Archiv der Kategorie: Aktionen

Basel: „Mit der alltäglichen Unterdrückung brechen!“

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Nur zur Info:

Gestern Abend, 12. November habe ich beim Bahnhof St.Johann in Basel folgendes gesichtet: Der SBB-Ticketautomat war angebrannt. Beim kleinen Häuschen, vermutlich der Zollverwaltung zugehörig, waren ein paar Scheiben eingeschlagen. Der Spruch auf dem gleichen Häuschen informiert die Passagiere über die Motive: „Arbeit, Grenzen, Knäste – Mit der alltäglichen Unterdrückung brechen!“


Anmerkung von AdHdF.: Vor knapp einem Jahr kam es bereits zu einer ähnlichen Aktion beim Bahnhof St. Johann. Damals wurden ebenfalls Scheiben eingeschlagen und der Spruch „Stop deportation! Smash the State!“ hinzugeschrieben.

Aktionen im Zusammenhang mit dem Migrationsgipfeltreffen in Bern

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Zürich: Farbanschlag auf den Polizeiposten an der Weinbergstrasse

In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag (9.11 auf den 10.11) haben wir in Solidarität und als Zeichen unserer Wut den Polizeiposten an der Weinbergstrasse angegriffen. Wir wollen nicht weiter zuschauen, wie der Staat mit seinen Marionetten (Polizei,Sicherheitsdienst,Kontrolleur_innen…) Menschen unterdrückt, wegsperrt und tötet.

Durch Einsperrung und Verfolgung werden Menschen in den Tod getrieben oder wie in Lausanne vor einer Woche ganz offensichtlich umgebracht. Knäste werden in keinster Absicht zum Leben gebaut. Knäste sind hier, um die Menschen zu isolieren, zu zermürben und ihren Willen zu brechen.

Diese Gesellschaft die auf Grenzen, Gesetze und dem Ausschluss von Menschen basiert, ist allgegenwärtig. Eine solche Gesellschaft ist widerwärtig und hat einzig unseren Hass und die Revolte dagegen verdient.

Ein Kampf für die Freiheit beduetet für uns den Angriff auf die Idee der Autorität und all ihrer Auswüchse.

Schule, Psychiatrie, Knäste, Arbeit, Patriarchat… müssen zerstört werden.

Für die Anarchie


Luzern: Feierabend von Trafigura versaut

Bei einem der grössten Rohstoffhandelskonzernen der Schweiz wurde gestern zu Feierabend der Eingangsbereich mit rotem Lack verschmiert. Trafigura in Luzern ist eine von vielen Profiteuren der Europäischen Politik gegenüber Leuten in Afrika. Die Mitarbeitenden dieser Firma sollen nicht in Ruhe in Luzern ein- und ausgehen können.

Über das Verhalten der besagte Firma und anderer Ausbeuter*innen wurden schon viel gesagt und geschrieben. Es werden Medienberichte verfasst und Gerichtsurteile gesprochen. Gerade im Rahmen von Enthüllungen wie der Paradise Papers ist die Empörung gross. Das wirtschaftliche Verhältnis bleibt aber dasselbe. Die Einen verdienen das grosse Geld in edlen Büros in Europa, den Anderen wird die Lebensgrundlage zerstört. Die Migrationspolitk, wie sie dieses Wochenende an Sommarugas Minister*innentreffen weitergeführt wird, stützt das koloniale Treiben. Der Schweizer Staat hätschelt die Firmen so dass die Anzugträger*innen möglichst viel Geld scheffeln und baut Grenzen, damit die Unterdrückten da bleiben, wo sie gebraucht werden. Dieser Brutalität, die im Hier und Jetzt passiert, wollen wir nicht länger zuschauen. Wir haben daher gestern unser Mindestes getan und den Mitarbeitenden zum Feierabend einen Denkzettel verpasst. Dieses Mal hat es leider keine*n von ihnen direkt getroffen…


Bern, Thun: Auch die Politik der SP ist rassistisch

Mit Bundesrätin Sommaruga vertritt die SP ihre rassistische und repressive Politik im Bundesrat und hat die Entscheidungsgewalt über tausende von Menschenleben. Sie nutzt ihre Position um das Asylsystem zu verschärfen, die Repression gegen Migrant*innen weiter zu verstärken und um bei der Hetze von Rechtspopulist*innen munter mitzuspielen.

