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Basel: Vandalen-Protest gegen Sitz der reformierten Kirche

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von online reports

Der Streit um das „Kirchen-Asyl“ in der Matthäuskirche geht weiter: Massive Sachbeschädigung am Sitz der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt.
Basel, 10. März 2016

Vandalen-Anschlag auf den Sitz der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt: Unbekannte Täter haben in der Nacht auf heute Donnerstag die Fassade und das Portal des Münsterhofs an der Rittergasse auf eine Länge von über zehn Metern massiv mit roter und blauer Farbe versprayt und den Slogan „Heuchler“ hinzugefügt. Der Münsterhof ist der Sitz des Kirchenpräsidenten, des Kirchenrates sowie der Kirchen- und der Steuerverwaltung der Evangelisch-reformierten Kirche.

Die Kirche reichte bei der Basler Staatsanwaltschaft umgehend Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt ein, wie Sprecher Peter Gill gegenüber OnlineReports bestätigte. Die Kriminaltechnik habe heute Donnerstagmorgen „vor Ort untersucht“. Kirchen-Sprecher Roger Thiriet schätzte den Schaden auf eine Grössenordnung von 20’000 Franken.

Kirchenrat ist „konsterniert“

Die Spray-Attacke wertet Thiriet als „einen Angriff auf die Organisation Kirche“, auf den die Kirchenleitung „konsterniert“ reagiert habe: „Da wollte jemand ein Zeichen setzen.“

Die Urheber sind nicht konkret bekannt. Starke Vermutungen orten sie aber im Umkreis der Aktivisten, die sechs abgewiesene Asylbewerber während Wochen ohne Absprache und Einverständnis mit dem Kirchenrat in der Kleinbasler Matthäuskirche vor der Ausschaffung versteckt hielten.

Vor einer Woche führten Polizei und Migrationsbehörden die Asylbewerber ab und nahmen acht Personen in Haft – darunter zwei weitere Ausländer, die sich nicht rechtsgültig ausweisen konnten. Am Abend jenes Tages kam es zu einer Demonstration von Sympathisanten der Besetzungs-Aktion, in deren Verlauf die Poiizei Tränengas und Gummischrot einsetzte.

Laut Thiriet kam es aufgrund der Auseinandersetzungen zu rund einem Dutzend Kirchen-Austritten, etwa gleichmässig verteilt auf Anhänger, die diese Form von „Kirchen-Asyl“ verteidigten oder ablehnten.

Mesnil-Amelot, Frankreich: Mehrfache Brandstiftung im CRA

übersetzt und zusammengefasst von attaque

feu aux craZwei Gefangene des CRA (centre de rétention) von Mesnil-Amelot haben am Samstag (05.03.16) ihre Matratzen in Brand gesteckt. Einer der Beiden ist immernoch im Spital, während der Andere am Sonntag in Untersuchungshaft gebracht wurde.

Das Feuer verbreitete sich in einem der drei Gebäude. Knapp 80 Menschen wurden evakuiert und in andere, intakte Gebäude verlegt. Das geschädigte Gebäude wird fürs Erste geschlossen bleiben.

In der Nacht auf Montag (07.03.16) kam es dann im gleichen CRA zu insgesamt drei Brandstiftungen in verschiedenen Gebäuden.

Aufgrund der verschiedenen Brände und der anschliessenden temporären Schliessung von einigen Trakten, wurden einige Gefangene in andere CRAs verlegt und andere sogar entlassen. Der Kampf lohnt sich also (ein wenig)!

In Calais führt der Staat und seine Diener einen erbitterten Krieg gegen die Migranten

übersetzt von Séditions Nr. 6

melilla_0_0In der Hoffnung auf ein besseres Leben schwärmen Migranten von allen Richtungen in Massen nach England. Doch die Staaten stellen immer mehr Stacheldrahte und Schranken auf, um sie daran zu hindern und um sie immer weiter zurückzudrängen. Gerade hat die Herrschaft ein Maxi-Camp aus Containern (mit einem biometrischen Erkennungssystem) in Calais eröffnet, was ihr erlaubt, zusätzlich 1500 Migranten einzusperren.

