gefunden auf linksunten
Archiv der Kategorie: Aktionen
Basel: Demo „Fähren statt Frontex“
gefunden auf indymedia
Am 22. Mai fand in Basel eine Demonstration anlässlich der internationalen Aktionstage gegen das Bestehen der europäischen Grenzschutzagentur „Frontex“ statt.
Am späteren Abend kommt es zu einem Angriff auf den „Waaghof“ (Staatsanwaltschaft und Untersuchungsknast)
Um 18.00 Uhr besammelte sich die Demonstation bei der Dreirosenmatte und 200 – 250 Leute zogen danach mit Transparenten, Parolen und Musik zum Auschaffungsgefängis Bässlergut. Auf der Route wurden auch Plakate gekleistert und gesprayt.
Beim Knast angelangt wurden wir von einem grösseren Aufgebot Riotcops begrüsst, die uns nicht auf den Vorplatz lassen wollten. Während auf der Strasse vor dem Gefängis Parolen gerufen und Reden mit solidarischen Grussworten an die Gefangenen vorgelesen wurden, gab es von innerhalb des Knastes lautstarke Reaktionen. Die Eingesperrten riefen während der ganzen Zeit Parolen und machten Krach in ihren Zellen, teilweise schlugen sie mit Gegenständen gegen die Gitterstäbe.
Nach ungefähr einer halben Stunde bewegte sich die Demo wieder zurück durch die Stadt zum Ausgangspunkt.
Mit Freude haben wir erfahren, dass am späteren Abend eine grössere Gruppe Menschen mit Steinen und Farbe den „Waaghof“ angegriffen haben. Im Waaghof sind die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, ein Untersuchungsgefängnis und Abteilungen der Polizei untergebracht. Die Sttatsanwaltschaft redet in einer Medienmitteilung von „massiven Sachbeschädigungen“.
Hier noch der Flyer, welcher während der Demo am Nachmittag verteilt wurde:Frontex feiert im Mai den 10. Geburtstag!
Frontex, aus dem französischen «frontières exterieurs», ist die Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Sie setzt sich zusammen aus Grenzpolizei und Geheimdiensten aus den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten, darunter auch die Schweiz. Im Verwaltungsrat von Frontex sitzen hohe Beamte der Schengen-Mitgliedstaaten. Mit Hilfe von Grenzüberwachungssysteme wie Eurosur (European Border Surveillance System – in Kraft seit Ende 2013) werden die Aussengrenzen von Europa überwacht und gesichert werden. Das Mittelmeer, wo tausende jedes Jahr sterben, soll eines der bestüberwachten Gebiete dieser Welt sein. Mit Drohnen, Aufklärungsgeräte, Offshore-Sensoren, hochauflösende Kameras, Satellitensuchsysteme, Schiffen, Flugzeuge und Zäune und Mauern soll «illegale Migration» verhindert werden. Trotz Internierungslager, Push-backs und militarisierte Grenzen schaffen es doch einige ins Herz der Festung. Für diese Fälle koordiniert Frontex innerhalb des Schengenraums auch europaweite Datensammlungs- und Kontrollaktionen, wie etwa «Mos Maiorum». Nicht selten finden unter ihrem Kommando koordinierte Ausschaffungen statt.
Doch nicht nur Frontex und die europäischen Staaten sichern die Festung Europa. Abkommen und Kooperationen mit Drittstaaten, wie z.B. Tunesien, Türkei, Russland oder Ukraine, und internationale Organisationen, wie das IOM (International Organization for Migration) und das UNHCR (UN Flüchtlingswerk) oder Interpol (Internationale kriminalpolizeiliche Organisation) stellen sicher, dass Migrant_innen gar nicht erst nach Europa gelangen. Die «humanitären» Organisationen leisten ihren Beitrag zu dem menschenverachtenden MIgrationsregime, in dem sie Internierungslager an den Grenzen verwalten oder «Rückkehrhilfe» erstatten.