Alle geflüchtete Menschen sollen ab 2019 in grossen Lagern kontrolliert gehalten werden. Nicht verwertbare Geflüchtete werden in Deportationslager (Giffers, Kappelen,…) verlegt. Diese Knäste und Orte der Gewalt werden sehr zynisch Ausreisezentren genannt. Diese Politik ist klar rassistisch. Sie unterteilt Menschen in Kategorien von Privilegierten und Abzuschiebenden und nimmt sich das Recht zu entscheiden, welches Leben mehr wert ist als das andere.

Die Leichen im Keller der „Kontaktgruppe zentrales Mittelmeer“

Mit ihrem Engagement in der „Kontaktgruppe zentrales Mittelmeer“ zeigt Sommaruga, was sie von Migration hält. Für sie ist Migration eine Bedrohung und jede unkontrolllierte Meeres- und Wüstendurchquerung soll verhindert werden. Alle Menschen auf den Fluchtrouten sollen bekämpft und kriminalisiert werden, damit sie gar nicht erst von ihrem Herkunftsort flüchten. Offensichtlich ist aber, dass Migration mit repressiven Massnahmen nicht verhindert werden kann. Es macht die Fluchtrouten noch gefährlicher, die Migrant*innen noch ausbeutbarer und es wird noch mehr „stranded People“ geben, die in der Wüste festsitzen und weder vorwärts noch zurück können.

Die Schweiz finanziert in Lybien die Küstenwache mit einer Million Franken, damit sie Boote an die lybische Küste zurückdrängt und NGO-Schiffe vertreibt. In Tunesien will sie insbesondere die Polizei für strengere Grenzkontrolle aufrüsten und die polizeiliche Zusammenarbeit fördern.

Migrationsrouten mit Polizei und Mafia zu bekämpfen bedeutet Tod und Ausbeutung für Flüchtende. Mit keinem Wort spricht die Kontaktgruppe davon, wie sichere Korridore und Fluchtrouten aussehen könnten. Deshalb läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn Sommaruga nun leere Phrasen herumschleudert wie: „Schutz von gestrandeten Migranten“ und „Schliessung von Zentren“ was genau das Gegenteil ihrer Politik darstellt.

Rechte Kritik ist linkes Futter

Auch in der SP findet Sommaruga mit ihrer rassistischen Politik gehör. Ganz einfache Rechnung: Wenn die SVP gegen Bundeslager ist, muss die Linke ja dafür sein. So erstaunt es nicht, dass die SP Thun nun tief ins rassistische Denken abdriftet. Als 2015 bekannt wird, dass 600 geflüchete Menschen in Thun auf engstem Raum in zwei Panzerhallen unter ständiger Bewachung durch die Securitas festgehalten werden sollen, schreibt sie fröhlich: „SP Thun begrüsst Bundesasylzentrum auf dem Thuner Waffenplatz“ und „Sie vertraut dem Staatssekretariat für Migration, […] einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.“
Ein reibungsloser Ablauf bedeutet: Fresse halten, Handy abgeben, begrabschen lassen und brav auf deine Ausschaffung warten und dafür gefälligst auch noch dankbar sein.
Zum Glück war der Spuck in den Panzerhallen nach ein paar Monaten wieder vorbei, wobei die SP Thun eine Weiterführungs dieses Elends begrüsst hätte. Die ganz miese Tour dabei ist, sich selber dann auch noch als „solidarisch“ zu bezeichnen.

Der SP Thun gefällt die repressive Schiene ganz gut. Stolz schreibt sie über ihren Gemeinderat Siegenthaler: „Sein grösstes Verdienst sind vermehrte Patrouillen der Polizei und der privaten Sicherheitsdienste und die Einführung von punktueller Videoüberwachung.“

Aus Widerstand dagegen und in Solidarität mit allen Betroffenen wurde am frühen Freitagmorgen 10. November das SP-Büro in Bern mit dem Spruch „auch die SP-Politik ist rassistisch“ verschönert sowie an einer grossen Hauswand in Thun der Schriftzug „No Borders, No Camps, No SP“ hinterlassen.


Bern: Die Zäune von Bern grüssen die Geflüchteten dieser Welt!

Die Zäune von Bern grüssen die Geflüchteten dieser Welt!
Auch wir finden: Kein Fussbreit den Menschenjäger*innen!

Darum haben Dutzende von uns Berner Zäunen in der Nacht von Sonntag auf Montag unsere Maschendrähte weit aufgeschnitten, um unsere grenzenlose Solidarität mit allen Menschen auf der Flucht auszudrücken.

