grenzen kämpfen, zu antworten. Am 31. August, anlässlich einer erneuten Demonstration der Koordinatio, tauchten Kastenwagen der Polizei auf, Robocops stiegen aus, schlugen mit ihren Knüppeln in die Masse und bespritzte sie mit Tränengas. Die Demonstranten liessen sich jedoch nicht so einfach vertreiben und versammelten sich um 16h beim Park Maximilien, um sich dort mit den hunderten Personen, welche vor der Ausländerbehörde campen, zu solidarisieren. Bereits bei der Ankunft wurden sie mit Rufen aus der Halle der Behörde empfangen: Musik, Gesang und Parolen. Als die Kastenwagen der Polizei wieder aufkreuzten, verliessen sie die Halle und blockierten den Verkehr der chaussée d’Anvers. Einige Flüchtlinge vom Park schlossen sich ihnen an und schienen sehr enthusiastisch. Auf der chaussée d’Anvers kam es anschliessend zu einem Scharmützel mit den Bullen.

Auf dass sich Solidarität zu einem Angriff gegen die Grenzen und all diejenigen, die sie verteidigen, entwickelt

 

 

Comminique zur Demo „Stacheldraht zu Altmetall“ in Zürich

gefunden auf indymedia

Heute Samstag, dem 26.09.15 sind über 2000 Menschen in Zürich auf die Strasse gegangen. Mit der Parole “Stacheldraht zu Altmetall – Bleiberecht überall!” zog die Demo vom Helvetiaplatz durch den Kreis 4.

bild der demo

Es waren Parolen zu hören wie “Friede den Hütten, Kireg den Palästen! Feuer und Flamme den Ausschaffungsknästen!” oder “Say it loud, say it clear, Refugees are Welcome here”. Kurz vor dem Helevtiaplatz bahnte sich der Demoumzug selbstbestimmt den Weg zur Langstrasse. Die Polizei versuchte den Gang zur Langstrasse mit Gewalt zu verhindern, wobei sie den Wasserwerfer einsetzte. Die Menschen sind jedoch nicht zurückgewichen. Als Folge der Wasserwerferattacke wurde eine demonstrierende Person von den Füssen gerissen. Die betreffende Person erlitt beim Aufprall auf den Randstein eine schwere Kopfverletzung; sie lag kurz bewusstlos am Boden und wurde ins Spital gebracht. Sie wird mindestens eine Nacht dort bleiben müssen. Trotz der Gewalt der Polizei erkämpfte sich der Demoumzug den Weg an die Langstrasse. Die Demo löste sich selbstbestimmt am Helvetiaplatz auf.
Diese Demonstration war Ausdruck antikapitalistischer, revolutionärer Praxis. Die Eliten Europas verursachen auf dem ganzen Globus Kriege und Krisen. In der kapitalistischen Welt sind sie es, welche dem Profitstreben und den Nationalinteresssen folgend, imperialistische Kriege führen, mit ihren Konzernen ganze Erdteile versklaven, Waffen exportieren und dabei für Hunger und Tod sorgen. Ihre Antwort auf die von ihnen produzierten Flüchtlingsströmen zeugt schlichtweg von Unmenschlichkeit: Schiffe werden versenkt, Zäune gebaut, Flüchtlinge mit Tränengas und Gummischrot angegriffen. Es werden Menschen unter widerlichen Bedingungen interniert und unter dem Vorwurf des “illegalen Aufenthalts” inhaftiert. Die Verantwortung liegt bei den bestehenden, regierenden Institutionen. Diese Institutionen funktionieren im Sinne der Erhaltung des kapitalistischen Systems. Aus diesem Grund sehen wir es als wichtig an, sich ausserparlamentarisch und revolutionär zu organisieren und einen Widerstand der aufs Ganze geht, aufzubauen.
Wir sind nicht die Einzigen! Seit Wochen und Monaten kämpfen Menschen in ganz Europa gegen diese unmenschlichen Zustände – An den Grenzen Griechenlands, Ungarns, Kroatiens, Österreichs und anderswo kämpfen Migrant*innen für Bewegungsfreiheit. Viele unterstützen sie ganz praktisch und leisten Fluchthilfe. Solidarische Grüsse senden wir an dieser Stelle an die #OpenBorderKaravane, welche in diesem Moment auf dem Weg nach Ungarn ist. Auch in der Schweiz bleibt es nicht nur bei Demonstrationen: So besetzten beispielsweise diese Woche in Renens VD Geflüchtete und Unterstützer*innen ein Haus, um der prekären Unterbringungspraxis etwas entgegensetzen zu können.
Das Ziel ist die Entmachtung der herrschenden Klasse, die Beseitigung des Kapitalismus und den Aufbau einer klassenlosen, solidarischen Gesellschaft. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in welcher die Bedürfnisse aller an erster Stelle stehen und nicht der Profit der grossen Konzerne. Eine solche Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung wird erkämpft. Dass uns nichts geschenkt wird, wurde heute wieder klar. Umso klarer ist auch, dass wir nicht nachgeben:
Alle, die den unmenschlichen Status Quo verteidigen gehören angegriffen!