Alles in allem führen die europäische Staaten Krieg gegen Menschen. Ein Krieg um jeden Preis, um den Status Quo zu erhalten. Die reichsten Staaten dieser Welt akkumulieren Ressourcen und Wohlstand und behalten sich das Recht vor, zu entscheiden welche Menschen aus anderen Regionen dieser Welt «wertvoll» genug sind ausgebeutet zu werden und welche «überflüssig» sind. Über Jahrhunderte ausgearbeitete koloniale und neo-koloniale Machtverhältnisse stellen sicher, dass diese Weltordnung auch so bleibt wie sie ist. Vor kurzem sind über 1000 Menschen an den Folgen der europäischen Migrationspolitik gestorben. Alle sind schockiert und empört, darunter auch die, welche die Todesurteile dieser Menschen unterschreiben. Heuchlerisch! Denn eine Politik, die sich darauf spezialisiert, Wohlstand, Grenzen und Staaten vor Menschen zu schützen, nimmt in Kauf, dass Menschen beim Versuch diese Grenzen zu überschreiten ihr Leben verlieren.
In den europäischen Staaten sind Migrant_innen ständig Rassismus, Repression, polizeilicher und staatlicher Schikane, sowie permanenter Kontrolle ausgesetzt. Aus der Ausweglosigkeit oder beim Versuch sich davor zu schützen, sterben immer wieder Menschen. Vor einigen Tagen hat ein junger Mann im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem er von der bevorstehende Ausschaffung erfahren hat. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt sitzt er wieder im Knast und soll planmässig ausgeschafft werden. Ein «Dublin»-Fall muss nach Italien zurückgeschafft werden. Fast zeitgleich tritt ein anderer Häftling im Bässlergut in den Hungerstreik, um sich gegen Haft und Ausschaffung zu wehren. Eine Woche war er im Hungerstreik. Der repressive Apparat funktioniert unbeirrt weiter.
Von uns, die hier leben und arbeiten wird diese Ordnung jeden Tag aufs Neue toleriert, akzeptiert und legitimiert, solange wir uns nicht dagegen wehren. Und wir können nicht sagen, wir hätten nichts davon gewusst.
Wir haben keine Lust in einer Welt zu Leben, wo Menschen eingesperrt und verwaltet werden und für die Aufrechterhaltung des Bestehenden Menschen sterben müssen. Wir haben genug davon, an einem Ort zu leben, der mit allen Mitteln gegen «Unerwünschte» abgesichert wird und in dem Menschen, die sich nicht dieser Logik entsprechend verhalten, mit Repression, Kontrolle und Überwachung rechnen müssen.
Wir sind heute hier aus Solidarität mit all den Menschen, die jeden Tag ihr Leben riskieren und die ganze repressive Kraft des europäischen Migrationsregimes zu spüren bekommen. Aus Solidarität mit all den, die dagegen kämpfen! Weil diese Weltordnung uns alle kaputt macht, weil Grenzen, Staaten und Knäste und eine Gesellschaft, die diese braucht, menschenfeindlich sind.
Smash Fortress Europe!
Ergänzung zum Angriff auf den Waaghof:
gefunden auf Basler Zeitung
Vermummte Randalierer verwüsten Waaghof
Eine Gruppe Vermummter hat am Freitagabend am Gebäude der Basler Staatsanwaltschaft massive Sachbeschädigungen verursacht.
Gemäss einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt stellte eine Polizeipatrouille beim Zolliparkplatz eine rund 50-köpfige Gruppe von vermummten und schwarz gekleideten Personen fest. Daraufhin kam es gegen 22.30 Uhr zu den Sachbeschädigungen in Höhe von mehreren tausend Franken. Die Randalierer warfen Steine gegen das Gebäude und verschmierten die Wände. Nach wenigen Minuten löste sich die Gruppierung wieder auf.
Die Polizei nahm eine mutmasslich am Vorfall beteiligte 28-jährige Schweizerin fest. Die Staatsanwaltschaft eröffnete zudem eine Untersuchung wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Warum die Gruppe gegen die Staatsanwaltschaft vorging, ist noch ungeklärt.