Die Kontaktgruppe Mittelmeer, die sich gerade in Bern trifft, will diese Menschen mit der Hilfe von Despoten und Kriegsverbrechern an ihrer Flucht vor Krieg, Folter, Hunger und Armut hindern und sie fern von Europa in Internierungslager sperren, in denen ihnen Hunger und Folter drohen.

Shame on you, Kontaktgruppe Mittelmeer! Shame on you, Simonetta Sommaruga!

KONTAKTGRUPPE MITTELMEER VERSENKEN!
GRENZEN AUF FÜR ALLE!

Auch in Leipzig brennt ein Funkmast

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Polizei-Funkmast angezündet

Leipzig, 9. November 2017. Das LKA schließt einen politischen Hintergrund nicht aus: In der Nacht zum Donnerstag ist auf einen Telekommunikationsmast der Polizei in der Hans-Driesch-Straße ein Anschlag verübt worden. Dadurch wurde der Funkverkehr der Einsatzkräfte in Leipzig gestört.

Leipzig. Ein Funkturm von Polizei und anderen Sicherheitsbehörden in Leipzig ist in der Nacht zum Donnerstag Ziel eines Anschlags geworden. Unbekannte setzten den Mast neben dem Polizeigelände in der Hans-Driesch-Straße in Leutzsch gegen 23 Uhr in Brand, teilte das sächsische Landeskriminalamt (LKA) mit. Beim Eintreffen der Beamten stand die Anlage in Flammen. Durch das Feuer sei auch der Funkverkehr der Einsatzkräfte in Leipzig gestört worden, so LKA-Sprecher Tom Bernhardt. Es entstand rund eine halbe Million Euro Schaden.

Die Täter waren gewaltsam in das umzäunte Areal eingedrungen und hatten die Schaltkästen am Fuß des Stahlmasts angezündet. Zuvor sollen sie laut Medienberichten auch mehrere Kabel durchtrennt haben. Die Funkanlage wird von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) genutzt – darunter neben der Polizei auch Feuerwehr und Rettungsdienste. Auch Mobilfunkanbieter senden von dort ihre Signale. Ein politisch motivierter Hintergrund der Tat wird vom LKA geprüft. Ein Bekennerschreiben gibt es bislang nicht.

Ermittler suchen Zeugen und Internet-Hinweise

Die Ermittlungen übernahm das neue Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des LKA. Es ist der Nachfolger des Operativen Abwehrzentrums (OAZ) mit Sitz in Leipzig. Die Ermittler suchen nun Zeugen, die am Mittwochabend im Bereich des Tatortes verdächtige Personen und Fahrzeuge gesehen haben oder Hinweise geben können. Von Interesse seien auch Einträge im Internet zum Tathergang, so das LKA.

Auf dem direkt an den Funkmast angrenzenden Gelände in der Hans-Driesch-Straße befand sich einst die Dienststelle der Verkehrspolizeiinspektion, die inzwischen nach Paunsdorf umgezogen ist. Aktuell ist hier nur noch die zentrale Bearbeitungsstelle für Fahrraddiebstähle untergebracht – sie ist jedoch nur tagsüber besetzt.

Innenminister Ulbig verurteilt Anschlag

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) fand nach dem Angriff deutliche Worte. „Der Anschlag auf die Funk-Basisstation in Leipzig ist nicht nur ein Anschlag auf ein wichtiges technisches System, sondern ein Angriff auf die Polizei und den Rettungsdienst im Freistaat insgesamt“, sagte Ulbig der Deutschen Presse-Agentur. „Ich verurteile diesen feigen Brandanschlag scharf und hoffe, dass der oder die Täter schnell gefasst werden, um sie dann zügig zur Verantwortung zu ziehen und entsprechend hart zu bestrafen.“ Den Kriminellen müsse klar sein, dass derartige Straftaten unter Umständen sogar Menschenleben gefährden können.

Bern: Implenia-Firmenautos brannten

gefunden auf barrikade

In der Nacht vom 6. auf den 7. November brannten in der Lorraine in Bern zwei Firmenwägen, sowie eine Baumaschine der Firma Implenia.

Dieses Feuer fand im Kontext des Kampfes gegen den Erweiterungsbau des (Ausschaffungs-)Knastes Bässlergut in Basel und somit allgemein mit den Kämpfen gegen das Knastsystem und der Ausschaffungsmaschinerie statt.
Implenia hilft bei diesem Erweiterungsbau mit und trägt somit einen Teil dazu bei, dass immer mehr Menschen eingesperrt und anschliessend oftmals ausgeschafft werden.

