Archiv der Kategorie: Aktionen

Besançon: Aktive Solidarität mit den Sans-Papiers

übersetzt von Séditions Nr. 7 – journal anarchiste apériodique de Besançon et de ses environs

ni-retention-ni-expulsionAm Dienstag, dem 15. März, wurde auf die Räumlichkeiten des ‚republikanischen‘ Senators von Besançon Jacques Grosperrin gezielt: Klebstoff wurde in das Schloss eingeführt und die Glasfassade mit Sprüchen bedeckt, darunter einer mit schwarzer Farbe: „Solidarité migrants“. Die bougeoisen Lumpen berichten in den Medien, als würden sie das nicht verstehen. Ist es wirklich notwendig zu erinnern, dass die Politik der Vertreibung und des Ausschlusses von Migranten in Calais von der republikanischen Stadtverwaltung unter Natacha Bouchart angeführt wird? In der Peripherie von Calais wurde vor kurzem ein Mega-Camp aus Containern errichtet, um mehr als 1500 Migranten zu kontrollieren und einzusperren. Diese Partei ist, wie alle anderen auch, ein Räderwerk in der Vertreibungsmaschine. Und welche Farbe die regierende Partei auch immer haben wird, es sind ihre Gesetze und alles, was sie beschützen, das ohnehin angegriffen wird. Also, ist es immer noch nicht klar?

Lesbos, Griechenland: Ausschreitungen im Abschiebezentrum Moria

gefunden auf contra info, via indymedia nederland

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Am 26. April hat der griechische Vizeminister für Einwanderung, Muzala, Moria besucht, um sich die Situation vor Ort anzusehen.

Es ist offiziell nicht erlaubt Minderjährige in Moria gefangen zu halten, deshalb dürfen sie jeden Tag eine halbe Stunde raus gehen. Diese 30 Minuten sind das große Tagessereignis, worauf die Minderjährigen jeden Tag warten.

Vermutlich aufgrund des Besuchs des Vizeministers wurden sie am 26. nicht zur gewöhnlichen Zeit heraus gelassen. Nach Stunden des Warten wurden sie immer aufgebrachter und befürchteten, dass sie an diesem Tag überhaupt nicht mehr raus kommen. Um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, warfen sie Wasser auf den Vizeminister, der durchnässt, zur eigenen Sicherheit aus dem Gefängnis gebracht wurde. Einige Minderjährige setzten die Rebellion fort, indem sie Sachen (vermutlich Mülleimer und andere brennbare Materialien) anzündeten. Die Polizei reagierte damit, dass sie diese Minderjährigen verprügelte, was immer mehr der jungen Leute gegen sie aufbrachte. Gegen 16 Uhr gab es einen Aufruhr am Haupteingang von Moria. Mülleimer wurden in Brand gesetzt und Steine auf die Bereitschaftspolizei geworfen,die direkt vor dem Haupteingang von Moria stationiert ist.

Die Bereitschaftspolizei ging in dass Lager, musste sich aber nach einigen Minuten zurückzuziehen. Sie rannte um ihr Leben, zusammen mit ÜbersetzterInnen, FrontexbeamtInnen und den Leuten, die in Moria arbeiten. Die Auseinandersetzungen übertrugen sich auf unterschiedliche Bereiche des Gefängnisses, wo es Flüchtlingen gelang den Zaun niederzureißen und außerhalb die Konfrontation mit der Bereitschaftspolizei zu suchen. Diese war eindeutig unterbesetzt und unvorbereitet und die Auseinandersetzung mit der Polizei dauerte über Stunden.

Tränengas blieb aufgrund des fehlenden Windes ohne besondere Auswirkung. Die Flüchtlinge schafften es in das Büro einzubrechen, das den Zugang zur Hauptlautsprecheranlage von Moria hat. Sie riefen „Freiheit“ über die Lautsprecher, was im ganzen Camp zu hören war und verschafften sich auch Zugang zum Registrierungszentrum, in dem Dokumente und Computer zerstört wurden. In der Nacht kletterten die Leute auf das Dach des Gebäudes, entzündeten noch mehr Feuer auf dem Campgelände und versuchten auch, das Gebäude selbst zu zerstören. Auch gab es einige weitere Versuche Zäune innerhalb des Lagers zu zerstören.