Vier Anarchist*innen in Turin festgenommen
20. Mai, wurden in Turin vier Anarchist*innen festgenommen. Sie sitzen derzeit im Turiner Gefängnis von Vallette. Die Polizei kam im Morgengrauen und nahm Toshi, Erika, Paulo und Luigi zuhause bzw. bei Freund*innen fest. (Offenbar wurden sie von der Polizei verfolgt und beobachtet). Einer der Beschuldigten, Marco, konnte untertauchen. Am Freitag wurden die Anarchist*innen befragt. Derzeit ist das Ergebnis unklar.Der Hintergrund: Am 2. Februar 2015 beschloss die Turiner Polizei im populären Stadtteil Aurora eine Kontrolle durchzuführen, mit dem Ziel Personen ohne Dokumente zu fassen. Diese “Jagd” (Caccia) ist eine gängige Praxis der italienischen Polizei. Einige Personen wurden gerade angehalten und sollten ins Abschiebegefängnis (CIE) gebracht werden. Fünf Anarchist*innen versuchten die Polizeikontrolle zu stören. Nun wird ihnen unter anderem Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung vorgeworfen.
In Turin ist die gelebte Solidarität seit Tagen spürbar. Am Donnerstag Abend wurden die Gefangenen von einer Gruppe vor dem Gefängnis lautstark gegrüßt. Das radikale Turiner Radio Blackout bringt seit Tagen Informationen und Interviews zu der Repressionswelle und am Samstag gibt es eine Kundgebung an jener Stelle in Aurora, wo die Polizei im Februar versuchte Senza-Documenti abzuführen.
Der Grad der Repression hat in Turin ein absurdes Level erreicht: Am Donnerstag musste einer der Gefangenen, Paolo, zusammen mit sieben weiteren Anarchist*innen vor Gericht vorsprechen. Es steht gerade im Raum diese acht Personen unter „Sorveglianza Speciale“ zu stellen. Das bedeutet: Die Stadt nicht verlassen, keine Teilnahme an Demonstrationen oder anderen politischen Veranstaltungen, keine Treffen mit anderen Personen aus der Szene, kein Kontakt mit Radio Blackout. Der Grund: kein bestimmter; die Beschuldigten gelten einfach als “sozial gefährlich”. Diese Woche räumte die Polizei von Turin außerdem ein besetztes Haus, in dem Familien lebten. Zwei der Bewohner*innen wurden ins Abschiebegefängnis CIE gebracht, weil sie keine Papiere haben. Mittwoch Abend hat eine Gruppe vor dem CIE Lärm gemacht, in der Hoffnung, drinnen gehört zu werden. Aktuelle Information (auf Italienisch) gibt es auf der Website Macerie: http://autistici.org/macerie/ Freiheit für Toshi, Erika, Paolo und Luigi!
Schluss mit den Kontrollen von Senza-Documenti!
Ihr könnt den Gefangenen schreiben:
Paolo Milan
Erika Carretto
C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino
C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino
Toshiyuki Hosokawa
C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino Luigi Giroldo
C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino
Straße in Berlin blockiert in Solidarität mit den Anti-Frontex-Tagen in Warschau- 10. Jahrestag von Frontex ist kein Grund zu feiern!
gefunden auf linksunten
Am 21.05.2015 wurde die Kreuzung Mühlenstraße / Tamara-Danz-Straße in Kreuzberg von Aktivist_innen in Pink und Silber besetzt und für einige Minuten zur Festung Europa gemacht. Durch die Blockade wurde gegen Frontex und die europäische Grenzpolitik protestiert und ein Signal des Widerstandes nach Warschau und Europa gesendet. Anlass sind die Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Grenzschutzagentur Frontex in Warschau. Frontex ist mitverantwortlich für den Tod zahlreicher Migrant_innen im Mittelmeer. Die Aktion fand in Solidarität mit den Anti-Frontex Tagen in Warschau und allen Migrant_innen und Geflüchteten in Europa statt.
(…)
Für eine Welt ohne Grenzen!
Demo „Fähren statt Frontex“
Frontex feiert im Mai den 10. Geburtstag! Am 21. Mai trifft sich in Warschau die Creme de la Creme der europäischen Sicherheits- und Migrationspolitik, um den Anlass zu feiern und über die Zukunft des Grenzschutzes zu diskutieren. Ein Gruselkabinett! In Warschau wurde deswegen zu Anti-Frontex-Aktionstagen vom 19.-22.Mai aufgerufen. Auch wir machen diese Tage zum Anlass unseren Ekel und unsere Wut gegen Frontex, die ‚Festung Europa‘ und das europäische Migrationsregime auszudrücken.