 

Basel: Demo gegen Militarisierung und Grenzen

gefunden auf indymedia

Letzten Freitagabend zogen ca. 400 Leute vom Claraplatz Richtung Ausschaffungsgefängnis Bässlergut, um gegen die Armeeübung Conex15 zu demonstrieren und beim Knast den Gefangenen ihre Solidarität zu zeigen. Beim Knast angekommen standen ca. 60 Riot-Cops bereit, um diesen zu beschützen. Von aussen konnten wir hören, wie die Gefangenen an die Gitterstäbe schlugen und Parolen riefen, u.a. gegen die Bullen.
Als die Demo näher zum Knast wollte und die Bullen angegriffen wurden, um sie zu vertreiben, antworteten diese mit Tränengas und Gummischrot. Es wurden Parolen gerufen und die Bullen wurden weiter angegriffen, um näher zum Knast zu kommen, was aber leider nicht gelang. Nach diesen Konfrontationen, die etwa eine halbe Stunde dauerten, zog die Demo Richtung Hafen, wo ursprünglich ein Teil der Armeeübung geplant war.
Auf dem Weg gab es Attacken unter anderem gegen Gebäude der Basler Zeitung, der ISS (wo auch ein Auto in Brand gesteckt wurde) und der Grenzwache. Verschiedene Ticketautomaten wurden zerstört.
Die reaktionäre Basler Zeitung beteiligt sich an der Hetze gegen Migrant_Innen, die ISS beteiligt sich am Betrieb von Knästen in ganz Europa und der Angriff auf die Grenzwache erklärt sich wohl von selbst.
Nach der Demo wurden 8 Leute verhaftet, die mittlerweile alle wieder draussen sind.
Die Demo sollte ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen im Knast sein, die dort eingesperrt und ausgeschafft werden. Gleichzeitig war sie ein Ausdruck unserer Wut auf die Gesellschaft, die dies akzeptiert und zulässt und auf die Bullen, Grenzwache und Armee, welche Machtstrukturen wie Grenzen und Knäste beschützen.

Feuer und Flamme den (Ausschaffungs-)Knästen!!!

Bericht der Basler Zeitung

Demo gegen Conex eskaliert beim Bässlergut

Mehrere hundert Personen haben am Freitag und Samstag in Basel gegen die Truppenübung «CONEX 15» demonstriert. An der Demonstration vom Freitag kam es zu Sachbeschädigungen und Gewalt gegen die Polizei. Vier Polizisten wurden verletzt.

Bei einer unbewilligten Demonstration von gestern Abend kam es vor dem Ausschaffungsgefängnis Bässlergut an der Freiburgerstrasse zu Ausschreitungen. Zuvor zogen mehrere Hundert Linksautonome, angeführt vom «Schwarzen Block», vom Claraplatz durch das Kleinbasel zum Bässlergut. Mit Transparenten und Sprech­chören demonstrierten die Teilnehmer für eine antikapitalistische Welt ohne Grenzen und Nationen. Dabei sprayten Vermummte Parolen an Hausfassaden und Wände. Auslöser für die Demonstration war die militärische Truppenübung Conex 2015, welche die Schweizer Armee zurzeit in der Region durchführt.

