Archiv der Kategorie: Aktionen

Berlin: Aktionserklärung: 6 Dinge, die diese Stadt nicht braucht

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Postbank

Wir haben zwischen dem 25. und 29. Mai in Berlin fünf Dinge angegriffen, die diese Stadt nicht braucht; eine Sache hat sich selbst zerstört.

Die Scheiben wurden zerstört bei Parteibüros der Grünen in Friedrichshain und Prenzlauer Berg, der SPD in Wedding und der Linkspartei in Schöneberg. Eine Postbank wurde in Treptow angezündet. Die „Revolutionäre Demonstration“ am 1. Mai hat sich hoffentlich zum letzten Mal durch Kreuzberg und Neukölln gequält.

Im Einzelnen – know your enemy –

Büros der Grünen wurden seit dem vom Bezirk Friedrichshain Kreuzberg ausgelösten Polizeiterror gegen die Flüchtlinge in der besetzten GHS schon mehrfach angegriffen. Seit dem letzten Sommer ist nichts besseres von den Grünen gekommen. Aber empathisch und überrascht geben sie sich nun, nachdem eine Kommission massiven Kindesmissbrauch durch Berliner Grüne aufgedeckt hat. Diese Überraschung kann nur geheuchelt sein, hat doch einer der Gründer der Grünen Partei, Daniel Cohn-Bendit bereits in der Talksendung „Apostrophes“ vom 23. April 1982 erklärt:

„Wissen Sie, die Sexualität eines Kindes ist etwas absolut Fantastisches. […] Wissen Sie, wenn ein kleines fünfjähriges Mädchen beginnt, Sie auszuziehen, ist das großartig. Es ist großartig, weil es ein Spiel ist, ein wahnsinnig erotisches Spiel.“

Diese Frankfurter Grünen, die Cohn–Bendit dominierte, haben jetzt eine Bundesratsinitiative für eine Strafverschärfung von Angriffen auf Polizeibeamte_innen gestartet. Der Innenexperte der Berliner Grünen, Benedikt Lux, befürchtet in seiner schriftliche Anfrage vom 16. April 2015 an der Innensenator, die schleichende Entwaffnung der Berliner Polizei.

Die Grünen sind noch nie eine Alternative für ein besseres Leben gewesen. Als Koalitionspartner von wahlweise der CDU oder auch der SPD sind sie direkt mitschuldig an den Verbrechen gegen das Leben, so konnten beispielsweise die Abschiebegesetze in vermeintlich sichere Drittstaaten nur Dank der Grünen in Baden Württemberg durchgesetzt werden. Dieser Haufen Dreck ist somit verantwortlich für den Tod und die Armut tausender Menschen.

Die SPD ist schon seit langem als feindliche Organisation bekannt. Warum sie in dieser Stadt nicht gebraucht wird, steht in einigen Erklärungen zu ähnlichen Aktionen in den letzten Jahren. Als Verräterpartei bekannt, versucht die SPD ihrem Spitznamen alle Ehre zu machen. Positionen zur Vorratsdatenspeicherung und Tarifeinheitsgesetz übertreffen jedes mal die Erwartung an die konservative Haltung der Parteibonzen.

Die Linkspartei betreibt eine Spaltung an den indifferenten Rändern der widerständigen Schichten, indem sie Versprechungen auf ein besseres Leben macht, aber nur ihre eigene Macht im Sinn hat. In ihrem Schöneberger Büro hat sie ein großes Plakat des griechischen Ministerpräsidenten in einer Art stalinistischem Personenkult aufgestellt, um ihre Verbundenheit mit den Methoden des sozialen Krieges ihrer Schwesterpartei Syriza zu zeigen. Syriza und Linkspartei sind die Pest im anarchistischen Raum.

Wer auf Parteien als möglichen Vermittlungspartner radikaler oder gar antiautoritärer politischer Positionen hofft, geht einen selbstverräterischen Pakt mit dem Feind ein. Gesellschaftliche und staatliche Institutionen nutzen immer wieder einen vermeintlichen Minimalkonsens um fortschrittliche Haltungen zu übernehmen, Argumentationen zu besetzen um am Ende eine radikale/antiautoritäre Sichtweise aufzuweichen.

Parteien können nie ein ein Gegenbeispiel zum Bestehenden sein, sie sind immer verwurzelt im kapitalistischem System und damit mitschuldig an der Unmenschlichkeit der vorherrschenden Verhältnissen.

Nur eine konsequente Haltung gegen alle, die sich der Freiheit in den Weg stellen, auch wenn sie A sagen um B zu meinen, wird uns vor der systemimmanenten Verwertung unserer Überzeugungen schützen.

Wer dennoch mit Abfallprodukten der sogenannten linken Bewegung kooperieren möchte, wie zum Beispiel die RLB mit dem Innenexperten Hakan Tas muss damit rechnen die politische Glaubwürdigkeit zu verspielen und Ziel unserer Wut zu werden.

Die Postbank wurde angezündet, weil Banken im Allgemeinen gut brennen und diese als Sponsor der Fußball Nationalmannschaft und Partner der Bundeswehr nicht in dieser Stadt gebraucht wird.

Wer Nationalismus zum Geldmachtprinzip ordert und am Tod von durch deutsche Soldaten Ermordete profitieren möchte, wird immer wieder Ziel unserer nächtlichen Lichtspiele sein.