Die Kollaborateure dieses neuen Lagers, die sich die 18 Millionen des Kuchens aufteilen, sind zahlreich: Der Verein „La Vie Active“ (4, Rue Beffara – 62 000 Arras), Verwalter des Lagers; „Logistic Solution“ (Launay des Moulins / 35390 Grand-Fougeray), liefern die Container; „Groupe CW“ (Clôtures Michel Willoquaux, 7/21 Route Nationale – 59152, Tressin), zäunen das Camp ein; „ATMG“ (Rue Roger Salengro / Route De Oignies Espace Tertiaire Bata / 62710 Courrières); „Biro Sécurité“ (251 Avenue Antoine de Saint-Exupéry, 62100 Calais), stellen das biometrische Dispositiv des Camps, überwachen das Auffanglager Jules-Ferry und die Umgebung seit März 2015 (30 Sicherheitsbeamte und Hundeführer aufgestellt); SOGEA, Tochtergesellschaft von VINCI, verantwortlich für das Betonnieren des Gebiets.

Einige führten in der Nacht vom Samstag, 16. Januar einen Angriff auf diese Baustelle aus.Zwei Maschinen des Unternehmens „SOGEA“ gingen in Flammen auf während Tags gegen Grenzen, „Das ist ein Gefängnis“ und andere gegen die brittische Regierung ein paar Container schmückten.

Der Bau dieses Lagers bezweckt, die Sans-Papiers an einen festen Ort zusammenzubringen. Jeden Tag versuchen die Migranten, sich von den Grenzen mit allen Mitteln zu befreien, indem sie die Umfahrungen und Strassen in Richtung Ärmelkanal stürmen. Ihre Versuche werden regelmässig vom energischen Einsatz der Bullen vereitelt. Als Antwort blockieren die Migranten die Strassen, greifen die Grenzbeamten an und behindern den Warenfluss zwischen Frankreich und England. Die Präsenz von armen Immigranten in den Strassen von Calais ist, speziell für diese kleine, bourgeoise Welt, der sich so viele Bürger unterstellen, kein verkaufsfördernder und anziehender Faktor für Touristen, Investoren und andere Privatiers. Folglich sind sie empört und gehen auf die Strasse, wie am 24. Januar, als Bullengewerkschaften, Industrielle und Syndikalisten der CGT Seite an Seite zum Hafen von Calais marschierten, um die Ordnung wiederherzustellen und die Wirtschaft wieder zu beleben. Dies am Tag nach einer „No Border“-Demo, bei der Migranten und Unterstützer sich Zutritt zu einer Fähre nach England verschafften und diese für mehrere Stunden blockierten. Gleichzeitig erhalten die Bullen Unterstützung bei ihrer dreckigen Arbeit von faschistischen und rassistischen Milizen (wie die Kollektive „Calaisiens en colère“ und „Sauvons Calais), die auf die Migranten einprügeln und der Polizei bei ihrer Menschenjagd präzise Auskünfte liefern.

Faschisten, Geschäftsmänner und Bürger befinden sich faktisch auf der gleichen Seite der Barrikade, auch wenn ihre Interessen und Mittel voneinader abweichen. Es liegt an uns, unsere Aktionen und Revolten gegen die unzähligen Verantwortlichen dieses gegen Migranten geführten Kriegs auszuweiten!

Sabotieren wir die Grenzen!

 

Athen: Angriff auf die französische Botschaft

übersetzt von act for freedom now

1In der Nacht vom Mittwoch, dem 02. März haben wir die französische Botschaft in Athen mit Molotowcocktails angegriffen.

Mit diesem Akt senden wir eine Nachricht der Klassensolidarität an die verfolgten Kämpfer_innen, die gegen den Terrorismus des französischen Staates kämpfen. Die französische Botschaft drückt die Heuchelei der französischen Demokratie aus, welche die Bösartigkeit der kapitalistischen Herrschaft hinter dem unerfüllten revolutionären Slogan „Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit“ versteckt. In Calais, an der Meeresgrenze von Britannien und Frankreich, haben Migrant_innen, die mit der Hoffnung nach England zu kommen, oder durch die Räumung von anderen Flüchtlingscamps dort gelandet sind, eine selbst-organisierte Barackensiedlung aufgebaut. Die Geschichte des Jungles, was der Name der Favelas der Verfolgten ist, beginnt 2002. Durch Armut oder Kriege aus ihren Ländern vertrieben, geht die Verfolgung der Migrant_innen innerhalb der europäischen Grenzen weiter. Von Grenzpatrouillen, Bullen und Faschist_innen gejagt, nehmen sich die neuen Bewohner_innen von Calais, von denen bereits viele durch Knäste und Konzentrationslager gegangen sind, einen Teil ihres Lebens in die eigenen Hände zurück. Trotz der vielen Versuche, die der Staat in den letzten Jahren unternommen hat, um den Jungle zu zerstören, haltet diese grosse Community aus und organisiert das Leben in den widrigsten Konditionen von absoluter Armut und stetiger Unterdrücker selbst. Im Jungle gibt es selbst-organisiserte Restaurants, Schulen, Spielplätze, ein Theater, Moscheen und Kirchen, die alle von den Bewohner_innen zusammen mit Solidarischen selbst betrieben werden.