Das Ziel der Demonstranten war das Ausschaffungsgefängnis Bässlergut mit dem danebenliegenden Eidgenössischen Verfahrenszentrum, wo Flüchtlinge aufgenommen werden und abgeklärt wird, ob sie den Flüchtlingsstatus erfüllen. Im Ausschaffungsgefängnis standen Häftlinge an den Fenstern und schlugen mit harten Gegenständen gegen die Gitterstäbe. Sie schrien und machten sich bemerkbar. Offenbar wussten sie, dass ein Demonstrationszug im Anmarsch war. Auf dem Vorplatz der Anlage standen gegen 50 Polizisten in Vollmontur und mit Waffen bereit, um die Demonstranten mit Tränengas und anderen Mitteln am Zutritt zum Gefängnis zu hindern.

Es war gegen 20.30 Uhr, als der Demonstrationszug das Gefängnis erreichte und die Demonstranten in der Polizei ihr Feindbild fanden. Am steil abfallenden Perron der Deutschen Bahn sammelten Vermummte Steine und warfen sie in Richtung der Polizisten. Weiter schmissen sie Flaschen, Knallpetarden sowie Pyrofackeln.

Die Polizei ihrerseits reagierte auf diese Provokationen der Demonstranten mit Tränengas und überzog den ganzen Platz mit dem Reizstoff, so dass die Vermummten in einem ersten Schritt zurückwichen und sie die Polizei in Richtung Hochbergerstrasse trieb.

Vier Polizisten verletzt
Vier Polizisten wurden durch Steinwürfe und Laserattacken verletzt. Zudem sei Sachschaden von mindestens 100’000 Franken entstanden, hielt die Staatsanwaltschaft am Samstag fest.

Acht Personen wurden festgenommen: fünf Schweizer im Alter von 18 bis 24 Jahren, zwei Schweizerinnen im Alter von 25 und 26 Jahren und eine 22-jährige Österreicherin. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, Sachbeschädigung und Störung des öffentlichen Verkehrs eingeleitet.

Die Kundgebung hatte am Freitag um 19 Uhr auf dem Claraplatz im Kleinbasel begonnen. In der Folge zogen gegen 300 Personen mit Transparenten, Sprechchören und Feuerwerk zum Ausschaffungsgefängnis Bässlergut bei der deutschen Grenze. Dort kam es zwischen einem Teil der Demonstranten und der Polizei zu Auseinandersetzungen.

Scheiben eingeschlagen
Laut einer Mitteilung der Polizei musste sich diese mit Gummischrot und Tränengas gegen heftige Angriffe schützen. Auf die Polizisten seien Feuerwerkskörper und Steine vom nahem Bahndamm geworfen worden. Ausserdem sei versucht worden, die Polizisten mit Lasern zu blenden. Ein Polizeisprecher sprach am Samstag von Gewalt, wie sie in Basel seit Jahren nicht mehr erlebt worden sei.

Später bewegte sich der Zug weiter zum Rheinhafen Kleinhüningen, wobei Fenster, Vitrinen, Werbesäulen und anderes eingeschlagen und Fassaden mit Farbe verschmiert wurden. Namentlich am Gebäude der «Basler Zeitung» an der Hochbergerstrasse gingen zahlreiche Scheiben zu Bruch.

Laut der Staatsanwaltschaft wurden zudem Fahrzeuge der Grenzwache und der Polizei sowie ein Lieferwagen stark beschädigt. Am Rhein löste sich der Zug nach etwa zwei Stunden auf.

Gegen Armeeübung
Die Kundgebungen richteten sich gegen die Truppenübung «CONEX 15» der Schweizer Armee. Diese übe Einsätze im Innern mit einem Szenario, das chaotische Zustände, soziale Unruhen und Flüchtlingsströme umfasse, lauten die Vorwürfe. «Armee abschaffen statt Flüchtlinge ausschaffen», hiess es etwa auf einem Transparent.

Die Armee trainiert im Rahmen von «CONEX 15» im Zusammenspiel mit zivilen Einsatzkräften unter anderem die Sicherung der Schweizer Grenze oder der Aufbau eines Camps. Die Übung findet im Raum Nordwestschweiz statt und dauert bis nächsten Freitag. Im Einsatz stehen rund 5000 Armeeangehörige.

Noch eine Demo am Samstag
Auch am Samstag kam es zu einer Kundgebung in Basel. Diese verlief laut Polizei ohne Zwischenfälle: Rund 200 Personen zogen nach 14 Uhr mit Transparenten und Sprechchören vom Barfüsserplatz durch die Innerstadt ins Kleinbasel. Am Messeplatz versperrte die Polizei den Demonstranten den Weg, worauf sich die Kundgebung nach 15 Uhr auflöste.