Sich selbst erledigt hat die „Revolutionäre Demonstration“ am 1. Mai, nach einem langen Zyklus von vielen Verirrungen endlich als Symbol der totalen Beliebigkeit als Teil des Myfestes endend. Berlin braucht keine karnevalesk anmutende Demonstration deren Veranstalter_innen nachher genauso zufrieden mit dem Verlauf sind wie die Schweine Henkel, Tom Schreiber, Benedikt Lux oder Peter Trapp. Die 18 Uhr Demo wurde in den letzten Jahren ständig größer, bei sinkendem politischen Bewusstsein der Beteiligten oder bewusst gesteuerter fehlender politischer Bewegungsoptionen. So gab es während des Versuches der Besetzung keine Ansagen mehr über den Lauti dazu. Überlegungen über Anmelden oder nicht, über eine andere Route oder über Ausdruck und Charakter sind der puren Selbstdarstellung einiger Gruppen gewichen.

Die NAO beispielsweise verurteilte in den letzten Jahren die jugendlichen Krawalltourist_innenen, die nur Flaschen werfen würden und trat mit Syriza Politiker_innen in der ersten Reihe auf. 2015 verurteilte sie in ihrem Aufruf Syriza und veröffentlichte ein militantes Video. Unter dem Motto „Heraus zum revolutionären 1.Mai 2015 – Gegenmacht aufbauen – für die soziale Revolution weltweit. Berlin, Athen, Kobane – Die letzte Schlacht gewinnen wir! Sozialismus oder Barbarei!“ heuchelten sie die Bereitschaft zu tatsächlichem Widerstand, der jedoch nie die legalistischen Bahnen verlassen darf.

Allein durch das Motto „Gegenmacht aufbauen“ lassen sich die Wünsche nach herrschaftlichen Verhältnissen unter anderer Flagge erahnen. Sich nicht mehr nur selbst unterdrücken ist hier die Devise, sondern endlich in einer Welt zu leben, in der auch die nichtssagenden Parolen ein Stück weit Beachtung erhalten.

ARAB verbreitete unter dem Namen Great Crisis Riseup 4: Battlefield Europe End the Game – Conquer Capitalism – Build a free World einen Aufruf wie zu einem Computerspiel an ihre Zielgruppe der anpolitisierten Jugendlichen, die nicht merken sollen, dass sie verarscht werden durch die vermeintliche Revolution mit Anmeldung.

Hier ist auch auf Frankfurt hinzuweisen, das Banner des Computerspiels tauchte im Internet vor einem brennenden Bullenwagen auf, ohne sich sichtlich an den Protesten zu beteiligen. Es ging hierbei ausschließlich um die Selbstdarstellung und der Vermarktung des Produkts ARAB.

Es gab auch noch die DKP im Vorbereitungsbündnis. Und die Radikale Linke Berlin forderte in einem Bettelbrief an den Gegner:

Her mit dem sozialen Zentrum! Offener Brief an Senat und Bezirksverwaltungen, an Hauseigentümer_innen und Immobilienkonzerne zum bevorstehenden 1. Mai – Was ihr aus dieser Stadt gemacht habt und tagtäglich macht, gefällt uns nicht.

Allein die Tatsache, dass sich die Radikale Linke in einem offenen Brief an die Herrschenden wendet und nach einem sozialen Zentrum verlangt, gleicht einer Ohnmachtsvorstellung. Die Herrschenden die uns unsere Zentren nehmen und zerstören, aufzufordern uns endlich ein Zentrum zu geben kommt einem Schlag in die Fresse derer gleich, die sich kämpfend gegen die Herrschenden richten. Allein durch den Brief steht euch von uns und unseren Gefährt_innen auf der ganzen Welt, keine Beachtung mehr im Weg. Die von uns, die geräumt wurden, jeden Tag in Spanien oder Italien vom Staat eine neue Schelle kassieren, seid ihr in den Rücken gefallen.

Ihr hängt eure Fahne in den Wind unter der Behauptung möglichst viele Menschen unter einem Label subsummieren zu können. Dabei wird auf die konsequente Feindschaft zu den Unterdrückungsmechanismen verzichtet. Das nennt sich dann Vermittelbarkeit. Belügen könnt ihr euch selbst, aber hört auf andere zu verarschen.

Eine Forderung, an der augenscheinlich kein Bedarf in Berlin besteht ist die nach dem sozialen Zentrum. Während der Demonstration auf dem Kottbusser Damm versuchten Ordner Leute festzuhalten und den Bullen zu übergeben, weil diese die Bio Company einwarfen.

Das lauwarme Süppchen, welches von der RLB gekocht wurde, dass ein Haus besetzt wird, wurde nicht zu Ende gekocht. Womöglich war dies aber auch die Intention der Veranstalter_innen, um sich selbst zu feiern und wenigstens zu erzählen, dass es ja versucht wurde.

Am nächsten Tag waren sie alle zufrieden, Berlins Oberdepp Michael Müller (SPD) hat sich bei den Beteiligten der Feste und Demonstrationen zum 1. Mai für den friedlichen Ablauf bedankt.

