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Demo „Fähren statt Frontex“

Plakat "Fähren statt Frontex"

Frontex feiert im Mai den 10. Geburtstag! Am 21. Mai trifft sich in Warschau die Creme de la Creme der europäischen Sicherheits- und Migrationspolitik, um den Anlass zu feiern und über die Zukunft des Grenzschutzes zu diskutieren. Ein Gruselkabinett! In Warschau wurde deswegen zu Anti-Frontex-Aktionstagen vom 19.-22.Mai aufgerufen. Auch wir machen diese Tage zum Anlass unseren Ekel und unsere Wut gegen Frontex, die ‚Festung Europa‘ und das europäische Migrationsregime auszudrücken.

Frontex ist die europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Sie setzt sich zusammen aus Grenzpolizei und Geheimdiensten. Frontex hat zum Ziel, die Grenzen um Europa mit militärischen Mitteln zu sichern. Frontex ist ‚unabhängig‘ in ihren Entscheidungen und hat ein Budget – unter anderem aus Zuschüssen der EU und Beiträgen der Mitgliedsstaaten – das seit der Gründung ständig steigt. Mit Push-backs, koordinierten Abschiebungen, Überwachung, Risikoanalysen, modernisierten erkennungsdienstlichen Techniken und ständig wachsenden Datenbanken stärken sie ein menschenfeindliches Migrationsregime. Sie betreiben Krieg gegen Menschen. Im Verwaltungsrat von Frontex sitzen hohe Beamte der Schengen-Mitgliedsstaaten, darunter auch die Schweiz. Also ist die Agentur Frontex nur ein Mittel, mit dem die europäischen Staaten ihre Interessen und Macht sichern, ohne die Verantwortung für die Toten tragen zu müssen. Aber Frontex ist nicht zu trennen von ihren Mitgliedstaaten. Frontex ist Europa, die Schweiz und alle ihre Mitgliedsstaaten.

Vor kurzem sind über 1000 Menschen an den Folgen dieser aggressiven und tödlichen Migrationspolitik gestorben. Alle sind schockiert und empört, darunter auch die, welche die Todesurteile dieser Menschen unterschreiben. Heuchlerisch! Denn eine Politik, die sich darauf spezialisiert, Grenzen und Staaten vor Menschen zu schützen, nimmt in Kauf, dass Menschen beim Versuch diese Grenzen zu überschreiten ihr Leben verlieren. Jeden Tag sterben Menschen an den Folgen der europäischen Migrationspolitik, nicht nur an den Aussengrenzen.

Vor einigen Tagen hat ein junger Mann im Ausschaffungsgefängis Bässlergut versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem er von der bevorstehende Ausschaffung erfahren hat. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt sitzt er wieder im Knast und soll planmässig ausgeschafft werden. Ein ‚Dublin‘-Fall muss nach Italien zurückgeschafft werden. Fast zeitgleich tritt ein anderer Häftling im gleichen Ausschaffungsknast in Basel in den Hungerstreik, um sich gegen Haft und Ausschaffung zu wehren. Eine Woche war er im Hungerstreik. Der repressive Apparat funktioniert unbeirrt weiter.

Aus Solidarität mit all den Menschen, die jeden Tag ihr Leben riskieren und die ganze repressive Kraft der europäischen Migrationspolitik zu spüren bekommen. Weil wir nicht einfach zuschauen wollen und können, weil dieses mörderische Migrationsregime nicht ungehindert und ungestört weiter gewähren darf, weil Grenzen, Staaten und Knäste und eine Gesellschaft die diese braucht, menschenfeindlich sind.

Fuck Frontex!
Fähren statt Frontex!
Smash Fortress Europe!

Demo gegen das europäische Migrationsregime
22. Mai 2015 18 Uhr Dreirosenmatte Basel

Plakat „Fähren statt Frontex“ als PDF-Datei

Zürich: Wenn die Wachhunde schlafen…

gefunden auf indymedia Schweiz

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…wird bei ihren Hütten Feuer gelegt.