Nach der Demonstration kontrollierte die Polizei zudem 17 Personen. Während des Demo-Zugs kam es zu Verkehrsbehinderungen; Tramkurse fielen aus oder mussten umgeleitet werden.

Weitere Fotos von Tageswoche

26.9. 16h ZH: REFUGEES WELCOME Demo gegen das Grenzregime

gefunden auf indymedia

REFUGEES WELCOME
Stacheldraht zu Altmetall, Bleiberecht überall!

Samstag, 26. September 16.00 Uhr Helvetiaplatz Zürich
Demo gegen das europäische Grenzregime


Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die sich nach Europa durchschlagen!

Um Krieg, Krise und diktatorischen Regierungen zu entkommen, beschliessen viele Menschen sich in Bewegung zu setzen und sich anderswo ein Leben aufzubauen. In weiten Teilen der Welt bietet der Kapitalismus nichts als miese Arbeits-, Umwelt- und Lebensbedingungen. Die europäischen Staaten sind beteiligt an der Verschärfung ökonomischer Krisen und an der Eskalation von Kriegen. Auch die Schweiz ist vorne mit dabei. Hier werden Gelder von Diktatoren gehortet, Waffen in alle Welt geliefert und eine ausbeuterische Wirtschaftspolitik mitgetragen. Gleichzeitig mobilisiert das europäische Grenzregime ein immenses Polizei- und Militärdispositiv, das in Form von Grenzschutz, Frontex und Dublin-Abkommen die Migrant_innen auf immer gefährlichere Routen drängt. Dass so viele Menschen auf dem Weg nach Europa sterben ist nicht die Schuld von „Schlepperbanden“, sondern der menschenfeindlichen Politik der Migrationsabwehr.

Wir freuen uns, dass sich viele Leute solidarisch mit den Geflüchteten zeigen und den Druck auf die Behörden erhöhen. Die Aussetzung des Schengen-Abkommens und die Schliessung der Grenzen diverser EU-Mitgliedsstaaten zeigen jedoch: Es gibt keinen Grund zur Euphorie. Die Grenzkontrollen werden weiter brutalisiert. Anfang September haben Migrant_innen, die auf dem Weg nach Deutschland in Ungarn aufgehalten wurden, selbstorganisiert das Grenzregime unterlaufen und die europäischen Staaten in Verlegenheit gebracht. In diesen Tagen erkämpfen sich die Geflüchteten die Durchreise durch Serbien und Ungarn. Die Reaktion darauf ist nun einmal mehr die Herbeiführung von Notstandssituationen, die den Behörden freie Hand ermöglichen sollen. Auf diese Weise werden Massnahmen legitimiert, die unter anderen Umständen nicht in Frage kämen: Grenzzäune werden errichtet, humanitäre Aufgaben werden NGOs und linken Strukturen überlassen, Staaten öffnen und schliessen ihre Grenzübergänge im Wochenrhythmus. In der Schweiz ist es wieder salonfähig geworden, Geflüchtete in Zelten und Bunkern unterzubringen.

Die rassistische Stimmungsmache gegen Migrant_innen prägt weiterhin alle Ebenen der Politik und der öffentlichen Meinung. Im Zuge der globalen Krise des Kapitalismus, die auch vor den ökonomischen Zentren nicht Halt macht, erhöht sich der Druck auf die arbeitenden Klassen. Auch in Westeuropa werden Verschlechterungen der Arbeits- und Lebensbedingungen durchgesetzt. Die Ideologie von Konkurrenz, Leistung und Profit führt zu sozialer Ausgrenzung und Entsolidarisierung. Vor diesem Hintergrund erhalten Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Homophobie starken Aufwind. Lassen wir nicht zu, dass gegen Migrant_innen gehetzt wird! Es ist wichtig, dass wir praktische Solidarität zeigen und sowohl die Menschen unterstützen, die an den Grenzen aufgehalten werden, als auch diejenigen, die bereits unter entwürdigenden Umständen in der Schweiz leben. Es gilt materielle Hilfe zu leisten, aber auch Fluchthilfe zu organisieren und Kämpfe von Migrant_innen zu unterstützen – beispielsweise den anhaltenden Widerstand des No-Bunker-Kollektivs in Genf.