„Es ist erfreulich, daß auch in unserer Stadt der eigentlich Zweck des Maifeiertages von Jahr zu Jahr wieder mehr zur Geltung kommt“, sagte er laut einer Mitteilung vom Samstag. Er bedankt sich bei den Polizisten, den Veranstalter des „Myfest“ und auch bei den Demonstranten. „Für sie standen friedlicher Protest und fröhliches Feiern im Mittelpunkt und nicht Gewalt und Krawall“, sagte Müller.

Ebenso die RLB: „Wir sind einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Die Demonstration war groß, vielleicht noch größer als die Jahre zuvor, jedenfalls aber größer als die von Bullen und Presse ausgegebenen Zahlen. Wir schätzen auf 25.000 bis 30.000 Teilnehmer_innen. Wichtig war: Der Frontblock war organisierter als die Jahre zuvor. Dass große Teile des Blocks über weite Teile der Demonstration komplett vermummt gelaufen sind ist als kleiner Erfolg zu werten. Zum wichtigeren Teil für uns: Es hat eine Hausbesetzung stattgefunden.“

Von einer vermeintlichen Hausbesetzung zu sprechen, entbehrt jeglicher Realität und lässt die Glaubwürdigkeit der RLB nur noch weiter schwinden. Vermummung ohne jeden Sinn (den Sinn haben wir zumindest nicht verstanden weil die Kooperation mit den Sicherheitsbehörden zu jedem Zeitpunkt bestanden hat, also nicht von Selbstschutz, der eigentliche Sinn von Vermummung, zu reden ist) als Erfolg zu feiern ist dann auch nur noch peinlich.

Es stellt sich auch in Anbetracht der Bündnispartner nur noch die Frage nach der Zeit, dass die RLB sich als oppositionelle Partei versteht, wohin sie auf gutem Weg sind. Auf den Text der 20.000 Schafe einzugehen, hielt die Demo Orga für überflüssig.

Mit dem 1. Mai 87 hat diese Demo nichts mehr zu tun und die Hoffnung bleibt, dass niemand versucht im nächsten Jahr dieses suizidale Relikt wieder zu beleben. Problematisch ist nicht die ausgebliebene Straßenschlacht, nichts ist unwichtiger, sondern das Abtreten der Bedeutungshoheit von Wörtern wie „linksradikal“, „revolutionär“ oder „Widerstand“ an den politischen Gegner.

Basel: Demo „Fähren statt Frontex“

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Am 22. Mai fand in Basel eine Demonstration anlässlich der internationalen Aktionstage gegen das Bestehen der europäischen Grenzschutzagentur „Frontex“ statt.

Am späteren Abend kommt es zu einem Angriff auf den „Waaghof“ (Staatsanwaltschaft und Untersuchungsknast)

Frontex versenken!

Um 18.00 Uhr besammelte sich die Demonstation bei der Dreirosenmatte und 200 – 250 Leute zogen danach mit Transparenten, Parolen und Musik zum Auschaffungsgefängis Bässlergut. Auf der Route wurden auch Plakate gekleistert und gesprayt.

Beim Knast angelangt wurden wir von einem grösseren Aufgebot Riotcops begrüsst, die uns nicht auf den Vorplatz lassen wollten. Während auf der Strasse vor dem Gefängis Parolen gerufen und Reden mit solidarischen Grussworten an die Gefangenen vorgelesen wurden, gab es von innerhalb des Knastes lautstarke Reaktionen. Die Eingesperrten riefen während der ganzen Zeit Parolen und machten Krach in ihren Zellen, teilweise schlugen sie mit Gegenständen gegen die Gitterstäbe.

Bullen vor dem Ausschaffungsgefängis Bässlergut

Nach ungefähr einer halben Stunde bewegte sich die Demo wieder zurück durch die Stadt zum Ausgangspunkt.

Mit Freude haben wir erfahren, dass am späteren Abend eine grössere Gruppe Menschen mit Steinen und Farbe den „Waaghof“ angegriffen haben. Im Waaghof sind die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, ein Untersuchungsgefängnis und Abteilungen der Polizei untergebracht. Die Sttatsanwaltschaft redet in einer Medienmitteilung von „massiven Sachbeschädigungen“.
Hier noch der Flyer, welcher während der Demo am Nachmittag verteilt wurde:

Frontex feiert im Mai den 10. Geburtstag!

Frontex, aus dem französischen «frontières exterieurs», ist die Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Sie setzt sich zusammen aus Grenzpolizei und Geheimdiensten aus den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten, darunter auch die Schweiz. Im Verwaltungsrat von Frontex sitzen hohe Beamte der Schengen-Mitgliedstaaten. Mit Hilfe von Grenzüberwachungssysteme wie Eurosur (European Border Surveillance System – in Kraft seit Ende 2013) werden die Aussengrenzen von Europa überwacht und gesichert werden. Das Mittelmeer, wo tausende jedes Jahr sterben, soll eines der bestüberwachten Gebiete dieser Welt sein. Mit Drohnen, Aufklärungsgeräte, Offshore-Sensoren, hochauflösende Kameras, Satellitensuchsysteme, Schiffen, Flugzeuge und Zäune und Mauern soll «illegale Migration» verhindert werden. Trotz Internierungslager, Push-backs und militarisierte Grenzen schaffen es doch einige ins Herz der Festung. Für diese Fälle koordiniert Frontex innerhalb des Schengenraums auch europaweite Datensammlungs- und Kontrollaktionen, wie etwa «Mos Maiorum». Nicht selten finden unter ihrem Kommando koordinierte Ausschaffungen statt.