Der Jungle spiegelt auf der einen Seite die Bösartigkeit des Regimes wieder, welches die Unterdrückten in urbanen Ghettos und Konzentrationslagern einschliesst und diese zu einem unbefristeten Leben an der Grenzlinie verdammt. Die totale Kontrolle ist die Antwort der Herrschenden auf diejenigen, die zum Gegenangriff auf sie übergehen und versuchen, sich selbst zu organisieren. Alles, was nicht auf die kapitalistische „Entwicklung“ ausgerichtet ist, wird als Straftat bezeichnet und unterdrückt. Es kommt von der Seite der Gendarmerie und der Polizei aus häufig zu Razzien mit chemischen Waffen, Folterungen und Zerstörungen von Hütten und gemeinsamen Strukturen, zu Vertreibungen und Verhaftungen von Migrant_innen. Auf der anderen Seite zeigt der Jungle den Kampf der Unterdrückten für ihr Überleben und gegen die Pläne der staatlichen Herrschaft. Seine Existenz und der energische Widerstand gegen die Räumungsarbeiten sind bezeichnende Beispiele des Kampfes gegen Verfolgung und Inhaftierung.

Der französische Staat kündigte letzten Monat mit dem Vorwand einer gesundheitlichen Gefahr in der Region an, den südlichen Teil des Jungles, in dem etwa 3000 Migrant_innen leben, räumen zu wollen. Der Staat versuchte sofort, um den Widerstand der migrantischen Bewohner_innen zu brechen, die Räumung mit humanitären Motiven zu kleiden und sagte, dass die Menschen in warme Schiffscontainer verlegt werden, während diejenigen, die nicht passen, nicht mit Gewalt aber mit „Überzeugungsarbeit“, in Konzentrationslager und andere Orte in Frankreich verlegt werden. Der neuste Versuch der Räumung begann letzten Endes diese Woche und hat das bekannte Gesicht der staatlichen Gewalt und des Terrorismus. Diejenigen, die in Konzentrationslagern eingesperrt werden, werden von den Leuten separiert, mit denen sie eine Gemeinschaft aufgebaut haben, werden eingeordnet (Fotos, Fingerabdrücke etc.) und werden einem totalitärem Regime von staatlicher Kontrolle, Anhängigkeit und Ausbeutung übergeben.

Die Räumung ist ein klarer Angriff auf die Selbstbestimmung der Migrant_innen. Es ist ein Bestreben, ein Projekt der Selbstorganisation der Unterdrückten zu zerschlagen. Die Strategie des französischen Staates ist ein Teil der gemeinsamen europäischen „Verwaltung der Flüchtlingskrise“, die entweder mit der Resonanz des rechtsextremen Flügels oder dem humanitären Vorwand hervorkommt und auf die Kontrolle der Unterdrückten und auf die Errichtung neuer Reservoirs mit miserablen Ausbeutungsverhältnissen des Menschen für das Kapital abzielt. Der Widerstand im Jungle ist ein Kampf gegen die schlimmsten Bedingungen der Klassenversklavung.

In den Zusammenstössen in Calais offenbart sich die koloniale Tradition von Frankreich, ihre imperialistischen Interventionen, wie heute in Nordafrika, der inhärente Faschimus der urbanen Demokratie und sein heuchlerischer Humanismus. Wir erinnern ein weiteres Mal an Remi Fraisse, der im Oktober 2014 beim Kampf für den Wald in Sivens vom gleichem uniformierten Abschaum, der nun auch den Jungle angreift, ermordet wurde.

WIDERSTAND UND SELBSTORGANISATION DER UNTERDRÜCKTEN AUF DER GANZEN WELT
BUlLEN RAUS AUS DEN COMMUNITIES DER VERFOLGTEN
REISSEN WIR DIE KONZENTRATIONLAGER UND DIE KNÄSTE NIEDER
TRIUMPH FÜR DEN KAMPF DES JUNGLES
DEN FRANZÖSISCHEN STAAT UND DIE FESTUNG EUROPA SABOTIEREN

Von den Nachbarschaften in Athen
Rat der anarchistischen Aktion „Gracchus Babeuf“

Basel: Bericht zur Räumung der Matthäuskirche

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Genau nach einem Schichtwechsel dringen am Donnerstag, den 3. März 2016, über ein Dutzend Zivilpolizisten in die unterirdischen Räumlichkeiten der Matthäuskirche ein. Während die anwesenden Schweizer*innen bloss kontrolliert werden, verhaftet die Polizei im Auftrag des Migrationsamts die restlichen acht Personen, welche keinen gültigen Aufenthaltsstatus vorweisen können – sie befinden sich mittlerweile in Ausschaffungshaft, verteilt auf verschiedene Kantone.