Schließlich betrat die Polizei wieder das Gelände und versuchte verzweifelt durch das Verschießen von Blendgranaten auf kurze Distanz (vermutlich direkt uf Flüchtlinge), die Revolte zu beenden. Fünf Krankenwagen trafen ein. Es ist nicht bekannt, ob sie verwundete Bullen oder Flüchtlinge ins Krankenhaus brachten. Was danach geschah ist unbekannt, weil die Polizei anordnete, dass die letzten AugenzeugInnen das Gebiet verlassen. Sie hat dann beitseitig die komplette Straße nach Moria versperrt, so dass nicht mehr möglich war, sich dem Gebiet zu nähern. Am Morgen hatte sich die Situation beruhigt.

Für uns zeigt dieser Vorfall, dass Menschen nicht gefangen gehalten werden können, ohne darauf mit emotionalen Widerstand zu reagieren. Wir unterstützen Flüchtlinge in ihren Kampf für Gerechtigkeit, würdigen ihre Situation und Existenz in Europa und außerhalb der Europäischen Union und wir unterstützen sie in ihrem KAMPF FÜR FREIHEIT.

Freiheit für alle Gefangenen!

Einige AnarchistInnen

Lager zu Asche!

gefunden in der Dissonanz Nr. 26 – anarchistische Zeitung

Am Mittwoch, dem 20. April, hat laut Medien eine Asylsuchende in Buchs AG eine Wolldecke in ihrem Zimmer in der Asylunterkunft Gartenweg in Brand gesteckt. Sie und ihre Mit-Insassin mussten mit Verletzungen ins Spital gebracht werden, worauf die Mit-Insassin in der gleichen Nacht wieder entlassen, und die Frau, die das Feuer legte, in eine psychiatrische Klinik verlegt wurde. Der Brand konnte vom Sicherheitsdienst gelöscht werden, das Zimmer sei jedoch russgeschwärzt und vorläufig nicht mehr bewohnbar.

Die Kantonsbullen teilten in einer Medienmitteilung mit, dass das Tatmotiv noch unklar sei, „psychische Probleme“ jedoch im Vordergrund stehen. Es ist typisch für die Unterdrücker, dass sie jeden Akt des Widerstandes, der selbstbestimmten Handlung und der Zurückweisung eines Lebens in völliger Abhängigkeit nicht im Geringsten nachvollziehen können. Es entzieht sich ihrer Logik und ihrer Moral. Dass sich jemand dazu entschliesst, sich bewusst zu gefährden, indem das eigene Zimmer in Brand gesteckt wird, kann mit solch einem eindimensionalen Blick auf die Dinge nur dazu führen, den Akt zu pathologisiere, um ihn damit wieder, gemäss eigener Logik, einordnen und kategorisiseren zu können.

Wir verteidigen diese Revolte gegen die Institution Lager und verstehen den Akt als Aufforderung, die Strukturen der Asyllager zu sabotieren, um den Unterdrückern die Kontrolle zu entreissen.

London: Für jede Razzia eine Antwort

übersetzt von Rabble

Zahlreiche Geschäfte in Deptford (London) wurden am 21. April 2016 von der Immigration Enforcement durchsucht, insgesamt sechs Menschen wurden dabei verhaftet.

Eine kleine Gruppe versammelte sich und beschimpfte die Beamten als Rassisten, während andere versuchten, die Kastenwagen physisch zu blockieren, was ihre Abfahrt für einige Zeit verzögerte. Doch wenn wir die ‚rassisitischen Vans‘ aus Deptford rausschmeissen wollen, dann brauchen wir mehr Leute, die Solidarität zeigen.

Im Nachhinein wurden die Ladenbetreiber und Bewohner von Deptford zu einer öffentlichen Versammlung eingeladen.