Täglich sind Menschen der Repression seiten des Staates ausgesetzt, oftmals tödlich. 16 Tage ist es her, als über 950 Flüchtende im Mittelmeer durch die militarisierten Grenzen Europas in den Tod getrieben wurden. Die heuchlerische Anteilnahme der Politiker war ein Laientheater sondergleichen. Denn genau sie sind es, die Menschen strukturell zwingen, ihre Heimat zu verlassen und ihr Leben für die kapitalistischen Zwänge aufs Spiel zu setzen. Der angesagte Kampf gegen die Schlepperbanden ist eine weitere heuchlerische, humanitäre Farce, die logischerweise nicht bei der Ursache des Problems, der Macht, ansetzt.

Diese Ursache ist nicht blosse Abstraktion, sie ist jeden Tag in allen Teilen der Welt durch Ausbeutung und Unterdrückung von Natur, Tier und Mensch ersichtlich. Um diese Macht durchzusetzen, benötigt der Staat die ausführende Gewalt, welche die Menschen kontrolliert, überwacht, erniedrigt und einsperrt. Konkret sind das Bullen, private Sicherheitsfirmen, Ticketkontrollen, Street-Worker, Grenzwächter, Frontex, Militärs etc.
Sie sind die Wachhunde des Staates und mitverantwortlich, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, Gefangene im Knast Suizid begehen, wie Ende April am Flughafen Zürich oder vor wenigen Tagen in Zürich. Ganze Quartiere werden am 1. Mai militarisiert, damit der ganz alltägliche Wahnsinn weiterläuft.

Es gilt also, diese autoritären Schweinehunde zu benennen und ihnen das Handwerk zu legen! Am 4. Mai wurde beim Bullenposten im Kreis 6 in Zürich Feuer gelegt, um sie dann zu treffen, wenn sie es nicht erwarten.

Solidarität mit den Flüchtenden, dass die Grenzen Europas eingerissen werden!
Solidarität mit den Gefangenen, dass die Mauern endgültig zerstört werden!

Tucson (Arizona, USA): Solidarischer Angriff auf Bullen- und Grenzwachverband

übersetzt von brèves du désordre und anarchistnews

In dieser Nacht des 1. Mais griffen zwei anarchistische Gruppen Kräfte der Aufrechterhaltung dieser Ordnung in Solidarität mit den andauernden Rebellionen im ganzen Land gegen die Polizei an. Zuerst wurden beim Büro der Combined Law Enforcement Association of Arizona, eine landesweite Vereinigung von Bullengewerkschaften, diverse Fenster zerschlagen. Später wurden dann auch beim Büro der lokalen Gewerkschaft der Grenzwächter Fenster kaputt gemacht und die Wände mit verschiedenen no border-Sprüchen bemalt.

Der Grenzschutz wurde für seine Rolle in der Besatzung von indigenem Land, für ihren Beitrag an den unzähligen Toten und am unbeschreiblichen Leiden in der Wüste südlich von Tucson und anderswo und für die ständig anwachsende Militarisierung rund um die Grenzen angegriffen. Die Grenzen können nicht reformiert werden, sie müssen abgeschafft werden.

Die Bullengewerkschaft wurde als Ziel ausgewählt, weil sie eine Bullengewerkschaft ist. Wir zielen auf die Abschaffung der Polizei ab und brüskieren uns ab der Auffassung, nach welcher Bullen Arbeiter sind. Die zentrale Aufgabe der Polizei ist die Kontrolle der Arbeiter und die Aufrechterhaltung der weissen Vorherrschaft. Wir sehen auch einen Wert darin, auf die Repräsentanten des Bullenamtes von Tucson zu zielen, da der Chef Teil einer Task Force ist, welche darauf abzielt, die Beziehung von Bullen und Einwohnern zu verbessern. Villasenor ist Experte darin, die „kommunitäre Polizei“ auf die Agende zu setzen, welche eine aufstansbekämpfende Strategie verfolgt, um die potentiellen Rebellen besser kontrollieren zu können und die ofizielle Linke in dieses System der Beherrschung einzubeziehen. Dieses hinterhältige Strategie ist viel schwieriger zu kontern als die offene Brutalität, auch wenn sie gleich gewalttätig ist. Die Rolle aller Bullen bleibt die Gleiche.