Wie es soweit kommen konnte? Einige Tage zuvor fand ein Gespräch zwischen Bewohner*innen und Kirchenrat, dem «Eigentümer» der Kirche, statt. Dort stellte der Kirchenrat ein Ultimatum, wonach die Bewohnenden die Räumlichkeiten bis Ende der Woche zu verlassen hätten. Weitere Verhandlungen würde es keine mehr geben. Offenbar sieht sich der Kirchenrat nicht in der Position, das Migrationsregime zu kritisieren oder die eigene Rolle darin zu hinterfragen, wenn sie direkt damit konfrontiert werden: Es gäbe «keinen Anlass dazu, die Migrationspolitik und ihre Durchsetzung in Frage zu stellen», so ein Mitglied des Kirchenrates. Gleichzeitig spielten auch ökonomische Interessen eine Rolle, schliesslich würde eine eindeutige Positionierung Austritte und damit schwindende Mitgliederbeiträge bedeuten.
Die Bewohner*innen der Matthäuskirche entschieden sich zum einzig Richtigen: Sie gingen mit der Räumungsandrohung am Mittwoch an die Öffentlichkeit.
Als Reaktion auf die gestartete Solidaritätskampagne veröffentlichte der Kirchenrat eine Medienmitteilung und liess verlauten, dass es keine Räumungsandrohung gäbe und «man sich weiterhin im Gespräch befinde». Eine Räumung schien in diesem Licht unwahrscheinlich. Trotzdem schlug die Polizei tagsdrauf zu – und zwar im Rahmen einer «Personenkontrolle» (ohne eigentliche Räumung). Ein wirklich kluger, wenn auch leicht zu durchschauender Schachzug, um die eigenen Hände in Unschuld zu waschen.

Die Demonstration am Tag der Räumung
Am gleichen Abend kamen auf dem Matthäuskirchplatz mehrere hundert Menschen zusammen, um ihrer Wut über die Verhaftung der acht Bewohner Ausdruck zu verleihen. Ein Umzug formierte sich und bahnte sich seinen Weg Richtung Claraposten, da dort zumindest ein Teil der Verhafteten vermutet wurde. Fast dort angekommen, wurde die Menge unvermittelt mit Gummischrot angegriffen. Auch ein weiterer Versuch, via Mittlere Brücke zum Untersuchungsgefängnis Waaghof vorzudringen, endete im Gummischrothagel*. Das noble Grossbasel sollte offenbar vom Kleinbasler Pöbel beschützt werden. Wieder auf dem Matthäuskirchplatz angekommen, entschieden sich die Leute für einen zweiten Versuch, den Claraposten zu erreichen. Auf dem Messeplatz wiederum das gleiche Spiel: Polizeireihen – kein Durchkommen. Zum krönenden Abschluss blamierte sich die Polizei erneut, indem sie die Menge mit Tränengas beschoss. Die Frage, von wem die Gewalt ursprünglich ausging, ist unspannend und wurde von den Massenmedien bereits zur Genüge diskutiert. Zudem: Umso besser, wenn das Lügengebäude der Polizei von alleine einstürzt**.

Die zweite Demonstration tagsdrauf
Am Samstag besammelten sich am späteren Nachmittag erneut mehrere hundert Personen auf dem Matthäuskirchplatz, um drei im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut inhaftierte Ex-Bewohner der Kirche zu grüssen. Die Polizei hielt sich diesmal – das politische Eigentor vom Mittwoch Abend im Hinterkopf behaltend – konsequent im Hintergrund. Selbst als ein Demonstrant den ersten Zaun erklomm und auf dem Dach des Empfangszentrum den Inhaftierten seine Solidarität kundtat, wurde nicht eingeschritten. Gewertet werden kann dieser Einsatzdoktrinwechsel als Strategie der Befriedung: Wende dich den diplomatischeren Kräften einer «Bewegung» zu, triff Absprachen mit ihnen und kanalisiere damit die gesamte Dynamik in geregelte Bahnen – zahnlos und leicht zu kontrollieren.

Berlin: Bahnsabotage: Die Festung Europa von innen erschüttern und sabotieren!