Frontex ist die europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Sie setzt sich zusammen aus Grenzpolizei und Geheimdiensten. Frontex hat zum Ziel, die Grenzen um Europa mit militärischen Mitteln zu sichern. Frontex ist ‚unabhängig‘ in ihren Entscheidungen und hat ein Budget – unter anderem aus Zuschüssen der EU und Beiträgen der Mitgliedsstaaten – das seit der Gründung ständig steigt. Mit Push-backs, koordinierten Abschiebungen, Überwachung, Risikoanalysen, modernisierten erkennungsdienstlichen Techniken und ständig wachsenden Datenbanken stärken sie ein menschenfeindliches Migrationsregime. Sie betreiben Krieg gegen Menschen. Im Verwaltungsrat von Frontex sitzen hohe Beamte der Schengen-Mitgliedsstaaten, darunter auch die Schweiz. Also ist die Agentur Frontex nur ein Mittel, mit dem die europäischen Staaten ihre Interessen und Macht sichern, ohne die Verantwortung für die Toten tragen zu müssen. Aber Frontex ist nicht zu trennen von ihren Mitgliedstaaten. Frontex ist Europa, die Schweiz und alle ihre Mitgliedsstaaten.
Vor kurzem sind über 1000 Menschen an den Folgen dieser aggressiven und tödlichen Migrationspolitik gestorben. Alle sind schockiert und empört, darunter auch die, welche die Todesurteile dieser Menschen unterschreiben. Heuchlerisch! Denn eine Politik, die sich darauf spezialisiert, Grenzen und Staaten vor Menschen zu schützen, nimmt in Kauf, dass Menschen beim Versuch diese Grenzen zu überschreiten ihr Leben verlieren. Jeden Tag sterben Menschen an den Folgen der europäischen Migrationspolitik, nicht nur an den Aussengrenzen.
Vor einigen Tagen hat ein junger Mann im Ausschaffungsgefängis Bässlergut versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem er von der bevorstehende Ausschaffung erfahren hat. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt sitzt er wieder im Knast und soll planmässig ausgeschafft werden. Ein ‚Dublin‘-Fall muss nach Italien zurückgeschafft werden. Fast zeitgleich tritt ein anderer Häftling im gleichen Ausschaffungsknast in Basel in den Hungerstreik, um sich gegen Haft und Ausschaffung zu wehren. Eine Woche war er im Hungerstreik. Der repressive Apparat funktioniert unbeirrt weiter.
Aus Solidarität mit all den Menschen, die jeden Tag ihr Leben riskieren und die ganze repressive Kraft der europäischen Migrationspolitik zu spüren bekommen. Weil wir nicht einfach zuschauen wollen und können, weil dieses mörderische Migrationsregime nicht ungehindert und ungestört weiter gewähren darf, weil Grenzen, Staaten und Knäste und eine Gesellschaft die diese braucht, menschenfeindlich sind.
Fuck Frontex!
Fähren statt Frontex!
Smash Fortress Europe!
Demo gegen das europäische Migrationsregime
22. Mai 2015 18 Uhr Dreirosenmatte Basel
Plakat „Fähren statt Frontex“ als PDF-Datei
Zürich: Wenn die Wachhunde schlafen…
gefunden auf indymedia Schweiz
…wird bei ihren Hütten Feuer gelegt.
Täglich sind Menschen der Repression seiten des Staates ausgesetzt, oftmals tödlich. 16 Tage ist es her, als über 950 Flüchtende im Mittelmeer durch die militarisierten Grenzen Europas in den Tod getrieben wurden. Die heuchlerische Anteilnahme der Politiker war ein Laientheater sondergleichen. Denn genau sie sind es, die Menschen strukturell zwingen, ihre Heimat zu verlassen und ihr Leben für die kapitalistischen Zwänge aufs Spiel zu setzen. Der angesagte Kampf gegen die Schlepperbanden ist eine weitere heuchlerische, humanitäre Farce, die logischerweise nicht bei der Ursache des Problems, der Macht, ansetzt.