Doch nicht nur Frontex und die europäischen Staaten sichern die Festung Europa. Abkommen und Kooperationen mit Drittstaaten, wie z.B. Tunesien, Türkei, Russland oder Ukraine, und internationale Organisationen, wie das IOM (International Organization for Migration) und das UNHCR (UN Flüchtlingswerk) oder Interpol (Internationale kriminalpolizeiliche Organisation) stellen sicher, dass Migrant_innen gar nicht erst nach Europa gelangen. Die «humanitären» Organisationen leisten ihren Beitrag zu dem menschenverachtenden MIgrationsregime, in dem sie Internierungslager an den Grenzen verwalten oder «Rückkehrhilfe» erstatten.

Alles in allem führen die europäische Staaten Krieg gegen Menschen. Ein Krieg um jeden Preis, um den Status Quo zu erhalten. Die reichsten Staaten dieser Welt akkumulieren Ressourcen und Wohlstand und behalten sich das Recht vor, zu entscheiden welche Menschen aus anderen Regionen dieser Welt «wertvoll» genug sind ausgebeutet zu werden und welche «überflüssig» sind. Über Jahrhunderte ausgearbeitete koloniale und neo-koloniale Machtverhältnisse stellen sicher, dass diese Weltordnung auch so bleibt wie sie ist. Vor kurzem sind über 1000 Menschen an den Folgen der europäischen Migrationspolitik gestorben. Alle sind schockiert und empört, darunter auch die, welche die Todesurteile dieser Menschen unterschreiben. Heuchlerisch! Denn eine Politik, die sich darauf spezialisiert, Wohlstand, Grenzen und Staaten vor Menschen zu schützen, nimmt in Kauf, dass Menschen beim Versuch diese Grenzen zu überschreiten ihr Leben verlieren.

In den europäischen Staaten sind Migrant_innen ständig Rassismus, Repression, polizeilicher und staatlicher Schikane, sowie permanenter Kontrolle ausgesetzt. Aus der Ausweglosigkeit oder beim Versuch sich davor zu schützen, sterben immer wieder Menschen. Vor einigen Tagen hat ein junger Mann im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem er von der bevorstehende Ausschaffung erfahren hat. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt sitzt er wieder im Knast und soll planmässig ausgeschafft werden. Ein «Dublin»-Fall muss nach Italien zurückgeschafft werden. Fast zeitgleich tritt ein anderer Häftling im Bässlergut in den Hungerstreik, um sich gegen Haft und Ausschaffung zu wehren. Eine Woche war er im Hungerstreik. Der repressive Apparat funktioniert unbeirrt weiter.

Von uns, die hier leben und arbeiten wird diese Ordnung jeden Tag aufs Neue toleriert, akzeptiert und legitimiert, solange wir uns nicht dagegen wehren. Und wir können nicht sagen, wir hätten nichts davon gewusst.

Wir haben keine Lust in einer Welt zu Leben, wo Menschen eingesperrt und verwaltet werden und für die Aufrechterhaltung des Bestehenden Menschen sterben müssen. Wir haben genug davon, an einem Ort zu leben, der mit allen Mitteln gegen «Unerwünschte» abgesichert wird und in dem Menschen, die sich nicht dieser Logik entsprechend verhalten, mit Repression, Kontrolle und Überwachung rechnen müssen.

Wir sind heute hier aus Solidarität mit all den Menschen, die jeden Tag ihr Leben riskieren und die ganze repressive Kraft des europäischen Migrationsregimes zu spüren bekommen. Aus Solidarität mit all den, die dagegen kämpfen! Weil diese Weltordnung uns alle kaputt macht, weil Grenzen, Staaten und Knäste und eine Gesellschaft, die diese braucht, menschenfeindlich sind.

Smash Fortress Europe!

Ergänzung zum Angriff auf den Waaghof:
gefunden auf Basler Zeitung

Vermummte Randalierer verwüsten Waaghof

Eine Gruppe Vermummter hat am Freitagabend am Gebäude der Basler Staatsanwaltschaft massive Sachbeschädigungen verursacht.

Der Waaghof wurde Ziel eine Angriffs einer Gruppe Krimineller.

Gemäss einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt stellte eine Polizeipatrouille beim Zolliparkplatz eine rund 50-köpfige Gruppe von vermummten und schwarz gekleideten Personen fest. Daraufhin kam es gegen 22.30 Uhr zu den Sachbeschädigungen in Höhe von mehreren tausend Franken. Die Randalierer warfen Steine gegen das Gebäude und verschmierten die Wände. Nach wenigen Minuten löste sich die Gruppierung wieder auf.

Die Polizei nahm eine mutmasslich am Vorfall beteiligte 28-jährige Schweizerin fest. Die Staatsanwaltschaft eröffnete zudem eine Untersuchung wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Warum die Gruppe gegen die Staatsanwaltschaft vorging, ist noch ungeklärt.