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1Wir haben einen Brand an der Bahntrasse bei Spandau gelegt, um den Personen- und Güterzugverkehr empfindlich zu stören. Unter anderem der reibungslose Transport von Gütern und Arbeitskraft garantiert die wirtschaftliche Funktionsfähigkeit dieses Landes. Sabotage relevanter Infrastruktur zum Nachteil der Wirtschaft und der Funktionsfähigkeit der Festung Europa ist das Gebot der Stunde.
Anlässlich des 8.März und der Tatsache, dass Frauen und Kinder derzeit die Mehrzahl der Flüchtenden bilden, widmen wir diese Aktion ausdrücklich all den unbekannten Frauen, ihren Kindern und Männern, welche bei dem Versuch sich vor Krieg, Verfolgung und Armut in Sicherheit zu bringen, ertrunken, verletzt, gedemütigt, festgesetzt, zurückgeschickt worden sind.
Menschlichkeit kennt keine Obergrenze, Not kennt keine unüberwindbaren Zäune, Solidarität ist umfassend oder gar nicht. Grenzen auf!

Kampf dem Wohlstandschauvinismus, Sexismus

Wir haben einen Brand an der Bahntrasse bei Spandau gelegt, um den zentralen Personen- und Güterzugverkehr nach Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt empfindlich zu stören. Unter anderem der reibungslose Transport von Gütern und Arbeitskraft garantiert die wirtschaftliche Funktionsfähigkeit dieses Landes. Den Ärger der Reisenden verantworten wir, in Anbetracht einer militarisierten Festung Europa und einer rassistischen Standortpolitik zum Wohle wirtschaftlicher Interessen. Eine Gefährdung von Menschen haben wir ausgeschlossen.

Anlässlich des 8. März, des Frauen-Kampftages, und der Tatsache, dass Frauen und Kinder derzeit die Mehrzahl der Flüchtenden bilden, widmen wir diese Aktion ausdrücklich all den unbekannten Frauen, ihren Kindern und Männern, welche bei dem Versuch sich vor Krieg, Verfolgung und Armut in Sicherheit zu bringen, ertrunken, verletzt, gedemütigt, festgesetzt, zurückgeschickt worden sind. Die erst jüngst wieder ertrunkenen Kinder gehen direkt auf das Konto der Bundesregierung und der Kräfte, die den Familiennachzug ausgesetzt haben und damit bewirken, dass sich ganze Familien einschließlich der Kinder auf die gefährlichen Überfahrten machen. Darunter die Parteien, die das C groß schreiben und sich immer für die Rechte von Familien einsetzen – aber deutsch müssen sie sein, offensichtlich.
Menschlichkeit kennt keine Obergrenze, Not kennt keine unüberwindbaren Zäune, Solidarität ist umfassend oder gar nicht. Grenzen auf! Wir laden alle Flüchtenden dieser Welt in ein Land ein, das mit seiner Wirtschaftpolitik (nicht nur mit den Waffenexporten) und Außenpolitik (Kriegseinsätze) die Zustände oftmals mit verursacht, wegen derer Menschen fliehen!

Die Abschottung Europas als Maßnahme gegen die flüchtenden Menschen erwächst als Idee aus einem rassistischen, patriarchalen Weltbild. Gegen Fremde werden alle Arten von Mauern hochgezogen, ihre Fluchtgründe werden banalisiert (sicheres Herkunftsland), ihre wirtschaftliche Not geleugnet. Sie werden entmenschlicht, um sie zur Zielscheibe erklären zu können, auf die staatlicherseits das Gewehr anzulegen ist, wie die Hasspredigerin Petry es formulierte – die wohl nur ausspricht, was Seehofer und andere denken. So agiert die AfD als legaler Arm der Neonazis, seit die NPD keine Relevanz mehr hat und agiert als Interessenvertretung weißer, deutscher Männer.  Der Chauvinismus eines Gabriel, der die Deutschen mit Milliarden kaufen will, damit sie ihn wählen, bedient auch nur die rassistische Raserei. Der Grüne Kretschmann kennt überall nur noch sichere Drittstaaten, wenn es dem Machterhalt dient. Und die Parteiführung „Die Linke“ schweigt aus taktischen Gründen vor ihren reaktionären Wähler_innen. Und Seehofer führt seine CSU zu neuen Höhenflügen, indem er die Aussetzung des Familiennachzugs erzwingt. Auf rechten Terror und den auffällig steigenden Anteil ertrunkener Kinder folgen aus allen Reihen nur Schweigen oder die üblichen Empörungsfloskeln.