In diesem Moment, indem sich die wilden Revolten gegen die Polizei und die weisse Vorherrschaft im ganzen Land ausbreiten, ist es unmöglich zu behaupten, dass „nicht alle Bullen böse sind“ oder dass sie „Teil der 99%“ sind. Jene, welche solche Dinge hervorbringen und einwerfen, dass die Polizei reformiert werden kann, sind nicht naiv oder dumm – sie haben sich für eine Seite entschieden. Sie scharen sich um die weisse Vorherrschaft, um die Gewalt des Staates, des Kapitals, dieser Ordnung. Wenn wir das berücksichtigen, beabsichtigen wir mit unserer Aktion, einen breiten Kampf für die absolute Abschaffung der Polizei voranzutreiben, nicht mehr nicht weniger.

Für die Rebellen in Baltimore, Iguala, Ferguson und anderswo.
Für alle unter uns, welche es genommen hat, sei dies durch Tot, Ausschaffung oder Inhaftierung.
Für eine offene Revolte gegen die Poliizei und die Grenzen.

Zürich: 25.05.-20.06.: Veranstaltungsreihe gegen das Migrationsregime

gefunden auf indymedia Schweiz

MO. 25. Mai: TEST BUNDESLAGER JUCHHOF – VERSCHÄRFUNG DER ASYLPOLITIK (Input und Diskussion)

Vor über einem Jahr wurde das Bundeslager Juchhof in Altstetten in Betrieb genommen. Es dient als Testlauf der Schweizer Asyl-und Migrationspolitik, welche Bundeslager in sechs verschiedenen Kantonen vorsieht, um die Verfahren schneller abzuwickeln. Doch was sind diese Bundeslager überhaupt? Wie sieht der Alltag im Juchhof aus? Und vorallem, was sind Möglichkeiten, diesem Wahnsinn der Kontrolle und des Einsperrens die Stirn zu bieten?

Ort: Autonome Schule Zürich, Bachmattstr. 59, 8048 ZH
Zeit: 13:30

DO. 28. Mai: DIE LAGERGESELLSCHAFT (Vortrag und Diskussion)

Sicherlich stellen die entstehenden Bundeslager eine neue Dimension des repressiven schweizerischen Asylregime dar. Lager oder ähnliche Strukturen existieren jedoch in verschiedenen historischen Kontexten und auch heute in diversen Formen. Was macht ein Lager aus, welchen Zweck erfüllen solche Instituitionen und wo finden wir Parallelen dazu in der Gesellschaft ausserhalb der eigentlichen Mauern? Einige Gedanken zu Lagern, Verwaltung und die Welt, die sie benötigt

Ort: Kernstrasse 14, 8004 ZH
Zeit: 20:00

SA. 30. Mai: EU-UND SCHWEIZER ASYLREGIME (Vortrag und Diskussion)

Die EU- und Schweizer Reaktion auf die zunehmenden Migrationsströme sind einerseits die militärische Aufrüstung der europäischen Aussengrenzen und andererseits neue Gesetzgebungen zur Verkürzung und Effizienzsteigerung der Asylverfahren. Die in der Schweiz kommenden Bundeslager (Bundeszentren für Asylsuchende) sind eine klare Botschaft, in welche Richtung sich dieses repressive Asylregime bewegt. Doch was hat sich in den letzten 10 Jahren im Asylwesen verändert? In welchem Zusammenhang stehen diese neuen Bundeslager in der Schweiz zur gesamteuropäischen Asylpraxis?