Mehr Infos zu dem Bau des Bässlergutes, sowie weitere Beteiligte findet ihr unter diesen Links:
https://barrikade.info/Basslergut-Erweiterung-ein-offenes-Mail-278?var_mode=calcul
https://barrikade.info/Involvierte-Firmen-in-der-Basslergut-Erweiterung-167?var_mode=calcul

Ausserdem; Vom Donnerstag (9.11) bis am Sonntag (13.11) finden die Aktionstage gegen das Migrationsgipfeltreffen in Bern statt. Seien wir kreativ und stören dieses Treffen auf viele verschiedene Arten: https://barrikade.info/Update-der-Menschenjager-innen-523

Murcia, Spanien: Revolte und Ausbrüche aus dem Lager von Sangonera

übersetzt von sans attendre demain

Am Freitagabend, dem 03. November, ist im CIE (Centro de Internamiento de Extranjeros, z.dt. Internierungslager für Ausländer) von Murcia eine Revolte ausgebrochen.

Gegen 21 Uhr attackierten dutzende Migranten die Polizisten vom Zentrum mit Eisenstangen und schlugen die Türen und das Gitter zur Küche ein. Kleine Feuerchen aus Müll und Karons wurden ebenfalls entfacht, bevor es etwa 30 Personen gelang auszubrechen. Mindestens zwei Bullen wurden verletzt, wovon einer ins Spital gebracht wurde musste, nachdem ihm ein Schlag mit einer Eisenstange am Kopf getroffen hat.

Die Guardia Civil hat sich auf der Suche nach den Entkommenen ums ganze Lager verteilt.

Die Lebensbedinungen im Lager von Sangonera sind gemäss mehreren Nicht-Regierungsorganisationen, die aufgrund der veralteten Einrichtung die Schliessung des Zentrums fordern, katastrophal. Weit mehr Migranten, als dies die Kapazitäten des Lagers zulassen würden, sind dort eingesperrt.

Im Oktober 2016 kam es im gleichen Lager zu einer ähnlichen Revolte. Fünf Bullen wurden dabei verletzt und mehr als 20 Unerwünschte konnten so dieser Knasthölle entkommen.

 

Grenoble, Frankreich: Solidarischer Brandanschlag

übersetzt von sans attendre demain

In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober haben wir drei Fahrzeuge an der rue jean perrot in Grenoble angezündet: Ein Auto von SPIE (Unternehmen, das mit dem Bau von Knästen fett wird), ein Auto einer privaten Sicherheitsfirma sowie ein Fahrzeug von Schindler. Wir versuchten auch einen Jaguar anzuzünden, doch ist dieser aus ungeklärten Gründen mit ein paar Spuren an der Karosserie und geschmolzenen Pneus davongekommen.

Mit dieser Geste möchten wir unsere Solidarität an Ghespe und Paska richten, die nach der Hausdurchsuchungswelle in Italien vom August noch immer eingesperrt werden sowie an die zwei Gefangenen in der Angelegenheit des abgefackelten Bullenautos. Wir erfreuen uns ebenfalls über die jüngsten Angriffe auf die Bullen in Limoges (A.d.Ü.: 19. Sept. Fünf Fahrzeuge der Gendarmerie gehen in Flammen auf), Clermont (A.d.Ü.: 24. Okt. drei Autos der Stadtpolizei brennen aus) und in Isère (A.d.Ü.: 26. Okt. Unter einer Kaserne der Gendarmerie brennen vier Privatautos der Gendarmen) und bringen unsere Unterstützung mit den anonymen Brandstifter_innen zum Ausdruck.

Italien: Angriffe auf die Poste Italiana in Solidarität mit anarchistischen Gefangenen

Genua, Italien: Brandanschlag

übersetzt von croce nera anarchica

Genua bei Nacht: Ein Auto der italienischen Post in Solidarität mit den Gefangenen von Scripta Manent, mit Ghespe und Paska angezündet. Wir sind mit euch! Für alle Migranten, die an den Grenzen gestorben sind, Rache!

Mailand, Italien: Bankautomat attackiert

übersetzt von round robin

Dienstag Nacht, 3. Oktober, entschieden wir uns, einen Bankautomat der Poste Italiane in der Nachbarschaft Bruzzano in Mailand zu zerschlagen. Aufgrund ihrer Beteiligung am Abschiebebusiness von Migranten.

Solidarität mit Ghespe und Paska (die einen Hungerstreik gegen die Knastbedingungen durchgeführt haben).


