Archiv des Autors: nooneisillegal

Leipzig: D.I.Y. Destroy It Yourself – Angriff auf Ausländerbehörde

gefunden auf linksunten

Von diesem Staat geehrt zu werden, ist kein Grund stolz zu sein. Gestern war der Tag des Ehrenamtes. Diesen hat der Bundespräsidenten zum Anlass genommen, Menschen, die täglich die Defizite des Sozialstaates kaschieren, mit dem Verdienstorden auszuzeichnen. Wir haben ihn zum Anlass genommen, die Ausländerbehörde anzugreifen.

Ehrenamt birgt die Gefahr, politische Missstände zu kompensieren, ohne sie dabei anzugehen. Sie fallen nicht mehr auf und ihre Ursachen werden nicht mehr thematisiert. So ist die Unterstützung von Geflüchteten und Illegalisierten eine wichtige Arbeit, die aber bei einer Gesetzeslage, die den Betroffenen jegliche Selbstbestimmung abspricht, auch dem Erhalt eines menschenunwürdigen Systems dient. Deutschunterricht und Teddybären verteilen ist bei weitem nicht genug im Angesicht von Massenabschiebungen, Gefangenschaft in der Residenzpflicht und strukturellem Rassismus in der Gesellschaft und Behörden.

Das Entglasen einer Ausländerbehörde ebenso nicht. Doch es drückt unsere Überzeugung aus, dass menschenunwürdige Strukturen zerstört werden müssen und soll die Ursache in den thematischen Mittelpunkt legen.

Wir brauchen keine Arbeit des Ehrenamtes, sondern politische Selbstorganisierung, die letzten Endes in die Abschaffung jeglicher staatlicher Strukturen münden muss. Dieses ausbeuterische System sollte nicht durch unsere Arbeit unterstützt werden. Doch das tun wir wohl, wenn wir nicht zuschauen, wie Betroffene alleine gelassen werden. Es macht uns wütend, dass Menschen von den Kapazitäten und der Willkür des Interesses anderer abhängig gemacht werden, da ihre Grundbedürfnissen ansonsten nicht erfüllt werden.

Die Ausländerbehörde ist für uns ein Ausdruck dieser Zustände, denn täglich werden hier Menschen ihrer Selbstbestimmung beraubt. Wir möchten unsere Solidarität mit Marginalisierten nicht nur im Alltag sondern auch im politischen Kampf leben. Beschissene Strukturen schaffen sich nicht von selbst ab, wir müssen uns alle darum kümmern!

Zürich: Sachbeschädigungen bei der «Refugees Welcome»-Demo

gefunden auf 20min

zurich0412-1

«Refugees Welcome»: Gegen 300 Personen zogen an einer unbewilligten Demo durch den Zürcher Kreis 4. Ein Demonstrant (19) verletzte sich dabei schwer.

In den letzten Tagen wurde im Internet zu einer unbewilligten Demonstration «Refugees Welcome» aufgerufen. Am Samstag kurz nach 19.30 Uhr formierten sich beim Helvetiaplatz rund 200 bis 300 Personen zu einem Umzug in Richtung Langstrasse, wie die Stadtpolizei Zürich am Sonntag mitteilte.

Die Polizei war deswegen mit einem grösseren Aufgebot im Kreis 4 präsent und verhinderte, dass die Demonstration in Richtung Innenstadt und Europaallee zog. Der Marsch bewegte sich via Lang-/Militär-/Kasernen-/Werd-/Badener- und Ankerstrasse zurück zum Helvetiaplatz. «Sie haben die ganze Zeit Knallkörper und Pyros gezündet», sagt ein Augenzeuge.

In der Folge kam es gemäss der Mitteilung noch zu einem zweiten Marsch, der via Lang- und Militärstrasse erneut zurück zum Helvetiaplatz ging. Dort löste sich die Versammlung nach 21.15 Uhr auf. Verhaftungen gab es gemäss einem Polizeisprecher keine.

Autos, Bus und Tram beschädigt

Beim ersten Marsch zündeten Unbekannte unterwegs diverse Feuerwerkskörper, beschädigten ein Reklameschaufenster und besprayten diverse Fassaden sowie einen VBZ-Bus. Im gleichen Zusammenhang wurden mehrere Autos und ein Tram beschädigt.

Eine Polizistin der Kantonspolizei erlitt durch einen geworfenen Gegenstand leichte Verletzungen an der Hand. Schlimmer traf es einen Demonstranten: Ein 19-jähriger Schweizer zündete während der Demo einen pyrotechnischen Gegenstand. Dieser explodierte noch in seiner Hand. Der Mann zog sich dabei schwere Verletzungen an der Hand zu und musste hospitalisiert werden. Gegen ihn wird laut dem Polizeisprecher ein Strafverfahren eingeleitet.

Denn: Pyrotechnische Gegenstände fallen unter das Sprengstoffgesetz und sind in der Schweiz verboten: «Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen ist äusserst gefährlich und die eigene Sicherheit sowie diejenige von Personen in unmittelbarer Nähe wird gefährdet», schreibt die Stadtpolizei in der Mitteilung.