Ort: Kernstrasse 14, 8004 ZH
Zeit: 14:00

MI. 03. Juni: DIE DEMOKRATIE UND IHR ASYLREGIME (Input und Diskussion im Rahmen des „Sammelbecken“ -öffentliche Diskussionsplattform)

Die Demokratie schmückt sich damit, die Beste aller Herrschaftsformen zu sein. Dennoch ist sie genau das: eine Form der Herrschaft. Eine vermeintliche Merheit herrscht über Minderheiten. Und insbesondere über alle, die hier leben ohne Schweizerpass. Wie und wofür kämpfen wir, wenn wir uns nicht mit dem kleineren Übel zufrieden geben wollen?

Ort: Kernstrasse 14, 8004 ZH
Zeit: 20:00

SA. 06. Juni: CALAIS – UNMENSCHLICHKEIT KENNT KEINE GRENZEN (Infoveranstaltung und Diskussion)

Das ist unsere Geschichte aus der Festung Europa. Eine Geschichte über das Grenzregime. Eine Geschichte über die Unterdrückung und Aggression gegenüber Geflüchteten auf der letzten Etappe ihrer Reise. Und eine Geschichte des Widerstands. Grenz-Erfahrungen aus einer privilegierten Perspektive.

Ort: Kernstrasse 14, 8004 ZH
Zeit: 14:00

MI. 10. Juni: KAMPF GEGEN ASYLLAGER UND AUSSCHAFFUNGEN IN GENF (Infoveranstaltung und Diskussion)

Seit Ende 2014 mobilisieren sich in Luftschutzbunker untergebrachte Asylsuchende gegen ihre Aufnahmebedingungen und werden dabei von verschiedenen autonomen Gruppen unterstützt. Parallel dazu wird Lärm rund um Abschiebungen und Einsperrungen von Sans-Papiers gemacht. Teenachmittage, Demos, Gefängnisbesuche: die Aktionsformen sind divers. Vortrag und Diskussion rund um Erfahrungen und gewählten Strategien aus der Perspektive eines sich mit den Migrationskämpfen solidarisierenden Kollektivs.

Ort: Kernstrasse 14, 8004 ZH
Zeit: 20:00

MI. 15. Juni: INHAFTIERUNG, ABSCHIEBUNG UND AUFLEHNUNG IM VEREINIGTEN KÖNIGREICH (Abendessen, Infoveranstaltung und Diskussion)

Das Vereinigte Königreich gehört zur EU, nicht aber zu Schengen. Als eines der letzten Länder Europas führt die UK rigorose Grenzkontrollen an allen – nicht nur den EU-Aussengrenzen – durch. Als neoliberales Dystopia sind, weiter, alle “Detention Centers” privatisiert. Wir schauen uns an, was das für das Asylwesen in der UK bedeutet. Was für Möglichkeiten zum Widerstand bietet ein solches System? Was könnte mensch aus einer “schweizer” Perspektive lernen?

Ort: Kernstrasse 14, 8004 ZH
Zeit: 19:00 (Abendessen)
20:00 (Infoveranstaltung)

SA. 20. Juni: ALLE ZUM AUSSCHAFFUNGSKNAST! (Knastspatziergang)

Öffentlicher Aufruf für einen solidarischen Spaziergang zum Ausschaffungsknast in Zürich Kloten, um den Gefangenen lautstark zu zeigen, dass sie nicht allein sind!
Gegen alle Knäste und die Gesellschaft, die sie benötigt!

Ort: Bahnhof Glattbrugg
Zeit: 15:00

Australien: Hungerstreik, Besetzung und Unruhen im Internierungszentrum von Wickham Point

übersetzt von sanspapiersnifrontières

Am Dienstag, dem 14. April 2015 brach ein Aufstand im Internierungszentrum für Asylsuchende in „Wickham Point“ aus.