Vier Anarchist*innen in Turin festgenommen

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Flyer zur Festnahme von 4 Anarchist*innen
20. Mai, wurden in Turin vier Anarchist*innen festgenommen. Sie sitzen derzeit im Turiner Gefängnis von Vallette. Die Polizei kam im Morgengrauen und nahm Toshi, Erika, Paulo und Luigi zuhause bzw. bei Freund*innen fest. (Offenbar wurden sie von der Polizei verfolgt und beobachtet). Einer der Beschuldigten, Marco, konnte untertauchen. Am Freitag wurden die Anarchist*innen befragt. Derzeit ist das Ergebnis unklar.Der Hintergrund: Am 2. Februar 2015 beschloss die Turiner Polizei im populären Stadtteil Aurora eine Kontrolle durchzuführen, mit dem Ziel Personen ohne Dokumente zu fassen. Diese “Jagd” (Caccia) ist eine gängige Praxis der italienischen Polizei. Einige Personen wurden gerade angehalten und sollten ins Abschiebegefängnis (CIE) gebracht werden. Fünf Anarchist*innen versuchten die Polizeikontrolle zu stören. Nun wird ihnen unter anderem Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung vorgeworfen.

In Turin ist die gelebte Solidarität seit Tagen spürbar. Am Donnerstag Abend wurden die Gefangenen von einer Gruppe vor dem Gefängnis lautstark gegrüßt. Das radikale Turiner Radio Blackout bringt seit Tagen Informationen und Interviews zu der Repressionswelle und am Samstag gibt es eine Kundgebung an jener Stelle in Aurora, wo die Polizei im Februar versuchte Senza-Documenti abzuführen.

Der Grad der Repression hat in Turin ein absurdes Level erreicht: Am Donnerstag musste einer der Gefangenen, Paolo, zusammen mit sieben weiteren Anarchist*innen vor Gericht vorsprechen. Es steht gerade im Raum diese acht Personen unter „Sorveglianza Speciale“ zu stellen. Das bedeutet: Die Stadt nicht verlassen, keine Teilnahme an Demonstrationen oder anderen politischen Veranstaltungen, keine Treffen mit anderen Personen aus der Szene, kein Kontakt mit Radio Blackout. Der Grund: kein bestimmter; die Beschuldigten gelten einfach als “sozial gefährlich”.
Diese Woche räumte die Polizei von Turin außerdem ein besetztes Haus, in dem Familien lebten. Zwei der Bewohner*innen wurden ins Abschiebegefängnis CIE gebracht, weil sie keine Papiere haben. Mittwoch Abend hat eine Gruppe vor dem CIE Lärm gemacht, in der Hoffnung, drinnen gehört zu werden.
Aktuelle Information (auf Italienisch) gibt es auf der Website Macerie: http://autistici.org/macerie/
Freiheit für Toshi, Erika, Paolo und Luigi!
Schluss mit den Kontrollen von Senza-Documenti!

 

Ihr könnt den Gefangenen schreiben:
Erika Carretto
C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino

Paolo Milan
C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino
Toshiyuki Hosokawa 

C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino

Luigi Giroldo
C.C. Lorusso e Cotugno – Via Maria Adelaide Aglietta 35 10151 Torino

Straße in Berlin blockiert in Solidarität mit den Anti-Frontex-Tagen in Warschau- 10. Jahrestag von Frontex ist kein Grund zu feiern!

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Straßensperrung durch Anti-Frontex Aktivist*innen

Am 21.05.2015 wurde die Kreuzung Mühlenstraße / Tamara-Danz-Straße in Kreuzberg von Aktivist_innen in Pink und Silber besetzt und für einige Minuten zur Festung Europa gemacht. Durch die Blockade wurde gegen Frontex und die europäische Grenzpolitik protestiert und ein Signal des Widerstandes nach Warschau und Europa gesendet. Anlass sind die Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Grenzschutzagentur Frontex in Warschau. Frontex ist mitverantwortlich für den Tod zahlreicher Migrant_innen im Mittelmeer. Die Aktion fand in Solidarität mit den Anti-Frontex Tagen in Warschau und allen Migrant_innen und Geflüchteten in Europa statt.

(…)

Für eine Welt ohne Grenzen!

Demo „Fähren statt Frontex“

Plakat "Fähren statt Frontex"

Frontex feiert im Mai den 10. Geburtstag! Am 21. Mai trifft sich in Warschau die Creme de la Creme der europäischen Sicherheits- und Migrationspolitik, um den Anlass zu feiern und über die Zukunft des Grenzschutzes zu diskutieren. Ein Gruselkabinett! In Warschau wurde deswegen zu Anti-Frontex-Aktionstagen vom 19.-22.Mai aufgerufen. Auch wir machen diese Tage zum Anlass unseren Ekel und unsere Wut gegen Frontex, die ‚Festung Europa‘ und das europäische Migrationsregime auszudrücken.

Frontex ist die europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Sie setzt sich zusammen aus Grenzpolizei und Geheimdiensten. Frontex hat zum Ziel, die Grenzen um Europa mit militärischen Mitteln zu sichern. Frontex ist ‚unabhängig‘ in ihren Entscheidungen und hat ein Budget – unter anderem aus Zuschüssen der EU und Beiträgen der Mitgliedsstaaten – das seit der Gründung ständig steigt. Mit Push-backs, koordinierten Abschiebungen, Überwachung, Risikoanalysen, modernisierten erkennungsdienstlichen Techniken und ständig wachsenden Datenbanken stärken sie ein menschenfeindliches Migrationsregime. Sie betreiben Krieg gegen Menschen. Im Verwaltungsrat von Frontex sitzen hohe Beamte der Schengen-Mitgliedsstaaten, darunter auch die Schweiz. Also ist die Agentur Frontex nur ein Mittel, mit dem die europäischen Staaten ihre Interessen und Macht sichern, ohne die Verantwortung für die Toten tragen zu müssen. Aber Frontex ist nicht zu trennen von ihren Mitgliedstaaten. Frontex ist Europa, die Schweiz und alle ihre Mitgliedsstaaten.