Hamburg: Farbe für Sprecher und Experte der SPD Bundestagsfraktion Nils Annen

gefunden auf linksunten

2539785935-thumbnailWir haben das Wohnhaus Amandastraße 56, 20357 Hamburg, in dem der außenpolitische Sprecher und Experte der SPD Bundestagsfraktion Nils Annen wohnt, mit roter Farbe beworfen.

SPD Außenpolitik zeichnet sich aus durch:
– den Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan, Einsätze deutscher Soldat_innen im Kosovo und Mali.
– die Stationierung einer NATO battle group unter deutscher Führung in Litauen, 75 Jahre nach dem Angriff deutscher Truppen auf die Sowjetunion und dem Beginn der Vernichtung jüdischer Gemeinden in Litauen. Ergänzend dazu rüstet Daimler Benz die litauische Armee mit Militärunimogs aus.
– die Beteiligung der deutschen Flotte an den Migrationsbekämpfungsmissionen der NATO in der Ägäis, an der Operation Sophia vor der libyischen Küste und der Operation Seaguardian.
– die Unterstützung reaktionärer Regime in Afrika mit der Absicht der Errichtung von Lagern zur Verhinderung von Füchtlingsbewegungen nach Europa.

Annens Boss Steinmeier beschreibt die angeblich ungewollte neue Führungsrolle Deutschlands in der Welt als „nachdenkliche Macht“.
Nils Annen sollte darüber nachdenken, ob er zukünftig weitere Stufen auf der Karriereleiter deutscher Außenpolitik erklimmen möchte, denn in Hamburg sagt man tschüs.

deutschen Imperialismus angreifen
war starts here, let´s stop it here

5.12.2016

Basel: Sachschaden beim Zoll und der SBB

gefunden auf linksunten

scherbenBasel. Beim Zollgebäude im Bahnhof St.Johann müssen um die 10 Scheiben ersetzt werden (Glasbruch). Der restliche Teil muss wegen den Sprüchen „Stop deportation! Smash the State!“ gereinigt werden. Auch die Scheibe vom SBB-Automat ging kaputt. SBB beteiligt sich aktiv an Abschiebungen. Ihre Einrichtungen und Strukturen (Automaten, Autos, Gebäude, Züge, Schienen…) lassen sich im ganzen Land finden…

Den repressiven Staat, seine Grenzen und Gehilfen angreifen!

—destruktiv solidarische Grüsse—

Carmagnola, Italien: Angriff auf ein Auto von einem Direktor einer Poste Italiane Filiale

übersetzt von informa-azione

In den lokalen Medien haben wir gelesen, dass am Morgen des 02. Dezembers das Privatauto des Direktors einer Filiale der Poste Italiane in Carmagnola, eine Stadt in der Metropolitanstadt von Turin, angegriffen wurde. Gegen 11 Uhr am Morgen wurden zwei Personen gesehen, die sich von dem Auto entfernten, das kurze Zeit später angefangen hat zu brennen. Später wurden zwei mit brennbarer Flüssigkeit gefüllte Flaschen gefunden, die unter das Auto geworfen wurden.

(Hier eine Übersicht über all die verschiedenen Angriffe, die sich in den letzten Monaten auf das Eigentum der Poste Italiane ereignet haben.)

 

Rovereto, Italien: 7 Autos der Poste Italiane in Flammen

übersetzt von informa-azione

roveretopost-300x198Über die lokalen Medien haben wir erfahren, dass in der Nacht vom 22. auf den 23. November sieben Autos der Poste Italiane in Rovereto in Flammen aufgegangen sind. Auf einer Mauer war der Spruch „Mistral Air Poste basta deportazioni“ zu lesen.

Zusammen mit dem letzten Brandanschlag auf die Poste Italiane vom 08. November in Trento steigt die Zahl der abgefackelten Autos auf 16. Dieses Unternehmen wird in ganz Italien für seine Verantwortung bei den Abschiebungen von Migranten über die Fluggesellschaft Mistral Air, die von der Poste kontrolliert wird, angegriffen.

Dresden: Anschlagserklärung zum Angriff auf das Wahlkreisbüro des Innenministers

gefunden auf linksunten

Markus Ulbig, du rassistisches Arschloch!

Heute morgen, 2.15 Uhr, haben wir mit einem Lächeln im Gesicht die Scheiben deines Wahlkreisbüros  mit Steinen attackiert.
Angeekelt von deiner widerlichen, rassistischen und menschenfeindlichen Poltik war es uns eine Freude wie die Scheiben klirrten.
In den letzten Jahren hast du dich mitverantwortlich dafür gemacht, dass Menschen angegriffen, geflohen und gestorben sind.

Deine ganzen Widerlichkeiten hier aufzuführen würde Seiten füllen, ein paar liefern wir trotzdem:
– die Aufhebung des Kirchenasyls
-Dialog mit Rassist_innen
-Ausreisegewahrsam
-menschenfeindlicher „Etappenerfolg“

-ekelhafte Freude über Abschiebungen
-Repression gegen die linksradikale Bewegung

Wir werden nicht eher Ruhe geben bis du für die ganzen Menschenleben, welche du zerstört hast, bezahlt hast!
Eines Tages wird die Gerechtigkeit und Freiheit siegen.
Merke dir, das war erst der Anfang!