Die geplante Ausschaffung von mehreren iranischen Familien nach Nauru (Anm. eine kleine Inselgruppe im Pazifischen Ozean, Flüchtlinge, welche es über den Seeweg nach Australien schaffen, werden in ein Lager auf Nauru verschoben, welches von Australien finanziert und vom Unternhemen Serco betrieben wird) und die Selbstverstümmelung von etwa 20 Gefangenen soll die Revolte ausgelöst haben. Am gleichen Tag haben drei Antragssteller_innen (darunter eine schwangere Frau) versucht, sich selbst umzubringen. In den letzten 3 Wochen versuchten 15 Gefangene, sich das Leben zu nehmen.
Nach Ben Pynt, einem Unterstützer von Asylsuchenden, haben die Inhaftierten den Innenhof besetzt, um so gegen diese x-te Ausschaffung zu protestieren. Mindest 100 Migrant_innen waren an der Revolte beteiligt. Während diesen Auseinandersetzungen wurden die Schranken,Türen und Mülleimer beschädigt. Die Bullen haben die Agenten der „Metropolitan Patrol Group“ geschickt, um wieder Ordnung herzustellen. In diesem Zentrum kommt es, seitdem die medizinische Hilfe eingestellt wurde und die Verlegungen nach Nauru zunehmen, immer wieder zu Revolten.

Am Sonntag, dem 12. April gegen 19.00 Uhr ist ein Gefangener auf das Dach geklettert, um gegen die Bedingungen der Haft und den Mangel an medizinischer Hilfe zu protestieren.

Am Mittwoch, 15. April ging der Protest weiter. Um ungefähr 16.30 Uhr stiegen zwei Migranten aufs Dach, eine halbe Stunde später folgten ihnen 5 schwangere Frauen. Sie drohten damit, dass sie das Zentrum niederbrennen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden (u.a. gegen die Verlegung einer schwangeren Frau und ihrem Kind nach Naru). Ausserdem fand an diesem Tag ein Solidaritätstreffen vor dem Zentrum statt.

Seit Dezember 2014 kam es bereits zu über 20 Hungerstreiks in den Mauern des Zentrums von Wickham Point.

Die eingesperrten Flüchtlinge sind hauptsächlich aus Sri Lanka, aus dem Irak, Iran und aus Afghanistan. Die Zahl von Toten, welche versuchen von Indonesien aus per Boot die australische Insel „Christmas“ zu erreichen, hat zwischen 2012 und 2013 stark zugenommen. Die Politik des australischen Staates ist bekannt dafür, dass sie systematisch alle Flüchtlinge einsperrt und unter miserablen Bedingungen lange zurückhalten.

Solidarität mit den kämpfenden Migrant_innen! Feuer allen Knästen!

England: Ein Toter im Zentrum von Yarl’s Wood

übersetzt von Rabble

Am Monntag (20. April) starb im Internierungszentrum von Yarl’s Wood ein 33-jähriger Mann. Er war mit seiner Frau in England zu Besuch, als sie am Flughafen verhaftet wurden. Während dem Frühstück brach der Mann zusammen und starb. Sie waren bereits 2 Monate eingesperrt.

Worte sind alles andere als genug.
Die Grenzen bedeuten Tot.
Solidarität heisst Angriff.

#stopasylumlaw – Steine und Farbe für die CDU!

gefunden auf linksunten

Steine und Farbe gegen die Landesvertretung der Bremer CDU!
Gegen den Staat und seine Papiere! Für einen antirassistischen Sommer!

Während flüchtende Menschen zu tausenden im Mittelmeer ertrinken, findet europaweit ein Rechtsruck in Gesellschaft und Parteienlandschaft statt. Das gesellschaftliche Klima in der BRD ist mehr und mehr geprägt von blankem Rassismus auf der einen und Bevormundung und Nützlichkeitsargumentationen auf der anderen Seite. Als nächstes bereiten CDU und SPD die weitere Aushöhlung des Asylrechts vor und institutionalisieren damit den rassistischen Trend.