Vor kurzem sind über 1000 Menschen an den Folgen dieser aggressiven und tödlichen Migrationspolitik gestorben. Alle sind schockiert und empört, darunter auch die, welche die Todesurteile dieser Menschen unterschreiben. Heuchlerisch! Denn eine Politik, die sich darauf spezialisiert, Grenzen und Staaten vor Menschen zu schützen, nimmt in Kauf, dass Menschen beim Versuch diese Grenzen zu überschreiten ihr Leben verlieren. Jeden Tag sterben Menschen an den Folgen der europäischen Migrationspolitik, nicht nur an den Aussengrenzen.

Vor einigen Tagen hat ein junger Mann im Ausschaffungsgefängis Bässlergut versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem er von der bevorstehende Ausschaffung erfahren hat. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt sitzt er wieder im Knast und soll planmässig ausgeschafft werden. Ein ‚Dublin‘-Fall muss nach Italien zurückgeschafft werden. Fast zeitgleich tritt ein anderer Häftling im gleichen Ausschaffungsknast in Basel in den Hungerstreik, um sich gegen Haft und Ausschaffung zu wehren. Eine Woche war er im Hungerstreik. Der repressive Apparat funktioniert unbeirrt weiter.

Aus Solidarität mit all den Menschen, die jeden Tag ihr Leben riskieren und die ganze repressive Kraft der europäischen Migrationspolitik zu spüren bekommen. Weil wir nicht einfach zuschauen wollen und können, weil dieses mörderische Migrationsregime nicht ungehindert und ungestört weiter gewähren darf, weil Grenzen, Staaten und Knäste und eine Gesellschaft die diese braucht, menschenfeindlich sind.

Fuck Frontex!
Fähren statt Frontex!
Smash Fortress Europe!

Demo gegen das europäische Migrationsregime
22. Mai 2015 18 Uhr Dreirosenmatte Basel

Plakat „Fähren statt Frontex“ als PDF-Datei

Zürich: Wenn die Wachhunde schlafen…

gefunden auf indymedia Schweiz

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…wird bei ihren Hütten Feuer gelegt.

Täglich sind Menschen der Repression seiten des Staates ausgesetzt, oftmals tödlich. 16 Tage ist es her, als über 950 Flüchtende im Mittelmeer durch die militarisierten Grenzen Europas in den Tod getrieben wurden. Die heuchlerische Anteilnahme der Politiker war ein Laientheater sondergleichen. Denn genau sie sind es, die Menschen strukturell zwingen, ihre Heimat zu verlassen und ihr Leben für die kapitalistischen Zwänge aufs Spiel zu setzen. Der angesagte Kampf gegen die Schlepperbanden ist eine weitere heuchlerische, humanitäre Farce, die logischerweise nicht bei der Ursache des Problems, der Macht, ansetzt.

Diese Ursache ist nicht blosse Abstraktion, sie ist jeden Tag in allen Teilen der Welt durch Ausbeutung und Unterdrückung von Natur, Tier und Mensch ersichtlich. Um diese Macht durchzusetzen, benötigt der Staat die ausführende Gewalt, welche die Menschen kontrolliert, überwacht, erniedrigt und einsperrt. Konkret sind das Bullen, private Sicherheitsfirmen, Ticketkontrollen, Street-Worker, Grenzwächter, Frontex, Militärs etc.
Sie sind die Wachhunde des Staates und mitverantwortlich, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, Gefangene im Knast Suizid begehen, wie Ende April am Flughafen Zürich oder vor wenigen Tagen in Zürich. Ganze Quartiere werden am 1. Mai militarisiert, damit der ganz alltägliche Wahnsinn weiterläuft.

Es gilt also, diese autoritären Schweinehunde zu benennen und ihnen das Handwerk zu legen! Am 4. Mai wurde beim Bullenposten im Kreis 6 in Zürich Feuer gelegt, um sie dann zu treffen, wenn sie es nicht erwarten.

Solidarität mit den Flüchtenden, dass die Grenzen Europas eingerissen werden!
Solidarität mit den Gefangenen, dass die Mauern endgültig zerstört werden!

Tucson (Arizona, USA): Solidarischer Angriff auf Bullen- und Grenzwachverband

übersetzt von brèves du désordre und anarchistnews

In dieser Nacht des 1. Mais griffen zwei anarchistische Gruppen Kräfte der Aufrechterhaltung dieser Ordnung in Solidarität mit den andauernden Rebellionen im ganzen Land gegen die Polizei an. Zuerst wurden beim Büro der Combined Law Enforcement Association of Arizona, eine landesweite Vereinigung von Bullengewerkschaften, diverse Fenster zerschlagen. Später wurden dann auch beim Büro der lokalen Gewerkschaft der Grenzwächter Fenster kaputt gemacht und die Wände mit verschiedenen no border-Sprüchen bemalt.