Diese Ursache ist nicht blosse Abstraktion, sie ist jeden Tag in allen Teilen der Welt durch Ausbeutung und Unterdrückung von Natur, Tier und Mensch ersichtlich. Um diese Macht durchzusetzen, benötigt der Staat die ausführende Gewalt, welche die Menschen kontrolliert, überwacht, erniedrigt und einsperrt. Konkret sind das Bullen, private Sicherheitsfirmen, Ticketkontrollen, Street-Worker, Grenzwächter, Frontex, Militärs etc.
Sie sind die Wachhunde des Staates und mitverantwortlich, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, Gefangene im Knast Suizid begehen, wie Ende April am Flughafen Zürich oder vor wenigen Tagen in Zürich. Ganze Quartiere werden am 1. Mai militarisiert, damit der ganz alltägliche Wahnsinn weiterläuft.Es gilt also, diese autoritären Schweinehunde zu benennen und ihnen das Handwerk zu legen! Am 4. Mai wurde beim Bullenposten im Kreis 6 in Zürich Feuer gelegt, um sie dann zu treffen, wenn sie es nicht erwarten.
Solidarität mit den Flüchtenden, dass die Grenzen Europas eingerissen werden!
Solidarität mit den Gefangenen, dass die Mauern endgültig zerstört werden!
Tucson (Arizona, USA): Solidarischer Angriff auf Bullen- und Grenzwachverband
übersetzt von brèves du désordre und anarchistnews
In dieser Nacht des 1. Mais griffen zwei anarchistische Gruppen Kräfte der Aufrechterhaltung dieser Ordnung in Solidarität mit den andauernden Rebellionen im ganzen Land gegen die Polizei an. Zuerst wurden beim Büro der Combined Law Enforcement Association of Arizona, eine landesweite Vereinigung von Bullengewerkschaften, diverse Fenster zerschlagen. Später wurden dann auch beim Büro der lokalen Gewerkschaft der Grenzwächter Fenster kaputt gemacht und die Wände mit verschiedenen no border-Sprüchen bemalt.
Der Grenzschutz wurde für seine Rolle in der Besatzung von indigenem Land, für ihren Beitrag an den unzähligen Toten und am unbeschreiblichen Leiden in der Wüste südlich von Tucson und anderswo und für die ständig anwachsende Militarisierung rund um die Grenzen angegriffen. Die Grenzen können nicht reformiert werden, sie müssen abgeschafft werden.
Die Bullengewerkschaft wurde als Ziel ausgewählt, weil sie eine Bullengewerkschaft ist. Wir zielen auf die Abschaffung der Polizei ab und brüskieren uns ab der Auffassung, nach welcher Bullen Arbeiter sind. Die zentrale Aufgabe der Polizei ist die Kontrolle der Arbeiter und die Aufrechterhaltung der weissen Vorherrschaft. Wir sehen auch einen Wert darin, auf die Repräsentanten des Bullenamtes von Tucson zu zielen, da der Chef Teil einer Task Force ist, welche darauf abzielt, die Beziehung von Bullen und Einwohnern zu verbessern. Villasenor ist Experte darin, die „kommunitäre Polizei“ auf die Agende zu setzen, welche eine aufstansbekämpfende Strategie verfolgt, um die potentiellen Rebellen besser kontrollieren zu können und die ofizielle Linke in dieses System der Beherrschung einzubeziehen. Dieses hinterhältige Strategie ist viel schwieriger zu kontern als die offene Brutalität, auch wenn sie gleich gewalttätig ist. Die Rolle aller Bullen bleibt die Gleiche.
In diesem Moment, indem sich die wilden Revolten gegen die Polizei und die weisse Vorherrschaft im ganzen Land ausbreiten, ist es unmöglich zu behaupten, dass „nicht alle Bullen böse sind“ oder dass sie „Teil der 99%“ sind. Jene, welche solche Dinge hervorbringen und einwerfen, dass die Polizei reformiert werden kann, sind nicht naiv oder dumm – sie haben sich für eine Seite entschieden. Sie scharen sich um die weisse Vorherrschaft, um die Gewalt des Staates, des Kapitals, dieser Ordnung. Wenn wir das berücksichtigen, beabsichtigen wir mit unserer Aktion, einen breiten Kampf für die absolute Abschaffung der Polizei voranzutreiben, nicht mehr nicht weniger.