Für uns ist der Kampf für das Recht auf Asyl und die Anerkennung legitimer Migration noch lange nicht vorüber. Gesellschaft ist ein permanent umkämpftes Terrain. Wir mischen uns ein und wählen dabei bewusst unsere Mittel außerhalb des staatlich vorgegeben Rahmens für Protest. Unsere Wut traf in der Nacht des 26. auf den 27.April 2015 in Form von Steinen und Farbe die Landesvertretung der CDU in der Bremer Innenstadt.

Gegen den Staat und seine Papiere! Für einen antirassistischen Sommer!

autonome Fluchthilfe

Toulouse: Die UMP (Union pour un mouvement populaire) schiebt ab! Vertreiben wir die UMP

übersetzt von sanspapiersnifrontières

umpsad

Am Dienstag, dem 14. April wurde die UMP aus ihrem Lokal in Toulouse rausgeworfen.

Das UMP-Bürgermeisteramt von Calais verfolgt bereits seit vielen Jahren eine rassistische Sicherheitspolitik gegen die Armen und besonders gegen die Migrant_innen.

Zuletzt hat sie ein Tagesempfangszentrum eröffnet, um die Migrant_innen vom Stadtzentrum fernzuhalten und sie dadurch besser kontrollieren zu können.

Sie hat in den letzten Wochen alles unternommen, um die Migrant_innen zu zwingen, sich auf einer ehemaligen Mülldeponie nahe dem Tageszentrum niederzulassen. Am 8. April gingen Abgeordnete mit der Unterstützung von öffentlichen Beamten in einen Squat von Migrant_innen und haben die Besetzenden zum Gehen gezwungen. Sie haben anschliessend das Haus verwüstet.

Das Bürgermeisteramt der UMP von Calais schiebt ab!

(…)
Eine Gruppe hat sich in ein Lokal der UMP im Herzen von Toulouse eingeschlichen, um sie an ihre dreckige Arbeit zu erinnern. Ihr Mobiliar wurde auf die Strasse geworfen, ihre Unterlagen durcheinander gebracht, ihre Fassade umgestaltet: Das alles ist nichts im Vergleich zu dem, was die Migrant_innen in Calais alltäglich durchmachen müssen (Druck, Zwangsumsiedlung, Ausschaffung, polizeiliche und administrative Belästigung).

Heute war die UMP das Ziel, doch vergessen wir nicht die Verantwortung der PS (Parti socialiste), des Staates oder der Faschos.

In der Nacht oder am hellen Tag, ganz alleine oder zu 300., jeder und jede kann handeln!

(Nachfolgend Teile des verteilten Flugblattes während dem Zwangsumzug der UMP)

Die UMP schiebt ab!
Vertreiben wir die UMP!

In Frankreich, wie überall, tausende von Migrant_innen bezahlen den Preis für den von Staaten, und von nun an von Europa, geführte Krieg gegen die Armen. Gezwungen ihr Land zu verlassen – oft wegen den von der westlichen Gier verursachten Konflikten – finden sich diese Menschen verfolgt von der Polizei wieder, in Lebensgefahr wenn sie versuchen, eine Grenze zu überqueren und werden von allen Ämtern verachtet.(…)

In Calais versucht die UMP auf obszöne Weise von diesem Zustand zu profitieren. Sie werden unaufhörlich den Rassismus gegen die Migrant_innen fördern, (…)
Diese widerliche Partei versucht den Bruch zwischen verschiedenen Bevölkerungen, Hautfarben, Sprachen oder Herkunftsländern zu vertiefen.

(…)Aber das wir uns nicht falsch verstehen; es wäre absurd, nur diese politische Partei verantwortlich zu machen. Auch die „sozialistische“ Präfektur von Pas-de-Calais zögert nicht, wenn es darum geht, ihre Handlanger in Uniform zu schicken, um die Migrant_innen zu terrorisieren. Wir erwarten nichts von den Politiker_innen, welche nichts anderes wissen, als die einen gegen die anderen zu stellen. Wir sehen hingegen die Solidarität zwischen allen, welche die Gewalt des Staates erfahren, als einzige angemessene Antwort auf ihren Zynismus.