Wehren wir uns gemeinsam gegen die systematische Marginalisierung, Illegalisierung und Inhaftierung von Geflüchteten! Unterstützen wir weltweit emanzipatorische Kämpfe wie die selbstverwaltete Region Rojava, die vielen Menschen aus der Region Zuflucht und Perspektive bietet. Kämpfen wir gemeinsam für globale Bewegungsfreiheit und für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung!

Über den Link findet ihr Übersetzungen des Aufrufs auf französisch, kurdisch, arabisch, englisch, spanisch, türkisch und serbokroatisch.

Winterthur: solidarischer Abendspaziergang

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Heute Abend trafen sich rund 400 Personen in Winterthur um gegen das unmenschliche Migrationsregime der westeuropäischen Staaten zu demonstrieren.

Wir besammelten uns am Hauptbahnhof und zogen danach lautstark durch die Strassen Winterthurs.

Unterwegs wurden kurze Reden und Parolen gehalten, die den heuchlerischen Umgang mit der aktuellen Flüchtlingskatastrophe anklagten.

Obwohl wie angekündigt die Strassen video-überwacht wurden und die Polizei mit einem massiven Aufgebot präsent war, liessen wir uns davon nicht aufhalten, uns selbstbestimmt die Strasse zu nehmen.

No border, no nation – refugees welcome!

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Bari, Italien: Bericht über die Demo vor dem CIE (Centro di identificazione ed espulsione = Zentrum zur Identifizierung und Abschiebung) in Bari Palese

übersetzt aus dem Englischen von Act For Freedom Now, von informa-azione

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Am Nachmittag des 29. August fand in Solidarität mit denjenigen, welche in diesem CIE von Bari Palese (eines der elendsten Internierungszentren Italiens) festgehalten werden, eine Demonstration statt.

Da die Demo nicht bewilligt war, bildeten die Bullen eine Reihe, um so zu verhindern, dass sie stattfindet. Trotz allem fanden ungefähr 60 Menschen den Weg zum Gebäude, nachdem sie die Polizeireihe umgehen konnten. Die Entschlossenheit der Demonstrant_innen machte es den Antiriot-Einheiten klar, dass es besser wäre, „nicht zu weit zu gehen“.

Zugleich unterband die Polizei umgehend alle sozialen Aktivitäten mit den Inhaftierten. Trotz dem Versuch die Kommunikation zwischen drinnen und draussen zu verunmöglichen, konnten die Demonstrat_innen für ein paar Stunden die Gefangenen grüssen, welche wiederum herzlich antworteten.

Später kam es zu Durchsuchungen in den Zimmern des CIE, um Handys mit Kameras, welche verboten sind, zu beschlagnahmen. Zudem hat der Bürgermeister von Bari (Partito Democratico) dem Gebietsrat einen Vorschlag unterbreitet, welcher vorsieht, dass Asylbewerber_innen vom CARA (Zentrum für Asylsuchende) für die Reinigung und den Unterhalt der urbanen Gebiete eingesetzt werden. Eine wirkliche für-nichts Ausbeutung im Namen der sozialen Integration.

Wir werden uns weiterhin den Vorshlägen des Bürgermeister und den Einschüchterungen von Seiten der Polizei mit weiteren Tagen des Kampfes entgegenstellen, um es immer wieder zu sagen, dass Gefangenschafts- und Halbgefangenschaftszentren wie das CIE oder das CARA zerstört werden müssen.

Basel: Knastspaziergang

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In der Nacht vom 11. September 2015 besammelten sich etwa 20 Personen, um den (Ausschaffungs-) Knast Bässlergut in Basel zu besuchen.

In Solidarität mit den Gefangenen wurde ein Transparent („Directeur Arschloch – Politik fasciste“) aufgehängt, Feuerwerk gezündet, Parolen gerufen und ein Kameramasten sabotiert.

Verhindern wir den geplanten Erweiterungsbau Bässlergut II!
Gegen alle Knäste!

Alle auf Basel!
– Fr, 18.09, 19.00 Claraplatz: No Border, No Nation, No Conex
– Sa, 19.09, 14.00 Barfüsserplatz: No Conex – Für die soziale Revolution