Anmerkungen:

Scripta Manent: Aufruf für internationale Solidarität am 16. November

Übersetzung gefunden und überarbeitet von contra info

Am 16. November wird um 10 Uhr vor dem Hochsicherheitsgericht in Turin die erste Verhandlung im Falle Scripta Manent stattfinden. Es wird zu einem lang andauernden Prozess kommen, in dem 22 anarchistische Gefährt*innen beschuldigt sind, von denen sich sieben noch immer im Gefängnis befinden.

Der repressive Staatsapparat beschuldigt einen Teil der anarchistischen Bewegung ihn mit den Methoden der destruktiven direkten Aktion gegen seine Strukturen und seine Leute, der Verwirklichung und Verteilung anarchistischer Publikationen und der Unterstützung für revolutionäre Gefangene angegriffen zu haben.

Das Theorem von Staatsanwalt Sparagna ist, dass die Positionen der beschuldigten Gefährt*innen isoliert und fern von dem anarchistischen Kontext sind.

Es ist ein unverfrorener Versuch den Anarchismus in verschiedene Fraktionen zu teilen und ihn auf einen klar definierten interpretierenden und legalen Rahmen zu beschränken.

Wir kippen den Versuch, diese Gefährt*innen zu isolieren und wir bekräftigen, dass diese Methoden und Positionen, für die sie angeklagt sind, ein Erbe aller Anarchist*innen und Revolutionäre ist und wir bringen noch einmal unsere Nähe und unsere Solidarität mit den Angeklagten zum Ausdruck.

Wir rufen dazu auf, am Donnerstag, dem 16. November um 10 Uhr an der Versammlung vor dem Hochsicherheitsgericht des Turiner Gefängnisses “Le Vallette” teilzunehmen und wir erneuern den Aufruf für internationale Solidarität mit allen Anarchist*innen, Rebell*innen und revolutionären Gefangenen: an jedem Ort und in Übereinstimmung mit den Modalitäten, die jede Person für angemessen hält.


Solidarität mit Ghespe und Paska

Bei einer überregionalen Operation der DIGOS (Sondereinheit der Polizei), der ROS (Sondereinheit der Carabinieri) und der Anti-Terror-Einheit am 03. August werden 8 Personen verhaftet: 6 in Florenz und je eine Person in Rom und Lecce. Fünf Gefährt_innen werden des versuchten Mordes angeklagt. Es handelt sich um einen Anschlag vom 1. Januar dieses Jahres mit einer selbst-gebauten Bombe auf den faschistischen Bücherladen „Bargello“ in Florenz, bei der ein Polizist eine Hand und ein Auge verloren hat. Gegen die 3 anderen Verhafteten wird wegen „Herstellung, Besitz und Transport eines Sprengkörpers oder Brandsatzes an einen öffentlichen Platz“ ermittelt. Diese Ermittlung betrifft einen Angriff mit Molotowcocktails auf einen Posten der Carabinieri in Rovezzano (Florenz) am 21. April 2017.

Am 05. August werden 6 Verhaftete aufgrund fehlender Beweise freigelassen. Salvatore Vespertino „Ghespe“ befindet sich noch immer in Haft. Bei ihm sollen DNA-Spuren an einem Teil gefunden worden sein, das für die Herstellung der Bombe gebraucht wurde. Pierloreto Fallanca „Paska“, der aufgrund fehlender Beweise für den Anschlag zu Neujahr ebenfalls hätte freigelassen werden sollen, wird aufgrund mutmasslicher „Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation“ weiterhin eingesperrt. Die Beweise dafür wurden während der Polizeioperation „Panico“ gesammelt, bei der am 31. Januar mehrere Hausdurchsuchungen stattfanden und im Verlaufe derer 12 Menschen der Straftat „Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation“ angeklagt wurden.

Um ihnen zu schreiben:

– Salvatore Vespertino
casa circondariale Sollicciano
Via Minervini 2/r
50142- Firenze — Italia

– Pierloreto Fallanca
Casa circondariale
Borgo San Nicola, 4
73100 – Lecce — Italia

weitere Informationen zu den Fällen auf englisch und italienisch auf anarhija.info

Zürich: Lieferwagen der Implenia ausgebrannt

gefunden auf 20min

«Dahinter stecken Leute mit politischem Motiv»

Zwei Autos brannten am Mittwochmorgen an der Neugasse komplett aus – darunter ein Lieferwagen der Implenia. Waren es erneut Linksextreme?