Wir werden weiterhin die Verantwortlichen und die Strukturen angreiffen, welche diese Missetaten unterstützen und gutheissen.
Wir werden weiterhin den Rassismus überall bekämpfen, wo er sich finden lässt.

Nieder mit den Grenzen!
Tot den Staaten und Nationen!

ZH: Versuchter Suizid im Bundeslager Juchhof!

gefunden auf indymedia schweiz

Vor ca. zwei Wochen versuchte ein Asylsuchender im Bundeslager Juchhof in Zürich, sich mit einem Strick selbst zu erhängen.

Durch Gespräche mit Direktbetroffenen wurde bekannt, dass vor ca. zwei Woche ein versuchter Suizid im Bundeslager Juchhof stattfand. Ein Mann wollte sich mit einem Strick in seinem Zimmer erhängen. Dies gelang jedoch nicht, da der Haken, an dem der Strick befestigt war, beim Versuch aus der Deckenwand gerissen wurde. Der Mann wurde mit Polizei und Ambulanz ins Krankenhaus gebracht. Sein momentaner Zustand ist nicht bekannt.
Dieser Vorfall ist ein weiterer Ausdruck einer produzierten Ausweglosigkeit, mit der sich abertausende Menschen jeden Tag konfrontiert sehen. Produziert von all jenen autoritären Kräften, die Menschen zwecks Verwaltung, Verwertung und Kontrolle unaufhörlich physisch und phsychisch terrorisieren und entwürdigen – solange bis der Suizid den noch einzig selbstbestimmten, freien Akt darstellt.

Der Staat und sein Migrationsregime tötet, ob im Mittelmeer oder gleich um die Ecke.

Genug den Worten, es gibt viel zu tun…

Bekennungsschreiben bezüglich den Briefen in Giffers

gefunden auf indymedia

Der versandte Brief

ImageDie Entrüstung der Behörden und der PolitikerInnen bezüglich der gefälschten Briefe, die wir den EinwohnerInnen in Giffers zukommen liessen, nehmen wir mit Gleichgültigkeit zur Kenntnis.

Die Briefe sollten ein Spiegel sein, den wir all denen vorhalten wollen, welche bisher zum geplanten Bau des Bundeszentrums in der Nähe von Giffers öffentlich oder für sich selbst Stellung bezogen haben. Wir erhofften uns, dass die indirekten Vorwürfe wenigstens für einige lesbar sein würden und eine gewisse Betroffenheit schaffen könnten. Sei es, weil einige RassistInnen in ihrem kurzsichtigen, egoistischen Denken für einen kurzen Moment beschämt waren oder sei es, weil einige selbsternannten GutbürgerInnen ihre scheinheilige humanitäre Einstellung reflektieren mussten. Sie, die geglaubt haben, angesichts des verbreiteten Rassismus sei es nichts als menschlich, sich für die geplanten Bundeszentren auszusprechen. Diese Reaktion, welche die passive Zustimmung zu den herrschenden Verhältnissen beinhaltet, ist zu einfach.
Es gibt viele Gründe, die geplanten Bundeszentren abzulehnen, und diese haben nichts mit Giffers oder irgendeinem geografischen Standort zu tun, egal wie zentral oder abgelegen, egal wie rassistisch die Anwohner sind.