Der Grenzschutz wurde für seine Rolle in der Besatzung von indigenem Land, für ihren Beitrag an den unzähligen Toten und am unbeschreiblichen Leiden in der Wüste südlich von Tucson und anderswo und für die ständig anwachsende Militarisierung rund um die Grenzen angegriffen. Die Grenzen können nicht reformiert werden, sie müssen abgeschafft werden.

Die Bullengewerkschaft wurde als Ziel ausgewählt, weil sie eine Bullengewerkschaft ist. Wir zielen auf die Abschaffung der Polizei ab und brüskieren uns ab der Auffassung, nach welcher Bullen Arbeiter sind. Die zentrale Aufgabe der Polizei ist die Kontrolle der Arbeiter und die Aufrechterhaltung der weissen Vorherrschaft. Wir sehen auch einen Wert darin, auf die Repräsentanten des Bullenamtes von Tucson zu zielen, da der Chef Teil einer Task Force ist, welche darauf abzielt, die Beziehung von Bullen und Einwohnern zu verbessern. Villasenor ist Experte darin, die „kommunitäre Polizei“ auf die Agende zu setzen, welche eine aufstansbekämpfende Strategie verfolgt, um die potentiellen Rebellen besser kontrollieren zu können und die ofizielle Linke in dieses System der Beherrschung einzubeziehen. Dieses hinterhältige Strategie ist viel schwieriger zu kontern als die offene Brutalität, auch wenn sie gleich gewalttätig ist. Die Rolle aller Bullen bleibt die Gleiche.

In diesem Moment, indem sich die wilden Revolten gegen die Polizei und die weisse Vorherrschaft im ganzen Land ausbreiten, ist es unmöglich zu behaupten, dass „nicht alle Bullen böse sind“ oder dass sie „Teil der 99%“ sind. Jene, welche solche Dinge hervorbringen und einwerfen, dass die Polizei reformiert werden kann, sind nicht naiv oder dumm – sie haben sich für eine Seite entschieden. Sie scharen sich um die weisse Vorherrschaft, um die Gewalt des Staates, des Kapitals, dieser Ordnung. Wenn wir das berücksichtigen, beabsichtigen wir mit unserer Aktion, einen breiten Kampf für die absolute Abschaffung der Polizei voranzutreiben, nicht mehr nicht weniger.

Für die Rebellen in Baltimore, Iguala, Ferguson und anderswo.
Für alle unter uns, welche es genommen hat, sei dies durch Tot, Ausschaffung oder Inhaftierung.
Für eine offene Revolte gegen die Poliizei und die Grenzen.

Australien: Hungerstreik, Besetzung und Unruhen im Internierungszentrum von Wickham Point

übersetzt von sanspapiersnifrontières

Am Dienstag, dem 14. April 2015 brach ein Aufstand im Internierungszentrum für Asylsuchende in „Wickham Point“ aus.

Die geplante Ausschaffung von mehreren iranischen Familien nach Nauru (Anm. eine kleine Inselgruppe im Pazifischen Ozean, Flüchtlinge, welche es über den Seeweg nach Australien schaffen, werden in ein Lager auf Nauru verschoben, welches von Australien finanziert und vom Unternhemen Serco betrieben wird) und die Selbstverstümmelung von etwa 20 Gefangenen soll die Revolte ausgelöst haben. Am gleichen Tag haben drei Antragssteller_innen (darunter eine schwangere Frau) versucht, sich selbst umzubringen. In den letzten 3 Wochen versuchten 15 Gefangene, sich das Leben zu nehmen.
Nach Ben Pynt, einem Unterstützer von Asylsuchenden, haben die Inhaftierten den Innenhof besetzt, um so gegen diese x-te Ausschaffung zu protestieren. Mindest 100 Migrant_innen waren an der Revolte beteiligt. Während diesen Auseinandersetzungen wurden die Schranken,Türen und Mülleimer beschädigt. Die Bullen haben die Agenten der „Metropolitan Patrol Group“ geschickt, um wieder Ordnung herzustellen. In diesem Zentrum kommt es, seitdem die medizinische Hilfe eingestellt wurde und die Verlegungen nach Nauru zunehmen, immer wieder zu Revolten.

Am Sonntag, dem 12. April gegen 19.00 Uhr ist ein Gefangener auf das Dach geklettert, um gegen die Bedingungen der Haft und den Mangel an medizinischer Hilfe zu protestieren.

Am Mittwoch, 15. April ging der Protest weiter. Um ungefähr 16.30 Uhr stiegen zwei Migranten aufs Dach, eine halbe Stunde später folgten ihnen 5 schwangere Frauen. Sie drohten damit, dass sie das Zentrum niederbrennen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden (u.a. gegen die Verlegung einer schwangeren Frau und ihrem Kind nach Naru). Ausserdem fand an diesem Tag ein Solidaritätstreffen vor dem Zentrum statt.

Seit Dezember 2014 kam es bereits zu über 20 Hungerstreiks in den Mauern des Zentrums von Wickham Point.

Die eingesperrten Flüchtlinge sind hauptsächlich aus Sri Lanka, aus dem Irak, Iran und aus Afghanistan. Die Zahl von Toten, welche versuchen von Indonesien aus per Boot die australische Insel „Christmas“ zu erreichen, hat zwischen 2012 und 2013 stark zugenommen. Die Politik des australischen Staates ist bekannt dafür, dass sie systematisch alle Flüchtlinge einsperrt und unter miserablen Bedingungen lange zurückhalten.