Ein Passant meldete der Stadtpolizei Zürich am frühen Mittwochmorgen kurz vor 3.30 Uhr, dass auf einem Parkplatz vor der Liegenschaft Neugasse 81 ein Fahrzeug brannte. Als die Rettungskräfte eintrafen, stand ein Lieferwagen in Vollbrand, schreibt die Stadtpolizei Zürich am Mittwochmittag in einer Mitteilung.

Obwohl die Feuerwehr den Brand rasch löschen konnte, brannte das Fahrzeug komplett aus. Ein daneben parkiertes Auto wurde durch das Feuer ebenfalls vollständig zerstört. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Franken. Die Brandermittler können eine Brandstiftung nicht ausschliessen.

«Dahinter stecken Leute mit einem klaren politischen Motiv»

Die Kollegin eines Leser-Reporters, die auch in der unmittelbaren Nähe im Kreis 5 wohnt, wurde durch den Brand geweckt: «Sie hatte richtig Schiss.» Es komme in den vergangenen Monaten öfter vor, dass Autos gezielt beschädigt werden in dieser Gegend. «Dabei handelt sich nicht selten um Geschäftsautos – zum Beispiel das Auto meines Bruders, das mit einer Sicherheitsfirma angeschrieben ist, wurde in der Vergangenheit mehrmals beschädigt», so der Leser-Reporter. Alleine die Reifen seien vier Mal aufgeschlitzt worden. «Ich glaub, dahinter stecken Leute mit einem klaren politischen Motiv, die etwas gegen die betroffenen Firmen haben», sagt der Leser-Reporter.

Und in der Tat, dass es am Mittwochmorgen ein Lieferwagen des Bauunternehmens Implenia traf, scheint kein Zufall zu sein: Bereits in den vergangenen Monaten wurden mehrere Bagger und Lieferwagen der Firma Implenia angezündet. Anfang Juli legten Unbekannte gar ein Feuer auf der Baustelle des Polizei- und Justizzentrums (PJZ) – Generalunternehmer: Implenia.

Bekennerschreiben im Internet

Eine ähnliche Serie von Brandstiftungen beschäftigt auch die Polizei in der Stadt Basel. Dort wird der Implenia vorgeworfen, dass sie sich am Bau des Ausschaffungsgefängnis Bässlergut bereichern.

Einträge oder gar Bekennerschreiben auf Szenen-Websites und -Foren deuten darauf hin, dass diese Brände von Personen aus dem linksextremen und anarchistischen Umfeld gelegt wurden. Zu lesen sind Aufforderungen wie: «Implenia in der ganzen Schweiz angreifen» oder «Für mehr schöne nächtliche Feuer».

Auch der Nachrichtendienst beschäftigt sich mit den Bränden

Auch der Nachrichtendienst des Bundes (NBD) setzt sich inzwischen mit den Brandstiftungen auseinander, wie der «Tages-Anzeiger» im September publik machte. «Dem NDB sind diese Serien in Basel und Zürich bekannt, und der NDB steht mit den entsprechenden Behörden in Kontakt», sagte Sprecherin Carolina Bohren. Gewalttätige Linksextreme in der Schweiz hätten ihren Protest gegen die Asyl- und Migrationspolitik der Schweiz verstärkt. Dabei wenden sie laut Bohren auch immer wieder starke Gewalt an und scheuen vor Personenschäden nicht zurück.

Bei der Stadtpolizei Zürich heisst es nach dem aktuellen Vorfall nur: «In diesem Jahr hatten wir vier ähnlich gelagerte Brandstiftungen.» Laut Sprecher Marco Bisa würde in jedem Fall eine umfassende Spurensicherung durchgeführt werden. «Wir ermitteln in alle Richtungen – diese Schreiben, die im Internet zu finden sind, werden sicher auch berücksichtigt», so Bisa. Bei Implenia bestätigt man lediglich, dass es sich bei dem Lieferwagen um ein Firmenfahrzeug handelt.

Calais, Frankreich: Zwei Strassenblockaden in der Nacht auf Montag

übersetzt von nordeclair.fr

In der Nacht von Sonntag (15.07.17) auf Montag (16.10.17) mussten zwei von Migranten errichtete Strassenblockaden von der Polizei geräumt werden. Die eine Blockade befand sich in der rue de Judée in der Industriezone Marcel-Doret und die andere in der rocade-est auf der Höhe der Bahngleise bei Beau-Marais.

Zwei Fahrzeuge wurden beschädigt, verletzt wurde niemand.