Die Lager sind ein Mittel der Unterdrückung, sie Isolieren die MigrantInnen vom Rest der Gesellschaft, um sie besser kontrollieren zu können. Sie werden als Asylsuchende in verschiedene Kategorien eingeteilt, je nachdem woher sie kommen, ob ihnen in den Befragungen geglaubt wird, ob sie sich unterwerfen. In den Lager wird der ganze Tagesablauf fremdbestimmt, wer sich wo aufhalten darf, was gegessen wird, wann geschlafen wird. Die MigrantInnen haben wenig Möglichkeiten, sich der vollkommenen Bevormundung ihres Lebens zu entziehen, da sie in ihrer Lage als Asylsuchende erpresst werden.
Wer nicht vollständig kooperiert, hat kaum Chancen auf einen positiven Asylentscheid. Jede Art der finanziellen Unabhängigkeit wird gesetzlich und durch verschiedene Reglemente unterbunden. Erlaubt ist lediglich die Teilnahme an Arbeitsintegrationsprogrammen, eine üble und scheinheilige Form der Ausbeutung. Die Teilnehmenden räumen in den meisten Fällen Müll weg, für einen „symbolischen Lohn“ und für „gesellschaftliche Anerkennung“.
Diese Situation wird nicht erst durch die geplanten Bundeszentren zur Realität, es ist die Realität des bestehenden Migrationsregimes. Die neuen Lager stellen aber eine Zentralisierung dar, welche eine noch bessere Kontrolle, noch einfachere Abgrenzung und Kategorisierung und eine effizientere, schon fast maschinelle Abfertigung der MigrantInnen ermöglicht.
Wenn wir sagen, wir kämpfen gegen die geplanten Bundeszentren, so meinen wir nicht nur diese neuen Lager, sondern alle bestehenden Institutionen und Abläufe eines Regimes, das Menschen überwacht, kontrolliert und voneinander abgrenzt. Dazu gehört auch die Schweiz und die Staaten im Allgemeinen, welche Herrschaftsinstrumente sind, um Menschen ein- oder auszuschliessen und bestmöglich auszunutzen.

Diese Woche war die Empörung über die ertrunkenen MigrantInnen im Mittelmeer gross und auf einmal, wahrscheinlich aufgrund einer höheren Zahl von Toten in kürzerer Zeit, scheinen alle um eine Lösung bemüht. Die erneute Katastrophe im Mittelmeer ist kein Zufall, keine Ausnahme, es ist die Folge einer Politik, welche solche Szenarien in Kauf nimmt. Es sind genau die Herrschenden, welche diese Situation täglich verantworten und ebendiese schlagen vor, die bisherigen Mittel, welche diese Katastrophen massgebend ausgelöst haben, zu verstärken. Nicht, weil es die einfachste und logische Variante ist, um erneute Katastrophen zu verhindern (das wäre das Abschaffen der Grenzen), sondern weil es die einzige Variante ist, ihre Herrschaft und den ständigen Bedarf der Wirtschaft, welche von der globalen Ausbeutung und von der immer stärkeren Umverteilung von Ressourcen und Reichtum abhängig ist, zu erhalten. Dies wird sich nicht ändern, solange der Glaube an die Politik, die Wirtschaft und die Demokratie nicht angekrazt wird.
Dieses System ist nicht für das Wohl aller Menschen geschaffen, es hat sich nicht in diese Richtung entwickelt und jetzt, wo die ständige Krise eine erneute Dramatisierung erlebt, reagieren die Herrschenden auf Widerstand mit erhöhter Repression. Dies trifft am stärksten und am offensichtlichsten die Menschen in prekären Situationen, wie auch die MigrantInnen, die hierher kommen wollen.

Es scheint höchst naiv, die Lösung der bestehenden Probleme denen überlassen zu wollen, welche sie willentlich geschaffen haben und davon profitieren.
Der Bundespräsidentin, dem SEM (Staatssekretariat für Migration), dem EJPD (Eidgenössisches Polizei- und Justizdepartament) und jeglichen anderen Institutionen, die mit dem Migrationsregime verknüpft sind, haben wir nicht viel zu sagen. Das einzige, was wir uns von ihnen wünschen könnten, wäre ihre Selbstabschaffung, und da dieses Szenario höchst unwahrscheinlich ist, erklären wir ihnen den Kampf.

Wir wollen eine Welt, in der Menschen selbstbestimmt und in Freiheit leben können und jeder Tag enthält die Möglichkeit, für diese Welt einzustehen.