Für die Rebellen in Baltimore, Iguala, Ferguson und anderswo.
Für alle unter uns, welche es genommen hat, sei dies durch Tot, Ausschaffung oder Inhaftierung.
Für eine offene Revolte gegen die Poliizei und die Grenzen.
Australien: Hungerstreik, Besetzung und Unruhen im Internierungszentrum von Wickham Point
übersetzt von sanspapiersnifrontières
Am Dienstag, dem 14. April 2015 brach ein Aufstand im Internierungszentrum für Asylsuchende in „Wickham Point“ aus.
Die geplante Ausschaffung von mehreren iranischen Familien nach Nauru (Anm. eine kleine Inselgruppe im Pazifischen Ozean, Flüchtlinge, welche es über den Seeweg nach Australien schaffen, werden in ein Lager auf Nauru verschoben, welches von Australien finanziert und vom Unternhemen Serco betrieben wird) und die Selbstverstümmelung von etwa 20 Gefangenen soll die Revolte ausgelöst haben. Am gleichen Tag haben drei Antragssteller_innen (darunter eine schwangere Frau) versucht, sich selbst umzubringen. In den letzten 3 Wochen versuchten 15 Gefangene, sich das Leben zu nehmen.
Nach Ben Pynt, einem Unterstützer von Asylsuchenden, haben die Inhaftierten den Innenhof besetzt, um so gegen diese x-te Ausschaffung zu protestieren. Mindest 100 Migrant_innen waren an der Revolte beteiligt. Während diesen Auseinandersetzungen wurden die Schranken,Türen und Mülleimer beschädigt. Die Bullen haben die Agenten der „Metropolitan Patrol Group“ geschickt, um wieder Ordnung herzustellen. In diesem Zentrum kommt es, seitdem die medizinische Hilfe eingestellt wurde und die Verlegungen nach Nauru zunehmen, immer wieder zu Revolten.Am Sonntag, dem 12. April gegen 19.00 Uhr ist ein Gefangener auf das Dach geklettert, um gegen die Bedingungen der Haft und den Mangel an medizinischer Hilfe zu protestieren.
Am Mittwoch, 15. April ging der Protest weiter. Um ungefähr 16.30 Uhr stiegen zwei Migranten aufs Dach, eine halbe Stunde später folgten ihnen 5 schwangere Frauen. Sie drohten damit, dass sie das Zentrum niederbrennen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden (u.a. gegen die Verlegung einer schwangeren Frau und ihrem Kind nach Naru). Ausserdem fand an diesem Tag ein Solidaritätstreffen vor dem Zentrum statt.
Seit Dezember 2014 kam es bereits zu über 20 Hungerstreiks in den Mauern des Zentrums von Wickham Point.
Die eingesperrten Flüchtlinge sind hauptsächlich aus Sri Lanka, aus dem Irak, Iran und aus Afghanistan. Die Zahl von Toten, welche versuchen von Indonesien aus per Boot die australische Insel „Christmas“ zu erreichen, hat zwischen 2012 und 2013 stark zugenommen. Die Politik des australischen Staates ist bekannt dafür, dass sie systematisch alle Flüchtlinge einsperrt und unter miserablen Bedingungen lange zurückhalten.
Solidarität mit den kämpfenden Migrant_innen! Feuer allen Knästen!
#stopasylumlaw – Steine und Farbe für die CDU!
gefunden auf linksunten
Steine und Farbe gegen die Landesvertretung der Bremer CDU!
Gegen den Staat und seine Papiere! Für einen antirassistischen Sommer!Während flüchtende Menschen zu tausenden im Mittelmeer ertrinken, findet europaweit ein Rechtsruck in Gesellschaft und Parteienlandschaft statt. Das gesellschaftliche Klima in der BRD ist mehr und mehr geprägt von blankem Rassismus auf der einen und Bevormundung und Nützlichkeitsargumentationen auf der anderen Seite. Als nächstes bereiten CDU und SPD die weitere Aushöhlung des Asylrechts vor und institutionalisieren damit den rassistischen Trend.