Solidarität mit den kämpfenden Migrant_innen! Feuer allen Knästen!

#stopasylumlaw – Steine und Farbe für die CDU!

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Steine und Farbe gegen die Landesvertretung der Bremer CDU!
Gegen den Staat und seine Papiere! Für einen antirassistischen Sommer!

Während flüchtende Menschen zu tausenden im Mittelmeer ertrinken, findet europaweit ein Rechtsruck in Gesellschaft und Parteienlandschaft statt. Das gesellschaftliche Klima in der BRD ist mehr und mehr geprägt von blankem Rassismus auf der einen und Bevormundung und Nützlichkeitsargumentationen auf der anderen Seite. Als nächstes bereiten CDU und SPD die weitere Aushöhlung des Asylrechts vor und institutionalisieren damit den rassistischen Trend.

Für uns ist der Kampf für das Recht auf Asyl und die Anerkennung legitimer Migration noch lange nicht vorüber. Gesellschaft ist ein permanent umkämpftes Terrain. Wir mischen uns ein und wählen dabei bewusst unsere Mittel außerhalb des staatlich vorgegeben Rahmens für Protest. Unsere Wut traf in der Nacht des 26. auf den 27.April 2015 in Form von Steinen und Farbe die Landesvertretung der CDU in der Bremer Innenstadt.

Gegen den Staat und seine Papiere! Für einen antirassistischen Sommer!

autonome Fluchthilfe

Toulouse: Die UMP (Union pour un mouvement populaire) schiebt ab! Vertreiben wir die UMP

übersetzt von sanspapiersnifrontières

umpsad

Am Dienstag, dem 14. April wurde die UMP aus ihrem Lokal in Toulouse rausgeworfen.

Das UMP-Bürgermeisteramt von Calais verfolgt bereits seit vielen Jahren eine rassistische Sicherheitspolitik gegen die Armen und besonders gegen die Migrant_innen.

Zuletzt hat sie ein Tagesempfangszentrum eröffnet, um die Migrant_innen vom Stadtzentrum fernzuhalten und sie dadurch besser kontrollieren zu können.

Sie hat in den letzten Wochen alles unternommen, um die Migrant_innen zu zwingen, sich auf einer ehemaligen Mülldeponie nahe dem Tageszentrum niederzulassen. Am 8. April gingen Abgeordnete mit der Unterstützung von öffentlichen Beamten in einen Squat von Migrant_innen und haben die Besetzenden zum Gehen gezwungen. Sie haben anschliessend das Haus verwüstet.

Das Bürgermeisteramt der UMP von Calais schiebt ab!

(…)
Eine Gruppe hat sich in ein Lokal der UMP im Herzen von Toulouse eingeschlichen, um sie an ihre dreckige Arbeit zu erinnern. Ihr Mobiliar wurde auf die Strasse geworfen, ihre Unterlagen durcheinander gebracht, ihre Fassade umgestaltet: Das alles ist nichts im Vergleich zu dem, was die Migrant_innen in Calais alltäglich durchmachen müssen (Druck, Zwangsumsiedlung, Ausschaffung, polizeiliche und administrative Belästigung).

Heute war die UMP das Ziel, doch vergessen wir nicht die Verantwortung der PS (Parti socialiste), des Staates oder der Faschos.

In der Nacht oder am hellen Tag, ganz alleine oder zu 300., jeder und jede kann handeln!

(Nachfolgend Teile des verteilten Flugblattes während dem Zwangsumzug der UMP)

Die UMP schiebt ab!
Vertreiben wir die UMP!

In Frankreich, wie überall, tausende von Migrant_innen bezahlen den Preis für den von Staaten, und von nun an von Europa, geführte Krieg gegen die Armen. Gezwungen ihr Land zu verlassen – oft wegen den von der westlichen Gier verursachten Konflikten – finden sich diese Menschen verfolgt von der Polizei wieder, in Lebensgefahr wenn sie versuchen, eine Grenze zu überqueren und werden von allen Ämtern verachtet.(…)

In Calais versucht die UMP auf obszöne Weise von diesem Zustand zu profitieren. Sie werden unaufhörlich den Rassismus gegen die Migrant_innen fördern, (…)
Diese widerliche Partei versucht den Bruch zwischen verschiedenen Bevölkerungen, Hautfarben, Sprachen oder Herkunftsländern zu vertiefen.

(…)Aber das wir uns nicht falsch verstehen; es wäre absurd, nur diese politische Partei verantwortlich zu machen. Auch die „sozialistische“ Präfektur von Pas-de-Calais zögert nicht, wenn es darum geht, ihre Handlanger in Uniform zu schicken, um die Migrant_innen zu terrorisieren. Wir erwarten nichts von den Politiker_innen, welche nichts anderes wissen, als die einen gegen die anderen zu stellen. Wir sehen hingegen die Solidarität zwischen allen, welche die Gewalt des Staates erfahren, als einzige angemessene Antwort auf ihren Zynismus.

Wir werden weiterhin die Verantwortlichen und die Strukturen angreiffen, welche diese Missetaten unterstützen und gutheissen.
Wir werden weiterhin den Rassismus überall bekämpfen, wo er sich finden lässt.

Nieder mit den Grenzen!
Tot den Staaten und Nationen!