In purer Feindschaft,
Comando Punkerknacker

P.s: Die Medien schreiben von einem Versuch. Wenn ihnen, den Bullen und dem Minister sieben Scheiben nicht reichen, kommen wir gerne wieder!

Lesbos, Griechenland / Harmanli, Bulgarien: Proteste und Ausschreitungen in den Lagern

gefunden auf spiegel

Proteste nach tödlichem Unfall in Flüchtlingslager

In einem Flüchtlingslager auf Lesbos sind eine Frau und ein Kind bei einem Unfall gestorben. Anschließend legten Bewohner Feuer, es gab Verletzte. Auch in Bulgarien gab es Kämpfe zwischen Migranten und Polizisten.

Im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind eine 66 Jahre alte Frau und ein sechsjähriges Kind ums Leben gekommen – beim Kochen in einem Zelt war eine Gasflasche explodiert. Die Mutter des getöteten Kinds und zwei weitere Kinder seien mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit.

Offenbar habe der Unfall die Flüchtlinge in dem Lager sehr verärgert, hieß es weiter. Sie hätten Feuer gelegt und dadurch erhebliche Schäden angerichtet. Bei Zusammenstößen mit den Einsatzkräften seien sechs Migranten leicht verletzt worden. In der Nacht zu Freitag habe sich die Lage wieder beruhigt.

In Moria und anderen Zentren auf den griechischen Inseln in der Ägäis ist es in der Vergangenheit häufiger zu Protesten gekommen. Im September waren Teile des Lagers Moria nach einem Brand für mehrere Tage unbewohnbar. Dort sind mehr als 5000 Migranten untergebracht, ausgelegt ist das Lager aber nur für rund 3500 Menschen.

Ausschreitungen auch in Bulgarien

Auch in Bulgarien ist es am Donnerstag zu Zusammenstößen zwischen Flüchtlingen und der Polizei gekommen. 24 Polizisten wurden verletzt, wie Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow nach einem Besuch in dem Lager sagte.

Rund 300 Flüchtlinge wurden demnach festgenommen, sechs von ihnen würden als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ eingestuft, sagte der Regierungschef dem Rundfunksender BNR. Die Polizei habe die Lage in der Nacht unter Kontrolle gebracht.

Die Ausschreitungen hatten am Mittag mit einem gewaltsamen Protest der Flüchtlinge gegen eine nach Erkrankungen verhängte Ausgangssperre begonnen. An dem Aufruhr in der Einrichtung nahe der türkischen Grenze hätten sich etwa 2000 Migranten beteiligt, sagte eine Polizeisprecherin. Der Protest flaute am Nachmittag ab, nachdem die Chefin der staatlichen Flüchtlingsagentur, Petja Parwanowa, mit den Migranten gesprochen hatte.

Die rund 3000 Menschen vor allem aus Afghanistan dürfen das Zentrum seit Dienstag nicht verlassen, weil es dort mehr als hundert Krankheitsfälle gibt. Bei 128 Menschen wurden vor allem Hautkrankheiten sowie Windpocken und Virusinfektionen festgestellt. (Anm.: No Border Serbia berichtet dem gegenüber, dass Ortsansässige, angestachelt von nationalistischen und faschistischen Parteien und Organisationen, gegen das Lager protestierten, da es eine Quelle von Erkrankungen sei. Obwohl eine Untersuchung dies als falsch hinstellte, wurde das Lager dann von Bullen belagert und den Menschen verboten, das Zentrum zu verlassen. Weiter schreiben sie, dass Nationalisten und Faschisten an Stärke gewannen und dass es neben den regelmässigen „refugees out“-Märschen täglich zu Angriffen auf Migrant_innen kommt.)

https://youtu.be/3DKjl6SO9-Q

Brügge, Belgien: Flucht aus dem geschlossenen Zentrum

übersetzt von getting the voice out

18mgfwcap1w8fjpgSechs Gefangene versuchten am Freitag, 18.11.2016, aus dem geschlossenen Zentrum von Brügge zu entkommen. Vier Personen ist die Flucht gelungen und sind frei. Die zwei anderen konnten von den Wärtern zurückgehalten werden. Sie konnten die Gitter von einem Fenster aufsägen und sind so aufs Dach gekommen, von welchem sie auf das Auto von einem Wärter springen und dann zu Fuss entkommen konnten.

Seit der Flucht seien die Sicherheitsvorkehrungen im Lager mit einigen zusätzlichen Beamten ergänzt worden, was aber am Leben im Innern nichts ändern wird, wie die Person meint, die uns das Geschehene mitgeteilt hatte.

STOP DEPORTATION!


Am 06. November verweigerten 20 Gefangene im gleichen Lager nach ihrem Spaziergang ins Innere zurückzukehren, um gegen gewalttätige Äusserungen eines Wärters zu protestieren. Nach einem Gespräch mit dem Direktor hat sich die Spannung dann wieder gelegt. Vier Störenfriede wurden aber in ein anderes Zentrum verlegt.