Für uns ist der Kampf für das Recht auf Asyl und die Anerkennung legitimer Migration noch lange nicht vorüber. Gesellschaft ist ein permanent umkämpftes Terrain. Wir mischen uns ein und wählen dabei bewusst unsere Mittel außerhalb des staatlich vorgegeben Rahmens für Protest. Unsere Wut traf in der Nacht des 26. auf den 27.April 2015 in Form von Steinen und Farbe die Landesvertretung der CDU in der Bremer Innenstadt.
Gegen den Staat und seine Papiere! Für einen antirassistischen Sommer!
autonome Fluchthilfe
Toulouse: Die UMP (Union pour un mouvement populaire) schiebt ab! Vertreiben wir die UMP
übersetzt von sanspapiersnifrontières
Am Dienstag, dem 14. April wurde die UMP aus ihrem Lokal in Toulouse rausgeworfen.
Das UMP-Bürgermeisteramt von Calais verfolgt bereits seit vielen Jahren eine rassistische Sicherheitspolitik gegen die Armen und besonders gegen die Migrant_innen.
Zuletzt hat sie ein Tagesempfangszentrum eröffnet, um die Migrant_innen vom Stadtzentrum fernzuhalten und sie dadurch besser kontrollieren zu können.
Sie hat in den letzten Wochen alles unternommen, um die Migrant_innen zu zwingen, sich auf einer ehemaligen Mülldeponie nahe dem Tageszentrum niederzulassen. Am 8. April gingen Abgeordnete mit der Unterstützung von öffentlichen Beamten in einen Squat von Migrant_innen und haben die Besetzenden zum Gehen gezwungen. Sie haben anschliessend das Haus verwüstet.
Das Bürgermeisteramt der UMP von Calais schiebt ab!
(…)
Eine Gruppe hat sich in ein Lokal der UMP im Herzen von Toulouse eingeschlichen, um sie an ihre dreckige Arbeit zu erinnern. Ihr Mobiliar wurde auf die Strasse geworfen, ihre Unterlagen durcheinander gebracht, ihre Fassade umgestaltet: Das alles ist nichts im Vergleich zu dem, was die Migrant_innen in Calais alltäglich durchmachen müssen (Druck, Zwangsumsiedlung, Ausschaffung, polizeiliche und administrative Belästigung).Heute war die UMP das Ziel, doch vergessen wir nicht die Verantwortung der PS (Parti socialiste), des Staates oder der Faschos.
In der Nacht oder am hellen Tag, ganz alleine oder zu 300., jeder und jede kann handeln!
(Nachfolgend Teile des verteilten Flugblattes während dem Zwangsumzug der UMP)
Die UMP schiebt ab!
Vertreiben wir die UMP!In Frankreich, wie überall, tausende von Migrant_innen bezahlen den Preis für den von Staaten, und von nun an von Europa, geführte Krieg gegen die Armen. Gezwungen ihr Land zu verlassen – oft wegen den von der westlichen Gier verursachten Konflikten – finden sich diese Menschen verfolgt von der Polizei wieder, in Lebensgefahr wenn sie versuchen, eine Grenze zu überqueren und werden von allen Ämtern verachtet.(…)
In Calais versucht die UMP auf obszöne Weise von diesem Zustand zu profitieren. Sie werden unaufhörlich den Rassismus gegen die Migrant_innen fördern, (…)
Diese widerliche Partei versucht den Bruch zwischen verschiedenen Bevölkerungen, Hautfarben, Sprachen oder Herkunftsländern zu vertiefen.(…)Aber das wir uns nicht falsch verstehen; es wäre absurd, nur diese politische Partei verantwortlich zu machen. Auch die „sozialistische“ Präfektur von Pas-de-Calais zögert nicht, wenn es darum geht, ihre Handlanger in Uniform zu schicken, um die Migrant_innen zu terrorisieren. Wir erwarten nichts von den Politiker_innen, welche nichts anderes wissen, als die einen gegen die anderen zu stellen. Wir sehen hingegen die Solidarität zwischen allen, welche die Gewalt des Staates erfahren, als einzige angemessene Antwort auf ihren Zynismus.
Wir werden weiterhin die Verantwortlichen und die Strukturen angreiffen, welche diese Missetaten unterstützen und gutheissen.
Wir werden weiterhin den Rassismus überall bekämpfen, wo er sich finden lässt.Nieder mit den Grenzen!
Tot den Staaten und Nationen!