Politiker_innen handeln in Übereinstimmung, wenn nicht Abhängigkeit, von wirtschaftlichen Interessenverbänden, die brauchbare Arbeitskräfte kontrolliert ins Land lassen wollen, um die anderen abzuschieben oder direkt abzuweisen. So werden Abschiebungen, die Lager für Geflüchtete und die zugemauerte Festung Europa gerechtfertigt. Oder das Asylpaket II verabschiedet. Oder der legale Familiennachzug ausgesetzt, so dass sich vermehrt Frauen und Kinder auf die gefährliche Reise per Boot übers Mittelmeer wagen müssen und dabei umkommen.

Dabei sind Frauen, neben den allgemeinen Risiken der illegalen Flucht, besonders den Folgen patriarchaler Strukturen wie körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Auch verschwinden viele alleinreisende Frauen und Minderjährige in der Zwangsprostitution. In der Öffentlichkeit jedoch wird Gewalt gegen flüchtende Frauen weithin ignoriert, bagatellisiert oder als „Luxusproblem“ abgetan. Schließlich können sie ja froh sein, überhaupt noch zu leben oder so weit gekommen zu sein. Und das, wo Frauen in der Regel ohnehin schlechtere Chancen haben, aus Krisengebieten fliehen zu können. Eine Flucht nach Europa bleibt oft männlichen Flüchtenden vorbehalten. Sie haben eher die Ressourcen, die Möglichkeiten und Netzwerke, die den strukturell benachteiligten  Frauen nicht in gleicher Weise zur Verfügung stehen. Die Grenzen waren innerhalb des weltweiten Patriarchats nie offen für alle. Nicht für andere Hautfarben und Menschen mit dem falschen Pass – und sie sind besonders schwer überwindbar für Frauen.

So herrscht eine ekelerregende Doppelmoral, deutlich am Beispiel der Vorfälle an Silvester in Köln, in der einerseits so genannte Frauenrechte (in der Regel von Männern) instrumentalisiert und zur rassistischen Mobilmachung missbraucht werden, andererseits wieder der rassistische, patriarchale Konsens durchbricht, in dem klar wird, um welche Frauen und wessen Rechte sich die Deutschen hier Sorgen machen.
Diese „Moral“, gepaart mit der militärischen Sicherung der Europäischen Außengrenzen und anderen Auswüchsen des institutionalisierten Rassismus, ist staatlicherseits gesetzt. Auf diese Moral können sich die Nazis, Pegida, AfD oder besorgte Bürger_innen, mehr und mehr als breite rassistische Bewegung auftretend, sich beziehen. Die Angriffe auf geflüchtete Menschen sowie geplante und bewohnte Unterkünfte steigen immer mehr, in ihrer Anzahl und Intensität.
Dies verdeutlicht, dass sich Sexismus immer wieder hervorragend als Instrument eignet, Rassismus hoffähig zu machen, Ängste zu schüren und damit eine patriarchale, neokoloniale oder Kriegspolitik durchzudrücken.
In einem Land, in dem die Fallzahlen zu häuslicher und sexualisierter Gewalt ungebrochen hoch sind.
National- und Wohlstandschauvinisten, Rassisten und Sexisten sind Arschlöcher – überall.

Der Streit der Herrschenden untereinander dreht sich um das politische und wirtschaftliche Überleben der EU. Das Sterben an den EU-Außengrenzen wird zukünftig einkalkuliert und muss innerhalb der EU gesellschaftlich vorbereitet werden. Ein Teil der Politik setzt auf einen radikalen Rechtsruck, der als „Bürgerwillen“ ausgegeben wird, um damit eine brutale Militarisierung nicht nur der Grenzpolitik zu legitimieren sondern auch im innern, um dort die sozialen Spannungen gewaltförmig einzufangen. Als Hot-Spots bezeichnete Lager werden Endstationen und Orte der Entmenschlichung und Entrechtung. Versuche der Geflüchteten, die Grenzen zu durchbrechen wie in Mazedonien, werden gewalttätig abgewehrt. An den Grenzen auf dem Balkan wurden unter anderem Kinder mit Reizgas attackiert.
Statt in der Not zusammenzurücken, zu teilen, sich zu öffnen und die Chancen zu erkennen, die in Menschlichkeit und Konsumverzicht liegen, sind Politiker_innen und Verantwortliche in der Wirtschaft Teil einer hässlichen europäischen Gemeinschaft, diese Not durch ihre Kriegspolitik in aller Welt und die Schleifung der sozialen Institutionen im Innern erzeugt. Verhältnisse, in denen die Bereitschaft über Leichen zu gehen um den eigenen Wohlstand zu sichern größer ist als zu einem Kurswechsel.
Der NATO-Einsatz in der Ägäis unter deutschem Befehl verkleidet sich als „reine Seeraum-Überwachung“. Doch die NATO ist und bleibt ein militärisches Bündnis, das nun gegen Flüchtlinge in Stellung gebracht wird, dank des Engagements der deutschen Verteidigungsministerin.
Jedes gekenterte Boot, jede angeschwemmte Tote am Strand straft die Menschlichkeit Lügen. Jeder Euro, der zur Abschottung Europas und zur Abwehr von Flüchtenden eingesetzt wird, ist ein Verbrechen.