Einige Sprüche und Poster, die nach der Razzia auftauchten:

Eleysina, Griechenland: Antifa-Demo in Solidarität mit Flüchtlingen

übersetzt von act for freedom now

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Am Nachmittag vom 23. April 2016 fand in Eleysina eine Antifa-Demo in Solidarität mit den Flüchtlingen und gegen die Konzentrationslager (hot spot) in Skaramaga statt.

Während der Demo wurden Slogans skandiert und an Wände geschrieben, Flyer herumgeworfen und die Fensterfront von bekannten Faschisten zerschlagen.

Bei der Aspropirgos Station versuchten ungefähr 20 Neonazis die Demo aus einem Hinterhalt anzugreifen.

Basel: Scherben bei Lufthansa City-Center

gefunden auf indymedia

1Tag für Tag werden Menschen gegen ihren Willen abgeschoben. Lufthansa ist ein Flugunternehmen, das dies ermöglicht und davon profitiert. Wir haben ihnen in der Nacht vom 27. April das Schaufenster am Petersgraben in Basel eingeworfen und Stop Deportation dazugeschrieben.

Abschiebungen blockieren
Institutionen und Profiteure angreifen

Krawalle in Flüchtlingslager auf Lesbos

gefunden auf tagesanzeiger, veröffentlicht am 27.04.16

Bei Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen und Polizisten im Aufnahmelager Moria wurden mindestens zehn Menschen verletzt.

Auf der griechischen Insel Lesbos protestierten Flüchtlinge mehrere Stunden lang gegen eine mögliche Ausweisung in die Türkei sowie gegen die schlechten Lebensbedingungen. Mindestens zehn Menschen seien dabei leicht verletzt worden, berichtete das Staatsradio. Demnach konnten die Sicherheitskräfte erst am frühen Morgen wieder die Ordnung in dem Aufnahme- und Abschiebelager herstellen. Die Stimmung sei explosiv, berichteten Reporter vor Ort.

Die Protestierenden bewarfen unter anderem den griechischen Migrationsminister Ioannis Mouzalas mit Wasserflaschen und anderen Gegenständen. Einige zündeten zudem Mülleimer an. Als einige Menschen versuchten auszubrechen und Steine warfen, setzten Sicherheitskräfte Tränengas ein.

Griechenland hatte am Mittwoch insgesamt 49 illegal eingereiste Flüchtlinge in die Türkei abgeschoben. Grundlage dafür ist der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei. Dieser sieht vor, dass alle ab dem 20. März illegal eingereisten Flüchtlinge und Migranten von Griechenland in die Türkei zurückgeschickt werden.

Idomeni: Flüchtlinge demolieren Polizeiwagen

gefunden auf RT Deutsch

Idomeni: Flüchtlinge demolieren Polizeiwagen, nachdem dieser einen von ihnen überfahren haben soll

Heute (18.04.16) ist es in Idomeni erneut zu schweren Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen sowie Migranten und der Polizei gekommen, nachdem einer der Flüchtlinge von einem Polizeiwagen überfahren worden sein soll. Nachdem Vorfall tat sich eine aufgebrachte Gruppe zusammen und demolierte den Polizeiwagen, um den Überfahrenen zu rächen. Der 24-Jährige ist schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden.

Es gibt derzeit noch keine offizielle Bestätigung über den Vorfall und noch widersprüchliche Angaben darüber, wie der Vorfall sich ereignete.

Zürich: Wacker gekündet

gefunden in der Dissonanz Nr. 25 – anarchistische Strassenzeitung

Nach den jüngsten Angriffen in Zürich gegen das Car-Unternhemen Wäckerlin AG, das jeden Abend Asylsuchende vom Test-Bundeslager Juchhof zum nicht weit entfernten Bunker in Wiedikon gefahren hat, zog das Kleinunternehmen seine eigenen Schlüsse und kündete den Vertrag per 16. März 2016, wie es auf der Homepage des Unternehmens zu lesen ist. Besser spät als nie, besagt eine Redensart. Dem neuen Unternehmen, welches sich den Auftrag schnappen wird, wünschen wir schon jetzt Hals- und Beinbruch.