Patriarchale Weltbilder lassen ihre Protagonist_innen hoffen, die Kontrolle zu behalten. Eine absurde Allmachtsphantasie, wo die Herrschenden doch weltweit alles auf einen Zustand zulaufen lassen, der jeder Kontrolle entbehrt.

Die Verschärfung der klimatischen Lebensbedingungen, die Ausweitung der Kriege, die gesellschaftliche Perspektivlosigkeit – viele Gründe für Flucht haben ihre Ursache in den reichen Ländern und einer kolonialen Geschichte. Nun kommt die Quittung. Eine Kontrolle über die Höhe der Rechnung gibt es nicht mehr.
Der weltweite historische Ausnahmezustand verleiht auch hierzulande sozialen Fragen neue Bedeutung: auszugrenzende Armut und zu verteidigender Reichtum, Sicherheit, Kontrolle durch Digitalisierung und totalitäre Überwachung, totale Umstrukturierung der Arbeitswelt, Migrationsbewegungen und Militarisierung, Klimazerstörung und Kapitalismus, Krieg und dessen totale Entgrenzung nach außen und nach innen. Alte Werte werden neu verhandelt, zum Nachteil emanzipativer Errungenschaften. Der Streit der Herrschenden ist nicht unser Streit. Wir müssen die Grenzen aufreißen!

In aller Dringlichkeit: Sabotage relevanter Infrastruktur zum Nachteil der Wirtschaft und der Funktionsfähigkeit der Festung Europa ist das Gebot der Stunde.

Wir rufen zur aktiven Fluchthilfe und Unterbringung illegalisierter Flüchtlinge auf.
Wir rufen zu Sabotage aller Formen von militärischer Ausrüstung und aller Produktion fürs Militär auf.
Wir rufen zum Hacken aller militärischer Kommunikationen weltweit auf.
Wir rufen dazu auf, durch gezielte Anschläge auf Nazis und deren Strukturen ihre Kräfte zu binden und dadurch Flüchtlingen und deren Unterstützer_innen den Rücken freizuhalten.
Wir rufen auf zu Anschlägen auf alle Behörden, deren Zweck es ist, Menschen nach ihrer wirtschaftlichen Verwendbarkeit zu sortieren und alle Überflüssigen abzuschieben.
Wir rufen auf zu Anschlägen auf Infrastruktureinrichtungen aller Art, die Mittel und Zweck sind, die Normalität und Ordnung aufrecht zu erhalten, die den Zusammenhalt und das Funktionieren der Festung Europa nach innen und außen garantiert.
Die Festung Europa in ihrer wirtschaftlichen Funktionsfähigkeit erschüttern und sabotierten!
Wir rufen zur subversiven Unterstützung dieser Aktivitäten und zu Solidarität im Falle von Repression auf.

Wir werden Geflüchtete verstecken und gemeinsam neue Orte schaffen, wir werden lernen, diese Orte entschieden zu verteidigen, wir werden Löcher in die Zäune schneiden – konkret und im übertragenen Sinne.

Nach dem „Nein“: Gegen alle Grenzen und Nationen!

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Viel wurde im Vorfeld der Abstimmung über die Durchsetzungsinitiative (DSI) der SVP gesprochen und diskutiert, auch in anarchistischen Kreisen kam es zu Debatten, ob jetzt nun abgestimmt werden sollte oder nicht. Ohne selbst teilgenommen zu haben und da die Initiative sowieso abgelehnt wurde, möchten wir, um nicht allzulange auf dem immer verlogenen Feld der Politik zu verweilen, lieber nach vorne blicken, denn das „Nein“ zur DSI ist alles andere als ein „Erfolg“.

Die DSI hätte Verschärfungen in einem Bereich mit sich gebracht, in dem es bereits messerscharf zu und her geht: Tag für Tag werden Menschen mit falscher Hautfarbe auf der Strasse kontrolliert, um dann in Lager gesteckt zu werden, in denen sie permanenter Überwachung und der Willkür der Wärter_innen ausgesetzt sind, Tag für Tag werden Menschen gegen ihren Willen abgeschoben, die Zäune werden an verschiedensten Orten hochgezogen, in Calais werden Teile des Dschungels geräumt, die NATO wurde in die Ägäis mobilisiert, die rassistischen Stimmungen sind überall wahrnehmbar, die Angriffe auf Migrant_innen nehmen zu.

Wir sollten uns bewusst sein, dass es sich hierbei um einen permanenten Krieg handelt, der darauf abzielt, das Elend in Form des Menschen von Europa fernzuhalten. Auch wenn sich seine Intensität, Ausmasse und Schauplätze ändern, der Krieg ist da, er war immer da.
Die Lage wird sich nicht ändern, der Kapitalismus und die Kriege der Herrschenden wüten weiter, Menschen werden weiterhin flüchten, Europa wird sich weiter abschotten. Ein Ende dieser Entwicklungen ist nicht in Sicht. Es geht nicht nur um den_die Migrant_in, der_die davon betroffen ist; all die Massnahmen, die getroffen werden, sind ein Abbild dessen, wie in der heutigen Gesellschaft mit „Problemen“ umgegangen wird. Diese Art der „Problemlösung“
kennt genauso kein Ende und ist, wenn das als notwendig betrachtet wird, auch auf andere Menschen/Gruppen/Schichten anwendbar.

Die Angriffe auf SVP-Büros in Basel und Zürich vor der Abstimmung und die Demo nach der Abstimmung in Zürich, an der trotz oder, viel lieber, gerade erst recht wegen dem „Nein“ die Stadt an verschiedenen Ecken mit Parolen gegen alle Grenzen und Nationen angemalt und Scheiben von Banken und Ticketautomaten zerschlagen wurden, sind kleine Ansätze, an denen wir festhalten wollen. Sie zeigen eine Haltung, dass weder diese noch jene kleine Veränderung der Verhältnisse dieser Gesellschaft uns davon abhalten sollte, weiterzukämpfen, aufzuschreien, zu rebellieren, anzugreifen. Möglichkeiten hierfür lassen sich überall finden: Parteibüros aller Couleur, staatliche Institutionen, Unternehmen, die sich mit den Lagern, Abschiebungen und Sicherheitsfragen die Taschen füllen.

Wir wollen das Ende aller Grenzen, die Menschen in ihren Bewegungen immer einschränken werden, das Ende des Kapitalismus, dem Liebhaber des Geldes und der Ware und dem Feind des Lebendigen. Wir wollen das Ende dieser und aller Herrschaft, die immer nach mehr Macht und Kontrolle streben wird, die uns immer als Unterwürfige sehen will. Sie werden es nicht zu Sehen bekommen!

Einige Feinde aller Grenzen
Einige Mehrfachdelinquenten

Lecce, Italien: Erneuter Angriff auf ein Kollaborateur der Abschiebemaschine

übersetzt von brèves du désordre

Über die Medien konnten wir erfahren, dass in der Nach vom 21. auf den 22. Februar zwei Scheiben und ein Geldautomat eines Postbüros beschädigt wurden. Auf der Mauer des Gebäudes war der Spruch „Feuer den Abschiebezentren“ zu lesen. Der Angriff nimmt Bezug auf Mistral Air, die Fluggesellschaft von la Poste, die mit dem Innenministerium zusammenarbeitet, um die Abschiebung von in CIE’s eingesperrten Ausländern zu koordinieren. Bereits vor einem Monat kam es ebenfalls in Lecce und in Turin aus den gleichen Gründen zu ähnlichen Angriffen.

Zürich: Farbe auf SVP-Büro

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Wir haben in der Nacht auf heute Sonntag, 28.2.16 das Sekretariat der SVP Kanton Zürich in Dübendorf mit Farbe verschönert.

Überall in Europa werden durch die Krise rechte Kräfte stärker, die Grenzen werden aufgerüstet, Parteien und Bürgerinitiativen hetzen gegen Geflüchtete und MigrantInnen. Der Erfolg der Rechtsparteien beruht darauf, dass sie den sich verschlechternden Lebensrealitäten nationalistische und rassistische Antworten bieten. Die SVP treibt eine Politik voran, welche die Stimmung gegen Geflüchtete und MigrantInnen anheizt. Der alltägliche rassistische Hetze kann nicht mit dem blossen Ablehnen der SVP-Initiativen entgegnet werden, sondern damit, dass wir zusammenstehen und uns nicht in „SchweizerInnen“ und „AusländerInnen“ spalten lassen.

Solidarität mit den Geflüchteten, welche auf der Suche nach einem besseren Leben die Grenzen überwinden!
Solidarität mit allen Menschen in den Ausschaffungsknästen!
Keinen Fussbreit für Pegida – weder in Frauenfeld, noch sonst wo!

Für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung!